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GS. Jahrgang. S17. Montag, IS. Dezember 1S2V. Gegründet 1838 ««Glich»»» Dre»»«^ >e-»!pe»<h»>-Sammelnummer »»»4». «» «r «achl,«I»rLch,: »»SN. >" Dr—den Bororlen d^ «y'ich zw»,mal. Juliasung mono».«.» w-, »irrleljS!»». L-ezUgS° weouyr „ch,9.20 m.. durch d.PoK »ei lugl.iwe>mo!.B«r.a„d M-EV4U.. oierirUSbrt. IS M. Di» I lpallis» N? mm drei!« Zell, 2 M. Au> Fomlllenonzelgen, 4ln,eigen unler An^t?iaen-Vreiie. eie»'». u. Wodnung-markl. I Ipa„»k,e An. >md «erliLuI» 22°^ V-rzue^plilde I-ul 0 2 1^- «uamürlla» Sl-iIIrkg« gegen Borau»d«Lh>u»g. «la^elnuimner ZV VI. «achdnuk nur ml» denNIchee Quellen eng »de (»Dresdner Dochr.'l nildM» - Unoerlangl» SchriltWch« «erden nlchl m!ld»««dN. SchiWeiiung und SonpigelchIM»»«« Bi«ri«»llr»a» »»4». «. Bering „n V»e»»q » «elcheed« t, », P-IUchech-Nsnt« »«»,» U«e»p«, «»»nlärdemttcheL «LTÄLkl ZtMlAiTIOZe Ein ernster amerilmnisch-japanischer Konflikt Eine Erklärung -es japanischen Außen- Ministers. lT igner Drahtbericht der »DreSdn. Nachrtchte n".l Tokio, 1L Dez. sOstasiatischcr Dlenst.) Der sapa« «tschr A n ß e n m t n i st c r hat aus die zahlreichen Prcsse- SrSrterirngcu in der Kabelkrane eine Erklärung ab gegeben, wonach er die Manöver, die mit dem Aapkabcl in -er Ocfsentlichkeit getrieben werden, widerlegt, lieber den Besitz der ans der Insel Uap mündenden Kabel könne überhaupt nicht gestritten werden» denn Japans Besitz -ieser Insel beruhe auf dem englisch-japanischen Vertrag, durch den Japans Eintritt in den Krieg erst veranlaßt wurde. Andere Nationen sind dabei nicht zu Rate gezogen worden. Meder Amerikas Kricgötcilnahmc im Jahre 1917 »roch der im Jahre 5919 geschlossene Ncrtrag von Versailles kouute» au dem Besitz re 6» t der Insel, sowie der Kabel etwas ändern. Das sei schliesilich Sache Englands uud Japans. Er erwarte nicht, dab England sich jemals Leu damals abgeschlossenen Verpflichtungen entziehen werde. Was die Bereinigten Staaten mit England bezüglich ihrer Teilnahme am Kriege abgeschlossen hätten, interessiere Japan nicht, weil das viel später liege. Sorlel dem Mini ster bekannt sei. habe England auch Japans Rechte »erletzt. ES könne daher nicht über den Besitz der Insel oder der Kabel verhandelt werden, sondern nur über die Verwendung der Kabel. Japan sei bereit, mit allen Staaten sich in dieser Krage zu verständigen, da die Kabel de» internationalen Berkekr dienen sollen, wenn sie über haupt verwertet werden sollen. Genf, 12. Dez. Die japanische Delegation teilt mit: Bekanntlich tagt seit einigen Wochen in Washington eine internationale Konferenz kür den tcut-cl-en Tele- graohcnverkehr. die vor allem damit beauftragt ist, die ehe» Die Dölkerbundsversammlung. Genf. 11. Dez. Die Bölkerbundsversammlung einigte sich auf dringenden Wunsch des Präsidenten H y in a n s aus folgende abgeänderte Anträge: I. Der Antrag der Kommission, die Mandate Belgiens, Brasiliens, Spaniens und Griechenlands Ende dieses Jahres als er loschen zu erklären, soll angenommen werden. 2. Die vier nichtständigen Mitglieder werden tm Laufe dieser Session wieder nur sijr ein Jahr gewählt. 3. Die tibrllgen von der Kommission vorbereiteten Anträge werden an die vom Rate zu bezeichnende besondere Kommission zur Prü fung der AbändcrungSanträgc überwiesen. 