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Die griechische Regierung hat ihre internationalen Verpflichtungen in der kreten sischen Frage schwer verletzt, indem sie den Aufständischen durch Sendung von Munition Vorschub geleistet und es geduldet hat. daß die griechische Annexlonspartei offen ihr Haupt erhob. Die griechische Regierung scheint dabei von der Annahme ausgegangen zu sein, die Mächte würden sich mit Feuereifer für die Anglieder- ung Kretas an Griechenland in s Zeug werfen, auf Grund einer hellenischen Begeisterung, wie sie zu Bvron'S Zelten ea voxus war. Inzwischen sind aber die verantwortlichen Träger der NegierungSgewalt in Griechenland von den Botschaftern der Mächte mit erkältender Nüchternheit darüber belehrt worden, daß derartige romantische Reminiscenzen in unserer Zeit der kühlen Realpolitik ganz und gar nicht am Platze sind und daß vor allen Dingen ein streng korrektes Verhalten auf internationalem Gebiete von dm degenerlrten Enkeln der 10,000 Unsterblichen verlangt werden müsse. Wahrscheinlich werden die Botschafter bei ihren bezüglichen Vorstellungen auch nicht verfehlt haben, die griechische Regierung darauf aufmerksam zu machen, daß der Grundsatz „Bezahle Deine Schulden" auch für so hochmögende Herren mit geschichtlicher Vergangenheit, wie eS die wackeren Hellenen sind, bindmde Kraft hat. Die Annahme eines solchen Hinweises liegt um so näher, als die verschiedenen Komitees griechischer Gläubiger sich nmerdlngs geeinigt haben und wegen der an den saumseligen griechischen Staatsgläubiger zu erhebenden Ansprüche nunmehr ganz eines Sinnes sind. Es gehört wirklich eine beispiellose Un verfrorenheit dazu, wenn ein bankerotter Staat, der in frivol kontrahirlen Schulden bis über die Ohren steckt, auch noch in internationalen Fragen den großen Herrn spielen und sich auf gefährliche, den Frieden des ganzen Welttheils bedrohende Abenteuer elnlassm will. Die Botschafter scheinen denn auch den Herren Griechen ganz gehörig den Standpunkt klar gemacht zu haben, so daß die griechische Negierung alsbald klein beigegeben und unter tausend gestammelten Entschuldigungen die Versicherung ihrer unbedingten „Loyalität" abgegeben hat Wer an die Loyali tät glaubt, bezahlt natürlich einen Thaler, Was griechische Ver sprechungen und Bethcueruugen Werth sind, wissen die Botschafter gmau so gut wie die griechischen Staatsglänbiger. Immerhin ist es ein dmi Frieden und der Ordnung dienlicher Gewinn, daß die Griechen nunmehr wissen, sic stehen unter europäischer Polizei aufsicht und daß sie daher ihrem Annepionseifer gegenüber Kreta, der Noth gehorchend nicht dem eigenen Trieb, einen Dämpfer anfsetzen müssen, wenn sie auch „unter der Hand" fortfahren werden, mit den Kreiensen, zu liebäugeln. Sonst hat die kretensische Frage in den letzten Tagen offenbar einen Schritt zur Beruhigung gemacht. Ein weiteres Anwachsen dsr Aufstandsbewegung scheint ledenfalls nicht eingetreten zu sein. Dieses Resultat dürfte in erster Linie auf Zurückziehung der gri-chischen Hand vom Spiele znzuschreiben sein, so daß sich in diesem Falle wieder einmal die Einmüthigkeit der Mächte in der orientalischen Frage gut bewährt hätte. Allerdings will eine an scheinend auS wohlunterrichteten Kreisen stammende Nachricht wissen, daß dieses Mal unter den Mächten Zwiespältigkeit ge herrscht habe für den Fall, daß Griechenland auf die gemeinsamen Vorstellungen der Mächte eine unbefriedigende Antwort geben würde. Den Zankapfel soll wiederum England unter die Mächte geworfen haben. England habe nämlich für den Fall des Ein trittes der augedeuteten Eventualität eine Blockirung Griechenlands und Kretas in Vorschlag gebracht und von den Regierungen Frankreichs und Oesterreichs sei dieser Vorschlag auch