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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.05.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260526029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926052602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926052602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-05
- Tag 1926-05-26
-
Monat
1926-05
-
Jahr
1926
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Mittwoch. 2S. Mai 1S2S — »Dresdner Ikachrichien" — Ar. 242 Seite S »den :ren dem chuh . B. ort- von cend Im nen, ng. »oll. uer- er» ,625 v. Der chuhe düng derer ticl.» dache von ierS- war x»nk. rerft r«< ard !li- :tha: ie«e- iltu» dwtg ung: itner ain chts- bc« rliuS ung: »»er »atö- fol- rltus User, «ren errn inen seur. i brr tchen l ber «mit- Rub. Fritz rlia« der DI« Die wirtschaftliche Aotta-e -e» Greazhaadwerk». Bereit» seit dem Jahr« 1024 führt da» Handwerk an der deutsch-böhmischen Grenze einen verzweifelten Kampf um die Existenz. Die Währungöverbältntsse seit diesem Jahre haben dazu geführt, bah die »rohe Mehrzahl der deutschen Grenz, bewohne» ihren Nedars an handwerklichen Arbeiten aller Art. sowie Reparaturen und Instandsetzungen an Bekleidung», und HauShaltumgSartikeln »sw. lcnsettS der Grenze deckt. So ist jede Absatzmöglichkeit für die heimischen Gewerbebetriebe versiegt, die beschäftigten Gesellen und Arbeiter muhten käst raltlo» entlassen werden. Die Boxstellungen vom LgndcsauS- schuh de» Sächsischen Handwerks und anderer .0or'""-""on«n, in-besondere durch Schaffung eines Ausglcichözollcs im kleinen Grenzverkehr, eine Besserung berbeizusllhrc». sind leider un> gehört verhallt. ES wurde teils der unmögliche Anöweg cmv- sohlen, die eigenen Preise möglichst niedrig zu bemessen und hierdurch den Unterschied zwischen den Preisen dies- und jenseit» der Grenze zu verringern, teils wurde darauf hin- gcwiesen, das, die jetzigen Vereinbarungen im Grenzverkehr nach den Erfahrungen ber letzten Jahre auch sehr leicht wieder einmal eine für Deutschland und insbesondere Sachsen vor. teilhaftere Bedeutung erlangen könnten, als dies zurzeit der Fall ist. begliche Aendcrung des Wirtschaftsabkommens mit der Tschecho^Llvwakoi ivnrde aber grundsätzlich abgelchnt. Inzwischen haben sich aber die Verhältnisse katastrophal gestaltet, worunter ganz besonder» das Schuhmacher-, Schnei- der«, Sattler-, Böttcher-, Korbmacher«. Stellmacher, und üürschncrgewcrbc leidet. Diese Zweige liegen so gut wie völlig brach, da ihnen jede Konkurrenzfähigkeit durch den Stand der Währung genommen ist. ES stellt sich z. B. ein guter Sakko-Anzug bet äus,erster Berechnung in Sebnitz aus ,51 Mk. und in Böhmen auf 800 Kronen — 65 Mk. Aebn- lich ist e» bei Schüben und anderen Artikeln. Wenn schon der Unterschied in Stoffen und Zutaten bei gleichen Quält- täten erheblich ist, so fällt doch der Anteil der Anfertigung am meisten ins Gewicht. Tenn während z. B. ber heimische Schnr-idermetster mit einem tarifvertraglichen Lohne von 76 Pf. arbeitet, bestehen