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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.01.1922
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1922-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220111029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922011102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922011102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-01
- Tag 1922-01-11
-
Monat
1922-01
-
Jahr
1922
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.01.1922
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Höhere Schulen und Gemeinöeverfafsimgsresorm tm Lan-tag. »t Sitz««« Dresden, den ln. Januar Der Landtag trat nackt der Wetiinachlspanir deine wiedei zu leinen regeimäsitgen Brralunaen zusammen Präsident Fräßdors begrüßte da«» Hau» zur ersten Sitz»»,, i», neuen Jahre mit de» beste» Wünschen für die Abgeordnete», »nser Bvll und unler engeres Vaterland. Nach vorlänftaer Ver einbarung sollen die Ansichülse wöchentlich an drei Tagen Sitzungen abl,alten. Vollsitzniiaen snlllen nach Vednr« statin finden, von nächster Woche ab jedenfalls an jedem Donnerstag. Der Landtag tritt dann in die Tagesordnung ein und behandelt den Antrag des Haushattausschuises > zn Kapitel Nt des ordentlichen Staatshaushaltplans über die höhere« Schule«. Abg. Lchifsmanu (D. Vp.f beantragt, die Einstellungen nn Betrage von lN bez. 2ü Millionen Mark allenthalben nach den Borlagcn zn bewilligen, die vorliegenden Ein gaben der Negierung für die geplante Neuordnung de» höhere» Schulwesen» als Material zn tiverwelsen, ioioeit sie nicht dnrch die gefassten Vntschliestungen erledigt sind, ferner die Negierung zn ersuchen, in der Krage der Schul- Veihilfen die gleichmäßige llnterstlitzung der Anstalten für Knaben und Mädchen in Erwägung zn ziehen. Die Abg. Frl. Dr. Herttvig lD. Vp.f stellt den weiter- gehenden Antrag, tu einem 'Nachträge zum Staatshaushalt plan die für die Unterstützung höherer Mädchenbildnng» »nstalte» notwendigen Mittel im gleichen Maste wie für die höheren Knabenschule» anznsordern. Sie könne nickt rin- sehen, ivaruin man gerade an der Ausbildung der Mädchen schulen sparen wolle. Abg. Dr Herrmann lD. Vv.) beantragt, die znm Aus bau der Nealsllnlle W e r d a n zur Oberrealschule ein gegangenen Petitionen der Negierung zur Berücksichtigung zu überweisen. Die städtischen Körperschaften in Werdau Hütte» schon vor zwei Jahren den Wunsch zur Umwandlung geäußert. Werdau sei die einzige Mittelstadt Sachsens, die keine neunsinfigc Schule besitze. Die Stadt habe 2l >««»« Ein wohne« und eine dicht bevölkerte Umgebung. Die Schüler schaft habe sich von Jahr zn Jahr vermehrt und viele Schüler hätten sich schon zur Oberrcalschule gemeldet. Da dasProgiiinnasinin nbgebaut werden solle, brauche man mir ein und eine halbe Lehrkraft mehr. Aög. Arzt iSuz.i ist der Ansicht, baß die Anträge -Leit ung und Herrmann von Lokalpvlitik getragen seien. Würde man diese Wünsche berücksichtigen, so käme das ganze Land. Auf dem gesamten Gebiete des höheren Schulwesens lei aber eine Reform dringend nötig. Einzelne Kragen solle man jetzt nicht vonm-g nehmen. Seit der Nevvlutio» sei so gut wie nichts getan worden. Die Landeöschnle in Dresden hänge noch vollständig ln der Lust. Das Reich müsse endlich einmal Karbe