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Dresdner Nachrichten : 26.08.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187008262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-08
- Tag 1870-08-26
-
Monat
1870-08
-
Jahr
1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.08.1870
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überschrittene Meuse, weiche beideir Nüsse an und für sich eine treffliche Vertheivigungskinie (Wen einen nach Paris vvrdrin- genden Feind abgeden würden, sind von den Franzosen in die ser Eigenschaft längst aufgegeben Die Pariser Befestigungen, selbst die neuesten, sind den Preußen ebenso genau bekannt, wie die von Metz; von leglerer Festung, wie von allen fran zosischen Befestigungen staben die Preußen l >414 und IE» alle Pläne inil nach Berlin genommen. Gegenwärlig erhallen säumst liche zur kronprinzlichrn Armee gehörende Affinere genaue Kar ten und Abbildluigen von den Pariser'Befestigungen lind Wer ken eingeh,mdigl Soeben haben :VXX1 derartige Abbildungen die Berliner Slaalsdruckclei verlassen. Aus Allein ergiebt sieh, das; wir die interessantesten Nachrichten zunächst nicht von den beiden Armeen zu erwarten haben, die 'Bazainen in Nie,; um klammert Hallen, sondern von der mir unendlicher Schnelligkest nach Paris avaneirenden kronprinzlichen Armee, die wir in Fu kunst nicht mehr als die Südaiinee, sondern als die deutsche Porst ul nach Frankreich hinein ;u bezeichneit haben Es nnrd sich nun aus den Ereignissen ergeben, ob der Kronprinz wirk lich den Mae Mahon ;u einer Feld'chlacht zwingen will, um nach seiner Besiegung sich an die Belagerung von Paris zu mache», oder ober, was auch möglich sein kann, nur möglichst viel französisches Terrain in seine Gewalt zu bekommen sucht, um damit den Franzosen einen großen asteil ihrer Hilfsquellen ,u verstopfen und für die Ernährung der Deutschen besser sorgen zu können und erst, wenn sich bei Meß noch manches, was jetzt noch nicht fertig ist, vollendet hat, mir einer verstärkten Heeresmaffe Paris anzugreifen, jedenfalls trankt er seine Nosse sowohl nördlich in der Marne, als südlich in der Seine — Während dem verharrt die Pietz umzingelnde Armee, wenn nicht in Untha tigkeit, so doch in Ruhe, in Erholung. Die Verluste sind auch für die Deutschen zu groß gewesen, um sofort zur Erstürmung der vor Mey liegenden detachirlen Fons ubergehen zu können. Die nach Frankreich abruckenden deutsche!; Landwehren müssen die großen Lucken in de» deutschen Negimenlern erst ersetzen Sind doch von 2 preußischen Gardedragoner Regimentern, also 1200 Mann nur LE Mann übrig geblieben! Plan Nelle sich einen einzigen zuckenden Fleischklumpen von über > Nß> Mann und Nossen vor, welchen die verheerenden Mitrailleusen über einander gethürmt haben und man hat nur eine Scene aus jenen Schlachten, deren schauerliche Verluste sich noch immer nicht annähernd bezeichnen lassen Aus dem vom sächsischen .