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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.07.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190711011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919071101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919071101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-07
- Tag 1919-07-11
-
Monat
1919-07
-
Jahr
1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.07.1919
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>lr »e»tsch„N»»Ie»,, ihn« »««he» I» »er Rattoualversommlyn«. k>»n »nsre« «etwa,er Go,de,»e»»cht«rst«tte,.l Weimar, in. Juli. Dt« Deutschnattonale BolkSpartet gibt ,u de« gestrigen Vorgängen folgend« Erklärung ab: Ln ernstester Stunde habe« die MehrheUIparteten der Nationalversammlung eine Entschließung der Deutsch, «attonalen BolkSpartet zum FrledenSvertraa in uner. tzörter Weise zum Anlaß herabwürbigender Angriffe ge- nomynn. Die Deuischnattonale BolkSpartet hatte eine Entschließung etngebracht, welche 1. Die Einholung «ine» Gutachten» von aner- rannten BölkerrechtSlehrern Über Einsetzung «ine» Gerichtshöfe» zur Aburteilung von angeblichen Ver stößen gegen da» Völkerrecht mit rückwirkender Kraft und L. die Einsetzung eine» neutral«,» Gerichtshöfe» ,«r Klärung der Frage der Schuld am Krieg- empfahl. Auf Rai des Herrn Präsidenten, welcher der «nsichl «ar. daß Sic Entschließung in der vorgetragenen Form nach Anerkennung des FriedenSrntwurfcS nicht mehr zur Abstimmung kommen könne, wurde im Einverständnis Mit ihm und nach Fühlungnahme mit einzelnen Partei, führern die Entschließung tu el«n Zusatzantrag zu Artikel 1 abgeändert. Die Erregung der MehrhettSparteten, deren Vorwürfe «t« ein Platzregen auf die Deutschnattonale BolkSpartet «ikürrprassctten, war um so unverständlicher, als der Parteirebner v. Lraub bereit» in feiner Erklärung den «tun dieses Vorgehens unzweideutig herau-gestellt und «ur die Absicht frstgestellt hatte, nach eventueller Annahme der Ratifikation durch die MehrhettSparteten noch einmal an da« Weltgewtssen zu appellieren, einzig und allein «m unsere» Kaisers und unserer Heer, führer willen. Die Sozialisten unterstellten den Deutfchnationalcn parteipolitische Beweggründe und der Führer de» Zentrums, Herr Groeber, entrüstete sich »n heftigsten Auslassungen über dle Parteisuppr. die sich dte Deutschnationale Volkspartei in diesem Augenblicke noch ««gerichtet habe. Diese unbegründeten Borwürfe lassen tentllch dte schwere Erregung erkennen, in der sich die Mehrheit-Parteien befanden. Sie sind wahrhaftig kein Sennzelchcn für die inner« Sicherheit ihres eigenen Stand. Punkte» im Augenblick der entsetzlichsten Folgen de- Friedensschlusses. Es ist völlig unwahr, daß irgend- «tue illoyal« Absicht ober gar eine Ucber- rampelung mit diesem Antrag und seiner leider ver- fptUeten Einbringung vorgesehen war. Der Antrag wurde «» Tage vorher zur technischen Weiterleitung den zustän digen Parteistcllcn übergeben. Tic Partei selbst bedauert, -aß infolge eines nicht aufzuklärenden Zufalles seine amt- ltche Drucklegung nicht rechtzeitig von ihr bewirkt wurde. Sämtliche Mitglieder der Fraktion waren am Morgen des entscheidenden Tageö selbst aufs äußerste erstaunt, die Ent schließung noch nicht gedruckt vorzufinden. Sosvr: geschah alle» um den Druck noch so