Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 01.09.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187009013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-09
- Tag 1870-09-01
-
Monat
1870-09
-
Jahr
1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.09.1870
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Lazaine'sche Ausfall allerdings abgeschlagen woibrn: eine grö sirre Aetion mag es jedoch nicht gewesen jeui. Che nian sich aber an die Belagerung von Metz machen kann, hat man min' destenü eins oder einige der E detachirten Forts zu nehnien, namentlich das Fort Plap-viUe und St. Quentin, welche eine halbe deutsche Melle von der Festung liegen. Die nach Men führenden Eisenbahnstraiige niuisen ihrer ganzeil Lange nach mit deutschen Landwehren besetzt w rden, da die Bauern nicht nur auf Truppenzüge schief,en. sondern der Nachts auch die Schienen ausreiben. So viel von Metz. Waü nun den im Ganzen tollkühnen Versuch Mae Mahon's anlangt, inil Pa zaine dich: an der belgischen Grenze Fühlung zu gewinnen, so nnrd dieser drni Krieg bedeutend ablurzen. Wir zweifeln keinen Augenblick dan 'stiae Riaiisii's Persuch an der ubeeleaenen deutschen Kriegssührung, Tapserkett und Truppenmenge scchei lern wird. Norhivendigerweiie must Rkae Maho» unbedingt ge schlagen, entiveder vernichtet oder auf belgisches Gebiet gedrängt werden, um dort sich entwaffnen zu lassen. Dann wird sich Paris auch nicht lange halten lonnen. lroi, der sofort zu ermahnen den PerproviantirungSinafzregeln. In den bevorstehenden Kumpfen mit Mae Mahon wird der Argvnnenwald an der belgischen Grenze eine bedeutende Nolle spielen lieber den Argonner Maid soll ren viel Straßen, welche sainmtlich in l tchbirgspasse aus münden, um dann in die Champag". 'rnabzin'iihren. Drei derselben sind im Voitze des .Kronprinzen Albert, des einen scheint sich jedoch Mae Mähen bemächtigt zu haben, Cs wird bei den bevorstehenden Kämmen wesentlich darauf ankommen, daß die Deutschen sich rasch vereinigen, um dem vordringenden Mac Mahon überall da, wo er ernstlich den Durchbruch ver sucht, gewachsen zu sein. Die Gegend von Pussane», wo das glanzende Reilerget'echt slaltsand, deutet vielleicht auf die Rich tung hin, in welcher Mac Malion nach 'Metz :u strebt: denn ein ganzes französisches Regiment berstrner Jäger wurde sich nicht ohne direkte Verbindung mit der Hauptmasse dort gezeigt haben. Von der Verprovianlirung von Paris giebt ein doni ges Blatt folgende Ziffern Riait hat in Paris angehausl 35>0,(XX) Eentner Mehl, l.öO.G»» Cenlnrr Reis, ungeherire Vorralhe von Kartoffeln und frischen Gemmen aller Gallun gen, 1(10,(XX) Ochsen und s>o0,0<Xf Hammel nebst der gekori gen Fütterung, an Salz. Kaffee, .Picker und anderen Colonial «aaren Vorräthe auf 3 Monate, mehr als M Millionen Ra tioncn getrockneten Rind oder gesalznen Schweinsleisches und Fisch, 'Plein und Spirituosen auf 3 Monate Die Minier selbst sind guten Mutks, sie versprechen sich von den Rüstnil gen ungeheuer viel , namentlich die Ponapartisten tragen den Kopf wieder sehr hoch. Man höre. ivaS ihr Plan ist. Ta sie zugeben müssen, daß Frankreich >eyr durch die Siege der Deutschen arg mitgenommen worden ist. so sind sie so gnädig allenfalls folgenden Frieden zu gewahrem Napoleon dankt zu Gunsten seines Sohnes ab. nachdem er vorher einen Frieden abgeschlossen hat, nach welchem Frankreich an Deutsästand meh rere Milliarden zahlt und die Fvstungsiverke von Metz unv Straßburg geschleift werden. Für uns Deutsche ist es aller dingS schmerzlich genug, daß wir gegen Straßburg Tharen thun müssen, die wir im