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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.06.1924
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240617013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924061701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924061701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-06
- Tag 1924-06-17
-
Monat
1924-06
-
Jahr
1924
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.06.1924
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vie»»tag. 17. 2«nl 1924 — Dresdner Tlachr schien — Rr. 217 S«Ue9 Börsen- und San-elsleil. »er V«Dl»r»ech«r degt»«1 »leser« I, »« JuflattouSzett Hohen »t, Fohrtkanton Dr«ck»a»t«r e« »skouutttch »«rftanteu, durch ein« »uoernltnftlg« Pretspollltk da» »entsch« Druck«,,,worbe t« ,»««»,t«e» nut »», »eutlchen Seit»»««» t« des,»« er«» «ul» I«-werft« ,» schöbt««». »«« Hckfteu «« «er »t« JuslattonSzett hin«»« zuwege ««bracht, sich fttr ihr« «r- zonguift, «t», 9«t»btld»ug »» ftcher», »t« »tcht «ubelrächtUch »der b«« aftä»»«t»« Pretlntveau H«»»»»«1»g. Da de, >»pett« aber »«- öouuUich bot« Este« kämmt, so sin» sie letzt batet, so schreibt dt» »Deutsch« Togrlzta.', ttzr, Pert»p«ltttk t« setze euer-tsch«, Wels» auswärh, zu redigiere». Trotzdem ttzr« »oft,hun,»toste, »ach zu- veeltzsft-a» >»«aba» et»«» JutoudSprrt« »o» etwa >1 »brr 2» Ps. fit, da» Sil, «»tatto»»pa»t«r Aftatte» ward«», habe« ft« bt»h«, b«. ritt« »etrilchtltch «etzr »»»«mmr», »»b fte »olle» »»« 7. Jul« ab de» Pret« aus 88,8 Ps. ertzbtze». Da» »«deutet -egenstb«, b«m Jrteb«a»i«ftanb «tue Stet,«,»», »»» e»»b 6 0 Pr», «nt. Und ft« netz««« dies« Steigerung »or t» einer Zeit, wo allenthalben sonst aus den Preisabbau gebrückt wirb, und wo ihr Rohprodukt, da« P»l», tz»»» betetlchtltch t» Puts, »eicht, E« ist als» s» »temlich dt« Umkehrung »trtschaftltcher Vernunft, dt« hier vo» «tun etn««l»e» Jnterefteutentzrupp« angeftredt wird. Pu» tft e» interessant, dast diese« Bestreb«» Absichten »»gründe lt»>«», di« über dt« »r«n»en Deutschland» htnausgehen. D«r Wrlt- marktpa»l«rpret» lieg« nicht unbetrüchtltch »nt«, dem deutsch«» In. landbpret». Rtcht»destow««tg»r kan» man tm AuSlnnd deutsche» Dr»ckpa»t«r billig«, kause» al» im Inland«. Die Paptertndustrtr ex»»r«te,1 »» solchem Pret», baß deutsch«« Druckpapier in «mertka einschlteftltch Spesen etwa »0 Vs. da» Ktl» kostet, «ährend dem beut- sch«, Verbraucher I»H Ps. ausgebrummt «erden solle». Der Zweck diese» a»s da» Inland abg«wlll»t«n Dumping» scheint mit gewisse» walls,nttka«»plHn«» zusammenzuhän,«». dt« augenblicklich aus dem Paptermark« tm Zug« sind. Zweck dieser Syndtkat»btldung soll «in« generell« Erhöhn», der ««ltmarktpapterpreise sei». Und di« deutsch« Papierindustrie würde dann vielletcht zwei Fliegen mit einer »lapp« schlage«, nämlich einmal sich et» verhtlltntSmllßtg grüsiere» »on- ttngent ftcher», und ,»m andere« die Möglichkeit «ine» Prei»druck« in Dentschland »om Weltmarkt her beseitigen. Ueber die Folgen einer solchen S»ndtkat»polttik kdnne» keine Zwetsel bestehen. Sie bet«»tet sür wette »reis« der papierverdrauchende« Bewerbe Rück gang de» Beschäftigungsgrade», Einschränkung der Betriebe, Neigend« >rbeit»loftgkett, von der Gefährdung ideeller Interest««, dt« namentlich »et den Zeitungen gegeben tft, gar nicht ,n reden. Nn» will scheinen, daft angeftcht» dieser