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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.11.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031118011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903111801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903111801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-11
- Tag 1903-11-18
-
Monat
1903-11
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.11.1903
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Dresdner Nachrichten. Nr.:«'" Leite 4. —» Mittwoch- »«> November 11»«»:« zweüe für Hammellitserungen. und bereit» vor Jahren war d,e Regierung aus Drängen des Reichstag« willen«, die 30006 Mk. an Feilzer zu zahlen, verlangte aber, sah Feilzer zugleich auf lernen Anspruch au« der Hammett'.eserung. der sich einschließlich Zinsen und Kosten auf über I!«0>XX) Mk. beziffert, verzichte. Da er auch aus dem Hammclgeschäft einen durchaus gerechten An- >onich zu haben glaubte, ging er auf dieses Anerbieten nicht ein. Mit um so größerer Genugtuung kann Feilzer eS jetzt begrüßen, daß dank der Unterstützung, die er erneut beim Reichstage fand, die Reichsregierung jetzt von dieser Klausel abgesehen hat und ohne jeden Borbehalt die 30000 Mk. dem Viehhändler Feilzer zahlt. Auch die «Deutsche Iuristen-Zeitung" verwirft das vom Landgerichtsdirektor Leukchner im Prozeß Ktvilecki aus gestellte Dogma, daß «niemand hineinzureden" habe, ehe das llrteil gefällt ist. Der Herausgeber deS Blattes. Iusiizrat Dr. Hermann Staub, schreibt vielmehr in der juristischen Rund schau der neuesten Nummer: „Zur Zeit, wo diese Zeilen ge- tchrieben werden, sind die Verhandlungen eines Kindesunter- : hiebungsprozesses in Berlin in vollstem Gange. Die Ver handlungen sind äußerst interessant. Neben der Hcinvtangc- tlagten nimmt der Kampf um die Zeugen, der sich hier ak>- svie» das Interesse aller in Anspruch. So liefert z. B. daS Schicksal einer Zeugin geradezu klassisches Material für die zur Zeit beratene Strafprozeßresorm. Die Zeuain. eine polnische Bäuerin, hat zunächst vor einem angesehenen Anwalt in Pose» erklärt, die alte Haushälterin A. sei kurz vor der Niederkunft der Gräfin nicht von ihrem Wohnort abgereist. Das war ivicb- sg und die Angeklagte entlastend. Bor dem Untersuchungs richter in Berlin wiederholte sie dieS. Da erklärt ihr der Unter suchungsrichter. wenn sie nicht „die Wahrheit sage", so habe sie die Folgen des Meineides zu tragen. Der Untersuchungs richter hielt dabei das Gegenteil von dem, was sie aussagte, für die Wahrheit. Und die Frau sagte ihm nunmehr «die Wahrheit" und ward auf die'e Auslage durch ihre Beeidigung 'estaelegt. In der Hauptderbandlung kehrt sie zu ihrer ersten Aussage zurück, bleibt bei freier, obq.e ch ihr eindrinalich vorge halten wird, daß sie 'ich ja selbst des Meineides bezichtige, wenn ne jetzt das Gegenteil von dem sage, was sie beim Unterß,chnngs- richler beschwor: ne beteuert, auch beim Untersuchungsrichter habe sie ja zunächst dasselbe crkläri, was sie heute sage, und sie habe ihre Aussage dort nur geändert, weil sie eingeschüchtert worden sei: sie ruft endlich ans: man möge mit ihr machen, was man wolle, aber sie könnte nur die Wahrheit maen. und die Wahrheit sei, daß jene Reise