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- 12» 12» - Rachdem Gerd den Sliabea eine Weil« schweigend angesehen hatte, strich er mit seiner gropcn Ha»ü vorsichtig und zart über das rosige Gcsichlchen ES lag etwa» Rührende» i» düster Lebkv>»»gi Inge lamen die Tränen in die Augen Er hat daS Kind lieb, jagte sie !>ch. Es >u dock e geullich gut von ihm. dag er eS liedkai Er lieblich in dem Kurve — aber am Ende ist e.> doch auch mein Kind. Inzwischen rrchletc Gerd sich aus und bemerkte ne Es war ihm sichtlich peinlich, daß sie »>n belauscht barte, und das» sie nun jo scheu von lerne iiand ..Evi»>» dach der," jagte er leichthin. Sie kam. stellte sich aus die andere Serie des 'Wagens und scheuchte eine Biene so«, die da heruurjummlc. Tic Mittagssonne sch.en e>'.; und still durch das »inge lllmenlaub hernieder „finden Su >!,» verandett?" jragle Gerd. .Er rjt großer und stärker geworden." stigie sie Man sieht, daß er gesund ist und eine gute Pflege gehabt bat." So — also daS demerkie sie dach „Er siebt T>r ähnlich." bemerkte er mu einem fluchtigen Ausblick. „O ne.u — >ch glaube nicht —" wehrte sie erlchrocken. Ed kam ihr vott als müsse eine solche .teimlichke» 'in ihren Mann eine Sirase bedeuten. Er trat einen Schrill zurück und hob Stock und Muhe oaur Baden aus. Tann stand er unentschlossen. ..Ed ist heiß heute —" nid als sie incksts daraus sagte, schlug er langsam die Richtung nach dem Hause ein, ohne aag er ne ausgasarderi haue, rhn zu begleiten. Ban selbst tat sie eS nicht. 8 * Acht sage vergingen, acht elende aualoalle Sage. Sic sahen einander nur bei den Madlzeuen oder wen» sic sich zufällig :n den Weg liefen. Sie sprachen nur das Allcr- aatwendigiie, das Alleraußerlichue miteinander. >» eurem erzwungen höflichen, glcichgült.gcn rau Ganz uumerkllch verwandelte «ich bei Inge die'e erzwungene Gleichgültigkeit rn e iv.-lnii.i-.ge Rabe — die Rüde geduldigen, ergebungSvollen WarlenS. Gerds Summung udea ue gerie lick van Sag z» Sag zu bedaucrusu'ettcr Erregtheit. Alles, waS er sah nd was :vn umgab erfüllte :b» in: verzweifelter, ingrimmiger Traurigkeit; die ganze b'.uacnde. sanueudurch'rrablie IrnblingSn'ell erweckte ihm earcn ungeduldigen Zorn; die S.-eU 'ui der Irenude trügen und Engel lugen. Saß sie ihm nicht'täglich gegenüber wie ein Engel, geduldig, bescheiden, demütig ad lieblich ^ Bare ein gttallenee Enge', mit diesen traurigen, elenden, versudr-tlscherr Augen ' — lind uni wen war ne ge'alleii? Um Reginald Um wen war sie trauruz? rlm Reginald. Wem bräunte k-e'eS 'chmerzlick.e Eicht in ihre» Augen? Reginald. Ban wem Am '.du, und ibr dien- l.a'iiiunaelau' Wendung uiies Sck ck'als ? Bon Reginald. Und das <inz-.ae. waS ibn baue verß'bnlich und milde itlmmcn können Inge gegenüber: Reue und E ch.Udbew.ißt'eiir. daS 'and »r nicht lei rh: das haue ne nicht Er Ue' draußen umber au' den Feldern und W:e'cn. ur M'-ttagshitze und Abcudkühle. v.-ue Zweck ebne zu nMen warum: nur um nicht >.m Harne zu 'ein m sieter Ge'adr >dr zu begegnen. Er dachte tw.w.er'ott an i.e. nnru'btrl-.ch tland ne ihm vor Augen. >o. wie er e nick» »eben wallte. ,o. w:e er sie nach n.e gesehen haue. Sfr war er draus und dran, ihr aueS ->u verzeihen. um sann um io bringet gegen sie zu wüten in seinem Innein. Seine ' .