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Mlelkasteu. *** G. I. „Der Wirt einer größeren Ortschaft beabsichtigte aus Wunsch vieler Einwohner einen ösfentlichen Maskenball ob» zuhalten. Die Räume sind ganz neuerbaut und dem Gesetz ist dabei nach jeder Richtung genügt. Seit 20 Jahren war kein derartiges Vergnügen in diesem Ort und wir k-atten schon im vergangenen Jahre um Erlaubnis zur Abhaltung eines solchen naaigesucht, wurden aber seitens der Amtshauptmannschaft ab schlägig beschieden mit dem Bemerken, auf dem Lande würden öffentliche Maskenbälle nicht genehmigt. Ein erneutes diesjäh riges Gesuch wurde unter gleicher Motivierung abgelehnt. Sind wir denn Mensche» zweiter Klasse, weil wir zufällig auf dem Lande wohnen, oder kann jeder Amtshauptmann auf diese Weise machen, was er will? Es sind uns genug andere Amtshaupt- Mannschaften bekannt, die solche Vergnügen gestatten, warum hier nicht? Besteht denn nickt in Sachsen ein gleiches Reckt für alle? Solche Vergnügen sind jedenfalls gerade ans dem Lande am harmlosesten. Ein Verein, heißt es in dem Bescheid, dürfe solche Vergnügen abhalte». Worin besteht denn da der Unter schied? Es würden doch dieselben Leute sein! Ein Verein be steht eben hier nicht, der ein solches Risiko übernehmen will." — Oefsentlicke, sonne von geschlossenen Gesellschaften veranstaltete Maskenbälle und Kostümbälle dürfen nur in der Zeit vom 1. Ja- »uar bis zur Fastnacht und spätestens am Faslnackstsdienstage, im übrige» aber weder an einem Sonnabende, noch an einem Sonntage stattfinden. Die Abhaltung öffentlicher Masken bälle ist in der Regel nur in gröberen Städten, in anderen Ort schaften, namentlich auf dem platten Lande, nur ausnah m s- weise und jedenfalls nur da gestattet, wo nach den örtlichen Verhältnissen eine vollständig ausreichende zolizeiliche Aussicht geführt werden kann. Ob das letztere zulrifst, darüber Kat eben die zuständige Königl, Amtsbanptmannschast z» entscheiden. Sie werden kick, wenn eine geschlossene G esellsckast dort einen Masken ball iiUolge der örtlichenVerhältnisse nickt abhaltcn kann, nndwenn Sie sich unbedingt an einem solcken beteiligen wollen, malst oder übel nach der Stadt begeben müssen, Wünsche viel Vergnügen! *** Witwe Hei m, s20 Pfg,s „Da ich mir keine» anderen Rat weih, nachstehende Anaeleoenheit besser beurteilen zu lassen als bei dem alten, guten Briefkastenonkel, so erlaube ich u»r als 25jährige Abonnentin Ihrer mir so liebgcwordenen „Nachrichten" auch mal eine Bitte vorzutragen. Ich bin Witwe eines Kaufmanns, ehemals Besitzerin einer seinen Fremden- Pension in Dresden am Hauplbahnhof. die ich aber wegen zu hoher Miete vorigen Herbst aufgab. Ich habe nun hier in> herrlichen „sächsischen Nizza" eine Billa mit Garten zu Pensions- zwecken erworben und will zum Frühsahr ineine Pcminn am lieb- »en in folgender Weise eröffnen: als Familien- und Damenheim für Erholungsbedürftige, als Pensionat für aus der Schule ent lassene junge Mädchen, die gründlich bei mir wirtschaften, kochen, nähen, schneidern »sw,, aber auch K'avier und Gesang, Sprachen. Wissenschaften lernen wollen. Ich möchte also viel seitig sein, damit ich meine sehr grobe Villa llli Zimmers ge nügend ausniihen kann. Die Parteien können gut getrennt wer den, sodak keines das andere stört. Was halten Sie von meiner Idee? In welchen Heilungen tauber in den „Dresdner Nach- richten" selbstredend! raten Sie mir, zu