Volltext Seite (XML)
Dirk» Blatt wird drn Lesern von Dresden HG^ ^ HH »nd Umgebung am Tage vorher bereit- al- B^ ^ugestellt, während er die Puli-Abonnenten am Morgen m einer Gesamtausgabe erhalten. verugsgebübr: »>,Nel,«drIi»Nir»r>«»e» dei täal'ch zwrnnatiaer.stustLLUua durch liniere iNoteu «»«>»» und «,r,e»s. nn ^oim- uod Moxtaoeu >mr einmal» »Mk»oL>.. durch auswärichc Nom - iniisionSre » Mt de. » Mt. so Pf Bk> eumuUl»«l ^uiteUiuio durch die PotroMk. tobneVeßellgeldn imAus- la„d mit eniivreckendem .ßuschtage. N ach druck aller Artikel u. Oriainal Nitteilunae» »ur m>t deutlicher Ö u e l I e o a « - a b e c. Dresd. Nachr ") «läilia NochtrüiUcke Lonorar- «ilvrüche dlatbm unbcruchichlial: ««lianote Mauuikrrvtr werben nicht auidewabr». Delearamm-Idrels«: »«chrtch»«» »««»»«>. ^ureigen (!anf. Auualime ton ai k.!ok,,u"gen du- nnchmittuu.i v Itß, Lvnn und Neieriogs >»>r Maneninat.,' « van I« bis ' ,i Ule. Tic i walluirGuu',» vv n :!,rkn - > . . V.v eimüiqunakn an» drr Pr-ral' ule .-ieii- U^P'a : KieeivaNioe '.cä .ui':>ui >eite du B«a . >ch> et'vae'aiiki .?,eu- ba P'a ,Zn ^tuuimrri, nun, eo»n ui'd ibeikriaueu «w-nGrmio.cil ^ Lu Pia. au> Lrivai-e»» « P'a. .-ivatliac. .eite aui Lentcne und aii, ^maeiandisvDi,,. UubwunigeAu>. Hage nur acarn Boraucdezakluiiq. Beleg bläticr kosten :a Pienuigr. Fernsprecher! Nr. II uno SOW. Hauptgeschästhstelli' Marienstr. ZS. !—- GSrossv —-- 8tLNÜudren v^or» 80 — 200 ^Lr», 1^. Krok8g 8dLiiäuIir6ii sivä äis vor^ü^liolisdeii 26itms886r uüä tiLdm 8cksL^V6i'k mit. keisr- lioli klmxeväom kon^oklLk;', wirkst, 100 8Wv^ km likM. SaslLv 8mr Ulirmitclivr "9 Lvice König Ivösun-ät« »sc,e. «r. 328. Slikiel: Neueste Drnhtberichte Hofnachrichlen, Gewerbrvereiii, Gerichtsverhandlungen. TranSporldirektvr a D. Winkler s, Rückgang der Schweineprei«e. > Liederabend Helene Slaegeman». Briefe Richard Wagncre. ! Mittwoch, 28. Noveittlier zrwir. Neueste Drahtmcldnngeu vom 27. November. Kiel. Heute mittag nahm der Kaiser im Schlosse die militärische Feier der E i n st e l l n » g des Prinzen S i g i s mund von Preuße». des jüngsten Sohnes des Prinzen .Heinrich, als Offizier iii das I. Garderegunenl zu Fuß und Stellung » In «uito der Marine vor. Aittveicnd ivarcn u. a. ine direkten Vorgesetzten des l Garderegiinenis, Mrrrineoffi- ziere, die Herren deS (sicsolqes nud Pin, z Eitel Friedrich als sichrer der Lcibkompagnie. Köln. (Priv.-Tel.l Der Tangerer Korrespondent der „Köln, ltg." üdemiittclt eine Mitteilung derdentjchcn Kolo » iein Marakesch, wonach bei der öffentlichen izeier, die alljälirlich .nilätzlich des Beirnmfestes unter Beteilianna von Abgeordneten aller Kabalen stattffndet, Pizekönig Blnlei Hassid dem kaberliche» Konliilaraaenten gegenüber seine Ficude darüber nuSdrürkte. das: die deutsche Kolonie voUzälilig zngegen geivelen sei. Ter Bize- könrg erklärte, er betrachte das Erscheine» der Deui'chen als einen Beweis für die ^reundschasl, die ;wffche» dem Kaiser und leineni Bruder, dem Sultan, benelic. tär ici seiner erfreut, weil gerade zu dimer Zeit von