in Böhmen keinerlei tarifliche Bin dungen hinsichtlich Arbeitslohn und Arbeitszeit. In Böhmen wird die Stunde mit durchschnittlich 8 Kronen — 30 Pf. be zahlt. Die Arbeitszeit beträgt dort zwölf und mehr Stunden. Man steht also Tatsachen gegenüber, die zu einer völligen Ausschaltung des ansässigen Gewerbes führen. Die Wirtschaft- licke und steuerliche Leistungsfähigkeit de» heimlichen Grenz handwerks ist auf diesem Wege so gut wie vernichtet worden. Die hier herrschende bittere Notlage ist dem LandeSansschus, des Sächsisclntn Handwerk» unter anderem auch aus den zahl- reichen Notschreien ans den Grenzbezirken bekannt geworden. Wertvollen Teilen de» gewerblichen Mittelstandes droht der völlige Untergang, wenn der Staat sich nicht endlich besinnt, wirksame Abhtlfcmahnahmcn zu ergreifen. Sollte nach wie vor eine entsprechende Aenderung des Wirtschaftsabkommens mit der Tschccho-Slowakei nicht möglich sein, so sollte der Staat zumtnbestcns durch Beschaffung von Arbeitsmöglichkeiten für die am schwersten betroffenen Berufe oder Bereitstellung öffentlicher Mittel die äußerste Not lindern und den betrof fenen Bolkstcilen die Ucberwtndung solcher außerordentlicher und unverschuldeter Notzeiten erleichtern. Seit Jahren steht da» schwer um die Existenz ringende Grcnzhandwcrk ohne jede Hilfe da. Nunmehr aber darf Negierung und Landtag keine Stunde mehr säumen, um durch eine sofortige Notstandsaktion den wirtschaftlichen Ruin der betroffenen Kreise zu verhüten. —* Oberbürgermeister Rlühcr wir- am 26. Mai der Er- Ssfnung einer Gcsundheitsausstcllung in Budapest bei wohnen. An ber Ausstellung ist das Deutsche Hygienemuseum in Dresden hervorragend beteiligt. —* Keine Stadtverordnctensiknna. Die Gesamtsihung der Stadtverordneten fällt in dieser Woche aus. —* Verleihung von Ehrenzeichen. Dte Gewerbe, kammer Dresden verlieh in Anerkennung besonderer Verdienste um Handwerk und Gewerbe dem Glaserobermeister NeichstagSabgcordiietcn QSkar Beier in Dresden das trag, bare Ehrenzeichen in Silber am wetß-grünen Bande. —* Krenzkirchenglocken. Bon den fünf Kreuzkirchenglocken werden jetzt drei, und zwar die drei, die allsonntäglich zum Hauptgottesdienst ertönen, mit elektrischem Antrieb versehen. Ende dieser Woche wird einige Male Probe geläutet werden. Dte Bevölkerung wolle deshalb sich nicht beunruhigen, wenn einige Male zur außergewöhnlichen Zeit die Glocken klingen. Die elektrische Stromzuleitung liegt schon seit Anfang des JahreS 1814. Doch mußten bei AuSbrnch des Krieges die Arbeiten eingestellt werden, weil alle Motore beschlagnahmt wurden. Die mittlere und die größte Glocke sollen später mit elektrischem Antrieb versehen werden. —* Wohlsahrtsbricfmarkcn. Die WohlfahrtSbrtefmarken für die Deutsche Nothilfe sind noch bis Ende Mat auf allen Postsendungen de» In- und Auslandes zu verwenden. Verkaufsstellen für Dresden sind sämtliche evangelischen Pfarr- ämter und die Geschäftsstellen der Inneren Mission. Landes- veretn für Innere Mission, Jcrdinandstcaße 