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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.01.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050126018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905012601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905012601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-26
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.01.1905
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»»» «2 ^ aus dem Wege des Fernsprech-Abouneuienls in sonst wenig de- lasteten Dienststunden, — Schluß der Sitzung 6-'j Uhr. — Weiter beratung morgen. Preußischer Landtag Berlin. sPriv.-TelA Das Abgeordnetenhaus fuhr in der Beratung des la nd iv > r l I cha s tl i ch e n Etats ion. Zur Forderung der inneren Kolvuisatwii in Westpreußen und Polen wurden die gesorderlen - Millionen Mark be willigt, Zum Kapitel „Landwirlschaslltche Lehranstalten" fand eine von der Kommission beantragte Resolution^ Annahme, die Aunvendung von Staatsmittel» zur direkten Förderung des aiidwirtichastlichen niederen Unterrichts bezweckt, — Der Fonds ;u Prämien bei Pserderenne» wurde von den Freisinnigen cuckamvtt, von der Rechten im Interesse der Pserdezucht be- urwortel und dan» genehiuigt, DaS Ordingrium wurde ge- nehmigt. — Weiterberatung morgen Berlin. sPriv.-Tels Abg, Stötzel sZeiitrs hat imt Unieisiutzuiig deS Zentrums im Äbgeordnetenhauje svlaeuden Antrag zum B e r g a r b c i t c r a u S st aude cingebracht: Las Haus der Abgeordneten wolle beschließen, die Staats- regieruna zu ersuchen, swon eine Koiiii»>'iiou unter Anziehung von mindestens sieben Mitgliedern des Abgeordnetenhauses zur Ittlersuchung der Arbeiieroechällnisse im .»vhlenbergban einzu- iegen und aus Grund der Ergebnisse einen Gesetzentwurf zur Beseitigung der sestgesiellten Mißitände schleunigst cinzubringe». Berga, beiter AuSstand. Berlin. sPrio.-Tell 'Nachdem die Bertretung der aus- iiändiaen Ruhrbergleute, die sogenannte Siebeneikoinmission, bei ihrer Vernehmung durch die Minislerialkommisiioii am 17. und 19, d, MtS, zugesaat Halle, die Unlerlaeeii für ihre Beschwerden mit tunlichster Be'chlennignng zu beschaffen, wird die Ministerial- 'ommissiou nächsten Freitag wiederum nach Dortmund reisen, im am folgenden Tage nach Anhörung der Sicbeuerkoiniiii'sion endgültig eineil Plan für die Vornahme der U n l-e r j u ch u n g >er Beschwerden aufznslellen. Die Unkersuckung soll An fang nächster Wocbe beginnen. Größere Ruhestörungen seitens >er Streikenden kamen nicht vor, dagegen werden sorlgesetzt Falle von Beläitigun, eu und Mißbandlungen einzelner 'ArvettS- nlllger auf ibreiii Wege von und »aeti der Grube gemeldet, res scheint, dan die Slreikleililiig ernsilich darauf bedacht ist, Storungen der ofseiitlicben Srdiiling zu vermeiden, ivie aus evier Bekanuiniachiing des SlreikkomiieeS in Beck Hlreis Rubr- orij hervorgehl, die die Deilnehmer an Auslaufen mit Verlust der Unterstützung und der Organ i'alioiisreclile bedroht. Für die Lohnzahlungen wurden alle Vor'ichlsmaßregeln getrosten. Die Zechenoerwälknngen suchten meist durch Verlegung der Ein- und Aussahriszeueil zu verhiileu, da>; die Arbeitswilligen mit den zum Lohnenivsang gebenden Ausständigen Zli'ammeniresten, Es>en, In den 18 Bergwerk-Revieren des Overbergamls Lorliiiund fn'.iren heute von einer Ge'amibeiegichast von 2>3 872 der streikenden elechen unter und über Tage 19016 Mann an: inikbin 'ebllen I918H Arbeiter gegen 195i;58 zur .urigen Sctn.bk, Es >u demnach eine A b n a h m e d e r Strei kenden um 802 iii veiie'.chnen. E'ien iRnbrs, Der „Riieiii.