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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.01.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190130013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919013001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919013001
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-01
- Tag 1919-01-30
-
Monat
1919-01
-
Jahr
1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.01.1919
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SO »G*e»d»er A«ch»lchten" a ^ rauuercktag. »v Januar t»1L ^ G» . w uß, wem» die »-ursch«» Uuleihänbler er» am 10. Mai. zu einer Zeit also, wo der Verband sich über alle wetentlichen fragen einig geworden sein dürfte, mit ihrem «rohen weltumfassenden sozialpolitischen Programm her« vortreten werden? Ach nein, dann wir» da» zu spät sein, dann werden Lloyd Georg« und Elsmenccau alle ter- arttgen Wünsche im eigenen Sande leicht beschwichtigen kSrrneu mit dem Hinweis, daß di« Zeit für die Sozialist«, rung noch nichr gekommen sei — di« Zerrüttung des deut- sehen Wirtschaftslebens beweise das deutlich genug, dies, Spuren schreckten. Stein, wenn wir «och etwas retten »ollen für und, dann müssen wir jetzt die Stimme erheben, immer und rmmer wieder. Wir dürfen nicht warten, big u»1r ver. urteilt sind, soudern müssen spreche«, bevor da» Urteil ge fällt ist. Wir brauchen eine aktive auswärtige Politik jetzt mehr denn f« zuvor. Die Engländer haben ein Maubuch über angebliche deutsche Kolonial rreuel ver- vifentlicht und suchen damit, wie sie selbst zugeben, den Rqub -er deutschen Kolonien zu rechtfertigen. Weshalb Pt »aS angrküttbigte deutsche Weihbuch über diese Krage nicht längst erschienen? Der Verband setzt eine Kon». Mission ein zur Feststellung der Schuld der deutschen Sie. «ierung am Kriege, um damit seinen irrsinnigen Schaden- ersatzforderungen eia moralische» Mäntelchen umzuhängen. LSo bleibt der aktenmähige deutsche Nachweis über die Schuld ber anderen* köderst Houie toll eine Denkschrift ausgearbeitet hoben, die viele Anschuldigungen gegen Deutschland entkräfte. Was ist geschehen, um die Amert- kan er mtt dem Material. das in deutsche« Archiven per. staubt, zu versehen? Die deutschen „Sriessvergeben" wer. Sen vom Verbände »festgestellt" — wo bleibt die amtliche Feststellung der Verbrechen unserer Gegner? Am 10. Mai können wir damit keinen Eindruck mehr machen, da ist es zu spät. Acht muh gehandelt werden, jetzt, wo auch in Paris die Dinge noch im Entstehen sind. Schwer kragen wir an dem Fehler der Regierung des Prinzen Max, die das Ersuchen um Einleitung allgemeiner FriedcnSver- handlungen verquickr hak mit der Wafsenstillstands- frage. Dieser Kehler rechtfertigt es aber nicht, daß wir fetzt die Hände einfach in den Schon legen und uns mit Lammesgeduld zur Schlachtbank führen lasten. »Keine Annexionen und keine Entschädigungen" war einst des Kcldgeschrci der deutschen Sozialdemokratie. Warum schweigt unsere sozialistische Regierung heute, wo die Keinde deutsches Land annektieren wollen im Westen und Osten? Dadurch wirb der Eindruck nationaler Indifferenz erweckt, -er den feindlichen Imperialisten, vor deren Ansturm Wil son. wie wir sehen, mehr und mehr zurückweichen muh, nur Waffer auf ihre Mühlen leiten kann. Lange, viel zu lange hat Sie deutsche Regierung geschwiegen, immer hat man bei und abgedämpfi, abgemahnt, am meisten in den Köllen, wo überhaupt nicht !aut genug hätte ge- iprochen werden können, wie beispielsweise bei der schamlos barbarischen Behandlung dentscher Kriegsgefangener und Internierter, der Nicdermeyeiung unserer Verwundeten. Es wird immer