annoncieren? Mit welchen Aerzten Dresdens könnte ich mich wegen Ausnahme von Nervenleideude» oder Rekonvaleszente» in Verbindung setzen?" — Wenn es Ihnen gewisz auch nicht an Konkurrenz bei Ihrem liniernehmen fehlen wird, so sehe ich doch nicht ein, warum Ihr Familien-, Damen- und Rekonvaleszentenheil», verbunden mit Hauswirtsclmstsschule und Mädchenpensivnat, nicht erislcnzsähig sein sollte, zumal Sie ja dem Unternehmen nicht als Neuling ohne Erfahrung gcgcnübcrstehcn. Was die Wahl von auswärtigen Heilungen zum Zwecke des Annoncicrens anlangt, sv wenden Sie sich nur mit vollem Vertrauen an eins der bekannten Annoncenbnreaus, die Ihnen ohne Preisanfschlag auch alles Geschäftliche in dieser Angelegenheit besorgen. Was Ihre dritte Frage betrifft, so musz ich Sie auf das Verzeichnis der Nervenärzse im Dresdner lviellcicht auch im Leipziger und Chemnitzers Adrebbuch verweisen, das ich doch unmöglich hier abdrncken lassen kann, *-»* U n e r fa h re n e H a u sfra u in Kamenz. „Bitte mir den Titel eines guten, knrzgcfassten Buches, welches Rat schläge zur Behandlung der Wäsche gibt, mitzuteilen." — Wenn es nur die Frage der Behandlung oer Wäsche gilt, so gibt cs darüber zwar kein ..kurzgefaßtes" spezielles Lehrbuch, aber ich kann Ihnen einige Bücher empfehlen, die alle das Thema mehr oder weniger eingehend mit berücksichtigen: l, „Mein Wäsche buch" von Iran Martha Schueeweisz. Preis 2 Mk,, gebunden. Gibt ouszer einer genauen Anleitung zum Zuschneiden und An- sertiaen von Damen-, Herren- und Kinderwäsche nebst Original- schnilten viele praktische Winke über Behandlung und Auf bewahrung der Wäsche und über verschiedene Waschmelhoden. 2, Henriette Davidis, „Die Hausfrau", eine Mitgabe fill an gehende Hausfrauen, l7. Auslage, gebunden 4,50 Mk, 3, Kübler, „Das Hauswesen", 14, Auflage, gebunden 5,50 Mk. Die beiden letztgenannten Bücher enthalten neben allen Fragen des Haus halts auch längere Wäschekapitel, und zwar „vom Waschtrog bis zum Linnenschrein", Wenn Sie die Bäcker dort nicht bekommen, lo wenden Sic sich an die hiesige Buchhandlung von Emil Weise, Waisenhansstraßc 27, die sie vorrätig hat, *" Iran Hed w i g Hä n s e l. ..Aus wiederholte Anfragen im Briefkasten, wie der Fruchtigkeit von Küchrnwänken im Wacker obznliellen sei, lautete die Antwort, durch eine Iialierwind, Ich möchte nun gern wissen, woraus ma» am zweck,»äbiziten eine solche Wand errichtet. Eine Ziegelwand würde dock einen olnie- ütn nicht grobe» Raum noch mehr verkleinern. Neulich laS ich von Patent-Falr-Baiivappe, die man zu diesem Zweck benutze, auch das Bekleide» der Wände niit Gips wurde mir emvtoble». Was hat sich bis letzt MS das Beste bewährt," — Die Jsolier- wänbe an feuchten Küchenwänden .... hier kommen also lediglich Außenwände in Frage .... werden, um nicht zu viel Raum i» der Küche wegzunebmen. vielfach als Monier-, Korkpiatten- oder sogenannte Vcsttz-Wände bergeslettt. Es astst aber auch andere Materialien, die hierzu verwandt werde», DieAiisiükrlinq erfolg« derart, daß zwischen der scnchtcn Außenwand und der etwa 5 Zentimeter siaike» Isolterwand eine Luftschicht von nngesähr 3 Zentimeter verbleibt, *** CH. Ö. E- <20 Pfa.) .Mein Freund, Diplom-Ingenieur für Bau-Jngenlenr Wissenschaften, möchte sich gern um eine Lebreistellr an einer sächsische» technischen Mittelschule mit Abtei lungen für Bai>-Jngeiite»re bewerben und bat mich, da er augen blicklich nicht hier weilt, ersucht, nähere