rasch als möglich vor der Sitzung fertigzustellen. Im übrigen hätte nur ein kurzer Blick in die Entschließung, die Übrigens schon veröffent licht war, genügt, die Mitglieder d«r Nationaloersamml-rng im überzeugen, daß auch die Abgeordneten, die für die Ratifikation stimmen wollten, einer solchen Entschließ-ing hätten -„stimmen können. Sic empfahl fa nur für den Fall der Annahme der Ratifikation noch «inen letzten Schritt, um vielleicht noch im letzten Augenblick unserem Kaiser und unseren Heerführern d!e lditterstc Schmach zu ersparen. So selbstverständlich für die Deutschnationale BolkSpartet diese Entschließung an Ihrer vollständig ablehnenden Haltung -egen die Ratifikation des Frieden» auch nicht da» gering st e ändern konnte, ebenso sehr war e» berechtigt, die Nationalversammlung aufzufordern. sich «» einem solchen letzten Ruf nach Gerechtigkeit »a beteiligen. ES ist darum unbegreiflich, warum nicht nur die Demokratie, sondern auch die Deutsche BolkSpartet sich an den Angriffen auf die Deutfchnationalcn in solchem Grade beteiligten. Der tiefere Grund zu einem Ansturm der Mchrhcits- partcien liegt zwar auf der Hand. Der gewaltige Erfolg der Rede von Pfarrer v. Traub, der mit einem BcifallS- Unrm der Tribünen quittiert wurde, war ihnen unbequem: den durchschlagenden Eindruck dieser Erklärung der Deutschnationalen Volkspartei wollte man nun durch eine Geschäffsordnungsdebaitc verwischen. Es ist ihnen nicht gelungen. Die ergreifenden Worte, die v. Traub in letzter schwerster Stunde de» deutschen Volkes sprach, werden «inen Weg zu den Herzen aller Deutschen finden. Ihr! Eindruck wird durch keine vorübergehende Erregung einer GeschästSvrdnungSdebatte auSgelöscht." GkzUsche Borkehrunften »egen eine Flucht deSKaiferS Amsterdam. 10. Juli. Auf eine Anfrage im Unterhaus «klärte Bonar Law, daß England alle Vorkehrungen getroffen habe, um eine Flucht des Kaiser» au» Holland nach Deut'chland zu verhüte». Sittlicher und Sächsischer. Arrr Frage der sreubtldvng der sächsischen Regierung. Wie »«reit» mftgeteUt. habe« gestern. DannerSta«. vor mittag, Verhandlungen zwischen Mitglieder» der Frak tionen der Mehrheit»!»,tollsten und ber Unabhängigen stirttgefundcn, die sich vt» nach Beginn der Vollsitzung hin- zagen. Dir Erwartung, baß es zu einer Einigung kam- men werde, hat sich nicht erfüllt. Di« gestrigen Ber. Handlungen scheitert«» »dermal» an den For- derungen und Bedingung««, die die Unabhängigen aus stellten und an denen sie fcsthielten, trotzdem die Mebrheits- soztalisten ihnen erklären mußten, daß sie bet allem Ent- gegenkommen am Ende ihrer Zugeständnisse seien. In be teiligten Kreisen wird an einer Wiederaufnahme der abge- brochenen Verhandlungen gezweifen. Die Lage wäre da nach dieselbe, wie sie am Tage der Aufrollnng der ganzen Frage mar. Dte Demokraten sind zwar zur Beteiligung an der Regierung bereit, warten aber ab, bis dle Mehrheit»- sozialisteu sie zum Eintritt einladen. Diese „Einladung" wirb die mehrheit-sozialistische Fraktion angesichts der un versöhnlich«« Haltung der Unabhängigen und nach de/ vom Abgeordneten SinLermann in ber Kammer abgegebenen Er klärung nun doch noch ergehe» lassen müssen. Nur so könne» sie ihre Parteiregierung aus der „ungemütlichen Situation" befreien, daß sie keine sichere Volkskammer- Mehrheit hinter sich hat. Eine Erklärung