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Dresdner Nachrichten : 21.08.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188408212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840821
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840821
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-08
- Tag 1884-08-21
-
Monat
1884-08
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.08.1884
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SN'«A M-Ocnftr. '» K> ««<»«»>. »Uhr. »,,n,-,« dt» ld«tn. 2»«eu«»d : «r «loslerg. » nur »n«»ch«nt»,mdt» , Mir. «-«»,. Dt, > v°l> S« «tritt, »rtlrtta -LUVeulidP,-u Unter«t». Zeit, «tne »,r°nit« «Lr da» nLOisititat«- ttrlchetnen der In- «r°I» »trd ntidi ,e«ct>en. «u»WÄr. it»e 2nler»»n»-»>ut>riiae arnen «r«. numerandoradtuna t-ur-l, vrtelmarlen »der Poll»«n»ah>u»g » «tlbett lb Pt». Snterale I»r Mama, aber nach Jrss« «aae» Pet»»etle 2« Pta. Jnlerate nri«r» an: Almemeeu-Bueeour von , »aatrnltrtn u. tttanler, Nud. MaNe. Tand« u. tl»., Jnvaltdendank, Ä. «üa-r-Otdrltd. N. »tet>-Ma,drt>nra, «iarlt-tzaNk. dt Attldl-lli-rltnrv., «l xirtner-Lumdur», Piolmi-reptt». . »Ul !»tt-«aad, etnarl. Manulcrtpir I " krtnr Aerdiiil-Nchteit. Tagevlatt für Politik, KtiinIMn«, H«siljWvM-r. LSrsenöMl. Irmdeilillt. Srletdogan mit Oouvvet», killet, <Is 0-,i rl-3>,on>Ic-noo ^Ufifillirlit k«r i!Il»>trisio I'foik- NdtCl» »VOstt«-,, ^'I klNii lt^'»<«'lrt.0"«1 u. ttitel» i«u>>^itrl.^'.litut l« > U«»IH«II !8Ö>,U»-, 1ZI euill-u, »Ilnrlrult« . 211». u. dit»i»Iti>»nli.«in», l'„^t>>I, ompüvblt rur dillixon »nil prulctitzolien Itoiii" V«urnIvr-LTvi8vIt«tlSr »l« valeum «I«r Vvtelitlxlcalt, Koltcltttit unck Ltoxunr. Urvsnt« ^un»»»I>I von 'rLAolivn-klovviitznli'vi« «tv. Zlrevüvn, 8«e8t»»88« 20, I. I. 4nvo»e«'a-^»pi'6I1I»u sür »Ile ^oilun^on. II. 1't»e»t«rd!IleL-Verk»u5 für üio Örvk,<lnor ^ ^tivalvr III. ktseettn-^ontrole unlor <irnai»tio. IV. Colieetloo 6er kilteli». I «tt6e"lutterle. völinnsoti« KIssnisltorlsgs MVUS». NtttzS X« »Iiiini lel II. r»t«-l^ui nitirr«-», /-li tlem iill^emej» Iiolivliio» -loin^nar Xtviolx-lmutiO'r >l333c-i»I. H^lflsulieil: kr«k. vi. Mi 8 MormLl-VMerLSeickor 6Mi)tloItId in Al'öütztor ^.UKWoIiI lesn Lvliisme filsvfif., Hviitsl. >K,»tIi>iiiiii. Nk. 234. 29. Jahrgang. Auslage: 40,000 Lrpl. Aussichten für den 21. August: Schwacher unbestimmter Wind. abnel»ncnde Bewölk., trocken, Gewitterregen nicht ausgcichl., warm. Dresden, 1884. Donnerstag, 21. Anglist. »eranlw-rtltqer «edaNeur «ür PoltttschkS vr. itmtt vier«, ln Drcidcn Von den UrlaubSrcisen des deutschen Botschafters in London, des Grasen Münster, bat die Presse bisher nicht sonderlich viel Notiz genommen. Gleich den Acrzten, die jetzt täglich in den Zeitungen annonciren: „vr. L oder vr. ?) ist zurtlckgekebrt". sorgte der blondbärtige Gras dafür, dab jährlich ein-, zweimal in etlichen Hofjournalen zu lesen war: Gras Münster hat sich mit Urlaub nach Deutschland begeben und er ist aus seinen Botschasterposten nach London zurückgekelirt. Tort thellte er seine Zeit in die nicht übermenschlich anstrengenden AmiSgeichäste, den Besuch der aristokratischen ClubbS und die Spazierritte im Hudepark. Gras Münster hat sich aus seinem Londoner Posten völlig anglisirt. I» seiner äußeren Erscheinung schon einem Lord nicht unähnlich, hat er sich so vollständig in englische Anschauungen und Verhältnisse hineingelebt, daß sich die