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Diese» Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit» al» Abend - Ausgabe -«gestellt während es die Post-Abonnenten am Morgen m einer Gesamtausgabe erhalten. verugsgebilhr: vtttl'Iläbkli» »1>r»rr«»e, bei tSali» »weimaltaer Kutiliguii» durch untere Bolen >«»'«»» und u>»r,-n«. au Sonn- uud Mouiaae» nur cinniav »W> «0P>. dnutiautivdrULeSoin- miMoiiüre » MI. be«. S MI »0 Li. Bei «»linulioer Am'iekluu» durch di« PoliaMk. >ol>n«BcsieUaeld>. land mit e»Ur>r«deudcm Zuttt'Iaar, -i ochdruckallerklmtei u. Onginal- Mitleiluuacu nur mU deutlicher Ouriieuanaabc <„Dr.v> Utaclir ) «uläüi«. NactiUiialiNie tzouorar- antvruche dieiden unbeiülllichliiU: >ua>«ia»tUc Muuuikrutt« werde» nicht auidewubrt. Nkiearamm-Nldresle: «»»richten D»e«den. Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt ill Dresden. Fsnresgen-carif. ilnnalime von A»Iüudl»unge>i bld nachmittags L l!!,r Sonn- und tzeienaas nur ManeulUabe M von II bi» >/,i Uhr Die itvalUueBrund- »eile 'ca « Silben! so Big.. An- kündiguttgen aus derPrivalieUe 3eU« SK Pia die sivalliae Zette aus Dert. ictte bv Pig. als Eingciandt Zeit« M Pig tzu Siuinuiern »ach Sou», und Keiei tage» l ixailige LrundreUe so Pig. aus Privaiieite «o Psg . rivailige Zeile aus Tertseite und als Cingciandl so Big. Auswürtige Aus. trage nur gegen Porausberaklung. Belegbialler lohen io Pscmiigr. FcriispreLc,' Nr. 11 und rv»L Hauptgeschäsisslelle: Blarienstr. 3». iiiniM' tleisclieiti'slit vunksl von I'arbs Ltllilc IionLontriert ——r. 8i)lli8Lin im KolliLuoli — LenitLt, üou 'Uosiltz'ssodmLok Ü68 HöisoliöL. Unser Kvekduek verku8«t von I'rLU I.in» ziorxeaKeni ivirä aeg. bliusonäunss: einerKtsniol- lcnpsvl unseres I'lsi-M-Kxtlccktek; »« je<!ki iiiiiii» IrMeiiittd /uxe>all>li. LMM k es. UL. ösOiff. «r. io«. Wkttl: Neueste Diahtbenchle. Hosiiachlichtcii, Sächsischer Kreistnrnkag, Sofinldcmokralischer Parteitag, Koloniales. Tie Glasmvsailen der Elijabethen-Kemcuate, Neueste Drahtmeldunaen vom 18. April. Lohnbetveaungen. WeißenfeIs. Zu dem Bergarbeiter streik wird gemeldet, vast die Werke bereit sind, die Arbeiter wieder an- l ' — ^ — »nehmen. soweit ihre Plätze nicht besetzt sind. Tie Arbeiter '«schlossen die Fortsetzung dcS Streikes. Die Gesamtzahl der Ausständigen beträgt 4300 Mann bei 15 000 Mann Gesamt belegschaft. Mannheim. Heute früh ist das gesamte Personal der Zellstoff-Fabrik WaldHof in den Ausstand ge- treten. Aa chen. sPriv.-Tel.s Zur Aussperrung d"r Weber in den hiesigen Fabriken vcröstcntlicht der „Volksfreund" eine Er klärung des Vorstandes des Zentralvcrbandes christ licher Textilarbeiter Deutschlands, Der Vorstand be dauert das Verhalten der christlich organisierten Weber, die den Vereinbarungen des Vorstandes mit dem Arbeitgeberverbande nicht gefolgt seien und damit den elementarste» Grundsätzen der ge werkschaftlichen Disziplin zuwidere,ehandell hätten. Durch diese Handlungsweise hätten sich die Arbeiter außerhalb der Organisa tion gestellt und würden nicht mehr als zur christ lichen Organisation gehörend betrachtet und von christlicher Seite während der Aussperrung nicht unterstützt werden. Den ausgespcrrten Verbandsmitguedern sichert der Verband vollständige Unterstützung zu, mahnt