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Dresdner Nachrichten : 30.01.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190501309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050130
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-30
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.01.1905
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s, Herrschaft Denlschlcind zu einem Zählten herabsank und der deutsche Name zum Gespülte deS Auslandes wurde, und kam endluv auf die glorreichen Kämpfe von 1870/71, die de» lange nach Vereinigung schmachtenden deutschen Stämmen wieder einen Kauer brachte». Was Wilhelm 1. gesckiaffen. sein Nach- lulger und Enkel Wilhelm ll hcrbe es zu erhalten und zu mehren verstanden als friedlicher Förderer von Handel und Gewerbe, als Lchuhherr der Künste und vor allem als weit nusschuuender Kriegsherr Kaum ein Gebiet gäbe es im öffent- lchcn Leben, dem der Kaiser nicht seine Nichtungslinie gezogen, ,u dem er nicht eine Führungsrolle übernommen habe, Lei auch nicht jeder seiner Pläne zur Reife gediehen, so dürfe doch das deuriche Roll seinem Kauer vertrauen, und deshalb stehe s auch dem Lachsen wohl an, wenn er neben dem Andenken ,wei große Tvts. neben der Liebe, zu König Friedrich 'iugust, deui Vvlkmninltchen nnd jetzigen Herrscher aus Weltini- .tzeur Slamme, auch dem Kauer Treue und innige Verehrung tgegenbruige in dem Wnuntie: Lang erhalte uns Gott Kaiser Wöiielm >1., unteren >lal"er! Mir einem jubelnden drei« i ben Hoch nahm die Verjamnilung dieies Gelübde aus und gelänge. lowte Gebet und Segen beschlossen die JabreSkeler, die durch de» Vortrag einer Motette dnrch den verstärkten ständige» Kirchenchor unter Leitung des Herr» Kantors Schädel noch eine besondere Wethe erhielt. — Ein VolkSlesrabend de-Vereins Volkswohl findet morgen >/,S Uhr in der Tonhalle, Glacisstraße 38, statt. Vor» geleie» wird aus Johanna Svvri« Werk: ..Heidt". — Das alpine Trachtenfest „Der Katbreintaa im Stnbai' iVogelsängersestj. da» am 1. Februar von der Seitton Dresden des O cste r re i ch i sch en Touristenklubs im Gewerbe- Hause veranstaltet wird, bietet ein sehr reichhaltiges, ob- wechilungsrclches Programm. Der Eintritt ist nur im Alpen- kosrüm, aber ohne "Nagelschuhe, gestattet. — Ter bis aus weiteres au jedem Sonntag in Verkehr kommende VelwaltunaSsoliderzug von Mügeln nach 01 eliiiig - A lteiiberg war auch am gestrigen Sonntag gut besetzt. Insgesamt wurde er von 200 Perionen benutzt. — Heule findet in, B i c t or i a S a l o n die vorletzte Vor stellung des Fauiial-ProgminliiS statt: morgen ist die letzte Vor- snlirung der Illusion „Diva" oder die Erschassung eines Weibes aus "Nichts. serner AbschiebS-Austrrteu der Liliputaner und säurt. »a s . s L I * Z Z -8-» r» « «j, ^ ä- L, L G r» ^ v'E'bed 'mein ""taffer^ Hest^Tn" Küntile» und Spezialiläten. Kr, der übertnorgen. Mittwoch. Kai-eraar!- an.'Zuglcich ge! ,'ngte ei» Teleawmm'an'Se. Maje,chrt !»Eki»d5.