Nation, bei welcher ec Deutschlands Kaiser und Reich zu vertreten die ehrenvolle Aufgabe hat, kaum einen sympathischeren Gesanvten wünschen kann. Die kurze Zeit, die er alljährlich im Vatcrlande auf seiner reizenden Besitzung, im Harze verbringt, reicht ersichtlich nicht auS, in ihm die deutsche Strammheit und Schneidigkeit wieder bis zu jener Stärke auszufrischen, die erforderlich scheint, den fischblütigen Engländern zu imponire». Unterhielte Deutschland in England als Gesandten nicht einen geschmeidigen Diplomaten, sondern z. B. wie in Rußland und der Schweiz einen steisnackige» General, so hätte die samose rgyptische Konferenz in London nicht ein so formloses, wenig erbauliches Ende gefunden. Diese Konicrenz ist nicht einfach auseinander gegangen, sondern durch eine Gladslone'sche Hochmurks- bombe zersprengt worden. England hatte das unbestrittene Recht, die Konferenz, sobald sic ihre Ausgabe verfehlte, zum Scheitern zu bringen, aber cs durste sich nicht herauoneiuncn, die Vertreter der Großmächte mit schlcchtvcrhchltei» Unwillen nach -Hause zu schicken, weil sie ihm nicht zu Willen waren. Es hätte dem Grasen Münster wohlangestanden und viele Sumpatlnen erweckt, wenn er gegen die von dem englischen Minister beliebte Form: eine Konferenz der europäischen Großmächte nach seinem alleinigen Gutdünken zu schließen, sofort Protest eingelegt hätte. Vielleicht steht ihm als Entschuldigung zur Seite, daß er Rücksicht aus daS nabe verwandtschaftliche Verhältnis, dcS Potsdamer und Londoner Hofes zu nehmen hatte — indcrlhat ist zum Leidwesen Bismarck'S die von der deutsche» Kronprinzessin beschirmte „englische Politik" ein fehr beachtlicher Factor. Jedenfalls hat Graf Münster, der soeben in Potsdam vom Kaiser Wilhelm in Audienz empfangen wuidc, Anlaß, zu erläulcm, warum er dein englischen Ueberniullic mit englischem -- - - is, Platze. Für die Glcichmuthe zu begegnen für rathsam fand. Deutschlands langmüthige Geduld keinesfalls länger am Jeder Tag bringt eine neue Beleidigung unicrcs Reiches durch seine insularen Vettern. Scho» die Vornahme englischer Fiottcninanöver dicht vor der Elbeniündung war eine unsrcundlichc Demonstration. Gerade aus jener Wasserfläche haben englische KricHsschifjc früher zum Schaden Deutschlands »icliisach Unfug verübt. Es ist aus dem letzten Kriege gegen Länemaick erinnerlich, daß sich dorc vor der Elbcmündung englische Kanonenboote Herumtrieben, die durch Signalfchüsse däniicbc Kriegsfahrzcugc warnten, sobald aus Wilhelms haven preußische Eorvettcn dampften, um den Dänen ein Seegefecht zu liefern. Die Dänen konnte» sich bei Zeiten retten. Jetzt läßt nun England nicht nur rin Kanonenboot dauernd in Helgoländer Gewässern kreuzen, sondern will auch an jener rothcn Klippe dauernd ein Kriegs chiff stationiren. Alles „zum Schutze der Fischerei". So lautet der heuchlerische Vorwand. Wirksamer wäre es schon, England bestrafte seine secranbenschen LandeSangeliörigen nach gutem altem Secrecbtc. Der vollendete Seeraub seitens der englischen Boote, begangen am Bord des „Tievrich", ist erwiesen; zum Ucbcrsluß ist noch ein Stück des abgebrochenen Messers cingc- liesert worden, das von den Engländern mit zum Ocffiicn der Kisten und Schränke an Bord dcS „Dicdrich" gebraucht wurde. Gleichwohl timt England Nicht«, um die Schuldige» der Strafe zuzusührc». Dampft künstig ein englisches Kanonenboot aus den