aber zu besonne nem Verhalten. Schließlich protestiert die Erklärung gegen das Vorgehen des Arbeitgeberverbandes, durch das Dau'cndc von unschuldigen Familien in Not gebracht wurden und das allge meine Erwerbsleben geschädigt werde. Paris. An einer gestern abachaltenen Versammlung der a » sständige n P o st bedien st cten wurde der Vor der eine Beschädigung versuchen sollte, sofort zu verhaften, Paris. Ans Grenoble wird gemeldet: Zwischen aus- ständigen und arbeitswilligen Arbeitern der Seiden webereien in Voiron kam «8 zu großen Raufe reien. Gendarmerie und Truppen mußten einschreiten. Ein Gendarm und mehrere Arbeiter wurden verwundet, Die Zahl der Ausständigen, welche, revolutionäre Lieder singend, durch die Straßen zogen, stieg im Laufe des Tages auf über 4000. Aus Grenoble und Ehambery wurden Truppen zur Aufrecht erhaltung der Ruhe nach Voiron geschickt. Pa r i s. Etwa 3500 Maschinenarbciler der hiesigen Buch - druckereicn sind heule in den A usstand getreten. 40 Druckereien, darunter solche von Zeitungen, bewilligten die von dem Syndikat der Nuchdruckereiarbeiter ausgestellten For- derungen. Es heißt,^dak mehrere große Triickcreibcsitzer ihre Druckereien aus der Stadt in die Provinz zu verleaen beabsich tigen. Auch in Lille. Cambrais uud Valencieuncs sind, wie die Zeitungen melden, zahlreiche Druckcrciarbeitcr in den Äusstand getreten. Znm Ausbruch des Vesuv. Neapel. Aschenregen wird ans Somma Vcsuviano gc- " ' 'assc ' ' melddt. ocacygciaiien vezw. ganz aufgepon hat er in San Anastasia, Ottasano und Cercola, llcberhaupt ist eine ständige Abnahme der E r u p t i o n s e rs ch e i n u n g e n zu ver zeichnen. Tie Freiküchcn arbeiten zur Zufriedenheit. Die Auf- räumiingsarbciteii schreite» rüstig vorwärts. Zur Laue in Rusiland. Petersburg. Der Ministerrat hak sich dafür a»s- oeiprochen. daß sofort »ach dem Zusammentritt der Ncichsduma di« Bauernsrage aus die Tagesordnung gesetzt werden soll. Es soll der Duma wegen des großen Umfanges der Frage und der Kürze der Zeit kein im einzelnen auSgcarbeitetcr Gesetz entwurf, sondern ein allgemeines Programm, gleichzeitig aber auch die von verschiedenen Ministerien bereits fertiggcstellten. die Agrarfrage bei reffenden Entwüne unlcrbrciiet werden, PeterSbur g. An der hiesigen Baltischen Schifssbau- anstall ist 'von der Polizei eine V o m b e n n i e d e r l a g e entdeckt worden. Eisenach. Der Kaiser ist vormittags Ilhr hier " " - ' Ä " evölke- traßcn eingetrofsen und alsbalv im offenen Wagen, von der 4 rung begeistert begrüßt, durch die reichgcichmückien Z der Stadt nach der Wartburg weitcrgesahren. Kiel. Gestern abend wurden hier zwei Personen, ein Japaner, namens Jmamura, und dessen Begleiterin, namens Hansen, wegen Verdachts der Spionage festgenommcn. Sie wurden jedoch heme, nachdem sich der Vcroacht als unbegründet erwiesen hatte, wieder auf srcicn Fuß gesetzt, Stuttgart. Heilte wurde hier der 4. Deutsche H i st or i ke r t a g, der aus allen Teilen Deutschlands wie aus Oesterreich und anderen Staaten besucht ist, durch Professor v. Bclow-Frciburg i. B. crosiiiet, Küliusministcr v. Weizsäcker begrüßte die Versammlung im Namen des Königs und der Stacitsregicrung. Dudwciler. Die Iuipcktiou der Grude Tud- weiler teilt gegenüber anders lautenden Nachrichten über eine» Brand in der Grube mst, daß vorgestern ein unbe deutender Brand stattfand, der sofort gelöscht wurde. Menschen seien dabei überhaupt nicht in Gefahr gekommen. Charbin. Gerüchtweise verlautet, daß die Generale Ma und Juanschikai ihre Truppen ui der 2 ü d m a n d > ch u r e i vermehren und im Distrikt von Ninputa neue Mannschaften samineln. Die chinesischen Trupven der Mandschurei werden angeblich nach Kirin geschickt. 