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u,fähig sind. Beides ist bei Stöcker nicht der '^all, »Ich die Tvm- zcmeiiide selbst Imt keinen PensionssoiidS siir ihre Geistliche». — m 20,75 Mk. pro Doppelceniner velraaen. Für Ehvkvlnde nnd lmckcchaltige Stoffe wird eine Rückvergütung gewährt. Der Zoll inr ausländischen Zucker betriikit 22 Mk. pro Dnppelceiitnr,, zu Veredeluiigszwecken unter Sieurrkontrole eingesiilirter zahlt 10 Mk Rach der im prenßilchkn Landtage einacbrachten VolkSschul- gesetzvurlage bestimmt die Sch»la»lsichtsbehörde den Lehrplan und die innere Einrichtung der Volksschule. Bei der Errichtung von Volkssilmlen sind die konfessionellen Verhältnisse möglichst zu be rücksichtigen. Grundsätzlich soll kein Kind ohne den feinem Be- keiininissr entsprechenden Religionsunterricht dleibe». Sind Kinder verschiedener ReligionSgesclllchasten in einer Schule vereinigt, so ilt für die A»''— ' " " " ^ t5 betrügt, ein liqionSnnterrlcht .. Organe» die Mitwirkung bei der Einfübrung neuer Lehrpläne und Schulbücher für den Religionsunterricht zusieht. Delegirte der RcligionSaenossenlchast sind berechtigt, dem Religionsunterrichte beizuivolinen, Frage» zu stellen und dem Lehrer nach dem (Schlüsse ^es Unterrichts in sachlicher Weise zu berichten. Für den evange. lachen und katholischen Religionsunterricht ailt der Pfarrer als geiehlich beauftragt. Die Zurückweisung des Beauftragte» ist nur mtälsig, wenn derselbe die Ordnung der Schule gestört bat. Träger der Rechtsverhältnisse der Bolksschulen sind die bürgerlichen Gemeinden, die selbstständigen Gntsbezirke und die Schnlverbände, welchen auch die Ausbringung der Kasten sür die Errichtung und Unterhaltung der Bolksschulen obliegt, sowie die Berwaltung der >i,ihnen Angelegenheiten zusteht. Die Entscheidung über die Besetzung des Straßburger Bis- Iluiins sieht nabe bevor. Pfarrer Frey ans Kolmar gilt als wahr scheinlicher Bischof. Rach englischen Rachrlchicn enthielt das Handschreiben des KaiierS Wilhelm, welches Eavrivi König Humbcrt überreichte, die Zustimmung des Kaisers zur Berlobnng der Prinzessin Margarethe mit dem Kronprinzen von Italien. Die Berinählnng soll binnen Miesslist slalisinde». (?) Der Staatsanwalt in Gotha hat gegen den Beschlich des Landgerichts, wonach der der Beleidigung des Prinzen Ferdinand von Bulgarien beschuldigte Redakteur des „Tageblatts" anher Persolgung gesetzt werden sollte, Beschwerde an das Oberlandes gmcht in Jena eingelegt. Den neuen preußischen Stenerresorm-Entwiirsen zufolge sott die Etenerbesleiung der StandeSlierren vom l. April 1801 an svrt- lalie» und eine Entschädigung dafür ans Esrund besonderen Gesetzes cesolgen. TaS „Verl. Tagcbl." und ähnliche Organe wühlen neulich ihren Leiern bereits »litziilheilcn, das; der Hvwrcdiger Stöcker 7-8000 Mark Pension bekäme. Die Lüge war offenbar erfunden, »m dem Balte zu zeigen, dah die Entlassung kein Ovler für Slörler bedeute. Mit der Pension sieht'S überbauvt noch fraglich aus, denn kirchcnoidnungsmähig können Geistliche der Landestirche nur dann pcmionirt werden., wenii üe durch Krankheit oder Alter »rbeitS- mimlii ge . KenNsivrialrath Tryander hat die definitive Ucbcrnahme der Hof' predigerlleUe abgelehnt. Ans der Schlohpredigt Tryander's. vor Ervssnung des vrcu- hiichen Landtages, lvelche in würdiger Weise die parlamentarischen Aiifgrben im Allgemeinen erörterte, ist benierkenslvcrth, dah Ti'.iandcr, ohne die Bedeutung des positiven Glaubens zurück zuiehen. doch