innersten Herzen verabscheuen Die Ein Sicherung einer Stadt, rvelche der Herrschersitz eines neuen Kö mgreichs iverden soll, das Todlen von Weibern, Kindern und wehrlosen Bürgern, die Beschädigung des ehrwürdigen Mun sterS, die Vernichtung ,on anderen Kirchen, der Sradibidliothek, der Gemäldesammlung und des prou flämischen Seminars von Straßburg erfüllt uns Alle mir unendlichem Schmerze und doch müssen mir sagen, sind dich Drangsale des Kriegs, dre ivir verhängen müssen, die wir nicht vermeiden können Fm mer aber, bei einem noch sv günstigen Frieden, werden wir der Greuelseenen in der Straßburger Bevölkerung mit innigein Wsth gedenken Berlin, Mittwoch. 3>. August, Nachmittags. Die „Prov. Corresp " schreibt . Der Vormarsch unserer Armeen auf Paris erfolgt in drei Linien: südlich der Kronprinz von Preu ßen, nördlich der Kronprinz von Sachsen und noch mehr nach Norden General von Steinmetz, rechts bis an die belgische Grenze reichend, um eventuell Mac Mahon zu begegnen. Dce Armee konnte so mit der Zuversicht verrücken, daß Mac Mabon keinesfalls unbemerkt aus Metz marschircn könne. Dr. I Berlin. 31 August, Vorm. Aus Grand Pro vom ge strigen Tage wird gemeldet: Das Dorf Voneq zwischen Vou ziers und Attignq. von Infanterie, namentlich Turcos besetzt und hoch und stark gelegen, wurde am 20 d Aiontag von zwei abgesessenen Husarenschivadronen erstürmt und die Besatzung gefangen genommen. Drei Garderllanen brachten Abends zwei Genercüstabsosfiziere Mac Mahon's als Gefangene ein. Aus Varennes vom gestrigen Tage Nachmittags 13 Uhr rvird ge meldet: Die Avantgarde des sächsischen XII. Armeecorps hatte heute Nachmittag ein glückliches Geiecht bei Mcmart ? Nouarl, zwischen Buzancl, und Stenay mit Truppen des französischen Vst Armeccorps. Tie Eisenbahn, welche die Ver bindung von Thionville mit Paris vermittelt, ist zwischen Thionville und Mäzivreü an zioe: verschiedenen Stellen durch diesseitige Detachements unterbrochen worden. Zwei preußische Husarenschwadronen haben Voneq gestürmt und daselbst viele Esesangene, Turcos, Infanterie und Pompiers, gemacht Dr I. Berlin, 30. August. Der SlaalScmzeiger sagt heute anknüpsend an den Einzug der eroberten französischen Geschütze und den sittlichen Ernst des deutschen Volkes gegenüber der ^ Frivolität der Franzosen scharf hervorhcbend —: „Schon lesen wir Drohungen und Warnungen, daß die große französische Nation, um ihrer großen zivilisatorischen Weltausgabc willen, wicht geschwächt und nicht geschmälert aus diesem Kampfe her Vorgehen dürfe! Wir aber leben der Zuversicht, daß dieser Krieg, den wir mir den edelsten Kräften um die edelsten Güter unseres Volkes kämpfen, nicht vergebens gekämpft sein wird für die Sicherung unserer Zukunft To gewiß es eine sittliche Weltordnung giebr, so gewiß hoffen wir auf dcm Sieg der Wahrheit über die Lüge, des Rechts über die Anmaßung , der Gesittung über jene sittliche Fäulniß, die den Krieg jetzt leider hi« und wieder in das eigene Lund trägt. Die Bluthe unserer jetzigen männlichen Generation wird nicht hingeopsert werden in einem resultatlosen Kriege. Wir wissen es Alle, daß es nicht blos gilt, unseren Erbfeind für die Oiegenwart niederzu werfen, sondern auch die folgenden Generationen vor seinen, Ansalle sicher zu stelle,,.'" Der „St.-A." schreibt: Da« siegreiche Neitergefecht vom 27. d. M. in der Ekgcnd von Buzancy z2j M. siidwestl. von Stenay) ist von Truppentheilen der unter dem Commando Sr. kgl Hoheit des Kronprinzcn von Sachsen neu formirlen Armee geliefert worden, welche, von der 2. Armee abgezweigt, dein „M>l. Wchbl." zufolge, von Metz in nordwestlicher Richtung als rechter Flügel der in der Richtung aus Paris verrückenden Operutisnsurmee vorgegungen ist Sie besteht nach amtlicher Mittheilung aus dem Gardecorps, dem t. und >2. 