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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.05.1917
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170505017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917050501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917050501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-05
- Tag 1917-05-05
-
Monat
1917-05
-
Jahr
1917
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.05.1917
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MW I - >! «ükige ^sf«r am Sonnabend morgen. Oester reichlich-ungarische Flieger schofle« im Lusttampse drei feindlich, vlpparat« »brr der Kars». Hochfläche und eine» bei flitsch ab. Oesterreichisch-ungarische Geeflugzeuge belegten Eodivorv «Gebiete der Po-MÜNdttng. Villa Vi«««tt«a „nd ÄLiilonn erfolgreich mit Bomben. Ter französische Kriegsmini st er fordert« von der »aminer, daß weitere 200 000 Mann filr den Krönt- dienst versügdar gemacht iverdrn sollen Bona, Law erklärte im Unterbaust, zur desäileu- nigten Verslärkmig des VierverbanSsheere» sei eine Million Mann nötig. Tie norwegische KriegSvcrslcheruna der Handelsflotte hat von Neujahr bi» zum 28. April einen Gerinn von 118 Millionen Krone» anfzuweisen. Tie britische R c i ch s k r i e g S k o n s e r e » z sprach nch slir eine einheitliche Anobildung der militärischen Organisationen in allen Teilen des Neicheb anö. Ter preußische Krieg-minister v. Stein g«ch im Neichsrage Erkläriiiigen zum Vorschlag« der Heeresver waltung at>. Tie deutsch - s ch w e i z e r t > ch c » Verband- snngen liber die Verlängerung des WirllchaftSabkom- menü vom 2. September ttttO sind abgeschlossen. Wekteraniaqc der amtl. orchs. L a n d e S w e tt e r w a r t e: crc-tne wesentliche Acnderung. enteignete Kirchenglocken soll der volle Metallwert gegeben werden. Bedürftige Kirchengemelnden sollen bei der W'ederankchaffnng von Glocken unterstützt iverden. Kricgsmittifter v. Ttein: Die Verhandlungen über den Militäretat fallen in oinen Augeubltek, wo nnsere Heere an der Front mit einer nnnderlresslicken Tayferkelt. Hingabe und Selbstüberwin dung kämpfen. 'Wir werden diese hervorragenden Leistun gen e,st später richtig bewerterr könne». Dtc Armeen drauhen haben Sen Kampf ausgenommen nnd sichren ihn durch in dem vollsten Vertrauen und Bewußtsein, daß biirtec ihnen die -Heimat steht und das gesamte Volk (Bei >allj, das Volk, welches ebenso in den Kampf verwickelt ist durch die rägUche Not. und das trotz alledem mit seinem Darben und seiner Arbeit für die kämpfenden Truppen da» für die Durchführung de» Kampfes nnnmgänglich Notwendige leistet. Unsere Armeen sind voll Zuversicht, daß das auch so bleiben wird. lVeifall.l Bei diesen groß artigen Henningen unserer Armeen sind mgirche Wünsche lanl geworden, die sich aus die Beschwerden dcS c, nzcIueu Mannes i-cziebe». Ta spielt in erster Linie die Behandlung eine Volle. Das K.rptte! der Mißhandlungen ist >a ein düsterer Punkt. Ich bin dankbar, daß meine Vorgänger ,n demselben Sinne gearbeitet habe», wie ich es auch gern fvrttetzen werde Ich habe mit Freude» non vielen Seiten gehört, das; von der Front sehr wenige Klagen einlaufeu. Das ist ja natürlich, da dort die gemeinsamen Gefahren, der gemeinsame Kampf und die Kameradschaft diese Sache