1200 Pferde, die wahrend der Abrüsiuiig der Nüssen anaekaust wurden, sollen in Dchalagtun zu'ammengezogen sein. In China werden Freiwilliaen-Milizen gebildet. Tausende von jungen Leuten melden sich dazu und versammeln sich zweimal in der Woche zu militärischen Hebungen. S a n t i c> a o d e C h i l e. Das G es a m t mi n i st er i u m wird mit Rücksicht au: die bevorstehende Präsidentenwahl z u r >ückt r c t e». Man glaubt, daß Präsident Niese» ein Vcr- waltungsministerimn. «rnsetzen wird, OertlicheS im- Sächsisches. Dresden. 18 April. —* Se. Majestät der König wird sich morgen nachmittag 4 Uhr 14 Min. zur Auerhahupirsch nach Zittau begeben und von dort nächsten Sonnabend nach Dresden zurückkchreu. Am 23. d. M. abends gedenkt er sich zu gleichem Zwecke nach Bad Elster und von dort am 25. d. M. vormittags zu mehrtägigem Jagdausenthalt nach Tarvis zu begeben. Die Rückkehr von Tarvis wird am 1. Mai früh erfolgen. Für diesen Tag ist auch die Verlegung des Königlichen Hoflagers vom Residenzschlossc nach der Königlichen Villa in Wachwitz in Aussicht genommen. —* Se. König!. Hoheit PrinzFohann Georg be suchte gestern den Kunsrialon Emil Richter, Prager Straße, und besichtigte mit lebhaftem Interesse die ausgestellten Werke von Eugöne Burnaud, William Krause, Professor Charles I. Palmiö, Martin Netke und Fritz Widmann. —* Die philosophische Fakultät der Universität Leipzig sandte dem Direktor des König!. Pbilologischen Seminars ordentlichen Professor der klassischen Philologie und Geheimen Rat Dcc. vhil. JustttS Hermann Lipsius, z» seinem goldenen Doktor- Iiibiläuiii nach Meran ein herzliches Glückwun'chschreiben mit der Erneuerung des Doktordiploms. —* Der Rat beschloß, zur Einrichtung einer Selbst- oersicheruna der S t a d t g e m e i n d e gegen Schaden ersatzansprüche ch für die städtischen Gas-, Licht-, Kraft- und Wasserwerke in den alljährlich dem Haushaltplanc angehängten Verinögensabschlüssen bei den Erneuerungsfonds in der Text spalte einen auf 1000 Mk. abgerundeten Betrag in Höhe von 1 Prozent der Vermögensaktiven abgctrcnnt cinzustellen, der für Lol»l»ersilli.i, Iv. April 1M6. innerhalb des Bciricbsjabres fällig werdende Schadcncrsatz- verp'liclstiingcn bereit zu halten ist; Ist für sonstige Schaden- ersatzleistungen der politischen Gemeinde außerhalb der Ver wüstungen der vorbemerkten Werke, der Sparkasse, des Leih- onites und der Stiftungen, die sämtlich eigene Finailzoerwal» tungcn besitzen, einen Teilbetrag des städtischen Betriebs vermögens von 1 Prozent dessen jeweiligen oorichristsmäßigcn Bestandes jederzeit verfügbar zu halten und dies nn städtischen Vcrmögensoerzeichnisse und >n Ken Mouatsabschlüssen des städtischen Betriebsvermögens bei dem Kapitel: „Staats- und andere Wertpapiere" zum Ausdruck