besonderer Seite die Zustände namentlich ini Süden des Reiches in tendenziösester Neffe als ieder Sicherheit für die Person entbehrend dargestellt würden und über Borkomm nisse geklagt werde, die teils aus der Mist gegriffen, teils künstlich herausbeschworen seien. Der Korrespondent der „Köln. Ztg." fügt hinzu: Die Mitteilungen gehen die innere Entrüstung des Bize- ra-r»u über die Intrigen wieder, die ihn in einen Gegensatz zu kömgs uver ow murigen wieder, die ihn m einen Gege . leinen, Bruder bringen wollen, und sie bewiesen, dap, die in Mamkesch lebenden Landsleute senen Presseseldzug verdammen, der olle Länder gegen Marokko in Harnisch bringen solle. München. (Priv.-Tel.) Beim Bau des Tauernbabn- tunnels fand in der Nähe von Boeckstcin eine T h n a n> i Iexp l v- sio» statt, wobei vier Arbeiter schwer verletzt wurden; zwei sind erblindet. Frankfurt a. M. Wie die „Franks. Ztg." aus Saloniki meloet, ist ein gewisser Costuri, der angebliche Mörder des a riech ff che» Bischofs von Konitza, gestern abend aus offener Straffe von unbekannten Leuten erschoisen worden: Budadeist. Ter Präsident der Börse. Mitglied des chLagnalcnchaü'cS Kornfeld, erklärte >» bez.ua aus die Ilm- triebe Budapester Agenten, die an Börienklienten aus Deutschland 'Betrügereien verübt haben, der .Börsenrat habe tA evicdciiho.lt mit 'der Angelegenheit besgfft und werde ,n oer Sitzung am nächsten Donnerstag Disziplinarniaffregcln 'ver schlagen. falls Mitglieder der Börse in der Sacke 'für schuldig beninlden werden. Gegen Nicht Mitglieder gebe es keine andere Abhilfe, als ichre Namen zu veröffentlichen uvd üaZ auslän- dnche Pud'lvbum zu warnen. Wie verhautet, haben verschiedene Agenten, nachdem wegen Klagen deutscher Klienten gegen sie eimgechritten Worden i'st. ihren Wohnsitz »ach Paris verlegt und setze» von dort ihre Verbindung »üt Deutschland fort. Rom. Die Zollbeamten in Genua, die außer andere» Reformen eine bessere Besoldung verlange», machen seit gestern Obstruktion. De Zollbeamten in sjiom. Mailand und Neapel habe» beschlossen, sich der 'Bewegung anzuschlichen. Paris. <Zn Nantes sollen heute iu 11 Kirchen Fnven - ' aransnohmen statin »den. Da man ernste Ruhestörungen bestirchtet, wurde die Garnison verstärkt. Paris. Die Iran, die das Attentat aus den 'ruderen Finanzministcr Mcriou verübt hat. erklärte aus i>em Polizcikomuitssariatc. üaff sic das Attentat verübt habe, '.veil sie von Merlou verlassen worden sti. Sie habe erfahren, daff Merlou sich demnächst an" den Ge andtenvostcii in Lima begeben lvcrde. und sie l>abe. obgleich sie loeben erst eine lange Krank leit durchgcmacht habe, mit der Ausübung ihres Racheaktes eicht länger warten wollen. Merlou erklärte einem Bericht erstellter, das gegen ihn verübte Attentat sei nichts anderes, als ein neuerlicher Erpressungsversuch. Lis abon. In der gestrigen Sitzung ücr Deputierten, kamtner krachte der Führer der Mehrheit einen Antrag ein. der de, ' vanij ch e n NaI > o n einen G r u ff entlffeict, zu gleich aber gegen die Anmaßung