leichter überwinden lasse». Mehr wird über daö auszn- bildende Heimatbeer, jung nnd alt. geklagt. Man muß berücksichtigen, daß dort mangels anderer Kräfte viele, die kaum hergestellt nnd unter Umstünden noch angegrisieu sind, als Ausbilder arbeiten, auch viele ältere, die einer anderen Zeit angehüren. Da sind Ausschreitungen wohl zu erklären, aber nicht zu entschuldigen. Ich werde in dieser Sache rücksichtslos gegen jeden Vorgehen nnd vor keiner Person Halt machen, die sich dagegen vergeht. sHebhaster Beifall.» Ich halte es inr unwürdig, denjenigen, der durch seine Hage ohnehin der schwächere Teil ist, in irgendeiner Weise zu mißhandeln. lSehr gut.) Dnrch den Krieg sind bei »ns alle Elemente verbunden. Die ganze geistige Kraft, die ganze Arbeitskraft ist in diesem einen Heer zusammengetan, einzulretcn für das Vater land, und es ist selbstverständlich, daß da die Würde des Einzelnen gewahrt werden muß. Unwille hat sich gegen die Art der Vollstreckung des strengen Arrestes im Felde durch A n l> i n d e v erhoben. ES ist das eine schwere, lehr schwere Strafe, die viele Nachteile in« Gesolgc haben sann. Ich darf Mitteilen, daß schon vor längerer Feit Se. Majesiar der Kaiser Befehle gegeben hat, die diei: Strafe oder ihre Vollstreckung aufs äußerste ein- schränkt, und die jeden Vorgesetzten, der diese Voll streckung anordnet, inner strenge Kontrolle stellt, indem er wsott der Vorgesetzten Stelle über den Grund und die näheren Umstünde Meldung machen muß. Wenn von der Notzeit dteser Strafe geredet wird, so mochte ich doch auf eine, vinweisen, nämlich, ob nicht unter diesen Umständen drefe oder eine ähnliche Bestrasung in der Lage ist, trotz der schweren Form Schwereres zu verhüten. In meinem Bereiche waren eines Tages in einer jungen Kolvnne zwei Schwervestrafte, die Strafaufschub erhalten hatten, um draußen im Felde ihr Vergehen gutmachen zu können. Ais sie in die Gefahrenzone kamen, machten sie an einer Brücke Halt nnd weigerten sich mit der Erklärung, sie gingen nicht weiter, sie wollten nach Hause und ihre Strafe verbüßen. Man kann sich gar nicht vorsiellen, wie solche Momente wirken. Es konnte sofort die ganze übrige Ge sellschaft mit in diesen Taumel hineingerissen werden, für sich und die Sache von den schwersten Folgen werden; wenn dann i» diesem Augenblicke der Vorgesetzte die Geistesgegenwart besaß, ich strafe Euch ohne Rücksicht auf die nähere Untersuchung und die rechtliche Feststellung mit si Tagen strengem Arrest — er wird durch Änbtnden voll zogen —. dann könnte das die Rettung sein und den Vor gesetzten vor dem Schlimmsten bewahren, von seiner Waise Gebrauch machen zu müssen. lSehr richtig!) Trotz dem stell« ich ans dem Standpunkte, daß man der Gesamt heit der Armee cs zutrauen kann, daß diese Strafe fällt liebst,,st«-» Lehr richtig!), nnd ich werde die nötigen Schritte tun. damit auch diese Strafe, die als Schandfleck unserer A'viee erscheinen könnte, verschwindet. Aas das Be sch w e r ö c r e ch ! anlangt, habe ich das Empfinden, daß. wenn »ich! io viel und immer wieder das ganze Be- -chivezdeverfahren herabgesetzt würde, doch die Leute nrehr Intraue» dazu haben würden, namentlich seitdem die Be stimmung ausgenommen mordest ist, daß der Mann, Ser sich beschweren will, sich ioiort an seinen Hauptmann »'-„bei Dadurch werde» alle die kleinen Zwiichcninstanzen ansgeschieden, die am ehesten geeignet sind, Steine in den Weg zu werfen. Ter alt« gnie Hauptmann, den wir vom Frieden her kennen, der jeden Mann in seiner Kompagnie kannie, der sie alle „acn ihrem Wesen beurteilte nnd für irden sorgte — man brauchte da nur einmal einer mar- chierenoen Kompagnie zuzusehen, wo er wie ein Schäfer hund seine Truppe umkreiste tHeiterkeitl und iedem ins Gesicht iah, um das kleinste Zeichen zu bemerken, wo er eingrcisen müßte - , der ist ja leider auf einem der vielen Schlachtfelder geblieben oder er ist in Stellungen gerückt, wo seine Vordermänner rascher verschwunden find. An seine Stelle sind junge Elemente getreten. Aber auch die Truppe hat sich geändert. Sie wechselt von Tag zu Tag. Man kennt sich nicht. Jedoch der große Zusammenhalt, Sie gemeinsame Gefahr nn-ö die Kameradschaft gleiche doch vieles aus. Wir dürfen hoffe», daß diese genau un-ter- »elne» Überkassen bleibt. sonder« daß auch dafür allgemeine Bestimmungen gegeben werben. Selbstverstärrdltch muß die bewußt unwahre Vefchwerde, die alle möglichen bösen Folgen habe» kan», imrch die ganze Art ihrer Aufsetzung usw. strafbar bleiben. Was die Behandlung der Ge fangenen, die in der Hand des Feindes sind, anlangt, so würbe ich ungerecht sein, wollte ich nicht erklären, daß wir bet den französischen Kommissaren ein bemerkenswertes Entgegenkommen gefunden baden. «Hvrt. bbrt!) Die Maßnahmen, die wir ergriffe« habe», haben dazu geführt, daß uns dte französische Regierung inttgeteilt hat, sie würde alle dentfchen Gefangenen aus der Fenrrzvne bis aus 80 Kilometer znrückzteben und sie bitte, ibr Zeit zu lasten bis zum 1. Mat, dann würde das vollendet kein und dann sollten auch wir die französischen Gefangenen znrttck- ziehen. Natürlich haben mir das sofort, nachdem wir am 2. Mai dte Nachricht bekommen haben, daß die Sache durch- geführr ist. dieselbe Maßregel durchgesührt, und ich hoffe, sehr viel schneller. Unter der tatkräftigen Mitwirkung der Schweizer Regierung habe» sich die französischen Kom missare bereit erklärt, eine »och wettere Zurückziehung der Gefangenen durchzusetzen. tHört, hört!) Die Zustimmung ihrer Regie rung ist bei uns noch nicht clngegangen. Es würde da« von ganz vesonberer Bedeutung desivegen sein, weil erfahrungs gemäß dte Behandlung desto schrvsser ist, je näher an der Front, nnd unter dem Eindruck des Kampfes der Haß noch schärfer wird. Leider haben wir ln Erfahrung gebracht, daß einige deutsche Gefangene gerade unmittelbar an der Front sehr unwürdig behandelt worden sind, um von ihnen alles Mögliche zu erpressen, was sie über unsere Lage aussagcn konnten. Wir haben die französische Regie rung nicht im Zweifel gelassen, daß wir sofort Gegcnmah- rcgeln in ähnlichem Sinne ergreifen werden. iBravo.) — Der Minister begründet svdan» dte neue Position i« Etat für die Hanptkadettenanstalt und sagte: Ich gebe mich nickt der Hoffnung hin, daß mit Beendigung diese-KriegeöeinewigerVvlkerfrledcnein- treten wird. Solange mir Menschen bleiben mit allen unseren Schwächen, mit allen dunklen Selten, solange die Intercffen einzelner und vieler gegeneinander laufen, wird es Krieg geben. fZustimmnng.) Und zu einer Zeit, wo zwei grobe Völker, die bis dahin nickt daran gedacht