«.d«n. ^""eren-VorsiellungdeS neuen Februar-Programnis. ,ur Mjcirduna. Zur seitlichen Ausgestalluilg des Abends trug 'erner der Mnnnerge'ailgperein „Jäger und Schützen" unter Leitung des, Herrn Tonkünsilcrs Paul Grützner, bei. Wenn i rch numerisch nicht besouvers stark, gelaug es der wackeren Sängcrictiar doch bestens, eine RVihe zum Teil recht schwieriger Komooiitwnen, darunter den „Siegessang der Deutschen nach der Hermannsschlacht'" und den Odor „Zullern und Slanffen', teils u oupollu, teils mit Orchesterbegieilung, zu vollster Gel- uuig zu bringen, Ter lebhatt aeipeiidele Beifall war deshalb in u'oylberechliatcr. I» der dem Fesiakius folgenden kamerad- .bauiichen Vereinigung brachte die Musil zumeist militärische rvnstücke zum Vortrag, Anlläuge an dre einstige, Dienstzeit, die a'ie Erinnerungen auslüslen und eine fröhliche Stimmung über das erst in später Stunde zu Ende gehende schöne Fest breiteten, . — Tie Privilegierte scheibenschützcu-Ge- " ? Ilsctiust z» T resd e n batte in'olge des TodeS des Königs nearg ihr übliches Souper mit Va» verschieben müssen und übte »nn dieses Fest gestern abend im „Neuiladter Casino" nach, Picttdcm um 5 Uhr der Ball bcaoniieu, den der Königliche Kvm- nisiar, (brgr R e r - Zehista, mit der Schiiyenkönigiii. Fra» Steimetzobermeister Pc r o s. cröistiete, vereiiiigten sich die Fest- :eilncr>mer Legen 7 Uhr in dem festlich geschmückten kleinen Saale ,u einem <-oupcr. Inivlae der sonst nicht üblich gewesenen Ab- iialtunr dieses mebr einem Famitienabend gleichkommeilden Jenes an eineln Soulitag war die Zahl der Teilnehmer eine be deutend grünere, als dies vielleicht sonst der Fall gewesen wäre. Es herrschte von Anfang an eine sehr angeregte, freudige Stim mung. Ten Reigen der Toaste eronnete der Vorsteher der Gilde. Herr Stadlrat Bo rack, der mit herzlichen Worten den Königlichen Kommissar. Grafen Rer. willkommen hieß und die große Liebenswürdigkeit und Ainop'erung hervorpob, mit welcher der Herr Grat seines mein leichten "Amtes in diesem Jahre ge waltet habe, Tie Gilde bitte durch ihn, dieses Wohlwollen ihr iiels erhalten zu wollen. TaS Hoch des Redners galt Seiner Majestät dem Könige und seinem gesamten Hause, Herr Graf Rer dankte mit freundlichen Worten für das >o über aus liebenswürdige Entgegenkommen der Gilde, bei der Sr. Ma- icstäk Len König vertreten zu dürfen ihm zur besonderen Ehre gereiche. Hierauf forderte er die Anwesenden zu einem Hoch auf Herrn Siadtrat Borack au', Aui den Schützenkönig, Herrn Stadirai Tr, jur. Lehmann, die Schützenkönigiii, Frau Steinictz- obermeister MroS. die beiden Ritter, Herren Magnetiseur Straube und Dekorationsmaler Rothe, und die Rillerdameii, Frau Schlossermeisrer Schmidt und Frau Kaufmann Jahn, toastete daS Vorstandsmitglied. Herr Fabrikbesitzer Hahncr. während den kurzen, aber in poetische Form gebrachten Trink- 'vruch aus die Damen das Vorstandsmitglied, Herr Tekorcnions- maler Rothe, ausbrachte. Vorher dankte Herr Stadlrat Tr. Lehmann im Namen der Königin, der Ritter und Ritterdamen für die ihnen widerfahrene Ehrung und verglich sodann >n fein- bumoristischeu und voetisch abgetönten Aussührungeu die Existenz und das Wirken eines Schiitzenkonigs niit dem von Märchen- und wirklichen Königen, Schon ebe in deutschen Landen Könige existierten, hätte» die Scheibenschützengilden an die beste» Schützen die Königswurde verliehen, em deutliches Zeichen des nio'narcknickieii Empfindens jener Tage, der Zu- sammengchörigken von Fürst und Volk, Au dieser jahrhunderte alten Tradition ivolle und müsse die Priv, Scheibemchiitzenqesell- schast 