Eikiliidigmiae» über die vorhandenen Anstalten selbst, sowie über die AnslelliingS- und Gehaltsverhältnisse einzulwlen. Nun habe ich auch dir lämtlichen, hier in Betracht kommenden. sächsischen Schulen ermittelt, möchte Sie aber bitlcn. mir noch folgende Frage» zu beantworten: Wel chem Ministerium sind die staatliche» technischen Mittelschulen unterstellt und wo erkundigt man sich nach den Anslellniigs- »>id Gehattsverbältiiisse» der Lehrer an solchen Schulen?" — Die staatlichen Mittelschulen unterstehen dem Königl. Ministerium des Innern. Ueber die Anslellniigs- und Gehatisvcrliättiiisse gebe» die betreffenden Schulen Auskunft eventuell auch das König!. Ministerium. Vielleicht haben Sie Gelegenheit, bei einer Behörde den Etat der Mittelschulen rinzuseben. *** Tante Lorte llO Psg.) „Vor nunmehr 2'/, Jahren liehen wir einer bekannten Fiau 100 Mail. d. h. für deren Mann. Er bat darum unter den schrecklichste» Vorstellungen, daß er sich daS Leben nehmen müßte »iw. Es fehlte ihm etwas an seiner Kasse und Revision stand bevor. Wiewohl wir wnbten. das; er etwas leichtsinnia war, machten wir uns doch Gedanken, dass er sich etwa? nntun könnte. Wir gingen zu der Fra» und sie bat unter Tränen »nr zu Helsen, sie winde sorge», das; wiis wieder bekämen. So haben wir es Ihr gegeben. Wir haben dann öfter gemahnt, wurden aber immer vertröstet, bis wir eines Tages die Nachricht erhielten, daß der Mann sich entleibt habe. Bon einer Versicherungsgesellschaft bekam die Frau 150 Mark, Sie spricht natürlich, sie hat nichts, was ja auch der Fall sein kan», sie hat verschiedene schöne Möbelstücke, darunter ein Stück (BettichilM).' dns sie gar nicht biaucht. Ich habe sie nun gebeten, mir den Schirm als Entschädigung zu geben, aber immer hat sie Ausreden, Könntest D» mir einen gnkcn Rat geben, wie man zu dem Stück käme?" — Wen» die Fra» klug ist, geht sie ans Deinen Vorschlag doch noch ei». Leichte, tan» es ihr ja kann, gemacht weide», von ihrer Verpflichtung gegen Dich Ivsziikommen, Im andern Falle wird Dir. wenn D» die 100 Mark nicht in die Feueresse schreibe» Willst, nur der Klagrweg bleiben, *" R K <1 Mk > „Seit vielen Jahren trage ich einen kurzgeschniitenen Vollbart, Vvr ungelähr 10 Wvche» lick ich mir Len Bart durch einen Barbier mittels Haalicynetvemaichiiic ganz kurz schneiden. Nach einigen ^agen bemerkte ich. dab sich unter der Backe eine kahle Stelle zeigte, die bis heute die Grübe eines Jüiisuiarksiückes erreicht bat. ES griff leider immer weiter und mutz ich belürchte». dab der ganze Bart dadurch zerstört wird. Ich bemerke weder Schmerz noch Jucke», auch ist die Haut ganz trocken, glatt und rein. Aus ärztlichen Rat habe ich zriiher Berg- mannsche Seife zum waschen, sowie auch Klettenwnrzel-Oel ver wendet. leider ohne Erfolg. Bon einem Nachwuchs der Haare ist bisher leider nicht- zu bemerken." — Sie sind natürlich bei Ihrem BkilchönerungSlat mit der Baitflechte beglückt woiden, ein recht bösiS Geichrnk, Wende» Sie sich nur schleunigst an eine» Spezialnrzt für tzautkranklieite». sonst riskieren Sie den Ve>lust IbreS ganzen Bartes. Die Erkrankung ist, wenn auch schwel, heilbar. u»d finden Sie hier in Dresden sicherlich Hille. Mel, r, ädrige Abonnentin, l20 Psg.) „Ich möchte gern wissen, ob in der Königlichen Franenkllnik Frauen bez Mädchen ohne vorherige Ansrage zwecks Enibindniig ausge nommen werden. Es wurde mir gesagt, das; niindestens Jahr