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Dresdner Nachrichten : 16.04.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187504160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-04
- Tag 1875-04-16
-
Monat
1875-04
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.04.1875
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t,,l,a fr»» r U«r in der SxrediUoü WiankNstrade I». Abon» >»«rnl»prrl» «>trt«l,i>0>> Nch LMarkLLPIg'.dur!!, »Ir P,«l L Mait LuP^r. vi'ijcl.NumiucrnIOPj^c. r> N-,k- 27000 »l»>. p!«r dir Rlickgade eingc- «andlrr Manusciipik ««<ia siiü die Rrdaatra nlltzt verdiiidlich. Inserilrn-Nnnabme aul- wiirt»: U»»«r»»t»i» x»<> V<^I«r in Hamdiirn. Vrr- Un, wirn, Letdjlg. Balkl, »rrllau, nranlfurt a. M. — 8»«. «a«»» In PriN», vklp,la, MIrn, Haiitturü. Nranlsürt l>. M., Müu- chrn. — v»ui» 4 i'o. in grarksurl a. M. — lr. V«!,r in «Ilirmintz. — II». »»». k^Ntt». 8uIU,r » 0^ In Pari». Tageblntt für Politik, UirterhaltniU n.Gcschiistsverkehr.^ Druck und Elgenthuin der HerauSgebc-r: Litpschöc Nkichardt in Dresden. Nr. 166. Zwanzigster Jahrgang. Politisches. Italien und Belgien haben den Versuch Vcü Karsten Bismarck abgelehnt, den preußischen Kirchenconslict aus das internationale Gebiet hinüberzuspielen. An dieser Thatsache laßt sich nicht langer zweifeln. Fürst Bismarck wird seine staatsmaunische Größe in der Kunst, auch einmal mit einem Mißerfolge zu rechnen, auf's Neue bekunden. Der Wasserstrahl, den das kleine Belgien aus seiner Handspritze nach Berlin sandle, mag fatal sein, die Kühle, die Victor Emanuel auf einmal zeigt, wird ur Berlin nicht besonders warm empfunden werden — Bismarck wird sich hierdurch in seiner weit sichtigen, groß angelegten Politik nicht beirren lassen. Eine wohl lhatige Folge dieser Mißerfolge wird hoffentlich ehebaloigst cintrcten, man wird allgemeiner und tiefer fühlen, was für Unfug die aus dem ReptiliensondS bezahlten Journalisten anzurichlen im Stande sind, ja, daß aus deni ferneren ungestörten Gewerbebetriebe dieser Zunft eine wirkliche Gefahr für den europäischen Frieden erwachst. Dem widerlichen Uebcreifer der ossiciösen Publicistik verdankt es Fürst Bismarck, daß die diplomatischen Gespräche der deutschen RerchSgesandten in Rom und Brüssel den unverfänglichen Charakter eines Fühlers verloren und das Ausland alarmirten. Deutschland kommt bei der Fortdauer dieses Preßvcrhältnisses in die frühere Lage Frankreichs. Als noch in Paris das Schwergewicht Europas ruhte, mußte das Ausland jede Kundgebung der mspirirleu Presse aus'S Sorg fältigste beobachten uno studiren. Allmahlig rissen die Journalisten, die sich nicht immer aus den besten Elementen relrutirte», eine Be deutung an sich, die der Regierung selbst lästig wurde. Deutschland erlebte das Schauspiel, das; Frankreich durch den Chauvinismus, den übereifrige Journalisten großzoge», in den Krieg hineingclricbcn wurde, gleichviel, ob Kaiser Napoleon eS wollte oder nicht, ob seine Armee schlagfertig dastand oder nicht, ob Allianzen vorhanden waren oder fehlten. Jetzt ist glücklicherweise das Schwergewicht Europas von Paris wegverlegt. Deutschland nimmt im Bölkereoncerte die erste Stelle ein. Gespannten 'Auges verfolgt Europa die Kund gebungen der Berliner ossiciösen Presse und achtet zu wenig darauf, oaß der reelle Factor der Politik, den Bismarck darstellt, schließlich etwas Anderes ist, als jene Preßmeute, die sich auf Commando auf Jemand stürzt, sich auch wieder zurückpseisen läßt, immer aber ihren Herrn compcoinittirt. Der