'enhalten. Sein Hoch galt dem Wachsen. Blühen und Ge deihen der Tesell'chgst. "Nachdem Herr Schiitzenmeister Wünsche die zahlicich anwesenden Gäste und die Preise gefeiert hatte, ge dachte Herr,Baumeister Nicol deS Gesanuvorstaudes. vor allem derjenigen Herren, di? sich um das Borwärtskommen des "Vereins besonders verdient aemacbt hatten. Tamit war die Liste der offiziellen Toaste geschlossen. "Nach einer kurzen T<nel- ttdelitas wurde die Tastl aufgehoben, und die Teiluebmer wid meten sich wieder mit Ei'er dem unterbrochenen Ball, — Am l, Februar werden es 10 Fahre, daß Herr Eber- Posnekretär K ren! beiui hiesigen Postamt 9 lfrüher lange Fahre Vorsteher des Postamts 8. Bciutzner Straßes seine poildienstliche Lanshgl»! begann, — Ei» Mann echt volkstümlicher Act wird morgen »achmiltaa ' ü5 Ubr auf dem DriuitaliSsriedhofe zur Rübe gebettet, Eduard Dietrich, der Sänger der Sächsischen Schwelr. als welchen Ihn vor kurzem Emil Linimci in Bild und Wort auf einer künstlerisch auSgemkrten Postkarte verewigt hat. ist am Freitag abend im Jo- hannstädter Krankenhause im Alter von 07 Fahren a» den Folgen der tückischen Fnsl»eii',a verschieden. Geboren war er am 2 Juni !8:p8 in Miltitz bei Meißen Mit ihm ist eine in imscrcr ganzen Tächsüchen Schweiz und auch im Riciengebirge wohlbekannte, überall beliebte und geichätzte Persönlichkeit vo» echtem Schrot und Korn dahingegange». Bieder und ichticht. anivinchSios und be scheiden, allezeit gefällig, onen und wahr in seinem ganzen Wesen, deieelte ihn eine glühende Liebe zur "Natur nnd Hochhattliug alles Schonen und Guten, Ans den Felseiihöbe». wie in den Tätern und Schluchten »weres Etbsaiidstcingebicges und Meißner Hoch landes war er zu Hame ww kein cnideier. Seine Liebe zur hei matlichen Scholle bat der "Verstorbene in zahllosen, nach Gemälden und Sriginalzeichnitttgen seines früh venlorbencii SobneS Max augescrtigten und a» allen Trten der Sächsischen Schweiz ver breiteten Photographien nnd Ansichtskarten mit Gedichten zum Ausdruck gebracht. Gesunder Humor war sein steter Beg eiter. der >bn zum angenehmsten Gesellschniter machte. Mil Vorliebe pflegte Eduard Dietrich das Gebiet der Sage in einer Reibe von Dich ttttigen (..Die Fahrt durch das Sagenreich der Sächsischen Schweiz". „Lagenklünge ans dem Elbthal von Meißen nach Dresden", „Aus dem Brand"). Auch dramatisch hak er sich durch eine Anzahl von Lustwieldichlungen. Schwänken und Volksstücken („Der Schatz der Burgruine Wehlen". „Fm Knhstall". „Feueiwehimamis Liebe". „Tnrnerstreiche". ..Tommerfestsviel im Amielgnmd" »iw > betätigt. Der nenesten Zeit entstammen seine „Festgedichte" und sein „Weih nachtsmärchen". das erst vorKurzem noch, während seines Krankeu- lagerS vor 4 Wochen, im Gewerbehaw'e von einem Beanttenveirin init bestem Erfolg zur Aufführung gebracht wurde. Nun ruht der alte Wanderer bald im kühlen Schoße der Erde ans. möge sie ihm leicht werden. — Zu dem Teeabend des F r a n e n v e r e i n s der Marti n Luther-Gemeinde, der Donnetstag de» 9, Februar vo» / Uhr ab im „Waldschlößchcn" statlsiudet. wird sicherem Vernehmen »ach der Hoi erscheinen. Den Beschluß des Abends mache» wir kungsvolle lebende Bilder, die von uuige» Damen der Gemeinde gestellt werden und deren Arrangement in den