die fortdauernde Kraft des christlichen Evangeliums i er Liebe betonte, als welches das Ehrislenlhiim zuerst erschienen Er schloh mit dem Wunsche, Gott möge dem Lande vom Throne bis zur Hülle kraftvolle, mit diesem Geist erfüllte Pcr- wnlübleiten geben. Zn der Rachricht, dah der Eentninissührer De. Windthorst. der übrigens der Sitzung des Abgeordnetenhauses beiwohnte, herz- leidend sei, schreibt die „Germania": .Es liegt nichts vor, als was auch in den letzten Jahren zuweilen sich zeigte, dah besonders das eiern»Neigen für Exeellcnz beschwerlich wird. Da Windthorst am 17. Januar nächsten Jahres in sein 80. Lebensjahr tritt, ist das gewiss nicht ausfallend . . Er wird nach menschlichem Ermessen gcnau so wie in den letzten Jahren auch fernerhin den Allsgabe» res Parlamentariers und Parteiführers gerecht werden können." En einer benierkcnswerilfcn Erklärung stellt daS „Berl. Boltsbl." in Abrede, dah die Sozialdemokratie beabsichtige, ihre Agitation »> die Armee hineinzutrngen. TaS offizielle Organ der Sozial demokratie schreibt ans Aniah einer Betrachtung eines auswärtigen Blattes über die Zunahme der Sozialdemokratie im Beere: „Wenn hier und da die Bermirthnng anfgetancht ist, die Sozialdemokratie webe danach, die Armee zu „linte»vühlen", io ist das durchaus iuif. Tie Zeiten von 1818 und 1810sind vorbei — daS „Agiliren" unter den Soldaten, wie es damals von den bürgerlichen Demv- traten idarnnlcr von so manchem, der heute echt nationalliberal ilt) betrieben wurde, wäre heutzutage eine Kinderei, nnd das wissen die Sozialdemokraten sehr gut, weil sie das Beer gcnan kennen. Eie wissen auch, dah Versuche der „Kascrnenvropaganda" nicht nur abwiut hoffnungslos, sondern für unsere Sache positiv schädlich sind, weil die Folgen — bei der absoluten Sicherheit der Entdeck ung — sür die Soldaten nur nachthcilige sein können und darum u: viele» derselben eine Erbitteiung erzeugen, die sich gegen die Sozialdemokratie richten muh. Deshalb werden von den Sozial- cii.olialcn derartige Propagandavcrsuche mit Mißtrauen und Arg wohn betrachtet, zumal noloriiche Spitzel mit auffälliger Hartnäckig keit zu einer derartigen „Taktik" gerathen haben." Auslassungen o e e, Art sind wohl mehr daraus berechnet, die Ausincrliainleit crb- zillciike», als dah sie der Wahrheit entsprechen. Tr. PelerS hielt in der Abtheilung der deutschen Kolonial- ecü'llul'ask in Essen vor einer Versammlung von etwa 500 Personen > ma Vortrag über die Euri» Pascha Expedition. Chefredakteur, Badeker t rachte ein dreimaliges Hoch mir Pelcrs aus. Bezüglich der Bedeutung der Kvch'schen Enldcctung in wirth uhaiitict.er Beziehung lei noch hingewiesen ans die LebenSversicher- uiigsge elliibasken. die bisher die schwersten Lasleu diircü die Schwind - j 'iickit Eltlan'unge» halten: die Heilbarkeit der Schwmd'ucht^schasst! siir sie eine wesentliche Erlcichteumg. Die Möglichkeit, die Tuber-« tiiloie zu besiegen, räumt auch bei der Militär-Aushebung gewisse Rücksichten bei Leite. Ein besonders merkwürdiger nnd wichtiger ilmslai.d ist, dah die Kocb'iche Jinpsimg bei Gmunden keinerlei s Reaktion hervornisk, fodah durch die Koch'che Jmpsung mit nnbe- « dliigtcr Sicherheit festgestellt werden kann, ob Jemand tnbcrkelsrei i». Grobe Besorgnih erregt in Hamburg das Ausbleiben der längst fällige» Bark „Flora" mit zwanzig Man» Beüitznng. sowie das der Biankenescr Bark „Meteor". Bkan befürchtet den Untergang beider Schisse. Die Arbeiterfchntz-Koniinlision strich