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Dresdner Nachrichten : 06.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189904063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-04
- Tag 1899-04-06
-
Monat
1899-04
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.04.1899
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II. iVitilvolüIirü s 8ti uvv8tr»88v s. ^Ilemiger Vsrtroter von bisielsl «L Xaaiuaua'o Vei:lirau8cliizui:lie ürdvi Wt°äSllN0Vd dUUe «ummiE-ni-de keinliarät reuvolt. oreüiioii.^^s''"^ I'irtL- «üä Alo«iv-Rlr»px»L»u I. H. liomlistr M k Mmrlit <i j Hollletoraat «o«rSaU«t 1842 8trol»- un i L ilLl»i»tt»kr»lL dielet stets nur das Neueste nnü Lesie ru billigsten Lrelsen. ^ vumwktri bsster8cffu1r MM» Kosmpfaffvi-n, Kioffl «Ui ULK lFLV u «-ffbumatiscstö Lcffmsorgn lict. > ! nm I. ULAH «W lAua!, ». biilt. in .allem lli-as-mp ' vnäneln red, SlrMSttsne 1 l. Mp <4^ Dreyfus-Aiigclegeiiheit. Hofnachrichten. Sozialdem Landcsversammluiig. Sommerfahrplan. vt«>» veI» Aptkizli. Gerichtsverhandlungen. Deutsche Kunstausstellung. Kunstverein. ^ Mutlimaßi. Witterung Mild. Niederschläge. !Donnerstag, 6. April 1899. DreysttS - Angelegenheit. Die Drehsus-Angelcgenhcit ist nachgerade dermaßen verwickelt geworden, daß selbst das beflissenste Studium aller kopfzcrbrecher- ischen Einzelheiten dieser echten tm cko niecls-Assaire nicht mit Sicherheit aus dem Irrgarten herauszuführen vermag. Jedes Mal aber, wenn in der Sache wieder ein „Wendepunkt" ein getreten ist. erscheint doch eine neue Erörterung und Beleuchtung der zahlreichen dunklen Punkte des Falles am Platze, damit wenig stens ein einigermaßen so zu nennendes „Verständniß" der Lage erzielt werden kann. Die neuerdings eingetretenc Wendung, die zu einer Betracht ung des unerquicklichen Gegenstandes herausfordert, betrifft die vom „Figaro" veröffentlichten Untersuchungöaktcn des Pariser Kassationshofes. Der erste Theil der von dem Pariser Blatte unter Bruch des "Amtsgeheimnisses mitgetheilten Dokumente bezieht sich aus den berüchtigten Grafen Walsin-Esterhazy und das Dis ziplinarverfahren. das im August 1896 gegen ihn eingclcitet wurde. Im Einzelnen kommen in Frage ein Bericht des Obersten Kerdrain über die Beschwerden, die gegen die Gesammtaufführung des Grafen Esterhazn geltend gemacht wurde», das Protokoll der Ver handlungen des Untersuchnngsraths. der im August 1898 die Aus sagen des Generals Pellieux, des Oberstleutnants du Path de Clam, des Obersten Mercier, des Oberstleutnants Bergouignar, des Publizisten des Voisandrö entgegennahm und sich auch von Estechnzn Erklärungen abgeben ließ, sowie ein Schreiben des MilitärgouvernenrS Zurlindeii an den Kriegsministcr Eavaignac, das den Beschluß des Untersuchnngsraths mittheilt, auf Grund dessen Esterhazy nicht wegen Vergehens gegen die Disziplin oder die militärische Ehre, sondern wegen schlechter Aufführung in keinem Privatleben auf Wartegeld zu setzen sei. Die Schriftstücke, um die es sich hier handelt, sind zumeist schon durch die Enthüll ungen Esterhazy s selbst bekannt geworden: neu sind nur einige Briese Esterhazy's, in denen französische Generale unsläthig be schimpft werden, und das vorerwähnte Schreiben des Generals Zurlinden an Eavaignac. Von dem „Ulanenbriefe" Esterhazy's, in dem dieser den Wunsch ausdrücki, an der Spitze preußischer Ulanen die Pariser init dem Säbel zusammen treiben und Paris an allen vier Ecken in Brand stecken zu können, lagt der Berichterstatter Oberst Kerdrain, daß nach dem Gutachten aller Sachverständigen hier wohl eine Nachahmung der Handschrift Esterhazy s vorliegcn dürsc. Die übrigen Briefe dagegen, in denen Esterhazy sich mit der größten Mißachtung über seine Vorgesetzten ausspricht, sind von ihm selbst als echt anerkannt worden. In einem dieser Briefe sagt Esterhazy beispielsweise, die größten fran zösischen Armeeführer