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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 25.04.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030425028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903042502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903042502
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-04
- Tag 1903-04-25
-
Monat
1903-04
-
Jahr
1903
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-b'riöv »!> i MI t-t7>..,r Dieses Blatt wird de« Lelm, von Dresden «uv Umgebung am Lage vorher bereit» al» Abenv-Ztusgabe zugestrllt, während e» die Post-Abolincuien am Morgen m «ner Gejamtausgabe erhaltcn. verugsgeMr: «ia,« «Via, »lat. «dal«, ^.^.pmaaen. dt« »der mknaar toloen, »iwaaben ,»«,»< uni u««7'dr.»Ma,. n«sm-t« weck« «ata. «Mt».'.' ««»»«» E»egvLrrrSeL 18LS Nerlag von Aiepsch L Neichrrrdt Znreigen-ca.il. Lonabme von SlnkSudiouiiüen bi» nachmittag» s Ubr Sonn- und Neierlaa» nur Bianrnliradr SS vo» N di» ^,-l UIir Die livaltiaeBiund^ «eile <ca. » Silbe») so Dl«., Nn- sündigunaen aui der Drttxillette Zeile «Bla ) dir sivattiae Zelle al» .ikin- aclaudt" oder aul Lerllrile so Via In Nummer» »ach Lomi> und kleie» lagen l- de« 2wattige Brundtkileu so. «o de», so und so DI« nach de. Ivndereu, Tarif. LukwLrttae Aui- liäae nur gegen Lorr»»be«a.il»na. Bclegbllltler werden mil is Plo. bereibnei. Nernlorechanichlutz- «mi I Sir. U und Sir. Svv«. lullus LüdLvr L vo Lnn8d-1'i8Lklsr 2 OfSLävn. VioloniLLti'. 20 ke«Milö«l1e Ai!88te»!il!g Neueste Trahtbklichlc. Hofnachrichle», Kreislurnrat, G«ichi»verhandluilgen. Jubliällmskoiizcrt L. Schröders. »erlin. von welche anfrägt: denke, um die Wärtern aus Meueßte Dral»tmeldu»nen vom 24. April. Wrtv.-Tel.) Im Abgeordnetenhause ist Seite eine Interpellation eingebrachl worden, eiche Maßregeln die Regierung zu treffen ge- achteilc aozuwenden. die den Militäran- der Aenderung der Besoldungsvorschristen im Staats- und Kommunaldienst erwachsen. Berlin. Die Esirnbahndireklion Berlin macht bekannt: Der Verkehr ist in vollem Umfnnge wieder ausgenom men worden auf allen Strecken des Ei>c»bahudirekt!vn<»b«iikes Kattowitz. aus der Strecke Golliww-Kolberg, der Alldamm- Kolderg« Eisenbahn und aus allen Strecken der böhmi'chcn Nord- babn und der böhmischen Kommeriialbalnieu. Tie Strecke Schrribecha»—Grünthal bleibt voiaussichUlch bis zum 22. d. M. geiperrt. Frankfurt (Oder). Ter „Franks. Oder-Z lg.' zufolge sind im Regierungsbezirke Frankfurt noch die Leiwen von drei Bei ionen, die bei den letzten Schi'.eeitüriilcn ums Leben gekommen sind, aufgrfunden worden Bromberg. Nack einer Zusammenstellung der „Ostdeut sch«, RundschauVsind infolge des letzten Unwetters in den östlichen Provinzen 52 Menschen um gekommen. In den Orten des Regierungsbezirks Bramberg sind 5000 Jestmetcr Derbholz vernichtet worden. Nürnberg. Der „Fränk. Kurier- meldet ans Bamberg: Bet den EmeuerungSarbelten in dem alten Kacmeltt«kloster wurde gestern abend die aus dem 11. Jahrhundert stammeiide Theo - oorenkapelle auiaedeckt. Der Fu»v ist iür die Aller.»ms- forlcher von grober Bedeutung. Das beulige Karmeli»e»klo>ier wurde im 11. Jahrhundert als adliges Damenstist zu St. Theo doren gegründet. RegenSburg. Dem „Regensburger Morgenblatt" zufolge entgleiste heute morgen 9 Uhr auf der Strecke Nürnberg-Fürth ohrplunmäßige Zug kurz vor der Einfahrt in die Station der . . Neubau, wodurch der Zugführer getötet, iotme ein Heizer und ein Wagenwärter schwer verletzt wurden. Kempten. Die „Allgäuer Ztg." meldet aus Lindau: Gestern mittag traf Rechtsanwalt Lachcnal hier ein und beaab sich »ur Besprechung in die Villa Toskana. Er reiste um 5 Uhr nach Genf zurück. > Nonen. Bischok^knrinn, ecklärte in einem Schreiben an den Ministerpräsidenten in scharfen Worte», dak ConibeS ihn durch seme Gewalttätigkeit nicht einschüchtere, und daß er svrlsahrcii werde, die Kona,egatiouen ,n beschützen. Grenoble. Infolge deS Gerücht-, daß Truppen rintresien sollten, um die Kartänier anSzulrelben, versammelten sich gestern etwa 2000 Landleute vor dem Kloster nud verbarrteu dort den ganzen Tag. Die Truppen e,schie»en aber nicht und die Menge begnügte sich damit, von Zeit zu Zeit zn rufen: „ES lebe di« Freiheit! ES leben die Kaitäuler l" Am Abend kehrten die meisten heim, doch ließen sie eine Art Posten von 300 Mann zurück. Rom. Der deutsche Kronprinz nnd Prinz Ettel Friedrich sind heute morgen 7.30 Ubr vier eingelrosien und baben. ohne den Zug zu verlassen, die Reise nach Flore», fortyesetzt. Stockholm. Nach einer Mitteilung von „Dagbladet" aus HelsingforS sind weiter solaende Personen aus Finland aus gewiesen worden: der ehemalige Senator Leo Mechelin unter Pensionsverlust, die Redakteure Dr. Ansl Iille nnd Koni Zilleacus, die jedoch schon in Stockholm wohnen, ferner der ehe malige britisch« Konsul Eugen Wolfs, Bruder des eben ausge- wiesenen Großindustnellen R. Wolfs und Mitglied der Demonstra- tionSdevutation, die sich seiner Zeit nach Petersburg begab, endlich der Leiter der junqfinischen Partei Buchhändler Hagelstam und Advokat JonaS Eastrem Wie die „Stockholm Tidninaen" meldet, müsien die Auseewiesenen Finland binnen siebm Tagen verlassen, andernfalls erfolgt auf Anordnung des russischen Ministers des Innern ihre Denortation. Der ausgewie-cne Großindustrielle Wolff wohnt in Wiborg. London. Eine wettere Depesche des „Rente, lckien BureauS* au» Peking meldet. dieEhlna von Rußland bezüglich der Mand schurei gestellten Bedingungen seien folgende: 1. es wlle» krine mandschurischen Häken oder Städte mebr dem ficmden Huuvel geöffnet werden. 2- kein fremder Konsul «oll neu zugelassen we-den, 3. kein Fremder, mit AnSnabmc von Russen, soll im öffentlichen Dienst der Mandlibnre! angestrllt werde». 4- der Staad der Ver wüstung in der Mandlchurei bleibt uuveräudert. 2. die Zvlleiu- nal»nen de» Hafens Nmtschwana sollen der Rusisch-Chiaesischen Baak übeigede» werde», 6. nnter rul»s>ürr Nvntiolle ioll rin Äesundbeitsaiisschuß gebildet werde». 7. Rußland soll das Recht baben. Teiegrapbeiid,äl»e und Piätile an alle chinesische» Linie» in der Mandschurei anz»ich>«e»en. Krm zarMandichurei gchörigcs Gebiet darf an eine andeie Macht oerä»ße>t werde» M > » neat> oli S. Hier hat in de» Anlage» der Northwestern Sta, Oil - Company eine Ezvloiion stattgeiunde». Es sind 10 Peisoiir» n»>s Leben gekommen, dn>»,,ter iämtliche Bureau- deaiiue. Eine Anzahl Pech-nen »i verlest. 8periuIitLt: Is«It«Iso-MüdvI. Tonnalienv 2S. -lpril 1V03. Gruppen von Turnvereinen werden neben diesen Berwaltunas- sonderzügen oder an deren Stelle GeseUschaftssonderzüge gestellt. Oertliches nnd SöchsifcheS. Dresden. 