Situation di« berufene» Stellen sich schleunigst mit der Lag« der Dinge befassen sollte«, um gegebenensall» >»w«tzrni astnahmen gegen diesen all,» stark entwickrlten Erwerbssinn einer einzelnen Jndustriegrupp« in» Auge »u fasten. Wir denken dabet in erster Linie an da« Bebtet der Einfuhr und »er Zollrrlelchterunge«. „Prtma Qualität." Der Htnwet» »Prima Qualität' bzw. »I »' wird nur »u Ist de- nutzt, «Ine Irreführung de» Publikum» hervorzurufen. Nicht selten werden Waren mit dieser Boyeichnung belegt, di« ketneSweg» al» .Prtma Qualität' an,nspr«chr« ftnd. Da» Oberlandesgericht Bamberg hat sich ltder die Zulässigkeit dieser Bezeichnung dahin ausgesprochen, hast eine War«, dt« al» »Prima Qualität' bezeichnet wird, nicht von hvchst denkbarer Güte zu sein brauche. S» genüg«, wen» fte über die mittlere Art und Güte -ervorragt. Für gänzlich tadellos wirklich erstklassige Ware sei tm Handelsverkehr die «e. zeichnung »Prima—Prima', „Primisstma' »sw. gebräuchlich. Der erweiterte «uSschuh der Zentral« zur Bekämpfung «»lautere« Wettbewerb», Berltn-DchSneberg, bat zu dteser Frage kürzlich Stellung genommen und sich aus den Boden de» VberlandeSgerlchtS-Urtril» gestellt. Bet de» Beratungen kam u. a. zur Sprache, dast i» der G u m m i r e i s « n b r a n ch e Reisen de» Aufdruck .Prima' tragen, di« nicht« weniger als über di« mitt- lere Art und Güte hervorragen. ES wurde ausdrücklich daraus aus- merksam gemacht, daß der Fabrikant sowohl wie der Verkäufer dafür v«rantw«rtl>ch zu machen ftnd, wenn derartige unrichtig« Angaben gemacht werden. Wenn «in Bummireisen al» .Prima' bezeichnet wirb, so must er über die mittlere Art und Güte hervorragen. Für die Hutbranche lag bi« Bezeichnung »la-Wollhüte' der Be sprechung zugrunde. Hierbei wurde ebenfalls die Ansicht au»- gesprochen, dast eS sich hierbei um Hüte handeln müsse, die den Durchschnitt überragen. Selbstverständlich gilt ba», wa« hier von diesen beiden warengattungen angeführt worden Ist, sür sämtliche Waren, sür dt« dies« Bezeichnungen gebraucht werden. Junge Aktie«. Metaliuduftrie-Aktien: Dux-Auto 1,1. Faradtt 8. Hille-Werke 0,78. Gebr. Seck 1,15 bis IM. «edler-Werke 2.2. Hartmann 7,1 bis 2H. Niektr»»«rt« und Fahrrad-Aktien: Thüringer Elektrizitätswerke 2,85. Nürnberger Herkules 3. Wanderer-Werte SH. Keramische verte: Porzellansabrtk Kahla 6,1. Porzellansabrik Kloster BetlSbors 2,1. Po««llanfabrtk Rauenstetn 1. verschiedene Judnstrie-Aktieu: Chemnitzer Aktienspinneret SH. Zmtckauer Kammgarnspinnerei 10. Deutsche Werkstätten 0.18. Jüngste dcrgl. l>,88. Oberlausltzer Zuckerfabrik 2. Plauener Spitzen 1H. Friedrich-August-Mühl, 0.7 bi» Ü.7S. Dr««Io«r Lür»ew-?r«tv«rtcnlir vom 1«. öanl, mltU»t«üt vom Nankbau» V»»y«v«» ck VeltzaM», Dressen, Ue»»n6t> ln vttttonea-prorenie» »N1K0 »nie, ll.U Irititit 1 »mV« IH-Ick i>»»lI»-A»Ht. — im —, - I»d>> 6,16-0,11 Imn — IwtMi IM a.I»li —, 11« V . 0,1 ksiNInnd»« IH-l.l kn». 8 knini l 1»!» 6.71 IN»» » »Id »M tt,!tm«,n!»,«> «I», !»»»« »1,1m t, I,n»>,s«t»u o.ir i.i-!.i - t«»d« 1 tiiitiy,« —,— - 1,,«,. ? »,dt, » I.7ö - >8 i »,«»'»« 0.06-0.075 ! >»»>« ", - Dresdner Probukteubörse »»« 1«. iAmtlich« Notierungen.! Idl««»m »Nr v> , «»»> !»t« kill, ltd»«rliq«k llditt:« p>>!» lntNItchk. klti» 1»rIN- >. »nt, >1 l»I» ldtl» » t«N»,N lrl,,„ » la «NUNNIlt». », «>» t,I>^ »>,1ÜI»»N Ai»«i »uarteaS». 1.