seien feige und unwissend: sie würden noch einmal die deutschen Gefängnisse füllen und diese würden für sic zu klein sein. Alle Großthaten der französischen Generale seien nichts den schönen preußischen Regimentern gegenüber, die so einig und so gut befehligt seien. "An einer anderen Stelle erklärt Ester hazy, er habe Vieles nicht enthüllt, aus Rücksicht aus die Offiziere des Generalstabes. Die Fortsetzung der Veröffentlichungen des „Figaro" enthält die Aussagen des Ministerpräsidenten Dupuy, des Kncgsministers Eavaignac. des Abgeordneten Poincare und des Generals Rogci vor dem Kaffatwnshofe. Dupuy dcponirtc, er habe von dem ..Geheimaktenstück" persönlich erst Kenntniß genommen, als cs dem Kassationshofe mitgetheilt wurde. Der Minister giebt zu. daß er im Laufe eines Gesprächs mit den "Abgeordneten Poincare und Lanessan geäußert habe: „Ich frage mich, ob wir im Jahre 1891 nicht Ovter einer Täuschung waren". Eavaignac sucht nachzu- weisen, daß nur Lrchsus von den in dein „Bordcreau" anfgezähltcn Schriftstücken Wissenschaft haben konnte. Poincare bekundet, General Mercier habe das „Bordcreau" in das Ministerium des Aeußeren gebracht und erklärt, daß das Schriftstück an Drehfus geschrieben zu sein scheine und daß es Dokumente ansühre, die nur von Dreyfus ausgeliefert sein könnten. Wesentlich ist eine von Poincars mitgetheiltc Unterredung mit dem Kriegsminister Billvt, die während eines Diners bei Frau Earnot stattgesunden hat. Darnach hat General Billot aus die Zweifel, die ihm Poincare über die Schuld des Drehfus ausdrückte, erwidert, er sei von der Schuld des Dreyfus überzeugt, würde jedoch nicht überrascht sein, wenn auch Esterhazy Berrath begangen habe und sogar ein dritter Schuldiger vorhanden sei. General Rogct erklärt, Esterhazy und Henry hätten sich nicht gekannt und niemals Beziehungen zu einander gehabt: sic wären erst nach dem Prozeß gegen Zola mit einander in Verbindung getreten. Das geheime Schriftstück (Lette canailio äs v.) habe Esterhazy zweifellos von du Paty de Clam erhalten. Im Generalstab sei man darüber erstaunt gewesen, da man nicht begriffen habe, welchen Zweck du Paty de Clam damit verfolge. Noget behauptet ferner, er habe Beweise, daß du Paty de Clam den mit „Esperanza" Unterzeichneten Brief geschrieben habe, durch den Esterhazy von dem gegen ihn ein geleiteten Feldzug unterrichtet wurde. Wenn du Paty de Clam behaupte, daß er auf Befehl der Vorgesetzten gehandelt habe, so sei dies unwahr: ebenso sei die Behauptung Esterhazy's unwahr, daß er ein Werkzeug des Generakstabes gewesen sei. Roget sagt, das Bordereau könne nur von einem Offizier des Generalstabcs herrühren. der praktischer Artillerleosffzier gewesen sei. Ec stellt in Abrede, daß Esterhazy sich ein Exemplar der Schießvorschr-st des Das Schriftstück über die hydraulische "Rückstoßbremse betresse nicht die Brenyc von 1893, sondern von 1891. Diese Bremse sowie das dazu gehörige Geschütz seien der Hälfte der Artillerieoffiziere unbekannt gewesen und erst recht de» Offiziere» der übrigen Truppengattungen. Während der Herstellung der Geschütze in Bourgcs hätten nur die Offiziere, die sich in Bourges befanden, Kenntniß von dem Gcheimniß haben können. Zeuge glaubt nicht, daß ein Insantcricoffizier sich das Modell hätte verschaffen können, selbst wenn er in Bourges ge wesen wäre. Drehfus sei der einzige praktische Artillerieoffizier gewesen, der sich in Bourges ansgehalten habe. Zum Schlüsse berichtet General Roget eingehend über die Umstände, unter denen die von Henry verübten Fälschungen entdeckt wurden. Soweit die bis jetzt an's Tageslicht geförderten Akten des „Figaro", die eine stattliche Reihe von Spalten des Blattes füllen, in knappem Auszuge, unter Heranshebnng nur des unbedingt wich tigen und charakteristischen Inhalts. Zum besseren Verständniß des Ganzen dürste noch ein kurzer