'k säch sischen Aiineecorps, sowie der 5», und t> Eavaleriedivision. Die umlauseiiden Gerüchte, daß in der Gegend von Stena» ae kämpft woiocii sei. finden durch dies Reilergesecht ihre Erftu ruug. Sb daS hier ausgetretene französische Ehasseurregiment von Mm Mahon vorgesänckl weiden ist, um seine Vorwärts hewegung m der Richtung aus Rietz zu decken, läßt sich noch ,licht üt'lsehe». Es hangl hierum vielleicht der gehcimnißvolle Plan, von dem seit einigen Tagen französische Zeitungen flüstern. ;uia»»ne,l Es treten ihm aber in dieser Richl.mg 3 volle deutsche Armeeeolps und 2 Cuvuleriedioisionen ent gegen, wahrend Riep von 7 preußischen Armeecorps iunschlossen gehlieden ist W München, 3c( August. Der König von Bauern ver lieh dem Kronprinzen von Preußen aus Anlaß der siegreichen Führung des Eommando'S de, Wörth das Großkrcuz des 'Militär Max Ioiephsordens und hat den Generatadjulanlen, Geiieral lleulenant Grafen Rechbeig beauslragt. die Decoration nehst einem eigeiiliändigen Schreihen dem .Kronprinzen zu üderhzingen. Gras Rechhrrg degirdt sich noch lxnite in das Hauptquartie des Kronprinzen von Preußen. Dr. Il- Karlsruhe, Mittwoch, 3l. August. Die „Karlsr.Zlg." meldet auS dein Hauptauarlier Riundolsheim vom 20. August: Die Straßburger Garnison hat gestern wieder einen Ausfall gemacht, wctcher jedoch gänzlich erfolglos war. S chiitzengrähen sind aus G'O >>0i) Sclnitl vom Glacis vorgeschoben. Dr. I. Straffburg, 2>'>. 'August, 'Riorgeiio. Straßburg drciml' In dieses Wort drangt sich aller Schauer, allco (Kiiticpcn. alle .verzbeklcminung zusammen, die wir in der vergangenen Nack'l erlcoen mußten. Noch schmerzen mir die 'Augen vom Feuer schein, noch zittert mir die Hand. So vat es gescheven müssen! Wieder fft eine Bartholomäusnacht - den» das war die ver gangene mit Gräuel» in die Geschichte eiiigcgradcn, aver nicht durch unsere Sck'uld. Die die Gloire um ivrHaupt sam meln wollen, am sie einzig und allein lallt die Schult. Das Schlimmste, was der Feind einem einzelnen Menschen, einem Volke anlt'nn kann, fft, tan er uns zu Tvaten der Gegenwehr zwingt, die wir veradschencn. Wir sind in der Rage eines Mannes, der das Duell verwirft und doch gezwungen wirk, seinen Gegner iiiederziischicsze». Es inuszte leider gescheven. Noch vorgestern Voten wir dem Eominaiikantcn von Straffburg an, er möge veranskommeii oder einen Vertrauensmann senden, um sich zu überzeugen, tan sei» Widerstand vergebens und wir nur mit innerstem Schmerz uns dazu verstehe», auch nur eine» Tkeil von Straszvnra i» Brand zu stecken. Der Eommandanl Uvrich erwiderte: „Eine Bcsichtiguiig miscrer Stcllmigen würde dcrcits als eine crne Plöglickkeit angeicvc» werden, daß er die Festung üvcrgcve» könne. Er aver sei entschlossen lnnd nun kam die vckamike, zum tvcatralffchcn Effect zugespitztc Pvrasc», sich vis zum letzten Mann und vio zur letzten Patrone zu vcr- tvcitigen. 