üriegsministerium veröffentlichten Sckilachtbericht über die Tlzeil nähme der Sachsen an der Schlacht erhellt, daß dem Ungestüm unsrers Heeres im Wesentlichen der Sieg zu danken ist. Ihr Eingreifen in die Handlung entschied den Dag. Die Berge von St Privat, welche die Sachsen stürmten, bildeten den Schlüssel der ganzen Position Hatte man ilgi in Händen, so brauchte man nicht mehr die einzelnen hintereinander liegenden Höhenrücken hinab und wieder hinaufzustürmen, sondem konnte den Gegner zur Räumung seiner festen Position zwingen. Daß dies; gelang, brachte der unwiderstehliche Anprall unsrer Dapsern zu Wege. Dein gegenüber unterdrücken wir auch die Seufzer über die herben Verluste, welche Adelsschloß, Bürgerlxzus, Bau ernhos und Arbeiterhülte gleichmäßig steimgesuckt haben Und wir haben nur den einen Wunsch, daß die Erinnerung an das, was man der Tapferkeit des mit Nummero 12 bezifferten Armeecorps jetzt verdankt, dereinst, wenn cs an das Entwerfen einer- Bundesverfassung gehen wird, frisch lebendig Allen vor der Seele stehen möge. Jetzt stehen noch heiße Tage uns be vor. Es scheint, daß unsere Sachsen wie andere Heereorheile zum Einschluß von Metz verwendet werden sollen. Bazaine wird, sobald er seine Heeresmassen zu neuen taktischen Einhei ten geordnet hat, schon, um nicht aus Hunger kapitulwen zu muffen, irgendwo ausbrcch,-» Am nächsten läge ihm das' neu ^rale üuy-'mburg. Sollten die Luremburger die Franzosen, die aus^hr Gebrel übertreten, nicht zu entwaffnen im Stande sein, und sie sind cs nickt. so har Gras Bismarck angeordnet, daß sann auch die Deutschen nicht die Neutralität Luxemburgs re ipettiren sollen, üuremburg kann doch nicht zu einem Schlupf winkel für die Franzosen gemacht werden Mit großem Ver drüß ist im Hauptquartier des Komas r-.riwmmen worden, daß einige deutsche Heereshausen namentlich nennt man das 2. hessische Regiment in Remilly uns Fa.kenberg förmlich ge haust haben. Die Dinziere vermochten nicht Mannszuchl zu Hallen, Es wurde geplündert, geraubt, das unreife Sbn ab gehauen, die Weinfässer auslau'en gelassen, iodaß die nach ruckenden Deutschen nichts vorsanoen Es in eine strenge Un teriuchung angeordnet worden Das Regiment soll, abgesehen von den zu verhängenden Strasen, hinter die Fronte gesteckt werden, Bismarck hat gewünscht, daß das Faktum nicht ver schwiegen werde, damit nicht die Franzosen davon erzählen Solche Tinge, von den Franzosen natürlich vergrößert, erklären Manches, — Das kriegerische Bild ist also in Kur:e das: Der preußische Kronprinz aus dem Manch nach Paris, wo Mae Mahon Alles zusammenzieht, Friedrich Earl und Stein metz bemachen den in Metz eingekeilten Bazaine Köln. St August. Die „Köln Ztg." meldet von ver algerisch marokkanischen Grenze vom 17, August, daß die Nach ricbl von den Siegen der Preußen bis zu den nomadiurenden Tribus der kleinen Sahara und des Dels gedrungen ist und daß eine allgemeine Erhebung der Araber zur Ab'chullelung des französischen Faches nicht u»wahrscheinlich sei Dasselbe Blatt melde: ferner, daß gestern Abend wieder l!> Wagen aus Paris vertriebener deutscher Arbeiter mit West) und Kind in Köln cingetrosfen sind, größtentheils Hoffen und aus dem Be zirle Trier, D-. j Bar le Duc. 2t August Abends Eiffziell Ehalons ist von; Feuide geräumt llnwre Stützen sind bereits darüber hinaus. Die Armee setzt ihren Vormarsch fort Paris, Mstmoch 24 August. Abends Fn ser heutigen Sitzung des gesetzgebenden Körpers brachte die Regierung einen Gesetzentwurf ein, wonach alle ehemaligen Soldaten zwischen 2i> und!