zu bringen, und <st Schaden ersatzleistungen der Pier fraglichen Art nach wie vor im all gemeinen von der Zustimmung beider städtischen Kollegien ab hängig zu machen und demzufolge über die nach as und Ist ab gesonderten Teilbeträge der Erncuerungssonds und des, Be triebsvermögens nur mit Zustimmung beider städtischen Kollegien zu verfügen, jedoch über Gewährung von Schaden ersatzleistungen bis zum Betrage von 300 Mk, im Einzelfallc dein Rate die alleinige Verfügung vorznbehalteu. —* Das Nein ertrag nis der Dr. Güntzscheu Stiftung tKöniglichcs Adreß-Comptoir und vorm. Bloch- incmiische Truckereil vom Jahre 1005 beträgt 208816 Mark 4 Pfennige. Nach dem Vorschläge der Stiftungsverwalter be schloß der Rat, von diesem Reiuerträanisse zu überweisen: 20000 Mark an die Güiitz-Asul-Stiftung, 20 000 Mark an das Bürger- Hospital, 5000 Mark an das Maternihospital. 5000 Mark an das Armeiiamt zu Armenspcisiiiigen und den Nest von 158816 Mark 4 Pfennigen an den Verschönerungsfonds. —* Der Rat beschloß, vom 1. Juli ob zur Herbeiführung eines von de» Stadtverordneten befürworteten gerechteren Ver hältnisses der Hilfsarbeiterstellen zu den festen Stellungen sieben technische Beamten st eilen bei dem Hochbauamte neu zu begründen in Gruppe H Stoffel 17 des Besoldungsplanes einznreihen und den Inhabern den Titel „Stodtbauassistent" zu Als Mindestcrsordemis soll die Ablegung der Bau- ii,c> ttnn ii>p»ni Vi'ttipcvi-i' Ni»rvi>n j» verleihen. Meisterprüfung von jedem Bewerber erfordert werden. —* Die Hau ptm a rktha ll e soll in den Monaten Mai bis einschließlich September von früh 4 Uhr ab geöffnet werden. —' In dieser Woche findet eine Sitzung der Stadt verordnete» nicht statt. —* Die diesjährige Hauptversammlung des Gu st av-Adolf-Vereins wird vom 35. dis 27. Septem ber m Augsburg abgchalten werden. —* Sächsischer KrciSturntag. In Glashütte trat gestern der 20. Tnrntag des 14. deutschen Turn- kreiies (Königreich Sächselst zusammen. Er war beschickt von acht Mitgliedern des Krcisturnrates und 135 Abgeordneten der sächsischen nationalen Turncrschaft, sowie ausgezeichnet durch die Anwesenheit der Herren Amtshauptmaun Dr. Meh- nert aus Dippoldiswalde und Bürgermeister Friedrich-Glas hütte. Der erste Kreisoertreter Herr Seminaroberlchrer Fickenwirth-Dresdcn-Plauen eröffnete die Tagung mit Worten herzlicher Begrüßung und sprach den Wunsch aus, daß die Neratnnqen dem Tnrnkreise Sachsen zum Segen gereichen möchten. Weiter gedachte der Redner in ergreifender Weise des von der sächsischen Turnerschaft schmerzlich vermißten Ehren- kicisoertreters Waldemar Bier, der ziemlich 30 Jahre lang die Geschicke des Kreises mit tatkrästiger Hand, warmem Herzen und genialem Blick geleitet har. Zum Gedächtnis des Verstor benen erhob sich die Versammlung von den Plätzen. Herr Bürgermeister Friedrich hieß die Tagung namens der Fest st,idt willkommen. Unter dem zur Erledigung koinnicndcn Material interessierte namentlich der Bericht des ersten Kreis Vertreters Fickenwirth-Dresden über die Tätigkeit uud Entwick lung des 14. Lurnkreises in den Jahren 1904 und 1905. In dem Berichte wurde zunächst nochmals der Verdienste des vcr- storbencn Tnrndirektors Bier i» vietätvoller Weise gedacht und alSdann ans die deutsche Turnerichast im Jahre 1905 zu- gckommen. Der Wiedervereinigung der österreichischen Turncrschaft mit der deutschen Turnerschast steht man seitens der letzteren nicht ablehnend gegenüber. Tie Gesuche um Unter stützungen ans der Stiftung zur Errichtung deutscher Tnrn- itätten. deren Vermöge» zurzeit rund 48 000 Mark beträgt, sodaß jährlich 9000 Mark Zinsen zur Verteilung kommen Kunst und Wissenschaft. 