deutschen FischcreigrUnden, io sieht selbst ein Singhalese ein, was das für Folgen haben muß. Tic englischen Fischer werden sich durch die Nähe ihrer landsmännischen Flagge ermuthigt finden, erst recht Gcwaltthätigkeit und Raub gegen die deutschen Dorschfänger anzuwendcn; schlimmstenfalls, von einem deutschen Kanonenboote verfolgt, ziehen sie sich unter den Schutz dcS ihrigen zurück und ein Konflikt rst höchst wahrscheinlich. Die Engländer thatcn überhaupt gut daran, nicht eine „Hclgolandsragc" zu schanen. Dieses Fclicn- eiland gehört geschichtlich zu Schleswig; seine Bewohner sind gute Deutsche. Friesen; in englischen Besitz kam die Insel auch nur durch eine Gewalttbat. England bemächtigte sich 1807 derselben in seinem Kriege gegen Dänemark, dessen König damals Herzog von Schleswig mar. Der Wiener Kongreß änderte an den Beiitzvcrhältnisscn Helgolands nichts^ eS steht aber Nichts im Wege, jetzt, nachdem das Mutterland Lchlcswig ganz in Deutschland ausgcaange» ist, die Wiener Kongrcßaktc auch bezüglich der Helgoländer Filiale der selben Revision zu unterziehen, die sich z. B. der öilcrreichische Besitzstand in Italien, auch durch diese Kongrcßaktc verbürgt, hat gesallcn lassen müssen. Nicht minder gehässig und schäbig ist das Austreten EnalanLS gegen die deutsche Kolonie Angra Pcguenna in Südafrika. Aktcn- maßig steht fest, daß die Kolonialrcgcerung eigen« von dem eng lischen Muttcrlande ausgesordert und dazu getrieben worden ist. eradczu die Erwartung auS: die Koloniairegierung werde die . daß man der deutschen Ansiedelung in P , - Annexion soweit auSdchncn, . den Rücke» komme und sie einschliche. Außer der Walfischbau ist da« soeben — aus dem Papier — anncktirte Gebiet lediglich Herren» loscS Land; nur in jener leben etliche Engländer und zwar der verächtlichsten Gattung. Deutschland würde sich zum Gcspötte der Welt machen, wenn eS sich durch da« englische NiederlaflungSver» bot adbalten ließe, dort zmugreisen. Bisher erwarben die See mächte fremdes Land mittelst „KausS". Der Kauf war freilich auch darnuch. Gegen einige Schießgewehre oder Tonnen Pulvers, etliche Branntweinsässcr oder Ballen Kattuns. Glasperlen und sonstiger Jndustricerzcugnissc traten die „Häuptlinge" unkullivirter Laiibstlichc dieselben an einen europäischen Seekapitän ab und kritzelten, wenn'S bock kam. drei Kreuze unter das ..Vertrag-dokument'. Aus diese Weise hat »och jetzt Stanlc» seinen Kongostaat jusammcncrworbcn. Viel anders ging's auch nicht zu mache». Wer zuerst kam, griff zu. Neben jenem, den Anschauungen der Wilden vollkommen entsprechen den „Kaufe" ist aber jetzt das Vorhandensein eines ernstlichen, aus die Dauer berechneten civilisatorischcn Unternehmens das Ersordcr- niß sür neuen Kolonialcrwerb. Diese Voraussetzung findet bei dem autblühendcu Lüderitz'schen Unternehmen statt, nicht aber seitens der, dem Finainbankcrotte zueilcndcn Kapkolonic. Diese ist nicht be rechtig!, crilcrcm die Existenzbedingungen nbzugrabcn. Auch ist dies nicht so gcsalulos für slc selbst — unsere Freunde, die holländischen Boers werde» schon dafür sorgen, daß der englischen Kapziegc nicht der Schwanz zu lang wächst. Gegen etwaige Gewalt werben sich die deutschen Ansiedler leicht durch Frciwilligenwcrbungcn schützen können, ohne daß sich daS Reich als solches einzumischen brauchte. In dicstm Stücke sind wir den Veesslcakessern denn doch sehr über