-Wei!' B>a" zufolge wurde 'eitern de, der Becke Eonevrdia ein mit Koksamladeu beschäftigter Arbeiter mit zwei Knaeln un ttovie tot a u i g e s u n d e n, E >' e », lPriv -Tel s Die K o h l e n o o r r ä l e der Eiien- dahnvern-alrnng ui Sberhan'en si>:S ansgebrancht, so daß der wg-enanme 'Iriegsbeuand bereits in Aiiü'iucb geiiomnien wer den muß. D'.e Aktieuge'eU'chasl Friedrich Krupp, die bisher Hausbrandkoble au die Werkangeliörigeu aöaab, hak seht infolge ztohleiiknappheit dieie Lieserunge» an die Werkangehörigen ein gestellt, - Die Haroener Bergl'auae'ellschast hea'oüchtigt, die Zecke „Roland" bei Oderhan'en st i! l z n I e g e n, Dortmund, >Priv,-Tcl > Der Bergbauliche Ver ein in Essen wird morgen der Sitzung der Mitglieder der Ministerlalkoinminion beiwohnen und zur Frage der Verhand lung mit der Kommission der Anssiändigen über eine 'Anzahl von letzteren gestellter Forderungen BScbluß 'assen. Köln, Der „Köln, Votts-Ztg." zweige wies die Firma Thn'sen u, Eo. die Inhabern- der Hamborner Bechen, -amt liche Konsumanstalien an, die Warenpreise um 5 bis 10 Prozent zu ermäßigen, um Len notleidenden Bergmanns- samilien beizuslehen, Brüi'el, Der Streik im Koblenaebiete in Borinagc breitetiickan s. Soivokl in Wasmes als in Flenu Prodnit lmben die Koblenaihe.ier den Aiisüand erklärt. Die Bah! der Feiernden betragt jetzt etwa 2M0, Für heule wird der Ausstand in Anaregnon ernariet. wodurch sich die Bab! der Streikenden auf etwa 6000 erböoeu wird, lieberall berr'chl größte Rnbe. M o ii s, sPrio,-Tel,s Auch hier scheint sich die Aus- >t a n d s b e w e g li n g gegen den Willen der Führer auszu- debnen. Die sozialifrifcheii Abgeordneten hielten gestern ver- ichiedene Versammlungen ah, in denen sie einem Streik entgegen- traten, aber erklärten, daß die Grubenarbeiter um Lohn erhöhungen bei den Direktionen einkommen sollten. Tie Unruhe» in Nusrlniid. PeterSbur g. Heute iiachnütlgg wurde die Beerdigung a e r Op rer vom Sonntag 'ortgesetzt Aus dein Marine- o'vital wurden 10 Leichen in einfachen Särgen in lgngem Buge -lach de:,, Wvlkow-Fricdho'e gebracht. Die Leidtragenden ge hörten fast ausnahmslos dem ein-acheu Volke an. Auch in der nr,zerließen Gesellschaft von Petersburg werden mehrere Spier 'cirauerl, so Frl. Bimlow, Tochter des Direktors vom Alcxander- biiseum, Enkelin des berühmten Malers, Sie wurde aus dem A'crandergarten, durch eine Kugel m die Brust getraue», heiin- gebracht. Tie Steilen in den Leichenhallen der Spitäler sind grauenerregend, Weinen und Wehklagen der ihre Angebvtigen agnoStierenden Männer und Frauen ist nicht gestattet, Wer die -tille durch einen Laut blicht, wird hinansgeführt, Tie meisten der Leichen zeigen mehrere Schußwunden. View der erstarrten Hände weisen Kngeliomeii aur, Offenbar