's* Nach dem etwas drastisch verlaufenen Jntendantenwcchsel Hoftheater in Mannheim hatte Herr Hofkapcllmeister Kudchbach die Lösung seines im September d. A. beginnen den Vertrages mit Mannheim aimcslrcbt, um in scrner hiesigen Stellung zu verbleiben. Der Versuch ist leider mißlungen. Mannheim besteht auf seinem Schein. Herr Kutzschbach wird demnach seine Mannheimer Stellung aiitrcten. Die Königliche Generatdlreklion ist bereits um einen Ersatz bemüht. f* Die Jiitematwnale Bereinigung der medinulschen Presse in Lissabon wählte Professor Pos »er-Berlin zum Präsidenten. "ß* Die Genossenschaft deutscher Tonsetzer veröffentlicht soeben den Bericht über das zweite GeschäftHahr der- Anstalt für musikalisches Aufführungsrecht. Hiernach hat die Anstalt im Jahre 1905 eine Einnahme von insgesamt 85 672,79 Mk. (gegen 65143,90 Mk. im Borjahrist erzielt und 51032,81 Mk. (gegen 35 333,39 Mk. im Vorjahres zur Verteilung ausgeworfen. An die Unterstützungskasse der Genossenschaft wurden 5103,28 Mk. (3388,47 Mk. im Vorjahres überwisten. Der Erfolg entspricht den Ergebnissen, die die angesehenste aus ländische Autorcn-Gesellschast ldie Pariser KooiLtv cles outeurss erst in ihrem 9. Geschäftsjahre erreicht hat. f* Musik-Fachausstellung in Berlin. Bon der König!. Eisenbahn-Direktion Berlin ist für diejenigen Güter, weiche in der vom 5. bis 20. Mai d. I. in der „Philharmonie stattsindenden Musik-Fachausstellung des Central - Verbandes Deutscher Tonkünstler und Tonkünstlerinnen (E. B.s ausgestellt und nicht verkauft oder verlost worden sind, unter den übliclien Bedingungen die frachtfreie Rückbeförderung aus den preußisch- hessischen Staatselsenbahnen. sowie den Ncichsclsenbahnen in Eisaß-Lothringen hswilliat worden. Ferner hat die Regierung die Veranftaltuna einer Lotterie von 100 000 Loien zum Besten der Pensions-Amtalt des Central-Berbandcs geiichmigt. Wäh- rend der Ausstellung werden im Beethoven-Saale eine Anzahl Die Glasmosaiken der Elisabethen- Kemenate. (Zum Kaiscrbesuch auf der Wartburg am 18. April.) (Nachdruck verbotenst Wenn der Kaiser in diesem Jahre auf die Wartburg kommt, ist das Werk vollendet, dessen Entstehen der kaiserliche Kunst- sördcrer von Jahr zu Jahr mit regem Interesse verfolgte. Die Restauration der Elisabemcn-Kcinenate ist durch die von Kaiser Wilhelm II. geschenkten Glasmosaiken gekrönt. Der Schlußstein, wenn man cs so nennen darf, ist die Auswechslung der Mosaik über dem historischen Kamin gegen den Karton, der bisher provisorisch die prunkende Wandbekleidung vertrat. Am 18. April ist die Generalprobe für das neue Prachtkostüm eines der liebwertesten Gemächer der Königin aller Burgen: der Wart burg. Aus dem Stiefmütterchen, der noch vor lcchzig Jahren völlig ini Schutt vergraben gelegenen Elisabcthen-Kcmcnatc, ist nunmehr ein Glanzpunkt der Burg, ein