-inneseeic »arbette e-S ,a daß er siir blieb: >erne Eeneckt'.gkerl, scmc Rechtlichkeit serdctte .e An 'einen Anüchren über Gut und Bäu- iallie sic n:ch: rütteln. ES ging eine Berandening vor rn d.eien Sagen auch mu Gerd Borbereitel batte e uch ichan'wabrend >s ganzen WrnrcrS 'e.: teuer S ran de. d:e ihm offenbart batte, d si das reden nach etwas anderes 'ein kann alS cm behagliches Tab.u gleit« m ge- ,denen Berba.tnis'en Sen >dm der sichere Baden unter den Iüßcn 'orlger-.sicn war. .'.nie er die dun wischen Machie kennen d.e in die Tbcrsiächc der Seele c.ngre An m:t .t .rr-e.n B'uiae. daß sie e:ndnlckS'abrg wrrd für d e Iußnav'cn von Glück und Unglück, r d.e Hand'des t e ver.S die reden zeichne! den sie anvackl Beraeb'.'.ck rang er nach der knd.en B." an neu. ge.: nach dem ruhigen Senken 'ruberer Sage Es war eine I'.ammc -. :bm die brannte ieme ganze strenge, unduldsame Maral zu stbauden. llud "dic'clbe I.amu.e d.e :bn XrS Iublcn ledne. neckte daS Gebäude rcrneS Glückes in Brand. Er erinnerte ' -b m.t grausamer Gcsir»ep.rlrchkeit an alle-?. w:S Inge tbm. angetan uue er u-..:e ans L.ch: waS 'ckleckr und unrecht an ibr war nur. daß dessen täglich weniger wurde dax das Eremwel ch-.er Schuld, derer'. Summe er sick so hoch wie möglich -u i.ebe -. deu i.::e laalich weniger ßimmie AlleS was ne getan, verblich vor dem. was e nvrr. .ras ue wm war. Er w.Sre ':e Nicht deda.tcn. Und dennoch zermarterte er nch Sag den ch.a:' -um emen ve-.-ähnlichen Ausweg zu fanden — eine Mägltchkc::. Ne bebauen Ja wenn d e a.ißere Srennnng von rbr zugleich e'.n innerliches >r "'en des a.ten redens den Begann cmcS neuen! — Aber d e r i r -e: ..re. w. ide d.e der der r'ttam und die Sedmucht. Ses w.u.t daS w de Men da::e er n.e ge-char-t. kaum recht emwurden. Sas ' uck X'.s er d.r.drer : s ibr.-. d e B.r.de van den Augeni Tu i'olln weniancr.s w."en. was Sa datier daden lernen' Uard -e vergma c.n T»g nach dem andern: er Sam n.ch: mar nch s Re ue Et l-d'Re daß d..^Ert-cheldung durch irgend ettvaS außer -.dm S.eaendcS erde gexrr: werden -td-ch-c ^ Arges rub'.zer. an chemcnd sogar 'r-.eX-Lcr Zustand er- Es war Ad erd Ina.- nand an emem S i ch m 'cmem Zimmer dem Bücher l. datvgta.-d.en ..nd Ged rauchsa ea er -': ändc lag cm und manchen, und ''nnch das Wra'chan^ aeld ein. da» er ihr hmgezahlt hatte. Sie stand «u» erstenmal seit ihrer Heimkehr an diesem Tisch, und so dachte sie auch zum erstenmal daran, daß Reginalds Bild aus diesem Tuche stluen Platz gehaot hatte. Während sie daS Geld m ihr« Kasse zählte, sah sie sich scheu danach um. od eS noch da sei. Ja, da stand e» noch, unverruckt. und der. den e» darslellle, sah sie so sröhl ch und haruuo» an, als wolle er ihr «ine «untere Geschichte erzähle». Li« wurde zeulrcut, ein Geldstück rollte über de» Tisch unter dl« Zeitung», bialler, wo sie e» am allerhand Umständlichkeiten juchen mußte. Gerd saß aus der anderen Seite, er rückte neroö» hin und her. al» sie mit den Zeitungen knisterte. Ihre Anwesenheit regle ihn täglich mehr auf. Scheinbar in seme Lektüre verliest, hatte er