Volltext Seite (XML)
Nr. ZSZ Seite 4 Scarlett Trent. Der Roman eines starken ManucS. Bo» Ernst Philipps. Nachdruck verboten. Eep,right Earl Tun.ker Berlag. vcrlln >027. >3. ,sor»e«u„,.> Er iah geringschätzig auf das glattrasierte Gesicht und die ta «lvse Kleidung des Besuchers, der seine,, Blick mit evenso rnoher Geriiigschävunp beantworetete. Büch, gelüstet nicht »ach dem Erperiment." bemerkte er ..Aber er erinnert mich stark an iemand. den ich in England gekannt habe Wie nennen Sie ihn — Monty?" Trent nickte. „Ich kenne ihn ivcnigstens nicht unter einem anderen Namen." „Haben Sie wohl jemals mit ihm über England ge sprochen?" „Nie. Er spricht nicht sehr viel." Francis trat einen schritt naher ans die zusammen- gekanerte Gestalt zu. Irent jedoch stellte sich ihm entgegen. „Lassen Sie ihn „„geschoren," gebot er barsch. „Ich kenne ihn zur Genüge, n», zu wissen, das, er keine Einmischung seitens Fremder in seine Angelegenheiten duldet. Antzerdem ist eS gesalirlich sür nns, hier »och länger zu warten. Wie viel Soldaten haben Sie mitgebracht'?" „e'iveilninderl.' gab Francis kurz zurück. „Dan» sind wir für kurze Zeit gesichert. Aber kür Sie ist es wohl feine angenelimr Aufgabe, wie'?" immer,, Sie sich nicht >„» meine Angelegenheiten." wehrte der andere ab. ..Erzählen Sie mir lieber, weöhalb Sie aus mich gewartet haben." „Dao werde ich Ihnen zeigen." antwortete Trent und entnahm seinem Tornister ein Schriftstück. „Sehen Sie her. An cwei Siellc» dieser llmgebnng habe ich Gold gefunden. Es hat kenien Zweck, es in Buchomari ruchbar werden zu lassen — die Bursche» dort haben kein Atom Energie und Nnternehmnngslnsi i» de» Knochen. Dieses versluchte Klima hat anscheinend alies anSgesogen. Monty und ich haben nun die Sache angepactt und sür seine Majestät den Grotzmogul liier Gc'chenke gelaust. Mein Gefährte ha, dann dieses Schrift stück entworfen — eine Art Konzession sür nnS, Gruben an- znlegen und sic ausznbenten. Der alte Dickivanst gab glatt seine Unterschrift, sobald er „»seren stinm witterte. Aber ,vir sind nicht ganz zufrieden mit der Sache. Nämlich, es ist wohl kaum au zu nehmen, das, er etwas Aehnliches wie ein Gewissen beiihk. und uiemaus ansier uns hat ihn die Konzession nnter- zeichnen sehen Wir werden Geld ausnchmen müssen, um ans dieser Basis de» Plan ausführc» zu können und werd.'» vielleicht mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Daher haben wir uns folgendes gedacht: ES wird ein englischer Offizier hierherkominc». woraus wir ihn bitten „»erden. Zeuge beim BertragSabschlus, zu sein. Wenn dann der schwarze König sich nicht an sein Wort hält, wird es eine Angelegenheit des Gouvernements." Francis zündete sich eine Zigarette an und rauchte sinnend eine Weile. „Ich sehe nicht ein." bemerkte er, „warum ich mich Ihret wegen vielleicht Unannehmlichkeiten a,löschen soll." Trent brummte. ,^fch will Ihne» was sagen. Sie werden jedenfalls genau Ihre Pflichten kennen. Daher brauche» Sie mir nicht zu sagen, das, eine geeignete Entschuldigung sür daS. was Sic Uuaniichmlichkeiicn nennen mit der schwarzen Majestät, un- gesähr das Beste wäre, was Die sich wünschen könnten. Er ist ein wenig zu dicht an den Grenzen der Zivilisation, um völlig den Wilden spielen zu können. Früher oder später wird der eine oder