nicht srattgcinnden habe. Daraus bearttraat der Staatsanwalt, und der Gerichtshof beschließt: sie weaen Verdachts des Meineides und der Vegünsliaung zu ver haften. Es ist überflüssig, hier ein Wort lunzuzusügen. Nack dem bestehenden Gesetz mag alles in Ordnung lein. Aber das Gesetz, das ein solches Scbick'al ermöglicht, ist reformbedürftig, und nicht bloß in einem Punkte. Die Herren, die im Reicbs- iustizamt darüber beraten, finden in ^em bejammernswerten Geschick die'er polnischen Zeugin mehr Stofs als in tausend ge lehrten Abhandlungen." In verschiedenen Städten gehen die interessierten Kreise mit dem Oiedanken um. die Beftiinmung der Krankenoersicherungs- novelle. wonach mit dem 1. Januar 1904 die Verncherungspfficht ttir Handlungsgehilfen und Handlungslebrlinae in Kraft tritt, in der Weise auszuführen, daß eigene Ortskranken kassen iür dielen Zweck gebildet werden. In welchem Um'ange sich diese Absichten verwirklichen lassen, muß abaewartet werden. Wegen welsischer Agttanon bei den letzten Reicbstaaswablen wurde der Kriegerv erein Mardorf lKreis Neustadt, Pro vinz Hannovers auS dem Kreiskricgerverbande ausge schlossen. lieber einen Fall von Ausweisung eines Deutschen aus Frankreich berichtet die ..Metzer Zeitung": Der seit 10 Jahren in Verdun angesessene würtlembergische Staats angehörige Manz betrieb dort eine Kunst- und Handelsgärtnerei mit mehreren Verkaufsstellen: er hatte sein Geschäft mit eigenen Mitteln und großer Tatkraft in bedeutendem Umfange erweitert, sodaß es als erstes am Platze galt. Manz erfreute sich in Verdun allgemeinen Ansehens und eines guten Rufes. Am 6. November wurde Manz in schroffster Form plötzlich ausyeioiesen. Gründe wurden ihm nicht mttgeteilt. eine Frist zur Regelung der geschält- lichen und persönlichen Verhältnisse nicht gewährt, vielmehr der aus allein Herausgenssene nach siebenstündigem Gewahrsam ein jach über die Grenze gebrach!. Die voraenvmmene Haussuchung und anschließende Vernehmung gaben nicht den geringsten Anhalt für ein strafbares Verhalten des bis dahin ohne Vorwurf dastehen den Mannes. Durch die nunmehr erfolgte Maßregel des fran zösischen Ministeriums des Innern ist derselbe in seiner geschäft lichen Eristein ruiniert und aufs Pflaster geworren worden Noch befremdender erscheint das 'Vorgehen der französischen Behörde, als Manz für die Familie seines dortigen, früheren Prinzipals mitsorgte. «Wir glauben uns sicherlich nicht zu irren." bemerkt > hierzu die „Straßb. Post", «wenn wir vorausletzen, daß sich die : deutschen Behörden dieses Mannes innerhalb der Grenzen ihrer t Zuständigkeit mit aller Wärme amiehmen werden. In Deutschland fwäre -Gdas sind wir sicher — ein so brüskes 'Verfahren gegen einen seit 10 Jahren hier lebenden französischen Geschäftsinhaber nicht denkbar." Oesterreich. Der vom Ainan-,minister dem Abgeordnetenhaus? vorgelegte Voranschlag für 1901 weist mit Ausnahme de» Finaniininittennms fast in sämtlichen Etats Mehrfo-decungen aus, die hauptsächlich durch die AuSgenaloing des Verwaltungsdienstes, der Landwehr, der Hock- und Mittelschulen, sowie durch Vermeh rung der Gendarmene hervorgeniien sind Die Subvention an den Oesterreahiichen Llond itt um 400 000 Kronen höher, der Garantiezuschuß an die Oestcrreichiiche