vorher die Anmeldung erfolgen müsse," — Zufolge einer Verord nung des Königl Ministeriums des Inner» darf die Ausnahme aus die grbnrtSliilsl'chc Abteilung der Dresdner Frauenklinik ersi nach Vviheriger Anmeldung bez. nachdem schriftlich, mündlich oder telepiwnffch ailgefragt worden ist. ob auch Platz vor handen. erfolgen. Zur Vermeidung von U»ni»iehiiilichlcile» für die beteiligten Frauen hat die Direktion erst kürzlich eine giöbcre diesbe,»gliche Bekanntmachung erlassen, welche i» Nummer 343 des „Dresdner Auzcigeis" und in Nummer 310 der „Dresdner Nnchiichten" vom Jahre 1904 abgedruckt ist, und aus welche hier durch Bezug genommen wird, *** Herma»» Sachse. „Als 27iälir>ger Abonnent möchte ich bitten, mir über nachstehendes Auskunft z» erteile». Wir sind zwei alte Kriegskameraden non 181,«;, 7ll/7l. sind zusam men eingetlosfen und haben bei einer Trm've gedient. Nun haben wir beiderseits de» Wunsch, wen» wir einst zur groben A.mee abgerufe» weiden, uns mit Musik beerdiaen zu lasse» Wir möchten »,», gern wissen, ob cs gestattet ist, das Lied blnie» ,n lassen „Ich ball eine» Kameraden." -Ich wüblcnicht. waSder Etsiillttiin dieses Wunsches zweier alter Kriegskameraden entgegen- steben sollte. Trefft »nr dir »öligen Anvlduungen hübsch bei Lebzeiten, dann wird schon alles richtig bcivigt werden, *** Nichte Emma. „Wir haben vor, diesen Sommer nach Dresden zu ziehen und ist »ns der Vorort Striesen enivsoblen morden. Da wir ganz fremd dort sind, möchte ich um Beant wortung folgender Fingen bitten: 1 Ist Striesen gei»»o, bei naben Eibe wegen? 2 Sind gute Wolinnngen in geschlossener Häiiiencibe zu babei, im Prelle von «Mi bis 7M Marl ? 3, Sind alle Lebensmittel beanem zu baben?" - Znnüchst ist L triefen kein „Voiort" mehr, sondern Volstudt von Dresden Gesund ist die Gegend ganz entschiede», den» an frischer, reiner Lust ist dort, eben der Nähe der Eibe wegen, kein Mangel, und an Wohnungen zu dem von Ihne» angegebene» Preise seblt es, dank der ciwns mehr als regen Bantätlgkcit daselbst, erst recht nicht. Was den Ellilnus von Lebensmitteln betrifft, so tonne» Sie auch anbei Soige sei», Geschäfte gibt cS dort in Hülle und Fülle, mir wechseln sie. besonders i» den neuen Hanse,», zuweilen etwas plötzlich ihre Besitzer I», üblige» har ina» rederzcit Gelegenheit, ans zwei Straßenbahnlinien süc einen Nickel lim Abonnement billiger) in 15 bis 2" Minute^ »ach dem Inner» der Stadt zu ge langen, Allo: die Vvlstadt Slüeieii ist Ihres Einzugs gewärtig, *** Alter Abonnent, Der A>zt hat bei mir Eiterung der linke» Kinnladeiihöhle konstatiert und macht sich wobl eine Operation nötig! Ta ich nun eine» sehr Harken Heiziehlcr anßeldcm habe, frage ich an, ob diesbezüg lich eine Gescchr bei der Operation ausgeschlossen ist und ob letz tere längere Zeit in Aillpuich nimmt, fcrner, ob ich nach derselben tagelang an dns Zimmer gebunden wäre. Kann derartige Eite rung auch ohne solche» Eingriff wieder von selbst ve,geben »nd was wäre eventuell die Folge bei nicht statlffndender Operation ?" — Kann den» die Eiterung nicht dmch Ausspritzung der Höhle von seiten Ihres Sie behnndclndcn Spezialarztcs beseitigt wer de»? DaS wäre dock das Einfachste und Begueniste sür Sie! Eine Operation, die übrigens »»gesährlich »ein soll, auch bei Herz fehler. bliebe dam, sinnier noch übrig, Sietvnnien dabei ihre ge wohnte Lebensweise weiter siilvc». ohne wclentlichc BerusSstvrung, *** La » giährigcr A