andere Staat il», unter seine Protektion nehmen müssen. Wenn Sic es »ich, tun, werden die Franzose» Ihnen — »Drsdver Xachvtchieo" — di« Arbeit abnehmen. Dl« Bande schwärmt letzt schon in der llmgebnng umher und lauert auf eine günstige Gelegenheit. Hören Siek" , Beide Männer traten unwillkürlich nach dem offenen Lesl der Hütte und starrten in die Richtung -eS Dorse». Bon der kleinen Lichtung Zsegenüber dem Wohngebäude des Königs schlug prasselnd eine hohe Flamme auf. Um das Feuer tanzten dunkle, völlig nackte Menschengestalten tm Kreis«, während sie sich mit Ihren Sperren verwundeten und e» in der Luft von ihren abscheulichen tierischen Rusen miderhallte. Der König, der sich vor Trunkenheit nicht auf den Beinen zu halte» vermochte, schlug langsam zu Boden, eine leere Flasche in der Hand. Ein Windstotz führte Leit' beiden Zuschauern eine» starken, übelerregenden Geruch zu. Hauptman» Francis zog heftig an feiner Zigarette. „Brrr!" murmelte er. ..Die reinsten Tiere." -Ich versichere Sie." erklärte Trent kurz, „datz, wenn dort nicht Ihre zweihundert Soldaten im Busch lägen. Sie und ich und der arme Monty heute nacht der Bande als Iagdwild dienen würden. Und glauben Sie noch, datz Sie etwas be- sondereS riskieren, wenn Sie mit der Bande Unannehmlich keiten bekommen?" >-Im Interesse der Zivilisation wohl kaum, nehme Ich an." lächelte Francis. „Es ist mir gleichgültig, wie Sie es «„»drücken. Soldaten sprechen immer von den Interesse» der Zivilisation und der Kultur. Das ist natürlich alles Unsinn. Sic wollen daS Land haben — Sic wollen regieren, die Fahne hissen und ein guter 'Patriot genannt werden." Hauptmann Francis lachte. „Und Sie?" sagte er mit einem Blick aus Trent, der mager, verwahrlost und nicht allzu sauber aussah. und dann zu »Monty: „Sie beide wollen Gold haben, auf ehrliche Weise, wenn es gehl, und wenn nicht — nun. darüber brauchen wir uns nicht weiter zu unterhalten. Ihre gegenseitige Bcrbindung ist wohl ein wenig eigenartig — mit solchem Mann, meinen Sie nicht'? Ihren glänzenden Anschauungen nach z» urteilen, glaube ich wohl, datz er sein Teil bekommen wird." Trents Züge verfärbten sich. Eine unwirsche Antwort lag jhm aus den Lippen, aber in diesem Augenblick kam Onkel Sam eiligst auf sie zugcwackelt. In einem breiten Streifen Mondlicht vermochte man ihn bleich und am ganzen Körper zitternd zu erkennen. „König, er böse ist!" ries er ihnen atemlos entgegen. „Er ganz besoffen und böse. Er sagt. Weitze alle fortgche» oder er »Busch in »Brand stecken und giftige Pfeile schietzen. Ich sort- gehen. Träger »»arten." „Wenn du gehst, bevor wir fertig sind." bemerkte Trent,, „erhältst du keinen Pfennig. Ueberlege dir das wohl." Der kleine Dicke erschauerte — vor Wut und vor Angst. „Sie nicht länger bleiben dürfen," sagte er. „lind König schickt Männer hinterher und Sie löten wird auf dem Heim weg. Gehen weitze englische Soldaten nach Buchomari mit Ihnen?" Trent schüttelte den Kopf. „Sie ziehen in entgegengesetzter Richtung, nach de» Wana- hügeln." Onkel Sam schüttelte heftig den Kops. „Sie hören müssen. Ich Ihnen sage. König Sie verfolget, wird. Er toll und blind vor Wut." Onkel Sam wackelte fort. Francis sah bedenklich drein. ..Der dicke Bursche mag schon recht haben," bemerkte er. „An Ihrer Stelle würde ich