de» Justizminister« zu« Neuring- Prozest. Zu den in der Beilage zur „Unabhängigen Bolkö- zeituna" Nr. 184 vom 8. Juli ES erschienen«,, Artikel: „Der Prozeß Ncuring" und „Sozialistische Negierung und Maifeier" und i„ Nummer 155 vom 9. Juit ISIS: „172 Ver haftungen" ist zur Klarstellung wenigstens einiger darin cntlmltencr Unrichtigkeiten folgende» zu bemerken: 1. Be treff» deS Prozesse» Neuring: 1. Die Regierung hat ihr bet der Vereinbarung am 18. April ISIS gegebenes Wort, daß di« Teilnehmer an den Demonstrationen und an der Be setzung de» Blockhauses nicht strafrechtlich verfolgt werden sollen, soweit nicht gemeine Verbrechen vorliegen, in vollem Umfange eingelöst. Es sind bisher die Verfahren gegen insgesamt 86 Personen vom Grsamtministcrium nieder- geschlagen worden. Ucber eine weitere Anzahl von Nieder schlagungen wirb da» Gesamtministerium der getroffenen Vereinbarung gemäß demnächst noch Entschließung fassen. Auf Grund richterlichen Haftbefehls sind nur wenig« Perso nen in Haft genommen, zum großen Teil aber wieder von der Untersuchungshaft befreit worden. Für dte Ver hängung von Schutzhaft ist der Untersuchungsrichter nicht zuständig. 2. Kür die Behauptung de» AriikelschreiberS, baß Massenverhastungen auf Grund von Spitzelaussagen er folgt seien, Ist er den Beweis schuldig geblieben. Daß davon keine Rede sein kann, wird die Haupiverhandlung er,leben. 8. Das gleiche gili von der Behauptung, baß von den Ange- klagten Geständnisse erlistet worben seien. Daß mit Rück sicht auf die Schwer« -es Verbrechens und die große Zahl Verdächtiger zur Klarstellung -es Sachverhalts umfang reichste Erörterungen nötig waren, bedarf keiner Er läuterung. Deshalb mußten auch zahlreiche Personen, die sich verdächtig gemacht oder verdächtigt worden waren, zu nächst festgenommen werden. Nur soweit gemeine Ber» brechen vorliegen, sind sie noch in der Untersuchungshaft, jedoch nur in ganz geringer Zahl. L Soweit Anzeigen wegen Zuwiderhandlungen anläß lich der diesjährigen Maifeier auf Grund des Belagerung». zusdaudSseseheS erfolgt sind, ist in allen dem Justiz«,«,, sterium bckanntgewordenen Fällen Ntederschlaaung de» Verfahrens verfügt worden. Wenn in einem Falle, Menke betreffend, eine Bestrafung erfolgt ist. so wirb dies daran liegen, daß der Fall dem Justizministerium vkbt rechtzeitig vorgelegt worden ist. Bei der Ueberlastung -er Staats- anwalischaften und Gericht« ist natürlich die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß eine Einbcrichtvn« versehentlich unterlassen worden ist. Eine kurze Eingabe würde auch insoweit genügt haben, um daS erforderliche zu veranlassen, ohne daß es einer tendenziösen Ausschlachtung dieses einen Falles in der Presse bedurft hätte. Der Fall wird nach geprüft werden. Der Iusttzminlster Dr. Harnisch. , Her» De.Müller aa» ein«, kurzen Aeschäftederi-t, de« si el» Dortrag Pros. Echellenderger« über di, Vorteil, dünner Anejaat !anschloß. Aedner sühn» n. a. au«: Allgemein aedränchlich > ist noch di« alt«, stark« Aueiaat von durchschnittlich IM kg ft h», die gemäß dem Klima, der BodenoN, Düngung u>w. klein«« Veränderungen unterliegt. Die Eaaimeng« ist hauptsächlich da» Ergebnis der vestockungesähigkeit der Gelreidesorien. Dte Fra,, nun, ob die gegenwärtig verwendele Saatmenge richtig bemessen sei, muß verneint werden. Al» im Kriege