b o » ne»t W W, 18, (20 Pig) „Wir sind 8 Geschwister und die Eltern lassen den einen Brndcl studieren. Dieser behauptet nun, nach dem »eiic» Geseke konnte» die Eltern ihm die Koste» der Stndwnzcit bis z»ni Assesivcexamen nicht in Anrechnung billigen, weil sie ihn von läbrlichen Zinse» unterhalte». Wir ander» Kinder sind aber der Meinung, daß jäbilich lOM Mark vom eisten Univeisitätsjahr bis znm Assessor on- ziirecbnen willen. Da dicscS die Hälfte des Verb>anchs ist. so stllinbt sich der Brnder, auch diese lOcko Mark lährlich niiznerkeiineii. Wir bitte» um Aufklärung," — Die gesetzlichen Bestimmungen tür die Beurteilung des vo,liegende» Falles sind da es sich wohl »nr um die Ausgleichung bei der E>vauseinande>sctz>liig Handel» kann, in 8 2050 slg. B, G.-B enthalten. In 8 2050 ist bestimmt: Abkömmlinge, die als gesetzliche Eiben zur Erbfolge gelangen, sind vervslicbket, dasjenige, was sie von dem Elbinsicr bei dessen Lebzeiten als AuSslacknng crballen, bel der Anseinandersetziing unie,einander zur Ausgleichung zu bringen, soweit nicht der Erb lasser bei der Zuwendung ei» anderes angeordnet bat, Zuschüsse, die zu dem Zwecke gegevcn worden sind, als Einkünfte zu dienen, sowie Aufwendungen sür die Vviblldliiig zu einem Bernse sind insoweit zur Ausgleichung zu bringen, als sie das orn Veimögens- vechäl»nisen des Erblasse,S entsprechende Mas; übefflvgeii haben Die Ansivendnngen während des Vorheieituilgsdienstes vor der zwecken inifflllchen Einatsprüfung werden nun allerdings als Aniivcndnngeri zur Vorbildung zu einem Berufe zu helllichten «ein. Ob diese Auswciidiingc» anszugleichen sind, wird sich nach de» besondeie» Uiniiandcii des FatlcS und insbesondere nach den BcriiiögenSverhättniffen des Erblasse,s richten und eventuell richte,tickem E,niesse» zu niilcrilellc» lern. *** Nichte Emmy, „Schon seit vielen Jahren habe ich Gelegenheit, zu beobachten, wie Du immer für alle Deine Nichten und Nesse» Rat weißt. So bitte ich Dich, nun auch mir einmal solchen zu erteilen. Ich habe die Absicht, mich als Kindergärtnerin ausbilden zu lassen. Gibt es auch in Dresden zu diesem Zwecke eine Ansicht wie etwa das „Fröbclhaus" in Berlin? Was würdest Du mir sür mein Vorhaben mehr emp fehlen, Berlin oder Dresden?" — Um Kinder; cirtncrrn zu wer den, liebe Emmy, brauchst Du nicht erst nach „dem grünen Strand der Spree" zu wandern, sondern kannst getrost in Dres den bleiben. Der hiesige Allgemeine Erziehnngsvercin hat in seiner „Fröbelstiftung" lEhcinnitzcr Straße 17> ein Institut ins Leben gerufen, das seit Jahren mit Segen und Ersoig sich der Ausbildung von Kindergärtnerinnen siind Kinderpilegerinnens widmet. Die zu Ostern beginnenden Kurse sind einjährig, und am Schlüsse des Kursus erhalten die Teilnehmerinnen nach Ablegung einer Prüfung ein vom Königlichen Kommissar unter- zeichnetcs Abgangszeugnis. Anmeldungen für die Teilnahme an den Kursen nehmen die Vorstandsmitglieder des Erzichungs- vercins entgegen, u, a. Frau Baronesse von Bülow-Wcnd- hausen lPortikusstraße 10i und Fräulein von Fromberg sSedan- straßc 8i- *** Besorgte Frau, s30 Pfg.s „In unserem Be kanntenkreise ist crn achtjähriges Mädchen, dessen Mutter von ihrem Manne geschieden ist. Sie erzieht das Kind aber so schlecht, das es förmlich verwahrlost, und wäre es sehr not wendig, das; cs in andere Hände kommt. Gibt es in hiesiger Stadt oder deren Nähe nicht eine Erzichnngsanstalt für der artige Mädchen, wo