wohl bemerkt, waS sie zer,lreut gemacht. Und nun sah er auch, wie sie sich mit d« Hand aus den Tisch stützte und die Augen starr auf einen gleck richtete. „Wonach siehst Du?" fragte er rauh, obwohl er e» wußte. Sie schrak zusammen, denn sie hatte sich unbeachtet geglaubt Sie wurde ein wenig rot, dann sagte sie ehrlich: »Ich überlegte nur, warum Reginalds Bild da sicht." „Es hat ja immer da gestanden!" »Ja. ich weiß. Aber ich meine, warum eS jetzt noch da steht!" „WaS geht Dich das an?" tagte er gereizt. Und dann, als er ihren traurig fragenden Blick gewahrte: „Möchtest Du eS haben? Du kannst es Dir nehmen." Es war ihm Ernst mit seinem Anerbieten, und wenn sie das Brld nun genommen hätte, so hätte er eS ganz natürlich gesunden. Aber sie hatte Tränen in den Augen. „Gerd, Höhne mich nicht!" sagte sic bittend, betrübt. TaS reizte ihn. „Also gut — warum sollte ich daS Bild da fottnehmen? Sie Erinnerung an daS, waS er mir getan, würde da- durch nicht geschwächt." Ein trockenes Aufichluchzcn entfuhr ihr. Sie erschrak darüber, sie wollte schnell fort — hinaus, an ihm vorbei, in ihr einsames Zimmer. Da war er aufgesprungen. Unerwartet stand er vor ihr und vertrat ihr den Weg. Sie sah ängstlich zu ihm auf. ihre Finger umklammerten den kleinen blaue» Gckb- kaßen mü den blanken gelben Messingbeschlägcn Sie fürchtete sich. Er hatte etwas Böses. Hartes sagen wollen Ter Ausdruck ihrer Augen machte ihn das Wort vergessen. Er betrachtete sie einige Augenblicke, während welcher sein Gesicht immer weicher wurde, und plötzlich fragte er ganz >anfl: „Liebst Du ihn denn immer noch so sehr. Du Unglück- liches Kind!'?" L>e war daraus nickt vorbereitet. „Ja," sagte sie und ein Tränenstrom brach hervor, unaushaltsam. Sie lies zur Tür, und er hielt sie nicht mehr auf. Er stand wie angewurzelt. >nS Leere starrend. Dann setzte er sich an den Tisch, nahm Reginald» Bild in ic ne Hände und betrachtete es aufmerksam. Während all dieser Monate halte er eS kemes Blickes gewürdigt, weder eines wtte«, noch eines bösen, er Halle überhaupt vergessen, daß eS da stand »wischen den andern. Reginald balle es von „draußen" milgebrachl und es Gerd geschenkt in der erste» Zeit, wo er in Eldehus war. Es war ein gutes B ld. In seiner ganzen selbstbewußten Sicher- den gab cs ihn wieder. Der beweg! che Geist sprach aus je nen Augen, die ganze tätige Seele aus seinen durch-earbestclen und doch so jugenbsrischen Zügen. Hübsch sah er aus. glücklich, klug und männlich. Es war ganz begreiflich, daß Inge chn liebte in ihrer adwechslungslojen Einöde, n> die sie mit ihrer unverbrauchten Lebenskraft verpflanzt worden war, in ihrem Unglück — ja, worin desiand denn dies Unglück? Er hatte sie nie anders als zufrieden gekannt. Ihr Unglück war ein Mangel an Glück, an einer ganz besonder» Art Glück, die idm noch n cht klar geworden war. die sie aber jedenfalls bei Reginald gestruden batte. Und waS konnte Reginald dafür, daß gerade seine Person daS barg, was Inges Glück auSmachte? Was konnie er da'ür. daß er Inge liebte! ^nge! Es war viel natürlicher, daß er ste siebte, als daß er sie nickt liebte. Rein — für das alles konnten sie nicht. Und dann — worin