bei Berathnngder^Arbeits ordnung die Bestimmung, woirach letztere auch daS Bechallen minderjähriger 'Arbeiter außerhalb des Betriebes regeln durfte. Ter Passus, wonach der vou Minderjährigen verdiente Lohn an deren Elter» oder Vormünder, an sic ietbst nur mit Genchmignng Eener gezahlt werden soll, wurde abgclchnt. , Ter Inhalt der Ar beitsordnung soll rechtsverbindlich jem sür beide Theile: Einlassung darf nicht r,nö andere» ats den gesetzlichen und in der Ordnung voraciichcncii Gründen erfolgen. Vor Erlaß der 'Arbeitsordnung i» den in dem belieffenden Betrieb hcjchäfOgten grvhjährigcn Arbeiiern, bezugsweiie den beslehcnden Arbeiter-Ausschüssen Gelegenheit z» geben, üch über ihren Inhalt zu äußer». Ter Aiiarchisle»führer Hans Bi oft. auch der „tolle Hans" ge nannt. macht wieder von sich rede». Erhält gngcsichtS der „Waich- tappigkeit", welche die Sozialdemokraten ans dem Parteitag in Halle bemicieii, den Moment sür gekommen, „wo die Anarchisten in Tenischland sich zu zeigen haben". Mit,welchem Behagen mögen wohl die Männer der Berliner Opposition die Titcilalnren leien, die der „tolle Ha»S" den Anhängern der Fraktion an de» Kops wirst: „Willfährige Hmdc", „Mameluken»»»»", „Forlichrüisblaw", „Tcina- gogenriiig", „Parleillcpper", „Bande fhsleinalischer Llbwiegler", tvelcbe die Olwosiiion „parlamenlarilch nienchclt" nnd „vcrbebelt". Liebknecht wird Bebels „Blilpapst" genannt, der den „Givh- Engiiisitor" und „Kctzcrschmorbraker" sviele nnd für jede „HimdS- söllcrei. Lninperei und sonstige Parteivcrsauung" cintrcte. Most tobt die Opposition auf dem Parteitage und fordert sie auf, „das Feld für den Anarchismus in Deutjchland vallcnds zn erobern", die Gelegenheit lei günstig nnd die „Waschlappislen" feien nicht zu fürchten. Most sucht sogar glauben z» machen, dah das Fallcn- lasfcn des Sozialistengesetzes zwiichcn de» sozialdemokratischen Füh re,» und der Negierung „iibgcmogclt" und nn Dunkel der Gcheiin- kabmette „grsiz't" worden fei. Der Ehes der ostalrikanischc» Schutztruppe, Freiherr v. Grabcn- rcuth, wohnte einer Feier bei, welche der Kolonialvcrcin in Augs burg ihm zu Ehren veranstaltet hatte und an welcher auch die Spitzen der Eivil- nnd Militärbehörden tbcilnalinicn. Jrhr. v. Gravenrcnth hielt bei diclcr Gelegenheit eine Rede llber den großen Werth von Ostnsrlka nnd forderte zu einer Beisteuer zu den isccn-Tainpfern ans. DaS Osfizierlvrps ehrte seinen früheren Kame raden durch ein Festessen. Die Provlnzial-Synode in Schlesien bcfchloh, um sich eine wirksame Theilnahme an den Bernfunaen in evanaeltsch-tlieolvaische Professuren zu sichem, für den durch den Äeneraliynodal-Vorstand vcrstärklen Oberkirchenralh die Erlaubnlh anzustreben, kirchliche Bedenken gegen eine vorgeschlagenc Person dem Könige unmittel bar vorzutraäen. Die Hanvelsborstände von Lübeck. Slettin. Danzig und Königs berg baden anläßlich der bevorstehende» zollpolilischen Verhand- lungen niit Oesterreich-Ungarn nnd der davon erwarteten Crmähig- nng des Zolle- ans österreichisch-ungarisches Getreide beschlossen, eine gemeinschastliche Aktion gegen Difserenzialzölle einzuleilen und alle deutschen HandelSvorstande in dieser Beziehung zu gemein samem Vorgehen auszufordern. In Guben wurde der Prozeß gegen dir der Falschmünzerei Angeklagte» Marggrass nnd Genossen verhandelt und zu Ende ge führt. Dieselben batten Falsifikate vom 10. Eoupon deS schlesischen ö'/nprozenttgen PsandbrieseS Rr. W,M über 26,25 Mk. angescrtigt bezw. m Verkehr