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Dann erhvb sie sich. entzog ihm ihre Hand, schaute ihn an. Und la» eine «ewegnng, cinrn Schmerz in seinen energischen Zügen/ der nicht nur ihrem Liede mit. ».sfr Dir etwas Besonderes begegnet. Horst?* -Wie scharf D« siehst. Irene! Ja, ich bin in seltsamer Bewegung. Darum kam ich anch noch nach Hause. Imbe die Akten liegen lasten. Ich wollte mit Dir sprechen, ebe ich auf Tage verreise. Komm, gehen wir in mein Zimmer." Sie 'asten sich in dem behaglichen, kostbar eingerichteten Baum gegenüber. ^ ^I,t Dir etwa» Trauriges geschehen. Horst?* fragte Irene ein wenig dang, da er »chwieg. ,-Ia. traurig ist cS schon, wenn auch ohne Einfluß auf mich und Dich und aoser Leben. llnS selbst betrifft eS nicht. Du erinnerst Dich an jenen Prozeß, der nrich vor eineinhalb Jahren in Eure Stadt führte, dem ich eigentlich die Bekanntschaft mit Dir zu danken habe?" Die nickte lebhaft. ..Und ob ich mich erinnere! Damals bürte ich Dich zum erstenmal sprechen, lernte ich Dich - bewundern." Die sagte es leise und scheu. Er lächelte schmerzlich. „Ja, damals sagtest Du zu mir, ich müsse froh und 'tolz sein ,m Bewußtsein, zwei Menschen zu neuem Leben verliolsen zn haben. War es nicht »o, Irene?" -In, 'v war es. Ist etwas mit diesen Menschen geschehen, was Dich so ergreift?" Ja. denke Dir. sie und freiwillig aus dem Leben geschieden." Die sind...? Mein Gort, das ist ja entsetzlich! Und woher weißt Du e«? Und warum?" ...ich las eS in einer Zeitung. Sir hatten damals Deutschland verlassen, haben iir Buenos Aires gelebt. Nun sand man sie erschossen in ihrer Wohnung. Ein Beitel besagt, daß sie beide freiwillig aus dem Leben gelten, er trägt die llnterschrisien des Mannes »nd der Iran. Do liegt also wohl kein Mord und Selbstmord vor, sondern Selbstmord von beiden. Bielleicht auch Mord auf Wunsch. Die Bettung rollt den Sensationsprozetz in kurzen Bügen wieder aus. nennt auch meinen Namen als den des Mannes, dem die Angeklagten da> mals vor allem ihren Ireisprnch zn danken hatten. Was lmven sie nun davon gehabt?" Er gab Irene das Blatt. Sie laS die Notiz nnd reichte es ihm dann in Ergriffenheit zurück. . E'iitseülich. Horst! Nu) der Grund? Du kennst ja die menschlich« Seele, was mag sie zn dieser furchtbaren Tat getrieben haben?" „Ich habe den Mnnn ja nie für schuldfrei gehalten, ich wurde einen Ver dacht gegen ihn nicht IvS. Trotzdem freute der I-reispruch nrich, vor allem für -re Frau, die unbedingt unschuldig, und die ja auch meine Klientin war. .sch kann mir die Sache nur so erklären, daß auch der jungen Krau wah rend der BerimnSinngen der Verdacht auf den bis dahin vergötterten Mann ausstieg. Sie nmc ja wie zerbrochen damals. Auch nach dem Ireispruch noch. Und nun mag sie in ihn gedrungen sein, ihn gefragt haben, vielleicht auch nach geforscht, wer kamt das wissen? Und vermntUch hat er ihr dann seine Tat ge tänden unter der Wucht der Geschehnisse! Da hielt sie das Leben nicht mehr aus! Den» wenn sie anch frei von Schuld war. io wollte sic dem Manne nicht länger angehören, der ihren (Hatten ermordet! Und er, der die Tat nur getan um ihren Besitz, der sie über nlleS liebte, wollte nicht allein Zurückbleiben. Da und sie denn gemeinsam aus dem Lebe» gegangen, das seinen Wert für sie ver loren hatte." .treue war seinen Worte» atemlos gefolgt. „Aber das ist ia ei» Roman," rier üe aus. ..Ich bewundere Deine Phantasie, Horst! Tu bist ein Dichter!