>ö> Fahren, verheirathet oder nicht, einberusen werden, ferner alle ehemaligen Dssiziere bis zu G> Fahren und alle tauglichen Generäle bis zu 7>> Fahren D'e Dringlichkeit wurde vom Hause angenommen Die Furtiativeommission schlägt vor, den Antrag Ferry's weaen provisorischer Frei gäbe der Waffenfabrikati-on zu verwerfen. Der Knegsminister Palikao kündigt. "" S'ß, die Regierung z-stern tl>(»>> Ge wehre in England angekaust t-at, welche in 3 resp. " Tagen abzuliefern sind. Eugen Palletan schlägt vor, daß alle mit Jagdscheinen versehene Jäger Freicorps bilden, Der Minister des Innern, Ehevreau, erklärt, die Bildung von Frei.orps sei gestattet. Mit Erlaubnißscheiiien des KriegsininisterS versehene Freieorps seien als Soldaten zu be handeln, Thiers schlägt namens der Eoni»üssion zur Be rathung des Köratry'scheu Antrags, wonach E Deputil-te dein Verlheidiguiigseoinitee von Paris beigevrdnet iverden sollten, die Venversung des Antrags vor, da ein Emverständniß mit der Regierung nicht zu erzielen sei. Der Kriegsnnnister Graf von Palikao erllart, uw seine Versöhnlichkeit zu beweise», l» Dop» tirte zu Pt'ilgliedern des Vertheidigungs Eomitees zu ernemien und der Kammer dadurch einen Beweis seines Vertrauens zu gebe» Der Handelsminister Dtlvernois bekämpft den Antrag Köi-atrii's. Jules Favre erklärt, das Unglück des Lan des käme von der verhängnißvollen Leitung desselben. Die Kammer müsse sich erklären, ob das Land s»r die Atifrechlerhallung der Dynastie lämpfen solle. zTiunult. Viiffel sagt, die einzige Frage sei gegenwärtig die Vertreibung der fremden Heere. Der Antrag K-ratry's wird bei der Ab sliinmung mit 2iß> gegen 41 Stimmen verworfen Aus eine Anfrage Gambetla's über die vom Kriegsschauplätze eingctroffe non 'N'achlichlen enviderl der Minister des Fnnern, Ehevreau: Bazaine sei zu beschäftigt, uiii Berichte einzusenden. Heute wurde kein neues Engagement gemeldet. Preußische Plänkler sind in den Departements Marne und Aube erschienen. Nähe res darüber ist nicht bekannt. Die französischen Truppen ver ließen Ehalons, um die Vertheidigung des Landes zu sichern — Das „Journal osfieiel" kündigt an, baß die Anleihe von 7.H Millionen Francs gedeckt ist. Die Silbscription wurde geschloffen Dr. I. Der „N. A. F." schreibt man aus Pont ä Mousson noch, daß die Franzosen den von einem Pariser Blatte gegebe »eiz Rat'q: „Wenn der VerivuiZdele zu stark verwundet ist, als daß er transporlirt iverden lönnte, so ist es Sache der Brü derlichkest, ihm mit dem Flintentolben den Kopf einzuschlagen", aegur am Boden liegende preußische wehrlos gewordene Ver wundete befolgen, Tie haben auf diese Weise einen Osfizier umgebr-achl und einen Andern, der verwundet auf einem Steine am Wege saß. niedergeschossen, lieber die Aussicht Napoleons am Allianzen sagt die „Nene ireic Prcffc" ticffciid: Erstaunt lauscht die Welk bei .Kunde bo» ten deutsche» Liege» bei Men. mit tic srcmtcii Völker wuiitcr» sich, welche kriegerische -Kraft, wclchcr Schlachtcniniltb in kcr irietlichen „illatio» der Denker und Dichter" lebt. Aui ibrem cigencii Boten, unter kein Schutze ciucr ibrer stärksten Feitunge», werte» tic Franzoic» nicterg'c worien