haben, sich große Heercsmnssen zu halten, solch« geschaffen baden bzw. dabei sind, es zu tun, werden die Aussichten auf ewigen Frieden nicht gerade glänzend sein. (Sehr richtig!) Wir werden die Pflicht haben, auch nach diesem Kriege nuS zu sichern, nm nn seren Nachfahren das zu bewahren, was wir ihnen erkämpft haben. — Ucbcr die Kadertenanstaltrn sind mancherlei Klagen erhoben worden. Ich selbst bin nicht Kadett gewesen, möchte aber daraus Hin weisen. daß Loch das ganze System nicht so schlecht gewesen sein kan«, denn unsere besten Namen, der Fetdmarschall v. Hindenburg. der General v. Ludendorff, sind aus diesem System hervorgegangen »Hört, hört! rechts) neben vielen anderen, die ebenfalls tn diesem Kriege hervorgctreten sind. Ich werde aber prüfen, ob Verbesserungen möglich sind. Der BureaukratismuS werde ia an vielen Stellen mit Recht angegriffen, aber durch den BurcankratiSmuS ist doch «ine ungeheure Gewissenhaftigkeit der Arbeit erzielt worden. Für mtck, wäre es ganz unmöglich gewesen, mich in mein Amt etuzuarbetten, wenn mich nichr ein Stab von treuen, erfahrenen und arbeitsamen Männern umgeben hätte, dte Tag und Nacht ihr ganzes Können in den Dienst stellten. Wenn viele Klagen und Beschwerden nicht in dem er wünschten schnellen Tenipo erledigt werden konnten, wie Ihre Ungeduld eS vielleicht wünschte, so denken Sie. bitte, an diesen Umstand, zumal tn einer Zeit, wo ich alle meine Aufmerksamkeit den kämpfenden Kameraden an der West front widmen muß und wo ich mich für verpflichtet halte, in erster Linie dafür zu sorgen, daß ihnen alle» zugeführt wir-, wa« ihnen Gelegenheit und Mittel gibt, diesen Rieseu- kamps durchzukümpsen, um -aK zu erreichen, was mlr alle wünschen: einen ehrenvolle» Friede«! lLebhaftcr. aisseitiger Beifall.) Abg. LchSpsliu lSoz.) steht den schöne» Wvrtcn deS Kriegsmiunters mit einem gewissen Mißtrauen gegenüber. Der Minister sollte den Reichstag auch besser über die Lage unterrichten. Der alte Hauptmann, den der Minister mit einem Schäferhund vcralichen. der seine Herde treu bewacht, bewache sie vielfach nicht nur, er beiße sie manchmal auch. Legen Sie ihn an die Kette. Schöpfst« verurteilte die wilden Streiks. General Groener hätte aber in seinem Aufruf die Arbeiter nicht so anhauchen dürfen wie ein Unteroffizier seine Rekruten, und e» sei nicht chenaleresk gewesen, Hin- denbnrg in dieser Weise mit hercinznziehev, General Groener erwiderte. eS habe einmal ein dcirtliches nnd kräftiges Wort unseren -rntt'chcn Arbeitern gesagt werden müssen, und er habe das Gefühl, daß in der Masse der Arbeiter noch das rechte Verstand« i'S dafür vorhanden sei. Er habe sich nicht getäuscht. Es habe einmal Klarheit ge schaffen werden müssen, welch ein ungeheures Ver brechen die Streiks in der gegenwärtigen Lage seien. Er spreche ans der Seele des ganzen Heeres. Jeder Mann im Granatentrichtrr draußen und die Leute in den Maschinen gewehrnestern wissen mir Dank, daß ich den Arbeitern gesagt habe: Kinder, so geht cs nicht weiter! Das deutsche Volk war an einem verhängnisvollen Scheidewege angelangt, wo der eine Weg zur Niederlage führte. Das Heimathcer muß unverbrüchlich mit unseren Feldgrauen verbunden sein. Nichts darf dazwischen aeschobe» werden. Ich habe zahlreiche Zu st i m m n n g s e r k l ä r u ng c n von