Hände» des Herr» Königl. Oberregisscurs Erdman» liegt, Mittwoch den 8. Februar ist der Bestich der Gencralvwbe der lebende» Bilder gegen Ein trittsgeld »o» 99 Psg, gestattet: der Eintrittspreis am 9. Februar beträgt 1 M, ohne der Wohltätigkeit Schranken zu ziehen. — Ter Festgottesdieiift zur ll, Fahresfeier des Evange- l i s ch en Arbeiterverein s zu Trc-Zden wurde dieses Mal in der Friedciiskirche zu Löbtau gestern Sonntag abend >, Uhr gb- gehalten und mit dem alten Luther Liede: ,.E»>' feste Burg ist unser Gott' eingeleitet Tie Schristverlcstlng über: Römer Ist. 8—9> erfolgte dnrch Herrn Pastor Fiebig. während die Festpredigt über: Fohcinnes 9. l> voll Herrn Pfarrer Mätzold gehalten winde, Redner legte in geistoolle» Zügen das Bibelwort aus in dem Thema , „Das dreifache Muß. das auch dir gilt, du Evangelischer Arbeiterverein: Du mußt, weil Gott dich lendet, du mußt, weil die Liebe dich treibt, du mußt, weil die Narbt alles endet, nnd »nr. was an Gott ist. dann bleibt." Eingeflochtene Gemeinde- deffe» Haupt Mmiiier Mllc, Aduenne Larive, Ptoilo äö Lnris, bilden wird, fiiivel die Karten-Abgabe von heule an statt. — Leb rer Orients« brten Ivos, FUr die erste dieliäbriae Neise — die «ebntc fett der EinsUbruna dieser Lludiensabrten — können keine Meldringe» mekc angenommen werde», da alle Plätze bereit» belegt sind AuitMlnk über die übrigen drei Palme» naL dem Orient, an denen auch Aichiletmr teiliiebmen, gibt das illustrierte Programmbes», welches unentgeltlich oo» dem Aeran'talter der Relie», Herr» Jul. Boltbausm in ^oltngeu. zu dezieben ist, — Die bekannie diesige Firma H, Schertz, Btuniensabrik. An der kkreuzkirchc 2. »an, und I Etage, erdielt von» Hoi« des Prinz-Rcaenten zu Golba den Aullrag. zu dein dort slanfindeuden Wobllüiigketlobasar de» Priiizessiniie» einen PerkazzsSsta»» in künstlichen Blumen eia,urschten. — Alarmierungen der "Feuerweh r erfolgte» am Sonnabend abend in der 7. Stunde und nachts nach l Ubr »ach Srhäscr- itraße !it> und Wormser- Ecke Huttcnstraßc (Vorstadt Strieien> und gestern srüb gegen ,"> Ubr »ach dem Grundstnck V i l l i e rS st r a ß e I 9, Während in den beiden erste» Fällen nur blinder Lärm — Wormser Straße Unfug am Feiiermcider — fest- gestellt werden tonnte, handelte cs sich a» der dritten Stelle ui» einen in einer Badestube injolge Schadhaftigkeit einer FenerungS- anlage eiitslaiidcnen Balken- und Fußbedeubrand. Die Löschinami- schaften mnszlen erst den Badeosen weanehinen, konnten aber dann den Brand bald nnterdrückeil, — Mit Hinterlassung seiner Familie und, > zahlreicher Gläubiger soll der Inhaber eines bekannten Resiäurants auf der Landhaussrraße durchgebrannl sein, nachdem er noch zuletzt mehrere Darlehen ciiltaeiiominen und seinen Schneider noch zur Anfertigung eines schwarzen Anzugs veranlaßt hatte. Der Verschwundene soll mit dem Berlin—Wiener Schnellzuge abgercist sein. Wie uns die Allslädter Molkerei mittcilt. ist der Mörder "Borsberg am 14, Tezember vorigen Jahres von ihr wegen eines Diebstahls entlassen worden, der bei weitem nicht den an gegebenen Betrag von 3M Mk, erreicht, , — Frei derg. 28, Januar. Gestern gegen abend wurde x. b erGH n l r a t D r, Franke in der Hainicyener Straße von einem Schlitten anreiahren und gegen eine Mauer geschlendert, wodurch