« 1.» .» wetzen, inländischer 11,70 bi» ISM. schwach. Roggen, inländischer 11M di» 1S.1Ü, stetig. Sommergerste 1» bi« 1SM. ruhig. Haser ,8H0 »i» 11M. ruhig. Mal» 16.50 bi» 17. ruht,, kleinkörniger 18 bi« I8M. ruhig. Wicken 18M bis 10. ruhig. Lupinen, blau« 1» bi» 11. ruhig, gelbe 17,80 bi» 18, ruhig. Futterlupinen 1» bi» 1». ruhig. Peluschken 17M bi« 17,7», ruhig, »rbsen 20 bi» 21. ruhig. Trocken- schnitzet VHO dt» 10, ruhig. Zuckerschnitzel 11 dt« 17, ruhig. Kartoffel slocken IS bi» 10,«I, ruhig. Weizenkleie 7.8Ü bis 8,30, ruhig. Roggen- klete 8H0 dt» SL0, ruhig. Bäckerwundmehl SSM bi» 8ü, ruhig. JnlandSmehl, Typ« 70 ^ 35 bi» 36, ruhig. Noggenmehl, Type 70 ft» L8M bi» 28. ruhig. Feinst« war« über Notiz. Die Preise verstehen sich per 160 Kilogramm in Goldmark. Rotklee, Erbsen, Sicken, Peluschken, Lupinen und Mehl iMehl frei Haust in Mengen unter iM<l Kilogramm ab Lager Dresden, alle» andere in Mindestmengen van 1ÜÜ0N Kilogramm waggonsret sächsischer Abladestaltonen. LerNaer Schlutz« und Nachdörse vom 16. guni. Der Kassamarkt verkehrte heute vor allem aus Grund von DeckungSkäusen in durchweg fester Haltung. Lebhaft gefragt war Ostpreuhische Wollwäscherei, die «inen Gewinn von 1li,5 verzeichnen konnten, sowie Chemische Industrie Gelsenkirchcn, die um 11 höher lagen, und Lvemtsch« Buckau, die 7 gewinnen konnten. Im übrigen notirrten bäh« Nositzer Zucker, Stralsunder Spielkarten I« 5, Barover Walzwerk und Flensburg Schiffsbau se 8, Heckmann 8,5. Di« Verluste waren verhSltniSniäfiig gering. Berliner Hotelgesell- ichaft 2, Deutsche Jute 1,75. Einer wetteren AuswäriSbeivegung im Kassamarkt steht die Börse sehr skeptisch gegenüber. An Sachwerten, di« auch durchweg srster lagen, seien erwähnt: Roggenrentcnbank 1H, Breslauer Kohlen 8,8. Der Schluß der Börse war lustlos und überwiegend schwächer. Auf Jnsolvcnzgcritchte am Devisenmärkte bröckelten die Kurse lang sam ab, was sich vor allem am Montan- und Petroleummarkte au«- prägte. Eine gewisse Widerstandsfähigkeit war sedoch nicht z» ver kennen. Bochumer Guß notierten KiH, Deutsch« Erdöl 81,75. Kalto- witz-r 17,35, Oberbcdars 18,78. SchissahrlSwert« lagen ziemlich nn- «eränderi. Deutsch-Austral konnten mit 32 noch etwas gewinnen, Hapag lagen mit 20,628 schwächer, Hamburg-Sü» 8NH, Kosmos 16,35. Ausländische Renten Im wesentlichen unverändert, cbensd inländi sch«. von Banken lagen Berliner Handels-Gesellschaft mit 3N,ü schwächer, v. C. W. konnten mit 8,638 um ein Geringes aufbcssern. Bat da» »»ritzen vertan maran dt« KurSschmankunge» sehr mtntmal. Elaktrisch« Hochbahn «H. Knnstanstalten M«, Arisan^sellschas», Dr«»d«». Dar «nsstch«»- rat hat drschloffe», der sür den »8. Juni d I. bereit» rtnderuseuen Hauptversammlung die BerteUnng einer Dividend« »on 6 Rrntrnmark sür jede Stammaktte »nd IM Rentenmark sür jede Borzugtzaktte vorzuschlagen. Dtzdrlner Tataksabrik N^G. in DIbal«. DK außerordentiiche Gaueralpersammlung genehmigt« »t« Ltqutdattou, dt« not- wendig geworden Ist, weil dt« zu« veiierbeirteb nötige« Mittel nicht beschosst werden konnten. Dt« Verwaltung erhosst «tue» Ltqut- datton»erlä» von etwa 1 Goldniark für jede Aktie. Färberrt Glauchau Akt.