unterstützt worden. Nun.ergab sich aber die nächste Frage: „Wem soll das Mandat zur Ausführung der Blockade übertragen werden?" Die Meinungen über diesen Punkt waren getheilt. Oesterreich und Italien waren, in Bethätigung des ihrcr Politik beigemischten latenten englischen Zuges, geneigt, der Londoner Regierung die Aufgabe der Blockirung znzuweisen. während Frankreich g-gen einen solchen Plan die schärfste Einsprache in Aussicht stellte. Deutschland wäre alsdann In die üble Lage gekommen, sich den Intentionen seiner Verbündeten entgegen ebenfalls gegen eine so verhängnißvolle Erweiterung des englischen Einflusses aussprechen zu müssen. In schneller richtiger Eckenntniß dieser Sachlage ließ nunmehr die deutsche Regierung einen energischen diplomatischen Druck auf die griechische nuSüben. um sie zu einer Stellungnahme zu veranlassen, die durch gänzliches offizielles Preisgeben der Kretenser die Situation augenblicklich zu klären geeignet war. Die griechische Negierung folgte dem deutschen Einfluß und dadurch wurde das beruhigende Moment, das plötzlich so merkbar hervor- getreten ist, in die kretensische Frage hineingespielt. Nach dieser Darstellung wäre also die neueste Wendung in der kretensischen Augelegenhei« ein Erfolg der deutschen Diplomatie, die dann wiederum durch Ihre Wachsamkeit und rechtzeitiges Eingreifen eine dem Frieden gefährliche englische Kriegslist durchkreuzt hätte. An innerer Wahrscheinlichkeit fehlt es der vorgedachten Dar legung keineswegs. Dagegen trägt eine andere gleichzeitig kolpor- tir'.e Mrlduug dcu Stempel der Erfindung an der Stim. ES wird nämlich behauptet, daß die Türken auf Kreta entschlossen seien, die Gewährung der von den Ehristen verlangten Vorrechte durch die Piorte damit zu beantworten, daß sie den Schutz Frank reichs anrnfen. Frankreich fei bereit, einem wichen Begehren zu Willfahren und zur milirärischen Besetzung Kretas zu schreiten, und diese ganze Aktion sei auf russilchen Einfluß zurückzuführen. Ein kategorisches Dementi ist dieser Meldung ans dem Fuße ge- folgt, die offenbar auf englische Quelle zurückzusühre» ist. Non den Engländern gilt hier der Satz: „Man sucht Niemand hinter dem Busche, wenn man nicht selbst dahinter gesteckt hat." Die Engländer möchten das neue Odium, das aus der kretensischen Angelegenheit auf sie zu fallen droht, möglichst abschwächen und suchen daher Frankreich als das Karnickel binzustellen, das im Aufträge Rußlands angefangen hat. Wenn das Spiel nur nicht schon gar so sehr abgeleiert wäre! Das hindert aber nicht, daß die englandsreundlichen deutschen Blätter, z. B. die brave Tante Voß mit ihrem sieghaften politischen Scharfblick, doch wieder auf die englische Angel beißen. Dagegen kämpfen Götter selbst vergebens! Sollten die Kretenser wider Erwarten sortfahren, trotz aller Zugeständnisse die Geduld der Mächte zu erschöpfen, so würden diese unzweifelhaft den von türkischer Seite zu ergreifenden scharfen Nnterdrückungsmaßregeln freien Lauf lassen. Daß auch die kreten sischen sogenannten Ehristen, die großentheils m einem wüsten Aberglauben dahinleben, keine „Lämmer" sind, hat la Herc Curzon Namens der englischen Regierung im Parlament selbst zugegeben. Dann dürfen die Aufständischen sich auch nicht wundem, wenn sie eben nicht lammesmäßig von den Türken behandelt werden. Im Nebligen warnten dieser Tage die „Hamb. Navr." davor, daß man in Westeuropa den Aufstand allzu tragisch nehme. Das Blatt erinnerte dabei an den letzten großen Aufstand auf der Jiffel, der von l867 bis 1869 dauerte und mit der Zurückführung der unbotmäßigen Kretenser zum Gehorsam endete. Einen solchen Ausgang müsse, das wurde in sachverständiger Weise begründet, die Sache auch dieses Mal nehmen, wenn nicht eine europäische Macht Winkelzüge