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»«V fr«» «MAG». frUH «* «atkrckM» Ha» LW D-ttw Kvankbe» s» vr». wandelt oder di« Ehe? Run, wem» -a» auch wir so gehen sollt«, möchte ich über haupt nicht heiraten." Krau von Rüger lacht« geoetzt. .Lasser» wir dag." entgegnet« sse leichthin. ^vah di« Etz« Suttünschungen bringt, di« nn» Frauen in jeder SebenSsaser v»:r. ändern, das. liebes Kind, wirst Du wohl auch erfahren. Ich meine. Du weißt überhaupt noch nicht, was Lebc-n heisst. Wir Dcntichen kennen nichts weiter als die Arbeit. De» rechten Lebensgenuss hingegen versteht nnr der Russe! Du lulltest vernünftig sein, Ina. und die Bewerbungen deß reizenden Herrn Lchischin nicht so ohne weiteres von der Hand weisen." Ina schaut« auf. In ihrem seinen, mcrrmorweihen Gesicht, dag kam» «ine» »arten Nosaschinnner auf den Wangen trug, arbeitete heftig« Entrüstung und die braunen Augen schaute» säst schwär-, unter den langen Wimpern hervor. „Darein verbitte ich mir doch jede Eiuunschiiiig," entfuhr eö ihr Ixftig. „Ich habe Dir schon so oft gesagt» -atz ich ihn verabscheue: trotzdem ziehst Du ihn ausfällig heran und stellst ihn sogar als meinen begünstigten Berehrer hin, was mir außerordcnt- ltch peinlich ist!" Krau von Rüger lachte spöttisch. „Ich bitte Dich, Kind, gib Dich keinen lächerlichen Illusionen hi>n. Der schone Schwede ist verheiratet, und selbst ivenu leine Krau —. na, ich will nichts weiter sage«: aber Du wirst wohl klar genug lein, daß von dieser Seite nichts zu hffsen ist. Im übrigen aber, — Du bist arm, hast kaum sv viel, dass Du Deine Malsindien in München beenden kannst. Was' soll daun ans Dir werden? Denkst Du, von Deinen Bildern leben zu können?" „Und wenn, — warum nicht? Meine Porträts erfreuen sich schon eines gewissen RufcS und«ines kleinen 5Nrnd«»krcifeS. So viele leben von den Erträg- «issev der Kunst, warum ich nicht?" „Seben. — aber wi«? Siehst Du, da» ist e» «den. Der Deutsche ist so genügsam! Wenn er nnr zu essen hat. — ivaS, ist ihm gleich, und wie er vegetiert. Aber lerne Du nur erst das Leben bei uns kennen, j„ Riga, in Petersburg! -Dann lachst Du mit mir über Deine kindischen Ideen. Und Herr Wassil Schi sch in ist reich." Ina zuckte die Achseln und zog di« feinen Brauen hoch. „DaS kommt, wie D» weißt, für mich nicht in Betracht. Aber ausserdem, kennst Du Herrn Schischins Verhältnisse? Der Mann macht mir den Eindruck einer dunkle» Existenz, trvh seines vorne huren tvehabenS. Ich traue ihm alles Schlechte zu. Und auch seinen Bewerbungen kann ich nur einen zynischen Beweggrund unterlegen. Er siebt mir ganz danach aus. als könne er hier «in« Verlobung «ingehen, di« «r am Ende des Krieges als lästige Kessel schnell wieder abstreist." Krau von Rüger schlug entsetzt die Hände zusammen. „Ader Mud!" rief sie „WaS Du Dir da alles zusammenrciursl! Das sind ja rein aus der Luft gegriffene Hirngespinste! Willst wohl ein wenig den ahnungsvollen Engel spielen, wie das liebenswürdige Gleichen im Kaust, erster Teil? ES fehlt blos noch, dass Du den Pferdefuß entdeckst." Geärgert stand da» junge Mädchen auf. Sie kannte die Sticheleien ihrer Schwester und sah sonst mit Geduld über kleine Bosheiten