* Er winkte müde ab. „Ach. Irene, es kann natürlich auch ganz anders sein!" .'Aber Deine Erklärung leuchtet mir ein. Die armen, armen Menschen." Sie griff noch einmal nach der Zeitung, legte sie dann auf den Rauchtisch. „Ich kann mir denken, wie tief Dich die Nachricht traf." Ja. ich war den ganzen Morgen in einer schlimmen Stinunung! Habe einmal in,.der gesehen, wie armselig, wie machtlos wir Menschen doch sind! Da habe ic» mir weiß (Hott schon oft alles mögliche eingebildet, wie groß meine Kraft iei. wie weit meine Macht reicht! Habe geglaubt, ich könne Menschcnschick- lale beeinflussen! Könne Unglückliche retten! Und habe nun wiederum er kennen müssen, daß wir alle nichts sind nnd nichts vermögen! Daß das Schick sal 'einen «Sang gehl und wir machtlos gegen sein unerbittliches Schreiten sind" Do in cs doch nicht," sagte sie warm. „Nein. Horst, so sollst Du nichi sprechen! Wcnir cs Dir nicht gelang, diesen beiden Menschen dancrnd zn einem glücklichen '.'eben ,n verhelfen, io lag das daran, weil der Mann nicht frei war -on schuld! Und weil an seiner Lat auch die Krau zugrunde gsna! Wie vielen Unschuldigen aber hast Du schon geholfen! Wie viel Danb» varkeit blüht auf Deinen Wege»! Wieviel Herzen hast Du erfreut, erlöst, wie. viel Menschenleben svgar schon gerettet! Es sind ia nicht nur die Unschuldigen, die unser Mitleid verdienen. Sticht wahr? Bielleicht die Schuldigen in »och reicherem Maße, lind für wie viele Schuldige hat Dein warmes und beredtes Eintreten schon mildere Strafe« er wirkt, wie vielen hast Du mit Deiner ivarmherzigvu Hilfe «ach verbüßter Straf« zurückgehoisen auf den rechten Weg! Ia. Horst, Du stellst mich stannend an. da» sind Dinge, die D» mir nie e». zahltest, die ich aber dennoch weiß. Deine liebe Mutter bat mir so allerlei berichtet. Und wenn jemand auf der Welt Ursache hat. den Kvpf hoch zu trage« »n- urtt dem «geleisteten und Erreichten zufrieden zu sein, so bist Du ,-»! Der Dank vieler, vieler Menschen begleitet Dich stets auf all Deinen Wegen. Das weiß ich!* .Ltzic beredt Du bist,* sagte er lächelnd. ,Ia, ich wußte, hier würde ich meine alte Stimmung wiederfinden. Darum kam ich heim. Ich mußte Dein Antlitz sehen. Deine Augen. Deine liebe Stimme hören. »>ch danke Dir. Irene!" „Wofür?" lächelte sie. Und wieder sagte er ihr ernst nnd still, was er ihr schon so manchesmal ge sagt: „Dafür, das, Du bist!" Er erhob sich. „Die beiden sind iot, habe« ihre Ruhe gefunden. Wenden wir u»S de» Lebenden z», für die wir da sind." „Du hast die Krau gern gehabt. Horst?" .Ihr Geschick hat mich damals ergriffen. Nnd ihre Hilflosigkeit jammerte mich. Sic mag tief gelitten haben. Aber nun ist sic befreit. Ich muß jetzt gelten, Irene." „Schon?" fragte sic bedauernd. Er nahm ihre Hand. „Nun sehe ich Dich eine Weile nicht. Du wirst mir fehlem* „Du hast anstrengende Tage vor Dir. Horst! Es ist wieder einmal et» großer Prozeß! Du wirst kaum Zeit finden, an uns hier zu denken.* Er sagte leise: ,Ich denke immer an Dich. Was ich auch tue, ob bewußt oder mr Unterbewiißtsein. stets lebst Du doch in meinen Gedanken, stets bist Da .bei mir." Sie antwortete nicht, hielt das Haupt gesenkt. Da fühlte.sie seinen Ate» ,rn ihrem Antlitz. Ein Hauch streifte ihr Haar. Hatten seine Lippe» ,»S berührt? Sie wußte es nicht! Denn als sie aufschantc, hatte er sich schon wieder in der Gewalt, drückte ihre Hände. „Auf Wiedersehen, Irene!* „Auf Wiedersehen, Horst!