'Run dick cs gestern Mittag — und die drcitc Rauch säule aav Icugnin taff Kck! aiff s gteuc von den Franzosen in Brand geschossen Wir vcrvicltc» uns ruvig vio zum verein brechenden 'Adcnd. Die Feueriäulc von Kehl loderte breit und stets neu anmeigeiit zum Himmel ani, und fort und kort wur den von der Festung ans Biaiidkugeln »achgcscnket. Jetzt be gann das Feuer am unserer Seite. Blitz aus Blitz, Schlag aus Schlag, cs wurde kraklig erwidert. Da — cs zündete in der EitatcUc! Die bcrcinbrcchcntc 'Nacht zeigte jeden Feuerschein. Die Bomben stiegen ani und fielen nieder. Jetzt zündete cS in der Stadl, nördlich vom Münster. ES mußte aui reichlichen Brennstoff geialicn sein, den» loiort loderte cs vell aiff. Von mm an wer kann cs beschreiben? - da und dort zündete cs: wir iaven vier, iüiff Brandstätten, zwei verbanden sich mit bildeten eine breite, vcrveerentc Effc Astn» um der Minister unbeschädigt bleibt, ging es von Mund zu Munke Offiziere, die uns begegneten, berichteten, daß bei dem litten Fencruvein die Unirigen weitere Batterien bauen tonnte» wie am bette» Tage; dabei sind iic von dem vollauf beschäftigten Feind ungestört. Am unserem Wege leuchteten uns die Flammen. Der Himmel, leicht von Wolken üdcrzogcn, Fn.i-tele blutig rotv. Man mui! de» Fcucncl'ciii weit über den Nt-eiii, weil im Scvwarzwaltc geieven vaben. .. . Es wäre nir uns Deutsche ein erbebender Moment geworden, wenn es uns vergönnt gewesen wäre in die nnvcrscvrtc Statt cinznzievcli. die uns am G'ltcn Tage vo» Feankrcich geraubt wurde. Das wär' eine wirkliche cklcstitution gewesen gegenüber kein Miß brauche, den man damals mit diesem Werte trieb. Jetzt müssen wir lclder über Trümmer und Verwüstung in die Stadl ein zirbcn. Wir boffe», taff die veilciidc Zeit und die Bruderliebe, die wir den Elsäiicrii entgcgcnbringcn, das Elend nach Möglich keil tilgen wird. Paris. 30. August Der Minister des Innern theilt unter Reserve vom Kriegsschauplätze Folgendes mit: Im Marsch des Feindes aus Paris i'äieiiit eine Unterbrechung cingelrctcn zu sein. Mac Mahon seht seinen Marsch fort, ohne bisher einen ernstlichen Zusammenstoß gehabt zu haben. Ehalons scheint bis jetzt vollständig von den Nalronalgardcn geräumt j zu sein. Im Departement Aisne und in den benachbarten ! Dcmartemenls wiro ein kräftiger Widerstand organisirt. — Der „Figaro" veröffentlicht ein Telegramm aus New Mark, wonach auü verschiedenen Häsen der Union 20 Schiffe, sehr starken Tonnengehalrs und außerordentlich armirr. ausgelaufen seien, um die Verstärkung der deutschen Kriegsmarine zu bilden. Die Absicht dieser Flotte sei, die französischen offenen Seestädte zu plündern. Die Meldung des „Figaro" rief allgemeine Beun ruhigung und Bestürzung hervor, so daß die Regierung die Nachriciu aus das Bestimmteste demcntirt, mit dem Bemerken, ans alle Fälle seien Maßregeln ergriffen, um diese Flotte energisch zu empfangen. Dr I. Brüssel. 3l August. Die „Etoile bclge" meldet aus Earignan vom 3l >. August: Der Kaiser Napoleon ist im Ferme la Hibcllc eingetroffen und wird hier in Earignan erwartet. Ter kaiserliche Prinz soll in Aresncs (? Avcsnes, im Nord devartcment, zwischen La Eapclle und Maubcuge) sein. — Die „Indcpeiidance belge" schreibt : Der Kaiser weigert sich, die vom Kricgsmiiiister, Grafen v. Palikao, angeordnete Ersetzung des Generals de Failly durch den General v. Wimpffen im Com- ! mando des 5». Corps zu bestätigen. — Hier cstigetrosfene Pa riser Zeitungen berichten, daß sich der Ministerrath eifrig mit der Frage wegen Verlegung der Regierung beschäftigt. Nach der „Presse" würden das Kriegsministerium, das Ministerium des Auswärtigen, das Finanzministerium uw) das diplomatische Corps nach Bourges. das Ministerium des Innern nach Tour« sich begeben, das Justizministerium und das Mi» sterium drs öffentlichen Unterrichts in Paris verbleiben. — Der Personen verkehr zwischen Paris und Calais wurde eingestellt. Der Per sonenverkehr zwischen Poris und Boulogne wird drnittächst gleich fall« eingestellt »'erden. Dr. I.) * Ick' bade ihn. Eine Meugc Offiziere vcr ircknzölllcv!» Armee, sv erzählt ein sranzösffrvcs