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Dresdner Nachrichten : 29.12.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192212294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19221229
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19221229
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-12
- Tag 1922-12-29
-
Monat
1922-12
-
Jahr
1922
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.12.1922
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(9 « s x » A LA L » ». 2 K 2 « k>- U7 « Landesverrat»" gearbetter. Genau da» gleiche Geriahre« «trd auch den Oievrrntzen aetzknüber «eübt. Fu Ostprcusten sind zwei um die Entwicklung de» Lande» hochverdiente und uut der einheimischen Broölkerung aus» tnnlgs«« vor» wachsen« Landrät« von der soztallstischcn Vteustlsch.n Regie rung kurz«>l>a»d ihre» Amt«» enthob«» und durch Sozial -«mokraleu ersetzt werden. Diese» Vorgehen hat in Ost vreuhen starke Erreanug hervorßerusen. die nach dadurch geste.aert wurde, dast «ine Abordnung. «t, tu Vrciin dl« Auslassung der vstvrentzischc« bürgerlich«« Kreil« zu Grlchr drmaeu taUte, nicht empfangen winde. Daraulüiu haben sich in Ostpreustcu Stimmen erhoben, »te zunächst g'»z iheoreiisch bi« Krage erörterten. ob nicht die Interessen dör Provinz an, Sude besser durch die SoStrennuug uo« Preusten und dt« Errichtung eine» selbständig:» Bunde!» siaates gewahrt werden kannte». Die KönigSberger Stadl- verordueienoersaminlung hat aber gleich von varuvrrcin der weitere» Siilwickluag selcher Gedanken einen Riegel vorgeschoben durch Annahme «ine» Beschluss.-». der eine LoSlüsung von Preusten scharf «nd bedingungslos ablehn,.- außerdem wird in der „Kreuz-Ztg." ausdrücklich sestgcsicllt, -ah eine solche Möglichkeit »einfach »»diSkuUerbar" sei. Trotzdem ist die sozialistische Presse. die mit de» Koburgcr Parteigenossen durch dick und dünn geht, ganz an» dem tauschen geraten und beschuldigt die Ostpreubcn de» „Landesverrat»", genau so wie di« Meininger. T»cse Hai- iiin, ist so aroteSt widerspruchsvoll, so bodenlo» In- konieaucnt. dag nur die allcräusterste Parlcileidenschast, der sede Selbstkritik nbgeiu, sie herauSstcckc» kann, ohne die Wirkung aus die vssrnUiche Meinung zu würdigen. Genau Ser gleiche Sachverhalt, der den Kovurger Sozialisten zum besonderen Verdienst ungerechnet wird, ist in Meiningen »nd Ostpreusten, wenn rS sich »m bürgerliche Elemente Handelt, «in Deutschnationale und V^lkSparteiler. ver daminenöwerter „Landesverrat". Da versteht man schon de,, grimmigen Sarkasmus, der dem »Bäurischen Kurier" .ins allen Poren bricht, indem er erklärt, der Kali sei ge- wih sehr lehrreich und lege die Meinung nahe, das; die Krag.' der „Neugliederung des gleiches" nur dann eine wirkliche Losung sinden werde, wenn man bestimme, das, für die Zugehörigkeit zu einem Lande innerhalb des Reiches auSschliestiich die Parteizugehörigkeit mastgebcnd -ein solle, und wenn dementsprechend nach türkischem Muster ein BevölkcrungSschub veranstaltet würde: sägen dann bci- ipietswrtsc in Thüringen lamer Sozialisten und in Ost- vreusten lauter Dcutschnationale und Volksparteiler. so würden wenigstens die inneren Reibungen aushörcn. Wenn die Sozialdemokratie die Folgerungen. die aus dem Artikel l3 der Weimarer Verfassung zu ziehen sind, unter dem parteipolitischen