legen. Wir werden uns um das englische Flaggcnauszichen nicht sehr kümmern. Uebcrhaupt empfiehlt es sich, den englischen An- maßniigcn kraftvoll zn begegnen. England hat viel bösen Willen gegen Deutschland, aber wenig Machtmittel, ihn zu bcthätigcn. Nur gegen Den, der sich vor ihm fürchtet, ist England protzig. Vor reeller Macht hat es Respekt und da findet cs der britische Leopardc immer geratben, der» Schweis einzuzichcn. Als Ganzes macht die heutige englische Politik, die sich inmitten der größten Schwierig keiten und Beklemmungen überall in der Welt ohne Grund und zwingende Not» neue Feinde erweckt und die alten Antipathien rege halt, überall die Umrisse einer großen Vergangenheit anzuneh- mcn sucht, ohne cs gerade zu entsprechenden Thatcn zu bringen - als Ganzes macht diese Politik einen Eindruck, der der Verachtung jedenfalls näher verwandt ist, als dem Hasse. Re»esteTtlearammkver.,Tresv»trNa«1ir." vom 20. August. Hambur g Der Generalkonsul I)r. Naclitigal ist auf den Wörmann'iche» Besitzungen südlich des Congo angclangl und hat aut denselben die deutichc Flagge aushissen lasten. Die Firma Wörmann hat vorher mit den das Hinterland beherrschenden Häupt lingen Verträge abgeschlossen, wodurch ihr alle Hobcitsrechte abge treten werden. Der Generalkonsul Or. Nachtigal, welcher als Kaiser!. Kommistar mit dem Kanonenboote „Möve" aus dem Wege nach dein Congo und Angra Pequena befindlich ist, bat in Camc- roonS und in dem Nachdarliascn Bimbia die deutichc Flagge ent faltet. Den Namen Camerovns sührt eine Landscbast aus dem afrikanischen Feitlande geiadc Ferna» do Po gegenüber, zwischen 4 und n. B. und 26b» bis 27" w. L. dar. Sie wird gebildet durch den mächtigen Vulkan Eameruns, den höchsten Bergstock der ganzen afrikanische» Westküste, dessen Höhe aus 4191 Meter, also annähernd die des Montblanc geniesten ist. Der Berg mit der ganzen ihn umgebenden vulkanischen Gesteinmaise bedeckt einen i,--,',i--'n>nlial! von '166 Kui-iknitr. oder ungefähr 8'.ä:Q«avralmeilen. Wcuwärts grenzt bas Gebirge ans Meer und an die Küsten- Niederung im Mündungsgebiete des Rio del Reu. Die „Voss. Ztg." meldet den Vorgang in folgender Weise: „Von der Westküste Afrikas ist in Liverpool die Meldung cingelauicn, das deutsche Kanonenboot „Möve" habe den Hasen Bagcida l?1 besucht, mit besten Bevölkerung die britischen Behörden der Goldklistc vorher eineil Vertrag abgeschlossen hatten und wo die Brittcnslagge webte. Die „Möve" landete und ersetzte die Britenflaggc durch die deutsche Flagge". K oblenz. Die als Spione verhafteten sraiizösilchen Offiziere wurden wieder sreigclasscn, da die bei ihnen auigcsundencn Skizzen ganz harmlos find. W cima r. Tie Nachricht von der Erblindung Lizst's ist un begründet. Lizst ist ganz wohl. Paris. Es werden kriegerische Tispvfitivneir der chinesischen Regierung gemeldet. Ter Minister des Aeußere» erhielt noch keine Bestätigung bcnnruhiacndci Meldungen. Admiral Evurbct er hielt Instruktionen falls die chinesische Negierung sortfährl. die ver langte Geiiugthninig zu verweigern, sich des Arsenals von Fu-Ischeu zn veinächligcn, aber seine militärischen Aktionen darauf zu bcichränkcn und diplomatische Schwierigkeiten zu vermeiden. — Aus Svissvns wird gcineldct, bei dem Kanalban zwischen Oste und Aisne seien gestern 17 Arbeiter, darunter 14 Italiener, erstickt. Paris. Die Akademie der Wissenschaften wurde durch