^ves. Der Vorstand führ» in seinem Bericht sür 1828 u. a. solgende« au»: Bei Vorlegung de» nach- folgenden NechnungSabschlnfte» über da» GeichästSsahr 182» sind wir un» bewußl, keinen zuverlässigen Urberblick über den Stand unserer Gesellschaft geben zu können, wetl darin nach dem Zusammenbruch der deutschen Währung Goldwerte mit phantasttlch ausgeblähien Paplermarkzisfern vermeng» erscheinen, die in gar keinem Verhält nis zueinander stehe» und deshalb ein falsche» Bild Hervorrufe». Da» Jahr 1828 selbst war eine» der schwersten In der Geschichte unserer Gesellschaft, ließ doch tnsolg« der sich überstürzende» Geld entwertung da» vordem überaus lebhaft gewesene In- und Au«, landgcschäst ganz bedeutend nach und zwang un» während seiner ganzen Dauer zu teilweise empfindlichen vetriebseinschränkungen. Erst nach Eintritt stabilerer Geldverhällnisse trat eine Belebung der Nachsrage ein. dir bislang anhirlt, anscheinend aber Ihren Höhe- Punkt bereit» wieder überschritten hat. I« Herbst 182» sahen wir un» veranlaßt, eine abermalige Erhöhung unsere« Aktienkapital« vorzunehmen, um uns mit unseren Betriebsmitteln flüssig zu er halten. Dt« un« hieraus »ugeslosienen Summen besagen allerdings nach der Umstellung auf Soldmark so gut wie nicht» mehr, «nd so ist e» unvermeidlich, zum Zwecke einer Balancierung der Aktiven und Passiven «ine Herabsetzung des Nennwertes der 12 mo Stammaktien von I« 1l>M aus je IM Goldmark, 18M Vorzugsaktien von je IM» auf I« 1 Goldmark zu beantragen, wobei aus letztere In Berücksichtigung deren wirklichen Goldmarkwerte» noch s« 8,60 — 81M Goldmark nachzuzahlen bleiben, die al» Forderung der Ge- scllschast gegenüber den VorzugSakttonären unter den Debitoren auSgcwiesen werden. In der Goldmark-ErösfnungSbtlanz sind die BermögenSoblekte und Verbindlichkeiten den gesetzlichen Bestim mungen entsprechend eingestellt, wobei au« der Papirrmark-Bilanz und Gewinn- und Berlustrcchnung ein Gewinn von 12 »M Gold- mark übernommen wurde, den wir zur Einlösung de» Dtvidenden- schein» der Stammaktien mit se 1 Golümark — 12 MO Goldmark und der Vorzugsaktien mit se 0,21 Goldmark — 860 Goldmark Vor schlägen. — Nach der Goldmarkbilanz stehen die Fabrikanlagen mit 629 OM M.. Kaste mit 28 768 M.. Effekten mit 1 M.. Waren mit 858 280 M., Außenstände mit 110 166 M. und die rückständige Doll- »ahlung aus Vorzugsaktien mit 8100 M. zu Buche. Di« Passiven setzen sich zusammen au» 1 206 OM M. Aktienkapital, 16 OM Rück stellung sür Steuern und Außenstände »nd 72 870 M. schwebende Verbindlichkeiten. Außerdem ist bas Unternehmen mit einer Renten- bank-Umlagc von 86 810 M. belastet. Hamburg-Amerika-Liui«. Das Ergebnis de» Berichtsjahre» spiegelt di« ungünstige Lage der Weltwirtschaft Im allgemeinen, wie die Wirkungen der Ruhrbesetzung und das Verfallen der deutschen Währung tm besonderen wider. Während die Entwertung der deut- schen Währung solange sie sich noch in einem Tempo vollzog, dem sich anzupastcn Handel und Wandel möglich war, der Wirtschaftlichkeit de» Needereibetrlebe» fördernd zustatten kam, verwandelte sich dteser Zustand in das gerade Gegenteil, al« der Fall der Mark zum sprunghaftrn Sturz auSartcte. Der gänzliche Zusammenbruch der deutschen Währung hatte zum Schutze gegen Verluste in dem Ent gelt sür alle wirtschaftlichen Leistungen die Einrechnung derartiger Gesahrprämien zur Folge, daß die Weltparttät überschritten wurde. Die deutsche Wirtschaft sah sich somit mit einem Schlage der Tatsache gegenüber, daß sie mit höheren Betriebskosten zu rechnen hatte als diejenigen fast aller