Gesichtswinkel beurteilt, so schasst sie zweierlei Stecht höchst willkürlicher Art: daS eine gilt iür Sozialisten uns besagt, dab alte von dieser Seite aus gehende» oder gebilligte» Aktionen aus Grund de» ge- rannten Artikels einwandfrei sind, während nach dein zweiten Recht bürgerliche Unternehmungen, dt: sich auf den eiben Artikel stutzen, ohne dir sozialistische Zustimmung zu inSen, den Charakter deS »Landesverrats" tragen, rbwolil )vch in jedem Halte ein derartiges Vorgehen auf der Ver zollung susü. Diese ungenierte parteipolitische Ausschlach- cung de» Artikel» 18 wird die Zahl seiner Freunde nicht vcrmchicn, nachdem er schon so wie so stark in Mistk.edit geraten ist. 3'L Jahre ist er nun in Geltung, und in zwischen hat sich hcrauSgestellt. dab dle Auslösung PrcubcnS in seine einzelne» Bestandteile, zu der er vor allem die Hand bieten lollir, von den preus,sichen Provinzen selbst durchaiiS nicht gewünscht wird: auch sonst ist lm Reiche nirgend» ein ernsthaftes, zwingendes, überwältigendes Be dürfnis nach der Neubildung gröberer Cinzelstaaten in Er scheinung getreten. Plan kann im Gegenteil sagen, dab nach dem feierlichen Trcuschwur -er Rheinländer zum Reiche und zu Preuben die Neubildung von ganz inS Stocken gekommen ist. und dab künftig !m »lesenrlichen nur kleinere Grenzberichligungcn und territoriale Aus gleiche geringeren Umfangs, wie bei der im Zuge befind lichen preubisch-hamburgüchen Auseinandersetzung, in Be tracht komme» werden. Dazu bedarf eö aber des ganzen umständlichen Apvaratcs de» Artikel» i8 mit der Volks abstimmung nicht. SS genügt für die mit dem Artikel 18 zu erreichenden Zwecke völlig, wenn man ihm eine erheblich vereinfachte Form gibt, indem man grundsätzlich der Reichs- regicrung die Befugnis gewährt, die einschlägigen Fragen kleineren Kalibers ans Antrag einer der beteiligten Landes regierungen reichSgesetzlich zu regeln und im Notfälle auch ohne Antrag aus eigener Jüitiative vorzugeben. ohne dab cs einer Volksabstimmung bedarf: eine solche i.'übte an erschwerende Bedingungen geknüpft werden, z. B. an die Vorschrift einer bestimmten Grösse de» nbzutreuncndcii oder neuzubildendeu Gebiets. Die jetzige Fällung des Artikel» 18. die den Schwerpunkt aus die BevölkerungöseUe verlegt, labt der parteipolitischen Agitation einen viel zu weiten Spiel raum und ist daher der Festigkeit des inneren Gefüges des Reiche» abträglich. Fortsetzung der amlllchen Fesl'lelluna zu den Kolzlieserungen. Ansthliehend hieran wird noch sestgestellt. dab biS An fang Dezember etwa 50 Prozent der vvn der deutschen Regie rung inogesamt für Frankreich, Belgien, Italien und Eng land angebotene» Mengen zur Abiieserung gebrach! worden find. Bereits bei Abgabe des Angebots zu Beginn deö Fahre» >iO2 war von deutscher Seite ausdrücklich daraus hingrwiese« worden, dast es wegen der späten, ohne Schuld der deutschon Regierung erfolgte» Anforderung wahr chein- lich nicht möglich lein würde, die Lieferungen im ge samten ttmsange durchzusührcn. Dir Anöiälle erstreckten sich sowohl aus die französischen und auch auf die belgische,! und italienische» »nd ln lleinerem Mase aus die englischen Lieferungen. Nichtsdestoweniger ist die Feststellung der Verfehlung DeuCchlanSs in der Rcpko sür die fran zösischen Lieferungen allein beantragt oud durchgei«t.t worden. Tie augrbot«neu Mengen !