unt ibr kleberuiutb kurck' das deutsche Heer gebeugt. Das in ein Schallspiel, welches die Weit lange nicht »icbr ge- ieben bat, das sic mit scheuer Neugier betrachtet. Die Neiber tcutichen 'Tstaffcuriihmeo strengen sich pcrgcbciio au. das Schlachteiigllick der tclikschcn Truppen aus aiitclcii Ursachen als ibrer Todesverachtung unt guter Fübrung zu erklären. Die Franzosen fechten wie Verzweifelte, iic leisten tag Men ichcnmögiickv, aber alle ibrc Anstre»gil»gen scheitern an tein cbcrne» Mutbe, womit tic tcutichen Stlirmkoloimen Vorgehen. Es iit Flunkerei, wenn man in Paris behauptet, tie lieber zahl tcr Deutschen allein persctaaffc ibnen den Sieg; cs ist platte Lüge, wen» General T rochu in seiner Proclamatio» sagt, tic Rheinarnicc habe Einer gcac» Drei gekämpsk. Am >-< Aug. hadcii Pierzehn, oder wenn nur die Heiden Neiervecorps voll rechnen, sechzehn teutsche Divisionen krcizehn iranzösischc ge schlagen. tie alle Vorlhcile tcr Stellung für sich patten, tie hinter Schanze» unt Schützcngrähen geborgen waren otcr aiu Höben itanteii. Dasselbe Vcrbaltniß bcrrsckstc in allen.Kämpfen kicics blutigen .Krieges, bei Wcißcnbiirg, bei Wörtb u»t Saar brücken, bei Pange und Mars la Tour. Fminer sint tic Deut- ichen tic Aligrelser. die Franzoien tie Vertbeitiger; immer ichlaaeii sich die Letzteren gut, die Erstcrcu noch besser. Der ältc r'uror wnlmiü u^, der eins! tie Welt in Schrecken setzte, tic balbvergcsiene .Kriegslnst, in tcr tic LantSkiicck'tc das stolze Lick von tcr Schlacht bei Pavia dichteten, Napoleon lll. bat sie zu seinem Verderben wieter berallibeichworen, imt tic be nachbarte» aNationkli. tic viobcr nur teuriche.Kunit unt Poesie, teutsche Gclebrsanikeit unk deutsche - Getult bewuntert, sie iernen jetzt 'steipect por tcuticher Welntraff Das in ein imgc wol'ntcs Geffihl. das ivobl Neit unt Bkißglmst heiporriiie», teineswcgs aber tic Geneigtbcit crzcllgc» kan», kein miter gebciitc» Eäiar zu bclicii. Hätte er in te» ersten Schlachten gesiegt, wären seine wiitcii Schaarc», tie Bestien auS Anika voran, in tic gesegnete» Finren tcS RbeinlantS cingetrunge», kan-i würkc er Vcrbüntetc gesunken baben und tie Hoffnung aui Beute batte manche Raubvögel um ibn versammelt. Fetzt, da er in Nekb ist, wirk er tau»; irgentwo ein geneigtes Obr iür seine Hillenne nuten, io rastlos er auch icmc Agenten a» tic vcrichictenc» Eabiuetkc schickt. Brüssel. SV August. Der „FnS-'-penvance belge" zu folge befindet sich der Kaffer- Napoleon in Eourcelles Das Lager von Ehalons wurde verbrannt; Verhaue sind errichtet worden Der Maire von Ehalons forderte die 'Bevölkerung aus. .Feindseligleiten gegenüber dem Feinde sich zu enthalten. Preußische Plänkler zernten sich vor Troyes circa 12 Meilen südlich von EMllons Dr, ,F, Lonto n, 22. August, plus ff balonS wirb tcr lonto» ner „Daily News" Nabe reo über tic Garte Mobile geschrieben: l. Am ly. waren die k',,itz.X> Mann, tie dort zusaiinnengkzogen i waren, in ihren B.uai-ticren komignlrt. Plan hörte in den Mcrgeiistlmren im Lager aus ter F-crne eine anhaltende .Ka uonatc und unter den mir zum üheil und zwar mit scistcastcn Waffen, mngcarbeitetcn Pcrkussionsgc>rehrcn, ausgerüsteten Mobilen brach ein pani'chcr Schrecken aus. Die