Edclgcmach entstanden, Konzerte stattfinden, in denen u. o. auch ver Firme» ihre Instrumente vorführen lassen . .'l verschiedene ausstellende werden. Großb« _ ... weilt, wird der diesjährige Besuch aus der Wartburg, der rein künstlerischen Interessen für die Vollendung des Mosaiken-Wand- schmuckes entspringt, nur von ganz kurzer Dauer sein. Die läulengetragene, durch viele Erinnerungen an die heilige Elisabeth geheiligte Kemenate ist jetzt, nach ihrer vollendeten Ausschmückung durch die Octkenschen Glasmosoikcn, ein Prunkgemach geworden, das nun, nachdem die offizielle Weihe stattgefunden hat, von Kaiser Wilhelm II. als ein Geschenk der ganzen kunstliebenoen Menschheit überwiesen wird. Die vielen Fremden, die Eisenach besuchen, finden die Wartburg um eine Sehenswürdigkeit reicher. August Oetken, der Maler, der vor einigen Jahren berufen wurde, die Malereien in der Kemenate im Sinne Moritz von Schwinds auszuführen, hat in Italien eine brausende Farben sinfonie geträumt. Als der Künstler von Rom heimkehrte, be- gann in der Hexenküche der Alchymisten, die die Glasmosaikcn- Fabrikation als tiefstes Geheimnis betreiben, ein emsiges schassen. Nach dem Rezept Octkens wurden in Schmelzöfen und Kühlöfen schillernde Glasmassen geformt, die gläsernen Farbcnwürsel, deren tausendfach glitzernde Leuchtkraft mit einander in edlem Wettbewerb stand, zusammenocsctzt, und all mählich ergab sich der Reigen der wundervoll schimmernden Glaswürscl, die in ihrer unerreicht dastehenden Komposition das Entzücken des Beschauers bilden. „Szenen ans dem Leben der heiligen Elisabeth", so hieß das Thema, das Ociken auszu» führen hatte, und nach seinen Intentionen entstanden die glas- gemalten Meisterwerke aus im Feuer zu bestimmt vorgcschrrebe- nen Farbentöneu geschmolzenem Glas. An der rechten Wand liest der ungarische Zauberer Wingsor die Geburt Elisabeths aus den demantsniikclndcn Sternen, mit ! denen der tiefblaue Himmel besät ist. Oberhalb der alten holz- geschnitzten kurzen Tafel, an der einst so manchem Minnesänger nach edlem Wettstreit ans Elisabeths Hand labender Trunk ge reicht worden sein mag, wirbt Landgraf Ludwig IV, um die > jugcndsrische, liebliche Braut. Farbenprächtig funkeln dm lste- ! fchmeide und Gewänder. Recht lebendig ist die nun folgende Gruppe, die symbolisch die Vermählung Ludwigs und Elisabeths darstellt. Die Verwaltung der ihre Krone nicderlcgeiidcn Elisabeth " '—' r,, < Personen ' die mit der . . die wundersame Szene, in der Elisabeth mit ihren Edelsraueu in der Kemenate sitzt und für die Armen Wolle spinnt. Das ist olles so fein, so liebevoll, w milde abgetönt, als sei cs mit Pastell gemalt. Ein fesselndes Sujet ist daun auch die Landung Kaiser Friedrichs II. und des Landgrafen Ludwig in Brindisi zum Krcnzzug. Das rührendste Glasgcmäldc jedoch ist die Ver treibung der edlen, kaum 20jährigen Frau mit ihren drei Kindern durch .Heinrich Raspe Die technischen Schwierig- keiten. die sich gerade diesem gläsernen Gemälde entgcgenstelltcn, waren ganz außerordentliche. Ein schmales, tiefliegendes Fenster, das ursprünglich vermauert war und später, als H. v. Ritgc» die Resiaurationsarbeiten leitete, alS Lichtsvendcr wiederhcrgestcllt worden ist, machte eine Zweiteilung des BildcL