ür Fcanl- rrich belauken sich aus LOOIHO Stück Tekegraphenstauge», 32 OM Kubikmeter Schnittholz lNadel). Hiervon sind bis her geliefert worden !kvM Stück Teieyr.Menstapgen, 32 OM Kubikmeter Schnittholz iNadelj. Der Wert der «ich: ge- lieserten Mengst, beträgt unter Zugrundelegung der G»t- schrilivreise der Neykv etwa Millionen Gold mark. Wenn eS auch nicht gelungen ist. die vorgesehen«! Liefermengen In dem »orgeschritbenen Zeitraum znr AZ Ireirrnng ,n drangen, io glaubt die deut'che Neuerung d--' den Nachweis erbracht zu haben, doch sie im Rahmen der tochntfchcn und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit De"'^' Lands alle Anstrengungen gemacht bat. um i «n Drr- pilichtunoen noch-,»Hunnen. Ein« Verfehlung T>'." ckl-nds kann hiernach keineswegs als vorliegend angesehen «erden. lW.T.Bi Nus dem Inhalt der Deschwsrdenole der Repsto. »D,«htmeld«ng u « ! rer Berlin«, Lchristlritang-i Berlin, 28. Dez. Die Note der RkparationS- kom m t s s i o u. dt« et»« Verkrhlung Teuu'chlandS htn- üchckich der Holzlieserungeu an Frankreich zum Geyeustaudo hat. ist in der vsraangencn Nacht hier cingetroCen. Fn der Note ist von elner vcrsähsschcn oder absichtlichen Ver fehlung nicht die Rede. Entgegen der von HavaS ver- bretteren Darstellung chbrd au-dkücklich erklärt, das; nur eine einfache Nichterfüllung im Sinne de» z >7 der Anlage II zum N«t,arativn»kapltel dr» FriedonSvertrageä vorlicge. Die Dtttkachr. -ast tn der Nv»e an Teutlch'and nur von eine, »einfache» R t ch t e r s ü l I u n a" d!« Rede ist. must um la mohr wuu^ernel'men. al» in dem tlavt deS B,schlull«S der NtparatlonSkommisston. der in ein'r amt lichen Mitteilung der Reparaticn'komwtMon mitgetetlt rviSh. MiSdrÜcklich d!« Fcststclltwg einer »vorsätzlichen 2 «L1 ehlgng" enthalte» tst. Der neue drilisch« BokschoUer in Pari». 4art», «. D-«. Drr «eueimrnnte britisch« votschafter j Sine Woche beim Kaiser g« einfache« >«a«rA»sielten W»rt«a beschreibt Gras Detlev u. Molttl dt« Hedschra. dir herzbrechend« Re»s« des «aiserS von Teutschlaub «ach Amervnaen: er war »ugegeu. a»S der «aller de, schtetsal» chweren Kntschl«» kabte. je»«« «r»nr s» opfern, l» der Hohnung. dadurch Deutschland zu retten. Die eeuttch« -leglerung war so ängstlich daraus be dacht. Soodrvw «itson zu versöhnen, das, sle die »tbdankuua de» Kaiser» dekanutgab. bevor er noch dt, Urkunde nnlrr- zeichnct hatte, und aus diese Welse den Monarchen vor eine vollendet« Tatsache stellte. Der «aiser war mit der Stolle rtncl SündenbockeS für fei« Volk etnverstanden Er konnte nicht ahnen, dast trotz seine» kieldrninüllgen Entschlusses die Alliierten sein V»1k in eine Wüste von Huvger uyb Elend stoben würden. »Ich konnte nicht willen, das, die Männer, welche mit den FriedcnSverhaablunge» betraut w»rbr« waren, vor allem Prinz Max pon Baden, keinerlei bindende Zusagen von den Alliierten und den ihnen belgrlreteuen Mächte» erhalten hatten, dab ste mit einer deutschen Re publik glimpflicher verfahre» würde«, «A» mit dem Deulkchtauü Ätthetui» II. Ich kennte damit» otcht wissen, dab die vierzehn Punkte nur Propagandazwecken dienten und der gewandten Feder Noodrow Wilson» auf Vera» lalluug eine» seiner Pressechefs entsprungen waren, ohne das geringste VerantworcungSaesühl seitens ihres Ver klinderS." Die