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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.04.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020423015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902042301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902042301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-04
- Tag 1902-04-23
-
Monat
1902-04
-
Jahr
1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.04.1902
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SerugrgebMrn DI» .P«N«rNaLttckitm- er>ck»I»«» ««,«>«1 dt, «,,t^»r I, Ir^dni mid der nScklirn ttmmdun». v« dt, S»n»«»>u durch'wen» vor« ^er K»«otM«Lr» rrt°l»i. ndull« da« vtaU an WoUieviaini. dt« »ich« «it Dann. od»r 8„,NL», tot»», w t»«I »d»tli>««,adk» «de»»« m» «t,r,n»s tua,ueL». -Lk »IXiad« »tn„>»nd>^ Ettttt» KL«» «kt« v-rduldtcckteü. ft,r»>»r»chan'«luk: »«< » N». U und Nr. «WL r«l»»ra««>tldr»N»: N«chrtch»«» »r»«d«» Stßrillldkt 1856 Iu«VvvlL «L S«. U»1U»l"»i>>«» kr a,» H>Q>«, ,»n L7Loo»I»ck«L», <7»o»os, Ds«»s^-F. büllrsiverlcsuk Lltmurllt 2. Haupt-GetchSstSsielle: Viarteustr. Skt. -snrelgen.cE Dt, Knnabm» von »nkündtaulian, »itotat i» d,r bauplaelchdtldlietle uud de» Äkd«»a»»Ldmrt>,Ii«n >» Dcedde» tiL NachmiUap« 3 Uhr. La»»- mid Kkirnas« »ur Marienlnade ss vc., ir d-.»' ,i Uhr Du : Wat!'«, Drur.d teile <ca « Titdew 20 Pia . Au küttt>«u»«en aut der Privaten, Lei L Pt«, , kt« Ltpaltrar Lett, at^ .üinm'im!»' Vd-I aut LrclUil-.' so P'a. In Nummern »ach Lr>nn- und ltetki- taurn > c>'» stvoltia, VruudteUr» »v. «o de« bd und W Pta. ,«ch detonderem L«ü. ludwürtta, Luttraae »ur a»cn Loruuebci.aktu»a. Beleabtutlrr werken mit u> Ls, beuckatt. l» Wöilüg, Ml8ei>IlSv88ti'. 34. HeuLvUsa kvi»«!'. »ov!v elzner IHoLeÜdüt« voruskmsa Sttla, tu »nonliuirut muntoi^ülkl^or Xuekübruug. i»er»ii«»It« >»« t uo«I HI«»«te»t»»»Uv»» l« I» ^ U I tt. L»sN»rak»Sir»rr?ir»s^rir^zis»r^tr«-»?Ntr^ürd-< Ürü,,z«» VvrrkUUek»r»Hu»t»rKrH» ,u iv »ct»«v»r« <xi«, eotk OummI, dVLLerer«ai</er unck Üarknee Kaäat/ ^ Svklsuvke peinksröt l^eupolt, vreL^en-^.,„1,, vrueddLllSLLvll vmptielilt nack dvrrüliilvr klzren- Kom-truKtion »nll 3» >isr lluml von stÜ^tUirlgsr pruktittvkoe t!> st»«ruuir auf stiv„>m Uv ist karr WeiMImli. lr'kl. Itaslioseiuut u»ä Amtli-ber Lsvstverstünckijxer, 8l!'llVö8tl'S88e G8k» 481 Luinans'Köni>t»Ärt»»>sic»z Ve»»äch!n>ßEccilff!l>odes'. Hoingch'ichtcn. FinanzmintstkitUm. Etatühec-: Mttthmaßl. Wittcrnug: l «****-*-* ** schrestungeu. Etncnnunge» u. Llvensverleihuiiakn. Pavog. Bern», Landtagsveihandlunacn I War in ».veränderlich.! Mtttwoch,2:r.Aplll König» Geburtstag. König» Geburtstag: welch' kaullchen heimischen Klang hat diele- Wort.. wie lätzt e» aüe Herzen hötier ichlage» und gicht ^eieitagSsllmmung aus über Land und Volk, wenn Herrjcher und Umeithanen ein- sind in ihrem Wolle» und Trachten und das feste unzerrrchdarr Band einer hohen nationalen und elhiichen Weltanschauung und Pflichterfüllung sich um bcrde schlingt. Wo aber wäre wohl da- Veidäliniß zivi'chen Jnrsi und Bolk inniger alS in unserer engeren sächsiichen Heimath. deren schönste Zierde gerade die Hingebung bildet, die ilireBevelkerungdem Throne gegenüber zur Schau trägt? König Albert gehört treiltch auch in hervorragendem Mahr zu den Monarchen, die es den Bvlkcr» leicht machen, sie zu liehen. Jeder Sachse weis; das und überhaupt Jeder, der einmal den liebenswürdigen Zauber der edlen