gesetzt. Die Verhandlung fand unter Ausschluss der Ocssenillchkcit statt. ES wurden vcrurlheilt: der Lithograph Paul Louis Hugo Marggrass ans Ervslcn a. d Oder z» E Jahren 6 Monate» Gesängnih und 4 Jahre» Ehrverlust, der frühere Laus- blnjchc Mamgrafs'S, Paul Strietzcl, zu:l Jahren Zuchtbaus und li Jahren Ehrverlust, der Stcintrüger Emil Alb. Krüger (TtrictzellS Onkel) zn 2 Jahren Gesängnih nnd 2 Jahre» Ehrverlust. Die Handarbeiterin Selma Hanschkc wurde wegen MünzveraehenS zu 6 Wochen Gesängnih vcrurtheilt: Buchdrucker August Will wurde srelgesprvchcn. In Kiel tras die J»»chricht eln, dah der Korvettenkapitän Vurich. Koininniidant S. M. Kanonenboot „Habicht", welches in Käme»»» slationirt ist, dem Gallensieber erlegen ist. Oesterreich. Ter NcichSrath ist ans den 4. Tezbr. einberusen. Das Deslzit der land- und fvrstivirlhschaitlichen Ausstcllrnig in Wien beträgt 108,000 sl. In Lemberg ist aus Antrag der SiaaiScmwalischcrit der griechisch kaiholische Pfarrer in Kuiikvw, Pater Kowalski, unter dem Verdachte, im Psarrhauie Brand gelegt nnd dabei die Möbel i» ieincr Woluinng mit Naphtha begossen z» baden, verhallet worden. ES besteht der Veidacht, das; der Probst von Knlckow, Tceiliewicz, der letzthin nntcr ansfälligen Tymptomcii plötzlich starb, vergiftet worden sei, weshalb die Uiiterstichung unge ordnet wurde. Demnächst erscheint ein Ausruf des deutich-böhmische» Ver- trauenslnünner'KvlleginniS. wonach Angesichts des nnbcsriebigeiiden Standes dcS Ausgleiches die Deutichcn Böhmens zum Fernbleiben von der Ausstellung anfgcsvrdert werden. Pciiiliches Ailllehen i» Oesterreich erregt eine gegen das König reich Italien gerichtete Kundgebung dcS Bitchoses Doppelbauer in Linz. Bischof Doppelbauer non Linz bat die Publikation der letzten Encnklita des Papstes im Tiözejanblatte mit folgenden Sätzen cin- geteilet: „Dieses hochinteressante Aktenstück aus der Hand des heiligen Vaters wird hiermit dem Klerus zur Kenntnis! gebracht, damit er rische, wie die mit der Frcimarircrei verbundene italie nische Regierung unanSgesetzt und zielbewusst dahin arbeitet, die katholische Kirche, wenn möglich, gänzlich in Italien auszurotlen. Möchte es dem Herrn gefallen, die schamlosen Attentate der Kirchenfeinde aus die heilige Religion in Zukunft bintanziihallen. Et iiümic ou veeleistnc' linmilücrc! clij-neris, to rozzumim. itzuäi nou! <Tah Tn die Feinde der Kirche demülhigcn wollest, bitten wir Dich. Erköre u»S!> Frankreich. Rach Annahme des Enltiisbndgets begann die Dclntirlcnfaiiimcr die Berathnng des MariiiebndgetS. Admiral Ballon zählte die nothweiidigen Resorme» aus und einvsahi die Erhöhnng der Fahrgelchwindigkeit und die Vermehr»»» der Tor pedoboote. Elne Belsorler ZiOchrist an daS „XIX. Sieele" führt bittere Be schwerde über die Elsässer, die »ist 18 Jahren a»S Deutschland anö- wandern. um sich der Dienslpslicht zu entziehen, zwei Jahre lang sich in Frantreich als grohe Patrioten feiern und mit guten An stellungen belohne» laste», mit 20 Jahren aber »ach der Schweiz anSreitzcii, i»n auch i» Frankreich nicht dienen zn müsse». Tcrvnledc nnd Laguerre, begleitet von ihren Zeugen und einem »ngebctencii, aber zahlreichen Gciidarmericgesolge, wandern seit :!6 Stunden in Belgien ans der Suche nach einem stillen Orte umher, wa sie vier Kugeln mit einander anötauichen können. Neueren Nachrichten zniolge hat das Duell in einem Gehölz bei dem Weiter Mvnccau slattgcfnndcn. Es sollen 4 Kugeln — je 2 — jedoch ohne Resultat, gewechselt