entsprechend der Bunde»- ratsveriugcma von Iglb di» Saaimenge allgemein herabgesetzt wurde, glaubten viele Landwirt», sich bitter beklagen zu müslen. Ihr Beweggrund war dir Furcht, die Saaten möchten nach Au»- gana de» Winter, zu dünn stehen. Nun sind e» bekanntlich drei Umstände, dte da» Ausrmnlern der Kornsrucht herdeisühren: starker Frost bei Schneemangel, »in« übermäßige Schneedecke über voller Saat und hauplsächtich da» Austreten Le» Fusarien-Mlie». Da oder alle drei Faktoren bei entsprechender Beizung fast un. wirksam werden, «ar die Furcht vor dem Dünnstehrn de» Ge treides grundsätzlich gearnstandslo». Dagegen muh zugegeben werde», daß die zu dicht« Aussaat die Entwicklung der Pstenzen drein- lrächtigt, wie da« Lelbwrrdrn der Saaten zeigt, daß sie auch dem Lagern de» Getreides Vorschub teiltet. Pros. Groß (Teilchen) hat das schon vor 15 Jahre» voll erkannt. Praktische Versuche mit dünnerer Aussaat sind dann in großem Maßltabe auf Nitlergur Wilsdruff von Geheimrat Andrä, und auf Mlnitzer Flur von Regierungerat Steglich unternommen worden; die Getreidehoch züchter pflegen das neue Verfahren nun schon zum überwiegenden Teil. — Im Dresdner Kreise sind die Erfolge de» Lrbgerichts- Pächter» Hüje bemerkenswert, der seit nun 10 Jahren dünn au»sät — je Acker 90—120 Pfund Roggen, 100 bi» 120 Pfund Hafer, 110 Pfund Gerste — und durchschnittlich erntet: 34,2 Zentner Körner, 71,6 Zentner Stroh vom Roggen, 34.8 Zentner Körner. 51,0 Zentner Stroh vom Hafer. Dabei liegen beson der, günstige außer« Umstände auf seiner Besitzung keinem weg» vor, lediglich di« erst im Frühjahr vorgenommene Stallmistdüngung und die Bodenbearbeitung wären ol» solche zu nennen. E» ergibt sich also, daß schon «ine Au»saat- menge, die un, die Hälft« der in Sachten üblichen darstellt, unter durchau« durchschnittlichen Umständen guten Ertrag lieserl. Jeder Landwirt, der schon bei geringem -txkstoffaufwande mir dem Lagern de» Getreide» zu kämpsen hat oder der trotz starker Saat kein« befriedigenden Ergebnisse erzielt, sollt« «» daher »it dünner Aussaat versuchen. Nach einer Mittagspause wurden di« Verhandlungen mit einer Red« de» Gehrimrats Falk« vom Landwirtschaftlichen Institut der Universität Leipzig fortgesetzt. Geheimrat Falke sprach über den Wtederanfbau der sächsische« Landwirtschaft. «n die Spitz« der dafür zu erhebenden Forderungen stellt« er dir Erweckung de» Verständnisses für landwirtschastiiche Betriebn- fragen sowohl ln Landwirt», wie ln Laienkreiien. Nicht mit Schlagworten dürft di» Landwirtschaft kämpsen oder bekämpft werden, sie müsse von der Politik abgesondert bleiben. Sine verstärkte Intensität dr» Betriebe, werde dir Erzeugung steigern, freilich auch die Erzrugung»kosten und damit die Preis«. Rach de« Muster der hervorragende« Schweizer Landwirtschaft müsse man mehr Gewicht auf di« Buch- führung legen, die zur Aufklärung der Oeffenftichftit »nd der Landwirte selbst diene. Sehr wünschenswert sei ber Ausbau der landwirftchafttichen Vermchsstaiionen; auch Dresden sollte «in« er halten. Gründliche Bodenbearbeitung und rationelle Düngung sei zu pflegen; auch der Futterba» bedürft der Erneuerung.sZu dem allen sei eine betrieb»wissemchastliche Schulung — womöglich anschanllcher Natur, etwa auf Domänen — und Beratung der Landwirt« nötig. Besonders in Sachsen sollt« auch di« Dieh,ucht gesteigert «erd««. Sehr wichtig sei der Nu»bau de» Genoss»uschast»wesen^ Ein« wahre Erneuerung der sächsischen Wirtschaft bedürft freilich d« angestrengten Arbeit uicht nur eine« Stande^ sondern aller. Nach Danke»worten de, Grheimrat» Andrä, der die BerdftnK, de» Redner» um die Entwicklung der Rlndviehzucht in Sachsen, prie^ schloß dl« Versammlung gegeu >.