Blatt, sind iogenannlc „Sammler." Ein Zuavenoffizicr, der lange In Algier lcblc, sammelte Sck'nictterlinge. Wävrend des Gestricks bei Wörth stand dieser Offizier a» der Spitz? seiner Eompagnie. welckic zuerst im Tlrailicimeucr unseren Truppe» gcgenüberstaiid. Plötzlich gewahrt er in einem Abstande von wriiigen Metern pp» der Kette eine» außerordentlich schöne» Schiiicttctffna, Welche Versuchung' Der Offizier zaudert cincn 'Angenblick, allein er pcrmag »stick zu widerlichen: er geht, »m zu hasche», ohne Deckung vor de» KugOn der Iiindngdcl zu suck'cn, a»s der Tirailleurkette i'iiiauo . . . ein schneller Scknvinig . , . und kn Schmetterling isi sein' Er nimmt seine Mütze »nd steckt sein«» Schatz kork hinein ... er stößt cincn Freudenschrei ans und einen Augenblick vernack' sinlt er ani dem Graie zusammen. Eine Kugel ans ccm pic'lffiffcveii Iüntnadc.gewcvr lxttte seine 'Orusl kiucvvovrt; aber sein letztes Work war: „Ich habe ivn!" ' Do» A l p l' o n i o u » d 0 ul u. 'R.stivrend unseres Wi> uns kein Iweffcl darüber hezzstbk. daff der Prinz bo» 'Aslurien, Do» Alphouio, der wirkli-l'e Solni Iiabella s Ist, raunt inan sich schon seit langer Zeit in die Obren, daß „das Kind Fra»', rcicbs", der inngc Napoleon, nur -ein untergeschobenes Kind um iiwriw i der Kaiserin Engciffe, in Wahrheit aber der Sobn eines iiormäniffscbeii Bauern ist. Die frühere Hofdame Isabel la s II, Engenic von Montijo, '.stachköininliiigin jenes lrlänti sck'cn Gewnrzki'äineiS l>'i>i'i'w> .czirck Patrick, hatte der Er Kö nigin cvo» Spanien gelobt, daß Ihr Sob». Do» Alvvonio, aus den spanischen Thron zurnckkebrcn sollte : 'Napoleon lll. erteilte srinc Eimvilligniig: da gibt plötzlich ei» Verwandler des Tic gcrs von Sadowa dem Marscbatl Prim die Zusage, er wolle die Spanier als König beglücken. Diele Znsagc maclck cincn arge» Strich durch die Rechnung Napoleons und Engcnlciit, niit der lang herdeigeichntc Eoifflict mit Preußen »eicht lob. Mehr als eine Million Soldaten sieben ins Feld und die blu tigsten Sckckackckcii wcrtcu gesthlagcn. Jetzt aber handelt cs sich nicht mehr um die Thronfolge Don Alpbon'S, auch tie Lulu's. wie man spöttischerweffc das „Kind Frankreichs" nennt, ick In Frage gestellt. Die Gelickte eines Mariori und die HX liebte eines Eamcrata schweben in gleich großer 'Angst. Dis Hgnö Bourbon und taö Hans Napoleon zittern, zittern ivcgm zweier Knaben, von denen es nicht einmal iesistclck, tuß sie völlig legitime Nachkommen dieser beiden Häuser sind. Als hat sich icmaiS die Ironie der Weltgeschichte glänzender o>- scndarl? ' Vorick'lag zur Güte. Der „SstKle" macht clnea hübsckx» Vorschlag. Das Blatt meint, man möge einen Jeden, der dieses Jahr cincn Jagdschein lösen wolle, loiort dem Hccre ciiwcrlcibcn. Wer aui ein Kaninchen zielen könne, könne cs auch aiff cincn Preußen. ' Ein fall ch er T nrc o. Ucker einen In Frankfurt dnrchgekommeiicn ganz dniikeshraunen Turco wird eine lustige Anccdotc erzählt. Derselbe ivurde von einem Herrn sranzösiich angeretet, gab aber sofort in dem reinsten schwäbischen Dialekt zur Antwort: „Ok i hin iroh, dasch > anict» der Sauerei iort bi." * V e ri ch ol l e ii. Der mciningcn'ichc Ort Roßdoff ist durch das Gesteht zwischen Preußen und Vätern im Jahre lb»i(> weithin bekannt. 