Perioniichkeit König Alberis unmittelbar aus sich wirken zu lassen >o glücklich gewesen ist, ver mag die besondere» Momente zu würdigen, die den Beziebungen zwilchen dem Träger der Krone und der staatslreuen Bevölkerung in unserem sächsiichen Baieilande einen so eigenartige» Siemvcl ouidrücken. ihnen einen so shmpathischen Zug von herzlicher Innig keit beigriellen. Jedes Mal. wenn unser allverehrter König ei» neues Jahr seines gesegneten Lebens beginnt, ringen die Emvsind- ungen treuer Anbänglichkeil im ganzen Lande nach einem patrio tischen Ausdruck und das einfachste Wort, das ans der Tiefe eines begeisterten GrmükheS gnillt, darf bei dem ichlichien Slnnr unseres Königs derselben herzlichen Ausnahme mid Anerkennung sicher lei» wie der formvollendete Hymnus eines Meisters der 2!ede oder der Dichtkunst. Die Art, wie der einzelne den Weiühlen. die ihn an Königs Geburtstag bewegen, Gestaltung verleiht, mag im Uebriaen noch so verschieden sein, der Kern aller dieier Kuirdgebungcii ist doch unveränderlich, insofern die Belehrung, die Treue, die Liebe, die dem König dargebrecht werden, aus allen Seiten stets gleich bleiben und selbst durch die Gewohnheit der alljährlichen Wieder kehr der geburt-täglichen Huldigung keine Abschwächung oder Ab stumpfung erfahren. Im Gegentbeil l Je länger uns die Gnade der Boriehung nnteren verehrten König Albert erhält, desio mehr vertieft sich auch unsere Erkenntnttz des untchätzbaren WertheS. welcher der überragenden Persönlichkeit des Königs für Sachsen? gelammte staatliche Weiterentwickelung tnnewohnt. Mit jedem Jahre grlanat im sächsischen Volke die Einsicht. waS Körrig Atberts Welen und Wirken für die fortgesetzte Befruchtung und gedeihliche Entfaltung aller nationalen und geistig-sittlichen Kräfte des Landes bedeutet, zu gröberer Reife, und dnS zeig« sich nicht zuin Wenigsten in dem jähen Erzittern, das die Volksseele ergreift, wenn König Albert, der sonst trotz seines hohen Alters noch wenig köwerliche Beschwerden kennt, einmal ousnobmsiveiik durch ein vorüber gehendes Unwohlleln an das. Lager gefesselt wird Nichts Besseres vermag daher heute das treue sächsische Bolk seinem allverehrke» König z» wünschen, als day ihm das 75 Lebensjahr von Anfang bis zu Ende lauter Tage eines ungetrübten HerricberglückeS ans der Grundlage einer vollkommenen Rüstigkeit des Geistes und KörverS bringen möge und daß die Gnade der Vorsehung noch lange darüber hinaus dem sächsischen Staate einen Herrscher erhalten wolle, der raitloS in seinem ganzen Td»n auf die Mehrung der öffentlichen Wohlfahrt bedacht ist und den WakÜvruch dcS Fürsten Bismarck zu dem leintgen gemacht bat: „Latrias inspreieniio eonsrun«!" ,Jm Dienste des Vaterlandes verzehre ich nieine Kräfte l" La» Vermächtnis Eeeil Rhode». Auf den Matovvo-Bergen. über denen sich in flimmernder Bläue der tropische Himmel Südairikns wölbt, ruht die Leiche des ManneS. der den Süden de- schwarzen Erdiheilcs als engliiche Domäne betrachtete, in der er selbst als ungekrönter König schallen und »alten dürfe mit der Willkür eines Tcspotcn. Er war in seiner Art ein dämonischer Geist, dieser Ereil Rhodes. und etwas Dämonisches liegt auch in seiner letzten Anordnung, krast deren er di« Stätte für leine irdischen Reste io auSgewählt hat. daß er von stolzer Höhe noch im Tode binunlerschaut aus das Land, das überall die Spuren seines gewaltsamen Wirkens trägt und