gesagt, mit dem alten System sei jetzt ge brachen, man hat aber den Eindruck, daß cs dort am wenig sten geschah, wo es am nötigsten wäre, nämlich in der aus wärtigen Politik, die offenbar auch heute noch vom Geiste Verhmann-HollwegS beherrscht wird. amep'tkäntschön.Sensur ßeSffnet worbe« feie«. Die deutsch« Kommission forderte Untersuchung dieser An. gelegenhelk. Ans eine Vewerkung de» französischen Ber- treters in der Unterkommifsion für Ei«enbabnmatrriol. die Abgabe-e »Lokomotiven sei bisher hauptsächlich aus Preußen und nur in geringem Umfange «u» den übrige» »tuische« vundeSstaaten erfolgt, wie» der deutsche Vor sitzende daraus hin. back die» feinen Grund im Besitzstände der verschiedene« Elsenbahnverwaltungen habe. Er betonte, dost daran» keinerlei politische Folgerungen ans bas ver- bältni» der -rutschen Staaten zueinander gezogen werden dürften. Aür schlpmtisi* Aushebung de» Vloekad«. (»taaer DrahtberiAt der .Gr «ök»a. Aach richten") Berlin. 29. Jan. Wie uns gerueldet wird, ist ein neneS dringliches Ersuchen der R-eichvregterung an dt« Alliierten am W. -. M. abgegangen. «ine Aufhebung der Blockade und eine Kestsetzung deS Termin» zu Krie densbesprechungen bald in Erwägung zu ziehen. Die deutsche Regierung weist auf di« autzerordentlich ernste Lage bi», in dt« Deutschland durch da« Fortbestehen der Blockade und den Ntchtabfchluß de» Frieden« geraten must. eine Locktrenuung der Rheinlande van Deutschland. tD»aht»»ldu«a ans«»«« Kölner Mitarbeit««».» Köln. W. Fan. In einer »an Tausende» »o» Männer» »nb Krane» besuchten Versammlung, die «o« alle» poli tische« Parteien Kölns ctnbernfe» worbe» war. «nrbe schärfst« Verwahr»«« gegen eine LoStre»»»ngd«r B»e in lande »an Deutschland «ingelegt. Die Redner der verschiedenen Parteien, darunter an erster Stelle der früher« Staatssekretär «irkl. «eh. Fnstizrat Karl Drtmborn. wandten sich mit aller Schärfe gegen eine Angliederuug a« Frankreich. Esse«, 29. Jan. (Tlg. Drahtmeld.) Die Bereinigung der ntederrheinisch-weftfälischen und südwestfälischen Han delSkammern wendet sich «n einer Entschliestung gegen die Bestrebungen auf Bildung einer mehr oder weniger selbständigen Republik Westdeutschland. Sie halten die Aufrechterhaltung und verstärkte Durchführung der wirtschaftlichen und mirtschaftlich-politischen. der Verkehrs art- ReichSeinhcit des gesamten untrennbaren deutschen Gebietes unter Anschluß Dezitsch-Ocsterreichs für eine der wichtigsten Ausgaben -er deutschen Nationalversammlung »ege« Keine kutschest»»» über dar Schicksal der deatschra Kalaalea. Paris. 29. Jan. Stach einer Havas-Meldung setzte der aus zehr: Vertretern -er Großmächte bestehende Nusschuh heute die Prüfung der Krage des oeutschen Kolonialbesitzes fort. Am Vormittag beschäftigte er sich mit den deutschen Besitzungen im fernen Osten und im Stillen Ozean, indem er verschiedene Delegierte Japans anhörte, das die Karolinen und drc M a r l ch a l l - Z n s e l n verlangt, sowie Australiens, das Neu-Guinca be ansprucht. ferner Neuseelands, das Absichten auf Samoa hat. und Chinas, das Kiautichou zurückhaben möchte. Am Nachmittag machte der Kolonialminister Henry Simon energisch die französisch-englischen Kolonial er» spräche vor der Konferenz geltend. Der Ausschust nahm sodann den Gedankenaustausch über Wilson» Leitsätze wie der auf. wonach die deutsche Kolonialsouveräni tät auf den Völkerbund übertragen werden söffe, der sie an diese oder sene Macht zu übergeben hätte mit dem Aufträge, dicses oder jenes Gebiet unter inter nationaler Kontrolle zu verwalten. Der Ausschuß kam in dieser Krage heute zu keiner Entscheidung. Er wird sich oorübergehcud anderen Aufgaben zuwenden müssen. So wird er morgen wegen der Zusammenstöße polni'chcr und i-checho-flowakiicher Truppen Delegierte Polens und der tichecho-slowakischen Republik anhören. Paris. 