fremder. Elemente, sich in die Politik Portugals eiuzumffchen. protestiert. Der Antrag ist durch die Daffacke veranlaßt morde», daff die republifauiichen Mit glieder der ivauffcheu Kainmer ihre portugieff che» Kollegen zu ihre» Angriffen aus die königliche Fanniie mährend der M. ratung des Koinpiabilltälsgesetzes begluckwunAi Hallen. Ser Republikaner Almaida erklärst. me republikanilche Partei werde ntemals Beleidigungen Portugals vrovozierev Die Bertreier aller Monarchisleiigriippen iprachen nck iiir den Antrag aus. Der Ministerpräsident erklärte, die Spanier würde» in Por tugal stets mit offenen Armen ausgenommen werden, wenn sie aber als Politiker kämen, so könne inen das nick! gestalten. Der Antrag wurde einstimmig angenommcn. Kopenhagen. Der frühere Kowervator des Rosen- horg-MuseuiiiS Sles s e n I e n ist tvcgen Diebstahls und Be trugs zu L Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der Wert der von ihm aus dem Roienliorg -- Museum gestohlenen Gegenstände wird ans Ul 00«> Kronen gc'chätzl. London. Die „Dail Mail." wird vom 1. Dezember ab eine für die Blinden bestimmte in Bratllc'chrffl gedruckte Wochenausgg h e zum Preist von 1 Penni) veröffentlichen. London. Die .Dribune" meldet aus Nsmyorkt ES ver lautet. daff die KapiloNIulereffstnlen der Standard Dil-Eom- pan» Len Bau oo» E i' e n >b a hn e u in Bolivien mit einem Ansmande von 7 Millionen Lstr. planen. Durch diese Bahnen sollen ausgedehnte G n m in i d ist r i k t r crichlofscn werden. London. Die „Times" melden aus Tokio: Die Javaner haben bc-'chlossen. den 'Ja l u tzxj Iongampho zu übcr- brncken. Tie 'Brlicke soll eine Länge von 3239 Fuß haben und zwei Millionen che» kosten. Sie wird in derselben Zeit wie die Eisenbahn Widschu—MMen seriiggestellr werden. — Amtlich wird milgeleist, daff das Ergebnis der iUntßriuchung über den Untergang des japanische» Linienschißses „M ikas a" ani 12. Lepieinber Mili das Permnal gänzlich enilättcl und überzeugend Nachweis!, daff die Ervlosio» durch eine Entzündung infolge der Zer ctzung von Ehemikcüicn hcroorgcruscn worden ist. Portsinout h. Das Marinekricgsaerichl verurteilte heute in der Angelegenheit der Unruhen vom 4. d. M. in der hiesigen Marinekasernc wiederum einen Heizer zu V Mo naten Zuchthaus wegen Gehorsamsverweigerung. Warscha u. Hier wurde eine Zentralorganisation der sozialdemokratischen revolutionären Partei entdeckt: die Mitglieder der Orgamsalion sind verhaftet worden. In der vergangenen Nacht ist ein Transport von 299 poli- tischen Berbrechernnach Nord- und Ost ruffland abgegangen. Von 24 Gefangenen in Bilibid, die zu gegangen. M a u i la. Versuchszwecken mrt Choleragift geimpft worden waren, sind zehn gestorben. 'Die Äerzte. die die Versuche on- gestcllt hatten, erklären, der Choleragiststoss sei durch Buboncn- pcststoss infiziert gewesen. D>er Generalgouverneur hat die be» treffenden Gelehrten von einer Vcrschuldunq frcigcsprochcn und bekannt gegeben, daff er Vorsorge treffen werde, daß die betroffenen Familien vor Not geschützt würden. B n en o S A hrcs. Die hier tagende Ücprakonfercnz hat sich daliin anSgesprochen, das; eine Verpflichtung zur An- >cige von Leprasällcn eiiiznsiihrcn und die ordentlicke Behand lung jedes Lcprakronken eventuell zivangsweist durchzu- jührcn sei. OertlicheS und Sächsisches. Dresden. 