wurden die Hände getroffen, als dir Spier instinktiv damit das Gesicht zu schützen 'achten, Tie Polizei, die Sonntag und Montag in den Hinter- onind trat, arbeitet letzt wieder gemciinam mit den Militärbehör den, Tie Polizei bat befohlen, daß heute abend schon von 5 Üh> an sämtliche Haustüren und Torwege zu schließen seien, Die Theater sind leit d,e> Tagen geichlosie», ebeiuo alle anderen Ver gnügungsstätten. Tie Lebensmittel steigen im Preise, Ans den -tragen ist kein Militär sichtbar: es wird, de» neuesten Bestim mungen zurolge. an' Höse» ilutergebiacht, Ta die Erbitterung aber die reitenden Milttär-TekalieinentS zu groß ist, reiten nur vereinzelte Wachen die Straßen ab und geben, falls Veranlassung M'rlieat. Signale ab zum abermalige» Einschrelteu des Militärs, Di? Stadttore sind stark besetzt, um den Aibeiternigsien den Ein gang in die Stadt zu wehren. Viele Arislok-aien verlassen die Stadl und begeben lich ins 'Ausland oder aus ihre Güter. Tie 'Arbeiter erhalten Geldmittel vom AnSlanvc. namentlich ans Eng land. Ei» Teil der von dort angekommenen UnteliiützunqSgelder i'l von der Regierung beschlagnahmt worden, Ter Buiammen- s:oß i» Barsloie-Sielv am gestrigen Tage wird noch folgender maßen geschildert: Bei TageSanvruch zog ei» 20 bis .00 000 Mann itaiker Arberkeihnusen mit einer Peiiiivil von Kolvino auf Barskoje-S'elo, Von Zarskvie-S'elo winden ihm ein Regiment Intanlcrie und I>z> Feldbakierien entgegengeschickt. Tie Truppe» trafen die Streikenden '> Werst von Kolvino und renerie». Tnrani entmann »ich ein Kanioß bis sich schließlich die Arbeiter, von Soldaten verfolgt, ziinickzogen. Um 1 Ubr nachinitlags war die Srdnung wiederhergeslellk, Tie Zabl der «Keiötelen und Ver wundeten üt nngewiß. aber ledcnralls hoch, Tie Arbeiter griffen am Tnge zweimal die Bahn nach ZarSkoie-S'elo an, wnideu aber brrde Male zurückgeichlagen, Petersburg, Heute fand iin Bezirksgericht eine Sitzung n«It, in der die Rlörder zweier reicher Tarnen abgeurteilt wer- oen sollten. Im Lanie der Verhandlungen erklärte der Vertei diger. er sei infolge der aufregenden Vorgänge der letzten Tage nickt in der Lage, die Verteidigung ruhig und sach gemäß zu führen, Kanin halte der Verteidiger ausgesprochen, als der Sbmann der Ge chworenen sich erhob und namens der Geschworenen erklärte, dieie seien aus dein gleichen Grunde nicht in der Lage, obtekliv rechiznsprechen. Der Vorsitzende hob hierauf die Verhandlung aus, Petersburg, sPrio.-Tel.i Dem Anschein nach ist a ö l l > g e R u h e e i n g c t r e t e ii, Tie Belebtheit der Straßen ist nicht ungewöhnlich. Ter Tramwanverkehr ans dem Newski- Prospekt ist wieder aufgenommen. Ans der Putllowschen Fabrik 'oll die Wiederanmeldung zur Arbeit begonnen haben. Die leitenden Persönlichkeiten der Petersburger Blätter waren heute beim Fürsten Mirsky und äußerten ihre Wünsche nach Berufung emer Repräseiitaut«n-Ber»ammluna und größerer Freiheit für die Press«. Fürst Mrskh erwiderte. Reformen seien im Gange: zuächst müsse aber die Ruh« wiederhergestellt werden. — Tk, Peterdburger reichSdeutsch« Kolonie beschloß, zum Geburtstag« Kaiser Wilhelm» nur einen FesigutteSvienst siottsinden, da» üblich« Ftstellea