A r b e i l c r a u s s'ch ii s s e n erhalten. Mein Aufruf ist keine Schimpferei, sondern nur der deutliche Ausdruck dessen, was ich denke. (Widerspruch bei den Sozialdemo kraten. Lebhafter Beifall bei den übrigen Parteien.) — Eingegangen sind zwei Interpellationen der Sozialdemo kraten und der Elsässer über elsaß-lothringische Verhält nisse. — Weiterbcratung morgen 12 Uhr. Schluß Nhr. richteten Vor gesetzten bei »ns wieder erscheinen werden. Was in nmerer Vcschwerdeordnnng vielleicht am meisten angreifbar ist, könnte sein, daß ein Mann, der eine un- oerechlsertigte, leichtfertige oder m der Form falsche Be- ichiverdc angebracht hat, strafbar ist. Da ist es wünschens wert. daß die Differenzierung nicht dem Ermessen des eln- Der Un1erfeekrt»ft. tFnntsprnch nom Vertreter des Wiener Korr.-Vur.j Wie das Blatt „Imparcial" meldet, ist bei der Einfahrt des St.-Georg-Kaiials der englische Dampfer »Tem pus" mit 4800 Tonnen Mtncralladung von einem Unterseeboote versenkt worden. Das Blatt „A-B-E" gibt die Tvnnenzahl der kürzlich beim Kap Sparte! versenkten englischen Dampfer folgendermaßen an: „Ncwtmoor". SSW To., „Lowdale", 2000 To. „ Seewall", 8780, und „K ermovr ", 8098 To. lWTB.) Schlechte Aussichten für dir norwegische Handelsflotte. b. Der norwegische Llorthiiigpräsidcnt Mowinkel teilt mit, daß die norwegische Kricgsversiche- rung bis Neujahr balanciert habe. Am 2. Februar habe sie indessen bereits einen Fehlbetrag von 40 Millionen Kronen gehabt. Am 48. März betrug der Fehlbetrag 48 Mllivnen, am 12. Slpril i>0 Millionen, am 28. April 118 Millionen Kronen. Der Fehlbetrag wird von den Reedern selbst gedeckt. Der Verlust an Schiffen sei in der letzten Zeit so bedeutend gewesen, daß der zukünftigen Entwicklung der norwegischen Schiffahrt mit größter Be sorgnis entgcgcngesehen werden müsse. Dte Aussichten für eine Ergänzung der Handelsmarine würden immer geringer. Norwegen hat eö ln der Hand, sich vor Schissüverlustcn z» schützen. Deutschland zwingt Sie neutralen Reeder ge wiß nicht, ihre Schisse den deutschen Torpedos Im Sperr gebiete anSzusehenl Das freie Geleit für die Heimfahrt neiltraler Schisse. Es stellt fick, nun heraus, das, ein *-tilcr beim Tele graphieren daran schuld war. daß die Meldung über daS deutsche freie Geleit für neutrale Schiffe am 1. Mat zu spät nach Norwegen gelangt«, fo daß kein nvrweÄ- schrs Schiss davon Gebrauch machen konnte. Die Depesche der deutschen Regierung traf in Ehrtsttania tn so per- stümmeltem Zustande ein, baß der deutsche Gesandte ge zwungen war. die Wiederholung de- Telegramms in Berlin zu erbitten. tW.T. B.) DaS Ergebnis -er englischen RetchskrtegSkouferenz. 1». Der englische Kolonialministet teilte mit, die Retchökriegakv nferen» der führenden Staats Männer der große» überseeischen Gebiete gehe jetzt ihrem Ende entgegen, lieber die gefaßten Beschlüsse könne vor dem Ende des Krieges nichts bekanntgegeben werden, doch könne folgendes berichtet werden: Die Konferenz erklär! sich zugunsten einer einheitlichen Bewaffnung, Ausrüstung und Ausbildung der einzelnen militärischen Organisationen tn allen Teile» des Reiches. Sie ersucht die Admiralität, sofort nach dem Krieg einen zweckmäßige» Plan zur Verteidigung des Reiches zu entwerfen und ihn den Regierungen, die aus der Konferenz vertreten