Herrn Mangvn in einer Nvlc der Hauptleute Renard und Krebs über ihre nicht mehr zu bezweifelnde Entdeckung von der Lenkbarkeit der Luft schiffe benachrichtigt- Die genannten Offiziere geben natürlich das Geheimnis; ihrer Entdeckung nicht Preis und berichten nur eingehend über ihre vor Zeugen gemachten Versuche. Der voir ihnen gelenkte Lnstballon kam genau zum Ausgangspunkt wieder zurück, nachdem er einen Kreis von 300 Meter beschrieben und mit absoluter Regel mäßigkeit nach alle» Seite» manövrirt hatte. Lo ' die ang als unbegründet zn bezeichne». L» onliicyr ,7lnugc war gar Hin» entfaltet und konnte deshalb auch nicht durch eine deutsche ersetzt werden. Ter „Standard" veröffentlicht einen Brief vom 9. Juli, welcher die Sachlage wie folgt darstellt: Ta deutsche Kauflcule Depots für den Verkauf von Evntrcbande-Waarcn zwei Meilen von der Ostgrcnze der Goldküstc errickstct halleih erhielt der Kvnimandant die Weisung, die Abtretung der Sceküste für die britische Regierung z» Verein- Haren. Hierin war er erfolgreich. Am 3. Juli kam icdoch die „Möve" mit Tr. Nachtigal an. Als letzterer Härte, das Land svflte an England abactrete» werden, vrvklamirtc er das deutsche Protek torat. Am 4. Juli wurde die deutsche Flagge an beide» Ende» der dreizehn Meilen langen Küste entfaltet und dieser Akt von 21 Salut schüssen begleitet. London. Jamcsgazette und Pallmallgazette sprechen sich entschieden mißbilligend über die Politik Gladslone's gegenüber Deutschland aus. Die Pallmallgazctte erklärt, die Frcnndschaft mit Tcnlschland müsse ein Fundanientalgrundsatz der auswärtigen Politik ein und bleiben. Tie Berliner Börse setzte im Anschluß an die auswärtigen Notirnngen schwach ein. Der Rückgang der österreichischen Export- bahnen verstimmte. Tic günstigen Erwartungen bcziiglich der Semcstralbilanz der österreichischen Kredit-Anstalt, deren Veröffent lichung beute Abend erwartet wird, sind abgcmindert, auch die Lon doner Depesche» über die Beziehungen Deutschlands zu England! wirkte» »»günstig. Später trat eine Besserung cm auf angebliche Käufe Rothschild S. Ter Schluß brachte wieder Abschwächnng ans die siinizässtchen Eholkraiiachrichtcii und den Stand der chinesischen Frage. Spekulative Banken schlossen nach schwachem Beginn gegen gestern fast unverändert. Kassabanken still, etwas schwächer. Deutichc Bahnen scsi. In Ostpreußen fanden bedeutende Umsätze statt (2", > Prozent häherh auch Marienburgcr waren UV» Prozent bester Die Aufregung ans dem Gebiete der österreichischen Bahnen hat nach gelassen , sie schlossen a»s schwache» Beginn wenig niedriger als acstern. Ocslcrieichischc Prioritäten lustlos. Bergwerke vorwiegend deutsche etwas schwächer, Industrien still, Hartman» 1',i-niedriger. Fonds unbeachtet, srcmde Renten schwächer. Aranriur» ». M.. 20. Auguli. Itrrvtl 2L0.V2. Elaclidahn 2S». Lombarden >r>. «Oer Looie —. Lei». EUberreillc —. Paioerrenlc —. Aalijier 223 ,. Oeslcrr. Goidreiuc —. Uny. Goibrente 77-/,. 77cr Nutzen—. Süer Nutzen —. 2. Orieiuanlcihe —. Neuetze Ungar. GoldanleNie —. 3. Lrienlanleitze —. Ungar. Padlerr. —. DlSconlo Mtz.vi. Eglwicr vv»/,. iüolllmrdb. Nitz». Nutzen—. Icjl. evien, 20. August. CredN 310,2ä. CiaalSdadn . Lombarden — — Nordwstd.Marknoien —. Ung.Swidr. —. Nng. CicdN -. Fest. Pari». 20. August. (Schlusi., Nenn Anleihe UI7.i:o. Jialieiier 2L.70. klaaiobahu V«>,0V. Lombarde» 3I2..