stellte sint nur zilm geringen Tbeile ciuererzirt unt vollständig lmbranch bar gegen tic Preuße» verwandt zu leerten. Ais tie Panik um sich zu greffeii begann, verlangten sie mir lautem Geschrei nach Paris zililickgestilnt zu werten, rmr erklärte» iür höchst ungcrccht, taß man tie variier Regimenter hilflos als .Kairo- newiltter kein beraimahente» F-einoc überlassc, während die übrigen 'Bataillone aus anberu Dcpartcmciitö zur Vcrtheibigimg ihrer eigenen Statte benutzt würden. Schließlich drohte» sie, wenn man sic nickst nach Paris führe, würben sic von selbst kabln gebe». Die O'ffziere, welche meist ihre Stellen durch Protektion erhalten habe» unv »ach kein.Kreuz tcr Ebrenlcgio» Verlangen tragen, gaben ibnen zur Antwort, wenn sie cs ver stickst» sollten auszurcißen. würtc inan sie durch 'Artillerie z» riickbalkcn. Fnrcsicn wetcr Drol uug »ocl klebcrrctimg richtete bei den ,.,-ülmff, ck- (variier .Kindern» etwas aus, der Au-rubr wuchs unv schließlich gaben bie Offiziere nach u»b vereiiiteu sich mit ihren stellten zu bei» Gesuch, nach Paris z» rückgcschiar zu werte» Mehrere StlMten lana stante» tie Vcrhällnissc so. vis endlich ein Stabsoffizier ter fflarce Mobile mit verhängtem Füge! durchs stagcr sprengle, seine Nlütze schnentte unt den Mannschaften zurics: „Wir inarichirc» inor gen nach dem stagcr vo» St. Piaur »bei Paris»l Wir mar schilt» morgen." Augeiwllstllch war daö ganze stagcr eine Scene der Amrcgung uns des Fnbcis D-e SNol-tlen umarmte» ein ander, tanzten umher und sangen »vie eine Heerde koSgelaffener Schulbuhc» und gingen dann sofort daran Ihre Tornister zu packen. Mit der letzteren Operation waren sie jedoch kaum ser tig, so kam der Beselst, die Tornister zurückzillassen lür N!qc Mabons .KorpS, das kemc mehr besitze und die unglückselige» pariser.Kinder sahen sich Haber genötbigt, ihre Habe i» tic Decken znsa»i»it»zllschnüren und sic so zu schleppen, so gut cs geben mockstc." * F- l anzösi s ch c 'A I» a Zone II. Frankrcich ivlrd nää' stcus sein 'Amazone» Eorps l'ade»; im ersten Regiment ffba, senrS zu P-crtc ist Fräulei» 'Navaillcs t'Albrct. Baronesse von Bcrnadotte, als Frciwillige cingctrcte». Dieses Bcispicl tür-tc uni so zahlreichere Nachahmer finde», als ja viele sranzösiicl'c Dame» eine vesondcrc Passion iür das stagerlcben zu eiiipffn ten scheinen: die vielen Damciitdilcsttcstücke. die aus den etwas »herstärztcn »liückinärschcn nach Wörtb und Forbacb iliiscrci, Soldaten in tie Hände gefallen sind, dürsten dafür zeugen. Der Abwechselung wegen dürste es indessen iniiercii Braven gar nicht unangmebm sein, statt ter rurkbS und Fuabc» auch einmal eine Front Pariier Lalonbcltiii.ien sich gegenüber zu baben * E i n i r a n zösi i cl> c r G c s a n gcner, der im staza retl' tcr Wiesbadener Fiisantcric Easeriic liegt, schreibt an seine Eltern ii,A.: „stiebe Eltern, cS scbll tms keinerlei Sorgsalt, w, sind gut gchslegt, gut vcrbimben, <zut bcoanbelt mit gut qc speist imt tcr französische Soldat wird gerate so wie tav Kink des staiites betrachtet; cs sind nherhaupt scbr brave stellte, sic dringe» »ns in die zuni Hospital imiffewantelte East-rne Ei. garren, Tabak imt Eaffce mit alle möglichen gute» Sache», imt dies icten Tag in der