erklärender Hinweis aus die technischen "Ausdrücke „Bordereau" und ..Geheimaktenstück" an- gczeigt sein. Das „Bordcreau" ist dasjenige, angeblich aus einem Papierkorbe der deutschen Botschaft entwendete Schriftstück, in dem sich ein ungenannter französischer Offizier mit der Handschrift des Drehfus zum Empfange von Svionagegeldern bekennt und die Auslieferung einer Anzahl von militärischen Aktenstücken in Aus sicht stellt. Die Verurtherlung des Drehfus ist seiner Zeit nicht ausschließlich aus Grund dieses „Bordereaus" erfolgt, sondern den Ausschlag für die Ueberzeugung der Richter von der Schuld des Dreyfus hat das „Geheimaktcnstück" gegeben, dessen Inhalt bis jetzt nicht näher bekannt geworden ist. das aber ebenfalls dem Kassationshofe unter Beobachtung besonderer Vorsichtsmaßregeln zur Einsicht Vorgelegen hat. In weiteren Kreisen weiß man von diesem geheimen Schriftstück nur so viel, daß es ebenfalls von einer fremden Botschaft stammen soll und daß darin der Ausdruck „Lotto onnuille <lo V." vorkommt, der auf Dreysns gemünzt sei. Aus der Nichtmittheilung des „Gehcimaltcnstückes" an den An geklagten und seinen Vertheidiger leiten die Rcvisionsanhänger die formale Handhabe zur Umstoßung des ersten Urtheils ab. Fragt man, inwieweit die Veröffentlichungen des „Figaro" allenfalls der Aufhellung der verworrenen Lage dienlich sein könnten, so wird man vergebens noch einer befriedigenden Antwort suchen. Von der Erbringung irgend eines positiven Beweises für die Unschuld des DrehfuS ist auch jetzt keine Rede; es wird daher nach wie vor Alles beim Alten bleiben, und die Hoffnung des „Figaro", daß sein Vorgehen die „allgemeine Beschwichtigung" herbeiführen werde, hat auch nicht den Schatten einer Begründung sür sich. Viel eher spricht die Wahrscheinlichkeit dafür, daß die Preisgcbung der amtlichen Dokumente, die nur auf dem Wege einer schweren Verletzung des Dienstgeheimnisses erfolgen konnte, die allgemeine Verwirrung vermehren werde. In erster Linie ist der Beweis von Schwäche, den die Regierung giebt, indem sie die Fortführung der auf jeden Fall ungesetzlichen Veröffentlichungen nicht zu hindern vermag, keinesfalls geeignet, die öffentliche Auto rität zu stärke». Sodann kommt die neue schwere Erniedrigung der Justiz in Betracht, die mit de» zctzigen Vorgängen verbunden ist. Der Kassationshof. dessen Mehrheit allgemein als gefügig gegen die Wünsche der Regierung im Sinne der Rcvisionspartei gilt, hat cs offenbar nicht gewagt, einen entscheidenden Schritt zu Gunsten des Drehfus aus eigner Initiative zu thuu. sondern möchte zunächst eine weitere Frist gewinnen und sich erst der Stimmung im Lande versichern, um die zu erwartenden Folgen einer Rehabiliticung des Exkapitäns besser übersehen zu können. Zu dem Zwecke wurde das "Amtsgeheimnis; preisgegebe» und der „Figaro" in die Lage Versetzt, vorzeitig mit den bisherigen Ergeb nissen der Untersuchung aufzuwarteu, die nach der Meinung der von Leidenschaft geblendeten Rcvisionsffcundc saus pkrsM die letzten Zwerscl über die Unschuld des Dreyfus beseitigen und volles Licht in die Sache bringen sollen, die aber auf das ruhige un- becinslußte Urtheil keineswegs überzeugend wirken. Im Gegen- theil scheint sich die rein juristische Seite der Frage mehr und mehr aus den Standpunkt Billot's und Eavaignac'S zuzuspitzen, die Drehfus materiell selbst dann noch sür schuldig halten, wenn be wiesen werden sollte, daß er das „Bordereau" nicht geschrieben haben könnte. "Alles in Allem stellen die Veröffentlichungen des „Figaro" nur einen weiteren Theatereoup in der großen Komödie dar, die Regierung und Justiz im Bunde mit der Revisionspartei dem Lande Vorspielen. Die Regierung scheint den Plan zu verfolgen, eine Entscheidung in der „Affaire" bis unmittelbar vor den Ter min der Eröffnung der Weltausstellung hinauszuzögern, um dann in dem allgemeinen