Nordwestbadn um 750 000 Kronen niedriger veranschlagt. Für Beteiligung an der Welt ausstellung in St. Louis sind 600 000 Kronen vorgesehen Das MinverersorderniS des Etats des Finanzministeriums ist hnirvliäcklich au! den Ausbau der Zuckeraussiihibonisikaiionen mit >i! 800 000 Kronen zunickzufübren. In der Bedeckung werden die Einnabmsn der Z o l l v e r w a >» u n g um 2 203 3-35 Kronen höher veranschlagt an direkten Steuern sind 7512 Kronen mehr eingestellt, davon Gcbäudeitencr mehr 3 387 750 Kronen. Personal-Einkommensteuer mehr 3887 663 Kronen. Die Ein nahmen des Zollgriälles sind um 2312 4M Kronen Köder veran schlagt. die Gemmtemnahme aus der Verzehrungssteuer um 5158500 Kronen Höker. Aus Steigerung des Ertrages der Znckerverbrauchsobgabe weiden 6 515 OM Kronen gerech net, dageaen wird bei der Branniweinabgabe ein Ausfall von l 800 000 Kronen angenommen. — Der Finanzministcr verweist >m Finanzexvoks darauf, daß die Erzielung eines mäßigen Ileberschusles im Budget 1904 wie in den lrtzien Indien nur durch energi'che zielbewußte Eingrenzung unerläßlicher Aus- gabcwünsche in Verbinvung mit der Heranziehung der verfügbaren Hilisguellen möglich war. Tie Einnahmen ständen auch heute »och unter der Wirkung der seit drei vis vier Jahren ansael'reikeicn wirtschaftlichen Teprestion: dach sprächen gewisse Anzeichen dafür, daß der Höhepunkt des wirtschaftlichen Mißbehagens bereits überwunden und der Wendepunkt z n rn Vcisern nicht mehr »ern sei. Ter Minister habe den Eindruck, daß der wirti'chastliche Organismus des Reiches die mannigfachen Krankbeilsstoffe der Depression überwunden habe und daß sich durch die Triebkraft der gesunden Elemente der Unternehmungsgeist, sowie die Jnvestitions- lust wieder heben würden, wenn nur endlich per Albdruck der Un sicherheit. namentlich hinsichtlich der Abfatzbezichnngen mit der anderen ReichShnlrte und dem Zollanslande, weichen würde. «Rum: Sehr richtig!). Hoffentlich wird uns. fuhr der Finanz- niinister fort, die nahe Zukunft van dieser kähmenden Unsicheiheit erlösen und unier wlrtichafllicheS Leben bald einen kräftigen er freulichen Schritt nach vorwärts tun. Wir dürfen zugleich hoffen, daß das vorgelegte Budget das letzte lein wird, dem der Name eines Dcpressionsbndgets b,'-gelegt werden muß. Ungarn. Im Abgeordnetenhaus erklärte Ministerpräsident Gras Tisza in Beantwortung einer Interpellation, betreffend aen Handelsvertrag mit Italien, derselbe sei von Ungarn wegen der Weinzollklausel gekündigt worden. Die Ne gierung werde in den nächsten Tagen dem Abgeordnetenhause ein Gesetz unterbreiten, welches die Regierung ermächtigt, mit Italien eine Vereinbarung zu treffen, vaß der Handelsvertrag für lurze Zeit verlängert und die Weinzollklausel abgeündert werde. Der obstruierende Teil der Opposition beschloß t« vertrau licher Konferenz die Fortsetzung der Obstruktion: er wird den Anweisungen des Ausschusses der Kossnthpartei, für die bei den Debatten einzuhaltende O-rduuna. in allem folgen. Dänemark. Wählend der Talrl in Fredensborg, an der dlr Vertreter de« deutschen Kaiser« und de» Koni,» von England reil- navme». brachte der »vnla An Hoch auf den deutschen Kaiser und den König von England aus. Amerika. Der Dampfer »City of Washington" ist von Panama mit