^r4 Uhr. Landwirtschaftlich,» Nreisverein, Dresden. Der Landwirtschaftlich« Kreftverein Dresden hielt gestern Tonnervtag >^11 in Arnsdorf seine Hauptversamm- lun g ab, an der al» Ehrengäste dir »eheinnäle Dr. Kala und Prof, «delmann sowie Prof. Falke und Landeslierzuchiinipektor Grundmann trilnahmrn. Einleitend wie» Gehelmrat Andrä. «raunvdorf auf die furchtbare Lag« de» Lande», die zunehmende Unsicherheit und dl« kommend« Steuerübcrlastung hin. Unter dem Druck der Zwangswirtschaft haben sich die landwlrtschaft. lichen Vezirksverein« zu einem Landesverband unter Vorsitz de, Gutsbesitzer« FrIrdrich«Hirschield zusammengeschlosftn und sind bei der Regierung für gewisse Erleichterungen vorstellig geworden. 8 Haushalt «nd Wirtschaft. RSHrmtttclnerteNung. Von den für di« Stabt Dresden Zeit vom 6. Juli bis 2. August auSgegebene-n mittel karten werücu vom 1». Juli ab beliefert: schnitt 18 der gelben Nührmittelkarte L, mit 1 Pfund Kinbev-l gerstenmehl, ber rote» Kart« L mit ^ Pfund Graupe»! (geschrotcne o-er ungeschrotenc). -er grünen Karte 0 mit! ^ Pfund Graupen igeschroien« oder ungeschrotenej, der! blauen Karte v mit k Pfund Zwieback oder Zwiebackbrnch oder Keks oder Kcksbruch. Anmeldung am 11. ober 14. Juli. Süßstoff-Verteilung. Auf je einen Ausweis „317" »er LebenSmifteltarte l6. Juli bis L. Aug. 1919) wird eine Slißstoff-ll-Packm»g verteilt. Der Bezug -eS Süßstoffe» ist in der Zeit vv« 18. bis 38. Juli in einer hiesigen Apotheke oder Droge«. Handlung ohne Voranmeldung gegen Abgabe de» Ausweise» „817" und Vorlegung de» EftnvolmermeldescheineK »m« Preise von 45 Pfg. zulässig. Fleischversorguug in der AmtShanptmanuschaft DreS-eu-Al. einschließlich ber Stadt Radeberg. Für die Woche vom 7. bis 13. Juli erhalten auf die NcichSfleischkarie Reihe v: Personen über 6 Jahre auf die NcichSflelschmark-.n l—10 100 Gramm Fleisch bez. Wurst, Personen bis zu 6 Jahren Kunst und Wissenschaft. s Dresdner Theatersplelpla« für heute. Residenz- tkheater: „Hauui geht tanzen!" s!-48>. — Central- Theater: „Die Rutschbahn" l7). s Ein« wissenschaftliche Ehren««»« für Prinz Johann Genrg. Eine Ehrengabe deutscher Wissenschaft wurde dem Prinzen Johann Georg. Herzog zu Sachsen, aus Anlaß feines 80. Geburtstage» am 10. Juli überreicht. Zu dem Sammelwerk, da» dem um die Förderung von Kunst und Wissenschaft mannigfach verdienten Prinzen den Dank der deutschen katholischen Gelehrten, «elt auSdrstckcn soll, haben u. a. Beiträge aeliesert: Kar. ütual-Erz-btschof v. Hartmann-Köln, Erzbischof Dr. v. Kauft Vaber-Münchcn, Fürstbischof Dr. Bertvam-BreSlau, BUchof ». Keyvlcr-Rottenburg, Bischof Lö b m an n.DreSden. Mtsstonsbtschof Hennemann von Kamerun, Abt Herwegen vou Maria-Laach. In der Abteilung „Kunst" sind mit Bei trügen vertreten ?. Kreitmatev-München» Wilperd-BrrS» la». Kaufmgnn.Frankfurt a. M.. Srvoboda-Wien. Witte- Köln, Sauer-Kreiburg i. B., Rrutz-Bonn u. a. Di« AL-- tRluug „Literatur" enthält Aufsätze von