-70. da. Pnoriläle» —. Sandler 303. Leit. Gdldrente —. Kpauicr KO. Liloiuauc» KS3. Tadai-Aclien —. Fe». zsondo», Lk. August, Barm. Il >n,r >0 Min. i'ouiols IE',. ltz73er Nutzen gtaliener st.ä. Lombarden >2- .. Tstric» 4- , iundrrle Amerikaner >24. 4-„ Nug. Goldrente 7tz-,. Lcstcrr. Violdrculc dkz... Prcust. (ioniols 1-»- .. ttzgyvicr bin ,. Otioiuaubank 13 .,. Lneg-tziclic» 74-— Lllinmung: gest. Weiler: Kühl. Lieni». 20. August, Nachiuiltagd l Nhr. l01c>reidc»iarkl.i Weizen matt, toro tbb lK0, pr. Trpirmber-Lriober lbil.00, Pr. April-Mai Ib7,00. Noggcn malt, loco 130—132, Pr. Seplembrr Lclober 132.b», pr. April.Mai 133,b0. Niiböl lttlprrandert, pr. August b2,00, pr. Seplrmbcr.Lclobcr bi.bll. «piiilnü behaupttl, loeo 4!»,00, pr. August Leptemdcr 43,10, pr. Levicuiber-Lciobrr 48,30, pr. April-Mai 47,-20. Petroicum loco 7.i>«. «r,«Iau. 20. August, Nachm, ivlclreidemarkl.» Spirilutz pr. NM Liter lü» Pror. pr. August.Srplcmbrr 47.20 pr. Srplcnlbcr-Lciober 40,70, pr. Novcmbcr- Decembrr 4b.IM. Weigcu pr. August >00,00. Noggcn pr. -August 132,00, pr. Lrp- tcmbcr-Oclodcr 132,00, pr. Lcloper-Noormber 130,00. Niiböl pr. 'August »2,00, pr. Teplember-Orlober »1,00. — Zink umigtzlod. — Wcttcr: schön. Lolnles und sächsisches. — Zur Abhaltung der Jagd in, Mittelndorscr Revier trafen gestern früh 7,t9 Uhr Se. Mai. der K önig und Se. K. H. Prinz Friedrich Augu st mit Gefolge in Sctianvau ein unv begaben sich zu Wagen nach dem Jagdrevier. DaS Jagtzmuttat ergab 7 Hirsche. Prinz Friedrich August erlegte einen Zebncndcr und einen Spießer. Die bohcn Herrschaften fuhren »ach 9 Uhr ab Balmhos Krippen^zurück. — Nächsten Somiabeiid werden sich II. Majestäten der König und die Königs n »ach Leipzig begeben, um der dort anangirtcn großen Gartenbau Ausstellung einen Besuch abznstalten. — Gestern Morgen besuchten die beiden Prinzen Johann Georg und Max in Begebung des Majors Jrhm. v. Lör die Viktoria regia im botanischen Garten. — Ma,or v. Kretzschmer erhielt den königl. prcuß. Rothen Adler-Orden 4. Kl. — Der ans der Rückreise von Varzin sich gestern hier cmf- haltendc österreichische Ministerpräsident Gras Kalnoku beehrte die Kunst- und Ankiauitätcnliankünng von Satomon, Fraucnstraßc, mit längerem Besuche und machte daselbst Eintänse. — Demnächst wird sich das Stadtverordneten - Eollcginm mi der B ü r g e r m crsterwahl zu l-cichästigen haben. Als der jetzt cum Abgänge bereite Herr Bürgermeister 1)c. Rüger gewübtt wurde, war sem Mitbewerber Herr Stadlrath Bönisch. Ans diesen lichten, soviel wir erfahren, auch diesmal sehr viele der Herren Ge- mcindcrcrtrcter ihr Augenmerk. Daß das Stadtverordnctciicollegium an eines der übrigen Rathsmitglicdcr bet der Bürgcrmcisterwahl denkt, ist wenig wahrscheinlich und von auswärtigen höheren Gc- meindebcamten liegt, unseres Wissens, mir die eine oder andere Aniragr wegen der Einkünfte der bctr. Stelle vor. Herr Stadtrnth Bönisch vereinigt in sich eine Reibe jener Eigcnscbastcn, die sür jenes Hobe städtische Amt unerläßlich nud wir dürfen dies umso unbeiangcner aussprechen, als derselbe einer politischen Partei an gehört, die wir ionst bekämpfen. Es ist uns aber Ernst mit der Forderung, daß in Gcineindcangctegcnhciten nicht der politische Par.cistandpunkt maßgebend sein soll; zudem bat -Herr Stadtrath Bönisch denselben auch in Gemcindesragen nie bcrvorgckcbrt. Er bat sein Amt unparteiisch, gerecht, pflichttreu und mit