hinweg. Aber in diesem Kalle verstand sie keinen Spatz. Sie war selbständig und lebensklug, und ihre, durch die Porträtstudien erlangten Kenntnisse der menschlichen Gesichtszügc mit ihrem wechselnden Ausdruck machte» sic zu einem vortrefflichen Beurteiler. Außerdem wollte sie sich iu keiner Weise die Eigenbestimmung über ihr Leben verkümmern lassen. Und derartigen Angriffen war sie nun täglich ausgesevt, da ihre Schwester es sich zur Aufgabe gestellt harte, das junge Mädchen möglichst glücklich an den Mann zu bringen, glücklich, nach ihren eigenen Begriffen, da sie das Glück nur im Reichtum sah. Ina Hartwig stand «c Sir hohe Stelnbrüsiung gelehnt, vor khr tm dirfr- «mwvbenen Nbendschattcn eine ivcite, herrliche Landschaft: rechts entlang der grün überwölbte Laubengang, an dessen Ende ein kleines Lnsthcuis prangte. Role Strahlen brachen sich in den Fenstern und spielten über die Bronzefigur rines Faunes hin, der mit aufgestützten Ellbogen auf dem kleinen Dache lag und spöttisch überlegen die gnkvmmendcn Fremden zu mustern schien. Was mochte wohl der Künstler, der diese Gestalt geschaffen, sich -abel gedacht bcweu? Ob das eine Satire sein sollte auf die überfeinerte Lebewelt eines solchen VrtrS. auf die Kultur, die doch so viel Hässliches barg unter dem Deckmantel rück sichtsvollen Sichpersteh.-nS? Das bartlose Gesicht mit den welken Längsfaltcn. die lüstern vorgeschobene volle Unterlippe, die schräg emporgezogenen buschigen Brauen, ans der eckigen Stirn, der dürftige Haaransatz des HintcrkopfeS, — dies alles glich fast Zug um Ang den Lebemännern, di« hierher kainen. um die Kranl- »ekten de» Wohlleben» «Wäpnhrkle». Und »schl »am »inbesten glich dieser ben». »ene Faun dem Russen, welcher vorhin der Gegenstand ihre» Gesprächei aeweje» war. vor diesem Man« empfand sie einen seltsamen Widerwille». Dageae« — wa» durfte sie bindern, des jungen Schweden zu gedenken, der im vorigen Jahr mit seiner schwerkranken Krau und der lieblichen kleinen Karin hier geweilt hatte? Er war nicht wiedergckommen, Herr Olaf RLolauder, wie Ina so treib gewüuicht: und eö war ganz zwecklos, der Neigung zu diesem Fremden nachznhängen. der vielleicht nie wieder ihren Weg kreuzen würde nnd sie grwitz längst vergessen hatte. Da tönte das Rollen eines Wagens von der Dtratze heraus und endete mit scharfem Knirschen vor dem Eingang zum Sanatorium. Und Ina sab. wi« von Innen der Schlag geöffnet wurde, sah einen schlanken Mann herauSspringen. dem ein ältliches Fräulein, bepackt mit Schachteln und Handtasche, folgte: sab. datz ein liebliches, blondlockiges Mädchen von kan«, vier Jahren von dem Herrn sorglich Heransgehvhen wurde, und sttülte ihren Herzschlag stocken vor jubelnder Freude. „Karin!" rief sie hinab. Und „Fräulein Ina!" scholl eS vo« «tue« sübru Kindcrstimmcheu zurück. Der Herr zog den Hut und winkte hina«f. wo da» junge, schöne Mädchen stand, »mkost von den letzten Strahlen -er untergebenden Lonne. Und dann standen sie sich Auge in Auge gegenüber, di« zwei. Ina oben an der Freitreppe, die kleine Karin ans dein Arm, welche sich fest an ihre Wange drückte, und der stolze, grosse Mann mit ernst nachdenkliche» Blicken vor Ihr. um