anderen Länder. Natürlich wirkte auch diese Steigerung der Betriebskosten aus die Exportsahigkeit Deutschlands und damit auf den Umfang der zum Transport zur Verfügung stehenden Warenmenge ungünstig ein. — Mit dem Schluß des Jahre» hatte bl« Gesellschaft ihren Wiederaufbau an nähernd vollendet. ES gelangten Insgesamt l8 Seebampfer mit einer Brutto-Register-Tonnage von 116 50« Tons zur Abliefe rung. Hierunter befanden sich die für den Ncuyorker Dienst be stimmten erstklassigen Pasfagierdampser .Albert Ballt»' und.Deutsch- land". .Beide Schisse, die annähernd je 22 000 Brutto-Register- Ton» messen, erfreuen sich namentlich wegen ihrer -ervorragenden Stabilität der besonderen Gunst de» reisenden Publikum». Im Vau befanden sich Ende 1828 noch der Dampfer .Niassa" mit 8700 Brutto- Register-TonS, der Turbinendampfer .Saarland' mit 6868 Brutto- Ncgister-TonS und das Motorschiss „Vogtland' mit 7100 Brutto- Regifter-TonS. Sobald diese Schiss« tm Lauf« de» Jahre» 1821 zur Ablieferung gelangt sein werden, wird bi« Flotte an» 78 Seeschiffen mit einem Raumgehalt von 888 826 Brutto-Negister-TonS bestehen. Damit erreicht der Bestand an Schissen kaum ein Drittel deslenigen vor dem Krieg«. Die Verbindung mit der Harriman-Gruppe iUnited American LlneSj hat sich auch im Berichtsjahre erfreulich gestaltet. Die Abrechnung des Geschäftsjahres ergibt einen buch mäßigen Bctriebsüberschuß von rund 450 00» Billionen Mark. Hier von sollen zu Abschreibungen und Rückstellungen rund 800 000 Bil lionen Mark verwendet und der Betrag von 180 000 Billionen Mark aus neu« Rechnung vorgetragcn werden. S8"6sge Answertung des Aktienkapitals bei der Jlseder Hütte. Die diesjährige ordentliche Hauptversammlung der Gesellschaft wird auf de» 30 d. M. einbcrufen: es wird ihr vorgcschlagen werden, von der Verteilung einer Dividende Ab st and zu nehmen. Gleich zeitig wird die Verwaltung die Goldmark-ErössnungSbilanz per 1. Januar 1021 zur Bcschlutzsasiung vorlegen. Die Bewertung der VermögenSgegenstände der Gesellschaft ermöglicht eine Aufwertung de» Aktienkapital» ohne Zuzählung seiten» der Aktionäre. Die Verwaltung plant, «in« Erhöhung um 60 N vorzuschlagen. Der „Hannoversche Courier, schreibt dazu: Der Vorschlag der Vermal- tung der Jlseder Hütte, das Aktienkapital von 45 Millionen um 60^ aufziiivcrten, steht unter den Maßnahmen, die die deutschen Aktiengesellschaften bet Ausführung ber Goldbilanzverordnungen an gewandt haben, einzig da. Einem Nennbetrag von 1500 M. würde also in Zuknnst ein solcher von 2100 M. der Einzelaktie entsprechen, wobei die Erhöhung der Einzelaktlc entweder durch Anfwcrtnng oder Zusatzaktie erreicht werden wird. ES ist bezeichnend für die augenblicklich Lage am Sffenktcnmarkte, daß «ine Aktie von so hohem Nennwerl, die danach weit über Part stehen mußte, In der letzten Zeit etwa« unter Part gehandelt wurde. Beachtenswert ist freilich auch weiterhin, daß selbst ein Werk wie die Jlseder Hütte von der Verteilung einer Dividende ^ absieht. Veröfseutlichaug ber Papierinarkbilanz. Nach der Verordnung über Golbbilnnzen vom 28. Dezember 1038 muß leb« Aktiengesell schaft ihre aus Grund dieser Vorschriften in Golbmark ausgestellte ErSssnungSbllanz veröffentlichen. Da aber durch die Srvssnungs- bilanz die gesetzlich vorgeschriebene Jahresbilanz nicht ersetzt wird, so muß die letztere ebenfalls In