aber und den Festkommer» «u»fallen «u lassen. Petersburg. Die vergangene Nacht ist hier rühm ver laufen. nur in dem Stadtteile Wassili-Ostrom wurden Schüsse gehört. Den Pelersburaer Stadtteil durchzogen die ganze Nacht Patrouillen, di« die Passanten anbielten und auSfragten. Ärbeiter- hausen durchzogen bis Mitternacht die Hauptstraßen. Heut« sind die Läden'geschlosien. Eine Anzahl Straßen werden von Patrouillen durchzogen Im allgemeinen zeigt die Stadt ein ruhiges Aussehen, Die Bettungen erscheinen noch nicht, ausgenom men der „Regierungsbote" und der „Invalid". An den höheren Lehranstalten werdeii keine Vorlesungen geballen: alle Professoren de» Polylechnikums wohnten mit dem Rektor deute der Be erdigung der am Sonntag gelöteten Studenten und Arbeiter bei. Aus der Neivski-Werst erschienen dr« Arbeiter, um den Rest ihres Lohnes in Empfang zu nehmen' sie verhielten sich ruhig. Petersburg, Tie in den SKtslabriken und elektrischen Werken »eu eingestellten Arbeiter haben sich ebenfalls dem Aus- st a n d e a n ge s ch I o sie n, Petersburg, Eine Menge unglaublicher Gerüchte sind hier im Umlauf, die alle zu dementieren unmöglich ist. U, a, ist die Reife der Kaiserin-Witwe vollständig unbegründet. Auch das Gerücht von der Verhaftung Maxim Gorkis ist nicht wahr. Es geht das Gerücht, daß 'Foullon zum Generalgou- oerneur von Warschau eriraunt werden wird: General Tscherlkow hat jedoch seine E>ttlassung noch nicht gegeben, Petersburg, lPriv.-Telj Der Unterricht in den Gymnasien und Realschulen ist heute wieder ausgenommen worden, Ter Kurator des Lehrbczirks macht bekannt, daß es als triftiger Grund für die Versäumnis des Schulbesuchs gelten »olle, wenn die Versäumnis aus Furcht vor den Unruhe» erfolgt sei, — In zwei hiesigen Tabaksabriken ist heute die Ar beit lvieder ausgenommen worden. Moskau. Heute früh herrschte hier Ruhe. Gestern streikten die Arbeiter in 20, vorzugsweise mittelgroßen Fabriken, Auf der Fabrik Wcichelt forderten die Arbeiter den Achlsiundeittag, Entlassung von vier Meistern wegen Bedrückung von Arbeitern, Beseitigung der Sirenen und bösliche Behand lung der Arbeiter, Außerdem wünschten die Arbeiter an der Abschätzung per gelieferten Arbeit teilzunehmen. Die Arbeiter der Fabrik Brvmley, die fast gleichzeitig mit jenen die Ar beit eini'lellten, schlossen sich den Forderungen derselben an unter Aenßerung einiger Wünsche betreffs Schaffung einer Fabrikbibliolhek und eines Lesciaales, ferner daß das Fabrik- ambu!alor»lm in ein Krankenbaus umgewandelk u>erde. In beide,, Fabriken fordern die Arbeiter, daß der Lohn für die Beil deS AnSslaudes voll bezahlt werde. Saratow, Die Arbeiter in den Werkstätten der Eisen bahn sind in den AuSsiand getreten. L o n d o », In K oumo ilt es gesiern zu cincin A ufruhr im großen Siil gerommen. Die Streikenden griffen das Haupt» volizeiamt an und zertrümmerten die Fensler der dortigen Re- giernngsgebäiide. Auch in Wilna fanden nachmittags und abends S t r a ß >, ii k ä m p f e statt In Helsing»ors zogen gestern abend Tauiende von 'Arbeitern mit roten Fahnen durch die rraße» und schlugen die Fenster vieler öffentlichen Gebäude ein, OK'gen 50 der Ruhestörer wurden bis 'Mitternacht verkästet, Paris, sPrio.