bekennen. Für jeden Kürstenschiiler leiste der Staat einen Zusckmst von 5>1lü Mk„ für einen Gnmna- stasten 444l» Mk., dagegen für einen Bvtköschüler 401,st» Mk. sHürt! Hört! links.) Diese Zustände müßte» beseitigt werden An und für sich seien die Zuschüsse für die G»mna stasten nicht zn hoch, aber für die Volksschule» müsse mehr geschehen Gerade die höheren Schulen seien ein Hort der Reaktion. i-H», hnl rechts.s Was habe die Negierung ge tan, den Geist der Republik und Demokratie in diesen Schulen zn verankern? Abg. Röllig sD. Vp.) hält das Gesuch »in bessere Unter stützung der Gemeinden, die selbständig höhere Schulen iinterhallen, für berechtigt, und will später darauf zurück kommen. Abg. Schneller t.Koinm.) beantragt, die Stelle» der Oberstiidieiidirektoren zu streichen und dafür Oberstädten- rätc cinziisetze», um die Reform des höheren Schulwesens vorwärts zn bringen. Wir brauchten nicht so uict böliere Schulen, als wir in Sachsen hätten. Die höheren Schulen erzögen ihre Schiller znm Standesdünkel. Kn diese Schulen müsse ein neuer «seist einkchrcn. kullusminisfer .Dleikner legt dar. das; der Abgeordnete Arzt vielleicht z» einer ande ren Ansicht gekommen wäre, wenn die Regierung in de»» Ausschüsse Gelegenheit gehabt hätte, sich zu äußern. Es set nicht richtig, daß sich das Kiiltnsmtntstcrtum von dem Pkstlo- logcnverei» beeinflusse» laste, wie Abgeordneter Arzt be haupte. Das Ministerium sei auch mit de» entschiedenen Schulreformern tn Verbindung getreten und werde ihnen an einer Vers»chssch„le Gelegenheit geben, ilire Ideen zu erprobe». Es sei richtig, baß höhere Schulen Horte der Reaktion sind: der geistige Ninstellnngsprvzcß könne mir langsam vorwärts gehe». Man schließe aber nicht die Aiiaen. Die Kürsienschnlen seien Stiftungen, die der Staat nicht einseitig iür sich reklamieren könne. Auch hinsichtlich der Summe» für die Volksschulen sei ein Fortschritt z» "er zeichnen, wenn er auch noch nicht befriedigen könne Ministerialrat Dr. Giesinq. Es sei sehr schwer, gegen über einer solchen Flut von heftigen Angriffen auf die höheren Schulen in ruhiger AKisc zu antworten. Kn sctncr langen Tätigten als Rat lm Ministerium und best seinem Besuche de, höheren Schulen Hane er durch,,««» «inen «seist der Wtssenichosilicisteit nnd estne» nr>ständigen Fortschrittes unter den höhere» Lehrer» gefunden Daß sie snb nicht mii einem Male emstelle» .könnte» aui die neuen Verhällntste, daraus könne man ihnen dom wahrlich «einen sittlichen Vor wurf machen. Unter der Schülerschaft herrsche ei» Geist des Fleißes und de- Streben». Der Vorwurf, daß die :>tegi:rnng nichts aetan habe, werde ln rineni Augenblicke erhaben, ivo inan im Begriss stehe, >8 Oberschulen und st Ansbanschiilrn einzu richte». Kn mehrere» Bervrdnungen sei der Anteil der Lehrer a» der Schulverwaltung und Leitung wesentlich erweitert worden Es seien ziirzett Isider noch rund üüst stellnugsloie Kandidaten vorhanden, aber den« Ministerium sei nicht in den Sinn gekommen, lebensunfähige Schule» aufrecht zu erhallen, »m diesen Kandidaten Brot zn ver schaffen Etciem kleinen Teile sei es «nn» geglückt, im Volls- schuldiensre niilcrzukoinmen, alle dort unterzubringen, set aber ein Ding der Unmöglichkeit. Das Ministertnm sei nicht rückständig genlicben und habe nicht geschlafen. ES sei eine Fülle