Drerup-Wlikk- burg, Dyroff-Bvn», KrebS-Frciburg i. Br., Unter den Ab handlungen über Geschichte befinden sich Arbeiten von Ehrle- München. Schntttgen, M. Slmhn.Berlsn. Eardauns-Vonn. Da» Werk schließt mit Beitrügen aus verschiedenen Gebieten «nd gibt hier Aufsütze au» der Feder von k. WaSmann- Valkenburg, Naüemachcr-Bonn, Graurrt-Mttnchen, Eber». Köln. Den Abschluß bildet ein Aufsatz des I*. Sebastian v. Oer-Beuron. de» früheren Erzieher» am sächsischen Hofe. Ser in seinen „Juaendertnnerungen au» Hosterwitz" ein Gemälde der Häuslichkeit am Hofe de» Vater» des Prinzen Stetet. DaS Werk wird demnächst von Msgr. Feßler- Presden hcrauSgegcben und auch im Buchhandel er- scheine». s H»w» Rieman«. -essen Htuschetden in Leipzig soeben gemeldet wurde, wäre am 18. Juli 70 Jahre alt geworden. Der berühmte Mustkgelehrte stammte au» Schwarzburg« Sonder»hausen und hat in ber Hauptsache in Leipzig a«. wirkt- wo er fett 1895 Dozent, seit 1001 Professor der Musikwissenschaft an ber Universitüt gewesen ist. Zuerst hatte er Jura, bann Philosophie und Geschichte studiert und erst nach dem Feldzug von 1870/71,-,n er mitgcmacht bat. wandte er sich dem Studium der Musik zu. Als Dirigent und Lehrer hat er in Bromberg, in Bielefeld» zehn Jahre in Hamburg gewirkt, auch an den Konfrrvatorftn in Sondershauftn »nd Wte»-aden ist er tätta gewesen. In Leipzig errang er sich seine große, einflußreiche wissen schaftliche Stellung, wurde Direktor des neuerrichteten Musikwissenschaftlichen Instituts 1908, dann 1914 Direktor de» ncubegründeten Staatlichen Forschungsinstitutes für Musikwissenschaft. Seine internationale Geltung wurde durch zahlreiche Ehrungen auswärtiger Universitäten und Musikgesellschaften anerkannt. Das wissenschaftliche Lebens- werk Riemanns ist schier unübersehbar. Mit ungeheurem Fleiß und geschickter Organisation hat er eS verstanden, das ganze, weite Gebiet zu bearbeiten, für dessen gelehrte Erforschung er vielfach überhaupt erst die Grundlagen ge schaffen hat. Alle Zweige der Musikwissenschaft behandelte er in oft tiefgründigen Schriften, aber auch in leichtver- stündlichen Katechismen und Handbüchern für den Unter richt. Daneben ging eine ausgedehnte lexikalische Tätig keit einher, die in dem allgemein verbreiteten, zuerst 1882 erschienenen „Musik - Lexikon" ihre Krönung fand. Die Reformbestrebnngen RiemannS auf dem Gebiete der Methodik des Musikunterrichts nahmen ihren AuSgang von der Harmonielehre. Seine auSgebreitete Lehrpraxis tm Klavierspicl zeitigte die klavicrpädagogischcn und sie das PhrasierungSproblem aufrollenden Werke, auö denen die „PhrasierungSauSgaben" klassischer und romantischer Klavierkomposittonen hcrvorgingen. In der Musikgeschichte bearbeitete Ntemann vor allem die Notenschrift, lieferte Ausgaben älterer Musikwerke für die Denkmäler deutscher Tonkunst und verfaßte ein mehrbändiges .Handbuch der Musikgeschichte". Die Ergebnisse zahlreicher Sonderstudien theoretischer, aesthetischer und historischer Art sammelte er in seinen „Präludien »nd Studien" und faßte e» in dem „Grundriß ber Musikwissenschaft" zusammen. Seine Kompositionen sind vielfach für den Unterricht berechnet, doch hat er auch Sonaten «nd Quartette, Lieder und Klavierstücke verfaßt. Hugo Niemanns umfassende Gelehr- samkeit und sein unermüdliches Schaffen machten ihn zu einer von Freund und Feind hochgeehrten