'Ais vorige Woche lerzählt die „Dorsttg.") eine Frau in einem nahen Wäldchen an einem Platze, dcn Jahre lang 'Niemand betreten batte. Heidelbeeren suchte, stick sic In dickstem Gcbmch und unter inßbohcm Haitckraut aiff das Skelett eines baicrischcn Soldaten und mackste loiort 'Anzeigt. Der arme Soldat batte sich icdciffaUo tödtlich verwundet hierher geschleppt: er lag ani seinem Tornister «der ganz zerstcssen u>:L verfault ivar», Patroiitaschc und Säbel waren um dcn Leid geschnallt, bei ihm fanden sich 200 THaler oder Gulden, abcr keine Papiere. * Sic sollen ihn nicht hake»! Auc>Malnz wi. rcr „Petersburger deutschen Ztg." von ibrem Special Eoncspen. tcntc» geschrieben: „Die malerische Rbeiiircist übt eine» sichtbar belebenden Einfluß ani die Maniff.hastcn aus, namentlich staun ten die jungen Ostpreußen, mit denen wir inbre», über die pil- toreoken Schönheiten, welche die in ihrer Tehöpluiigokratt uinast bare 'Nattir mit verschwenderischer Haut von Bonn austrärtd ausgcstreut bat. „Un tatt will der verfluchte Franzos sich holen?" ries ein kerniger ticr erbost ans, als wir,zogenübcr!?cm gigantischen Rorclcvstlst» kurze ckiast machten; da muß ja tat Duimerwetter reinsckckagcn, tat könmn wckr besser behalten " und begeistert schallte als l'nnteristimmigc Antwort das „Riet Vaterland, magst rnhsig stin!" über dcn deutschen Rbein d ihü.. ' Ein wnrtembergiicher Reiter, wclck'cr als Verwundeter nach Stuttgart zniückkam und in einem Privathause untcl gcvracht wurde, beklagte sich namentlich über daö sei nellc Ncitui zu dem er bei der Verfolgung »ach der Schlacht bcl Werst gcnötlckgt gewesen sei. „I sag' Ihne," letzte er hinzu, „tic Franzose laust, daß mcr's last net vcrrcita ka. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern, den Ausbruch der Rinderpest betreffend. Die Rinderpest ist unter dcn zum Marttvcrtarff hier in dem Grundstücke Nr. 19 der Königshrückcr Straffe «Sckstn- brnnncn, sonst Kammerdlencröl anigesiellten Vieh anSgebrochrn und heute RNorgen amtlich constcmit worden. Die nötlckgcn Maßregeln zur Verhinderung der weiteren 'Ausbreitung und zur Unterdrückung der verbecrcndcn Seuche sind soiorl in An wendung gekommen. Indem das Ministerium des Innern dies hiermit bekannt macht, und die Viehbcsitzcr zur größten Vorsicht ermahnt, ver weist dasseldc zugleich aus die ciusckckagentcn gesetzlichen Bo stinnnunqcn, darunter Insvcsonterc aui die AH 2 bis mit ii »nk 8 o bis 'mit 14 des Gesetzes, tic Verhütung und Tilgung tcr Rinderpest re. betreffend, vom 30. ApiR IG'G iS. 204 ff. tc> Gesetz- unv Verordnungsblattes vom Iabrc IGX-0 die K8 4, ö und K tcö BnntcSgcsctzes, Nkißregcln gegen die »linderpeff bktr. vom 7. 'April lG',9 >S. sioü, i. des Bundcsgesctzblatti!- von demselben Iabrc» und die l l folg, der Instruction zum Gesetze vom 7. April OR.9 lS. 153 ff. ebendaselbst) und bemerkt, daß ictc Znwidcrhandlnng gegen gesetzliche Bcstiiiunung von der von der comvetentenBebörkc. oder dem dcstelftcnSeuchen commisiar, Landcothicrarzt, RNcticinalratk I>r. Haubncr, ge troffene Anordnungen unnachsichtlich wird bestra't werden, Demnächst ist noch dekannt zu inachcn. daß in den letzte» Tagen vor Eonstatirung der Seuche mehrere Viekstücke, soviel zu ermitteln gewesen l Ochst und 10 Küke, von den in Sck'tn- vrunncn sKaiiuncrdicncrs» zu Markte gcbrackcken Vichc verkauf und weiter in's Land gekommen sind. Da diele Vickffückc alö scuchcnverdächtig betrachtet werden müssen, so werden alle OrtSpolizei - Behörden nnd deren Organe, sowie dic Gendarmen angewiesen, schlcinilgtt und sorgsältigst zu erörtern, wohin diese Viekstücke gekommen, auch gesetzten Falls unvcrzilg sich den Gesetzen gemäß zu verfahren und dem obengenannten Seuchen - Eomminar ohne 'Anstand anzuzclgen, wann und wo eines dieser Viekstücke angctroffcn worden, sowie was daraus geschehen Ist. Dresden, dcn 31. August Ministerium des Innern.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)