vv» Arbeit geleistet worden, die Beacht»»» verdiene. Abg. Dr Lenfert iDem.f erklärt, daß die Beurteilung, die da» höhere Schulwesen tn ein paar hingemorfenen Sätzen erfahren habe, einseitig und fatsch sei Unsere besten führen den Brüste seien aus den höheren Schulen hervorgegangcn. Das hsiße aber nicht, daß altes so steilen oleiben solle. Auch seine Partei sei der A«nicht, daß wir zn viel höhere Schulen hätten. Der Abbau müsse jedoch geschehen in Rücklicht aus öie richtige Verteilung und die vorhandenen Lehrlroste. Ein Gymnasiast werde immer teurer sein, als ein Votksnhüter. Dem Anträge Herlwig stimmt der Redner zn, ebenso den, Anträge Dr. Herrmann Aög. kl. Rendtarsf iD.-'N.) ist den beiden Herren, die die höheren Schulen aiigegrisseii haben, dankbar dci'iir, daß sie Anlast zu einer Rede vom Regiernngötiscbe gegeben hätten, durch die die nwhIbcrechNgte Empörung hindurchzittcrie über die Vernnglimpsnng des höhere» Schulwesens und die dnrch die geistige nnd wchliche Ueb.'rlegcuheit, mit dein die Angriffe abgesertigt wneden, einen störten (finden l gemacht habe. Alan könne den Sozialist»»» nickt anstelle», wie einen Rvci. Abg. Mütter, Leipzig lUaalst«.>, melnt, die »lebe Dr. Giesings habe gezeigt, daß es im Kultusministerium Ab teilungen gebe, die von dem neuen Geis! wenig verspürt hätte». Auch er habe Hochachtung vor der Wissenschaft, sie dürfe aber nicht von einer lleiiien Kaste gemißbrancht wei den. Er wisse, daß die höheren Schüler wehr losten und die Klassen schwächer besetzt 'ein iniistteu, aber er wende sich da gegen, das; die breite Blust zwischen höheren Schulen und Volksschulen bestehen bleibe. Abg. Nammclsberg iD. N.I wendet sich gegen Unts. Er achte die Herren sehr hoch, die nichts von ihrem Ltondpunkt abgeben. Die Rechte wolle die Binder zu wahrhaft sittlichen Menschen erziehen, die Linie «volle schon in die Binder- gemüier Poliiik hineinbringe». Der Redner bedanen. daß Fensterredeu gehalten nnd Schmutz ans die Höheren Schule» geworfen werde. De» Anträgen Hertioig und Herrinann stimme er zu. Damit schließ! die Aussprache nach R-slündiger Dauer, Aus Antrag des Abg. Müller. Leipzig, wird die Abstimmung »ber die »orliegcnden drei Anträge ans die nächste Sitz»»» verschoben. Altersversorgung des gewerblichen Mittelstandes. Abg. Iäknig «Dem.i beantragt, die Regierung zn er suche,,, Schritte zn uni, damit die Altersuersvrgung der An gehörigen des gewerblichen Mittelstandes, Handwerks, Handels nnd Geiverbes an' dem Wege der Versicherung ge setzlich geregelt werde. Es stehe fest, daß unter den heutigen Verhältnisseil die Angehörigen des gewerblichen Mittel standes, Handwerks, Handels und Geiverbes von ihren etwa er,parle» kleinen Vermögen im hohe» Alter nicht leben könnten nnd deshalb ganz gegen ihren Willen oft gezwungen seien, außerordentliche Hilfe des Staates in Anspruch zn nehmen. Staats nnd Selbsthilfe sollten Hand in Hand «zehen Zn empfehlen «ei die Heranziehung der Versickc- rniigsansinit sächsischer Gewerbeloiiniieni Die eiugezahlten Beträge sollten den, Gewerve wieder als Betriebskapital zu- geführt werden Abg Bnntzsch «D. N i besiirivvrtet den Antrag. Mrlschnflsmlnisler FeMsch sühn ans. daß dem Ministerium sie große Notlage des "and-vecl.' und überhaupt des Mittelstandes beton»! lei. Ei» !eil sei ans dem Niveau