noch setzt von den Schrecken des frevlen Krieges, den RhodeS' kalt blütige und grausame Eroberung-- und Vergewaltigung-Politik ent fesselte. durchtobt wird. Al« dämontlch muß ebenfalls die Idee bezeichnet werden, die Cecil RlwdeS in seinem politischen Testa ment« über die Befestigung und letzte Gliederung der englischen Wettberrschost niebergelegt hat und die darin gipfelt, daß ein Gebetinbund von englisch-amerlkanilchen Millionären nach Art der Freimaurer sich zoiammentdun. iede Störung von Handel und Wandel durch kriegerische Ereignisse durch leinen Alle» beherrschen de« Einfluß hlntonhalten und da» verbündete Angrllochsenidum uuter englischem Vertritt zum politischen und geschäftlichen Heim der gelammten civUiflrten Welt machen soll. De langjährige Vertraute EecU Rhode»', der auch im AuSIandr Vielfach genannte englische Journalist Mr. Stead. hat dielen Plan Rdodr»' au» dessen handschriftlichen Auszeichnungen der Welt verräthe» und in den Gedankengong solcher ulopisttichen well- -olstischtn Au-biick« vom Standpunkte de» reiner, und unver fälschten EngländerlbumS muß man sich hineinverietzen, wenn »ran zu einem richtigen Unheil über daS NhodcS'sche Beimächiniß ge- ^ langen will, krast dessen tö deutsche Studenten mit Slipendien aus dem RliodcS'ichen Nachlaß auSgesinttet werden sollen, um ihnen daS Studium an der englischen Universitär Ozsord zu er- ^ möglichen. Die Begründung, die Cecil NhodeS für dieses Legat giebt. bringt, daß dculiche Studenten Gelegenheit erhallen sollen, eng- liichc Bildung und englisches Wcien kennen z.r lernen, um aus Gumd der io gewonnene» Kenntnisse und vrakliichcn Eisahrungen das Ihrige zu einer gegenseitige» Verbesserung der denlich-cng- liichcn Beziehungen beizutragen. I» Wirklichkeit kann indessen kein Zweifel darüber besiehe», daß Rhodes nnsichiicßlich daran! bedacht gewesen ist, einen Kanal für die einseitige Ausbreitung des englischen Einflusses nach der deutschen Seite hin zu schassen. Wäre es ihm tbaiiächtich um Gegenseitigkeit zu lhun geweic». io hätte er ja mir zu bestimmen brauchen, daß mindestens eine gleiche Anzahl von Engländern aus einer deutschen Universität zu sludiren habe. Noch gründlicher freilich wäre der von NhodeS angeblich erstrebte Zweck der friedlichen Annäherung beider Völker aus geistigem Wege dadurch'errcicht worden, daß der Testator von dem Besuche denticher Studenten ans einer englische» Universität über haupt abgetehen und nur einer möglichst große» Ausleie englncher Slndcnlen die dculiche Wisiemchast zugänglich gemacht hätte. Gegen eine solche Bestimmung hätte kein Menich in Deutschland etwas einznwenben gehabt. Es bedarf keines Bewcncs, weil es eine schlechtweg feststehende notornche Thaliache ist. daß die deutsche Universilätsbildung der englischen weit überlegen ist. Ins besondere gilt die Universität Oxford selbst in vonirtheilslosen eng lischen Kreisen als eine der modernen Entwickelung gegenüber ver altete Eiiuichturig, die mehr dazu dient, jungen vermögenden Leuten eine aladrmische Gelegenheit zu geben, als Gcnllemcu ihr Geld zu verzehren, als daß sie eine wirkliche tiefgründige Bildiings- anstall von universalem Ebaraller gcnaunr werden könnte. Wer ln Oxford „studirt" bat. erhält für die englische Auffassung eine» gewissen gesellschaftlichen Freibrief, ein oberflächliches akademisches Air. wie es dem kaufmännischen engliiche» Publikum geniigcn