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Seite 12 »Dresdner Nachrichten" Seite 12 schon Voi mehr als 100 Jahren dic Aussatz beweist, der im Jahre 178! schrist" von einer Berliner Hanssrc rm Hinblick aus die vor einigen M geae, und Straßonrg mitgethelst worden. Mt Bezug daraus wird dem Platt .etzt geschrieben: .Die Geschichte von der Fesinahine des Prinzen Louis Napoleon durch de» Tambourmajor Kern im Jahre 1880 hal ln einem Städtchen des Uuterelsnß die Erinnerung an den längst oerstorbenrn Wirth Lavp wachgernsr.,,. der sich einer intlnien Bekanntschaft mit dem Kaller Napoleon rühmte. Wenn er guter Laune war. erzählte der alte Bramarbas seinen staunenden Gästen mit dem nbthlaen Mienen- und Gebärdenlviel. daß er in Paris bet Napoleon frei aus« und eiuyegaugei» sei. Die Wachtposten hatten den Befehl, Freund Lapp leoerzeil zuzrilasien. .Ja." sagte dann Lapp weiter, .wann ich nngeklopft Hab', hat der Nnpolion glich «otrsr gerüse. un no bin ich „in gange un Hab' g 'Lt: Luozour, l.oiris. No bet er g'sät: Dons, I'snn l^cpp! Wo kumich Dü Here? l)'oü v>. äone? Un no bet er mich durch alli sini Zimmer aführl, wo Alles von Gold uno Marmel glänzt het. bits ins Schlofzinrmer vun der Knisere. die itch noch im Bett gcläie. No Hel er ere us d'Achsel llopst und Hel g'süi: vftsnie. lovo-toi. l'snii Uspp «8l lü! Jetzt mnchsch uns g ichwind e paar Cotelette» riwer. un gebrätelt! Grumbkre derzü un hvbcht uns e Butäll Stöpserle üs'm Keller erus . . Und so gingeS weiter, und man versichert, daß der gute Lapp die Geschichte so oft er zählte. daß er sie — schliesslich selbst glaubte." » Die DienstboIenIraae. schreibt der „Bär", beschäftigte schon Vor mehr als 100 Jahren die Berliner Frauenwelt, wie ein "88 in der „Berlinischen Monats- rau veröffentlich! wurde, und der Nonaten entstandene Dienstboten' bewegung gegenwärtig von besonderem Interesse sein dürste. „Für die erste uno schädlichste Quelle des zunehmenden Verderbens des Gesindes." heißt es in diesem Aussätze, .batte ich den beinahe alle Schranken übersteigende Kleideraniwand — Eine Dirne, welche die hier gebräuchliche Haube oder Mutze mit einer Haube mit Band — oder in ihrer Sprache Tor- meuse — vertauscht, ekelt bald die Arbeit an. welche sie sonst mit ihrer Mütze willig zu verrichte» pflegte. Eine solche Dormeule zieht bald eine» faibalirten Anzug nach sich: zu bleiern gehört ein vekräuselteS Flortnch Dies grenzt nun schon nahe an eine florne Schürze. Um die Eleganz vollkommen zu machen, wird endlich des Sonntags das Haa, gekräuselt und durch Puder und Pomade verichönert So wird olt die häßlichste Raupe in elnen bunt schimmernden Schmetterling verwandelt Ohne Metapher: die ichnintzlgste KUchenniagd wird so aus diese Wehe, der äußeren Form nach, ur eine zierliche Zofe umgeschafsen." — Die Tnnzlvkale erfreuten sich bereits vor 100 Jahren einer besonderen Vorliebe bei den Berliner Dienstboten. .Das kleinstädtische, biedere Mädchen." heißt es darüber in unserer Quelle. ..ahnt anfangs nichts Arges: erst