triebe und insgeheim entschlossen sei, den Aus ständischen den Rücken zu decken. Diese Macht aber könne nach Lage der Umstände nur England lein und deshalb gelte es für die übrigen Mächte, den Engländern, Kreta scharf auf die Finger zu passen. Kern schreib- nutz Ferusprech-Berichte vom Berlin. Tie Verhandlungen über den Abfchlu II. Juli, eines neuen n. Wrrci. cvey, maiy Pros. rr. rrnrrius rzr yeurc 1 Uhr hier gestorben. iura. Ludwig Mcinardus. Komponist der Oratorien nd „Simon PetruS", ist gestern in Bielefeld gestorben. deutsch-amerikanischen Anslieferungsvertrages rnben ^ast seit einem Jahre. An ihre Wiederaufnahme ist dem „Tageblatt" zufolge nicht zn denken, da bisher eine Einigung zwtscven der deutschen Negierung und der Negierung der Vereinigten Staaten über ge wisse gegenseitige Forderungen nicht erzielt werden konnte. — Die „Nordd. Allg. Ztg." bestätigt, daß in Preußen die Bcsoldktngs- ausbesserung für iämmtlichc mittlere und höhere Beamten, ein schließlich der Vortragenden Räthe der Ministerien, in Aussicht genommen ist. Die Verhandlungen hierüber seien bereits soweit vorgeschritten, daß die Aussicht vorhanden sei. die Aufbesserung im nächsten Etat zu ermöglichen. Ebenso stehe es mit dieser An gelegenheit für die Beamten des Reiches. — In der Gewerbe- Ausstellung. und zwar in Alt-Berlin auf dem Marktplatze, wurde gestern eine Dynamit-Patrone aufgefunden. Wie sie dahingekommen, ist noch nncinsacklärt: sie wurde heute unter Anwendung der nöthigen Vorsichtsmaßregeln in die Spree versenkt. Berlin. Wirk!. Geh. Rath Prof. E. Cnrtius ist heute Nachmittag H a m v Luther" und ^ . . , . Auch über Kreuznach und Umgebung haben sich gestern schwere furchtbare Gewitter entladen, welche große Ver wüstungen anrichtelen. Zwei Arbeiter wurden vom Blitz erschlagen. Frankfurt a. M. Nach einer Petersburger Meldung der „Franks, Ztg." wird das rlsisische Kaiserpaar demnächst Kiew be suchen und von dort nach Wien und Darmstadt reisen. Späterhin wird dos Kaiierpaar mit dem deutschen Kaiser zusammerrrreffen, vielleicht in Berlin, und gedenkt erst dann London und Kopenhagen zu besuchen. Lübeck. Das gestrige mit Orkan verbundene Gewitter hat im Fürstenthum Lübeck großen Schaden angerichtet. Stach heute vorliegenden Meldungen sind gegen 40 Scheunen und Häuser theils abaedeckt. theils umgewcht worden. Viele Gebäude wurden durch Blitzschlag einaeäichert. In den Wäldern ist bedeutender Schaden durch Windbruch entstanden. Straßburg i. E- Der NegiernngSkanzlist Cabannes, der im Jahre 1888 wegen Landesverralhes zu 10 Jahren Zuchthaus venntheilt worden war, wurde gestern begnadigt und aus seiner Haft entlassen. Er hat sich zn seiner Familie nach Paris begeben. Köntgsberg i. Pr. In der Beleidigungsklage des Grafen Kllnkowström gegen den Direktor der Kvnigsvergcr Walzmühlc wurde Letzterer freigesprocheu. Marburg i. H. Das gestrige Unwetter mit Hagelsturm hat in hiesiger Gegend großen ^«chnden angerichtet. In Marburg schlug der Blitz ohne zu zünden vier Mai ein. Die Wassermassen haben das Straßenpflaster ansgerissen. In der Gemarkung Dürk heim ist die Ernte durch Hagelschlag vernichtet und in Nieder- Klein wurde ein Wohnhaus durch Blitzschlag eingeäschert. In Kirtorf wurden 24 Schafe getödtet und der Schäfer beiäubt. Bromberg. In dem Disziplinarverfahren, welches gegen den Bürgermeister Roll in Gnesen verfügt war. weil derselbe bei einer Feierlichkeit das Spielen der Nationalhymne verboten hatte, erkannte der Bezirksausschuß gegen den Angeschuldigten auf Dienst entlassung. Bkckeburg. Der fürstlich Schaumburg-Lippe'sche Staats minister a. D. Spring ist heute nach längerer Kmnkheit im Alter von 74 Jahren gestorben. Nürnberg. Der deutsche Kaiser hat heute zum JONährigen Jubiläum der Kvnigl. privilegirten