Woche. iFb>' töimt Euch nicht tc» ten, wie »rclmtlich imt anßcrorte»tl>ch wohlgesinnt luiS ticie brape» stellte sink, troptenl wir ihre Gefangenen sint. Wen» Fhr zufällig teutsche Gefangene bekommen solltet, so bitte ick Euch, sie bestens z» pflege» und nichts mangeln zu lasten; cs sind Mensche» wie wir, die ihr Vaterland pcrthcitigc», wie wir das imserigc ' Unter den Gefangenen, welche in tcr vergangene» Wocl c iiack' Spandau gebracht worden, war schon, wie Berliner Blätter deuchte», wenige Ltimden nach ihrem Eliitrcffcii taicllN eine gewaltige Schlägerei auSgehroche», Die Mirkos batten nämlich aui ihren .Kaiser geschimpft, well er sie aus ihrcin Vaterlande cntieml habe und daran Schuld ici, daß sic in cinc io lmangcncl'ine stagc gckominen -, dies war hon ihre» enropäi scheu .Kameraden übel ausgenommen worden und ciiicm Wort Wechsel waren Püffe gefolgt. Der ffommcmdant sah fick» gcnc tbigt, die Fuikos von den übrigen Gefangenen zu trennen mit in das Netuit cmzliauarticrc», wo sic voii kein Plihllkuiii elirig in Allgciischci» gcnomincn werte». Die meisten dieser Mirkos sitzen init finsterer Miene, einem Steinbild gleich, ta; einige Andere aber zeigen sich sehr lustig mit ergötze» tie Fliickiaiicl durch allerlei Taichciispiclcrküiistc. wickelt tcr Eine seinen weißen Mirpan, tcr aus einem Stück Zeug besteht, mit großer Gcwapttbcit aliseinantcr mit n»lcr kein linke» 'Arm wieder aui. Fwei 'Ankere beschäftigen tick' init ihrcin rotbcn Lbawl, tc» sic lmi den stell.' tragen. Derselbe ist wohl acht Ellen lang unt cinc Elle breit. Er dient den Mirkos auch als Mantel. DaS eine Ente dieses Sbawls hält ein .Kamerad, währcnt tcr Besitzer des Sbawls tas ankere Ente mittelst tcr daran be stiitlichen Haken ui» seine» stcib befestigt mit sich tan» wie ein .Kreisel so lange um sich dreist, biS tag ganze Tuch »m ib» gewickelt ist. DicicS Manöver gebt mit solcher Geschwindigkeit vor sich, daß cS nie verfehlt, den veiden Darstellern ein Geschenk von Eigarren und Früchten ciiizubriiigeii, AlsHaliptmamitcr Bande figurirt ei» üurko von riesiger Größe, Fctcni Winl tesselben gehorche» die Gcsangencn allgenblicklich. Die Offiziere geben bis zum japsciistrcich in tcr Festung in Eivilkleidern ungehindert spaziere». * Der .Kaiser 2! a pole o n z u Vertu n. lt>. August. Währcnt des glorreichen .Kampfes am !t>., dessen glückliche» 'Ausgang der .Kaiser noch nickst wußte, empfing derselbe kcn Maire und Uiitcrpräscetcn vdn Verdun; nachdem er denselben Mutt cinaesprochc» batte, ilibr er mit dem kaiserliche» Prinzen last ohne Escortc nach dein Babiihdi, ivo er einen Ertrazug perlangte. „Sire", sagte der Bahnhofsvorsteher, „ich habe hier nur einen Wagen dritter Elaste." „Fcb werte mich damit be gnügen", erwicdcrtc der.Kaiser. Er wollte selbst nickst, taß man ans die hölzernen Sitze ein .Kiffen aus kein Wage» lege mit verlangte »nr ein Glaö Wein. Der Mibiibossvorstcher reinigte das Glas, dessen er sich soeben zu seinem Frühstück bedient batte, und bot es dem .Kaiser an. Der kaiserliche Prinz, wei chcr icbr criiuTtck war, wünschte, sich Gesicht unk Häute zn waschen. Der BahnhoiSvorstchcr konnte ihm nichts 'AntcuS anbicten, als kasstlbc Glas mit Wasser gestillt unt ein Taschen l»ch. Der .Kaiser unt tcr Prinz schienen über ticie liderlric bene Eiinachheit nicht einmal überrascht zu sein. Ma» schickte daraus eine Maschine voraus, um de» Fug vis Mo»rmeloii sicher zu stellen. 