ebensoviel Eifer als Intelligenz verwaltet. Bei der Verwaltung der Staatsschulden, wozu er als Landtagsabgcordnctcr beruscn war.hat er viel Umsicht be wiesen undJinanzkcnntnissc gesammelt, dicilnn.wciin er als Bürgermei ster die Stcuerresorm in die Hand zn nehmen Hai, trefflich zustatten kommen werden. An der Spitze des gemeinnützigen Vereins bat Herr Stadtraid Bönisch eine »ach den verschiedensten Seiten bin nutzrciche Tkätigkeit in bürgersrenndlichcm Sinne entwickelt- Zwar verfügt er nicht über eine repräsentative Erscheinung, wie man sie mit dem Bilde eines Bürgermeisters vereinigt, doch ist er der freien Rede im Hobe» Grade mächtig. Wenn ihn das Stadtvcrordneten- Kollcg wählen sollte, so wäre wollt die selbstverständliche Voraus setzung, daß er aus ein Reichstagsmandat Verzicht leistete und sich mit dem Landtags-Abgcordnctcn-Maiidat begnüge. Nach der Bürger- meisierwabl wird daS Stadtvcrordncten-Kollcgium die Walii eines neuen 12. RathsmilglicdcS und die eines 17 und 18. unbesoldeten StadtratbS beschäftigen. Bezüglich der Besetzung der 12. besoldeten Rathsstclle gehen die Ansichten weit auseinander. Zahlreiche Stadt verordneten wenden ihre Snmpattncn dem jetzigen Stadtschrclber, Herrn Wilisch, zu, einem Beamten, der seines Amtes in aller Zurückhaltung mit außerordentlicher Pflichttreue waltet, mit den städtischen Verhältnissen wolüverlraut ist und das Vertrauen seiner Vorgesetzten, als auch seiner Untergebenen in gleichem Grade genießt. Andere meinen, daß der Stadtverordnete Ur. Nippold in seiner soeben erschienenen „Mcinungsvcrschicdcnl'citsschrist" eine Art StadtrathS-Kandidaten-Wahlrcdc gcbalten habe und daß diese Broichürr als ein Sprungbrct von derLandhausstraße »n dcn Rath- baussaal anzilscbcn sei. Noch andere denken an zwei vielgenannte Juristen im Stadlvcrordnctcnkolleg. Andere wieder wollen als 12. Stadtrath überhaupt keinen Juristen, sondern entweder einen Arzt (om liebsten einen Augenarzt!) oder einen Techniker. Letztere An schauung tbcilt sich abermals in Stimmen, die sür die Wobt des Stadtverordneten Herrn Ebaussceinspektor a. D. Hollstem plaidiren (obwobl diesem Herr vr. Nipvoid in seiner crwäbntcn Broschüre den Weg zum Ratbbaus verrammeln zu wollen scheint) und in solche, die einen Baumeister wünschen. Leichter wird man sich über die Wabi der »besoldeten Rathsmitgliedcr einigen und schon jetzt scheint seslzustcbcn. daß zur Freude der ganzen Bürgerschaft Herr Stadtverordneter Lingke bald mit dem Titel „Stadtrath" geschmückt sein wird. — DaS Programm für daS Gartenfest deö Albcrtvcr - eins am nächsten Sonntag ist soeben erschienen. Es bewegt sich in deni herkömmlichen Rahmen dieses volksthümlichcn Festes. An dem musikalische» Tbeile werden diesmal nicht bloS die sümmtlichen Kavellc» der Dresdner Garnison, sondern auch die Musikcorps der Regimenter Nr. 102 und 103 Mitwirken. Wie schon früher wird Foltuna ihr Füllhorn öffnen und in vier verschiedenen Gabcnliallcn Gelegenheit sein, durch Entnahme von 50 Pfennig Loosen jene oft sehr ivcrlhvollen Geschenke zn gewinnen, die dem Alberlsvercin regelmäßig von seinen Gönnern und Freunden zum Zweck dci Vcr- loosniig zugelien und die diesmal besonders reichlich aiiSziifallen scheinen. Daß Herr Pctzsch abermals seinen frischen Apfelmost und Aepsrlwein bereitet und auöschcnkt. gehört cbcnsallü zu den
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