vierzehn Punkte waren ein politische» Reklamcmittel, da» einer krieg-milden Welt von Männern vorgegaukelt wurde, di« nach ErcelS drastischem Ausdruck Amerika den Krieg „verkauften". ES war Deutschlands Unglück, dal, sie gleichzeitig auch de» Kaiser „verkauften". Der Kaiser fragt: »Was hätte Ich tun sollen? Von meinen verantwortlichen Beratern wurde mir gesagt, dab meine Abdankung einen beiderseits ehrenvollen Frieden gewährleisten würde. Es wurde mir gesagt, dast mein Bleiben in Deutschland die Fortsetzung der Kriegführung an der Front und Blutvergietzen zuhause zur Folge habe» würde, ES wurde mir gesagt, aus daS Heer lei kein Ver last mehr. ES wurde mir gesagt, dast alle Züge mit Lebens mitteln für die Frvnt angehaktcn werden würben, falls die Armee die Massnahmen der Berliner Negierung verwerfen würde. Kann sich jemand die Lage von zehn Millionen Mann unter Wissen vorstellen, die das eigene Volk dem Verhungern anSietzt? Mein Blicfwechsel mit Hindenburg legt Zeugnis dafür ab. dast mir sogar der grobe Fcld- marschall den Rat erteilte, den bitteren Kelch der Ver bannung und Abdankung zu leeren." Wa» hätte Wilhelm N. tun sollen? Hütte er mit einer ausgesuchten Schar treuer Anhänger eine» letzten Angriff machen sollen? Mit welchem Resultat? Wie die Verhält nisse lagen, würde daS den Krieg einfach um ein paar Stunden verlängert haben, und zwar um den PretS von einigen tausend Menschenleben. Es wäre ein nutzlvse- Bllltvergiestcn gewesen. Ter Kaiser fühlte sich nicht berech tigt, auch nur eine» Tropfen deutschen Bluleü zu vcr- giesten. um sich einen eindrucksvollen Abgang zu sichern Was hätte der Kaiser tun solle»? Selbstmord begehe»? Weder der erste noch der dritte Napoleon, weder Lud wig Xä's. vvn Frankreich, noch der grobe deutsche Kaiser Heinrich IV. wählten diesen theatralischen AnSwcg. Dir tiesctngewurzelten religiösen Anschauungen deS Kaiser- ver boten ihm. Hand an sich zu legen. „Fürsten n id Soldaten," sagte mir einmal der Kaiser, „fürchten den Tod nicht, ihr Leben hängt stets an einem seidenen Faden, Selbstmord meinerseits würde» meine Feinde als Eingeständnis meiner Schuld amacsastt haben. Ich und mein Volk sind an diesem Kriege unschuldig. Ich betrachte cS als meine heiligste, vom Schicksal gewollte Aufaabe. mein Volk oon jedem Vorwurf zu reinigen." Tie GeschichtStabellen d:S Kaisers, seine M'meireii. seine tägltch'N Kommentare stellen daS Vor prstcngefecht in diesem RcchcscrllgungSkampsr dar. v»n George SolvesterViereck. Deuttchlanb. so glaubt der Kaiser. «,ß selbst'le» Weg ,« srtner Rettung finden »Eck kann stch dabei weder aus Frankreich, noch England. «Bb Amrrtka vertalle«. Alle«, na» es verlangen kann. ist. nicht t«d«»u>al von den Alliierten einen unbaimbrrzigen Fusttritt g» erc. halten, wenn e« stch mühsam ausznrichten versucht." Kein Wtrdrrauiba» ist nach Ansicht des Kaisers mbglich. s« lange dir Schmach des Versailler Friedens sortvestebt. »Ti, Ver träge nv« Bukarest und Brest-LitowSk". erklärt Kaiser Wilhelm, „waren Muster von Mästtgung t« Vergleich zn drm widersinnigen Pakt, der in Verletzung de» vom Prüft- drnten der Verelnlatrn Staatrn verpländetrn Wortr» dem deutschen Volk« ausgezwuiigen wurde. Die Verträge vv» Bukarest und Vrest-LitoioSk". fährt der Kalter.fort, »ent- *> Onpzci-icriit i>,v Ooar^o 8. Viereck- Alle