-rel.I Tie hiesige russische revolutionäre Srganisation. die Bojewaja-Srganisatzia-Kampsoraaniialion, die noch nach Plehwes Ermordung dem Baren wissen ließ, daß seine Person ihr geheiligt bleibe, Hai jetzt den Baren zum Tode verurteilt, weil er ans das ihm Gesinnungen nahende -Volk habe schießen lassen "strow-Arbetter besäßen Dynamit und seien anserligung beschäftigt. Pari s. Einer Petersburger Depesche des „Petit Journal" ^»»olge wären außer Maxim Gorki r;och sieben andere Sciirist- st e l l e r und Publizisten gestern in der Peter Pauls-Festung elngekerker, worden. E n d t k u h n e n. Seit heute ist der Güterverkehr n a ch R ußland nur noch minimal. Die Spediteure erlegen mir noch vereinzelt die Bolle für die in Wirballen bcsindlickien Güter, Sie und angewiesen, nach Möglichkeit diese Güter zurück- iiibalten, Tie Gärung reicht bis zur nahen Grenze, Die Baren- bilder wüsten in vielen Städten enllernt werden, sollen stc nicht in den Lokalen abgerissen und vernichtet werden. T-as Bild nis der Barina wird dagegen überall reipckiieri. Hiiissisch-invanisk-er Krieg. Tokio, Das Marine-Deparlcmeni kündigt die Bildung eines G e i chwad e r s für einen S v e z i a l d >e n st an, Einzel heiten sind nicht angegeben worden. Pa r i s, Tie H » l l k o m ni i s s i o n vernimmt gegenwärtig die vonÄdvokalen nnstTolinctschcrn begleiteten 00 engGchen Fischer von Hüll, deren Forderungen in einem 500 Seiten starken Memo- randum niedergelegt worden sind. Die Konferenz wird eine Enlichädiaiingszisser nur Vorschlägen, endgültig wird dagegen im Haag entschieden Pari s. Einem Telegramm zufolge 'hat Admiral Rosh- desiwensky, da keine Aussicht besteht, daß ihm das dritte Geschwader in absehbarer Beit nachgesendet werde, mit unbe kannter Bestimmung die Gewässer von Madagaskar verlassen. mit friedlichen Die Wassili- mit Bomben- Berlin Ter Kaiser hat anläßlich des Ablebens des Professors Rudolf Steinering an den Sohn des Verstorbenen, Negierungsbaunieister Siemering, ein B e il e i d s t e l e- a r a m m gerichtet, — Ter Kronprinz wird noch vor seiner Vermählung mit der Prinzessin Cecilie von Mecklenburg zum Major be'ördert und unter Stellung L 1a suito des 1. Garde- Regiments zu Fuß, dem er zur Zeit als Hauptmann und Ehef der 2, Kompagnie angehör., in das Regiment der Garde du Corps versetzt, besten Kommando er, wenn er mit dem kavalleristi'chen Dienst vertraut sein wird, als Oberst erhalten soll. — Wie die Generalintendanmr der Königs. Schauspiele mitteilt, findet in die'em Winter ein Subskriptionsball im Königs. Opernhaus« nickt statt. Berlin, Weaen Erkrankung des Prinzen Eitel Friedrich sagteder Kaiier jede Feier seines Geburtstages im Schlösse am 27. Januar ab. Berlin, Oberstabsarzt Wiedemann und Stabsarzt Wie- muth haben beim Prinzen Eitel Friedrich eine be ginnende Lnngen-Enlzündiung sestgcslellt. Temperatur 39,6. Appetit gering. Berlin, sPrio.-Tel.j Ter Kommandeur des 16. Ulanen- Regiments in Salzmedel teilte mit, daß der König von Sachsen sein Regiment im Juni oder Juli besuchen wolle. Bcrli n, sPrw.