des Proletariats nngcstang«. Bei der jetzigen finanzielle» Laae könne aber kan»« mehr getan werde», als bisher schon geschehen sei. Die Einführung der Zwangsversicherniig 'ei Reick,ssacke. Das Ministerium sei aber bereit, ans Verlanden de« Kammer die diesbezüg tirhen Anträge zn stelle». Die (Beiträge jedoch dem Hand wert miede« als Betriebs,avttal zuznlüliren. lei sehr be- denltich. Abg. Mttscüke iD. Vv.i lnitt die vorliegende Krage für sehr dringend. Abg. Böllel «Sozi steht als Sprecher seiner Fraktion dem Antrag an tick «»mpattstich gegenüber, tiätt aber den Ausbau der Svziaivcrstch'runa für den richtigen Weg Der Antrag wird an den Prüsnngsausschuß vermieten Es folgt die erne Beratung des deniokratti'che» Antrags, die Regternug um die Vvrlage eines Gesetzes zu ersuchen, durch das angevrdnei werde, daß nach Abschluß der G« nretndewahlen auch eine Nenwahl der Bezirks Versammlungen und Bezirks ausschüße stattsindel. Abg. Wehrmann iDem.f begründet Sen Antrag. Durch di« Neuwahl der Gemeindevertretungen set eine politische Verschiebung eingetrete». Zustschen den Vertretern der Ge mcinde und dc> Reztrksversaininlnng miijse aber eine gewisse Einheit bestehen. Bis zur Gemrindercsorm zu warte», empfehle sich ntcht. Man wisse noch nicht, wann die Vor läge komme Auch wenn die Wahldaner keine lange sei. würde die Stetigkeit der Geschäfte nicht leiden. Der Redner beantragt die Ausschnßberatiing. Innenminlsler Mpinsk? teilt mit, daß die Vnrlage für die Gemeint»oerfasinngsresorm fertiggeftell« sei und »och '.7n Januar einem Sock« verständige »aus schuf- ,'vrgelegr werde «Ab«. Schwarz kLoz.1: Wir wollen sie haben!i Atter Voraussicht nach werde die Vorlage den, Landtage t m Februar zügeln,«!. Hoffentlich könne si< i m S o n, m e r v e i a v «ch i e d e t werden. Er glaube, daß die Feinde der Vorlage sich in Freunde verwandeln würden, sWiüeri'pruch rechts.j Die Vorlage weiche von dem Vor cntwurs insofern ab, als c«ne U-mstellung -er unteren Der waliungsbehörden geplant sei, wodurch dke Amtehanptmannschaften überflüssig würde». Werde dieser Weg beschritten, so bedeute eine Neu wähl der Bezirksversammlnugen in diesem Augenblick oder in nächster Zeit eine Zeit- und Geldverschwendung. Mit der genannten Vorlage würde auch eine Vorlage über Gcmeindewalilen norgelegt werden. Es würde also eine N e >i w ahl der G e m eMi d e ve r t r c t n n g stalkfinden Abg. Günther tSvz.f hofft, daß die Vorlage wirklich bald komme. Ma» warte schon lange darauf. Er hält den Antrag für überflüssig. Abg. Dr. HUbschmauu <D. Vp.f: Seine Fraktion könne nicht ohne weiteres mit dem Anträge sympathistcren. Es stünden ihm Schwierigkeiten entgegen, da noch nicht überall die Gemeindewakilen vorgenommen worden seien. Ma» könne »ber den Antrag einer Prüfung unterziehen. Man beschließt mit Stimmenmehrheit, den Antrag dem Prüsnngsausschnß zu überweisen. Tie Kammer befaßt sich darauf mit zwei Anfragen der beiden Rechtsparteien betreffend Wohmmsiserlaiil'nis für Ausländer. Abg. Riillig sD. Vp.i, der die erste Ansrage begründet führt ans: 'Nach nnS gewordenen Mitteilungen hat das Ministerium des Innern zahlreichen Ausländer», besonders aus Galizien und dem übrigen Oste», die »«ährend des Krieges oder später nach Leipzig zogen, entgegen dem Be js' schlusse des Rates und der Ansiveisuiigsverfttgung des « Polizeiamtes, die Erlaubnis crieilt, i» ihren Wohnungen ^ zu bleiben, wodnrch die Wohnungsnot -er ei »hei milchen s» Bevölkerung vermehrt worden ist. Kst die Regierung bereit, die Gründe für diese Maßnahme betamit zn geben'? Mit demselben Gegenstände best!,ästig! sich die zweite Ansrage, die Abg. Börner lD.