24. April. —* Se. König!. Hoheit der Kronprinz wohnte heute vormittag den Kompagniebesichiignugen im 2. Bataillon des Greiiavier-ReginiriitS Nr. Ic>1 bei. — Adorf, 24. April. Ter „Grenzbote" meldet: Se. König!. Hoheit der Kronprinz trifft am 29. Avril nachmittags aus lnesigcm Bahnhofe ein und wird dann eine Wogeniayrt nach Bad Elster zur Auerhahnjagd unternehmen. De Aufenthaltsdauer sowie das Absteigequartier sind noch unbestimmt. —* AuS Wiener Hoskreisen wird berichtet, es sei so gut wie feststehend, das Prinzessin Luise nächsten Herbst in ei» Kloster eintrcten werde. Die Absicht des Eintrittes in ein Prager adliges Stift habe an maßgebender Stelle keine Zustim mung gefunden. Prinzessin Luise hat seit einiacr Zeit die Villa Toskana Nicht mehr verlassen. Es werden alle Vorbereitungen für die bevorstehende Entomdung getrosten. Das Befinden der Prinzessin ist ein gute?. Nach der Entbindung wird auch die Aussöhnung mit dem Großherzog von Toskana erfolgen. Wie ferner aus Lindau gemeldet wird, hat das bayerische Ministerium des Innern anläßlich einer Anfrage von beteiligter Sette ent- schieden, daß der Standesbeamte von Aeschach bei Lindau am Bodensee, wohin die Villa Toskana gehört, zur Beurkundung der Gcpnrt des zu erwartenden Kindes nicht zuiiändig ist. Diese Entschließung beruht auf 8 72 des Personen-Standesgesetzes, wonach sur Landesherren mco Mitglieder landesherrlicher Familien die Ernennung der Standesbeamten und die Bestimmungen über die Art der Ausführung und der Aufbewahrung der Standes register durch Anordnung des Landesherrn ertrügt. Voraussichtlich wird für die Beurkiknvung des zu erwartende» KmdcS vom Dres dener Hofe Sorge getragen werden. —* In der hiesigen Turnlehrerbildungsanstalt fand kürzlich eine sich auf drei Tage erstreckende Sitzung des Kreisturn- rotesdes 14. Deutschen Turnkreises Königreich Sachsen unter Leitung des Herrn KreisvertreterS Turndirektor Bier statt. Nach den üblichen Begrüßungen und der Erledigung der Registrandeneingänge berichtete der Kreisvertreter, daß die Vorschläge zur Abänderung der deutschen Wettturnordnung bc-i arbeitet worden sind, der Gauturnwartversammtung zur Kenntnis- s nähme vorgeleat und nach den Erfahrungen des Nürnberger, Turnfestes nochmals geprüft werden sollen. In bezug auf seine Stellung zur Frage des Frauenturnens beschloß der Kreisturnrat! im ,,Krcisblat1e" und der „Deutschen Turnzcitung" eine weitere Erklärung zu erlassen. Ter sodann erstattete Kassenbericht des Kreisgeldwartes wurde zur Kenntnis genommen und wies wiederum ein Wachstum des Vermögens der Unterstübungskasse nach. Der 9. Borturnerlehrgang war von 38 Teilnehmern und 2 Gästen besucht und nahm seinen ordnungsgemäßen Verlauf. Auch der Jahresbericht des Kreisvertreters aus 1902 zeigte be friedigende Endresultate und wurde zur Kenntnis genommen. Was das 10. Deutsche Turnfest in Nürnberg betrifft, wurde folgendes beschlossen: Den Beginn des Turnens der Sachsen auf dem Feste bildet der Gesang eines Liedes durch die Sänger des Leipziger Schlachtfeld) " ^ ^ ^ ansch-licßen können. ! . , . baben Verhandlungen zwischen der Königl Sachs. StaatSeisenvabnen und Herrn Turndirektor Bier stottge- funden. Hierbei sind folgende Vorschläge umerbreitet worden: „Die Königl. Generaldirektion stellt zur Beförderung der etwa 5000 Turner, die aus Sachsen am Deutschen Turnfeste in Nürn berg teilnebmcn werden, je nach Bedarf Vcrwaltungssonderzüae von Görlitz, Dresden, Leipzig, Chemnitz und Reichenbach i. V. Die Abfahrt der Züge wird in der Nacht vom 17. bis 18. Juli er folgen. Auf besonderes Verlangen einzelner größerer Gaue bezw. i gar. drei Tage vorher gelost werden. Gefordert wird der einfache Per- sonenzugssahrprcis für Hin- und Rückfahrt, welche letztere auch mit Schnellzug erfolgen kann, wenn der tarifmäßige Zuschlag von 1 Pfennig pro Kilometer aufgczahlt