Trubel Dreyfus geräuschlos von einem neuen Kriegsgerichte Mangels genügender Schuldbcweise freisprechen zu lassen, ohne daß den unliebsame» Dingen, die sich innerhalb des Generalstabes herausgcstellt haben, weiter aus den Grund ge gangen wird. DaS hieße nichts Anderes als daß die civil- jüdische mit der militärischen Gewalt in der famosen dritten Republik einen Vertrag des Inhalts geschlossen hätte: „Ihr laßt unseren Inden Dieysus laufen und wir lassen dafür Eure Juden (die kompromittirten Generale und Gencralstabsoffiziere) un- gehauen". Das Geräusch der Weltausstellung soll die öffentliche Aufmerksamkeit von den zur Ausführung dieses Paktes nöthigen gesetzlichen Formalitäten ablenkcn. Wenn dann die Franzosen eines schönen Morgens erwachen, finden sie Herrn Dreyfus mitten unter sich und — das lütt secompli bewährt seine allmächtige Kraft. Es wird abzuwarte» lein, ob die io ausgemachte Rechnung in allen Punkten nach Wunsch ausgeht Hernichreib- und Aernsprech-Berichte vom 5. April. * N eustadt a. d. Mettau. In Nachod sind große Arbeiter- Unruhen ausgebrochen Militärische Hilfe wurde aus Insefstadt herbeigeholt. Die Häuser und Läden der Israeliten sind gefährdet. Berlin. Der Kaiser verweilte gestern in seinem Arbeite, simmer und empfing heute u. A die Minister Dr. Bosse und Thielen; von seiner leichten Erkältung dürfte er sich morgen bereils wieder vollständig erholt haben. — Ter deutsche Gesandte in Peking tritt aus Gesundheitsrücksichten euren eimährigen Urlaub an und begiebt sich zunächst nach Kiautschou, um dem Prinzen Heinrich einen Besuch abzustatten. Er wird sodann auf Rail« seiner Aerzte eine längere Seereise antretcn und nicht wieder nach China zurückkehrc». dessen Klima er nicht verträgt. An seine Stelle geht der deutsche Gesandte in Moskau Frechen v. Kettelcr nach Peking, der infolge seines früheren langjährigen amtlichen Aufenthalts in China mit de» dortigen Verhältnissen wohl vertraut ist. Auch der beurlaubte englische Gesandte in Peking Sir Mac- douald ist in Shanghai schwer erkrantt. Berlin. Ter Reichsanzeiger" veröffentlicht eine kauert. Verord nung betr. die Hauptmangel und Gcwährsriste» bei Viehhandcl sowie die unter Zustimmung deS Reichskanzlers und des kaiserlichen Gou verneurs in Kiautschou erlassenen Hascuordnuug für Tsürtau. Es wird darin u. "A. bestimmt, daß Opium nur in Originalkisten ein geführt werden darf und die Einfuhr kleinerer Ouantttäten Verbote» ist. Tie Einfuhr von Wuffen, Pulver, Sprengstoffen und der zur Herstellung ihrer dienenden Beitandtheile unterliegt amtlicher Rontrolc. — Durch Indiskretion eines welfischen Blattes wird ein Rundschreiben ehemaliger hannoverischer Offiziere an sämmtliche Kamemoen der vormalig hannoverischen Armee bekannt, in wel chem aufgeforderl wird, dem Kaiser den Dank sür die Ehrung der hannoverischen Armee durch Widmung einer silbernen Nachbildung der hiesigen Waterloosänle in Hannover abzustatten. Der Kaiser habe die Annahme zugesagt. Die Ucberreichung soll am l8. Juni stattsindcn. — Der „Hannoverische Courwr" veröffentlicht eine KablnetSvrdrc. durch welche General v. Seebeck zur Disposition gestellt und General v. Pomsdorf zum kommandircnden General dc'S bl. Armeekorps ernannt wird. — Staatssekretär v. Podbielski empsing kürzlich eine "Abordnung des Postasffstentenverbandes. Er erklärte ihr, das gegenwärtige Verhältniß zwischen Be hörde und Verband könne unmöglich weiter bestehen. Der Verband nehme eine Kampfstellung ein. welche viele Mitglieder zur Unbot- mnßigkeit zu verleiten geeignet sei. Er biete ehrlich die Hand zum Frieden. Man einigte sich über die Abänderung der Statuten des Verbandes, zu welche»! Zweck ein außerordentlicher Berbandstag vom 5. bis 7. Mai in Berlin stattsinden soll. — In Frankfurto. M treten beute auf Einladung des deutschen FleischerverbandcS Dele- ' giric sämmtlicher deutscher