einer Koinmtision. die über den Kanalvertra, verhandeln soll, in New-Nock ringe»,offen. Afrika. Die Hottentotte nunruhe scheint nach englischer Meldung bisher nur lokal »u sein. Um die Ausbrei- tung zu verhüten, sind Ableitungen von Witboi« und Feldschuh- trägern von Swakopmund in va» KaraSgebirge gezogen, wo Bondelzwart« leben. Einige Aufständischr solle» den Orange skuß überschritten haben. lieber die Lage der Buren wird neuerdings berichtet: General Dclarey ist nach Enalisch-Jndien und de» Bermudas abgereist, wo er die unversöhnlichen Buren eine» Besseren be- lehren will. Botha und Dewet begleiteten ihn nicht. Detarev, dessen Ansehen unter den Buren sehr groß und der noch «in Bur vom alten Schrot ist — Botha ist ein moderner — gedenkt seine Absicht allein durchzuführen. E« sieht übrigens bei ihm traurig aus. Er wohnt mit Frau und acht Kindern in einer elenden Hütte ohne alle Mittel. Sein prachtvoller Hof ist im Kriege zerstört, seine Habe gestohlen, und die englische Negierung bat ihm bisher keinen Pennv Schadenersatz gegeben. So wird ein Mann behandelt, der einer der edelsten Feinde der Eng länder gewesen ist, der sogar in England populär war! Wie dre gewöhnllcben Buren behandelt werden, läßt sich danach er messen. Die Not in den Burenländern ist nun so hoch gestiegen, daß buchstäblich Hunger gelitten wird. Au vielen Orten essen die Buren, die früher nickt einmal Schweinefleisch mochten. Mäuse und Meerkatzen. Rührende Hilfeschreie kommen immer zu nach Holland. Die halbe Ernte hat man hie und da noch retten können, meistens hat die lange, furchtbare Dürre aber alles vernichtet. Es ist ledciffalls traurig, daß England seinen neuen Bürgern, denen es sozusagen alles abgenommen hat. nicht wenigstens Nahrung verschafft. Am 21. Oktober wurde aus Ge heiß der Synode in Transvaal ein Buß- und Bettag gehalten wegen dieser schweren Prüfungen. Als ein Beweis, daß der alte Ohm Paul, der so oft auch von sogenannten Buren ver leumdet worden itt, unter seinem Volke noch nickt vergessen wird, kann ein Huldigungstelegramm gelten, das 250 angesehene Buren i» Pretoria ihm an seinem Geburtstage. 10. Oktober, gesandt haben. Kunst und Wissenschaft. 4- In der Dreikönigskirche findet beute abend 7 Nhr die Aufführung von Bachs Johann es-Passion durch die Robert Schumaniische Singakademie, den Neustädtcr Chorgesang- verein und die verstärkte Geweroehouskavelle Katt. 's Der ständige und freiwillige Kirchenchor der Trinitatis- kircbe iDir-gent: Kantor und Organist Johannes Techritzf ver anstaltet am Totensonntaanachmiltags ^4 Uhr eine geistliche Musikaussührung. Mitwirkende sind: Frl. Margarete Weihback. Herr Johannes Fleischer lEelloj und Herr Organist Albert Kranz. 4 Da« König!. Konservatorium veranstaltet Sonnabend, den 2l. November, abend« > F Udr. im «nftoltSlaate «in« Mustkaus- sübrung vor den Mitgliedern de« Patronarvereins. 4 In dem morgen. Donnerstag, ftattsindenvrn Novitttten- Konzert der Sewerbedauskapetl« kommen zur Auffahrung: >. Ouvertüre zur Over «Roiamunde" : 2. «Am Meer". Lied von Franz Schubert; 3 Medikation für Harfe von Cb Odertbür: «. Czarda« aus der Over ..Der Geist des Wojewoven" von L. Grotzmonn: ». Ouvertüre zur Oper «Der Schiffdru« der Me»uta" von Ä. Nrisnger: S. Militär- Konzert für Violine von Cb. Lwwskv i 7. «Braun oder Blond", Walzer von E. Waldteufel <1. Mal»: 8. Groß, Fanlafte au« der Over „Indra" von Fro. Floww <l. Mal): S. Ouvertüre zur Over «Tannbäuler": ia. Fanialie !