Pulvcrdampf, mit dem die Neptilien- presie die Welt erfüllte, ist eine recht charakteristische Erscheinung dieses Treibens. Da schreibt so eine Feder: „Deutschland befindet sich zetzt in einer Lage, wie Preußen vor Beginn des siebenjährigen Krieges, d. h. isolirt und umgeben von Feinden, die über uns her fallen wollen. Wird nicht bald ein Anderer kommen und die Ana logie weitcrführcn, dann muß Deutschland das pr-wvcwlro spielen und, wie Friedrich II durch Sachsen, jetzt durch Belgien einen „ohn- schädlichen Durchzug" verlangen, um Frankreich zu überfallen." Wo hin kommen wir, wenn diese Aufreizungen zum Kriege sortdauern? Muß nicht das Ausland an dem friedlichen Charakter der deutschen Politik irre werden? Es ist Zeit, den frivolen Kostgängern des ReptiliensondS ein On»s ogo! zuzurufen. Leider richtet sich zunächst die Energie der Prcßpolizci gegen unabhängige Blätter. Die „Frtf. Ztg." weiß davon ein Stückchen zu erzählen. Wir billigen nicht die Hälfte dessen, was dieses Blatt schreibt Seine Liebesblicke auf die Franzosen, sein Tadel der An nexion Elsaß-Lothringens, sein Eogucttircn mit den Socialdemo kraten ist nicht unsere Sache. Aber in Bezug auf die innere Politik >n Preußen-Deutschland würda eine jetzt geradezu unauSfüllbare Lücke entstehen, wenn die muthige Stimme dieses unbestechlichen Blattes erstickt würde. Vor Kurzem wurden die sämmtlichen Ge schäftsbücher dieser Zeitung confiscirt. Allerdings wurden sie wie der verabfolgt, nachdem die Polizei Zeit gehabt hatte, sich über Dinge zu informiren, die ihr interessant sein mögen, deren Kenntnis; aber nicht ohne unberechtigte Eingriffe in das Privateigcnthum und die Privatverhältniffe einer Zeitung erlangt werden kann. Die Polizei nahm unter einem nichtigen Vorwände die Register der Abonnenten, der Inserenten und das Conto der Mitarbeiter und Correspondenten weg. Die „Volközeitung" schreibt, daß eine Ab sicht, auf diese Weise die Namen der Mitarbeiter kennen zu lernen, in der schlimmsten NeactionSperiode für unerhört gehalten worden wäre. Heutzutage nehmen die wenigsten Zeitungen davon nur Act, uneingedenk der Gemeinsamkeit der Interessen, vergessend des heute mir, »wrgen Dir! Freilich macht sich auch aus anderen Gebieten ein Umschwung der öffentlichen Meinung darüber, was erlaubt, was schicklich und sittlich ist, gegen früher geltend, der einst bittere Früchte zeitigen wird. Wir erinnern daran, daß am letzten Ultimo an der Berliner Börse über ein Viertelhundcrt Insolvenzen von größeren und kleine ren Jobbern bekannt wurden. Jeder Geschäftsmann verfällt im Falle ver geringsten Zahlungsunfähigkeit unbarmherzig dem Banke rotte, der kleine rascher als der große; jeder Geschäftsmann hat leichtsinnige Differenzgeschäfte mit Gefängnißstrafe zu büßen. Wie steht'S da an der Börse? Den verwegenen Berliner Spcculanten, die ihre Differenzen nicht zahlen können, sich, ihre Familien und Andere in's Unglück reiten, bleibt die Schande deS ConcurscS erspart. Der Mantel christlich-jüdischer Barmherzigkeit wird über di'ser Glücksritter gebreitet, und was das Traurigste ist: man findet das in der Ordnung und selbstverständlich, daß die 'Namen der In solventen geheim gehalten werden, damit dem „temporär Zahlungs unfähigen" die Möglichkeit erhalten bleibt, „durch fernere geschäftliche Thätigkeit wieder zu Gelds zu kommen"—oder (so setzen wir hinzu) im Falle weiteren unglücklichen HazardspieleS noch mehr Leute zu betrügen. Wehe aber dem unglückseligen Schneider- oder Hut machergesellen, der, voll Intelligenz und in der Absicht, eine Familie zu gründen, ein Kleider- oder Hutgeschäst etablirt, in eine traurige Ereditzeit kommt, an der er keine Schuld trägt, nicht pünktlich zahlen kann und nun pleite geht. Unbarmherzig verfällt er dem Concurse. ^ Mltrcdacteur. Für das Fentlleton: vr. Lrritl »tvrr-v. Dresden, Hiils'al? «rrken Marlen» o: »„gevommen N» Uv. L Uiir. Lonniaz» »>» Miüazi 1L Mir. Ja üc.iilcvr: «roße »toste«, »osts üdii Köchin. < Uhr. Dcv >Mum einer «in- >,»»:, , Pniijciie kostet i > 'v>.' ^>!