4. Die Ver sammlung erklärt cs für wünschenswert, dag von den vier zu wählenden Mitgliedern des Rates drei aus Europa und Amerika und das vierte ans Asien oder einen anderen Erd teil entfallen. Alle vier Antrag« wurden sodann an genommen. iW T. V.) Gens, 11. Dez. Die Abrüstnngsfrage wurde heute in einer öffentlichen Sitzung der sechsten Kommission erörtert. Admiral Fisher iEngland) erstattete den Be richt der Unterkommission. Sie ist sich klar darüber ge wesen, dass cs bei dem heutigen Zustande des gegenseitigen Mißtrauens in der Welt unmöglich ist. eine allgemeine Abrüstung auf breiter allgemeiner Grundlage durch?,»- führen. Es wird vorgeschlagen, daß der nächste Weg zur Schaffung einer Herabsetzung der Rüstungen eine gleich zeitige Herabsetzung der Militärbudgets der Mitglicdcr- ftgaten des BölkcrbnndeS sei. Genf, 12. Dez. Die Fünfte Kommission beschloß, den baltischen Staaten, deren Ausnahme vorläufig ab- gelebnt wurde, die Beteiligung an den technischen Organen des Völkerbundes zu ermöglichen und der internationalen Arbeitskonfcrcnz zu empfehlen, ihnen auf Ersuchen Zu tritt zur inter"ativ"alev ArbcltSkowm"^,, z„ gewähren Genf» 11. Dez. Die Internationale FrancnlIga für Friede und Freiheit richtcle ein Schreiben an den Vorsitzenden der Blockadckommisstvn Lord Robert Cecil in dem daraus hingcwlcscn wird, daß nnler Blockade Maßnahmen vor allem unschuldige Frauen, Kinder. Kranke und Greise leiden, und daß daher unterschieden werben müsse zwischen einem finanziellen Druck von Han- delSmahnahmen gegen Negierungen und Maßnahmen, die die Ernährung beeinträchtigen. tW. T. B.s Paris. 11. Dez. Der französische Delegierte Bivlani wider ruft die Nachricht, er habe die Absicht, sich von den Genfer Verhandlungen zurückznziehen. sW. T. B.s Brand in Cork. London, ir. Dez. Ei« großer Teil des Zentrums der Stadt Eork ist gestern ei «geäschert worden. Das Jener wütct noch immer. Gemcindegebändc. die Earnegic- Blbliothek, ein Lichtspieltheater, zahlreiche Geschäfte und Prioathänser sind vom Feuer zerstört woiden. Die Be völkern«» ist von einer Panik ergrisscn. sW. T- BI maligen deutschen Kabel zu verteilen. Aul dic'er Konie- renz sind England, die Bei einigte» Staate» Frankreich und Japan vertreten. Die M e i » u n g s v e r i h ' c d e n h e i t e n haben sich so verdichtet, daß die Konferenz in eine Sackgasse geraten ist. iW. T. B.j London. 11. Dez. Baron Salomoto, ein bekanntes Mitglied des sapanischen Oberhauses, führte ln einer Rede ans.' Wenn Japan den AUIanceverirag mil England er neuere, müsse es die Streichung des Paragraphen fordern, der die Alliance für den Fall eines Krieges zwischen Japan und Amerika anher Kraft setzt Paris, 11. Dez. Einer Washingtoner Meldung des „Newyvrk Herald" zufolge gab Unterstaatesekretär Davis vor dem Sciiatsausschuß für auswärtige An>-elegenh«iten Erläuterungen über die Verhandlungen mit Japan wegen des K a b e l s a u f ?) a p. Amtliche Stellen halten die Lage für sehr bedenklich. Paris, ll. Dez. Wie der Ncnnorker ,Herald" aus Washington meldet, hat das Mitglied des Neoräsentanrcii- hanscs Julius Kahn. Vorsitzender des Ausschusses für militärische Angelegenheiten, im Kongreß die Frage zur Sprache gebracht, ob Japan aus einen offenen Konflikt wischen der weißen und der gelben und schwarzen Rasse hinarbcite. Er beschuldigte die japanisäie Regierung, sic bcgünstige die Agitation gegen Amerika unter den niederen Klassen der sapanischen Bevölkerung. Die Wett wisse letzt, daß Amerika sich einem Kampfe nicht entziehe, wenn es dazu gezwungen sei. IW. T. B.s Einjährige Beschränkung -er amerikanischen Einwanderung. Washington. 11. Dez. Das Repräsentantenhaus nahm bei der Beratung der Gcsehcsvvrlage über die Beschrän kung der Einwanderung einen Abünderungsanlraz an, durch den die Beschränkung der Einwanderung aus ein Jahr, und nicht aus zwei Jahre, wie ursprünglich vorgesehen war, festgesetzt wird. tW. T. B.s Der Gouverneur von Kalifornien hat dir Bundes regierung von dem Inkrafttreten des gegen die Japaner gerichteten lalisornisclien Gesetzes, betreuend die Erwerbung von Land durch Fremdlinge, benachrichtigt. Das Gesetz tral am IN. Dezember in Kraft. tW. T. B.s Eine deutsche Note an