den Mund ein gerührtes Lächeln. Er hielt Inas Hand iu der seinen und sprach mit I e ichtbewegter SIiin me: „Ihr Blick streift den Trauerflor da liebe» Fräulein. Und tn Ihrem Auge ist «in zages Fragen. Ja. meine^iltaria ist nicht mehr. Sie starb einige Wochen nach unserer Ankunft in Berlin. Ganz still und sanft schlief sie ein." „Friede sei mit ihr!" sagte Ina leis« und feterlich. Und indem ste da» »tnd fester an sich drückte, flüsterte ste: „Arme Kleittel" Olaf Mvlandcr lächelte wieder, waS sein ruhiges, von einem kurzgesch-nttte- nen Bart umrahmtes Gesicht angenehm verschönt«. „Dem Kinde geht eS gut, aber mich mögen Sie immerhin bedauern. Ich bin mein lebelang von Franc». Händen verwöhnt worden und entbehre die Kameradin nur schwer." Das junge Mädchen errötete. „Wollen Sie meine Schwester begrüben?" frug sie ablenkend. „Gewiss. Wi« befindet sich Krau von Rüger?" „Oh, ihre Gesundheit hat ganz prächtig« Fortschritte gemacht. Worts«» Jahr muhte sie noch im Rollstuhl gefahren werden, jetzt kann sie bereit» einen kleine» Spaziergang, auf ihren Stock gestützt, unternehmen. Sie wartet hier ganz allein. Die anderen Herrschaften sind noch auf dem Tennisplatz." Die Begrüßung war kühl und förmlich. Frau von Rüger warf chrer Schwester einen ungeduldig tadelnden Blick zu. weil diese noch immer ihre« kleinen Liebling auf dem Arme hielt und leis« kosen- mit dem Kinde sprach. Aber Ina liest sich nicht stören. Sie mar so froh, so glücklich, dass er gekommen war, — mn ihretwillen gekommen! Sie sah eS an seinen suchenden Blicken, sie fühlt« eS mit ihrem bebenden Herzen. „Wir glaubten schon nicht mehr. Sie diesen Sommer wiederMtetzen," sagte Krau von Rüger. „Wie kvinmt es. -ah Sic in so später Jahreszeit noch reifen?" „Ich bekam erst jetzt Urlaub, und zwar unk auf mein drängendes Ersuche« für die Zeit von vierzehn Tagen. Die schivedische Botschaft, bei der ich beschäftigt bi«, ist mit Arbeit überlastet. Aber ich mutzte fort." „So sind Eie wohl gar krank?" „DaS nicht, o nein, durchaus nicht, — höchsten» ein wenig angestrengt. Ader metttc kleine Karin möchte ich untersuchen und beobachten lassen, damit, wenn eine Anlage der tückische» Krankheit ihrer Mutter aus di« Klein« ttbergegangen sein sollte, sobald als möglich vvrgebcngt werden kann." Krau von Rüger fand diese Sorge ein wenig übertrieben, aber sie sagt- nichts. Nun wurden Stimmen laut, ein ganzer ElioruS. Sie schallten durch daS HauS und näherten sich über den Raicuplatz des Gartens der Terrasse. „Sieh' da. Herr Molandcr!" Ein Begrüßen nnd Händeschütteln, eine Kette von Bei leidsbezeugungen. «in Fragen und Flirten. Olaf erhob sich endlich, und da das Kinderfräulcin Klein Karin nun wieder in Empfang genommen hatte, ver abschiedete er sich, indem er Frau von Rüger iu sormvollrr Weise, Ina mit innigem Druck die Hand küßte. (Fortsetzung folgte MWMWMIWM I LtsUengsru«»»« I MMlMtll'. «orzügl. für Nervenleidend« m. Dauerpflege, emvf. 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Aus Anlass der Frontverlegung aus dem Somme-Gebiet veröffentlichen wir nach einander Kartenskizzen des in Frag« kommenden Geländes, deren erstes Blatt Arras wir heute unsern Lesern vorführen.