worden sein. Daraus leien die Duellanten nach Ebarlcroi gekommen nnd dort cmsgcsordrrt worden, in dem Amtszimmer des dortigen Staatsanwalls zu erscheinen. Beide wurden alsdann in das Zellengesängnis; abgesührt. Major v. Wibmaim soll in Marseiile vor seiner Eimchjsfiing nach Ostostitä nnler Anderem gesagt hahcn. bei der Ansiheilung AsiikaS jeicn nach seiner Ansicht Frankreich und England am besten gefahren. Im französischen Kongogebiet, im Sudan, am Senegal, i» Alaericn >"id Tunis dürste die französische Koloiio'ationsthätig- kest ernSgiebige Arbeit sinLc», sodah Frantreich in einigen Jahren »ns ein prachligcs afrikanücheS Reich blicken könne. Tie trans- saharüche Eöciibalm sei ei» aichcrordciitilch »»tzbringeiides Werk. Er habe die icanzösischen Miisionare bei ihrer Arbeit gesehen und Frankreich schätzen gelernt, daS an der Eivilisiriing Afrikas hervor ragende» Anthcil habe. Italien. Tie fünf an der lateinischen Münzconveistion belliei- liglen Staaten sind überciiigekommcn, die Union aus ein weiteres Jahr zu verlängern. Der Antrag der belgiichen Regierung, die Prolongation gleich ans fünf Jahre ciuszudchnc», schciterlc an dem Wideripr > ich Frankreichs. Im Edenlheater in Mailand fand ieilenS der Radikalen eine Tciiionslralion gegen die Tripelallianz statt: an dem veranstalte ten Banket nahmen :M1 Personen The». Eavalotti hielt eine drei stündige Rede, in melchc c er sich >n den hekaiiiiteii Anichuidigiinge» gegen die Politit Erispi's und den Drcibun'o erging und schloß die selbe mit warmen Sympcithiebezeiiaungen sür Frankreich, was selbst redend Beifallsstürme der Anwesenoen enlsesteile. I» vatisanischeii Krelleu iprichi man von der Einbcrnsiing eines großen iiilernalioiialcii katliolischc» Kongresses im Ja!>rc 180) unter Theilnahme von Kardinälen nnd Erzbiichösen aller Nalioncu. Spanien. In Bilbao fand eine Analcholcii-Bersammlnng statt, welche den drillen Jahrestag des AnarchistciiprozesscS i» Chicago feierte. Brandreden gegen die Bourgeoisie und die be stehende GcscltichaftSordnung wurden van den Anarchistclisührern abwechselnd gehalten. Zn Ruhestörungen ist es jedoch nicht ge kommen. Belgien. Leonard Wilwn, Bibliothekar de? König? Leopold, welcher Stanlch'S letzten Afriiarng mitinaclste, erllärt Slanlcn'S Anklagen gegen Baritelvt und Jamcson sür vollkoinnien wahr. Wie verlautet, besitzt die Kongo-Regierung Schriftstücke, welche Barttelol nnd Jamcivn lchwcr belasten. <5oinla«d. Wie gemeldet, litt der britische Klciizer „Servent" Schlssbriich ans der Höhe des EapS Buey unweit des DcnseS Eamarinas a» der Noidwestlüste Spaniens. DaS Schiff war durch die stürmische Witterung auS dein Eins gebracht nnd fließ ans einen Felsen während der dunklen nebeligen Nacht znm Montag. Ehe die Boote hcrabgelasse» werden konnten, sank das Schiss in die Tiefe mit der ganzen meist in den nnlcrei! Räumen besindlichen Mannichast. Beistand vom Gestade war nicht zu erlangen. Bon den 176 Personen, die sich an Bord befanden, sind nm drei gerettet. Ter Untergang des Schisses erregt anßcrvrdcnlltchcs Amiebcn, namentlich in Plymoutb, von wo die meisten der Ertrunkenen slaminken. „Scrpcnt" war ein ganz neuer Schraiibentrcnzcr von 4500 Pserdckrast. Liese Reise war seine erste. Schon Ende Juni sollte das Schiss nach Westafritä abgchen, aber die Maichineric ward nicht in Ordnung befunden. Danach fanden noch verschiedene Unfälle mit dem Schisse statt, so daß mehrere Sachverständige dasselbe a!S »»tauglich für den Sccdienst