-Tel.s Nach einer Mitteilung der „Franks. Big." soll der Rücktritt des Handelsministers Möller nach Erledigung des Budgets und noch Beendigung des Streiks in vorlamenlar.schen Kreisen als sicher gelten. Ter „Deutschen Tagesztg." wird :m Gegenteil versichert, daß Handelsminister Möller durchaus nicht daran denke, zurnckzutrctcn. Berlin. sPriv.-Tests Kammerhcrr v. Pachclbl- Gebag erhielt das Komlnrkreuz 2. Klasse, Kaufmann Wilhelm S ch i in m e l p s c n g das Ritterkren» 1. Klasse des Sächsischen Albrcchlsordens, Tie Postdirekloren B achmann und Borich zu Trcsocn, Buchhci m in Leipzig, Helbig in Plogicn i. V., Iacoby in Mutzen und Sturm in Zwickau, sowie die Telegraphendircktoren Fischer in Plauen i, V. und Schor- n a ck in Zwickau erhielten den Rang der Räte 4. Klasse, Berlin, lPrio.-Tests Nach einer Berliner Zuschrift der halbamtlich bedienten „Süddeutschen Reichskorrespondenz" sollen alle neu abgeschlossenen Handelsverträge ohne Kündi gung die alte,, ablösen, Leipzig. lPriv-Test) Wegen Benutzung einer abge laufenen Arbettersahrkarte >m Werte von 20 Psg. ver urteilte das hiesige Schwurgericht einen Tachdeacrgehilfen zu 3 Monaten Gefängnis. Schwee in. sPriv.-Tests Prinz Heinrich der Niederlande zog sich durch einen Sturz beim Schlittschuh laufen eine Verletzung am Hinterkopfe zu und mußte gestern das Bett hüten. Erfurt. sPriv.-Tests Der zu 10 Jahren Zuchthaus ver urteilte Einbrecher Mücke ist auf dem Transport nach der Strafanstalt Lichtenburg entsprungen. Wien. Herrenhaus. Ministerpräsident v. Gautsch wiederholte seine gestern im Abgeordnetenhaus« abgegebene Er klärung und knüpfte daran de« 1 ihm in seiner Stellung wohlwo Wien. Abgeor-nele EinlousS. der Wortlaute erf Beginn diese» Anträgen >a kalen und dem Aba, .. gezogen worden seien. La» Hau» verhandelte alsdann den Dringlichkeiisantrag Choc betreffend Abänderung «ine» Para graphen de» Wehrgesetzes. In der Begründung der Dring- lichkett seine« Antrages erklärt Ülb«* Choc, zum Ministerpräsi- denten gewendet, di« Tschcchisctj-Radikalen zögen ihre Dringlich, keitsanträae nicht zurück, weil die Wünsche de» tschechischen Polles nicht erfüllt wurden. Paris. lPriv.-Tests Die Mitglieder de» neuen Kabinetts haben gestern den Wortlaut der ministeriellen Erklärung veröffentlicht, die am Freitag vor dem Parlament verlesen werden wird. Die Minister haben verzichtet, di« im Programm Eombes angeführten Reformen durchzusetzen, nament- lich die Eiiikoinineiisleuer, die dreijährige Dienstzeit, die Arbeiter- Allerskasse und Trennung von Kirche und Staat. Der Kriegs, minister beschloß, den m die Angeberei verwickelten General Peigne seines Kommandos zu enthebe». Mailand. lVriv.-Testj Die neuerbaute Eisenbahn- brücke der Strecke Fareje—Luino ist, nachdem gerade ein mit 30 Personen besetzter Inspeklionszug dieselbe postiert hatte, eingestürzt. Gegen die Bauleitung wurde etne strenge Untersuchung eiiigeleitet. Stockholm. Infolge der Erlaubnis de» Kaiser» von Rußland, daß die ausgewiesenen Finnländer in ihre Heimat zurückkehren können, reisten gestern mehrere hier wohnenve Finnländer nach Finnland zurück, darunter Gras Creutz uno Advokat Castren. Lo ndo ». Ein Telegramm aus Petersburg berichtet, der russische Tbronsolger leide an