machen, datz ich fortkomMe. Ich kann Ihnen nicht Helsen." Trent bis, die Zähne zusammen, datz die Ktnnmuskeln kantig hervortraten. „Einige Jahre habe ich mich in diesem verfluchten Land damit gequält, etwas Geld zusammenzubekommen,' und dies ist nun meine erste Gelegenheit. Als englischer Untertan fordere ich Ihre Unterstützung sür die Konzession. Wir werden jetzt ins Dorf gehen, wenn Sie bereit sind." FranciS ergab sich. " Don««r»1ag. 4. August 19N „Ich werk^ eine Eskorte holen. Es ist am vernünftigste», einigen Eindruck auf die Regerbande zu machen, Einr« Augenblick." Sr trat in die Hütte zurück und sah aufmerksam aus de» Mann nieder, der noch immer aus dem Boden kauerte. War e» Einbildung oder wurden die Augen, als er sich umioandlr. plötzlich geschlossen? War eS auch nur Zusall, datz Monty in diesem Augenblick mit einem Seufzer seine Lage wechselte, so Latz sein Gesicht in den Schatten kam? Hauptman» Francis befand sich darüber im Zweifel. „Die Aehnlichkeit ist stark." murmelte er leise, „aber wen» man eS sich richtig überlegt, ist eS doch zu ulttvahrscheinüch." Einen düstere» Schatten auf Len Zügen, wandte er sich ab und solgte Trent hinaus in die mondklare Nacht. Da» Kreische» aus dem Dorfe wurde mit jeder Minute lauter und tvtderlicher. V. DaS Heulen ging in Gebrüll über; blinde Erregung steigertc sich zu beivntzter Wut. Wer waren die Weihen, da« sie sich derartig unverschämt in die Nähe des Königs wagten, ohne, wie eS sich gehörte, zuvor einen Abgesandten zu schicken? Denn der König von Bekwando. betrunken oder nüchtern, legte viel Wert ans Etikette. Bei seiner Ankunft ivar Hauptmann Francis an der Spitze seiner Abteilung und ohne besonderes Zeremoniell einfach in das Dorf marschiert, als ob er hier Herr und König sei. bis in seine Nähe. Am Rand der Lichtung befand sich die kleine Truppe Soldaten, mutig, treu, geübt und bewasfnei. Der König unterdrückte seinen kochenden Zorn. Dian erzählte sich furchtbare Dinge von einem Negerkönig, den man ohne viel Federlesen und um ein Exempel zu statuieren, erschossen hatte. Er schlotz mit einem Laut seine» Mund und sah kerzen gerade in seiner prunkende» Würde. Onkel Sam trat ängst lich und zitternd auf ihn zu. „Was sie wollen?" herrschte ihn der König an. Onkel Sa», breitete auf einem Baumstumpf das ihm von Trent übergebene Schriftstück aus und erklärte die Angelegen heit. Seine Majestät ntckle etwas gnädiger. Das Dokument erinnerte ihn an den erfreulichen Umstand, datz er jedes Jahr drei Fässer Run, bekommen würde. Autzerdem machte e- ihm Bergnügc», sein königliches Zeichen auf das glatte Papier z» kratzen. Er war gern bereit, die Formalität zu wieder holen, und ergriff bereitwilligst die ihm von Sa», überreichte Feder. „Er. Offizier, eben gekommen," erklärte Onkel Sam. „wollte Die schreiben sehen." Majestät fühlte sich geschmeichelt, und mit der Miene eine» Mannes, dem das Unterzeichnen von Verträgen und Kon zessionen eine »Alltäglichkeit ist, malte er ein dickes schwarze- Kreuz auf die angewiesene Stelle. „Das so gut?" fragte er Onkel Sam. Der Dicke verbeugte sich bis zur Erde. „Er wissen will," sagte er mit einer Kopfbewegung aus Haupt,»,,»» Francis, „ob Sic wissen, was bedeutet?" Er Uetz den Zeigefinger Uber das Papier wandern. Dir Antwort des schivarzen Herrschers klang heit«r: „Drei Fässer Rum jährlich." Sam erklärte weiter. ,?Weitzc werden graben kommen: Weitze mit Maschinen, die dampfen und Löcher in Boden machen und Bäume ab hacke Der König hörte interessiert zu. ,FSo?" wollte er wissen. Onkel Sam zeigte „ach der westlichen Seite des Busche-, „Dort hinten beim Bach." Der König dachte nach. - „Rum wird -och kommen?" sagte er. Sam zeigte aus das Papier. „Tort es steht," erklärte er. ,/Sehr deutlich." tFortletzung folgt.» 