den Dvlkerbun- über Euperi-Malme-y. Berlin, II. Dez. Die deutsche Negierung ha, dem Völkerbund» der sich am 15. Dezember mit der Volksbefragung in Eupen und Malmedn be fassen soll, eine Note zugchen lassen, in der sie in An knüpfung an ihre früheren Noten nochmals die ver schiedenen Punkte hervorhcbt, die die vertragswidrige Handhabung der Volksbefragung durch die belgischen Be hörden kennzeichnen. Dies sind: technische lindurchsüyr- barkcit der Abstimmung, Beeinflussung der Stimmberech tigten, Vergeltungsmaßnahmen für die Ausübung deS Stimmrechtes, Unterdrückung der freien Meinungsäuße rung. Ausweisungen und Einschüchterung durch ein be sonderes Lockspitzelsnstem. Di-c Note fährt sodann fort: Gestützt ans diese Tatsachen, bittet die deutsche Negie rung den Völkerbund, die unter belgischer Leitung erfolgte Volksbefragung für ungültig zu erklären und Maß nahmen zu treffen, durch die der Bevölkerung die Mög lichkeit einer wahrhaft freien, »nbeeinslußlen Willensäuße rung gegeben wird. Nach Ansicht der deutschen Regierung kann dies ans Grund der vorliegenden Erfahrungen nur dadurch geschehen, daß der Völkerbund selbst die Volks befragung in die Hand nimmt. Nur durch ein unmittel bares Eingreifen des Völkerbundes würde an > das der deutschen Negierung in der der Note der alli ierten Mächte vom Iki. Juni I»I9 beigesügten Denkschrift gegebene Versprechen seine Verwirklichung finden, wonach die Volksbefragung in Eupen und Malmedn unter Leitung des Völkerbundes stattfinden soll. lW. T. B.) Die Note über Oberfchlesien. Die deutsche Antwort auf die Ober» schl e s i c n - N o t e der Entente ist am Sonnabend in London durch den deutschen Botschafter überreicht worden. Sie soll erst dann in Berlin veröffentlicht werden, wenn die Nachricht von ihrer Uebcrgabe in London ein- getroffcn ist. Eine französische Warnung an Polen. Paris, 11. Dez. „HumanUS" teilt mit, daß Minister präsident Lengucs gestern im Kammcrausschuß für aus wärtige Angelegenheiten zugegeben hat. daß Polen im perialistischen Zielen nachsagtc uud daß es von die s«r Krankheit noch nicht geheilt sei. Er fügte hinzu: Wir empfehlen Polen, ans seine hochfliegenden Pläne zu verzieh !cu und fordern die polnische Negierung aus. sich ruhig zu verhalten, wenn sic dem Zusammenbruch entgehen will, der einem zweiten Angriff gegen Rußland folgen würde. Dic Herren in Warschau haben Besseres zu tun. als den Krieg wieder anznsangen. Sic müssen daran denken, sich zu organisieren und vor allen Dingen versuchen, ihrem Finanz- und Wirtschaftselend ein Ende zu bereiten. Die Ankworl aus die Note über die Einwohnerwehren. Berlin, 12. Dez. Beim Auswärtigen Amt ist gestern abend die Antwort der interalliierten Kom mission aus die am 9. Dezember abends übergebene deutsche Note über die Einwohnerwehren cingetrosscn. Die Kontrollkommission erkennt die Gründe für eine besondere Behandlung d«r Einwohner wehren in Bauern und Ostpreußen nicht an. wiederholt die grundsätzliche Forderung sofortiger Auf lösung und Enlmafsniing aller Selbstschutzorganisativnen und verlangt unverzügliche Mitteilung darüber, welche Maßnahmen die deutsche Negierung hierfür zu tressrn ge denkt. Der Wortlaut wird alsbald veröffentlicht werde«. Die Schnelligkeit, mit der die Antwort erfolgt ist, läßt darauf schließen, daß die Kontrollkommission ans Grund älterer Instruktionen gehandelt hat. Die deutsche Note kan« ln den fremden Hauptstädten noch nicht Vorgelegen haben. Bei der vitalen Bedeutung der ^-rage für Deutschland wird es aber unvermeidlich lein, daß sich die alliierten Regie rungen selbst ans Grund der in der deutschen Not« vorgv- brachten Argumente damit bei-'sien, wobei zu hoffen ist, daß sie den augenblicklich bestehenden Verhältnissen Rechnung tragen werden. Die deutsche Negierung wird durch den Bot schafter entsprechende Schritte unternehmen lassen. 