29. Jan. tReuter.i Die Diskussionen über die außerhalb Europas eroberten deutschen Gebiete wer den morgen sorit,ci'etzt werden. Reiner teilt über ihren In halt nichts mit. bezeichnet sie aber als sehr bedeutungsvoll. Außerdem dementiert Reuter die Behauptung, daß zwischen der britischen Regierung und den überseeischen Dominions Meinungsverschiedenheiten beständen. Es herrscht vielmehr völlige Ueveveinslirrnnung »irrer den Delegierten. Litzuug der WassenstillstaridSkommisfion ln Tp« vom 29. Januar. Berlin. 29. Jan. Das beim deutschen Rückzüge zur Pflege der Verwundeten im besetzten Gebiet« verbliebene dem'che Sanitätspersonal soll, wie die Entente in der Sitzung mitreilte, ebenio wie das in Gefangenschaft geratene Sanitätspersonal entlassen werden, sobald es nicht mchr benötigt wird. Das deutsche Ersuchen, das Sanitäts- personal keinen gerichtlichen Untersuchungen und Be strafungen auszusesen. lehnten di« Alliierten ab. — Die Verfügung, nach der die deutschen Offiziere die alli ierten Offiziere zue »st zu grüßen haben, ist nach dcur- kchen Feststellungen nicht vom Marschall Koch, sondern vom englischen General Kergusson erlassen worden. Dir englische Kommission wurde daher ersucht, sür schleu nige Aushebung dieser Vorschrift zu sorgen, die bereits zu uulieb'gmcn und unwürdigen Auftritten Veranlassung ge geben hat. — Aus die Erklärung der deutschen Regierung, mit der Entente über die Rückerstattung der von Deutsch land in dem ehemals besetzten Gebiete beschlagnahm ten Vermögenswerte erst dann in Verhandlungen einzuireten. wenn der ihr bei Abschluß des Trierer Ver trages nicht bekannte französische Erlaß aufgehoben sei, der die Beschlagnahme des oeutschen Eigentums in Elsaß-Lotli ringen verfügte, führte d dieser Erlaß bereits am Staaisanzeiger veröffentlicht worden sei. Sie bat daher nochmals um Mitteilung des Standpunktes der deutschen Regierung. — Tie deutsche Konimission setzte in einer Note die Alliierten in Kenntnis, daß einzelne deutsche Soldaten- rätc in der Mrainc ohne Willen uird Willen -er deutschen Heeresleitung Verträge mit der Lowjetrcgierung in Mos kau detr. die Heimbesördcrung der in der Ukraine be findlichen deutschen Truppen über Grpßrußland abgeschlossen hoben. Durch ihr Verhalten gegenüber den deutschen Truppen in Rußland trage die Entente den wesent lichen Teil der Schuld an diesem Schritt, -er eine Stärkung der Bolschewisten bedeute. — Vou den übrigen in der Sitzung zur Sprache gelangten Kragen sind noch folgende erwähnenswert: Die Entente wies darauf bin. daß der V-Zug Berlin- Spa bis Köln vielfach von Personen benutzt werde, die nicht im Besitze eines Paffes feie». Kalls hierin keine Aenderung eintrete, müsse sie die dem deutschen Publikum *ür die Benutzung dieses Zuges gewährten Erleichterungen .rnfheben, Deutscherseits wurde festgestcllt. daß entgegen de« gegebenen .'»usichcrungen während der Dauer der Trierer Verhandlungen Briefe des Staatssekretärs Erz- ^ »U-ar «u La» Auswärtig? Au» in Berlin »an ter'wurde» iE, >ie französische Kommission auS. daß m 7. Dezember im französischen SuMches vlnwariderimas'Verbot. Amsterdam, SS. Ja«. De« »All«. Handels»!." z«, folge schreibt -er politische Mitarbeiter der -Daily Mail Der nen« Staatssekretär des Inner« Shyrtt ist damit de» schästigt. eine Gcscßesvorlage vorzndereiten. dnrch di« die Einwanderung von Deutschen «ach England nach dem Kriedensschlnst verhindert «erden soll, da die jetzige« Besngniffe der Regierung gegenüber de« seind, licheu Untertanen mit dem Kriege aufhöre». Unnbljäng gkeitS-Erkläruug Irlands. Amsterdam. 