der üblichen Weise verössentlicht werde», »»geachtet dcS geringen zeitlichen Abstande» zwischen den beide» Bilanzen. Di« Veröffentlichung beider unmittelbar an- eiuandcr schließender Bilanzen, vo» denen die mit den Paptermark- zahlen ganz »ndnrchstchlig ist, erscheint entbehrlich. Deshalb habe» die sächsischen Handelskammern beim Neichsjustizmlnisterlum den baldigen Erlaß einer Verordnung beantragt, in der der Vervssent- llchnngszwang für die Papiermarkbilanz überhaupt, zum mindesten aber für de» Fall beseitigt wird, daß Abschluß- und Eröffnungs bilanz wie überaus häufig ans zwei aufcinandersvlgcnde Tage fallen. - * Von der diessährlgeu Leipziger Herbstmesse ab wird auch da» Im Meßzeiitrum gelegen« Gebäude ber Leipziger Handels hochschule sür MeßanSsteNnngSzweckc benutzt werben. Mit ihrem Flächenrauin vo» 800 wird sic der Tabak» und Raucher- reqnisiten- sowie Tabakmaschinenmcsse al« Heim diene». — Für die amtlichen Adreßbücher der vom 81. August bi» 6. September stattfindenden 1'eipziger Herbstmesse läus« die «nmcldesrlst am 21. Juni ab. DI« noch nicht angcmeldcten Firmen wollen umgehend ihr« Anmeldung bet der Meßadreßbuch- stcUc der VerlagSanstalt des Mcßamt», Leipzig, Markt 1, cinretche», die auf Wunsch Vordruck« übersendet. * Dk« Erdölprodukts«« >u Hauuover. Im Monat Mai sin» nach vorsichtiger Schätzung im OberbergamtSbezirk Clausthal, umfassend die Gebiete Wietze. Hänigsen—Nienhagen und Pein«, etwa 8600 Ton nen Erd»l geuwune» »ordeu Daran ist ba» kürzlich entdeckte Nie». Hagener Bohrloch .Rtg'.«i» etwa 2 di» 6 Ladungen täglich beteiligt, die etwa durchschnttttich 80 bi» 10 Tonne» ausmachen. Zurzeit sind etwa 1ö vohrungeu tu der Durchführung begrissen, über deren Fündigkett noch nicht» nähere» zu erfahren war. * «rgeutsuisch-Deutsch«» «irtschastSverbau». Am t2. diese» Monat» fand wieder»» unter dem Vorsitz de» venezueltschen Kon sul«. Fritz Kühn, «ine Sitzung de» Argentinisch-Deiitsche« Wirt- IchastSverbaude» statt, in der di« Satzung de« Verbände» einer gründlichen Revision unterzöge« und der Vorstand gewählt wurde. In diesem hat der argeutiutsche Konsul, Carlo» Krag, al» Förderer un» Berater Sitz und Stimm«. Ferner wurde beschlossen, daß an, 20. Juit d. I. die Vertreter de« Verbandes nach Argentinte« fahren und aus Grund von Fetngold-Hvpot-ekrn mit einem dortigen Bant- konzern Abschlüsse täiigen sollen. Konsul »rag wird inzwischen ans amtlichem Wege die nötigen Verbindungen mit Argentinien her. stellen. Bet der allgemeinen Geldknappheit und dem Wunsch nach AuSlanSSkredit ist es notwendig, daß kredttsuchende Jnduftrieiirme» sich spätesten» bi« »um 1. Juli d. I. an dt« Freiialer Kreditbank A.-G., Frettal t. oder an den Deutschen Jndustricschutzverbouü, DreSden-A., Vürgerwiese 21, oder an Generalsekretär Dr. Müller, DreSden-A., Ztnzendorsslraßc 5l, wrndrn. Aaftralisch« «ollversteigerungen. Nach einem Telegramm der .Textil-Woche" au» Melbourne fand dort am 10. Juni eine Ver steigerung von 1888 Ballen statt, und zwar zumeist Rrstbcstände. Die Preise wäre», verglichen mit den Preise» vom April, im allgemei nen niedriger. In Sydney werden nächst« Woche 28 000 Ballen ver steigert werden. Die Aussichten aus die kommende Wollschur sind günstig, waS die Qualität der Wolle anbetrifst. »such sollen die Schafe tm allgemeinen außerordentlich gut gelammt haben. Der Stand der