>zrj»»dt dich Urllc St Pia?- nv!'»nite lar doU n »<!> > i»>, > qe Lllchri» nr > >- Jnlrrale wird nicht gegeben. «ii'Uoä,»,« ülnnoneen» rl»iira-.e non uns »»de« k-iniilii, ,Ulmen und Per» innen inhrirc» wir nur ,»-c» Pränumerando» .>',a ii i n n > durch Rriel inurlcu oder PoucinjU,» Inn.i Niem: 2iibcn losten , P >>e. ; uicrale iuk »ie .'U-uNior Auniinec r' e >'in Jeni-ig« die Punzen: LS Pigc. , W. April L87S. Jm preußischen .Herrenhause wird das Arotkorbgesetz weiter i ser unangenehme Nachwinter soll nach der Crlinnmg des als tüch- berathen. Wir verweisen einfach auf die Telegramme; die Reden! tiger Mereorolog belamttew Professor Schussle noch bis zum 22. ö pro ot «Mulru brachten wenig Neues. Der deutsche Kronprinz reist ^ auhalten. im strengsten Jnccgnito unter dein Namen eines Grasen v. Lingen t In Folge innerer nculichcn Erwähnung des vm 8. d. Di nach Oberitalien. Alle bei großen Berliner Juwelieren gemachte ^ gefeierten 80. Gclnwtsragre, des früheren Mihtcrarttr.' nerrnMens Bestellungen auf goldene Dosen. Uhren, Orden und wie sonst noch j iir Großenhain bringt die „Köizschenbrodaer .Leitung" d,e 'Notiz, das die bei Monarchenzusninmenlüujten abfallenden Trinkgelder heißenF in Kötzschenbrsdn der Herr Major von Larisch n:n L.">, Marz seiner von denen besuchende Fürsten ganze Hettolitersiiäe mit sich führen,! 03. Geburtstag gefeiert. Vor 6! Fahren bereits erwarb sich der sind abbcstellt worden. Es herrscht in Berlin arge Verstimmung! rüstige Greis den hohen St. ^eurrichs-Orden, dessen ältester Ritte' über eine Ungalanlerie des galanten Victor Emanuel. 'Auf ein sehr! gedachter Edelmann somit unzwerselhast sein dürfte. Dieser Tage ist ein Unteroffizier deo Regiments „Kaiser Wilhelm", sammt einem Grenadier des Regiments „Bönig Johann" nachdem Beide vor ca. 3 Wochen zusammen defere.rte», hier wieder cingrbracht worden. Der erjiere soll namentlich durch den als Spieler bekannten Grenadier zur Desertion veranlaßt worden sein. Air der böhmischen Grenze ist, wie inan hört, dw Avreuir der Flüchtigen erfolgt. — An der Tharandterslraße befand sich seit längerer Zeit eine unter dem'Namen , die Seltmann'iche Kaffeeöudc in Fner Gegend verbindliches Schreiben des Kaisers hat er - gar nicht geantwortet Kaiser Franz Josef verweilt noch in Dalmatien, täglich ange- redet, täglich Ausflüge unternehmend, bald einem Volksfeste bei- > wohnend, bald die Gebeine des heiligen Simon betrachtend - - jedes Kronland Oesterreichs hat seinen Heiligen und der'Nepomuk Tal matienS wird wahrscheinlich Simon heißen. Locales und Sächsisches. — Der Geburtstag Sr. Maj. des Königs wird dieses Jahr wahrscheinlich im engsten Krene des kgl. Hauses begangen werden, s gt-tannlc Bude. Dieselbe war dem Verleim hinoerlicl, und deshalb Fremde Fürstlichkeiten sind nicht zum Besuche angemeldet. Das Königspaar wird vermuthlich den Festtag in Strehlen, wohin bis dahin das Hoflager verlegt werden soll, verleben, nachdem im Lause des TageS im kgl. Schlosse Gratulationscour