1WTB.1 Amerika und -le deutschen NUnislerrede« l» besetzten Gebiet. Paris, 11. Dez. Die Mehrzahl der Pariser Zeitung«, läßt sich von ihren Berliner Korrespondenten melden daß sich der amerikanische Geschäftsträger in einer besonderen Verbalnote dem englisclt-sranzösisch-belglich«« Prolest gegen die Reden deutscher Minister t» besetzten deutschen Gebiete angeichlossen habe. sAn Berliner zuständigen Stellen ist über ein solche- Vorgehen nichts zu erfahren.) Schließung Berliner Soleis. tDrabtmeldunn unsrer Berliner Schrtltlrit«n».s Berlin, 12. Dez. Der Verein der Berliner Hotelbesitzer trat heute zu einer Versammlung zu. sammen, an der die Direktoren fast aller Groß - Berliner Hotels tirilnahmen, nur das Hotel Adlon war nicht ver treten. Der Syndikus des Verbandes Jnstizrat Katz wandte sich gegen das Vorgehen der Staatsanwaltschaft. Der Rcichstagsabgcordne.'e Dr. Psrisser berichtete über die Verhandlungen der Kommission im Reichstage-, die noch nicht abgeschlossen sind. In der weiteren Aussprache er klärten noch einige Hotelbesitzer die Schließung ihrer Betriebe. Es wurde eine Entschließung angenommen, die an den Reichskanzler, die Reich-minister und die preußischen Staatsininisier gesandt wurde und in der er- klärt wird, daß sich die Vertreter der größeren Berliner Hotels und Restaurationsbctricbe verpflichten, spätestens vom 15. Dezember ab ihre Rcstaurationsbctriebe so lange geschlossen zu halten, bis es ihnen wieder ermöglicht werde, ohne Verstoß gegen gesetzliche oder behördliche Maßnahmen ihre Betriebe ordnungsgemäß zu führen, weil sich die Un möglichkeit strikter Jnnehaltung dcr Verordnungen gezeigt habe. Zwecks Verhandlungen mit den Regierungsstellen und Behörden wurde ein Ausschuß eingesetzt. Heute hat bereits die HotelbctriebS-Aktien gesellschaft ihre Küchen und Ncstanrationsbctrieüc ge schlossen. Der Kaiserhos schließt morgen. Die Voll versammlung des Vereins Berliner Hotelbesitzer, die am Dienstag abend stattsindct, wird sich 'mit der Schließung weiterer Betriebe beschäftigen. Protest-emorislraljon -er Berliner Beamten Berlin, 12. Dez. Die heute vom Deutschen Be-- amtenbund veranstaltete Protestdemonstration hatte trotz des nnsreundlichen Wetters eine gewaltige Teil- nehmcrzahl auszuwelsen. Nach Zehn tausenden zählende Züge begaben sich früh von de» Sammclstellen aus nach dem Lustgarten. In dem einen Zuge wurde ein weißer Sarg mitgesahren, der die Inschrift zeigte: „Hier trägt die Be- imteiischast ihre letzte Hoffnung zu Grabe". Im Lustgarten sprachen acht Redner, darunter Gehcimrat F-aikenüerg vom Reichsministerium des Innern. Sie alle führten aus, daß das Besoldungsgesetz unzurelchcnd sei. Angenommen wurde eine Resolution, in dcr schärfster Protest gegen die Ablehnung der vom Deutschen Beamtcnbund geforderten Teuerungszulagen erhoben wird. Die Prager Demonslralionen. Prag. 11. Dez. Gestern versammelte sich die kommunt. stucke Arbeiterschaft dcr Prager Fabriken, mehrere tausend Mann stark, vor dem Parlamentsgebäude, nachdem es schon vorher in einzelnen Stadtteilen zu Zusammen stößen mit der Polizei gekommen war. Die Menge vor dem Parlament versuchte, das Gcb'Aide zu stürmen. Mehrere hundert Gendarmen und P"'Asten verhinderten dies aber. Während eine Abordnung der Streikenden im Parlament weilte, steigerte sich die Erregung der Meng« derart, daß es zu heftigen Zusammenstößen mit dcr bcwafs-' netc» Macht kam. Es sielen rvn beiden Seiten Schüsse, etwa 8». Soviel feitgesiellt werden konnte, wurden 28 Arbeiter und v Polizisten verletzt, einig« schwer. Die Ansammlungen vor dem Par,«'" ent dauerten den ganze» Tao über, doch hielt dcr Kordon »and.