bezeichnet«:». Viele Ma trosen drückte» vor der Abfahrt die Befürcht»»» aus. sie würden England nicht wicdersehen. Bisher sind 2l Leichen vom Kreuzer „Serpent" bei Eaninrinas an das Land geschwemmt worden. In dem Streitfall Etanley-Barttclot wird eine weitere Fluth von Beiträgen seitens Stanley'ü angelündigt. Tie „Times" meldet, Slanlcy habe Schriftstücke mit Bezug aus die Vorgänge bei der Nachhut seiner Expedition zu ihrer Verfügung gestellt, nnd sie werde deren Veröffentlichung alsbald beginnen Die Schriftstücke umsasscn den Originalbcricht Bvnny's, die eidlichen Aussagen des Dolmetschers Assan Farrar und das vom Major Barttelot nnd Jamcson nnd Bonny vom II. Juni bis 20. September 1888 ge führte Tagebuch. Ucbcr das mehrfach erwähnte lchrecklichc Eisenbahnunglück in der Nahe Von Tannton (Somersetlhlre) liegen auSführlichece Be richte vor. Ein Sonderzug mit etwa 50 Passagieren und vier starken Wagen verließ kur» nach Mitternacht Plymouth. Der Zug erreichte gegen halb 2 Uhr Morgens die Station Norton Fitz- warren, nnwett Taunton, mit einer Fahrgeschwindigkeit von 50 Meilen (75Klmtr.) pro Stunde. Die Signale erlaubten die Durch fahrt des ZngeS. öde* in wenigen Sekunden fand ein fürchterlicher Zusammenstoß statt. Der Weichenwärter, der um halb 10 Uhr erst frisch an die Arbeit gegangen war. batte vergessen, daß ein Güterzng aus dem Geleise stand. Er war dorthin dirigirt worden, um einem nach Plymouth fahrenden Eilznge Platz zu machen Die Wirkung des Zusammrnpralls war schrecklich. Der Lokomoliv sichrer wurde weit in ei» Feld hineinaeichlendert, kam aber mit dem Lebe» davon. Der Heizer, der sich aus dem Tender befand, wnrde »nl dieicm durch die drei Abiheilungen dcS nächsten Wagens in et» Eonpee 2. Klasse getrieben und trat aus diesem ohne ichwere Beschädigung auf das Geleise. Die beiden ersten Wagen wurde» durch den Anprall fürchterlich zerstört und von den Fahrgästen zehn getödtet und acht zumeist schwer verwundet. Unter den Tobten befindet sich er» Max Heinemann oder Hermann, nach Hamburg reisend, wie ein späterer Bericht sagt. Das Geleise und die Felder waren weithin mit Trümmern besäet. Das Schreien und Stöhne» der in die Trümmer der Wage» Eingeklemmten war herzzerreißend. Es waren meistens dem Arbeilersland anaehö- rlqe Leute, welche von der Kavkolonie heinikchrtcn. Einem Neger wurde der Kopf abgerissen. Die Nacht war slicbdunkel und ein heftiger Regen strömte herab. Das Herauszicben der Verwundeten und Sterbenden nahm sehr lange Zeit in Anspruch. Mehrere gaben den Geist ans, während die Netter das Holz mit Beilen wcghichcn. Die Triinimcr^ waren sieben Fuß hoch. Mehrere der Verunglückte» waren vier Stunden lang eingeklemmt. Ein armer Mann lag unter den Trümmern und rief von; Zeit zu Zeit um Hilfe: als man ihn nach langer Arbeit erreichte, war er todt. Füns Männer, welche in einer Wagenabtheilung Karte spielte», wurden jännntlich getödtet. Ein Feuer brach in der Wcllingtonkascrne in London in dem von vcrhciralheten Soldaten bewohnten Flügel aus. Zwei Batail lone Gardelruppen leisteten Hilfe beim Löschen. Tie meisten In sassen wnrde» mittelst Leitern gerettet: drei Kinder winden halb- erstickt in s nahegelcgcne Hospital gebracht. Mehrere Venonen sind durch Herabspringe» odcr?ans andere Weise verletzt. Tie rwei oberen Stockwerke der Kaserne sind nahezu ausgebrannt, das Dach ist lheilweise zerstört. stiusiland. Tic Auswanderung anS Westrußland hat nachgerade einen »nhcinilichen Umsang angenommen. Game