Rechte, Ins besondere d-s der Ueberscyiing in fremde Sprachen, Vorbehalten, Für alle Länder ausser den Beretn'gie» Staaten vvn Nord amerika und Kanada Perlag von A. F. Lächler in Leipzig, standen während deS Krieges. Solang» dle Feindselig keiten andanerten. waren wir geswnnien. mtlttärisch, Er fordernisse im Auge zu behalte». Deutschland ist indessen immer grostmütig alö Sieger gewesen. Di« unter dem Donner der Kanonen aetroisenc» Abmachungen wurden nicht altz endgültig angesehen." ..Ta» Deutsch, Reich war da» Mittelgewicht in bsm komplizierten Uhrwerk Europa» Stört man dies Gewicht." betont Se. Malestät. „so muh da» Werk stkken bleibe». Hängt man e» wieder an seine Stelle, Vit man da» Räder» werk und ersetzt die fehlenden Teile, so bürae ich dafür, d.ist Europa Innerhalb sechs Monaten zur Ruhe kommt. Bi» die» geschieht." tagte der Kaiser, indem er Hamkett be» rühmteö Wort dem Gegenstand« anvastt«. »ist und bleibt dt« Zeit aus den Fugen. Keine Wiedergutmachung ist voll, ständjg". fügte er hinzu, ..biS aste unbestritten deutsche« Länderteile mit dem Mutterland« wieder vereint sind," „England braucht, wie BiSmarck einmal faat, immer einen Gewapviicien auf dem Kontinent. Wer", fragt der Kaiser, „ist es letzt? ES kann wohl sein, dast Dcutlchlanb, daö gegenwärtig zu mtlltärlsch»r Ohnmacht verdammt tst, von Frankreich gezwungen wird, gegen die Engländer zu marschieren, wie eS 1812 tm Krieg« gegen Ruftland geschah. Diesmal", bemerkte der Kaller. ..befindet stch England tu Europa obne Freunde, sein Alleinstehcn ist vollständig, ade» nicht beneidenswert." * „War es notwendig, dast die Wett in Ihr irrige» Elend geriet?" Als Antwort wies mich Sc Maiestüt aus einen bezeichnenden Nachtrag zu s.in:n Gcschichtstafeln bin. Nach Kabelnachrichten, die vor dem Kriege in einer ameritg» Nischen Zeitung erschienen, schlug der Kaller Lei einem Empfang sür Obern Hpuse in Gegenwart Botschafter Gerards eine Verständiaung zur Aufrcchtcrhaltung de» Frieden» zwischen Deutschland. England, den Vereinigten Staaten und Frankreich vor „Diese Grostmächte — de»»", daran bült der Kaiser fest. „70 Millionen Deutsche im Herzen Europas lassen stch trotz ihrer angenbltckkichen Olmi mackst bei keiner Veratuna über Woliangelegenheiten a»S. schalten — können allein dle weihe Nas'e vor dem Unter gang in der Flut dunkelhäutiger Tataren und Neger be wahren." „Die Kultur künftiger Zetten", er klärt Wilhelm Ik. iclerlich. „beruht hauptsächlich auf be« Zusammenarbeit der grasten germanisch«» Länder, nämlich Deutschlands, SnalandS und der Vereinigten Staaten, ebenso wie die Aufrecht- crhaliung der amerikanischen Tradition in den Vereinigt«» Staaten aus der Zusammenarbeit deS deutschen »nd angcl» sächsischen Elementes beruht. Solch ein Bund, der stch aus gemeinsame Ideale gründet, im Gegensatz zu lener Aktien» Gesellschaft zur Sicherung der alliierten Beule, dir unter dem Namen Völkerbund bekannt ist. vermag wohl die Welt vor dem ClmoS des Bolschewismus und RaHrnkampse» zu bewahren Deutschland kann an d.csemWerk nickt tellnehmen» solanae ihm wichtige LandcStellr entrissen bleiben, solange ihm die Hände gebunden sind, solange Fr'.udeStrnpprn, schwarz- »nd n'eFe. an seinem L bcnsmark zehren. lola"ge der Weltkrieg geacn das deutscl c Volk unter der MaSke der Durchführung eweS undurchführbaren Friedens fort- dauerf. Nicht in der Stolle deS Söldner», sondern ln der d:S freien cb nb'>rti<-cn ManneS kann Deutsch'and im Frieden oder im Kriege den Kamps sür die Kulturgüter ausnchmen." Senalsltiimpfe um -le Kalkung Amerikas. L dge gegen Borah. Wa'hinstton. 