ägyptischen Vaumwollpflaozuuge». Die Berichte über den Stand der Banmwollpslanzungen in Aegypten lauten durch weg gut. Di« Witterung ist sür die Entwicklung der Baumwoll- psianzen günstig gewesen. Die jungen Pflanzen sind Infolgedessen in einer guten Kondition. Master sür JrrigationSzwecke ist in ge nügender Menge vorhanden und die Baumwollschädling«, insbeson dere der Bollwurm, sind bisher kaum in die Erscheinung getreten. Verglichen mit dem Vorjahre, ist der Stand der Banmwvllpslanzen in Unterägypten augenblicklich um 10 Tage voraus. Zahlreich« Konkurse in der Tabakbranch«. Im Tabakgewerbe häufen sich die Zahlungseinstellungen in erschreckendem Maße: innerhalb vier Tagen kam es in der Tabakbranche außer mehreren Stellungen unter Geschästsaussicht zu neun KonkurSanineldunge». ES handelt sich hier laut „Zigarren- und Zigaretten-Spcztalist" sDresdeni um solgende Firmen: Orientalische Tabak- und Zigarettenfabrik Elsami G. m. b. H., Altona a. Elbe: Dotzauer sc Hammer, Tabakwarengroßhandlung, Niederhaßlan bei Zwickau: Omtlla-Ztgarettensabrik, Dresden: Herbi-Zigaretten- Sompagnie A.-G., Magdeburg: Schleicher L Fulde, Kolonial- and Tabakwarcn, Truchtelfingen: Gustav Zimmermann, Zigarren- «nd Tabakfabrik, Dortmund: Gebrüder Luibl, Tabakwarengroßhandlung, München; Rauchtabaksabrik Etesta G. m. b. H., Stuttgart: Oscar Möller L So., Tabak- und Ztgarrensabrtk, Hamburg. Außerdem wurde die sür die Zigarettenfabrik Riwel, Düsseldorf, beantragte SeschäftSaufstcht wegen de» zu schlechten Statu» der Firma abgelehnt. Auswärtige Konkurse. SIteuburg: Chemisch« Fabrik Walter Schulze, Kommandit gesellschaft, und Fabrikbesitzer Walter Schulze, Privatvermögen, A». Meldefrist bis 1. August. — Altona sElbei: G. m. b. S. Oricnt- tahak- und Zigarettensabrik Elsamt, Altona, Anmeldefrist bi« 28. Juni. — Bad Homburg v. d. H.: Taunudmöbelindustrie G. «- b. H., Dornholzhausen, Anmeldefrist bi» 80. Juni. — Biele- seid: F. C. Grewer G. m. b. H., Ummeln, Anmeldefrist bis 16. Juni. — Bochum: Kolonialwarenhändler Hermann Mülle:, Bochum, Anmeldefrist bis 1. Juli. — BreSlau: Kaufmann Erich Weinert, Breslau, Anmeldesrist bi« 15. Juli. — Charlotten- bürg: Esita G. m. b. H., Ein- und Verkausögeiellichast sür Film- Theater- und Ausstellungsbedarf, Cliarlottenbnrg, Anmeldesrist bis 30. Juli. — Dortmund: Hugo Dieckmann G. m. b. H., Dort mund, Anmeldefrist bi» 1. Juli. — Eßlingen: Schäftesabrik Karl Schlotterbcck, Eßlingen, Anmeldefrist bi« 21. Juni. — Gleiwttz: Adolf Schlesinger Gleiwitz, Anmeldefrist bi» 23. Juli. — Ham burg: Karl Albert Löwenstein, Lebensmittel- und Futtermiltol- großhanbel A.-G., Hamburg, Anmeldefrist bis 2. August. — Kan'- mann Rudolf Nikolaus Best, Hamburg, Anmeldefrist bis 2. Auguil. — Hannover: Bankier James Kayser Nachlaß, Hannover, An. Meldefrist bis 81. Juli. — Kausmann Heinrich Niechetmann, i. Fa. Kaufhaus Zentrum Heinrich Riechclmann, Hannover, Anmeldefrist bi» 18. Juli. — Jena: A.-G. Burggartenkelleret Ernst Boigk K Co., Jena, Anmeldefrist bi» 80. Juni. — KbntgSberg (Pr.t: Kaufmann Max Göbel, i. Fa. Ostdeutsches Lack- und Farbenversand- hauS, Königsberg, Anmeldefrist bis 27. Juni. — Lage tLtvpet: H. Dittmar jr. ch So., Lage, Anmeldefrist bis 1. Juli. — Leipzig: Omko Kunsthorn A.-G. Leipzig-Lindenau, Anmeldefrist b!S 10. Juli. — Liegnitz: A.