Dörfer stehen leer oder berge» nnr noch Grelle. Krüppel und Kranke, die zurück gelassen werden mußten. Tie Uriachen dieser befremdlichen Er scheinung sind nicht allein >» der Noll, nnd dem Elend zn suchen, i» dem die Ausgewanderten lebten. Daran waren sie gewöhnt. Auch nicht der abenteuerliche Sinn allein treibt die Menschen in die Fremde. Taniende wandern aus. weil sie ln ihren nationalen und kirchlichen Gefühlen auf's Schwerste verletzt wurden. Sie ziehen alle Freunde nnd Angehörigen mit. Die Auswanderung über die westlichen Grenzen ist immer stark gewesen, weil die wirihschastlichcn Verhältnisse Westrußlands dazu zwingen. In den letzten Jahren sind die Deutschen hart bedrückt worden. Sie allein sind im Stande, dem Leben hier Ausichwnng zn geben, in die Arbeit den anhaltenden Eller, das zielbewußte Streben zn bringen. Ter S lave arbeitet Kart und schwer, aber er verjtcbr nicht bansziihalten, ec mag und kann sich der reicheren Mittel der Ncnzeit nicht bedienen. Vom Bauern gilt das ansnahinslos, ia, auch die anderen Volksschichten leiden nnler dieiem Uebel. Es macht dabei der Pole vom Russen kanm einen Unterschied. Des halb ist eS iür den Kenner russischer Verhältnisse befremdend, daß der Panslnbismns „Rußland sür die Russen" haben will. Die Auswanderung entsührt viele der besten nnd tüchtigsten Arbeiter der Landwirtbschast wie der Industrie. Im kommenden Frühjahr erst werden sich diese Folgen recht bemerkbar mache». Die Be hörden bieten erfolglos Alles aus, die Auswanderung zn hemmen. Amerika. Präsident Harrllon ordnete, wie verlautet, die Einsetzung eines Aiwichiisscs behufs Milderung des Mac Kinlcy- Gejctzes im Verwglliingswcgc an. rinnst und Wissenschaft. -s Für nächste» Sonntag sind im Königl. OVernhanse „Maurer und Schlosser" nebst der „Puppcnsee" angejetzt. Letztere düritc vorläufig das letzte Mal gegeben werden. v Vcsvcr in der Kreuzkirche, beute Nachmittag 2 Uhr: 1) „Gieb Dich zufrieden", geistlicher Eborgesang (on. 55, Nr. 2) von Albert Becker. 2) „Was ringst im Leide, o Christ, Du gnat- voll die Hände", Lied sür Sovra» und Orgclbeglcituncz von O. von AlvenSlcbcn. L) Adagio sür Orgel (U-äur) von G. Merkel: 4) Necitation und Arie (Reiner Engel hcil'ger Schaar, schützet Ihr mich) auS Theodora von G- F- Händel. 5) „Wenn wir in höch sten Nöthen sein", Choral, Motette (letzte Eomposition) von Ioh. Seb. Bach. Das Sopran-Solo hat Fräulein Marg. Wallowitz übernommen. v Sonntag am 0. Nvv. 18W Mittags 12 Uhr versammelten sich die Mitglieder des diesige» LvkalverbcindcS der Genossenschaft Deutscher B üh n en a n g c h öri g cr im großen Mnsiksanle des Königs. HofthcatcrS zn der alljährlich abzubaltendcil General versammlung nntcr dem Vorsitze ihres Obmannes, des Hosschau- spielers Karl Porth. Rach Eröffnung der Versammlung gedachte Porlh in feierlicher Weise der durch den Tod in dicsein Jahre aus dem Verbände geschiedenen Mitglieder, sodann kamen die Vorträqe der Rechenichaftsbcrichtc, deren reicher Inhalt beredtes Zeugniß von dem Aufblühen des hiesigen Lotalverbandes gab, dem die gcgenwältigen Mitglieder de- RcsideiiztheatcrS. soweit sie der Ge nossenschaft aiigchörcii. sich angeschlvssen haben. Insbesondere hatte Hofschanspieler Emil Schubert durch seine rührige Thätigkcil dem so segen-svoll wirtenden Fond sür Wittwcn- und Waisen- Untcriiützimg armer Schauspieler durch Sammlungen die beträcht liche Snimiic von 476 Mk. z,«geführt. Als Delegirte zu der am 0. bis 12. Dezember in Berlin