mag. aber niemals als NollgiltigeS Zcugniß einer höheren Wissen schaftlichkeit nach deutichem Muster kn Betracht kommen kann. Daß daS engliiche UnivcrsitälSweien überhaupt nrcht geeignet ist. eine tüchtige, gründliche wtssenschailliche Durchbildung zu verleihen, wird übrigens auch von einsichlige» Engländer» selbst inckhaliloö an erkannt Ticie Elemente haben wiederholt insbesondere in neuerer Zeit ihre Landsleute daraus hlngewiewn. daß in den Mängel» der englischen Geistesbildung eine große Gefahr für die brstffche Wclkmachlsicllnng liege, indem Deutschland gerade aus seiner allteitigen wisienschaitlichcn Tüchtigkeit die Fähigkeit schopie, dem englischen Wettbewerb oller Orten mit so offensichllicbem Erfolge clilgegenzrilrcten. Da nun Cecil Rhodes jedenfalls klug geling war. um diesem Stande der Dinge seine Augen nicht zu ver schließen, io erscheint die Meinung, er habe wirklich die .höhere engliiche Bildung'' aus das deutsche akademische Reis pfropfen wollen, ganz unhaltbar und es bleibt nur die Annahme übrig, daß daS Vermächtnis für die deutichcn Studenten einen Theit Icincs umiasscndcn Planes zur Anglisirung der Welt darstellt. Sicherlich bat man an deutscher maßgebender Stelle die in der Sache liegenden Schwierigkeiten voll gewürdigt. Nur Io dürste cS zu erklären sein, daß die kaiserliche Entschließung über die Annahme des Vermächtnisses — der Deutsche Kaiser ist von Rhodes insofern zum Vollstrecker deS Legats ernannt worden, als tbm die Auswahl der Studenten zustehen soll — so lange aut sich hat warten lassen: wurde doch sogar bereits gemeldet, daß der Kaffer wabricheinlich aus die Annahme verzichten werde. Jnuvffchcn ist nun freilich eine andere Nachricht eingetroflen, die wissen will daß die Enlscheidnng des Kaisers im zustimmcnden Sinne bereits gefallen sei. Daß die nationale öffentliche Meinung in Deutsch land die Ablehnung des Legats lieber iähe. ist gewiß. Sollte es dennoch angenommen werden, io würden wir in Zukunft noch mehr als bisher out der Hut sein müsse», um ein weiteres Erstarken der geheimen Einflüsse zu verhindern, welche die deuffchc Reichspolitik ganz in englriches Fahrwasser hrnüberziehen und die deutsche VvlkSkrast in den Dienst englischer Jnleicffen stellen möchten. Neueste Drahtmeldunnen vom 22 April. lNarbt» eiuaebende Drvekckren bestuden Nil» Seile 4.> Berlin. iPriv.-Tel.) Reichstag. Präsident Graf Balle streu, eröffnet die Sitzung mit den Worten: ,,Ich habe dem Hause die schmerzliche Mittheilung von dem Hinscherden eines deutschen Bundessürsten. des Fürsten Heinrich XXII. von Reuß ä. L., zu machen. Der Reichstag wird dem durchlauchtigsten Bundesfürsten ein ehrendes Andenken bewahren. Meine Herren, Sie haben sich zu Ehren deS Dabingeschiedcnen von den Plätzen erhoben, ich konstatire dies." — Ohne Debatte tritt das Haus dem Beschlüsse der Kommission bei, die nachocfuchte Genehmigung zur Strafverfolgung gegen die Abgg. Fifchcr-Sachfen und Ulrich wegen Beleidigung nicht zu erthcilen. Dann wird die erste Lesung der Vorlage, betreffend Ken Gerichtsstand der Presse, fort gesetzt. — Abg. Dr. Marcour sCentr.i bemängelt an der Vor lage, daß ' " t für die Privatklagc gegen einen Redakteur neben »er Zeitung noch ein zweiter Gerichtsstand, der Wohnort vcS Kläger-, gefetzlickffestgelegl werden solle: das, was c, lofle also letzt gesl ^ ' ' ' dem Dom!zi^ der bisher Ausnahme war, 'schlich sestgelegt