wird. Die Fahrkarten gelten 45 Tage. Es werden auch Fahrkarten nach München ousgegcben, d e zur Fahrt von Nürnberg nach München schon vom 20. Juli an Gelning haben; doch müssen immer 30 Turner gemeinschaftlich die Reise anlreten." Diese Vorschläge werden von der Königl. sächs. Generaldirektion bei der Generaldirektion der Königl. »»»irischen Staalsbabnen befürwortet und zwar wird die Ent scheidung hierüber jedenfalls nicht vor Juni erfolgen. Bis dahin soll von den Gauen die ungefähre Zahl und der Aofahrtsort der Turner sestgestellt werden, die mit den, bewilligten Sonder- zügen jnm Turnfeste fahren werden. Die' beiden Nürnberger Sachscnvereine wollen jeder einen Sachsenabend veranstalten, und in Rücksicht auf diese örtlichen Verhältnisse beschloß der Kreisturn- rat, vorläufig keine der beiden Einladungen anzunehmen, dagegen Ve sten, irsik- gem«n- den beiden Berc nen nahezulegen, sich zur Ausrichtung der ge- planten Festlichkeit zu vereinigen. Sollte dies nicht geschehen, so wird au» den Scechienabend, der im günstigen Falle aus M Vorträgen, Gesangsvorträgen einzelner Körperschaft somen Gesängen, turnerischen Vorführungen. Trinkst Ansprachen bestehen soll, ganz verzichtet werden. Weiter kam der Bericht der Kre svertreter an den Geschäftsführer der deittschen Turnerschast in seinen Hauptergebnissen zum Vortrag. Es ergab sich daraus für das Königreich Sachsen ein Bestand von 1088 Vereinen, 124 455 Vereinsangehörigen und 72673 ausübenden Turnen» mit 22977 Zöglingen. Ferner wnrde beschlossen, beim Ausschuß der deiitschen Turnerschaft zu beantragen, den um die Oslerzcit 1904 in Berlin in Aussicht genommenen Deutschen Turntag erst im Sommer 4904 abzuhallen. Sollte dieser Antrag einen Erfolg nicht haben, so wird der sächsische Kreistnrntaa, der ebenfalls in der Osterwoche 1904 in Reichenbach i. V. stattsinden soll, verschoben werden müssen. Außerdem beschäftigte sich der Kreisiurnrat mit der Gewährung von Unterstützungen bei Hast- pflichtsällen. anderen llnterstühungsgcsuchen, der Ehrung alter verdienter Turner und verschiedenen vertraulichen Angelegen heiten. — Die seitens der NeichSvnstverivaltung mit den unter irdischen Te I cv b v n ka b e l-A »l a g eii gemachten Er fahrungen scheinen recht befriedigend zu sein. Diele Neuerung gewinnt mehr und mehr an Ausdehnung. daS Stadtbild erhält hierdurch ein welentlich vmteilhaftereS Gepräge. Gletchzeitig ver schwinden auch die ülmr de» Obcclcitnnge» der elektrischen Straßen bahnen cmarbrnchte» Fangdrähte, deren Beslimmuna war, die Be rührung etwaiger gerissener Tclevdmidrähle mit der Leitung zu verhindern. Aber nicht »nr dem Aussehen des Stadtbildes, son dern vor allem der Verkehrssicherheit geieicht die Entfernung der Drähte zum Vorteil, da die Gefahr der durch Frost, Sturm oder Schueefnll (wie eS im Januar 1901 infolge starken SchneesallcS a» verschiedene» Plätzen der Fall war) herabsallenden und Kmz- schliissr verursachende» Drähte ganz weientlich herabgemindert wird. Emen weiteren nennenswerten Faktor bildet aber auch der Weg fall der dnich Entfernung der Jiolalorengestälige nicht unbedeuten den Belastung der Gebäude. — Von den zur Einziehung gelangenden Münzen waren Ende März noch im Berkehr stir 3,7 Millionen Mark halbe Kronen, das ist bei einer Gesamtausvrägunq von Münzen dieser 'illionrn Mark 13 ' Art in Höhe von rund 28. Millionen 13,2 Prozent der über- nnd für 0,8 Millionen Nickel-Zwanz>gpscn»igs1ücke oder 19 Prozent der überhaupt im Betrage von 4,2 