6roker kerien-Verdaut 8pott- dillle ru ver drille» noch ru alten Preisen trotr preiserftSkung suk -Ulen l-tni«n VON weit Übst" dauncierl Lirnnrsrn Herren-, Speise-, Sckilnkrtmmer, ltllckien, lttubm. Knut«., nmerik., krnnr., it»l., ckoutM. lluld., kiet», Ink« ?»Iiiitr«r 8tr. A 8pott- dllltL «l ver drille» : Kataloge, Prospekte ' ,1» »In,»vier uncl I«ln,»er ,erdiger ku»- ' sübrung iieker, vuch- u. Uunstaruktierel ! r.!Lp8cn Lc ' vr««cl e n - M » r t « n , t r s lZ « 38/4S, ' 2524t. — F4«n vertans« ^ un,er«, t«<^ni»cv«n V«rtr»t«r«. »»»»»»» Papperitz. die alle gute Weinstube S«t>»rr«I»tr T. Nene und gebrauchte pisninos öukerst vreiew.. «ul. Teil». PianoiorletabrikN-vllrlch Nicolaistrane 2, l. ae, Saarn,« UN» paolangaaealli» M gOnatlgan Seetlrigungan Sssmlvn-Xrsrlit- ssMal« 0rs,«1an: »v, K» StlRvO S2 ^*7?' V?' OesctiSttAreH von 6 t>1» 7 Ukr >. (nucti Hcrnnadonrls) DienstbesOkeinisunkrk'N 8iril1 milrlidrjniren I ^rueklsAfle eigener Pressung Mb66s - ^3sW8b66s - kv«1sr L »srklolr ——— /im 8«« HS. ——— k> Werkstätten erstklassiger diaklarbest Voebllstllrl, In Verarbeitung jotrt,« Preisen Haben Sie Ickion »in SvarkastenbuL der MIW» ömdallt MM (Rathg,,) zinsen, nach Vereinbarung hS-er Geöffnet lägltck,»—> u. K3—H». Sonnabend« s—irUbr bISbsI für IVotmunggelnrlckltiingen unö klnrelmüdel jecker ärt kauft m»n immer »m vorteilkeftesien bei Julius Bonnederger, sa>-n«>»«r « Orove in lilubmSdsl niM-MMnir-ir-Mit XrSNIssi' koknsrrsl 140 am brsit, kür gs- cliegeno 8s,IBäschs, in soliäsr, bsväkrtsr.sück- äsutsvksr HualitM ^ I.» 80 bis 86 sm breit, in üerdsr vestkkl. uock sUääsutsod. Ltropar.- tznalitNt so, u tBjiilittBfBsiliüiittrtilttliltttttitttBiitrilltiBiiiB,, ».UVWIS VZKL« oco >WWW 0aa«>»t»ar »er. 1>/1» W»«In»r»te. » W Ko/tpnlSbe/, «k/o yua/ttütsapüst/ /»«varatur ua» //elnlgung 8skr pski8v,si1! Mest.-Aualv m.Obcrbel.v. rr.— Ie Scidenlibirine. «o cn> v. Meff.-Kronen. «stamm, v. 22.S» .lmitt. Marmorlchale v. >2.— >o Büaeleisen . . . v. «.so Padtoftat s. Radiolurbebandlg. Rol - Blau Weihlichlstrahlcr Orig. Fön-HeiNluNduswe Slralilionnen für Heil,wecke Nannovsra-Vruckekerck kudrtle - IKieckvrlnge tttzllmulk klvkisr vk«»i>«i>, V,II,1r»0, v. vehrerinnen. Se»i«h«rtni»»>i, oebildele und einiache Klndcrfrciulein« cmvieblen Hedwig u.Rosa Erahnret, Lbriftianstrahe i». SlellenveemnUerinnen für das Lebr- und Er,iebuno«iach. tissi'-färben IN» »f«ni>a, klein nelvrllctien, vollliommen unscliNijllcben dllNel »ur Wleäerkertlellung verblichenen orler «rgraulsn Naarss unier klngeken »ui Ibr« perednllchen Wllnlch» ln leklee äueMnrung SudlretinM u. fflsur p»«g« Ich el» 8pe»leNlN> 0tto kli«!»!'. v»e«3le,»e,«3r»I»e» vernrui IVI Ib dlllbe I-roger dir. Veranlw s.d.redaküonellen Teil: Pr. A. r»i"itchrr» Dresden: Mr dl« ÄMeilen: Fritz Sluest. Dresde». Da« beult,« Abenvblall umfaßl « Seiten.