werden. Das sei eine schlimme Ausnahmestellung für die Redakteure. Die Männer unserer Presse seien sich m ihrer großen Mehrheit ihrer Verantwortlichkeit im vollsten Maße bemüht und an Bildung und gcselljchasll chem Takt den amerikanischen Reportern weit überleben. — Abg. M üll er-Meiningen ssreis. Volksv i ver langt zunächst Aufklärung darüber, ob nun auch wirklich all Theiliiehmer an der strafbaren Handlung, also Drucker, Setze, »im., unter dieses Geich fallen. Es liege gar kein Anlaß vor. die nichtperiodische Prene. Bücher. Broichiiren, Flugblätter nich' in dos Gesetz eiiizubezichcu. Gesorgt müye vor Allem auch wer den für die Feststellung des Begriffs ^.Ort des Erscheinens ' An was Alles könne nicht in Bezug aus da-. Erscheine» gcdacb'. werde», an den Drucker, den Verleger, den Großbnchhändler. den Sortimenter! So sei der Findigkeit der Staatsanwälte v el Svic! raum gegeben. Für Zeitungen dürfe der Gerichtsstand nur Vor! sein, wo das Blatt erscheine. Was die Vorlage biete, sei völlig ohne Konsequenz,. Richtig sei nur eins: Vollkommene Beseitigung des fliegenden Gerichtsstands. — Abg. Gaulke streit. Vereinig.i acccptirt mit seine» Freunden die Vorlage als Abschlagszahlung, mit Ausnahme des doppelte» Gerichtsstandes für die Privat- klagen. Die bezügliche Bestimmung sei seinen Freunden unan nehmbar. — Abg. Stock ui an» lRcichsp.j begrüßt die Vorlage mit Freuden, weil sie der jetzt a»i diesem Gebiete bestehenden Un sicherheit abheffe. Das sei aus jeden Fall ein Fortschritt. Tie Vorlage werde aber für feine Freunde, oder doch wenigstens ffir den grüßten Tbcil seuier Freund-.', nur dann annehmbar fein, wenn der doppelte Gerichtsstand iür die Privatklagen, wie ihn die Vorlage einsühre. aufrecht erhallen bleibe. Es liege dies im Interesse der Privatlläger, und es werde dies auch ein Schr tt zu einem anderen von dem Reichstage angestrebten Ziel sein, den» eS würden dann auch die Duelle mehr abnehmen, wenn, wie es auch durch den Gerichtsstand am Wohnort des Beleidigten geschehe, ei» besserer Schutz gegen Beleidigungen a.uvährt werde — Abg. v. Dzientbowskt-Pomian iPoles führt aus, daß der politischen Preise die Vorlage nur dann von Werth sei. wenn der doppelte Gerichtsstand zu Gunsten des Pr vatklägerS gestrichen werde. — Damit schließt die Debatte. Usberweimng der Vor lage an eine Hommiision ist von keiner Seite beantragt, die zweite Leß:ng wird also demnächst gleich im Plenum Nachfolgen. — Aus der Tagesordnung steht weiter die zweite Lesung des Schaumweinstcucrgei'etzes. — Abg. Delsor lEls.i cn klärt sich mit ieineu Freunden prinzipiell gegen das Gesetz. Wes halb solle allein der Schaumwein diese Steuer tragen, obwohl er doch nicht incbr Lurus sei, als andere Weine. Fm Elsaß werde sie nickst ans die Verbraucher abgeladen werden können, die Produzenten würden sie alle n tragen müssen. — Auf eine An fluge des Abg. Ecbremps skons.s erwidert Geh Rath Johannes, es sei Aussicht, daß eine Verständigung mit Luxemburg darüber staltsinde. daß auch die dortige Schauniweinsgbrikation einer gleich hohen Steuer unterworfen werde. — Abg. Dcinhardt lnat.-lih.s erklärt sich gegen das Gesetz, durch das eine blühende Jndustr.e. wie die der Schaumwcmmdustrie. die viele Löhne zahle, geschädigt werde, ohne daß die Steuer einen erheblichen Ertrag verspreche. — Hieraus wird tz l angenommen. 