ür Biston von O Fuchs: II. clsrolsr »crmmsll cls I» vloi-es", Prälude von I. Massen«: 12. Koffer-Parole, Manch von E. Teile tl. Mal). 4 Konzert-Mtttellungen oer Kdnigl. Hof-Mullkalienband- lung vonF. Rt« S IKaufdau«). Morgen Donneisiag findet derKtavter . adend von Auauü »ütlner >m Mutendaul e statt. — Freitag den 20. d M veronltattet Frau Skene-Sivler (Klavier) ein Konzert mit Orchester tm Gewervebaute. — Lula MvSz-Kmeiner gibt Donnerstag den 2«. d. M. tm Muienbau'« einrn Liederabend. — Das Streichquartett deS Herzog« lSeorg Alerander zuMecklenburg- Strelitz. bestebend auS den Herren Boris Kainrn«k» <>. Violine), Kaum Kran, <2. Pwline». Alerander von Bornemann «Viola) und Stg- mund von Butliewicz «Violoncello) veranstaltet am k> Dezember tm Mu'en- bau-« einen AuffübningSabenv. — Herr Percv Sderivoov gibt Mitt woch den 9. Dezember im Muienboui« «inen Klavierabend. fi 'Die Theater- und Redekunstschule , Senff- Georgi begeht am Donnerstag, abends halb 8 Uhr. im Schul- saalc. Käuffersttaße 4. mit einer Aufführung von «Kabale und Liebe" unter Regie von Herrn Erwin Senst-Georg, ein« Nach feier zu Schillers Geburtstag. f Der Mannergesangverein „Liedergruß" sDirigent: Kapellmeister Kurt Hösel) gibt Dienstag, den 24. November, im Muienhause einen Liederabend, in welchem er Chöre von Baumgartner, Franz Schubert. Podbertsky, Becker. Sucher und Kurt Hösel singen w:rd. Solistisch wirken mit: Kvnzertsängerin Frl. Susanne Äoitz und Herr Konzertmeister Max Post-Lehr. 4 Seit längerer Zeit ist man gerade in Sachsen durch staat liche Preisausschreiben, durch Museen usw. bemüht, eine künst lerisch wertvolle, einheimische Kleinplastik zu schaffen und zu fördern, die einen vollwertiaen Ersatz für die französffchen Bronzen bieten und ihnen den Markt abgewinnen sollen. Diese Bestrebungen finden auch in der Ausstellung der Dresdner Werkstätten für Handwerkskunst Unterstützung, denn es sind dort in den verschiedenen Räumen auch die Dresdner Bronzen zu sehen, die jetzt in dem angedeuteten Sinne von der Dresdner Gießerei Milde nach Entwürfen bekannter Künstler hergestellt werden. 4 In seiner letzten Vorstandssitzung hat der Verein für Säch sische Volkskunde beschlossen, in der geplanten Messe des Dresdner KunstgewerbevereinS aus der Brühlschen Terrasse eine erzgebirgijche Stube zur Weihnachtszeit auszu- stellen. 4 Die Ausstellungsräume de» Sächsischen Kunstvereins aus der Brühlschen Terrasse bleiben heute, ebenso wie d>e sämtlichen privaten KunstlalonS wegen des Bußtages geschlossen 4 Die Serie von Original-Lithographien. die der Verlag von B. G Tenbner in Leipzig in periodischen Publika- tationen herausgibt, ist neuerdings um mehrere Blätter ver mehrt worden, von denen die Blätter «Aus der Eifel" von Bolk- mann. das „Tal" von Franz Hein, „Kastanien" von Strich- Chapell und „Altes Stadttor" von Petzeld besondere Hervor hebung verdienen. Ter künstlerische Wert auq dieser Blätter beruht vor allem auf der Macht der Stimmung, die von ihnen ausgeht. Tie technische Ausführung der einzelnen Blätter ist über alles Lob erhaben: die ganze Publikation ist nur mit auf richtiger Freude zu begrüßen. 