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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.11.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031118011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903111801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903111801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-11
- Tag 1903-11-18
-
Monat
1903-11
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.11.1903
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eck« Mir der Mkobol und der Tabak dem Auae abträglich, obwohl milbiger Venuh davon ai« unbedenklich bezeichnet werden könne. Eine große Anzahl von Schädigungen der Augen «len semrr fast alle Jnieltlonökrankbeiten bewor: weiter komme, sür den Augenhygieniter lvgar in erster Linie, die Augenskrofuloje ln Betracht und rbenso die Angeneiterung der Neugedo»ene» Nachdem der Bortragende auch die Auaenverietzungen besprochen und damit dte den Augen von außen drodenden Schüdlgnngen im aroben und ganzen erschöpft hatte, widmete er noch der Schädigung de« Augenlicht« durch Kurpfuscherei ernste Worte und gab dabet die Mavnung. bei Erkrankung de« Auges dir Anwendung der logen Hausmtttri zu vermeiden. Bet allen Kapiteln batte Herr Dr Schmidt dte Heilmittel bezw Verhütungsmaßregeln in Be tracht gerogen und damit den Versammelten große Dienste er wiesen Ter außerordentlich beachtenswerte Vortrag wurde mit reichem Beifall belohnt. — Bei der hier errichteten Prüfungsbehörde für Apo- thekergehilfen wirb die nächste Prüfung den 29. De zember beginnen. - Zu dem am nächsten Freitag im Vereinshause stattsin. denken Wohltätigke»tsbasar des Pestalozzistifts haben namhafte Künstler Ansichtskarten unt Hand- Malerei geliefert. Di« Kunstanstalt von Wilhelm Hossmann, ein durch das Entgegenkommen der Kaiser!. Posldircktion ein gerichtetes Postamt. -Der Dresdner Gustav Adols-Zweigverei» dielt am Sonntag abend in der Kreuftilche sei» Jahiessest ab Herr Lberpsarrer D«. Költzlch in Chemnitz predigte über das Lchcislcin der Witwe: Was der Pfennig lann. Eine ungeheure Menschenmenge lnnlchtc den warmen und klnren Alissüdiungen deS aeiiedicn niid sreud'g bcgrüßie» trüberen Seelsorgers. Herr Pastor Heise, a>S derteitiger Vorsitzender brachte einige Strmmungs dilder aus dem Jnbresfcst des Zerrt'alvereinS in Hamburg, zeigte einige Seilen aui von der rn der Fremde »i»d in der Heimat er bauenden Liedestäliakeit dieses großen Vereins, wies bin aus bas JaineSiest de» Dresdner Hauplvererns in Bautzen UR13. und in Königiicm 1904 und berichtete von der Arbeit des Zweiavereins in LreSoe» Nach lljähriger Tätigkeit hat der trübere Vorsitzende. Herr ArchidiakonuS Dr. Neuberk. den Vorsijz niedergelegr. Die noch oo» 'bin in» Lebe» gerufene parochmle Sammlung, bei der dar Weil durch die Empseblung des Küche,«Vorstandes und deS Pfarramtes icder Gemeinde an- Herz gelegt wird, hat sich in tost allen Gemeinden eingebürgert. 2100 Mark wurden an be dürftige Gemeinden verteilt, ein Drittel von der Summe, die dem Himpiveiein überwiesen wird: 850 Mnrk sind direkt versandt. Nachdem noch das Werk denjenigen zu Legaten und Vermächt nissen ans Herz gelegt war. die im Frieden des evangelischen Kaiserreiches reich geworden sind, und eine Kollekte erbeten war stir das evnnaeiffche Tveologenlirim in Wie», spendete Herr Dr Neudcrt der Festgemenioe den Segen. — Tem soeben erschienenen Geschäftsbericht des Landes- Vereins vom Roten Kreuz im Königreiche Sachsen sür Mi und 4M ist zu entnehmen, daß die Sammlungen einen Ertrag von 75 474 Mk. ergeben haben. Das Direktorium hiell in beiden Jahren 5 Sitzungen ab, außerdem fand eine Konferenz mii den Vertretern der Zweigveceine statt. Die Zahl der letzteren ist aus 34 mit 3433 Mitgliedern gestiegen, neue haben «ich in Wilsdruff, Nossen und Limbach gebildet. Neue Orts- verbände zur Ausbildung freiwilliger