27 Ni'pemöcf. —* Zu Lei ein Eui'.ugsiage abgehallen-'.n Zcremonicnlasei >m illesideiizichloffst wäre» -iiNv'i de» 'ölitzliev. >» deS König lichcn Hauses gelaoen: Prin, Ernst »on Sachl' n-A.icnvurn. Herzog Karl Borwin zu '.Neckleiihnrg Sieelitz. die Smgt. miuikter uvd eer Min'ster des Königlichen Ham es. die Präsi-t-m der Heiden Slän-ckgminern. die Mitgliedei' der muc» Kla'sl' dei Hv'rangorouuug. der .,uw teuipivnge de, '.tieuoerinablte» be'stliiigi geweieu. Komwiffal. de, Ministerralror im Eaue- liiinistcriuin, der Generalsirekio, oci Sraaroe-.nb>'..ii'.'i,. de, Kreishauviiiiottli. oer Po-netprästdeiu. de, '7l'crt>>irge,»iei>ier. der Sradloerordnetenvorttchc». eie besondere hergligteu Kannnerherren. AborLnunge!' des Iu'anterie üiegimenr , des Garrcrciier-stk.'g'iuenrs und de. Schützen-Regimerus un» die zur Egrenkompagiile uno d.u Ehrenwache» bmepliot»u müitär'.scheu Herren. ' .'lnffe, Veu At'sgeiührten nahmen noch die Daniel! und Herren de - eioiugl. grvffen nvdAcs Piinzlichen Dienstes mit den fremden S-titc» teil. D>> Veriammlnng de. Gäste, denen bei der Anknnff in der 2. Etage des Schlosser eine Ehrenwache des Gardereiter Regiments militärische.Ehren erwies, »and im Stncksacue siel:, wo ü>, feierliche Zug, in dem die Her,schaffen '.ch zu, Zcremouicnlaiel begaben, geordnet wurde. Tic ir.ckt am Zuge be'.e..igten Herren wurden vor Be ginn der Tostn in den Eckparndemal eingc'ührl und erwartclc.t dort die 'Ankunft der Fürulichtstiwn. Nachdem alles zur Tafel bereit war. traten die Herrschten ans dem VcrsammlungS. .immer in den Roten Salon: hier nahmen die Pagen die Schleppen der fürstlichen Tomen, und der feierliche Zug. setzte sich nach den, Eckparadesaa! in Bewegung. ^Dstr König führte die Prinzessin Ioheu.n Georg und Prinz Johann Georg die Königin-Witwe. Im Eckoaradesaal führte der Zeremonien meister den Zug um die Tafel herum, iodaff.dic bei der Tafe. „ich, auffvartenden Teilnehmer sich der Tafel gegenüber au>> stellien. Tie fürstlichen Herrschaffen nahmen an der äußeren Seite der im Halbkreis ausgestellten Tatet >die innere Seile der Ta'el blieb unbesetztl u, solgender Trdnuna Platz: In de, Mitte Prinz und Prinzen«» Johann Georg, reckts vom Prinzen die Königin-Wiiwe, Herzog Borwin von.Mecklenburg uno Prinzessin MatheK: links von der Priiizessin Johann Georg der König und Prinz Ernst von Sackst'» AUenburg. Hinter dem König nahmen Aufftellung: der D berkammcrherr. der.Ober schenk, der .Kammerherr und Flügeladjutanl vom Ticust. Lei Stadtkommandant, die Kommandeure des Gardereiter, und des Leib-Greiiadicr-Regimcnls und der Rittmeister und Hauptmann vom Schloffdienst: Himer der Königin-Witwe standen der Ober- hchincistcr und de, HonnarsckaU, die diensttuenden Kammgr- herren. die verionlichen 