8 2 setz: die Steuerbelräge fest: pro Flcffche 50 Pf. bei Schaumwein auc- Traubenwcin und IO Ps. bei Schaumwein, der aus Fruchtwein ohne .Zusatz ron Traubenwein her^estellt ist. — Abg. Fitz snat- l b.s wünscht, daß nicht, wie es ursprünglich die Vorlage br- stimmt hatte, zwischen Schaumwein mit und ohne Flasckiengäbr- ung unterschiede» werde unter Einführung eines daraut bezüg liehen Deklarationszwangeö. — Abg. Schrcmps lkons.s hätte eine Steuer nach dem Werthe vorgezogcn. — Staatssekretär von Thiel mann occevtirt die Beschlüsse der Komniffsivn, wem, es auch der Steuerbehörde noch fraulich sei. ob sich mst dem System der Steuerzeichen lMarkeui nach Wunsch werde arbeiten lasi-m Der Betrag sei aus Millionen Mark zu schätzen, und es würde ihm sehr willkommen gewesim sein, wenn er diese 4' ß Millionen schon im letzten Jahre gehabt hätte. sHeiterke t.s — Abg. Wurm lSoz.j meint, die einzig richtige Steuer sei eine Reichseinkommen- steuer. Im klebrigen sei es unerfindlich, wieso eine Flcffckm Schaumwein von 0 Mk. ein geeigneteres Steuerobjekt sein solle, als eine Rndesdeimer zu 15 Mk. Seine Freunde würden gegen die Borlage stimmen. — Hiercnis wird auch 8 2 angenommen, wieder gegen die Stimme» der Sozialdemokraten, Elsässer, Frei sinnigen und einzelner Rationalliberalcr. tz <j ordnet die Ent richtung der Steuer durch Stcucrmarkeii an. — Abu Müller Meiningen beantragt, das Markensnstem wieder zu streichen uw die Regierungsoorlane wieder bcr,»stellen,«wonach di'e Steuer -v entrichten ist beim Eintritt des Weines aus der Steuerkontrol,. in den freien Pcrkchr, und zwar zu entrichten von Dem, der ihn zur freie» Verfügung erhält. Redner erklärt cs für undankba, wenn man gerade die Schamnweinfabrikartten in dieser Weis, die Kosten der Flotteiivcrmcbrung tragen lasse. , Seien doch gerade sie es gewesen, die seiner Zeit einen Theil der Flotte, die stolz den Rbein hinanssiibr, in Sekt strömen schwimmen ließen. sHeitcrkest.t — Abg. Dasbach sEeutr.i tritt für den Kommissionsbeschluß ein. Zweck sei, daß der Konsument dtt Steuer trage, nicht der Produzent. — 8 3 wirb in der Kvm- missionssaffung angenommen. — Weiterhin beantragt Abg Krüger Stre chung des Absatzes 2 in 8 10, wonach den Unter beamten der Stcuerverwaltung die aus Herstellung und Vei- äußerung von Schaumwein sich beziehenden Geschäftsbücher und Geichästspapiere aus Erfordern jederzeit zur Ansicht vorziikegen sind. Der Antrag wird abgelebtst. Bei 8 IR -Haftung für etwaige Verletzung der Steuervorschrfften durch Angestellte, wird der Nachweis, von der Zuwiderbandlnng nichts zu wissen, dem Fabrikanten oufcrlcat. — Abg. Müller-Meiningen beantragt, der Behörde den Nachweis auszucrleacn, daß der Fabrikant um die Zuwiderhandlung nichts gewußt habe. — Auch dieser Antraa wird obpelebiit. und auch der Rest des Gesetzes unverändert nach den Beschlüssen der Kommission angenommen. — Morgen: Erst, Lesung des Gesetzes über gewerbliche Kinderarbeit, dann dritte Lesung der Seemannsordnung. Berlin kPrtv.-Tel.) Der BundeSrath »ahm heute den Gesktzentwult betreffend die geschäftliche Bebandlung des ZolltarttgesetzeS an. Die Vorlage ist bereits dem Reicks tage zugegangen. Sie bestimmt: den Mitgliedern der von, Reichs- «ttdr zur Boiberathung des EntwuEs eines ZolltorifgcietzeS ein gesetzten Kommission wird für die Tbeilnahme an den Sitzungen in der Kommission, die während der Unterbrechung der Plenar»
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