waren» vvrzulegen. Sie cmp stehlt auch die Einberufung einer besonderen Reichs konferenz, dte eine Reform der konftitntto nellen Beziehungen zwischen den einzelnen Teilen des RichcS erwägen soll. Sie empfiehlt weiter ein ein hettltchcs Vorgehen bet der Naturalisation im ganzen Reiche, zwecks Entwicklung der Mineralgewinnung die Errichtung eines RetchSamtes für Mineralien, worin alle Teile des Reiches, auch Indien, vertreten wären. Die Konferenz betont auf Grund der gemachten Erfahrungen, cS sei wich tig, gemeinschaftlich vorzugehen, erstens um die Ergänzung von Materialien zu Munition und Lebensmittel tn allen wichtigen Teilen deS Reiches zn fördern, zweitens um dir natürliche» Hilfsquellen des Reiches zu verwalten, bcson derS die, dte für die bedeutfamen nationalen Ziele In Friede» und Krieg von Bedeutung sind, drittens «m diese natürlichen Hilfsquellen zu Ihrer vollsten Leistungsfähig keit zn entwickeln. Die Konferenz nahm ferner folgende Entschließungen an: ES ist Zeit, die Entwicklung der Hilfsquellen des Reiches soweit wie möglich zu für der«, damit das Reich für Lebensmittelversorgung, Roh- stoffe und wichtige Fabrikate von anderen Ländern nn- abhängig wird. Die KorFerenz erklärt sich für den Grund, satz, daß jedem Teil deS Reiches unter Berücksichtigung der Interessen Erleichterungen für den Bezug von Produkten und Fabrikaten aus anderen RcichStetien gewährt werden. Sie erklärt sich weiter zugunsten einer Regelung, die er mögliche, dte Auswanderer aus dem Bereinigten König reich zu veranlassen, sich in den anderen Ländern des Reiches »nter britischer Flagge anznfiedrln. Der französische Drnpprnbedarf. Der französische Kricgsminister legte der Kammer einen Antrag vor ans Ergänzung der AuShebungsvorschristen. wo durch weitere 200000 Mann für den Front dienst verfügbar werden sollen. Bonar Law fordert neue Truppen. Im englischen Unterbaust erklärte Bonar Lam in Bei ttetung Lloyd Georges, daß die Entscheidung des Krieges tu diesem Jahre von der beschleunigten Ver stärkung deS Heeres der Alliierten um eine Million Mann abhängc. wobei es nicht glcichgültia bleibe, ob Amerika oder England die fehlenden Mann nach -er Front bringe. Vom russische« Heere. (Petersbirrger Telegr.-Agentur.) Der Generalissimus Alcxejcff ist an der Front von Riga elngetrossen. General Potapoff begibt sich nach Amerika, um sich dort mit den Vertretern der verbündeten Heere über die Organisation des Hinterlandes und über andere wirtschaft liche Fragen ins Einvernehmen zu setzen. Ein Tagesbefehl des Generals Brussilow warnt die Soldaten vor Be ziehungen, die der Feind mit ihnen anzuknüpsen wünsche, um sich ans diese Weise über die russischen Verteidigungs anlagen zn unterrichten. sW.T.B.) Eine Rede Miljnkows. b. Miltntow hielt noch dem „Tcmps" auf einer von der Kadettenpnrtei veranstalteten Versammlung eine Rede, in der er n. a. sagte: Die Verantwortung für diesen Krieg fällt nicht nur dem Kaiser, sondern auch der deutschen Sozialdemokratie zur Last. Es ist daher unnütz, ans sie zn hoffe» nnd zn glauben, daß die russische Revolution sich in Deutschland wiederholen könnte. Dte Türkei ist erschöpft nnd wendet ihre Blicke den russi scheu Sozialisten zu. Oe st erreich-Ungarn wäre schon nahe daran, einen Separatfrieden zu schließen: aber das hängt