-G. Schübel, Karosseriewerke, Ltegnitz, Anmeld:, frtst bis 80. Juni. — Lippehne: Kaufmann Adolf Goldstei», Lipprhne, Anmeldesrist bis 38. Juni. — Magdeburg: Nölchonk, Fabrik sür pbarmazcutische und kosmetische Präparate A.-G., Magde burg, Anmeldefrist bis 27. Juni. — Kaufmann Julius Müller, Magdeburg, Anmeldefrist bi» 37. Juni. — Kirchheim L So. A.-G. Groß-OtterSlcben, Anmeldefrist bi» 27. Juni. — M. - G l a d b a ch : Josef Walter, Polstermöbelsabrik, M.-Glabbach, Anmeldefrist bis 25. Juni. Oele un9 AeNe. Wochenbericht der Carl Heinr. Stöber Komm.-Ges. a. A., Hamburg 11. Hamburg, 13. Juni. Ruch nach den Festtngen blieb ba» Geschäft weiterhin ruhig. Die Preise behaupteten sich. Rindertalg: Di« dieSwvchtge Londoner Auktion fiel a»S. Die Forderungen waren unverändert fest. In KokoS- und Palmkernöl war bei Markt unverändert ruhig. Leinöl: Bel mäßigem Geschäft konnte eine leicht« Befestigung Platz greifen. Die Harbnrger Mühlen erhöhten ihre Fordernngen um einen Gulden. Sosabohnenöl: Während da« AbladungSgcschäst fall gänz lich ruhte, fanden teilweise billige greifbare Partien Rnfnahme. Cotton öl zog leicht im Preise an. Das Geschäft lag aber lustlos. Rizinusöl lag bei unvcränSerten Notierungen ruhig. Eben falls Fettsäuren. Tran: Der Markt zeigt« weiterhin nachgedentr Tendenz. Harz wie» keine Veränderung aus. Die Forderungen für Al>« ladnngsware lautete» weiter fest, während Lokoware noch wie vor im Preise gedrückt blieb. Deutscher Zuckermarkt. Nus Magdeburg wird un» berichtet: In dem durch die Pstngstfetertage stark verkürzten BcrichiS- abschnitt ist die Geschäftstätigkeit an den deutschen Zuckermärlte» ungünstig beeinflußt worben. Die erzielten Umsätze beschränkten sich aus die Abnahme der für den lanfenden Bedarf gebrauchten not wendigsten Zuckcrmcngcn. Geschäfte in Rohzucker sind überhaupt nicht bekannt geworden. In rafsinicrtcn BerbrauchSzuckcrn kam cs an einigen Tagen zu kleineren Abschlüssen, wobei im großen und ganzen die in der Vorwoche geltenden Preise alS Grundlage de» Geschäftes galten. Im übrigen wird der Geschäftsverkehr auch weiter durch die herrschende Geldknappheit gelähmt. Die für die Erwerbungen gegebene» Akzepte konnten zu erheblichem Teil »teilt elngelöst »nd inilßien prolongiert werden. Zudem gingen merklich mehr Wechsel im Monat Mai zu Protest, als im Monat April der Fall gewesen war. Die Weiftziickerfabriken bieten im Durchschnitt wieder etwas billiger a» al« die Raffinerien. Gegen Ende de« Be- richtsabschnitles machte sich leichtere Besserung der Nachfrage bemerk bar. Deutscher Zucker zur Ausfuhr blieb gefragt: zu bemerkcns- wertcrc» Umsätzen ist cs aber noch nicht gekommen. Die an den ausländischen Hauptinärktc» nach den vorangegangenen scharfen PreiSrückschiägcn clngctretcne leichte Besserung hat sich bisher im allgemeinen erhalten. In Zucke rmclasfe kamen verschiedentlich kleinere Umsätze znstande. ivobet einen Bruchteil niedrigere Preise erzielt werden konnten al« in der Vorwoche. Die Entwicklung der Zuckerrüben ist von der Witterung begünstigt worben. Der Stand der Nübenfeldcr kann im Durchschnitt al» befrtedtgend bezeich net werben. Deoisynuo»irr«ng«n vom Ist. I«»i, 11 Uhr. Berlin Paris 78,35. Brüssel 91,00. Amsterdam IIH7'/.. Italien 99.0S. Schweiz 24,4«. Kopenhagen 25.58. Elockhotm 16.28. Lhrislianla 31,97'/». Nruhvrft ^322. Prag 147^8.
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