'Adjulanicii und der Ehrendienst. Tc, Oberhvimarschall stand den Heri-schaffcn gegenüber, Ivo sich auck der vorschileidendeKamuicrherr befand. TieZeremonientastl wo, uiit dem Goldscrvice aufgedeckt und das Tamastlaielluch in Meterbreitc imt einem Purpur-Taseltcppich belegt. Tas Ta'el- Arrangement bestand auS kostbaren altertümlichen goldene." Prunkstücken ,n verschiedenen T'ergcstalten, Terrmcu, Pokalen und Kandelabern, sowie groffcn goldenen Epargnen, die mn prächtigen Orchideen- nnd Flieder-Buketts gezullt waren. Dil Tasclanffätze, sowie das Ta'eltuch umraukten zarte Girlanden aus srüchcm Grün. Roien und Maihlünichen. 'Als Porzellan wurde das aus der Zeit Augusts des Starken stammende, ma dem heraldi'ch gemalten iäck'öch volnöchcn Wapvcn veneheti Service verwendet. Z.u Heiden Seiten der Eingangstür prang tcn gioffe Bü'elts mit aliertumlickei, Kiinstgegenitänden, dw dem Grüiien Gelvölbe entnommen waren. Nach dem Plae ment legte der vorsthneidende Kawmcrhcrr die Snvpe vor..di: den Herrsthaiien durel' die Kamiiiernerren, denen Paae», Hv' offistaiilen und Livreediener dienstlcnlcns znr Ver'ngüng sian Kunst nud Wissenschaft. Mitteilung aus dem Bureau der K ö n i g l i ch e n Hof- t h eo t e.r. Im Opern Hause wird Donnerstag, den 29. November, die drciaktige Oper „Ter Was>e„ichmied" aus- geführt. Die Besetzung istdie folgende: Marie: Frau Nast, Irmentraut: Fräulein v. Ehavannc, Sladinger: Herr Puttlitz. Liebenau: Herr Hopsl. Georg: Herr Rüdiger lzum erstcnmaU, Adelhof: Herr Erwin <zum erstenmal), Brenner: Herr Kluisi — Freitag, den 30. November, geht zum Besten des Pensivns- fonds des Königliche,, Opernchores die Oper „D icBobö m e" mit folgender Besetzung in Szene: Mimi: Frau istäsl, Musette: Fräulein v. d. Osten. Nudost: Herr Kammersänger Schrödter von der K. u. K'. Hosopcr in Wien als Gast, Schaunard: Herr Plaschke, Marcell: Herr Scheidemantel. Eolm: Herr Rains. Bernard: Herr Nebuichka. — Im S ch a u s» i e l h a u s e wirb Donnerstag, den 29. November, Raimunds „Verschwende r" mit der Musik von Conradin Kreutzer aukgeiührt. Die Rolls des Flottwcll spielt zum erstenmal Herr Tiller. ff Lieder-Abend Helene Ltararinnn«. Frl. Staegeniann zählen wir zu denienigcn künstlerischen Estcheimingen, die fett einer Reihe von Jahren unS Dresdnern lieb und wert geworden sind: was sie auch bringen mag in ihren interessanten Lieder abenden. man hat irvrrzeit die Gewähr, eine Fülle von Anreann- Pn für Herz und Kopf mit hinweg zu tragen. Ihre lttinpathischen «Stimmittel, in allen Lagen trefflich beherffcht, dir geradezu Muster gültige Terkbrbandlung. die iadeiloje Atemlechnik nnd nicht zu letzt oas reiche Talent, das a»S der Art ihre« durchgeistigten Vortrages allenthalben in die Erscheinung tritt, das sich anslebt im Zierlichen, Graziösen und Schalkhaften, erheben sie im wahren Sinne des Wortes zu einer Meisterin des Liedes, die mit sicherer Hand und in löblicher Selbsterkenntnis auswnhlt und znsamnien- stelll, waS ihre» Individualität am besten zusagt. Diesmal bot sie in einem