28. Dez. Im Senat richtete Senator So dge. der erklärte. In Neberelnstimmuna mit der Ans- sassung des Präsidenten Harb ng zu handeln, einen Angriff geacn die bekannte Resolution deS Senators Borah. Sr führte au», dast es angesichts der Haltung der Mächte zwecklos ie'. eine Einschränkung der Rüstung n zu ver suchen. wenn nicht zuvor scstgcstcllt worden sei, dast Fra »k- retch seine Haltung geändert habe. Er hoffe und erwarte, dast Frankreich und Italien, dir allein von den Teilnehmern an der Washingtoner Konferenz rS unter- lassen hätten. daS Abkommen zu ratifizieren, dies baldigst iun würden. Lvdge fügte hinzu, die Frage betz auswärtigen Schulden sollte von der Erörterung auf Konferenzen aus geschlossen und von den Vereinigten Staaken allein geregelt werden. Tie Vorschläge Borah» würben dazu führen, dast ich die Vereinigten Staaten a» der Neparationsdcbatte be teiligen müsttcn. während die Derclniaten Staaten gar keine Reparationen beanspruchten Borah. der stch an der Debatte beteiligte, w!cd:rho'te seine VoranS'age. das, eS binnen einem Fahre einen neue« Krieg geben werbe. iW. T- B.s Sondan. k8. Dez- Die „Times" meldet aus M^hing- loi». an» Leu Preiseartikeln ergebe stch. dast dl« öffent liche Meinung Amerikas zu einem grobe« Teile hinter den Vorschlägen BorahS stehe. <W. T. V.I Ävooer über Slmerikas Dezler»unqen zu Europa London. 28. Dez. Tie „TtmeL" meldet aus Re inorl: Ter amerikanische Hand-lsiekrstär Hoover wled.inolte cestern »eine Erklärung, dag seiner Ansicht nack der gröstt« Teil der Interalliicrle» S^ulden an Amerika bezahlt wer den könne. Trotz des hoh-n amerikanischen ZolltartleS stabe ti, Einfuhr i» Amerika die Ausfuhr schnell eingeholt. Hoover kündigte dl« Fortdauer dieser Entwicklung an. Fm Frithsahr würde« groste Goldreserven von Amerika nach Enrapa zurlickz«fl!e',eu bog'.nneu. lW. T. B.) Das grotzzügiqe amerikanische Kilsswnk sür Deu!sch!and. Berlin. 22. Dez. Mit Rücksicht auf die zunehmende NahrungSnot der deutschen Kinder beginnt in Amerika im Januar ein neuer grober Weroefcld-ug kür das Hil'sioerl in Deutschland, Zur Wetterführung der Kinder- speimng im Winter 1V22/2S stellte daS Central Comite for che Relief ok Tistrest in Germany and Austria In Neunork aus den gesammelten Mitteln vor kurzem dem deutschen ZentralanSlLust für AuSlanböhllse erneut 100008 Da"ar »nr Deriügureg, io dast der Gesamtbetrag der amerikanischen Spende für die Kinderlpeisuiia im Winter sich ans S-sv 000 Dollar beläuft. In dem Ne.chtragSetat de» R ichsmini- stertumS sür Ernährung und Lantrrlrtschaft, der kle Zu- Kimmung der grsrtzgebeudea Körperschaften gefunden hat. sind insgesamt 17d0 Millionen Mark zu dem gleichen Zwecke etngestkllt worden. Mit Hilf« dieser MittZ wirb eS mbglich sein, in dr» vrrsch'.edemeu Tellen LcntschlanbS bl» znm 8t. März 1V2S täglich b n r ch sch n i t tl ich S7» vllb DIal»« and Schulkinder«. Fugendlichcu sowie hossentza» nnd stillend:» Mütter« eine «ahrhafie Mahlzeit zu verabreichen «ntz brr babnrch drohende» Unteren» ähr na« ^ Wart» D » e», tnck