Lungenentzündung. Sei» Zustand gebe Anlaß zu ernsten Besorgnissen. Tte Zann haste in London zwei Krankenschiveslern zur Pslege des Kronprinzen bestellt, 1'Railits eingelicnde Depcsckien befinden sieb Seite 4.» Zeitliches und Sächsisches. — König Friedrich August hat genehmigt, daß der Legations- sekrclär bei der sächsischen Gesandtschalt in Berlin v, Herder und der zur Gesanolschast kominaudierte Leutnant v, A r n i m den preußischen Roten Adierorden 4. Klasse, sowie der Kanzlei- diener H e l a s und der Portier Hammer, ebendaselbst, oas Preußische Allgemeine Ehrenzeichen und der Kammerl-err uno Rittmeister a, D, Rudolf v, Bunan das Komturkreuz des österreichischen Franz Joseph-Ordens annchmen und trage», — Tem in den Ruhestand getretenen Lherwerkmeister bei der SlaatSeiseirbahn-Verivalluiig Nechutuys in Chemnitz ist das Ritterkreuz 2, Klasse vom Albrechlsorden verliehen uwrde» — Ton zu Ostern in den Ruhesrand tretenden Oberlehrer Hol lack an der 1, Bürgerschule zu Löbau ist das Verdienjr- kreuz verliehen worden, — Die Wahl des Professors Tr, Mollier zum Rektor der Technischen Hochschule, hier, hat für Las Jahr vom 1. März 1905 bis dahin 1906 die erforderliche Bestätigung erhalten, — Vom 1. April ab ist der r. ber-Poslkasienrendant Rech nungsrat Zvbisch in Ehemnih in gleicher Eigenschaft zur Lber-Posldireklio» Leipzig versetzt und die dadurch in Chemnitz frei werdende Stelle dem Ober-Poslkasscnrcndaitten Lämmcl in Frankfurt sOdcrj übertragen worden. — Dem Fahrgeldkassierer Böhme in Dresden ist das Per- dienstkrcnz, dem Ebationsaisisienlen 2. Klasse Liebe tanz in Bautzen, dem Bodeirmeister Cngcmann in Chemnitz,^dem Lokomotivsübrer 1. Klasse Talsch ink in Dresden, dem Ober- jchafsner Pflaum er in Görlitz und dem RiUcrgutssörster Fiedler in Tboßsell daS Albrcchlskreuz. sowie dem Schassner Sörgel in Adorf, dem Bahnwärter Claus in Longebrück, dem Packer Weickert in Hirschselde und dem Weichenwärter 2. Klasse Dittrtch in Gößnitz das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden, - Das 'Ministerium des Innern hat die Errichtung einer Apotheke i n B ü h l a u. in der Nähe des „Weißen Adlers", genehmigt. Bewerbungen um die Konzession sind bis 4. Marz an die Kreishauptinannjchast einzurcichen, — lieber Le brerge halte beim Staate und in den Städten Leipzig und Dresden wird uns ge- schrieben: Bekanntlich hat der sächsische Staat seit Neujahr 1901 allen seinen Beamten, und so auch den Lehrern der höheren Schulen, durch Gewährung, einer Wohnungsgeldzulage ihre Ge° haltsbezüge austcbessert. Die beiden Großstädte Leipzig uno Dresden, die selbständig höhere Unterrichtsanstalten unterhalten, sind diesem Beispiele zunächst nicht gefolgt, aocr in den letzten Monaten des vergangenen Jahres haben b'eide Stadtverwaltun gen im Einverständnis mit einander beschlossen, den Lehrern ihrer höheren Schulen zur Entschädigung statt des WohnungS- geldeS eine pennönsfäyige Geyalls-Eiiyöhung zu gewähren, worüber gegenwärtig in beiden Städten die betreffenden An träge den Stadtverordneten vorliegcn. Darnach sollen die Gehalte, die, ebenso wie beim Staate, lediglich nach dem Dienstaltcr sicv richten und für ständige Lehrer von 2800 