er eine Kopfverletzung erlitt. "Auch trat sofort eine Ot»i- machl ei», sodaß er nach seiner Wohnung geschafft werde» mußle. wo er heute morgen gestorben ist. Lberschulrcst Dr, Franke ist 1832 zu Rinteln geboren. Er war an der Dresdner Kreuz schule. am Gimmasium zu Zwickau, an der Landesschule Psorta. an den Glmiiiasicn zu Gera und Burg, sowie an der ThomaS- tchule in Leipzig tätig. Von 1872 bis 1894 verwaltete er das Rektorat des hiesigen Ähmiiasinm Albertinum, Er war auch ant literarischem Gebiet tätig und nahm als Mitglied der national liberalen Partei lebhaften Anteil an den politischen Atigel'aetibeite». Fm vergangenen Jahre feierte der Verstorbene sein öo jährigeS Toklor-Ftlbtläum, — Flvha. 29. Jan. In der ClanSichen Fabrik in Plane kam der Arbeiter Lichtenstem beim Bedienen des Fahrstuhls zu Schaden nnd erlitt dabei schwere Verletzungen. — In P lanen i, V. ist vorgestern Herr Justizrat Rechts anwalt Schurirhk gestorben. Der Verblichene hat ei» Alter von rast 78 Fahre» erreicht, Ende 187,9 wurde er zum stellverlretenden Landtagsabaeordnele» gewählt und bekleidete eine Re he hervor ragender Ehrenämter. 1!X>4 wurde Schniicht vom Sächsischen Landtage znm Mitglied des StaatsgcrichtShoses cniamit, Bo» großem Werte für die Stadt Plauen ivac die von dem Verstorbene» angeregte und mit vielem "Nachdruck durchgesülirte Gründung des Vorichliß-Vercins. aus dem dann ipäter die Vogtländischc Bank hervorgeaangen ist. — Zu den Geschwistern Amalie und Ros» Hartcl. die bei der Firma Eicborms u. Comp, in Kratzau beschäftigt sind und beim Tischler Heinrich Riemer wohnen, kam gm Donners tag abend gegen halb 7 Uhr der frühere Geliebte der Amalie Härtel, der Fabrikarbeiter Gabriel Härtel, und gab. nachdem er wenige Worte gesprochen, vier R e o o l o e r s ch ü s s e aus die 18jährige Amalie Härtel ab. Das Mädchen wurde vier mal getroffen, und zwar in die Brust, die rechte und linke Rückenicile uno in den Nacken, Dann feuerte Gabriel Hartcl ans sia> selbst, er scheint sich am Kopse verletzt zu haben, cr- griif aber die Flucht, Die Verletzungen des jungen Mädchens sind nichr unbedenklich. Der 20 sah rüge Liebhaber, der- früher in Groilau wohnte und in der Schmillichen Spinnerei rn Zittau arbeitete, soll nach Sachsen geflüchtet sein. Weiteres Dertlickies ficke Leitet. welckier Anteilnahme da« russische Publikum selbst die nnq» lerisch ganz unzulängliche, menschlich hier nur zu wahr emp» sundene Kraftvergeudung der Personen in Gorki« „Sommer- sruchler verfolgt, um einen richtigen Begriff zu er- haste», was dieser Mann, iva« die russilchen Schriftsteller drr Nenzeit diesem Volke sind, und wie sie e« verstehen. Die Zahl der Verhafteten in Peterlbura ist nicht abzuschatzen. «ie soll über k-000 Köpfe betrage». Ein Familienoberhaupt um das andere verschwindet von der Bild- fläche und wird nach Sibirien geschickt, während die Anver wandten nicht wissen, ob der Betreffende noch am Leben ist. — Einige auswärtige Berichterstatter, die du«h^ besonder« übertriebene Berichte auffielen, sind polizstlich abgeschoben worden. Wasserstaus der <Klt,e unv Moldau. Budweis Prag Pardubitz Me>nik Leit»re>',tz Aussig Dresden 28, Januar — 8 — t-t P >5 — b8 4- 7t K- lis — 17V 2V. Januar — 10 — 69 4-10 — kt 4- t8 4- tlo — t7S Tic