4 Das Ballett des Berliner Königlichen Opernhauses wurde oon Frau Wagner cingcladen, in den nächstjährigen Boh re u t y e r Festipielen mitzuwirken. Das Ballett wird haupt sächlich in den Bayreuther „Tannhäuser"-Aufführungen beschäftigt werden. 4 Sehr interessant an sich und überraschend durch die Ergeb nisse ist ein Blick auf die eben vollendete Statistik der deutschen Bühnenaufsührnngen im abgelaufenen Theaterjahre — vom Herbst 1902 bis Herbst 1908 Der «Bcrl. Börs.-Cour." stellt hierüber die wichtigsten Daten zusammen. Auf den deutschen Bühnen wurden im erwähnten Zeitraum ge spielt: Klassiker: Schiller im ganzen 1111 mal. Share- speare 659 mal. Goethe 347 mal, Grillparzer 339 mal, Leffing 212 mal. Moliere 208 mal, Kleist 178 mal. Lebende Au toren: F. v Schönthan im ganzen 1366 mal, Blumenthal und Kadelburg 1337 mal, Meycr-Förstcr 1255 mal, Sudermann 1050 mal, Maeterlinck 835 mal. Moser 586 mal. Otto Ernst 429 mal. Hauptmann 418 mal, L'Arronge 403 mal, Philipp! 339 mal, Ibsen 323 mal, Hartleben 283 mal, Fulda 295 mol, Schnitzler 271 mal, Dreyer 260 mal, Björnson 248 mal, Heyse 106 mal, Wildenbruch 99 mal, Lindau 71 mal. Die am meisten aufgesührten Stücke waren „A l t - H e i d e l b e r g", „Mo nna Bann a", „DaS große Lich t", „Im bunten Rock". Komponisten: Wagner im ganzen 1453 mal, Verdi 601 mal, Lortzing 585 mal, Mozart 424 mal, Weber 283 mal, Meyerbeer 274 mal. Beethoven 167 mal, Gluck 67 mal.' Schiller ist also noch immer der Führer im Zuge der Klassiker und allen anderen wett voran, in der Oper hat Richard Wagner nicht nur die Führung, er ist allen anderen in weitem Vor- sprung voraus, Meyer-Förster hat seine 1255 Aufführungen mit einem einzigen Stück«, mit »Alb-H-tdelberg". «zielt. 'sWI »«owe Äeü »«. »«,- len . 4 Sin« «n jeder Hinsicht doch! ^ - bekannt« Aicbitekturnerlaa von Ernst Wach« unter dem Mel «SteinundElt,»". tn d»rv»eti nattun» von Ingenieurbauten aus «adelt»« ««effttdnen aefttdrt wtrv. Jede tiieserun» umfaß» lo Tafeln, dt» net» Arbeiten auch reich«! Siuvieninalerial au« der Mavp« ... bringen «Kd. D»e erste Liesicung versvrtM da« Beit« tür da« «anu Lei' da« für Ingenieure wt« Architekten eine Fülle von Anregungen dt«»«t. ' /k Die deutschen Theaterdirektoren wollen Gustav v. Moser in Görlitz rm schlichte» Denkmal setzen. Ter Leiter de« Görlitzer Stadttheater», Brehm, sordrrt zur Eiu- sendung von Beiträgen für dasselb« auf. 4 Zum 100. Geburl«taae Moritz v. Sch»indz s2D Januar 1904) plant die Münchener Kunstlerschatt «ine um- fassende Ausstellung von Werken dieses unvergeßlzchrn Meisters Die Ausstellung soll in dem KunstausstellungSgeoaud« am Königs platz stattsinden. 4 In Wien ist vorgestern nacht der 60jährige Direktor der Staatsgewerbeschule Architekt Kamillo Sitte gestorben. der als Autorität in Sachen des Städtebaues auch in Deutschland Ruf genoß. Gemeinsam mit Theodor Göcke gründete er die Zeit schrist „Der Städtebau", deren erste Nummer am 1. Januar 190! m Berlin erscheinen wird. 4 In Baden bei Wien staüb. hochbetagt, die ehemalige Schau- spielerin Ida Sckuselka-Bruening. die Tochter des Weimarer HofschauspiclerS Wohlbrück. Sie kam in ihrer Jugend nach Wien, wo sie am Carl- und Wiedener Theater sehr aeteicri wurde. 