duftigen Dlütenstrauff« Lieder von Schubert, dem erklärten Lieblinge der Jugend mit dem iibergucllenden Herzen, der — um mit Schumann zu reden — Töne fand für die feinsten Empfindungen. Gedanken, io Begebenlieilrn und LebenSzustände und von dem Beethoven sprach: Wahrlich, in ihm wohnt ein göttlicher Funke. Die pon der Künstlerin gelioffene Auswahl zeigte den genialen Lnriker in der bewunderungswindiaen Viel reingkeit seiner musikalischen Gestaltungskraft, die für alle Seilen memchkichen Empfindens den rechten Ausdruck fand, hier im zarten, duftig gehaltenen StimmnngSbildc und dort in de, leidenschaft lichen, dramatisches Leben gewinnenden Szene , wer sich in unseren Tagen noch Sinn bewahrt hat für Wohllaut und Kangschönheit, für gucllsrische Melodien und urgeiunde Harmonik, der hatte am Sonnabend Gelegenheit zum Genießen und Schwelgen. Wie sich doch die Zeiten ändern! Schubert hatte bis zum Jahre 1820 bereits mehrere hundert seiner Liedprrlen geschrieben, ohne für diese einen Verleger zu haben: die jungen Komponisten von heute drängen die Presse zu Berichten über glanzvolle Aufführungen ihrer „sämtlichen" Werke, in vielen Fällen nicht mehr als ein Dritieldutzend. dir als Niederschlag mühsamen Ringens längst in Druck und Stich das Licht der Weit erblickten. Goethes „Grct- chen an, Spinnrad" war bekanntlich die erste Gabe, mit welcher der Achtzehnjährige, der an einem Tage mitunter acht Lieder ichns, und der den „Eilkönig" in einem Zuge niederschrieb, einsrtzke nnd nach wenigen Jahren rastlosen Schaffens — er war der Fleißigsten einer — zum Schöpfer des modernen deutschen Liedes wurde. Bon den 18 Gesängen kaußer der am Schlüsse gewährten Zugabe!, mit denen die geschätzte Konzertgeberin die zahlreiche Schnberl- gemeinde entzückte, feien als Glanznummern namentlich anfgeführt: „Nähe des Geliebten". „Liebesbvtschait". .Gretchen am Spinn rad", „Ständchen". „Vor meiner Wiege", „Im Haine". „Das Echo". „Fischciweise". „DaS Lied im Grünen": in der Nachgestal- tung von Schillers „Eißsinm" nnd Höllüs „Nachtigall" zeigten sich die Grenzlinien ihrer künstlerische» Begabung. Mit gutem Gelingen führte Herr Max Wünsche ans Leipzig die Begleitungen durch, die mit köstlichen maleiischc» Momenten den Einzelheiten der rm Stile verschiedenen Dichtungen in charakteristischem Klnvier- sotze feinsinnig nachgehen. Die Aufnahme der ausgezeichneten Künstlerin war eine glänzende, der Dank für die «indruckSreichcn Darbietungen ein aufrichtiger und herzlicher. L. L. Aamllienvrtefe von Richard Wagner. Richard Wagners Leben und Schassen spiegelt sich vom Anfang bis znm Ende am deutlichsten in seine» Briefen ob Es mag wenige Menschen gegeben haben, die nicht nur so fleißige Briefschrciber waren, sonder» denen das Briefschreiben geradezu ein Bedürfnis gewesen ist. Seine Briefe bilden die wichtigsten Kommentare ikiner Dichtungen und Towchöiffungen „nd geben den tiefsten Aufschluß über sein ganzes äußeres und inneres Leben. Auch er bättc von sich tagen können. „Bewahre nur meine Briese -- denn Briese sind Archive." 