Ullrichen in Richlmld. Zu axim Gorkis Verhärtung wird der ..Vo>', Zlg," anS Riga berichtet: In cingeweihtcn Kreisen wurde und wird auis bestiiniiilesle erzählt, daß Maxim Gorki hier, als er mit dem "ÄbcnLzuac von Petersburg anlangte, ver- l>altet und ins Ge'ängnis gebracht worden sei. Diese Nach- richt lag in Truckbogen, die bereits die Zensur passiert hatten, vor. gab als Grund Gorkis Spende von 50 000 Rubeln für die Petersburger Ausständigen an und tollte in den Zeitungen er scheinen, Tics ist bisher nicht geschehen, denn man fürchtet wohl mit Recht davon sehr üble Folgen aut die hiesige Bevöl- lernug, bei der Gorki um io beliebter ist. als er sich sehr oft hier auibält und durch Herzensbanoe an eine der ersten Schau- svieleriiinen des hiesigen russischen Theaters gefesselt wird. Sein letzter Tage in Petersburg im Verein mit den übrigen Schriltstellern eriolgtes Anilreten beim Minister zu Gunsten der Streikenden hat ihm die Liebe der Rnffcn noch mehr ge wonnen, Wie lehr er diese schon vorher besaß, erwies sich in den tumultuarischcir Inbelausbrüchen in diesem Winter hier anläßlich der Neu- und Erstaufführung seiner Stücke, die — nicht etwa bloß das „Nachtachl"' — allabendlich volle Häuser machen. Es ist bei dieser Gelegenheit angebracht, darauf liin- ,zuweisen, daß die ycjamte rujsüche Schrittstcllerei ihren Erfolg in Rußland hanvtstichlich ihrem nationalen Charakter, nicht etwa ihrem künstlerischen verdankt. Danach ist die Verkehrt- heit der meisten Westeuropäer zu bemesfen. die de» erfolgreichen russischen Nationaldichter ganz von dessen politischem Boden lostösen nnd nun, um selber aus die Höhe der Kultur zu erscheinen, als reinen Künstler bewundern und anschwärmen, Tie heilige Aufgabe all der russischen Dickster von Kondrahej Ryläiew, von Prffchkin, Lermontow. Bestutschew, Gogol. Dosto jewski,. Ttirgönjew, Tolstoi und Gorkr lag und liegt nicht im weihevollen Ticnst musischer Schönheit —, sic sind alle über zeugte und mehr oder minder scharfe Kritiker, teilweise alles zersetzende und verneinende Kritiker und Satiriker der be stehende» ruisischen Zustände. Das Dichterische an ihnen ist die Macht, über diese Zustände zu klagen, ikir heimatlicher Er folg liegt im Mute der Klage, die, ob sie — teilen — versöh nende Loiting gibt oder .Holm oder endlos quälenden Zweifel, ob Abickieu. ob Ekel und Grauen jedem hier ans Herz greift, selbst wo sie uns langweilt, «tvenn sie nur Bilder gibt, unter denen ein jeder Russe lein eigenes oder seiner Brüder. Ge schwister und Freunde verlorenes und zerbrochenes Dasein wiedcrerkennt und bemitleidet. Man muß gesehen haben, mst Der Ausstand in Mi tau dauert fort. Di« Menge ieht durch die Straßen, doch ist es noch -n keinem Zusammen- ' ' ekommen. er Semstwo von N i s ch ne i»N owg orod bat Donnerstag eine Resolution angenommen, welche gUen das Blutbad vom Sonntag protestierte. Kaum war die Resolution in Petersburg bekannt, als ein kaiserliches Dekret telegraphisch den Gouverneur anwics, alle Mitglieder de« Semstwo zu verhafte n. "NachtS nmrde daS Dekret des Zaren ausge- sührt. Große Abteilungen von Polizisten zo^en vor jede« Haus, rissen die Mitglieder aus den Betten und die Gefängnisse und die Festung. TaneSneschichte. Ter russisch-javanische Krieg. General Sacharow