'Als der -Kaiser abgefahren war, kam einer der Offiziere seines Haines an den Bahubdi, und verlangte zwei Füge iür seine Leute. Piertc nud Wagen, sowie einen Waggon erster Elaste sür sich. „Mein Herr", crwicderlc ihm der Beamte. „der .Kaiser bat sich mit einem Wagen dritter ff lasse dcglingt. Für Sic wird also ein Gepäckwagen gut gc nng sein." 'Aui ticie Weise ist der .Kaiser und sem Gefolge am Morgen des N, 'August in Ehalons angckommcn. Dort gebt tie Epncciitratidn der Truppen vor sich mit Frankreich bereitet sich vor, die ibm zukommcnte große Rolle zu spielen. (!> * Ebrendc Tbcllnahme. )n der Souspräiectur zu Saargeinüiid lag der französische Brigadegencral Douainc; er war vci dem Sturme am Spichcrcr Berge schwer verwundet nach Saargemünt gebracht worden und starb an den Folgen einer Lnratidn des linken 'Armes a» demselben Tage, an welckrem tic Preuße» über die französische Grenze gingen. Abends 6 llbr iand das feierliche Begräbnis; statt. Ein Bataillon tcs kurz borlwF aus dcur Durchmärsche in Saargemünd angelangtc» 7'k. F»'a»tene -IffF,iSVlS die LLchenparate. Dumps, wie das Vcrl'ängniß dieser Tage, wirbelten 7st vreußiichen Trom mein durch die iranzösische Statt. Nach dem VV'ststst'ffchc des Bataillons folgte tcr Llvjutant des preußischen Regiments, er trug aus einem .Kissen das Ortknözcichen des tapferen Tot ten. tas Offizierkreuz der Ehrenlegion, tem Sarge vor. A»> diesem lagen die klniidrnistücke des Generals und preußische Uiltcrosffziere trugen ibn. Sännntliche in der Stadt anwescntc vreiißischc Oiffzicrc mit ein zahlreiches Gciolgc tcr Eivildevöi keruiig folgte dem Sarge zin» Grabe. 'AlS beim Einienke» des selben General von Wovna von einem.Kranze eine Blume los inachte imb sie mit den Worten: „Diese Blume weilst ein pro» ßisci>er .Kriegskamerad dein kapieren Soldaten im Tote", am teil Sarg legte, da ging eö durch tie dichte, daS Grab umste henbc Nicngc wie ein Hauch tcr Rührung und elne Aclißermia des Ergriffcnicino. DaS Skstnbolische des Vorganges, die sran zäsische Glorie durch preußische Soldaten zu Grabe getragen zu scben, verlor sein Bitteres »nt Trübev durch diese ebenso ei» iache alS sinnige TotcSbuldigulig. * Fn einer Eorrcivondenz tcr Wiener .Presse" aus Mu» chen vom 14.'August beißt es: Die Herren Franzosen bcnebmc» fick' in be» hiesigen Spitälern in einer 'Art und Meise, die scs kaum niebr sür zulässig erscheinen läßt, daß man sich ibrer in der'Art annimmt, wie cs bisher geschehen. Die i» dem Privat lazaretl' zu stienbergbamen bei München imtcrgcbracht Goveie ncn i'abcn sich io lmanstänbig und hcionderö gegen die barm- l'-cizige» Schwestern io ilnvcricl-ämt betragen, taß cs denselben »ickst mehr möglich war, ih.>c» Dienst zn versehen, weil ihr Schamgesübl unansgeictzt den rbhestc» 'Angriffen prelsgegebcu >var. Fn Folge dieses ScantalS wlirden denn auch die Ver wilndelci: von illeuvergl'ailsen i» die Vkililärspitäler vcrtheilß >os sie uiiter strannncr Disciplin stehen.
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