das Kind ohne große Koste» unteraebracht werden könnte?" — Wird das geistige oder leibliche Wohl eines Kindes dadurch gefährdet, das; cs leine Eltern vernachlässigen, so hat das Bormundschastsgericht die zur Abwendung der Ge fahr erforderlichen Maßregel» zu treffen. Dasselbe kann ins besondere anordncn, daß das Kind znm Zwecke der Erziehung in einer geeigneten Familie oder in einer Erzichuiigs- oder Besserungsanstalt »iitergebrackst wird. Bei schulpflichtigen Kin dern kann der Schul,ansschnß oder die Bezirksichulinspektioii »ach Oiehör des Sclnilausschnsses den erforderlichen Aickrag beim Borinniidschaftsgerichte stelle». Dieses kann die Entscheidung darüber, ob das Kind in einer Familie oder in einer Er- ziehungs- oder Besserungsanstalt »ntcrznbringen ist, der Ver waltungsbehörde übertragen, wenn die Unterbringung auf öffent liche sArinen-i Kosten zu erfolgen bat. Für ein hiesiges, .armes, schulpflichtiges Kind würde zunächst die Kinderpsleacaiislcilt in Frage kommen. Die Höhe der Kosten richtet sich nach den Vermögens- und Einkommens-Verhältnissen der Ettern, Sie setzen sich in dieser Angelegenheit am besten mit dem Armcn- aiiitc ins Einvcrncbmen, '*** Nichte, Schau da», st Ml,s „Ich habe mich im vorigen Herbst mit einem jungen Manne in reiferen Jahren l30 Jahre! verlobt, aber kurz nach der Verlobung war er wi« umgewandelt und hat sich mir, sowie meinen Eltern gegenüber so benommen, daß ich trotz meines große» Vertrauens, das ich m ihn gesetzt halte, mich entschloß, im vollen Einverständnis mit meinen Ellern die Verlobung wieder auizuheben. Ich schickte ihm sämtliche Geschenke, Briete und Bilder zurück, deren Emp fang er auch bestätigte: er aber schickte mir »nr die Geschenke und Bilder zurück, die Briese nichi. Trotzdem ich ihn «oll, einmal in höflicher Form daran erinnerl habe, bekomm« ich weder Briese, noch Mlwort, Was habe ich zu tun, oder wie Hab« ich mich demgegenüber zu verhalte», daß ich wieder in den Besitz meiner Briese gelange?" — Das Gesetz spricht nur von den zum Zeichen des Verlöbnisses gcmachle» Geschenken, wonach jeder Teil dllne nach den Vorschriften über die Herausgabe einer ungercchtserligleu Bereicherung zurückverlangen kann. Es ffr aber unter anständigen Leuten vo„ jeher Litte gewesen, daß auch die Briefe, die ein Brautpaar acweckpelt hat, gegenseitig zurückgegeben werden. Wenn Ihr Exbränligain ans Ihre Mah nungen nichi reagiert, so will er die Brieie eben nicht herane- gebeii^und macht sich damit einer ehrlwcn Handlung schuldig Ob Sie ans dem Klagewege etwas erreichen, ii> noch fraglich, denn cs ist schon dageweicn, daß ein solcher Ignorant der guten Sille behauptet hat, er könne die Briese nicht zurück,zeben, weil er sie bereits — verbrannt habe, *** F u ch t' g e r S a ck s e, s50 Psg.) „Ei .Herr Iescs nee! Diesmal bin ich Sie awcr ellich saljch! So änne Mcngcngc! Daß mir Sackscn säcksch rüden, is nu weder ä großes Wunder, noch änne Kunst, Wenn s'ch aber ä Zeitungsschreiber soviel Miehe d'riiiit wacht, wnndert »lich's nor, daß crsch so närrsch schreibt. „Werste", „Hohnicpciei" u, s. s. Wenn er d rmit etwa» „werschdc" niccnen dut, so dut er m'r lecd, Hceßt das, „verhob niebeln" will'ch'n ni etwa»! Loch das Wort „Lchwcincbriester" fehlt. Gewiß ä sehr gäng un gäbcs Wort — hecßt das, in ge wissen Ständen, wo das Wort „gemecne" äbm ooch zu Hause >s wie das Wort „Schinderknccbt" usw, Kreizversetzle Laatschen' Ae Glick, daß