16.N.. Ztnzen- dorfstraßc 17. Bon dort sind sämtliche Markenwerte in Bogen und einzelne zu erhalten. Der bet dem verkauf der Marken durch diese Stellen übrtgbletbend« Mehrerlös kommt der evangelischen WohlsahrtSarbeik zugute. —* El« Frühlings-Elternabend ber Christ ltchen Elternveretne der 16. und 31. B olksschule iPolterstraße und Fretberger Platz» im großen Saale deS Schivctzerhausrs, Schiveizrr Straße 1, brachte vollen Erfolg. Nach allgemeinem Gesang des FrtthlingSltedes „Der Mat ist gekommen" folgte die Begrüßungsansprache des hochver. dienten Leiters, Oberstudtenrate» Prof. Dr. Jahn, der sich zwei trefflich vvrgetragcne Stücke für Bioline und Klavier aiischlossen. Einige für die Bestrebungen der christlichen Elternschaft wichtig« Mitteilungen und Mahnungen deS Herrn Friedrich Hildebrandt leiteten über zu der Hauptdar- bictung des Abends, die in dem mit großem Beifall auf- genvmmenen Ltchtbildervortraq „Im Hause der Glückselig keit" bestand. Der Vortragende. Land, thcvl. Neumann. Geschäftsführer des Landesverbandes der christlichen Eltern- vereine Sachsens, führte dt« Anwesenden in hochinteressanten und lehrreichen Ausführungen an der Hand von zahlreichen Lichtbildern aus Konstanttnopcl und Kleinasien in die Schön heiten und Eigenarten der Türket ein. Seine während seines Kriegsanfenthaltcs selbst gemachten feinen Beobachtungen der türkischen Volksseele und Kultur verliehen dem Vortrag be sonderen Wert. Ein Schlußwort des Eltcrnratsvorsitzenden Mißbach und allgemeiner Gesang des Schutz, und Trnb- liedcS „Ein' feste Burg ist unser Gott" liesien den harmonisch verlaufenen schönen Abend in später Stunde ansklingen. —* Ein interessantes Schauspiel war am Dienstag abend auf dem Gelände der Kriegerhetmsiedlung in Coschütz zu beobachten, indem die seit 1870 dort stehende etwa 85 Dieter hohe Esse gesprengt wurde. Nach mehreren vorher gehenden Signalen stürzte dte Este, in drei Teile zerfallend, donnernd seitwärts in sich zusammen, eine ungeheure Staub wolke entwickelnd. Svrcngmeister Esche. Coschütz, führte diese Sprengung mit sechs Kilogramm Romperlt-Svrcngstoff in fünf Ladungen mit elektrischer Endzttndung aus. Eine sehr große Menschenmenge wohnte dem Schauspiel bei. —* Aufklärung ländlicher Brandstistungen- Der Gen- darmerie-Hauptwachtineister Adam in Beiersdorf lLausitz) hatte vergangene Woche in einer Strohfeime tn Flur Lawalde mit seinem Hunde einen sogenannten Pennbruder aufgesiöbcrt und sestgenommcn. Es mar dies der 1608 zu Nclchena» ge borene landwirtschaftliche Arbeiter Friedrich Karl Langer, der bereits im Jahre 1624 in Scitendorf, Amtsh. Zittau, eine Scheune angezündct hat und dafür zu längerer Strafe ver urteilt morden ist. Nach den gemachten Angaben hat sich Langer seit Ende Oktober vorigen Jahres in Qstsachscn und Niederschlcsien bettelnd hcrumgetricbcn, er will in Stroh feimen und Scheunen genächtigt und allerlei Diebereien be gangen haben. In den Gegenden, wo sich Langer in den letzten Monaten aufgehalten hat, sind eine ganze Anzahl zum Teil großer