-N.t begründet. Sie tautet: g Ans dem Osten etngewnnderte Fremde nehmen den Ein- S Ä heimischen sehr niete Wohnungen weg: außerdem bedrohen M J sie in zniiehmendeni Maße durch ibre Bonknrrenz die ein- z A gesessene» Gewerbe und Handetskreiie und lüodern dnrcnA'E ihr Geschäftsgebaren das Gesunden -es Wirlschaststebens. — -> Es ist bekannt geworden, daß Ausweisungen solcher Frem-er ^ 2 dnrch den Innenminister in zahtieichen Fällen zuriickgenvi» A § men worden sind. Dadurch ist in weiten Breisen des Z sächsischen Voiles Erbitterung entstanden. Ist -ie Regie-A L rung bereit, dieser Erbitterung des sächsischen 'Volles da- -- H- durch Rechnung zu tragen, -aß sic ivlchc in -en letzten drei - -> Jahren zngewauderte Fremde als lästige 'Ausländer aus- 8 weist und neue Zuwanderungen dnich strenge Maßnahmen verhindert? Innenminister Lipinskr nimmt zn den Anträgen Stellung Diese arbeiteten sehr siarl A mit Superlativen. Im Jahre lustl inibe das Ministerium inögesamt »8 Ansivets»ii«-issäiie behandelt. 'Anfgehoben bziv. teilweise ausgehuden innrde» Fälle, abgclehnt 47 Fälle. Die Anträgen seien ans das Bedürfnis zurück zns,ihren, antisewitische slgitalion zu treiben. Es liandeie sich nni Flüchtlinge. Das '.viinisterinn, müsse sich Vor behalten, aus eigenem zn entscheiden nnd tonne sich nickt an die Verfügung einer unteren Verwaltungsbehörde halten Der Minister geht aus Elnzelsälie ein. Es sei getan wor den, was ans den« Gebiete der Frewdenpoiizei möglich ge wesen sei. Kunst und Wissenschaft. k Dresdner Theaier-Lptclpla« tür henie. Opern baus: .Der Bajazzo" t7f,' Schauspielhaus: „Des Meeres und der Liebe Wellen" i'i: Neustädte«: T ch a 11 iptelhau«: „Der Weg in die Ehristnackt" iüf. „Die «panische Fliege" t X-ß): R r s t d e n z - T h c c> t e r: „Die Eis Prinzessin" slÄs, „Schäm' Dich -- Lotte" t'-kf,' Central Theater: Michel, der Nußknacker" Die Braut deS Lucullus" l-^8i. f- Opernhaus. In der gestrigen Ausführung des ..Rosen- kavalier^ sang für Frau Grete M e r r c m - N t k t sch, die noch heiser ist. Frau Marianne Kc i l e r - A b e » k> r 01 h vom Ttadtthcatrr tn Breslau die Rolle der Sophie, während Kran Charlotte Viereck-Kimvel und Frl. Elljo Stünzner. um die Vorstellung zu ermöglichen, trotz Indisposition iangcn. s Der Dresdner Orpheus hat m ,'viner Hauptversaunn- Unrg am Dienstag den stellvertretenden Chordircktvr der StaatSvper Dr. Heinz Knöll zum Chormeister un musikalischen Letter des Vereins als Nachfolger von Prvt. Albert Kiirge gewählt, dessen Abschiedskonzert Donnerstag, den Ai. Januar, tm Gcwerbehausc stattfinden wird. F Trauersa» Im Hause Schoch. Frau Liefet von Schuck, nnd ihr Gatte, Borvcttenkapltün a. D. Ganze!, sind in tiefe Trauer »ersetzt worden durch den Tod ihres R« Jahre alten Löblichen», das nach kurzer schwerer Krankheit gestorben ist. Allgemeine Teilnahme ist den schwergeprüften Eltern !- V>tttri>«>»>be»be der „Dresdner Wache". Der erste Vor« tragsabeccd der .D resdner Woche" sindet Ttcnsiag. den !