kce „Ausländer" von der Mährde was vcrschdehl, Oder gcbecrn de niedliche» Sächelchen, die dem säckschcn Fa- milchcnvadcr noc io wie Babbe an Kopp fliegen, etwa» zvr schlichen Gewiedlichleet? Von Babbe is das nicht, Gott Schdraw- buch! Acer Ham dock ooch noch än gebild'ten Schand in Sackscn! Aenne so draurige Charakteristik bäßt doch nie glei uff's ganze Volk! Schberreä'g könnte wer wern! Oder gift Sie das etwa» ni? Aenne Sache muß doch ä Gesichte Hamm!" — Nu üben! Mer — wohin zielst» eegentffch in Deiner Fucktigkeet? *** 3 4 s ä h r i g c r Abonnent. s2 Mk.s „Meine Tochter, 10 Jahre alt, leidet seit ihrem ersten Lebenssakre an Epilepsie, ist linkswitig gelähmt und mit dein Augenlicht sehe schlecht bestellt, so, daß es vergebens war, ihr nur irgend etwas lernen zu lasten: umerricblet konnte sic nur im Hanse werden, da ihre Anfälle den Schulbesuch ausschlosscn, DaS Mädchen ist geistig rege, bat trotz ihrem Leiden stets frohen Mut und ist ovt allem gottessürchtig: aber sie verlangt und bedarf Liebe, Tas ist nun meine und meiner Frau größte Sorge, das Kind versorgt zu wissen, wenn wir beide nickst mehr leben. Vielleicht können Sie mir mit Rat zur Seite stehen, wofür ich Ihnen im voraus bestens danke. Gibt cs in Dresden oder in Sachsen eine Anstalt, die man im Testament mit einer größeren Summe bedenken könnte, mit der Bestimmung, daß das Mädchen dort gut versorgt ist oder wird? Hubcrtiisburg wäre ausgeschlossen, wir möchten nicht, daß sie so viel Elend sieht," — Außer Hiibertusburg gibt es keine Landesanstalt, welche mit Epilepsie behaftete oder teilweise gelähmte Personen dauernd aiffnllnmi: auch sind mir einschlä gige Privatanslalten nicht bekannt. Das hiesige Sicchcnhaus, welches meines Wissens beschränkter Räumlichkeit wegen nur solche Personen vorübergehend nnterbringt, dürste auch nicht in Frage kommen. Legen Sie, wenn Sie sich nicht schon in guter Vermögenslage befinden, recht fleißig sür Ihre gute Tochter Geld in die Sparkasse ein, damit dieser nach Ihrem, hoffentlich noch recht lange nicht eintrctcndem Ableben eine grö ßere Summe zufällt. Durch diese bezw, deren Ziillen wird Ihre Tochter sicher liebevolle Ausnahme in einer guten Familie finden, um so mehr, wenn solcher, nachdem sie Ihre Tochter bis zum Tode treu gepflegt hat, dieses Kapital oder doch ein Teil hiervon laut Testament znsällt, *** A, B, <30 Psgff „Ich stehe mit meinem Kinde allein, und rauh sind die Stürme des Lebens über mich hinacfahren. Mein Gotwerlrauen und die mir eigene Energie haben mich aber nicht verzagen lasten. Nun möchte ich mir gern eine Erislenz gründen. Ich habe jedoch nicht genügend Kapital, und 1000 Mark wären nngesähr dazu erforderlich. Nun habe ich einigemal in den „Dresdner Nachrichten" gelesen, daß inan gegen Schuldschein Geld geliehen bekommt, jedoch wurde ich vcrichic- dener Gründe halber auch vor dem Eingehen aus solche Offerten gewarnt. WaS sagst Tu dazu?" — Tie Warnung dürfte voll kommen berechtigt sein. Eine so namhafte Summe keilst Dir aus bloßen Schuldschein, ohne irgendwelche Sicherheit, heutzutage schwerlich semand. Wenn es sich aber wirklich ein „Wohltäter der Menschheit" zur Ausgabe macht, Bedrängten in der vo» Dir gewünschten Weise Geld zur Verfügung zu stelle», dann liegen wohl immer die Verhältnisse so. Laß er nach menschlicher Be rechnung nick'ts riskiert und ein gutes Geschäft dabei macht. In Geldsachen bört eben . . . selbst in dem