2V. Jan. (Gig. Drahtmeld.l Die von den Sinnfeinern einberusene irische Nationalversammlung de 'chloß die Errichtung einer selbständigen Republik Irland und fordert die Räumung der Insel von eng lischen Truppen. Die Verlesung der Unabhängigkeiis- erklärung wurde von der Versammlung stehend angehört. Aufhebung der Tonderverträge der Alliierten. (Eigner Drahtbericht der .DreSdn. Nachrichten") Genf. 29. Jan. Der „Teinps" meldet: Die Alliiertcn- konferenz hat in ihrer Sitzung am 25. Januar die allge meine Aufhebuugder vor dem 1. April 1917 geschloffenen Separatverträge ausgesprochen. Schweizerischer Wirtschaftsvertrag mit der Union. Bern. 28. Jan. (Schweiz. Depeschenagcntur.) Die in Washington geführten Verhandlungen über die Erneuerung des Abkommens mit den Vereinigten Staaten sind nach einem Telegramm der Schweizer Gesandtschaft in Washington zum Abschluß gekommen, indem über die Hauptpunkte des neuen Abkommens, dem sich auch Eng land und Frankreich angeschloffen haben, eine Eint- gung erzielt wurde. Nach dem Abkommen werden di« Ver einigten Staaten vom 1. Januar bis SO. September 1919 lunaen erteilen für 8000V0 Tonen Brot getreide, 112000 Tonnen Hafer, 187 000 Tonnen Mats» 96 000 Tonnen Zucker und 8000 Tonnen Speis-efctt. Die Sowjetregierung gegen de» Völkerbund. Genf, 2». Jan. lEig. Drahtmeld.l Rach Meldungen aus Paris ist beim Friedenskongreß ein offizielles Radio- Telegramm der Sowjetregierung eingetroffen, in dem mtt- geteilt wird, daß Rußland den Eintritt in die Ge sellschaft der Nationen ablehnt. Keine Räumung Petersburgs durch die Bolschewik». (Drahtmeld ii ng unseres Kölner Mitarbeiters.) Kopenhagen. 27. Jan. Ter Stockholmer Gowjetver- trctrr erklärt die Meldungen von einer bevorstehenden Räumung Petersburgs durch die Bolschewtki sür falsch. Marschall Huigck Urteil. In der ..Times" vom 8. Januar wurde ein längerer Bericht Haigs über die Entwicklung der strategischen Lage an der Wesrfront seit April 1918 veröffentlicht. Haig be stätigt darin die Richtigkeit der von unserer Heeresleitung im Herbst 1918 eingeleiteten strategischen RückwärtS- bcwcgung und die Möglichkeit unseres weiteren Durch- Haltens mit folgenden Worten: „Wenn ihre — (der Deutschen) — Armeen intakt auf kürzere Linien hätten zurückgezogen werden können, so hätte der Kampf noch über den Winter hinaus fortgesetzt werden müssen." HaigS Urteil ist zutreffend und gleichzeitig LaS Urteil über die Revolution. Via mutige» deutscher Pfarrer. Krankfnrt a. M„ 29. Jan. (Ltg. Drahtmeld.) Die Telegraphen-Union berichtet: In GaarlouiS betonte der Pfarrer de Has in einer seiner GonntagSpredtgten, das deutsche Heer sei unbestegt. In unzähligen Schlachten habe cs seine Uebcrlegenhrit bewiesen und habe vier Jahre lang den Feind von den Grenzen der Heimat abgehalten, und wenn auch die Franzosen jetzt im Lande stünden, so seien sie doch militärisch nicht die Sieger. Daraufhin wurden dem mutigen Pfarrer von der fran zösischen Besatzung 700 Mark Geldstrafe auferlegt. Am folgenden Sonntag predigte der Pfarrer wieder und sagte in seiner Rede: Was ich am letzten Sonntag gesagt habe, ist wahr, und ich wiederhole es beute, auch wenn ich daraufhin eingesperrt werde. Es ist bis jetzt nicht bekannt geworden, welche Antwort die sranzösiiche Besatzungsbehürde dem unerschrockenen Pfarrer hat zuteil werden laßen, der die deutsche Art im Saar- decken auch unter französischer Zwangdherrschaft zu Ehren bringt. — Eine Einigung über die Lohnsätze in der HorrdelS- schlssahrt. Berlin, 29. Jan. Der Zentralverein der Reeder teilt mit. daß heute in eingehenden Beratungen zwischen der Vertretung der deutschen Reedereien und den Vertretern sämtlicher seemännischen Berufsverbände eine Einigung über die Lohnsätze erzielt worben ist. die eine ungestörte Zufuhr von Lebensmitteln für das deutsche Volk ermög lichen sollen. Als Beispiel sei erwähnt, daß Vollmatrosen außer freier Berpflegkng gegen eine vor den, Kriege be- zahlte Heuer von 70 Mark nunmehr eine Hetmatsheuer von SSO Mark für die transatlautische Fahrt zttgebilltgt Sie »,r,Iwe t» «Iktelmhabm. vrewa«. 