nicht von ihm allein ab. Deutschland ist noch immer tn seiner außerordentlichen Disziplin stark und fordert nickt den Frieden, aber eS läßt die anderen für sich fordern. Man wirft den Alliierten vor. ihre Friedens- bedtngnngcn nicht zu veröffentlichen- Die einzige Be dingung der Alliierten ist rin Sieg, der diesen Krieg znm letzten macht. Wiedererscheine,» der deutsche» Zeitnnge« in Petersburg. i>. DaS „Petit Journal" meldet aus Petersburg: Dte vorläufige Regierung genehmigte das Wiedererichei- neu der deutschen Zeitungen in Petersburg, sowie aller anderen von der früheren Regierung unterdrückten Prcßorgane. Zum Geburtstage deS deutfcheu Kronprinzen. Am 0. Mai vollendet der Kronprinz des Deutschen Reiches und von Preußen sein SS. Lebensjahr. Er begeht das Fest nicht In seinem schönen alten Palais Unter den Ltnden im Krette seiner Lieben, nicht in dem neuen, an Blicken auf die lieblichen Havelsrcn Potsdams so reichen herrlichen Landhause. Wie jeden einfachen Soldaten -es großen Volksheeres findet ihn der Tag im Felde, In schlichtem Feldgrau, tn treuer Pflichterfüllung. Findet ihn bei ernster Arbeit zur sieghaften Abwehr der ans Deutsch lands Zertrümmerung sinnenden Feinde. Sein dlsttter Geburtstag im Felde! Noch immer hat daS trotzige Wort seine Geltung, das er selbst vor drei Jahren unter ein Bild schrieb: „Wir stehen still auf Posten — im Arme daS Ge wehr — Im Westen nnd im Osten — viel Feinde und viel Ehr". . . Zu der Ehre im Westen hat der jüngste Armee sichrer da» Seine redlich betgetragen. Wie unter den Siegen des Vormarsches die Schlacht von Longwn, der Fall von MontmLüy unlöslich mit seinem jungen Ruhm ver knüpft sind, so wird die Geschichte mit der besonnenen und kraftvollen Mwehr feindlicher Uebermacht ans gewonnenem Boden seinen Namen eng verbinden. Und wer in kom mcnder FrtedenSzeit vom wieberhergestelltcn Turm von Montfaucon — von dessen zerschossenem Glockenitubl der Kronprinz so oft. die Granatcngrützc mißachtend, dte feind lichen Linien beobachtete — hinttberschaitt nach dem un heimlichen Dunkel des Argonner Waldes, der wird der unerhörten Zähigkeit Ser Kämpfe gedenken müssen, die hier unter des deutschen Kronprinzen Leitung gegen einen tapferen Feind, der im eigenen Lande mit allen Listen und HIlscn focht, durchkämpft und durchlttten worden sind. Der älteste Sohn des Kaisers, dessen sportliche Neigungen weile Kreise häufig in den Vordergrund des Interesses rücken zn müssen glaubten, hat eine gute militärische Schule hinter sich. Willig und gern teilte er mit seinen Untergebenen Freuden und Härten deS Dienste». Seine offene, aller Pose fremde Liebenswürdigkeit, sein heiteres, freies Wesen geu»annen ihm im Fluge dte Herzen seiner Soldaten. Alle. Offizier wie Mann, schätzen den fröhlichen, frischen Kame raden. Danzigs Husaren rühmten den kühnen Reiter nnd strammen Kommandeur, -er sein Regiment tn allön Tagen trefflich führte. Der Kronprinz selbst hat den forschen Rettergcift im Kriege zügeln müssen und. mit dem GeneralstabSchef und den Generalen über die Karten gebeugt, die verantwor tungsvollen Entscheidungen des Führers monate- und sahrrlaiig zu treffen gehabt. Das übt tn jener entsagungs vollen Acdultz. dt« et» künftiger Herrscher besitze» «nß.
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