stattfindciidcn Delegirtenversamm- lnng wurden gewählt: Hosichanspiclcr Porth und Löbcr, Chorsänger Spieß, Kammermusiker Fritschc und Barchl: als Stellvertreter Horschanspieler Helbig, Schildert, Bauer, Hofopernsänger Eicbbergc: und Oherregisjeur Lüpllhütz (Rcsidenzthealcr). Tic Vorstandsmit glieder des Lotalverbandes wurden per Akklamation wiedcrgewähtt. ' Tchrislsühren. und id zwar: Porlh (Obmann), Löbcr (Kassner«, Helbig (l vieß und Friljche (Beisitzer). Olbrich nnd Platz (Nc ! jeinem Schlußwort sprach Hosichcnllpieler Porth die zuversichtliche ! Hvisiuing ans, daß die Tiiserenzen zwischen dem Bülnienvcrei-i und der Gcnosscillchast in nächster Zeit bcigelcgt werde» würden V F ranz N uchbau r. welcher anscheinend mit seinem 'Aus tritte ans dem Verbände der Münchener Oper der tlieatralische» Laufbahn Valet gesagt hatte, ist in Breslau als „Faust" anfgctre- lcn, hat aber ein totales Fiasko gemacht. ESZst und bleib! unbe greiflich, dal; ein solcher Mann, der es nicht einmal mehr „nöttüg" hat, sich über den Niedergang seiner Mittel in so arger Selbst täuschung erhalten kann, und sich nicht wenigstens zcitig genug einen nnsländigcn Abaang sichert, 7 Bei de» im Jahre 1802 in Genua anläßlich des Christoph EoliiinlinS-JiibiläiiinS statlfindeiiden Festlichkeiten sind auch grohe Mn ist feste in Aussicht genominen. gelegentlich welchen deutsche Over», voinehnilich jedoch Wagner iche Tvndrameii «durch die besten Kräfte der Hamburger Oper), zur Anssühruiig gelangen «ollen. v Verdi hat seine seit Jahrzchnien nicht mehr gegebene Oper „Die sizilia nischc Vesper" einer gründlichen Uma, bellung unterzogen nnd wird dieselbe in dieser neue» Fassung dem nächst am Pcrgolalhcater in Floren; in Scene gehen. s- Frau R iH a S u ch c r ist nun cndgillig ans dem Verbände des Hainhnrger StadllheaterS ailSacschicdcn nnd ganz nach Berlin übcrgcsicdcll. 7 Aus den Reihen jener Berliner Prcßknappen des Hem, Paul Lindau, die i» dem „Fall Schnbelsli" ganz besonders herzhaft gegen die Dame „los-gegangen" sind, wurde gestern Hcn Otto Brahin (recte Abraham) zu einer Geldbuße vou :;o Mk. vec- urtheilt. Er hat Fräulein SchabclSti >» clliem Aussätze der „Freien Bühne" bcrnnglimpst 1'Herr p. d. Osten, der zur Zeit in San Francisco mit großem Erfolge gaslirt. wird am 1. Februar wieder in Dresden eiiilresscn in eigener Angelegenheit. Unterdessen spreche» die dor tigen Blätter sich außccordcnllich günstig ül'.r ihn aus. Ein eng lisches Blatt nennt ihn „tim great ilvrmiin aetor, Emil v.d. Osten", .den großen dcnlsche» Schanipiclcc". n»d tagt, sein Spiel «sei künstlerisch im höchsten Sinne gewesen in der Rolle des „Kean", welcher »ach Variiah's Bearbeitung am „Deutschen Theater" in San Francisco gespielt worden ist. Ein anderes e»ß- lllch-ainclikanischcs Blatt nennt ihn einen „idealen" Kean: em deutjcheS Blatt aber schreibt: „Emil v. d. Osten, schon längst ei» Liebling des Publikums, zeigte gestern seinen staunende» Bewnii derer», daß sie bisher noch immer das Beste nicht gesehen hatten. Wir glaube» nicht, daß einem Künstler unseres Dentzchen Theaters je eine lolche spontane, redlich verdienie Ovation zu Theil wurde Das ganze Hans schien elcktrisirt zu sein. — Herr v. d. Oste» kann mit oen Kritiken gewiß zufrieden sein. 1-Eine neue Operette Lecocq's „Die Eg y Pterin" hat dieser Tage in Paris in Folge ihrer frischen Melodik lebhastcn Beifall gefunden. ''-li. s.'O M l '-.Mß IW "»IT »2 -Z - - «ck«, 'i N.' ^ . . ^ '. - rc !j>!xi ' . .i > . -Di ,TM