abgchalten sein wird. Der Premierminister v. Friesen wird das diplomatische EorpS zu einem Dinee vereinigen, der Kricgsministcr v. Faeriee, der bis da hin von seinem Sturze sich erholt haben wird, versammelt in seinen prächtigeil Räumlichkeiten Alles, was die Residenz an hcrvorragen den Personen besitzt, zu einer glänzenden Rout. — Unser verehrter König nimmt nicht blos reges Interesse an der Musik, seinem Oheim, dem verewigten König Friedrich August ähnlich, er ist auch ein sehr großer Freuuo der Blumenzucht. Schon längst war eü als ein Uebelstand empfunden worden, daß die „Flora" zu ihren reizenden Blumcnausstelluugen nur das doch sehr be schränkte Local im Doublettensaale der Terrasse zur Verfügung habe und auch Ce. Majestät sprach sich gelegentlich eines Besuches vorm Jahre gegen Herrn Gartendireetor Krause darüber aus. Ohne etwa einen Wunsch abzumarten, begab sich vor einigen Mo naten Se. Majestät in den Garten des Maximilian-Palais an de, Ostraallee, wo allerdings für die Flora zu AusstellungszweLen Raum vorhanden ist. Eine Localbesichtigung ergab, daß ein brei ter Landstreifen, der längs der Diarienbrücke hinläuft uno an zwei Seiten vom Landgrabeu eingefaßt ivird, der Flora die Möglich kcit bieten würde, in Blumenausstellungcn 'Neues und Ge diegenes zu leisten. Von freien Stücken bot So. Majestät diesen Arealstreifen der Flora an, die natürlich danlbar das hochherzige Anerbieten aiinahm. Die Uebcrlaffungsüedingungcn sind dem Vernehmen nach die, daß die Flora der königl. Kasse nur die Kleinigkeit von 3000 Mark zahlt, sich aber anheischig macht, das Areal zu keinen anderen Zwecken als zu eigenen blumistischen und zu Ausstellungen zu verwenden uno nicht zu veräußern. Thut sic etwaüAndcrcs, so hat sie eineEonvcntionalstrafe von 300,000Mark zu zahlen. Die Abschließnng dieses Vertrags, bei der mehrere juri stische Fragen zu erledigen waren, ist durch Vermittlung dcS Juftiz- rathS Oe. Stein I. erfolgt. Man wird also vermuthlich an dieser Stelle recht bald die entsprechenden Baulichkeiten entstehen sehen. — Dem Dienstboten Liebers und dem landwinhschnstlichcn Arbeiter Eigcnsce in Frohbnrg wurde wegen langjähriger treuer Dienste auf dem dortigen Ritterguts die silberne Medaille vom Albrechtsordcn verliehen. — Wie das „Dresdner Journal" mittheilt, ist Sc. Exc. Herr Kriegsminister von Fabriee gestern Morgen während eines Spazier rittes im kgl. Großen Garten vom Pferde gestürzt. Zum Glück gäbt der Zustand des Herrn 'Ministers leine Veranlassung zu ernsthafter Bcsorgniß, obschon einige Tage vergehen werden, ehe Se. Ere. wieder außer dem Hause erscheinen ivird. — Unser Zweifel, daß cs zur Zeit in Sachsen gegen 300 un besetzte Volküschnllehrelstellen gebe, war, wie uns ein Mitglied der Chemnitzer Eonferenz von Bczülsschulinspeetoreu mittheilt, nicht begründet. Um dem Unterrichtsministerium Material zur Entschei dung der Frage: ob beim nächsten Landtag die Errichtung von I oder 2 neuen Seminaren zu beantragen sei? zu bieten, hatte der bei der Eonferenz mitanwesende Geh. Schulrath Kockel den Wunsch aus gesprochen, daß jeder der anwesendenBezirksschulinspectoren die Zahl der in seinem Bezirke unbesetzten Lehrcrstcllcn angeben möge, d. h. derer, die trotz des Zuflusses neuer SchulamtScandidaten, die vor Ostern d. I. ihr Abgangsexamen bestanden, nicht hatten besetzt wer den können. Es ergab sich bei der Addition die traurige Höhe von 306 bis 310 Stellen. Hierbei waren noch die Stellen nicht »unge zählt, wo wegen einer daS gesetzliche Maß