Scheunen- und Strohfeimenbrände zu verzeichnen gewesen. In Langer glaubt man den Täter ergriffen zu haben, der für eine Anzahl derartiger noch ungeklärter Ver brechen in Frage kommt. —* Eine bodenlos gemeine Betrügerei zum Nachteil einer in den achtziger Jahren stehenden Kaufmannswitwe Albrecht tm Stadtteil Briesnitz verübte der 1866 geborene, wiederholt vorbestrafte Handlungsgehilfe Rudolf Willi Notier, wie eine Verhandlung vor dem Amtsgericht ergab. Der An- geklagte sollte sich für dte hochbetagte Greisin um dte Aus wertung ihrer Wertpapiere kümmern. Anstatt dies zu tun. ließ Rotier die betreffenden Papiere tm Nennwerte von 20 700 Mark durch eine Bank verkaufen, erlöste daraus 226 Mark und verbrauchte das Geld im eigenen Nutzen. Frau Albrecht ist dadurch um ihre Ansprüche gekommen, die sich aus so genanntem Altbcsitz ergeben. In der Verhandlung versuchte der Angeklagte dlc betrügerische Absicht wcgzuleugncn und Er klärte. der VerkausSerlös stehe der Greisin zu jeder Stunde zur Verfügung, obgleich die Betrogene bisher keine Mark znrückerhalten hat und schon ein langer Zeitraum verflossen ist. Weiter wurde Rotier beschuldigt, für angebliche Vermltt, lung einer Hypothek einen Vorschuß von 150 Mark erhoben und dabei ebenfalls betrügerische Angaben gemacht zu haben. Rotter wurde »egen Betrugs in zwei Fällen, davon einer Im Rückfall begangen, zu vier Monaten Gefängnis ver urteilt. —* Ein Opfer des WettsportcS? Der Eisenbahnassistent Max Johannes Paul Kltmpel mußte sich wegen Ber- gehens und Verbrechens nach den 88 850 und 351 Str.-G.-B. vor dem Schöffengericht Dresden verantworten. Er wurde beschuldigt, als Beamter -er Retchsbahndirektion Dresden, und zwar in seiner Stellung bei der Güterverwaltuna in der Nosenstrasie, nach und nach Beträge, insgesamt gegen 8000 R. M., veruntreut zu haben. Um die begangenen Un regelmäßigkeiten zu verdecken, nahm er falsche Elntragun gen usw. vor. Klimpel, der sonst gut beurteilt wird, hatte sich an Nennwettgcschäften beteiligt. Anstatt mühelos und nebenher seine wirtschaftliche Lage durch zu erzielend« Ge winne zu verbessern, hatte er das Gegenteil erreicht, erlitt Verluste und siel dadurch erst recht hinein. Dem Angeklagten wurden mildernde Umstände versagt und demzufolge ein Jahr Zuchthaus — die dann gesetzlich zulässige Mindest, strafe — ausgcworsen. —* vtthneuooltöbuud. Zu der Vorstellung „Die fremde Fron au, Donnerstag Im Albert-1 l, eater sind nicht die Stummer« 4M bt» ««. sondern bi» I7N0 aufgernscn. Für Mi: gliedcr ohne «usruf siehe» »och «arten zur Verfügung. Tie Sinn: mern 401 bt« Nttü werden ttir Loiinlag, de» Ai. Mai, nachmittag» )^4 Uhr für Ibsen« „Gespenster" ansgerusen. —* Betrüger seftgeuommen. Von der «riminalpolizei wurde der Ibsährigc wohnungslofe Arbeiter Ltlo H o >1 l i e l d , der sich ob, , auch SS u st l i ch und HolserI gcnannl Iiat, sestgenommcn. <5r >i»l sich tn zahlreichen Füllen Geld crlchwtndclt. Gewöhnlich gab er an. er wolle «artoitel» von der Vah» holen, lein Geld reiche aber »ich: ganz au«. Geschädigte, die »och keine Anzeige erstatte, haben, wolle» die« bet der Kriminalstellc Löbtau. Tharandier Llraste 5, nachholen —* Zeugen gcfuchi. Am 12. April d. I. gegen 5.7 Uhr Irüh v»i ein Krastwagensührcr aus der Marienbritcke einen Radfahrer au gefahren, der trog starker Beschädigung leine« Rades scheinbar niitu verlev! wurde. Ter Radlahrer ist noch unbekannt. Zweit« An: klärung des Sachverhalte« «volle er sich bet der rtriunnalpolizet melden. —* Die Feuerwehr wurde Dienstag 7,40 Uhr vormittags nach Altenzell er Straße 44 gerufen, wo im Erdgeschoß aus ui ermittelte Weile ei» Slubenbrand entstanden war. Zn einer Hilfe letstung rückte sie 11,25 Uhr »acht« nach L a » b c g a st. Uferstrahc, au«, wo eine Antodrolchke nach der Llbcböschung zu umgeiippt war DqS Auto wurde mittels tzcbebäumen und Tauen gehoben und auf die Fahrbahn geschleppt. —* Kösischenbroda. tSchmcrrr Unfall.) Heute. Mittwoch, gegen 0 Uhr früh, wurde hier beim Uebcrschretlen der Eisenbahngleise ein Streckenarbeiter von einer Lokvmv tivc erfaßt und verletzt. Dr. Lenk von Kützschcnbrvda war sofort zur Stelle und leistete dem Verletzten die erste Hilfe. Es wurde schwere Gehirnerschütterung festgcstellt. —* Echönseld. fGesährdniig eines Eisenbahn- zuges.f Ruchlose Burschen hatten am zweiten Pfingstseier tag aus der Strecke Weißig—Bühlau zwischen Schönfeld und Schullwitz ziemlich große Steine auf die Schienen gelegt und dadurch verursacht, daß die Lokomotive des gemischten Zuges 8852 mit einer Achse entglei st e. Ein non Dresden beorderter HilfSzug hob die Maschine wieder aufs Gleis. Per sonen- und Sachschaden ist nicht zu verzeichne». Gendarmerie aus Arnsdorf mit einem Polizeihund stellte sofort Erörte rungen an, um die Buben, die durch diesen Unfug Menschen lebe» gefährdeten, ihrer Strafe znzusührcii. —* Licbstadt. (Beim T ch ü t, e n c i n z » g vom Pferd erschlagen.» Eine» tragischen Abschluß fand der Einzug der Schützen anläßlich des Schützenfestes am zweiten Feiertag- abend. Als die Schützen gegen 8 Uhr in die Stadt einzogeu, scheute das Pferd des Kommandanten, schlug aus »nd traf den unmittelbar hinter dem Pferd gehenden Sattlermeister Zöller am Kopf. Z. erlitt einen Schädelbrnch, an dessen Folgen er, bevor das herbcigernsenc Krankenauto der Siadt Pirna cintras, verschied. Z. hinterläßt eine Witwe und mehrere Kinder — Die behördlichen Feststellungen haben ergeben, das, eine Schuld an diesem tiesbedanerllchcn Unfall niemandem zn- znschreiben ist. Mit Rücksicht ans diesen Unfall wurde der Ein zug sofort abgebrochen und auch jede weitere Feierlichkeit ab gesagt. —* Löban. (Verhaftete Mörder.) Die beiden Stall- icbweizer Mordeck und Wolf, die ans dem benachbarten Rittergut Noscnhai» am Donnerstag, wie gemeldet, den Rittcrgutsinspektor Möller auf brutale Weise erschlugen, konnten bereits am Sonnabend in Lanschwitz bei Guben tn Schlesien durch den dortigen Landjäger bei dem Versuch, ihre Fahrräder zu verkaufen, sestgenommen werben. Willemilgsnachrichten aus DeutschlanD vom 