und geachteten Persönlichkeit. -f Den Mahler-Prei« erhlelt Dr. Saon » or « a « tS, ein lung-mSihrlslster Tonfttzer, dessen Lledee dt« Dresdner stonzcri- sängerln Mary Graftnick in zablrelthen Städten DeuisKland» zur Auffahrung tzraKir. -f «leine «nnstnachrichien. Al» Nachfolger des an die Sr- sangcr Universität bernsenen Pros. Dr. Vuschor ist Dr. Karl Wetcteri »nm Kusto» am vluftnm für Adgüsse klassischer Bild werke in München ernannt worden. Weickcrt. «in geborener Leipziger, Hchltlrr von Adolf yurtwänaler und Vanl Wolter», war frtiyer als Hilfsarbeiter am Deutschen Archäologischen Jnsti. tut in Vom tätig. — D«m Verein »nr Brranlialiung von Knust- aiiSßeSnnaen t» Düsseldorf ttz kür ein» »nnftauS, Heilung tm Jahre MV von der dortigen Stadtverordneten versammlung ein Vorschub bis zu U>0 Wa Mark bewilligt worben. — Eine Kunstgewerbliche Musterschau ist vom Wirt- schaftsvcrband des bayerischen Kunsigemerbed in der Münchner Residenz eröffnet worden. — Der Münchner Architekt LoiSl Wctzenbacher wurde zum Direktor der Knnstsektlon de» „Museum Ferdinandeum" In Innsbruck ernannt. Die neuen RationalversanrmlungS- Briefmarken. Man schreib« unS: „Seit einigen Tagen werden au -ell Postanstalten die neuen, von der Nationalversammlung herauSgcgebenen E rinne rungsb ries marken ver. kaust. ES sind, soviel ich weiß, nur Erinnerung»- marken, werden also nicht dauernd im Kurs bleiben, und das ist wohl das einzige, was uns an den Marken erfreuen kann. Sie sind auf dem Wege des Preis ausschreibens zustanbcgekommen, die jungen Künstler de» neuen Deutschlands sollen sich stark beteiligt halien, aber da» Ergebnis Ist. rund heraus gesagt, ein beschämendes! Ich weiß nicht, ob andere Entwürfe ansprechender waren, dir audgewählten aber werden, so viel ist sicher, in den weitesten Kreisen Befremden, Kopfschüttcln. vielleicht sogar ein mit leidiges Lächeln Hervorrufen. — Gedruckt wurden die Werte für 10. 15 und 25 Pfennig, und allein die 15-Pfennig-Marke kann befriedigen. Die Darstellung in einem Oval — junge Eichentricbc, dir aus einem alten Wurzclstock keimen — ist verständlicher, die Farben, braun und bla», harmonische, als bei den anderen, dir gotische, um das Oval herumgefübrt: Schrift „Deutsche Nationalversammlung 1919" klar und deutlich. Die Wcrtbe,Zeichnung sitzt in den vier freien Ecken — Völlig verunglückt erscheint mir die Wahl der beiden anderen Marken. Die in Rotbraun gehaltene 10-Pfennig- Marke zeigt als Bild einen Baum, der wohl eine Eich« bar stellen soll, den man aber ebenso gut für irgend ein anderes Gewäch» halten könnte. Darüber und darunter ist je ein Band, auf dem die Worte „Deutsche" und „Nationalver sammlung" stehen. Die umgrbogenen Enden der Bänder hängen dünn und ohne rechten Zusammenhang herab. Gan, häßlich wirkt der verschiedene Maßstab der unschönen Buchstaben, dadurch bedingt, daß das länger« „Nationalver- sammlung" auf fast dem gleichen Raum Platz finden sollte wie „Deutsch«". Eine andere Lösung, z. B. durch andere Verteilung der Worte, wäre sicher möglich gewesen. Stillot ist die kursiv geschriebene, durch den Baum halbierte Jahres zahl 1919. Deutlich allein ist auf der Marke nur die Wert- vezelchnung 10. die am unteren Rande in -er Mitte stehr. — Das schlimmste ist aber wohl dir dritte Marke »v
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