überschreitenden Kinder zahl (120 auf 1 Lehrer) eigentlich die Anstellung eines weiteren Lehrers geboten gewesen wäre, sondern nur die, die thatsächlich va- cant waren. Es ist das die Folge des namentlich früher gegen die Lehrer geübten Knausersystcms. Möchten namentlich ländliche Ge meinden einsehen lernen, daß auch sie mit ihren Lehrcrbesoldungen über daö gesetzlich zulässige Minimum hinausgehen müssen, wenn nicht die Schulen zum Nachtheilc für sie und das Ganze den Krebs gang gehen sollen. Gestern früh halb 7 Uhr ging mit der Eisenbahn ein Mi- litär-Commando der Infanterie, bestehend aus 3l» Unteroffizieren und Soldaten, von hier nach Spandau ab, um bei dem dort gebil deten Lehrbataillon eingestellt zu werden. — Wir sind hier seit einigen Tagen wieder aus unserem neu- lichen kurzen Friihlingütraume durch einen rauhen Nachwinter (Nachts bi« zu 4 Grad Kälte) hcrauSgeschrcckt worden, im oberen Erzgebirge, auf dem Kämme des Gebirges, sieht es aber noch viel winterlicher aus. Dort schneit eö fast ununterbrochen und vorge stern herrschte z. B. in Altenberg eine Kälte von 9—10 Grad. Die der Besitzer schon >eit gceamner Zeit zum Abbruch derselben veran laßt worden. Da dies wiederholter 'Mahnungen ungeachtet von demselben bis jetzt unterlassen worden war, so ist die Buoe gestern früh auf Anordnung des 'Raths von oazu lömmaudiricn Leuten ab gebrochen worden. — O e i s e»t l i el> c Sitzung der S ta d tv c r o r kne te n den 1i. April. 'Aua kein Ratpocollegiiiin waren mehrere Rättze unk kcr Thclbiilgcnneisicr anwcicuk. In vorgestriger 'Nummer brachte» wir eine spccialisittc Miühcünrg über ke» großen Verwaltungeapharat. welcher kcr Statt Dresden Lurch die AuMhuing kco Oinlommeinieuergcsctzcü auierlogr wirk und beute bewillige» kie Staeidererknetc» die vom Naive poUaufig verlangten Bereg'nungoiiimmc» von und .'n>^.i Mark unk gcnchmigen die Niekrrietznng einer gcmischlcn Deputaiwu von je Mitgliedern der beitcrieiligcn ooitcgieu ;nr tndssnimg von Wavlvericvlägcn ;ur Wahl in kie M DiliriclS. Abähätznngs- Commiisirnen. Bckanntcrn.atzen wünscht Hci r D taduatv F lath vom I. Jnli k. J. an in den Ruhestand zurüctwltretcn; der Stadt- ratl) sowohl wie tas diesseitige Collegium l aben hierbei >vc Be dauern über den Bcrlnst anegekraät e.v.d wirk dem AUS!Reiten den beute die veriassungsmätzige D-ension von .'C>'>.'> Mart zuer- knnnt. Hieran! wird cinc Mchrwrtcriing wegen der für das lau sende Jahr vroicclincn Neu- und Ilmpsiallerungen von Straßen und Plätzen bewilligt, dem Direktor tcr e lll. Beärleäcvuie ein Wohnungsäguivaleiit gewährt, der Amhebung der Aiewalgiamm- luiigen bei den ^reistcilc» in der I., :!. und !. Gemeineeschule bclgcsiünmt und tcr Stelivcrtrciuugöauiwand Gr v ertränkte Kehrer a» tcr Krcun'cvulc zu V'aüeii der Bes. Id des d iosailwigeii HauShalkplancs genehmigt. Das alle Elbc.uai war bekannter- »laßen, es wird da Niemand widersprechen, ,änin>erlich v.leuchtet; wen» kie DampiichimährtsLircelidn uuvi Abends beim 'danken der DampssRüsc kie Kienkö.be anbrannte, konnte man ka unten Halo unk Beine brechen, ohne tatz eine ankere'.'Ncmä cv.scele das zu icvcn im Stanke gewesen wäre. Daö neue Eltgnai soll, wie cs scheint, die Segnungen einer ordentlichen Gasbeleuchtung ge nießen. kenn Rath unk Ltaktvcrolkncte sink darin einig gewor den. daß eine k o p p c l s - i t i g c Belenchlang denc.dcn hcrgcüellt unk kie Latcrncn-ahl daselbst - wenn wir recht hörten - um Mack verwehrt werden soll. Dem Zoologischen Garten kommt der Stadlrath insofern