tzeaee abBck» Bi ei» IS. T. Lj »»lerer heranwachsenb»» «tzgr»d mttchPtzMtzmvtrkc». tvtd) Die Gewerkscha'len be^m Kanzler. Berlin, 28. Dez. Die von den Spttzenvcrbänbcn ber Gewerkschaften angeregte Besnrcrhung fand heute nachmittag beim Reichskanzler statt. Einleitend betonte der Reich», kanzl^r dab die Negiernng cS als ihre Pflicht betrachte» mitz allen Parteien und Klassen an der Lösung der schwebende» Fragen zusammenznarbeiten, und dast nur Mangel an Zelt c» bisher nicht zu einer Besprechung mit den Gewerkschaften habe kommen lassen- Die Spitzeugcwerllchasten hatte» ihre Wünsche vorher schriftlich unterbreitet. Sie betrafen u. a. zunächst den zu erwartenden Drvlpreis und die Frage, wie besten Erhöhung der werktätigen Be völkerung erträglich gemacht werden könne. Der Reich»- cri>8hru,igäminister erklärte tazn, dast bereits Vorbereitun gen aus dem Gebiete deS Lohn- und GchaltS» wcsenö getrossc« seien und dast sofort »ach Feststellung de« Abgabepreises der Ncichsgctrcidcstrlle neuerliche Fühlung mit den beteiligten Ressorts in Reich und Ländern »nd den wirtschaftlichen Bereinigungen genommen werde. Bei der Aussprache über daS Reichkeinkommcnstenergesrtz wurde von den GewcrllchastSverlretcrn aus dir starke Be lastung der Lohn- und GelmilSempsäiigcr und aus dir tt n- billigte it hingcwicscu. die sich als Folge der Geldent wertung. aus verspäteter Steuerzahlung anderer ergebe. Der Reichskanzler verwies aus den dem RcichSrat zur Ab stellung dieser Mtststäude vorliegenden Gesetzentwurf und au» die Bemühungen der Neichsreglcrung zu scharfer Erfassung und schneller Lrhevuns der Steuern. Zur Frag« der Wohuungsfürsorgs wurde daraus hingctviescn. dast bl« sehr wesentlich gesteigerte WoknungSbanabgabe verbunden sein müsie mtt weitgebrn- dcr Einwirkung aus kle Preise aller Baustoffe, tm beson deren die Preise für Hol,. »Df« Erörterung hierüber wird mit den zuständigen RessortS fortgelUhrt werbe». De» weiteren wurde über Li: Preisgestaltung und die Möglich» trit der Verhinderung der übcrmästlgen Verteuerung der M reu gesprochen- Die hierüber gegebenen Anregungen sollen von den zuständigen RestortL verfolgt werden. Fm weiteren Verlaufe der allgemeinen Aussprache über innen, wirlschaltltche Mannahnen erklärte der Reichskanzler, daß nach dem Willen der Regierung zur Tragung der unend- ltch.-u Lasten alle Kreise unseres Volkes nach Maßgabe ihres Könnens heranzuztohcn seien. <W. T. B.s Die ÄeparaUonsbeiprechnngest der 2?elch«»n,inis1erien. Berlin. 28. Dez. Die Beratungen innerhstlb ber «n- sländigen Minist.'rlen der NctchSregicrung über die Repara- lionSsrngs sind beute noch nicht zum Abschluss ge- langt. Ob das Gesan'tlabinelt sich schon morgen mit dem Reparation-Problem beschäftigen wird, hängt davon üb, vb die zuständige» Ressortminister bi» dahin ihre Arbeit be» endet haben werden- Tic Beratungen mit den Sachverstsin- Ligen, dir den Zweck verfolgten, fcstzust-llcn. wie wett die Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft für die Repara tionen nutzbar gemacht werdou kann, sind beendet. Ob noch di, Partcisührer tm Lause dieser Woche vym Reich»- kanzkrr empfangen werden, um über da» ErgehgiS der «er- handlirngr» innerhalb d«r »cichSrsglellUla iU»teik«Ev werde», üodt »och nicht fest. .
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