Mk, nach dreimal 2 und sechsmal 3 Jahren jedesmal um 400 Mk„ bis 6400 Mk,, ansteigen, in den unteren Stufen um je 200 Mk., von 4000 Mark lnach 6 Dicnstjahrens an bis zu den höchsten Alters klassen um je 100 Mk, erhöht werden, und die Zeit für Er reichung dieses Gehaltes von 6500 Mk. statt der bisherigen 6400 Mk, durch schnellere Folge einzelner Erhöhungen von 26 Dienstjahren aus 21 herabgesetzt werden. In Leipzig hat außer dem der Rat noch eine weitere Altersznlage von 400 Mk. be antragt, al'o einen Höchstgebalt von 6800 Mk.^ statt 6500 Mk. in Dresden. Beim Staate beträgt der Ansangsgehalt ein schließlich oes Wohnungsgeldes 2980 Mk. und erbdht sich bei allen ständigen Lehrern der Gymnasien und Realgymnasien in etwa derselben Zeit wie bei den Städten auf 6240 Mk.: außerdem aber gibt es beim Staate sogenannte berausgehobene Stellen, für das ganze Land 66 an der Zahl, mit einem Ge halte von 6540 oder 6840 Mk,, die in der Regel den ältesten Lehrern zuerteilt werden. Vergleicht man hiernach die Be soldungen beim Staate und in den beiden Großstädten, so sind die Lehrer der städtischen höheren Schulen anfangs und bis zu einem Tienstalter von 24 Jahren gegenüber den staatlichen un Vorteil. Von da an aber ändert sich das Verhältnis: während die staatlichen Lehrer, von Fällen besonderer Zurück- setzung abgesehen, die ja Gründe haben kann, in den höheren Dienstjahren bis auf 6810 Mk, kommen, bleiben die städtischen mit den unveränderlichen 6500 Mk,, in Dresden wenigstens, gegen ihre in derselben Stadt tätigen staatlichen Kollegen um 340 Mark zurück. Außer den nach den Dienstjahren abgestusten Gehalten der ständigen Lehrer gibt es in den beiden Städten Dresden und Leipzig noch einen besonderen Konrektor-Gcbalt, der bisher nach 6 in dieser Stellung verbrachten Jahren 6600 Mark betrug und jetzt nni 200 Mk,^ also aus 70M Mk., er höht werden soll: das Einriicken in eine Konrcktorstelle ist von besonderer Ernennung durch die Pcttronalsbebörde abhängig. Beim Staate dagegen gibt es einen solchen Konrektor-Gehalt nicht, einfach deshalb, weil cs auch ein besonderes Konrektor amt mit anderer Tätigkeit als die der übrigen Lehrer nicht gibt und das Schulgesetz überhaupt diesen Titel gar nicht kennt. Die mit der Konrektorstellung verbundene eventuelle Vertretung des Rektors in Direktorialgcschäftcn wird in der Ausführungs- Verordnung znm Schulgesetz dem „ersten Oberlehrer'^ zngc- wiesen, und eine besondere Vergütung für diese im ganzen selten erforderliche Vertretung ist bei», Staate nicht vorgesehen. Da her haben an den Staatsanstallen die Konrektoren — den Titel hat man allerdings aus alter Tradition beibehalten — dieselben Gehalts wie die anderen Lehrer mit Höchstgel>alt, in Dresden aber werden sich, wenn die jetzige Vorlage ange nommen wird, ihre Gehalte um 500 Mk. über die der anderen ältesten Lehrer erheben. Tie Nektorgehalte sollen in Dresden, ebenso wie die der Konrektoren, um 200 Mk. erhöht werden. Städten jetzt den Stadtvertretungcn zur Genehmigung vor- e Neuordnung ziemlich beträchtliche Abweichungen von den Einrichtungen beim Staate, für die Beteiligte» LUN-
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