Millionen Mark vorhanden ge wesenen. Bisher ist Ine Einziehung verhältnismäßig immer noch für die goldenen Fünfmarkstücke am ausgedehntesten gelungen. — Die Zentrale für Jugendfürsorge, die sich die Aufgabe gestellt bat, eine geordnete, planmäßige, ineinandcrgrcifcndc und in allen Fällen Rat und Hilfe schäftende Fürsorge für die Jugend beiderlei Geschlechtes im Alter bis zn 20 Jahren zu cr° mögliche», hat es als eine ihrer ersten Pflichten angesehen, sich in Verbindung zu sehen mit allen den schon bestehenden Ei»- richtungen, die dies weite und wichtige Gebiet bebauen. Lank Mmft und Wissenschaft. Der Königl. Militär-Musikdiriaent Leiter der Kapelle des 2. Grenadier-Regii . ... . A Herr L. Schröder. iments dir. -101, gab »enst-Jubiläums ein ale des städtischen Ausstellungs-Palastes, sich von den sonst üblichen in der Haupt- die Wahl der Vortragsstücke, die dies- 25jährigcn anläßlich der Feier Konzert im neu. Da« Konzert unter suche eigentlich nur . . . mal von meist ernstem und künstlerisch hervorragendem Charakter waren. Bon Weber» „Euryanthen -Ouvertüre eingeleitet, ge- dachte Herr Schröder vor allem des Geburtstages der heim- gegangenen Maiestät König Alberts mit einem elegischen Ton- knick« »Ei« Jmmortellenkranz für König Albert" von O. Oester- reich. Der vornehm empfundene, kraft, und machtvolle Satz, sehr wirkungsvoll instrumentiert, entspricht dem gedachten Zwecke voll komm«« und eignet sich trefflich als ein Trauer- und Klagelied auf den Tod emeS großen Mannes. Dem ernsten, schönen Stücke schlossen sich an: Bachs Meditation, zwei Sätze aus Beethoven- 6-moII-Sinfonie, Largo von Händel^ die „Tell". Ouvertüre, ein Konzert für Flöte von Tullon. von Herrn FeiereiS brillant vorgetragrn, die Glocken- und GralSlzene aus „Parsifal" von R. Wagner, die 2. Ungarische Rhapsodie von LiSzt usw. Allgemeinere« Interesse weckten ferner zw« ne» "" ' aufgeführte Kompositionen: M) Festmarsch für großes Orchester , . , , ^ichneten sich durch gute, noble Erfindung auS, durch gefällige eckten ferner zwei neue, zum erstenmal : MenuetOür Streichinstrumente und xster von M. v. Seydlitz. Beide Stücke wurde sogar zur Wiederholung verlangt. Herr Schröder, der mit lebhaftem Beifall bei seinem Erscheinen am Pult de- grüß« wurde, hatte der Ausführung de» Programms besondere Sorgfalt gewidmet. Io daß da« Konzert ,n allen Teilen zur all- gemeinsten Zufriedenheit verlief. Die Akustik de» SaaleS bedarf nach verschiedenen. Gelten hm noch wesentlich der Verbesserung, »orte der Blechbläser ging da» Streichquartett M voll- l un^er, und m^schnellem Tempo verwischte sich die Stimmen- s" Sarah Bernhardt, die gefeierte franiösische Tragö bin. wird am 26. und 27 Mai im Centra l-T h ra ter mit ibrcm eigenen Ensemble gastieren. Die gegenseitigen Bert äge sind henke vvimittag un «zeichnet woiveii. Mkune. Bernhardt wird an den beide» Abenden voraussichtlich als ToSca und als Fedora auflreten. also in zwei Rollen, die zn ihren glänzendsten Leistung«» zählen. L St. Berliner Leben. L Berlin. 