1849 heiratete sie den damals vielgenannten tschechischen Volksmann und Reichslogsabgeordncten Franz Schuselka. mtt dem sie aber nur kurze Zeit lebte. In den fünfziger Jahren gründete sie in Paris ein deutsche« Theater, da« Napoleon subventionierte das sich aber nicht zu halten vermochte. Während de» Druck« «ingegongrnr Drahtmeldungen vom 17. bez. 18. November. -Mittweida. Bei der Reichstags-Ersatzwahl erhielt Rüdiger (nat.-lib.) 10517. Stücken (soz.) 16 040 Stimmen. Letzterer ist gewählt. * Wien. Ter MinIsterpräieS Dr. v. Kinder führte indem Finanz exposs aus. er könne von seinen jüngsten Ausiührungen zu den Fingen de» RekrutrnkvnlingentS der Armee nicht» zurück- nehmen. denn er habe sich streng an die Ausalcichsae!etze gehallen, die nickt nur Ungarn. sondern auch den übrigen Ländern kon stitutionelle Reckte verliehen hätten. Die jüngsten Erklärungen der unganichcn Regierung hätten denn auch nichts ergeben, was den Ausgleicksgeieyen zuwiderlause und die Einheitlichkeit der Armee» der Monarch e alterierr Herr v. Korber dnvrach dann die Zuckersrage und bedauerte, daß man die Kontingentierung fallen lasse» mußte und. um das Verbleibe» in der Zuckerkonvention zu sichern, sich zur Einführung einer Uebcrgangsgedühr im Zucker- verkedr beider ReichSbälsten e»I>chließeii mußte. Er appellierte angesichts der bevorstehenden Vorlagen über die Wasserstraßen und die Alters- und InvalidlkälSversiwerung an die Einigkeit der Parteien, deren Uneinigkeit der Besserung der wittichaitliche» Lage entgegen gehen müsse. Den nächsten Weg zu solcher Besserung habe der Ausgleich, das Zoll- und HandelSbündms mit Ungarn, von den Handelsverträgen sei die Auseinandcrictzung mit Italien das dringendste. WaS Deutschland delreffe. so dürfe Oesterreich erwarten, daß das feste Band, welches beide Monarchien in der Weltpolitik verbinde, auch bei den HandeisverttagSoechand- lungen bemerkbar würde: auch das ruisiiche Absatzgebiet werde Oesterreich im Auge behalten v. Korber beklagte die Obnruklio». welche schließlich eine Gefahr für die Verfassung, die Autonomie und alle freiheitlichen Rechte werde. Tic unter das Dach Oesterreichs vereinigten vielen Votksstämme müßten doch endlich geschehen lassen, was die Erhaltung des Staates echrljche. näi» ltch die frece Erhaltung jeder Nationalität, solange sie nicht zum Kamps gegen eine andere übergehe. Aus diesen Weg verweile die Verfassung, da» sei auch der Wunsch der Völker Oesterreich». Des halb wondle die Regierung mutig aus ihrer Bahn gleicher Ge rechtigkeit gegen alle weiter. lBeijall.) * Paris. Der österreichische Bakteriologe Marmore!, bis vor kurzem Laboratoriumsches im Institut Pasteur, machte in der heulige» Sitzung der Medizinischen Akademie die Mitteilung, daß er ein ne» es Serum zur Heilung der Tuberkulose gesunden dabe. Das Tuberkulin sei nicht das eigentliche Bazillen- gist gewesen, sondern nur ein Mittel, das die Bazillen zur Aus- scheioung ihres Gilles veranlaßte. Marmorek gewann diele» Gift selbst und immunisierte damit erst Meerschweinchen, Kaninchen und Pferde. Er behandelte ieit 16 Monaten auch Menschen, denen größtenteils geholfen, niemals aber geschadet wurde. * New - Aork Ein Telegramm aus Colon deiagt: An Bord de« amerikanischen Depescheiitwotes „Mystower" hielten die Vertreter Panamas eine Konferenz ab. in der sie beschlossen, die Wiedervereinigung mit Kolumbien abzulehnen. und der kolum- bischen Friedenskommission erklärten, daß die Versicherung derselben über die Zugeständnisse Kolumbiens und über eine erneute Erwä gung des Kanalvertragc» zu spät käme. Die kolumbiichen Vertreter kedren nachmittags nach Savanilla zurück. 