meldet dem russischen Geuervl- stab: Unsere Truppen setzte» die O ff e ns i v - B e w e g u ng gegen Sandepu fort. Unsere Artillerie nordwestlich hatte das Ziel, das Hauptreduit der Japaner zu zerstören. ÄlS am 26. Januar unsere Kavallerie den Hunho überschritten hatte und sich lO Werst südlich von Sandepu nach Osten wandte, traf sic ans mehrere feindliche Kolonnen, a»S vier Bataillonen und sechs Schwadronen bestehend, die von Ebigoutav her vorrückte. In Folge unseres Angriffs wandlen sich die Japaner zur Flucht, die Waffen sortwcrsend und Wagen, Tote und Verwundete zilrüctlassend: eine Abteilung machte 30 Gefangene. Bei der Einnahme der Dörfer Tschitaitzy und Mamikay nahmen wir 20 Mann gefangen. Das Detachement im Osten schlug den Feind bei Eriiaiidapolic und besetzte daS Defilee. 30 Werst von Khonaisiuseii hatten unsere Kavallerie-Abteilungen mit dem Feinde Zusammenstöße. Aus Tokio wird gemeldet: General Gripenbcrg hat den rechten Flügel der Japaner über den Hunho zurückgetriebcn KilropatkiuS Offensive gegen daS japanische Zentrum ist dagegen gebrochen und sein linker Flügel zurückgeworsen worden. Deutsche« Reich. Bezüglich der Teilnahme des Kaisers an den och ze > 1 sfe lerl ich keitc n in Darmstadl sind infolge der plötzlichen schweren Erkrankung des Prinzen Eitel Friedrich alle bisher getroffenen Disvosittonen vorläufig in Frage gestellt worden. U. a. hatte der Monarch die Absicht gehabt, nicht sofort nach der Trauung wieder abzureisen. sondern auch noch der Fesworslellung im Tarmstädter Hostheater bcizu- wohnen. Au» das Glückwunschtelegramm der hannoverschen Kriegervcrcine erhielt General v. Knmmlah folgende Draht antwort deS Kaisers: „Gern habe ich die Huldigung entgegcn- genommen, die der Bezirkskriegeroerband Hannover-Linven mrr als teiuem Protektor. König und Landesherrn dargebracht hat. Mit meinem Tanke verbinde ich die zuvelsichtliche Hoffnung, daß die T>eue der alten Soldaten das feste Band der unauilösllchen Zu gehörigkeit der Provinz Hannover zu dem preußischen Vaterlanve. zu mir und zu meinem Hanse immer inniger knüpft." Die Besterung im Befinde» des Prinzen Eitel Fried rich hat leider nicht lange anqehalten. Es zeigte sich am Sonn abend »achmitkag eine Infiltration des rechten Lungenflügels. Auch aus dem Rippeusell ist eine Entzündung ausgetreten. Zwischen dem Reichskanzler und den Großindu striellen des Ruhneviers hat nach der „Rheln.-Wests. Ztg." ein Briefwechsel statlgcfunden. der vielleicht in den nächsten Tagen veröffentlicht wird. Durch die Presse gebt die Mitteilung. Graf Bülow habe angeregt, baß die Staatsanwallschasten angewiesen würden, bei allen R o h e i tsv e r b r ech e n. heiwielsweisc Messerstechereien. Ticniiiälcreicii. ans eine möglichst scharfe Ahndung hinzuardeiten Er soll erklärt habe», daß in solchen Fällen das höchste Strafmaß gerechtfertigter sei. als bei manchen anderen Vergehen. Der konservative preußische LandtagSabgeorbnete von Kow- ii a ck i ist in Berlin von einem schweren Unfall betroffen worden AIS er die Straßenbahn verließ, wurde er von einem Arbeits- wagen überfahren. Der Verunglückte wurde nach deni Kranken Hause am Urban gebracht, wo er schwer darniederlicgt. Er hat besondeis innere Verletzungen erlitte». Nach amtlicher Meldung aus Deutschsüdwestafrka ist Reiter Gustav Gaedike. geboren am 15. 