gemütlichen Sachsen . . . die Gemütlichkeit auf. *** Nichte Drudchen, Serkowik-RadebenI, il Mk.s „Lange Iabrc schon lese ich Tein geschätztes Blatt, und vor ollen Dingen und mit besonderer Vorliebe Deinen „Brief kasten", Wie oft basi Tu schon für alle des Lebens gute Rat schläge und Lehren gegeben, und wie vielen l-cst Dein Brief kasten sckon geholfen! Nun möchte ich, daß er auch mir einmal Helsen soll, und so komme ich heute mit der Bitte, mir sür meine I5jähriqc Tollster, welche bis jetzt eine Töchterschule besucht Kat, eine Aiislands-Pcnnc», zu empfehle». Da wir selbst in guten bürgerlichen Vcrbältnissen leben, möchte ick, weine Tochter gern auch so erzogen haben, d, b. einfach, aber auch sein. Nebenbei wünsche ick weitere Ausbildung in der englischen und sranziffffchcn Sprache sd, h, mehr Konversalioni und in der Musik, Großen Wert lege ick auch ans eine gute wirtschaftliche Ausbildung und ans Verabreichung einer guten und reichliche» Kost, Auch dos ans Dünkcllmtte gehende „Vornchnffeinwollen" liebe ich nickst. Vielleicht kannst Tn mir oder eine Leserin Deines Blattes eine Pensions-Adresse gelwn. wo snnae Mädchen so erzogen werden, wie ick, cs wünsche," - In der sranzösischcn Schweiz, namentlich in und nin Lausanne und Gen-, gibt cs viele höchst einpfelücns- wcrte Pensionen, wie Dm sic wünschst. Da sich aber oft im Lause tneniger Iabrc mancherlei in bezug auf die Vertrauenswürdigkeit solcher Pensionate ändert, so halte ich lieber mit der Nennung einer einzelnen Adresse zurück, verweise Tick, vielmehr auf die Istnoarix cki'ki ILaiwoiunomoick-» attiaiiM lLciiffcniirc: Olaaa Kt, 13 — Geiiävc: Istacw cko-i lloi'cnic-M die Dir aus briefliche Anfrage kostenlos eine ganze Reihe wirklich empfehlen^ werte Pensionen initteilcn werden. *** Tr, R, R, „Bitte um folgende Auskunft: 1, Wann findet in diesem Iabrc die geplante rationelle Hiindc-Ausstellung in Dresden statt? 2, Welches ist in Dresden der 1, Kynologifche Verein ffür Rassehundes und wo ist dessen Sitz und wer ist dessen Vorsitzender ?" — 1. Im Mai 1005 findet in den Räumen des städtischen Ausstellungspalasles, hier, eine H»nde°A»sstcll»ng. veranstaltet von dem Verein „Rawnl", statt, 2, Der älteste nach den Bestimmungen der Delegierten-Kommission sür das Deutsche .Hundestammbuch verfahrende Verein ist der Kynolo- gische Verein z» Dresden >14- 0,s, Vorsitzende: Kammerhcrr Major von Stammcr und Sc. Exzellenz Ge neral der Kavallerie v, Kirchbach: Geschäftsstelle: Direktor A, Sckweps, Zoologischer Garten. Dieser Verein umfaßt aller dings nur die Jagdhund raffen. Ter zweite hier in Dres den existierende, sür alle Hunderassen sich interefficreilde Ver ein ist der unter 1 genannte Verein „Rawyl", dessen Vorsitzender Herr Kansmann Lorenz, Dresdcn-N.. Görlitzcr Straße 28, in, *** ,T. S 220, Der unter vorstehenver Chiffre haiivtvvst- lnaernd für S>e abgegebene Brief mit Manuskript ist, weil von Ilinen nickt abgesinbert. ziirnckg'-kommeii. ES muß Ihnen über lasse» werben, »ns eine andere Adresse niizngeben *** Langjährigcr Abonnent. „Meine Tochter bat schon seit acht Wochen einen bösen Finger, den sie sich beim Klopfen der Teppiche ihrer Herrschaft zugezogen hat. Sie bat wohl Doktor uns Apotheke frei, kann aber nickst in Stel lung gehen, was mir Schaden vcrnrsachl. Kann da die Herr schaft nicht zu einem Schadenersatz herangczogen werden? Und Dresdner Nachrichten. Är. 30. Leite 3. Montag, 30. Januar 1VOL