* Dann ging er mit einem letzten langen Blick aaf sie. Ihr war, als müsse sie ihn zurückrufen, ihn noch einmal sehen. Aber He »itterdrückte diese Regung. Was fiel ihr ein? Sie lächelte über sich selbst. Als sic die Borsaaltür in» Schloß fallen hörte, ging sie in ihr Zimmer, uyr sich für den Abend umzukleiden. 4. Kapitel. Irene war noch nicht fertig mit ihrer Toilette, als die Glocke schellt«. Sie hörte Walters Stimme auf de», Ilur, er kam, um sic >rüzuhvlen. Sie ließ ikm durch das Mädchen sagen, er möchte sich wenige Minnteu ohne sie gedulden. Sie hörte ihn dann nach vorn gehen und beeilte sich, fertig ,n werden. Sie warf noch einen prüfenden Blick in den großen Spiegel, sie sah festlich nnd schön aus in dem duftigen Hellen Kleide. Und ein leises Bedauern durchzog ihren Sinn, daß Horst sie so nicht sehen konnte. Dann ging sie nach vorn ins Herrenzimmer. Walter stand an den Schreib- lisch gelehnt, er hielt ein zerknittertes Zcitungsblatt in den Händen. Aus seinem Antlitz, das er der Schwester bei ihrem Eintritt zuwandte, war alles Blut gewichen. Weis, und starr erschien eS Irene, wie eine Maske des Grauens. Nur die Augen lebten in diesem weiße» Gesicht, groß und dunkel brannten sie in. einem unheimlichen verzehrenden Jener. .Irene . . . hast Du das hier — gelesen?" Seine Stimme klang heiser, entstellt. ES war die Zeitung, die Horst Volkmer ihr vor einer Stunde gegeben nnd die sie dann auf das Nauchtiichchen gelegt. Sic verstand Walters furchtbare Erregung nicht, ein schwerer Truck legte sich über ihr Kühlen, eine beklemmende Angst ergriff sie. „Ja. Horst brachte mir die Nachricht. Er iit natürlich furchtbar traurig, daß die armen Menschen gestorben sind. Aber daß Dich die Sache io maßlos erregt, be greife ich nicht." Klüsen L > aus Krepp-5ei<1e 1 E- ^ ^ ^ ? * ' kinc gerckmackvolle Kluse bildet da, wichtigste kekleidungitück unsrer Damen. Im Ibeater und im Konrert- 5s«I. in Oerellscbatt, sowie im ke- ruislcben oder rum tffausgebraucb. jedcrrcit und überall beweist sie ibre vielseitige Verwendbarkeit und - eine nickt ini untersckätrende Tatsache — > ibre kleidsamen Vorteile. ! I^IUSL au» lutem kffNnxkrepp In — bellen uns clunkle» ßarbcn . . dl ,u, Lklnokrepp. neu«»Ie barm In?»,tell-karben. Stickerei dl EV?> au» gutem (kblnxkrepp mit neuem kttttcbenlcragen u. Stickerei dl - öluS? au, Lbtnakrepp mit au, be,»«m Veiten Cklna- 22— »ierliclrer Siickerel .... dl -WN, krepp mit krellem Kragen. blokl»xum v»/. Kenner Nn-arischeS Alieumavllafter «rbffffttesanierikan. Lochvslcister, Aff. Alleinverkauf». Versand 8AlOM«-kMll6l(6. Diesdcn-A.. Neumalkt 8. Lite vrieLmLrkoi» für halben Wert »inzcln zn ver lauf«". Off. uni. »D. 27ll2 H«af»nst»f«äcV»»ler,Dresden Dresden / ältmarkt Kohlen-tzrsvaniir bei Bezug von Heiz-Grus, UM. Usiiilelr-lliidirdiiile lll». Das Vorlej»ng>-Vcrzeichnis für da» Sommer-Semester lSl? ist erschienen und durch da« Sekretariat, Elaudiusstraße 1. zu beziehen. Dl« Vorlesungen »nd Bedungen beginnen am 24. April. Prof. Idr. klettert, Geheimer Negierungsrat. pro Hektol. .si!l,2l1 ab Wilsdruff. Jeden Vasten, waggonweise oder in kl. Mengen, in gulerhallenen Säcken, die «inzusendcn sind, liefert an Händler u. Private irirlinr»» 8vl»arlvli«, WilSdrnfs. ,Fernsprecher 62. FL»x Pirnaische Straße 14, 8»erill1Msi» 1» IlilWIl-, Ml!«- Sil« KiMIkMllllü. Borziigl. Parkett-Linolenm- tLackis. I nt*»»«« d. glänzende Unlaers.-NemtgungL mittel für die Hanssrau. 8,1, 8,tk», Ä,,«I«p,lv»n Deutsche Waldstettung im Tnmpfgebiet vor Galatz.