bestand denn ihr Unrecht? — Ein Unglück war über sie hereingebrochen. we-.tcr nichts Em jeder wußte seinen Anteil daran trogen und den andern den seinen zu erleichtern jucken. Je länger er das B Id ansab, um so weicher wurde er. Dann dachte er wieder an Inge, an idre Tränen. Wie sie ihn siebte! — Deiche HLllenaual mußte jolche Liebe fern, zu solchem Manne! So verboten und so hoffnungslos! Und mit dieser Hollen- ou.L :m Herzen g:ng sie nun neben ihm her. diese schlechte, engelhafte Frau, freiwillig, um zu iüdnen. zu büsten, statt sich mit dem, den sie liebte, ihres jungen Lebens zu freue»? Sein eigener Gcdankengang machie ihn srutz'L. Darum ainZ sie nicht zu Rearnalb? — Venn ne die Trennung von Gerd verlangte, so konnte sic dieselbe ja baden. Darum oe:- langte ne sie nickt? Ic mehr chn dtcse Frage mck neuen Zweifeln gualte, um so geflisiem» sicher gab er sich chr hm. » » » Am anderen Morgen erschien er zum erstenmal zum gemeiuiamcu Arüh'tückstisch. Inge war ensiaunrcharübcr und dachte deimlick nach, was chn dazu veranlaßt haben konnte. S c war infolgedenen zerstreu: und befangen :n allem, was sie tat uub sagte. Gerd merkte es: er. der 'onn derartige Nuancen niemals bemerkt, empfunden oder berücksichtig: hatte. .Ich babc :n b.c'cr Rocht Nickt ickla'en. können und bin was diesem Grunde spater ab gestanden." 'Lgie er endlich. „Ich habe vergeblich über eine Frag« nachbenke» müsse» — viellcichü kannst Tu Mir ;re dcarirwvrrcn." «LL-t AM liinliei'-IÜÜitren psti-utt. —.7G. oc>rv5 Tab L,-, S'..bn>ab . td5te Lu-Mbvnnc 2.S0. k mL r..: dtuaßsvee 3«—- M Hill. »IUEllvlr. 2. Lilill M liml gut. Zu beziehen durch den Hst der Branrrri v8e»r ksullvr, Bier-Grob-Han-lrrng, M«sGe»>ier-GesA»«ki »» kimdme-Verseattzi. TreSücn-A., Friedrichslrasze 19. 2 AcrnirrvLitLÜcn. I. 17A rnb l 2Lö i^crfaLb i» Acbi»dc». Sibdo»» und MasePe». 5 Lster 4 M I § ivdi'N l Fla'chc i, Luer 2ö- Ps t^cht Harzer Sauarieuhahne, lL Hobst- und Klingelrollet. Tag- und L'LvLIager wir cbwechi» li na^ve rsten. weichen, zerren, ttc'acdondstcn g-ockenre.nen. melv» t 'chen Sourrn ie noch Geiangs e-stur.; Stück 7. L 9 1L ll 12. lö—2ö Mk, ZoedlMcidck»» stiusten Luimmes Stück l.öü 2 d:4 L M emv cdlen r Dne^dc» L. Zrvmgersttße Eck: Gttcketg 1. Berand nach auswärts :u redn Iabresrest nnrc: Garant!: ledende: Ankunst !!»>«' reich illustniener vallständig 82l Num- wern enkdc itender Karcitog geoev lg Pi -Marke LlLskvlldLU- Mid alle anderen VIlUNSN Illrrr-7- lbllL LI^!:r2vLrL°ro^- I ir»»sve>s ..H»O8pi8". Ich I»«»«»«» üb »v» »teM Treeden A. 7!Vonrr?tra« 18. L. in Haust d Hstwendrän 'mpi-.w;- '-ch Ar'.'-r'gung unk ü>ci!c:bur- vor dnr«U7'2»en. istae-ren- id:->-a'ie S chr'.-: >ow« Svr.-terk.'stiimen in etnmche: : !--.7 . -a.-r'vi'r- Aus'iidttii-.a ii pilliaer Brestcr. 1. Kerrii. B lldri z.a A-stchi PiviSlister gratis und wankt ! Kulantr B.-ckrenung Seron« Lr.klekde Sadinctttz wv"er. L ie rm.mm nur de: 8«svE laufen L«8ef»elstr«nze 1L Beriau' vattorrr I"iaii!n« drillbmrer Hostiiemvfadrik. kre, z,cstitz «ie »c». ilt vklßk 1« Rennst?. dLsgiendeu ein Pianmn rur LTV urio: Garantie zu oeickainrn L Vvilkrumm. 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