29. Inn. (Etg. Drahtmeld.) Der Fernsprech verkehr »tt Wilhelmshaven ist beute wieder ausgenommen worbe». ES ist daher endlich möglich. Ücker die dortt«e» Unruhe« ein klares Bild zu gewinnen, Sn der NMt vom Sonntag zum Montag wurden um 2 Uhr dle Bahn» böse Wilhelmshaven und Rüstrtngea, sowie dte Banken und »fsentltchen Gebäude durch dl« Spar- taktften beseht. Der Hauptansührer war der aus Bremen hergekommene Lehrer Für», der vo» Bremen' nach seinem letzten mißglückte» Putschversuch antslohen war. Am Montag morgen erschienen Bekanntmachungen, wonach tn Wilhelmshaven da» Ltanbrecht verhängt und Wilhelmshaven al» soziaUsttfche Räterepublik aus- gerufe» wurde. E» wurde dte Btldrmg einer Noten Garde gemeldet, die 14 Mk. Tagegeld bet Berpsleguna »uck Klei dung erhalten sollte. verüaudlungin zwischen be« 31 er-Nat und de» Kommunisten führten im Lauf« de* Nachmittag» zu dem Ergebnis, daß dte Kommunisten alle ihre Maßnahmen -urückzogen und in eine Brrstänttguns einwtlligten. Entgegen diesem Beschluß Lobkn sie jedoch von der Reich»»««! etwas über S Mtlltoaen Mark, darunter den groß« »Goldbestand, ab und brachten da» Gold zur «erft tn dte DivtsionSkasune. Dte volttmenge. dte sich vor dem Gohäude deS A er-Rated angesammelt hatte, wurde durch «»spreche, zu deetthfgeu versucht. Sie verlangte aber unbedingtes Eingreifen gegen dte Spartakisten, dte sich in der Tausendmann-Kaseru« fest gesetzt hatten. Stachbem die Spartakisten in der Rächt zum Dlen-tag durch da» entschlossene Vorgehen de» Bunde», der Soldaten, de» Bundes ber Deckosftztere. pleler Offiziere und eine» Teile» de» hiesige« Seevatatllon» in ber Tau-' sendmann-Kaserne mit S-Zentim.-Boot-Maschinengewehren. Handgranaten und durch lebhafte» Sewehrfeuer zur Uever^ gäbe gezwungen worben waren (etwa SOO Man« «tnsthlteß- ltch der Anführer), fanden Dienstag vormittag 11 Mr am Wtlhelmplatze noch Zusammen st öck« zwischen Marine und bewaffnete« Avbettern statt,- doch hanbelte e» sich hher bei um bedauerliche Irrtümer. da beide Adteilungon da»-. selbe Ziel, dte Nteberkämpfung der Spartakisten, verfalg- ten. Bon einem Sanitäter der Verustzsvkdaten «vtrd mttgeteilt, daß die Soldaten vier Tote und seck^ Schwer- verwundete. die Spartakisten sieben Tote und über « Ver-i mundete batten. Von anderer Sette wird ergänzend gemeldet: Bei den Verhandlungen -wischen den Kommunisten und dem Arbeiter- und Solbatenrat verlangte dieser die Heraus gabe de» entwendeten Geldes. Die Kommunisten gaben jedoch dte Beute nicht znrück, raubten vielmehr noch i Million Mark aus der ReichSbank. Bet nochmaliger Verhandlung wurde verabredet» baß das Geld btS 7 Uhr abends zur Reichsbank zurückgebracht werden sollte. Als nun um 7 Uhr «tn mtt Soldaten besetzter Kräftwagen vtzr der Kaserne ankam. um das Gelb zu holen, wurde er vo« den Spartakisten, di« sich weigerten, das Geld herau-zu- geben, mtt Schaffen empfangen. Gegen S Uhr begann ei« regelrechtes Gefecht, da» bis 12 Uhr nachtS danerte. Um 2 Uhr nachts erklärten die Spartakisten sich zur be dingungslosen Uebergabr bereit. Re »r»Sl>n»s»osst»tk«. Berlin. 