2K. Mal 1828 tSächsische Meidnnoen ? Ukr vorm, ildriaen 8 Ilkr vorm.» Stationen -s-* Der Männergesang-Vercin von Saarbrücken in Berlin. Der Männergcsang-Berein von Saarbrücken ist tn Berlin etngctrofsen »nd wurde von Vertretern der städtischen Behörden tm Stadtvcrordneten-Foyer des Rathauses emp fangen. Anwesend waren ferner Vertreter deS Vereins der Pfälzer, der Württewberger, der Rheinländer, des Deutschen Sängerbünde», des Berliner Sängerbundes und ber ver einigten Landsmannschaften. Bei dem Empfang sang ein Mädchen-Chor von Lyzcums-Schülcrinnen unter Leitung des akademischen GcsanglchrerS Albert Röllcr sowie das Doppel- Quartett des Lelirergesang-Bcrcins. Oberbürgermeister Boeß begrüßte die Gäste mit einer Ansprache, für die als Sprecher des Saarbrücker Männergesang-VcrcinS Pfarrer Reichard dankte. Er sprach Insbesondere über dte Znstänbe im Saar- brücker Gebiet und die Bedeutung unter ber franzost^en Fremdherrschaft. Sodann wurde an den Oberbürgermeister MetkeS tn Saarbrücken et» Begrüßungs-Telegramm gerichtet. Darauf fand tm Großen RathanSsaal ein Frühstück zn Ehren der anSwärttgen Gäste statt. Heute nachmittag findet an schließend daran ein Rnndgang durch Berlin statt. Morgen wird der Saarbrücker Männergesang-Vercin nach einer Fahrt über die Havelsccn von Vertretern der Stabt Potsdam be grüßt. SanSsonct und die Sehenswürdigkeiten von Potsdam werden tm Mittelpunkt der Besichtigung stehen. Dann erfolgt dte Abreise nach Dresden. -f* Berliner Uraufführung. Paul ZechS neues Drama »Das trunkene Schiff" gelangte tu Berlin zur erfolg, reichen Uraufführung. Zecbs Drama ist eine Darstellung der LebenSballadc des Dichters Arthur Rimbaud, deS größten Lyrikers, den die Franzosen mährend des letzten Jahrhun dert» neben Paul Verlaine answelsen können. Wir erleben nun in Form einer „szenischen Ballade", dte tn einzelne „Stationen" zerfällt, das abenteuerliche Leben RtmbaudS von der Knabcnheimat bis znin Spital in Marseille, wo er qual voll stirbt. Zech verstand cS, das Ausmaß des LebenSgenteS Rtmbands in ergreifenden, knappen, snmbolfstcrcnden Bildern darzustcllen. Die Kindhctt in Charleville, die Flucht »ach Paris, dte Begegnung mit Verlaine, das gemeinsame Wanderleben beider Dichter, ihre Trennung, schließlich der Bruch mit Europa, dem ihm verhaßten Erbteil, dessen „soziale Struktur ihm zur Zmangsfackc wurde". Er lebt und stirbt nur für Afrika, dem Lande der Zukunft, im Gefühl einer kom. wenden Renaissance der Menschheit nach hctdiiisch-bionysischem Schnitt. — Zechs „szenische Ballade", die nach Rlmbandö be- rühmten Gedicht den Titel „Das trunkene Schiff" erhalten hat, besitzt den Dichter wohl zum Helden, aber dte Hauptsache tst Zech dte Klarlegung folgenden Problems an diesem Hel- den: dte geistige Revolution. Die Freiheit als ideale Leben». form wird durch den curopamüdcn Rimbaud als Kernproblem deS Stückes versinnbildlicht. — Die Jnszenisierung von Erwin PiScator tn der Berliner Volksbühne betonte jenes tenden ziüse Zeitproblem. Schon die technische