81v1lv »ueli sMrixv Depeschen. Hofnachrichten, Landlagsverkandlungen. Gewerbetmcin. Niesr-Gastspiel im Residenz!Heuler. Wetterbericht des Kgl. Sächi. Meteorolog. Instituts in Chemnitz vom 17. November 8 Uhr morgens «Temperatur nach Celsius). Wetterlage in Europa am 17. November 8 Udr früh: M.^ae » Richtung Station«. ^ Etürke Setter Name winde« Statt«»», Rom» Richtun, ZS «l«rte de« Sind-» «etter 4 -"!? M ?LS ULM leicht «olkta «t § - V7 N -7 S9^ bik vo.vv frllch wolkio INchl bedeck! leicht »etter tet«! bedeckt leicht woUenl schwach bedeckt »«>'rv lchwach'Regen »SlO SSewilt. r n e » t- - -l- - li> l,ich, bedeck! 4-S Storno!». 761 bilerv trllch halbded Z- t Helder «lackw» S» NbldVmitiNg w°Mg 4- S Süll, «hrtManld «o K lV nEg «egen 4-s, Mllnftrr « Saparand i SS 8 letck!» dedeck! 0 Berit« Lkudrenl» So b> V starr dedrckt dl - Narlernd« Stockholm: s»! Still Rebe! 0 -Sr-nkt.M. llooenhag. t>ll xvrvv tetchl Dunst > — Mk» e Memel ! 8 milsttg wollig 4- " - Pari« I» Swinem.Sl b-8tVlchwach bedeckt ß- » ll Münch«» st -lagen i-l sttV letchi bedeckt » !! Rom Sylt SS dir) letchtchedeckt -«-!> —Nic,a oamba. >1 SS srv leicht bedeckt > st 8 Ldemnt» 7 Am höchsten ist der Lulldntck mit mehr als 7S8 Mm. m, ivetlltchen Irland, doch beklebt auch noch ein zweite« Maximum von 784 Mm. im Lüdvsten des Erdteils. Das Minimum lieat mit weniger als 7S0 Mm. über Mittel-Norwegen. Bet leichten, vorwiegend Ntdweftttchen Winden bcrrlcht meist trtibetz, nebliges Wetter mit abnehmender Temperatur : viel fach sind Nle»c>1chläge getallen. Prognose für den l8. November. Wetter . Trocken, wenn au« mehr oder weniger trüb. Temperatur: Unlernormal. Windurlprung: Sudost. Barometer: Mittel. Witterung in Sachsen am 1L November. Station See- b»b' Demo. Sind Station «ee- h»h. Demo. wind Dee«den IIS IN I«, A» 2S« 810 «°>dl, stau,e» Zittau »bemnltz Auf Nlederlchlciae. e.r Sst s« S.st st.st »!> stSrv t-stVV st ev n ststü rvstw I. 8 L r o.» »! - >l I S r >.o 8 «8 jtreider, ,chn»dug I ÄUenbera ^ Reitzenbain .»ichletderg! SW »SS soo 7SI 772 >»,, «.» s? rtt 0» ,.o l w s.r ».» ststo »l r.i vsw » ».> -o.r »! 8 ».« welche am Dkorgen und Aonniltag de« IS. November ftattsanden und viettach mtt Schneefall vermffchi auslraten. folgie am Nach mittag melkt Aufklärung. Im Gebirge stellte lich Rachisroit ein«Minimum — ll Gr. Fichlelberg). die Mitiellemperaluren waren durchichnitllich nor mal. die Maxima erreichten 7,b Gr. «Dresden, Leipzig». vr , « den. >7. 'November, «aromerer von OvItter Eduard Wi««»nd wann. O«k. vötold), Wallslratze 2. AbenbS 8 Uhrr 7«2 Mlllimeter. t««> stteaen. rherniomeirograpd nach Selstu«. Temveratur: hdchkk » «>- Wärme, nteditglte S Gr. WLrme. vtebel, regnerisch. Sübwestwtnd. Wafferftand der «lbe und Moldau. . Budwei« Prag Pardnbiü Mrlntk Leitmerttz DrBd« ir«l: 48 4L 4L :?
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