29. Jan. (Etg. Drahkmeld.) Dte „Tägl. Rdsch." chreibt zur ErnährungSfrage: In Len nächsten Tagen ist. wie wtr hören, mit einer amtlichen A«»> lassung über den Stand unserer SrnährunaSlage zu rechnen. In der Auslastung wird mit allem Nachdruck «ms den Ernst der Lage htngewtesen. Wir reichen mit unseren Vorräten bestenfalls bis Anfang Mat. Wir würde« euch mit den Vorräten tn diesem Jahre btS zur nächsten Ernte erricht haben, wenn di« frühere Regierung watterbeftanhe« ätte und wenn nicht durch die Revolution ungeheure Vor räte durch Vernichtung oder Vergeudung z»F grunde gegangen wären. Ader nicht genug damit, daß unsere Vorräte unzulängllch sind, auch die aächstg Ernte wird ein sehr unzureichendes Ersehnt- haben. Be sonders mutz darauf Angewiesen werde», daß «S u«L UK nächsten Jahr« erheblich an Kutte» Mangel» wird. Di» Rüben werden dieSmal weniger Zucker ergeben. Dg» lt«t daran, weil bei ihrem Anbau zu weutg Stickstoff Verwender worden ist; daS aber wieder ist eku« Krage de» EltH- legenS ber Sttckstoffabriken. di« infolge der durch die AuSftände der Bevgwerksarbetter veraükaßt«« Kohlt«, not nicht arbeiten konnten. Die Kohlcnnvt ist also auch dbe Ursache, daß wir tm nächsten Jahre weniger oder D»r keinen Zucker haben werden. Dl* LebenSmittelvorräte in de« HnnshnUnnG»». (Drahtmeldung unsere» Kölner Mitarbeit«« ».4 Berlin, 28. Jan. Nach einer Erklärung de» Reichs- crnährungsamtes wird nicht daran gedacht, irgendwelche »rtvate LebenSmittelvorrätt tn den Ha«»- ialtungenzu erfassen. Beunruhigungen tn dieser Hiu- icht sind daher unbegründet. Nein* zwangsweise Einberufung zm» Heereckdtenft. Berlin. 29. Jan. Gegenüber den von der „KretheÜ" unter der Ueckerschrift „Zwangsweise Einberufung" per- öffentlichten Nachrichten, -aß zwangsweise Einberufung«« zum Heeresdienste erfolgten, sei festgestellt, daß von !s«tf nerStelle aus irgendwelche Einberufungen zum Heeres dienste stattgefunben habe» ober stattftnde«. Ungeheure H*ere»koftrn. (Drahtmeldung «ns«,«» Kölner «tta»»e»t«,O§ Haurburg, 29. Jan. In einer Volloersammlnug des Nrbettcrrates wurde dte Mitteilung gemacht, daß die Er» altung des jetzigen Heeres imolae der öhne tu den letzten acht bt» zehn Wochen »»gef IS Milliarden Mark gekostet htche. Ende deck Dtraheabatmerstreikck 1« Verv«. verlt», SS. Jan. Der «u-ftaud der 2Ö0S tech nischen Arbeiter der Großen Berliner Straßenbahn ist heute mittag Lurch einen Schiedsspruch de» Börsiuee EinigungsamteS beendet worben. Die Arbeit s»L morgen früh wieder ausgenommen werde«. Dte Ausstäv- digen erhalten bei der nächsten Lohnzahlung eine Zulage tn Höhe von insgesamt 800 000 Mk., die schon allen Kriegs teilnehmern bewilligt worden war. Dt« Direktion dir Groben Berliner Straßenbahn hat diesen Schiedsspruch angenommen. Vorstoß d»r Tschrch*» >*si*u Ratido»? Bon einer zuständigen Stelle tn Oberschlesien wirst auS Oderberg gemeldet: Gerücht« vom Bormarsch die Grafschaft Glatz tauchen wieder aus. Unter den ts chen Truppen in Oderberg geht das Gerücht: Sobald Kämpfe gegen Polen beendet sind, beginnt der Vormarsch gegen Rattvor. «Lhrwrd de» Dr»K»» nocht» ei»D»g««O»E» Nesefte rritztueltzmiie»: Hafebt. egierung beschloß, Haltung hohen gefaSr Au»ba« des «utwei Brüssel. 29. Jan. (HavaS.) Die ort mit Arbeiten zum Ausbau und zur Unterh Antwerpen«! Hafen- zu beginnen. ES eine Summe von llü Millionen Franke» vorgesehen. Die Aari« nicht ermortzetst ist 8as8r Haag. 2S. Jan. (Etg. DrahtMelb.) -raph" erfährt auS Kopenhagen von «inst , enge Beziehungen zum Za >Lartn und tbre Li» Der „DaUtz H»rs»«ttä »der »t lau» u cht er all, Tsie- . ltchkeU-ßt« unteLhtalt. haß dt« mordöt -aß dt« »urdw^
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