Einrichtung der Kulissen zeigte revolutionäres Wollen. Auf einem großen dreiteiligen Wandschirm wird die Szenerie projiziert. Die Entwürfe dazu stammen von George GroSz, originell un- absurd zugleich. Sic stellen gleichsam Traumvifionen der handelnden Personen bar. Ein Hilfsmittel tst auch dte balla- deSke Musik von Wolfgang Zeller, die von Anfang bis zu Ende das gesprochene Wort begleitet, um die Stimmung des Wunderlichen zu erhöhen. Für die Schaulust ward hin reichend gesorgt und die Schauspieler paßten sich geschickt und leicht dem Wechsel der Abenteuer an. Achaz gab mit tempera mentvoller Jugendlichkeit den Rimbaud. Stecke! spielte Ber- laine tn ergreifender Weise. s* Jazz«Konzerte t« Große» Schauspielhaus zn Berlin. Der amerikanische „Jazzbandkönig" Paul Whitemamn wird mit seiner Kapelle am 26., 27. und 28. Juni im Berliner Großen Schauspielhaus gastieren. s* Ein Stavcnhagcn-Archiv. Für die Erforschung der Werke des bedeutenden plattdeutschen Dramatikers Fritz Stavenhagen, besten TodeStag sich jetzt zum 20. Male iährt. tst ein Mittelpunkt In dem Stavenbagen-Archiv der Hamburger Staats- »nd Nnivcrsalbtbltothek geschaffen worden. Wie Paul Wricde im Hamburger .Dutckborn" berichtet, wurde dte Grundlage für dieses Archiv durch ihn gelegt, indem er der Bibliothek dte Abschriften einer großen Anzahl von Briefen Stavcnhaqens sowie Literatur über ihn überwte». Die Witwe stiftete bann den gesamten handschriftlichen Nachlaß ihres Gatten. Seitdem haben sich die Bestände sehr erheblich vergröbert, so baß heute eine wichtige Quelle zu tieferer Er- lenntntS dieses Dichterwerke» geschc.ffen ist. ß* Dentscher Sprachunterricht in Cincinnati. Der Er- ztehungSrat tn Cincinnati hat beschlosten, den Unterricht in deutscher Sprache, der während deS Krieges ausaebobcn war, wieder aufzunehmen. Der Beschluß ist einstimmig erfolgt- s* Sine spanische Kommission der Berliner Akademie ber Wissenschaften. Wie die von Prof. Dr. Paul Hinneberg her- auSgcgebcne „Deutsche Literaturzeituna" meldet, bat die preußische Akademie der Wissenschaften soeben eine neu« spanische Kommission unter dem Vorsitze des Generaldirektors der preußischen Staatsarchive, deS Geh. Rats Paul Kehr, ge- aründet. die sich die Pflege und wettere Ausgestaltung der wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Spanien zur Aufgabe setzt. § s "L ß Z-» Mk» Z 8 ß? «u rr rr L Q. » 2L.L. -u. n. 7L4.U -HI4.4 72 VVLVV « o,» 18-20 Sb.b. o . a. 7SL.8 -s-w.7 87 Still — 0,7 1—2 7 . OM. 7«., 66 dUV L VW 4—6 Dre»den->1. . W»hn»b»rt Bteso-wrSd, JIN«».«ir1ch>. Zeipzi, . . tthemntg Annaderg . . Ftchlelberg BeoiN«». . . . . Dvrlium . . Aach»» . . . ««t»»»tl»r» . »auzt» . . Memel . . . Berlin . . . «a,»ed»rs . Br»,I«a. . . Fr«»»s»r> ».M. München . -> WMernn»,»«rI»uI tn »,n »ergänzen«» !4 St,»«,» r >' vorwiegend heiler ohne Niederschläge. 1 vorwiegend heiter mit geringen nur vorüber gehenden Niederschlägen. 2 vorwiegend waldig ohne Niederichläge. » vor wiegend woldig m i i geringen nur vorübergehenden Niederschlägen. 