>l. Ja- ciuor, abends .a »l«c. «m Laote de» Kllnstlerlianle» statt. Paul Beller, Kraniiciit. lprcck» öder: Deutsche Musik der Acacnwart". Der zwetle Vvrtroasabcccd >,'« »1» St«. Februar im kleine» Laote des tzugenbaulcü. Frniircs ('dioard Lchmtdt, Dresden, soricht über „Ützeltanschnuiing »nd Drama Im 8». Jahrhundert", «karte» bet Ries. Seestrabc. f L!cra»,,altunge». Heule, Mittwoch, X» ltdr, tm Palmen- garte»: Liederabend »011 Ivhanna Flschrr-Banzbas. Mitivirkuna: «lammermusiku» W I l l v Reiner iVIolincf. Ai» Rechstetn: Iobannes Llraui«. «karten bei Nie«. -f tkuiistanSsttllaua E«tl Richter. Heule, Mittwoch, vormittans tt Uhr. ivtrd die ronderausstelluvg der Amiareste von tz in t > N 0 I d e erüsinet. Eine Brrnssornantscttion der Musikwissenschafter. Am 1. ü. M. fand in Dr Hocks Bonseruatorinni i» Frank s«rt eine von der Vereintgirng der Mnsikwlsientchaiter tn Bonn etnbcruscnc Tagung statt, die von Fachvertrctern der Universitäten Leipzig, Frankfurt, Frctburg. Köln, Hekheckherg. samt, »nn Musikmtüenschafter» k« freiem Berus besucht war und ans allen Teilen des Reiches Lnmpatliie Ertlärnngen empsing Die Venammlung »erfolgte den Zioeck, l» kürzester Frist eine strafst' Berufsorganisation säottlsther deutschen Musikwissenstbaster in die Wege zu leiten, zur Wahrung der allgemeinen geistigen und besonders auch der wirtschaftlichen Stgndesinreresicn. Nack« lebhafter und anregender Aussprache ist diese Organisation einstimmig beschlösse» worden. Es sollen, möglichst i» Anlehnung an die bereits bestehenden musikwissenschaftlichen Institute, Ortsgruppen gebildet werde», die durch eine zentrgle Ge schäftsstelle miteinander verbunden und tn einem alljährlich c'tnzuberufcndc'n Vertrctertag zn gemeinsamem Wirken zn- snmmeiigesaßt sind. Der erste allgemeine Vertretertag soll im Loiniiicr dieses Jahres in Leipzig stattfinden. Ihm wird daS von der Frankfurter Taaung durchberatene Statut zur Prüfung und endgültigen Fassung »orgelegt werden. Der Vvrsitz des Verbandes liegt bis dahin in den Händen der Nnivcrsitatsprvsesioren Schiedermair sBonnf nnd Bauer «Frankfurts. Die Geschäftsstelle verwaltet Band. phtl. GrueS tBöln-Mlilhetm, Wallstraßc GA. der zu allen näheren AuS- künstelt bereit ist. -k Alexander Moissi, der sich gegenwärtig in Wien aus- hält, läßt bitten, gegenüber anderslautenden Mitteilungen scilzusteilen, daß er in Rumänien, In Bukarest sowohl wie vor allem in Jassy, mit großer Herzlichleit empfangen wor den ist, und das; sein Gastspiel überall großen Erfolg hatte. Die D e 1» 0 n st ra t i 0 11 en in C z crn 0 w i tz haben sich «tick«, gegen ilin gericin !. -vn-eril liefen darauf hinaus, das bisherige Deutsche Stadttheatcr dem Besitzer a»S der Hand zu nchme». Die rninäiiisch't'n Studenten, von denen die Demonstration ansging, haben bas bisherige Deutsüx: Theater zum Rationalthcaier proklamiert. d Der Darmstädter Lehrstuhl für Photographie. Der Privntftvzent für a»ge«va»dte und wissenstliasllichr Plwto- graphie nnd Vorstand -es püotvgrar'vlichen Iniiiluis an der Technischen Hochschule zn Darmstadt, Proselsor Dr. phil. Fritz L i m »1 e r, ist zum außcrvrdrittlichc» Profefsor ebenda ernannt worden. Der besonders ans dem Gebiete der Farvcnphvlographte tätige Forscher ist 1881 zu Kulmbach geboren. Cr promovierte an der ltnlversität