22. Avril. DaS fürchterliche Unwetter, das uns — diesmal freilich nicht, wie im vorigen Jahre, allein, sondern in Gemeinschaft mit ganz Mitteleuropa — heimgesucht, hat in unserem schönen Tier garten ungeheure Berwüstuiigen anaerichtet. Alte, herrliche Baumriesen wurden geknickt, al» ob sie dürre Stangen gewesen Bäume unseren >r an denjenigen rächen wollte, die mit der Axt andere schöne ne «fällt hatten, um. wie sie behaupteten, Licht und Lust in . «tz dicht bestandenen, schönen Tiergarten zu bringen. Jetzt ist leider an vielen Stellen nicht» mehr, als Ltcht und Luft, und der vorwitzige Mensch, der die Natur meistern wollte, sieht sich da wieder einmal den Naturgewalten gegenüber so klein und macht los. Da» Unwetter, daS un» einen bösen Nachwinter nach kur- ' n Korso ein vor- mißratenen Anfang ^eiluahme de» Kaise» » - Hosgesellschast, so etwa» wie «in Zusammenfluß von LuyiSfuhrwerken in der Siegesallee entwickeln zu wollen. Es fehlte nicht an wirklich schönen, eleganten Gespannen, an gut gekleideten, vornehmen Damen und echt weltstädtischen Herren- crscheinungen. Auch Neugierige hatten sich in Menge eingesunden. Wenn «st da» Wetter wieder srühlingsmäßig vom blrmen Himmel herablachen wird, dürfte sich «ne Zeit lang zwischen 3 und 5 Uhr nachmittag» und zwischen den paradcmäkig ausgestellten branden- priareS und der " 4f>' in den ursprünglichen Korioländern ganz von selbst entsteht und da ist, soll hier künstlich durch Pauken und Trompeten erzeugt werden. Ader wie lange wird sich diese Korsoherrlichkeit hier halten? Das ist allein die Frage. In deutschen Städten ist nun einmal kein Boden für derartige fremde Gewähr, die nur unter einem südlichen Himmel gedeihen, und in der ÄrbeitSstadi Berlin am wenigsten. Gegenüber der, ernsten, zum Teil hart, tke fast aber streng arbeitenden Bevölkerung wagt sich der ... ... 'üllt ' Luxus der Reichen auch sonst gar nicht so unverbüllt hervor, wie in anderen Weltstädten, insbesondere in Paris. Es steckt auch in Miseren ärmeren Schichten ein viel zn lebhaftes Gesühl des Neides und der Mißgunst gegen die vom Schicksal be günstigten Nebenmcnfchen. Man sehe mir einmal, wie sich unsere „Proleten" förmlich herausfordernd vor den hohen Spiegelfechtern der vornehmen Restaurants Unter den Linden auspflanzen und die Gäste, die es sich an den lukullischen Genüssen wohl sein lassen, förmlich mit ihren giftigen Blicken verschlingen. Der eingeborene Berliner vermeidet denn auch möglichst solche- Schauesten, den nichtsahnenden Fremden aber berührt dergleichen natürlich sehr unangenehm. Und mm soll sich gar aus der kurzen Strecke der Siegesallce tagaus tagein der blendende Lurus kostbarer Pferde und Wagen zusammendrängen, und denjenigen, die viel leicht nicht einmal so viel in der Tasche baben, um sich in einer Volksküche sattesten zu können, in die Augen stecken? Der „Vor wärts". der ein erstaunliches Feingefühl für alles hat, ivas ge- ' "" uszureizcn und unzufrieden zu machen. eignet ist, die Massen aufzureizcn und unzufrieden zu . . . hat sich denn auch bereits mit Wonne ans diesen Berliner Korso gestürzt. Er fordert namentlich die zahlreiche» Arbeitslosen auf, nachmittags nach der SiegcSallee zu gehen und sich einmal an zusehen, für welche Ucbcrflüjsigkeitcn die Reichen Geld haben, wah rend jene nichts einmal imstande sind, fünf Pfennige überflüssig auszugeben. Gewiß sind hier die Gegensätze zwischen arm reich nickt schroffer als in London oder Paris, aber sie treten irr krasser in die Erscheinung oder machen sich doch mindestens ärker fühlbar, weil der Reichtum hier im allgemeinen jüngeren .Uttums ist, als in jenen älteren Weltstädten, und weil hier reiche Müßiggänger noch immer zu den verschwindenden Aus nahmen gehören, dort ab« zu den alltäglichen Erscheinungen. Der übermäßige Aufwand macht sich denn auch hier nur seit«» in der Oesfentlichkett breit, «r zieht sich schamhaft in seine vier Wände
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