schüchtern, dann bei jeder Wiederholung schneller fortschreilend, besucht sie mit den Anderen jene schädlichen öffentlichen Lokale, die schon zu einer verderblichen Menge an- geschwollen sind — ich meine die Tanzhäusrr. Hier würden sie den Stutzern in Livree ziiin Gespülte werden, wen» sie nicht die englischen und scanzvsnchen Pas und alle Touren der Tänze zu machen wüßten. Deshalb wich in verschiedenen Häusern Unter richt im Tanzen für Dienstmägde und Lakaien gegeben. Unter Anderem giebt ei» müßiger Schneidergeseile in einem Garten in der Landsberger Straße sür zwei Groschen die Stunde Unterricht. Dahin eilt nun öfters die Köchin vom Markte, setzt ihre» Einkaufs- eimer vom Arme ab. spannt ihre breiten Füße in's Fußbreit oder stolpert schwerfällig eine französische Quadrille, indes; ihre arme wartende Haussrau in der rauchenden Küche schwitzt." — Tnnz- unterricht während der Gänge nach dem Markte — das dürften sich selbst die modernen Dienstmädchen nickt oft leinen, und unsere Hanssraucn könne» sich gegenüber der Unbolmäßigkeit der .Hausgehilfiniirn" damit trösten, daß cs die Dienstboten während der .gute» alten Zeit" noch ärger getrieben haben. In dem Er weich der Mittel zu Tanz »nd Vergnüge» waren die Dienstmädchen des 18. Jahrhunderts ebenso wenig wählerisch, wie ihre modernen Kolleginnen. Tie Einkäufe „solcher Dinge, die keinen bestimmten Preis haben", und die in Folge dessen unbemerkt eine» kleinen Aufschlag ermöglichen, gaben reichliche „Schmugelder" — Einier- grlder sagten die damaligen Dienstmädchen, weil sie nicht ln Körbe», sondern m Eimern ihre Marlteinkttuse nach Hause trugen. — Ori ginell ist derBorschlag zu, Abhilfe, den die schriftstrllcrnde Berliner Haussrau aus dem Jahre 1788 macht: sie verlangt die Ausstellung einer .förmliche» Klcidcrvidnnng für das weibliche Gesinde" über die in einer .weibliche» Volksversammlung" Beschluß gefaßt werde» sollte. Diese weibliche Rathsvciiamnrlnng ist wohl ebenso wenig zu Stande gekommen wie die Dienslbolcn-KIeiderordnung. „Die Tracht des weiblichen Gesindes müßte weder auszeichncnd noch entstellend sein: denn dadurch würde sonst wieder ans der anderen Seite geschadet werden. Nein, einfach, reinlich, von dnuerhaster» Zeuge und vortheilhastem Schnitte müßte sie sein. Den» warum sollte das Mädchen in kurzem Wams nicht ebenso gut 'Mädchen sein als das Fräulein mit fliegendem Gewände und jede andere Tochter Evas? Aber nie sollte das Dienstmädchen in Seide rauschen, nie müßte ein atlassener Pelz um ihre Schultern knistern, kein Flvrputz dürste sich um ihre Brust blähen, keine Stickerei dürste ans Mütze und Schuhe» prangen. Kleidung von Kamelott, Tamis oder anderem wollene» Zeuge — Kattune, die gewisse Preise nicht überichieiten dürften — höchstens Halbseide zur» Brautkleid? würde ich ihnen gestatten. Schnitt und Form hinge indeß. jedoch unter gewisse» Einschränkungen, von ihnen selbst ab. Denn wo giebt es unter dem Monde ein Mädchen, welches ihre natürlichen Vorzüge nicht noch gern Hobe? Wo die