entgegen. als er kie erweiterte Masser- ro(r!cgn»g von kcr Stakt auö bis in kie Nähe kcö Ranvthier- hcuues, kie äRio Mark testen wirk, zur Hallte am eigene Koste» auMhrcn will; kie wi'chcr erbetene unentgeltliche Ueverlassung Los ManerS an den Garten bat er aber abgclehnt. Das ent- nommcne Wasser muß tarüniäßig bezahlt werken. Die Stadt verordnete» sind damit allenthalben einverstanden, unter der Be tingung, daß der Acticnvcrcin Zoologischer Gauen der Statt daö Recht des Widerrists cinräumt stir den Fall die Stadt im Hinblict ans cincn ganz unerwartet starlen eigenen Bcdari den Widerrist iür nöthig hält. Gelegentlich kcr Bcrathung üvcr kie neue städtische 'An leihe in der Plenarsitzung vom 17. März e. lehnte tas Collegium kie vom Staktrath dringend bciürwortctcEilistcUni'g einer Summe von Ak»,Ot!i> Mart für kie Herstellung eines Gcnlraikcpots iür kaö F-enerwehrmiutut av unk wollte dagegen kiese Lmnu e zur Erbauung von ttättischcn Warmbädern verwandt wissen. An» nochluaügc Vorstellung ,eiten deö Slaktrar S macht kas Colle gium heute - Kehrt und bewilligt, wie sein Vcrwaltungrano- lägt. tic genannte Suinine zu den weuerwehi reechen. an den Staktrath noch die Austorkernng, -nnächit in gecignelcr Weise zur Einrichtung von Warmbatcanstallcn >ür kcn Bckars kcr minder bemittelten Einwehncricl a t in den vcr- schiekcncn Ltakttheücn durch Privatunternehmer 'Anregung zu geben unk hierbei entsprechende Unterstützung auö kcr Stakttasse in Aussicht zu stellen, nach einem Jahre aber weitere Msttkhcümig über den Erfolg an dieses Collegium gelangen zu lasten. Der Bericht kcö VerwallungSauöschusscS über kcn Plan zu der neuen «>. Bürgerschule lvor kein Pillnitzer Schlage» wirk aui Au rag kcS Staktv. lliichtcr ahgcsctzt. 'Nach längerer Debatte bewilligt taS Eoltegium lür tc» Neubau tcr Il. Bc.zirkoschulc «aus der Waitgastcs kie bcranschlaglcn Beträge von Wä.'.iHl stNark und WchW Riark iür Inventar und Durngerätl e. Staktv. Schul- kircrtor Heger muß bei dieser Gelegenheit sagen, daß vom päda gogischen Stantpuiikt ans hetrachtct, bei kcn Voiksschulbauten bis In kie neueste Zeit Fehler gemacht worden seien. Bei Er bauung eines SchlachthoicS ziehe man Flciicl er, bei Piertcaus- hcbluigc» Pscrkcvcrftäiitlge u.s.w'. hinzu, also thuc man cS auch hier, man ziehe Lehrer zur Berathung des Bauplanes bei. Er stellt cinen diesbezüglichen Antrag, welcher lebbait bekämpft unk mit 52 gegen 8 Stimmen abgclehnt wirk. Schließlich nimmt kaö Collegium über kie Bebauung kcS Ungcr scheu Grundstücks an kcr Ecke kcr Martin- und Bautznerstraße Bericht entgegen und von den stakträthllchcn Miltöclluiigcii über den dcnnaligcn Stand hinsichtlich der Coiistituiiung tco katholischen Sckuilauö- schusscs Kcn»tniß. Daö kgl. Ministerium tcö CnilnS und ösftitt lichcn Unterrichts wirk sich mit kein kgl. Ministerium des Inner» über kie Frage der Eompetenz tcr Stadtverordneten in kieicr Angelegenheit in'ö Einvernehmen setzen. Schluß halb Uhr Folgt geheime Sitzung. — Neben all tem Seltene», waö tic Sonne morgen bescha llen mag. wird sie auch das ärmliche Stübchen einer 81jährige» Greisin in Lunzenau erhellen, kaö der noch immer rüstige» Frau Liebcrö. Die alte, allgemein beliebte Frau feiert zugleich mit diesem Geburtstage ihre s c ch zigj ä h rigc Tl'ätigkcit als — Botenfrau. I» dieser langen Zeit schritt kie Frau, Jahr auö, 2abr ein, wöchentlich 2 bis st Mal von Lunzcna» nach Penig um Lebensbedürfnisse re. der und bin u« bestftk»w'-
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