4 vorwi»g«nd dedech! ohne Niederschläge, b vorwiegend bedeck» mti »eitweMgen Ichwachen Niederschlägen. « wiederdoU Niederschläge bei starker Bewölkung. 7 anhaltend« Niederschläge «Landregen». - Niederichläge tn Schauern tAusklaren wechselnd mil Regen. Llprilwetler». o vorwiegend neblig. Leobachlmgen an -er Lan-esweflmvarle Dres-en-R. <no IN Seedddei § 6 Wir Richtung d» Stürbe 10—10 Wttterunge- rustand Tieiil»! Kkchfle Temperaluren °C s °S 2» 2 r: -SL 10.L >12 ldslV 2 wolkig 6 -t-10 -t-IL 7 — -s-» vv 3 wvikig 6 418 4 4-12 vv 2 wvikia 3 4-1' 4-18 04 -s-I» SIM ded.. Nebel ü 4- 4 4-1L 1 vv 1 wvikia 3 4- 8 ? 7 4-1. WKW 1 woik.,Dunt ü 4-IS 1 4- S W8W 2 woIK..Nede » 4^ 8 4-10 1 4- b KKO 1 doller 0 4- 2 -s- 5 KKO 3 wo,Ina 6 4- L 4- 8 11 4-w dlKW 1 ded., Nebel ü 4- 0 4-17 1 4- ü 1 dod.. Nevei 8 4-n Still beiter o 4 -s-18 4-w KKO 2 wolkifl 2 4- 8 4^17 4- « KI L ded„ Regen 9 4- 7 4" 04 4-ir 0 1 oodochi 4 4-14 KO 1 dellcr 7 4-io 7 — 4-18 KW 1 wolkig 8 4-Ill 4-is 01 -dll WSW L lwolkicr ü ^ ? 4-17 08 4-11 KO 1 volkig 0 4- 7 -j-22 - 4- o Still — swolkcnlos o 4- 8 I 4-18 - — 6 Kächfte Temp. de» gestr. Tages: -s- id.k liefst» Temp. der gestr. Nacht: -s- s.d Tirsft» Temp. am «rddoden: -4- ».8 vorwieg, wolkig, mit Ndschtäg. Sonnenscheindauer am »S. L. 8,7 Sld. Niederschlag: mm Schneetiele: — Vustdrnckvertkiluna. Hoher Druck über 7S5 Millimeter Deutschland, Ostscegcblet: Kohcr Druck über 770 Millimeter zwischen Island «nd Nordskandtnavien: tiefer Druck in Auffüllung unter 7vk> Millimeter Ungarn: Depression unter 7SS Millimeter westlich der britischen Inseln. Wetterlage. Die tn den letzten Tagen tm Rücken der östlichen Depression ein gedrungene Kalttust beginnt nnnmclir abznsinken, so daß dte Wolken decke sich über Deutschland heute morgen schon beträchtlich gelichtet hat. Die Einstrahlung kann nunmehr die ruhige Luft wieder er wärmen, womit voranSsichttlch morgen sommerliche Wärmegrade rr- reichc werden. Das über den britischen Inseln gelegene Tiefdruck- geLIet kommt erst später für die Gestaltung der Witterung unseres Gebiete» tn Frage. Wettervorhersage. warm: wolkig bis heiter,- schwache Winde vorwiegend aus Vst- licheo Richtungen. Anmerkongr Die Wettervoraussage gilt ständig vom Spät- nachmittag bc« Ausgabetage» bi« zum Abend de» iolgenden Tage«. Allgemeiner WitternngScharakter der nächste« Tage. Warme«, wolkiges bis heiteres Wetter; allmählich zunehmende Gewitterneigung. Nachdruck und anderweitige Verbreitung dieser Wetternnchrichten nur mit Genehmigung ber Sächsischen LandeSwctterwnrt« statthaft. Master«»»- der Elbe un» ihrer Jutttt je. Aa» maik Mo» I 4tim. dran j dur" voun Arani). eis Niel- nik Leit- merih Au,Ns Dresden 4k>. M»! e«. Mai -> 66 4- 6» - 40 4- 46 -4- «, i ck- M - 8 > 4- 44 ->100 4- «2 4-104 4100 4- 87 4- 80 — 120 — 04 ' neärirkskÄlK'vjNsrMWei' Dos Herrische Littenz asser. »rleänelrLkalle? vilterLalL^, 2u baden in cker lsziner,lv,„»r«goSK»nckIlln» »4. Nioinu» Ak»a. 0ie»ck«n-t4II«t»ckt, sodann«,siraöe.
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