Bauernvereimguugcu zur Bcrathuug einer Eingabe au den Reichstag über das Rcichs-Fleischschau- Gejetz zusammen. In der Eingabe wird gesordcrt. daß die Bciug- uisse des BuudcsmthS auf den Erlaß von Bonchristen, welche zu> Durchführung des Gesetzes erforderlich sind, beschränkt werden ^ keinesfalls dürsten dem Bundesrathe Vollmachten gegeben werden, den Umfang der Fleischbeschau zu erweitern oder zu verengern und die Zulassung fremder Fleischwaaren und fremden Viehes zu e>- tcichtern oder zu erschweren Ausländische Fleischwaaren sollen nur zur Einfuhr in das Reichsgebiet zugelassen werden, wenn es gelingt, sie mindestens werfen, wie sie geschrieben sind. Berlin. In der Samoa-Angelegenheit dauern die Ver handlungen zwilchen den drei Kabinetten über den deutschen Vor schlag, die schwebende Streitfrage einer besonderen Kommission zu uitterbieiten, fort, llebcr die den Bereinigten Staaten zu geschriebene Absicht, an Deutschland Entschäoiguiigssordcrungen wegen der Tödtung eines amerikanischen Marmesöldotcn zu stellen, ist an diesiger amtlicher Stelle nichts bekannt, ebensowenig von Entschädigungsansprüchen Englands. Desgleichen beruht die Newyorker Meldung eines Londoner Blattes aus Erfindung, daß die deutsche Regierung zur Begleichung etwaiger Schwierigkeiten die Entscheidungen der Mehrheit der zu bildenden Samaa- Kommissicm sür genügend erachte. — "Aach einer Newyorker „Timcs"- Melduug soll der deutsche UuterstaatSsekretär des Auswärtigen Amtes erklärt haben, er wisse nichts von einer Proklamation ver deutschen Generalkonsuls Rose. Sollte eine solche von heraus fordernder Art erlassen worden sein, so würde sic dcSavouitt werden — Nach weiteren Washingtoner Meldungen seien »och folgende Detailsragen bezüglich der Samoa-Kommission zu regeln: Ob die Kommission nur eine bemthcude oder eine aussührcnde Stellung eimiehmen solle, während die Untersuchung vor sich gehen soll. ob die Entscheidung der Majorität binden soll »nd wie die Durch sührrmg ihrer Beschlüsse erzwungen werden kam,. ob der Berliner Bei cstcns glcichwerthigcn'Untersiichnngen zu unter gegenüber den einheimischen Produkten Vor trag einer sofortige» Revision nnterliegen soll und wie sich die Stellung der gegenwärtigen Beamten aus Samoa gestalten werde. Die gegenüber diese II»- engltlche Presse verhält sich nach wie vor aussällig Deutschland. — Die „B N. N" sage»: Wollte man diese Un verschämtheiten der Londoner Blätter als Wiedcrsviegclung der Aiischanuirgen maßgebender Stellen i» England aiyche». so muß nmn den Eindruck gewinne», daß i» London die deutschen Be- Ziehungen zu Rußlaiiv im Augenblicke sehr niedrig bewcrthet werden. Es ist eine alte Erfahrung, daß England gegenüber Deutschland um so kühler ist, je geringer es den Wärmegrad der deittsch-ruffischen Beziehungen ansetzt: je intimer dagegen das Verhältniß zwischc» Berlin und Petersburg ist. um so liebenswürdiger wird Deutsch land von England umworben werden. — Der Vorstand der Orts gruppe Elberfeld des Alldeutschen Verbandes hat an den Staats sekretär v. Bülow folgendes Telegramm gerichtet. „Der Vorstand der Ortsgruppe Elberfeld des Alldeutsche» Verbandes protcstirt gegen das vertragswidrige Vorgehen Englands und der Bereiiiigie» Staaten von Amerika auf Samoa und giebt der Erwartung Aus druck, daß die Reichsregieruiia unter allen Umständen Geniig- thuung fordern und sich kein Faschoda oder Maskat bieten lassen wird. Frieden um jeden Preis darf nie die Losung des deutschen Volkes sein." Berlin Ein hiesiges sreisinniges Blatt Halle den Fall Rosengart als typisch sür die ojtelbischcir Landvcrhältniffe Hin gestell! Demgegenüber wird der „Deutschen Tageszeitung" mit getheilt. s " ' ' daß sowohl Rosengart wie mich Adamcit politisch den Anschau- Psimd'S «S Mndermilch. LL üittdn» »«Iltttti «tbr. Pi,IN», V».
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