Häßliche, die sich nicht gern erträglicher zeigte? Durch diese Kleidervrdirung hoffte vor mehr als hundert Jahren eine Berliner Hausfrau die Dienstbotenfrage zu löse», die »och immer ungelöst ist und die nach abermals hundert Jahren die Hausfrauen ebenso lebhaft be schäftigen wird. * Zeugen einer recht amüsanten Scene wurden dieser Tage die Passagiere eines Londoner Straßenomnibus Seite an Seite saßen ln dem Gefährt ein Handlungsreikender und eine in der Oefsentlichkcit ziemlich bekannte Dame, die Vorsteherin eines Mäßigkeilsvereins, deren Vorträge über Enthaltsamkeit un Trinken >c. schon manche der gerade anwesenden Fahrgäste beigewohnt hatte. Als der Reisende aussleigen wollte und die ihm gehörige Hand tasche an sich nahm, hielt ihn die Temperenzlerin am Arme fest und behauptete, die Tasche sei ihr Eigcnthnm. Erstaunt proteslirle der Herr. Die Dame blieb dabei, daß die Tasche ihr gehöre. Höflich, aber energisch erklärte der Reisende, daß sie unbedingt im Jrrthum iei. .Sir. L>ie sind ein Unverschämter," ereiferte sich die Lady; »ich würde meine Tasche unter tausend ähnliche» heraus- kennen. „Wem gehört denn jene da?" mischte sich ei» anderer Passagier in den Streit der Beiden, indem er aus eine cbeniv aus sehende Tasche zeigte, die unter dem Sitz stand. »Das ist nicht die meine," behaupteten Herr und Dame einstimmig. Der Kon dukteur machte nun den bernünstigen Vorschlag, man solle doch die Tasche öffnen, dann würde es sich ja zeigen, wessen Besitzthui» sie in Wahrheit sei. Madame griff hastig nach der Tasche des Reisenden und erklärt? außer sich vor Aerger. daß sie das Oessne» vor so vielen fremden Augen niemals zugebc» würde. Lächelnd nahm ihr der ruhig gebliebene Mann das Streitobrekt fort, und im nächsten Moment blickte ein Dutzend Personen in das Innere der Tasche. Obenaus lagen: eine große, halb mit Brandy gefüllte Flasche, ein Pack Spielkarten, eine kleine Mecrichaumpseife, ein Diertelpsundpäckchen Tabak und zwei oder drei andere Gegenstände, von denen kaum ei» weibliches Wesen wissen dürste, wie sie ge nannt weide». Ter Reisende stellte die offene Tasche der Dame ans den Schooß und sagte ironisch: „Madame. Sie haben Recht. Diese Dinge können nur Ihne» gehören. Ich bitte tausend Mal um Entlchnldignng." Die Lady schien in Ohnmacht zu syllen, der junge Mann aber schloß die Tasche wieder und verließ nun un behindert mit ihr den Wagen. * In Paris sängt die Aufregung über Chamberlain's Rede an. sich auszuleben. Aus den Aeußerungen Lord Eharles Beres- ford's und Lord Rosebery's schöpft man die Uebcrzcugung. daß es mit der Kriegsdrohung wegen der Karrikaturen der Königin nicht ernst gemein l «ein könne; zugleich glaubt inan aus den europäischen, besonders aus den deutschen Pceßslimmcn zu er kennen, daß der deutsch-amerikanisch-englische Dreibund vorläufig nur der aallophobe» Einbildungskraft Ehambcrlniii's entsprungen sei. Verständige Politiker stimmen auch mit dem französischen Marine-Attachs in London, der die Zerrbilder Willettc'S scharf