Erlangen Illltt gls Schüler von Otto Fischer. IM bis l«N7 war er Assistent am chemischen Laboratorium der Bergakademie zn Frei be rg i S a., später am phvtochemiickren Laboratorium der Teclintiche» Hochschule in Charl»,lei>b»rg bei Geheimrat Mietlie. Im Jahre INO» erwirkte Limmcr seine Zulassung als Privaldozeiii an der Technischen Hocinchutc in Braun- «chweig und siedelte drei Jahre später nach Darmsiad» über, wo er einen Lehrauftrag für Photographie nnd den Charakter als Proseffor erhielt s Schillers Frcnndtic und erste Vioaraphin Al» (5,1 r 0 I« n e v. W ol zogen, säst tz! Jahre alt, vor drei viertel Jahrhunderten am II. Januar 1817 ihre Augen schloß, atng mit ihr die letzte aas den Tagen der Weimarer «Van;,;eit dahin, di« letzte von denen, die einst tätig Anteil genommen hatten au der Her.ciisfüürniia dieser Blütezeit. Carotine, die Schwester von Schillers Frau Lotte, war die geistig Bedeutendere von beiden, deren Andenken auch bei der 'Nachwelt gesichert wäre, wenn sie nickst in Schillers Lcbenskreis getreten wäre. Eckon nt» Sechzehnjährige mit etnem Herrn ». Beniwttz verheiratet, lebte die reizbare und unbcsrtcdigte Kran in einer nnglstcNtchen Ehe, als ihrSchtller näher trat »nd eine ganz neue Wett des Geistes erschloß. Schiller brachte sie znm Bewusstsein ihres inneren Wertes, nnd seine Liebe wandte sich erst ihr z». bevor er dann ihre Schwester zur Lebensgefährtin wäblte. „Den schönsten Strahl möchte ich nehmen 001» Lickst üer Sonne, wie Iphigenie," schrieb er ihr begeistert, „und ihn vor Dick« niedcrlcgen. das Reinste in der Natur rein rote Du selbst, nnd in seiner Cinfachbeit unvergänglich, wie Deine Seele." Dvch die unstete, schwärmerische Frau wußte ebenso wenig den Dichter sestzuhalten, wie Karl v. Dalbera, dem sie. dann ihre Liebe znwandte. Sic fand schließlich nach der Scheidung von Veulwitz an der Seite inres Jugendfreundes Wilhelm v. Woizvgen verithtgende Zufriedenheit nnd lebte nun in Weimar als die Genvssin non Schillers großer schöpfe« Ücker Periode, an der M den regsten 'Anteil nahm. Sie selbst ist früh als Schriftstellerin ausgetreten und fano dann in den Schillericken Zeitschriften ein Feld ihrer literarischen Betätigung. Ihren einst vielgelcsenen Roman „Agnes von Lilien" hat man sogar siir ein Werk Goethe» gehalten, obwohl eS nur eine anmutige Nachahmung de» „Wilhelm Meister" war. Die Fragen der Liebe nnd Ehe. die sie persönlich w sehr beschäftigten, steilen auch in ihrem zweiten großen Roman „Cvrdelia" »11 Vordergrund, und auch sonst ist sie in verschiedenen Aussätzen für die Be fretnng des Mädchens von aüen lästigen Fesseln einer engen Sitte ausgetreten. Während aber all diese schriklstellcrischen Arbeiten heute längst vergessen sind, hat sie sich durch ein Werk einen festen Platz im deutschen Schrifttum gesichert, nämlich durch ihre wundervolle Lebensbeschreibung Schillers, die das uneingeschränkte Lob, das Wilhelm v. Humboldt ihr beim Erscheinen zuteil werden ließ, wohl verdient und stets ihren nnoergirtchlichen Werl behalten wird durch die Verbindung treuer 'Bcrickstcrstattitng und feinsten persönlichen Miterlcbcnö. Das Bild, daS sic aus tiefstem Verständnis heraus von -cm Freunde gezeichnet mied die Persönlichkeit «Schiller« immerdar mttbekttmmeu
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