'Nachdem erst vor kurzem Wagners Briefe a» Mathilde und Otto Wescndonk erichienen sind, liegt nunmehr eine Samm lung der ,. Fa milien k> riefe von Richard Wagner. I8Ä bis l87l", zwvmmengestellt von Wagners BiographenE Fr Glaienapp, im Verlage von Alexander Tuncker in Berlin vor. Es sind 124 Briefe ans allen Lebensepochen WagnerS. von «einen Leipziger Jnngliiigsjahre» an bis zni» Beginn der Ban reuther Zeit. So wie die Frauen überhaupt in Wagners Leben wichtige und enticheidcnde Rollen gespielt baden, so sind auch die zahlreichsten und interessantesten seiner Briefe an Frauen gerichtet gewesen. Deshalb hat auch der Herausgeber der „Familienbriefe" namentlich die nn die Frauen der Familie Wagner gerichteten Briese anSgewäblt. Mehrere dieser Frauen zeichneten sich bekannt lich durch ihre künstlerische Begabung, durch ihren Geist und — was für Wagner gleichfalls sehr maßgebend war — durch ihre Schönheit aus. Zn diese» Frauen gehörte die Nichte Wagners, die als Sängerin gefeierte Johanna Wagner, ipätcr verehelichte Frau Jachmann: eine zweite Nichte. Lu»e Wagner, die Sckau spielen» war und sich schon 1828 mit dem Leipziger Buchhändle, Friedrich Brockhaus vermählt hat. ferner Eäerlie Ge»er. die Stiesichmester WagnerS. welche die Gattin des Buchhändlers Avenariu? in Paris wurde und dem Bruder sehr nahe stand. Von WagnerS erster Fra». Minna Wagner, geborenen Planer, enthält die «Lammlnng nur sieben Briete ans de» Jahren 1842 bis 184>'>. da eine vollständige Herausgabe derselben snr eine spätere Zeit in Aussicht genommen ist. Der erste Brief der Sammlung ist aus Leipzig vom l. März 1832 datiert, auS der Zeit der Studien Wagners bei dem dortigen Thomas Kantor Weinlig, und an die Schwester Ottilrc die nachmalige Gattin des Sanskritisten Professors Hermann BwckhmiS, gelichtet Wagner berichtete ihr über den Erfolg de, Aufführung «einer ersten Kompositionen: „Pcracmectni« WriknackNen wurde ini Theater «ine Ouvertüre von nur aiisgeführi. und vorige Woche sogar «me tm großen Konzert. . . . Bon lebhaftem knolg konnte ich inir ketneowegs etwa« erwarten, da «rti lich rm Konzert «rNen Ouvcrturen arolaubicrt werden und zweiten« kurz vorher neue Ouvcnuren von Marschner und ieindvaintner ohne eine Hand tn Bewegung zu sehen ausgesükirt worden waren. meine Svannnng war adcr demokmgeachiel ungeheuer, und ich verging fast vv, Angst und Jagen: <Ach. wärst Du nur da gewesen ! >. Denke Dir al'v mein ireudigee (N'Niunen, olS nach drm Schluß meiner Ouvertüre de, ganz« Saal zu avdtaudieren ansäugt, und zwar io. als ob sie da« größte Meisterwerk gehört hätten — «ch «rußte nicht, wie mir zu Mute war, dos kann ich Dir verächeri! ' — Luise war «o ergrisicn, daß ßc weinie : — Wie hak' ich mir da gcwumcht. daß Du zugegen wärii gcwe'en. Du bältest Dich gewiß auch ein wenig geireul! — Genug davon ' — '.Koch eine andere Nachricht ^ — in d«e«ei Woche ist eine Kiavicr'onate von mir in Druck er schienen. die ich meinem Weinlig dedizier' habe. Och höbe da<ür für Li« Dbaicr Asien bekommen."