11. 1882 zu Ucckeriiiiinde. früher im Feldartilierie-Rcg'meilt Nr..56, am23.1.1905 inOwingi au Herzschwäche gestorben. Zu der Augesegeuheit desPredigcrs Fischer hat nun mehr auch der Berliner Magistrat Stellung genommen Er hat in seiner Sitzung am Sonnabeud beschlossen, beim Oder- kirchcmat Beschwerde zu erheben über den Ton und Inhalt des Schreibens, das bas Konsistorium »egen den au St. MarknS so lange wirkenden Gefftstche» hat ergehen lassen. Oesterreich. Der in Wien an den Folgen der Influenza ge storbene Josef Freiherr v. Dipaulr war der einstige Führer der konservativen Partei im Abgeordnetenhaus!: und in seinem Hermatlande Tirol und Handelsminister im KabineltThun Durch seiuen Tod erleidet vornehmlich die konservative Partei in Tirol, an deren Spitze er viele Jahre lang stand, und die ullra- nwntanc Partei Oesterreichs einen großen Verlust. Frankreich. Der Senat berät die Vorlage, betr. die zweijährige Tienstzcit. Ter Berichterstatter Garrcan verlangt dringliche Behandlung. General Tuyau bekämpft die Tringlichkeit. indem er aussührl, daß der Augenblick schlecht ge wühlt sei. um die Organisation der Armee zu ändern, während der russisch - japanischc Kricg eine schwere Gefahr für internationale Verwicklungen bilde. Redner verlangt, daß man die Entscheidung des Obersten Krieasrats einholen solle. Das Parlament müsse dem Lande zu verstehen geben, daß das Gesetz die nationale Verteidigung nnd die Sicherheit des Landes zu- sichere. Nachdem Garrean nochmals die Dringlichkeit befür wortet, stimmt daS Haus ihr mit 214 gegen 57 Stimmen zu. England. König Eduard tritt am 13. Februar eine Reise nach dem Mitleimeer an. die zwei Monate dauern soll. Kunst nnd Wissenschaft. s I» der KönigI. Hofoper gehe» heute Abend Rossinis „Barbier von Sevilla" und daS Ballet „Auf Japan" in Szene. Beginn der Vorstellung 7 Ubr. — DaS Köntgl. Hos, chansp > el bringt abends halb 8 Uhr die tragische Komödie „ TranmntuS " zur Aufführung. 4 Jin Nesidenztheater wird hexte Abend halb 8 Ubr als Schanspiel-Abonnemciitsvorstellling SudermannS Komödie .Der Stnrmgeselle Sokrates" gegeben. ff Fm Eentraltheater eröffnet heute die hawaffche Prinzessin Natza Hamilton mit ihrem eigenen deutschen En semble in der LiebeStraaödte „ Athara " von Robert Talwhce ihr auf zwei Abende berechnetes Gastspiel. Beginn der Vor stellung halb 8 Uhr. ff Das Jan Kubelik-Konzert am Sonnabend sVereinShauss fand, gleich den früheren, vor ausverkansiem Saale, mit außer- gewöhnlichem Erfolge statt Eröffnet wurde der Abend mit Beethovens Kreutzer-Sonate, von Kubelik und Herrn Perc» Sherwood ganz vortrefflich, stilvoll und großzügig, gespielt. Als Virtuose ersten Ranges bewährte sich Kubelik wieder ln Paga- niniS ir-ckui-Konzert, einem Andante von Lalo. SarasateS „Zigeunklweiscn" nnv wohl eine», balben Dutzend Zugaben, die Itlirmisch von den Hörem gefordert winden. Auch Herr Sherwood fand für einige Klaviersvli von Brahms und Chopin arvßen nnd ungeteilten Bestall. Den Konzertgeber begleitete am Klavier Herr Ludwig Schwab. ff Der Direktor der Leipziger Stadttheater, Herr Gcheimrat <2 targem ann ist gestern abend nach kurzem Krankenlaaer gestvrbe n.
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