Schützen-Gesellschaft in Bam berg durch den preuisischcn Gesandten in München einen silbernen Becher mit Reichsadler als Ehrengabe gespendet, worüber in Schühenkrriscn große Freude herrscht ^ G r a iiso e 11 z. Bei der ReichSlaasstichwahl im Wahlkreise Schwetz wurde Hold (ReichSp.) mit einer Mehrheit von 187 Stimmen gegen den Polen von Saß-Jaworki gewählt. Darmstadt. Die Denkschrift, welche den Verträgen zwischen Hessen und Preußen flir die gemeinschaftliche Verwaltung der LudwigSbahn beigegeben ist, kommt zu folgendem Nciuinb: Wäh rend bisher die Ucbcrschüffc der StaatSellrnbnbnen durch die Ver zinsung des Aniagrkav.telS nabrzn ansgebraucht wurden, wird nach dem Erwerb der hessischen Ludwigsbahn und dem Eintritt in den Betrieb, wenn die Betriebsüberschüffe ans der Höhe des Jahres l895/96 bleiben, auch bei Einstellung eines Betrages von rund 000.000 Mk. für die Tilgung noch ein Ueberschnß von rund 1 Mill. Mk. erübrigt: dabei ist eine Verzinsung der oberheffiscbeu Eisenbahnschuld zu 4 Prozent angenommen »nd eine 3prozcntige Verzinsung eines Bankkapitals von 32 Mill. Mk. für die Neben bahnen auf Grund des Gesetzes von 1890 bereits in Rechnung gezogen. Darm st adt. Dem Vertrag zwischen Hessen und Preußen über die gemeinschaftliche Verwaltung des beiderseitigen Eisen bahnbesikes sind folgende Hauptpunkte zu entnehmen: Der gelammte beiderseitige Eiienbahnbesiv wird zu einer Betriebs- und Finanz- aemeinschaft vereinigt. Ausnahme davon bilden dieMain-Neckar- Bahn und die an dieselbe anschließenden dreistaallichcn Neben bahnen, welche zunächst von der Dctricbsgemeinschaft ausgeschlossen bleiben, mit dem beiderseitigen Rechtsvertraae aber in die Finanz- gemeinschast einbezogen werden. Bei dem Bau neuer Bahnen ist Preußen mit Rücksicht auf den in Hessen weiter vorgeschrittenen Ausbau der Nebenbahnen unbeschränkt. Für Hessen werden die jenigen Nebenbahnen, für welche die Kredite jetzt gesetzlich bewilligt sind, durch die gemeinschaftliche Verwaltung für die hessische Regierung ausgevaut. Bezüglich der finanziellen Wirkung des Vertrages wird annähemd angegeben: Die beiderseitigen Betyeilig- nngsziffern für 1894 bez. 1894 95 werden für Hessen ergeben 8,188,812, kür Preußen 410,997,005 Mark. Das Gesammtversonal der hessi schen Luvwigsbahn tritt mit Ueberqang des Unternehmens in den Dienst der mit der Verwaltung der Bahn betrauten Behörden. Kassel. Tie Kaiserin ist mit den drei ältesten Prinzen, dem Prinzen Joachim und der Prinzessin Louise Victoria heute Nach mittag auf Wilhelmshöbe eingetroffen. * Paris. Kammer. Pourauery intervellirt über die Lage auf Madagaskar und bedauert, daß die Fremden, welche die Ein geborenen gegen Frankreich aufhctzen, nicht vertrieben würden. Der Kolonialminister entgegnet : Die Beziehungen zu den Civil- nnd Militärbehörden seien gute. General Voyron werde auf seinen Wunsch abberusen und durch einen erfahrenen General ersetzt. .... Die Regierung werde die Umtriebe und Unruhen erregende» w'- überall, so auch aus j Individuen zu hindern wissen. (Beifall.) Eine von der Regier- j ung acccptirte einfache Tagesordnung wurde angenommen. Hieraus verliest der Ministerpräsident Mölinc das Schließungs dekret und die Session ward geschlossen. — Der Senat nahm den Gesetzentwurf über die direkten Steuern und ferner einen Gesetz entwurf an, welcher Madagaskar als Kolonie erklärt. Die Session ward hierauf geschlossen. Rom. Kammer. Das Haus ist stark besetzt, alle Minister sind anwesend. Rudini theilt mit, daß das Kabinet seine Ent lassung cingereicht und daß ihn der König mit der Neubildung des «^,1 Kabinets beauftragt habe. Auf Antrag Rudini's vertagt sich die vx'i'«- Kammer auf unbestimmte Zeit. "—TL' Mailand. Tie bedeutende Zündholzfabrik von Dellacha - wurde gestern geschlossen und entließ sämmtliche hierdurch brotlos ^ werdende Arbeiter. Der Besitzer erklärt diesen Schrick mit der 2.