ver- urtheilte, durchaus überein und freuen sich über Cornsly's »Figaio"-Artikel. der die Königin von England unter dem dreifachen Gesichtspunkte des'Alters. derMacht und der Mutterschaft als erne moderne große Gottesmutter Eybele feiert. Dies hindert indeß nicht, daß die berüchtigte Nummer des Witzblattes „I-s liirs" Unter dem Titel „V'iä ls„ kingliak" anscheinend immer neue Aus lagen erlebt und in den Zeitungskiosken der Boulevards und der Bahnhöfe flott abgebt Da die Nummer die zweifelhafte Ehre genießt, fast einen internationalen Zwischenfall hervorgerujen zu Fortsetzung siehe nächste Seite. Vresckirvr Sa»k. vrosäon, Xöni<» ^olulnu-Ltrasßv 3. II. Vvp08it«u-Xu88o: kraxer Ltrussv 39. Dorlm, klamlinrx. Kimmen, Mraderff, k'üflk, lltumvvor, AlLmilivim, vüelLelruiA-votniolil, Oliommtr, lsvlläon. Iklienlirrpita!: 130 MIlonvn Unrk. Hirse» volouil: 34 Wülonv»» Alnrk. vu«r» rerxüt«» bla aut Volten» aut ?sz-cm voposiwabnod «>M kiiiKliZimZMt 3" bei 1 Wnrülielier .. 3' »» 4"!o PI» MN. gMowmou vrvräsn. ,, V LUVIIS»4I»VIIVI ,, vio kllr äoir Vopositou-Vsiksdr geltonäeu Loktiwmunssso, sovis (Rsdckormular« lcSnnvo an siimmtlickou La»«» io 8»pk»vx . ,'§K- Isar, VvckiMNll L Lo., «mpkodlsn kiotr KU!» Ln- nni! Vok-Kmif von ktMkpiljr'MN. HiiMM-n. Mion ote.. rnr Lnnilllnio uni! Voi-xMiniLl von kull-vinIrlM im »iMiloli- nixi DIM Vovkolir. »iLi» rnIilOrLNv» rur O'NtroIv «lvr VorlotisunA, «ur ^nnakiuv otVvltvr uu<1 808olilir88ouor V6p0ts und ^«88toIIun8 rou No!8v-Oe6M)rlok6N uixl ^nvvlsilNLion auf alle 8rS88oroo I'Mrv. SortzMltlxe »Uen 8«n8ttAva in ,1a« SauiLturii Oerscirritte. g SchiihnMlktU-Astlilt Mm Schiitikk. . .. .,»»«.». ... 2v1vevr8trL8so Nr. 10 habe ich ein Zweiggeschäft eröffnet und empfehle mich bei Bedarf auf's Beste. Was die Ausführung anbetrifft, so verwende ich nur das beste Material bei sauberster Ausführung. Lieferzeit sofort, spätestens in einem Tage bei billigster Preisberechnung. Hochachtungsvoll Zwirigcrstriche 1v, Tniinpeterstnisze 18, Blintzncistr., Ecke Löwenstr., Nikol nistros;e 8, H eitelst in s;c Itt. z kLlll Vvior unH ffün »sä viA Vozwr liöntzr 4, 2., önt« emvschlen sich zur Anfertigung von ».— in («old, Aluminium und Kautschuk nach den neuesten Erfindungen. GarantiefürguteSPasscir. SchonendsteBehaudlnng n Mäßige Preise. 8 Lol raluNoavu odsrtztoksru, sowie in aNen verzweifelten Fällen, wo jeder Halt für ein fesrsitzendcs Gebiß verloren gegangen ist, leisten die patent amtlich geschützten ksiv-illiimlvlW-Ssdirss 8>§t. »siMlm geradezu Erstaunliches. Eine Kjährige Erfahrung In meiner großen Praxis berechtigt mich, meine Erfindung auf's Wärmste zu empfehlen. Dir Patienten können meine Rrin-Alum.- Äebisfe nicht genug loben wegen des selten Sitze- und der größtmöglichen Kaufähigkeit. Dresden» Pragerftr. 28. II. Zahnarzt Nnineel,«!-» z p-zur. «0l.I.k8 «nvic v I r»«vi»r^ » k>-Z7ktZ7^t<vc/n.r.,^cr» 50 Vvlltllvr 2 7 sehr gut im Geschmack, weil aus dem Transport« etwa- Bruch entstanden ist, verkaufe, um schnell zu räumen j L klä. süi nni 42 ks. LbokolLclöL-3srw§.