^ » bureankratischen Kontrolle der Regierung, die seit der vor 1'. - " Jahren eingeführten Zündholzsteuec den geordneten Betrieb un möglich mache. Petersburg. Als die Kaiserin erfahren hatte, daß sich an Bord des Schulschiffes „Stein" der Kabelt Freiherr v. Grancv befinde, welcher ein Spielgefährte der Kaiserin war, und dessen Schwester Hofdame am hessischen Hofe ist, befahl sie gestern Grancy nach Peterhof, wo sie mit ihm ein längeres Gespräch führte. Petersburg. Der Kaiser wird am Montag die gesammten Offiziere der deutschen Schulschiffe „Stosch" und „-stein iu Peter- Hof m Audienz empfangen. K 0 nstantin 0 pel. Die Truppen für Hauran werden vor Beginn der .Hauptoperation auf 24 Bataillone erhöht. Inzwischen sucht man nur die befürchtete und infolge der Verzögerung der Hauptaktion bereits begonnene Hilfsaktion der Truien am Libanon zu verhindern. Die Vertheivigungsstellungen der Drusen sind gut vorbereitet, hartnäckige »nd langwierige Kämpfe werden erwariet. Zu Erzinghian sind ebenfalls 12 Medis-Bataillone des 12. Korps, angeblich zu Uebungszwecken, rhatsächlich aber, um die Kurden im Zaun zn halten, einberufcn worden. Sofia. Die Negierung ernannte eine Kommission behnfs Ansarbeitnng eines Entwurfes, betr die Regelung der Grenzfragr mit Serbien. Dieser Entwurf wird den Delegtrten mitgegebcn werden, welche behufs der Handelsvertragsverhandlnngen mit Ser bien ernannt werden. Washington. Tie Goldreserve der Staaiskassen ist auf 99,171,518 Dollars gesunken. Die Beamten des Schatzamtes habe» die Befürchtung ausgesprochen, daß die Goldentiinlmien durch die Chicagoer Programme angeregt seien. Eine weitere Bondsansgabc Ende Dezember oder mciglicher Weise noch früher wird für nn vermeidlich gehalten, falls die Verhältnisse sich nicht ändern. Chicago. Die Silberleute unter den Republikanern werden wahrscheinlich die Pcäsidentschastskandidatur Brvan's nicht unter stützen, wohl aber die Populisten's. Mehrere leitende demokratische Blätter verwerfen sowohl das Chicagoer Programm wie die Kan didatur Bruan's. Die Äoldlente werden ihre Wähler befragen, bevor sic sich über Ihre weitere Haltung entscheiden. Die heutige Berliner Börse verkehrte im Ganzen in besserer Haltung, der Verkehr freilich blieb auch heute wie an de» vorauSgegangenen Tagen in überaus engen Grenzen: es sind an dauernd nur einzelne Wcrthe im Verkehr. Befestigend wirkten die Meldungen über größere Kodleirversrachtungen anS dem Rbein- lande nach Belgien, ferner über die Preiserhöhung für Roheisen. Im weiteren Verlaufe war der Verkehr noch stiller, von Kursver schiebiingen konnte kaum die Rede sein. Bankaktien lagen fest, aber still, nur Kreditaktien und Kommandltanthelle waren besser beachtet. Am Elseirbahiraktleiimarkte srtzie» Dortmund-Gronauer auf aünsffgcn Iuni-AiiswciS die steigende Bewegung fort. Von fremden Bahnen waren Franzosen und schwrizkrischeaut beachtet. Warschau-Wiener schwach. Sehr schwach lagen Montanwerthc. weder für Kohlen- noch für.Hüktenwerrhe sind nennenswerthe Kurs- Veränderungen hervonnheben. Von fremden Renten sind an dauernd argentinische Weiche begünstigt, Italiener auf die Kabinets krisis leicht nacbgebeird. Privaldiskorrt 2/» Prozent. — Am Gc- treidemarkt blieb die Haltung andauernd schwach. Verstim mend wirkten das andauernd warme Wetter, matte Tcndenzbcnchlc von den meisten auswärtigen Börsenplätzen, voran von Nord amerika, und das Fehlen jeder Kauflust. Wetzen ca. "/«, Roggen etwa Mk. niedriger. Hafer erfreute sich auch heute und zwar sür spätere Termine reger Nachfrage. Weizen weiter steigend. «Spiritus still, aber fest. — Wetter: schön, Westnordwestwind.