Krankenpfleger sind nicht entstanden, dagegen hat die Ausbildung freiwilliger Kranken- träger stetig zngcnommen. Ende 1902 waren im Königreich Sachsen 04 Kolonnen bezw. Abteilungen mit 1580 Mitgliedern vorhanden, von denen 808 bei Einirilt eines Krieges zur Fahne einbcrusen werden und 772 zur Verfügung des Roten Kreuzes standen. Die ans der Kasse des Landesvereins bezahlten Aus- biidungskosten betrugen in beiden Jahren 5839 Mk. — Tie „Dresdner Kaufmannschaft" veranstaltet am 23 d. M. im ..Neustädter Kasino" einen Vortragsabend. Herr Hosral Generalionsul Ernst v. Hesse-Wartegg aus Luzern iSchwcizj spricht über: „Die Entwicklung von Nord- amerila und seine drohende Weltherrschaft", verbunden mit einer Ausstellung zahlreicher großer Photographien von Land und Leuten, größtenteils nach eigenen Ausnahmen. Beginn 8 Uhr. — Im Deutschen Sprachverein hält am Donners tag Dr. Scheinen einen Vortrag über Behagbels Buck) von der deulichen Sprache. Außerdem wird Professor Tr. Zschalig mundartliche Dichtungen Vorträgen. - Die am 15. V.M. im Büigerkasino abgehaltene BezirkS- Versammlung der M > l i t ä >. v e re i n e war von 87 Ve>eins- veiireiec» besucht. Nachdem der Vorsitzende. Herr Kamerad Wolfram, die Versammlung r>/i3 U»r mit einem Hoch auf König Georg eröffnet hatte, begrüßte er die vom Bundes-Präsi- dmm erschienenen Herren Kameraden Vizepräsidenten Hauptmann rrinkmnller. Knantbe und König. Der Vorsitzende berichtete über die in dietkm Jahre abgehaltene Buiidesgeneralversammlung. Betreffs Abhnltring eines BezirkSleslcs wurde nach längerer rebatte gegen 12 Stimmen beschlossen, ein solches im Juni nächsten JahirS ad,„batten. — Ewcn schönen Verlauf nahm der am Sonntag von der Sängerschaft des Turnvereins sür Neu- und An ton st» dt veranstaltete „Bunte Abend". Tie zu diesem Zwecke ent- prechend vorgcrichtcten beiden Vereinsturnhallen waren bis auf den letzten Platz gefüllt; weit über 1000 Personen hatten sich cmgcinnden. um den mit Geschick getroffenen reichhaltigen Ver- anstattungen willig Auge, Ohr und nicht zuletzt — die Taschen j» ofmcn. Die Vorträge, ernsten und heiteren Inhalts, erfreuten "ch eurer beifälligen Ausnahme. Als besonders wohlgelungen und die Gesangsvorträge von Fräulein Margarete Mattstes, Schülerin des Königl. KionservatoriumS <Sopran>, sowie wie Miner- und ViolinuBorträge der Herren Tonkünstler H. Lang und Direktor G. Richter zu bezeichnen. Re zend daraestellt und misgcstihri wurde das Tanzductt aus „Hänscl und Gretel" von d^n Damen Frl. Gertrud und Johanne Weiß. Den würdigen Schluß bildete ein von dem Ehrenmitglied,: des Vereins. Herrn Hugo Rcichard, verfaßtes humoristisches Singspiel „Im Krue zum grünen Kranze", in dem sämtliche Künstlcrkräste des Vereine zur Geltung kamen. Ei» gemütliches Tänzchen beschloß das Fest. — Der Unterstützung-verein der Deutsch-Oestcrreicher seicri am 25. d. Mls, im Gewcrbehausc unter Mitwirkung der „Picioria-Säirger" sein 5. Stiftungsfest. - Im Volkshcim Gutenbergstrahe 5 hält morgen abend ',9 Uhr Fräulein Dr. med. Margarethe Brcymann einen Vortrag über das Thema: »Die Krankheiten der Frauen in den Wechseljahren Zutritt zu diesem Bortrage haben nur Frauen, welche Mitglied des Vereins Volkswohl sind. -- Der LanvwiUichastttchc Verein .Dresdner Elbtal ludet für Freitag, den 20. November, nachmittags 4 Uhr zu einer AercinS-'Ber'ainnilung im oberen Saale der »Drei Raben" ein. Herr StissgulSpächrer Schwarz in Grubschütz bei Bautzen wird dubei über Landwittichosil.che Geflügelzucht im Großbetriebe sprechen. - Der Geselligkeitsverein „Lebenslust" veranstaltet am Totensonntag, abends 7 Uhr, seine vierte Wohltätigkcilsaufführung mit Lnlzbccks ..Bergmannsbraut". Einlaß 6 Uhr. — Im Krcisverein Dresden des Verbandes Deut scher Handlungsgehilfen zu Leipzig wird morgen obcnd '/nö Uhr im großen Saale deS „Eldorado", Stcinstraße, Herr Dr. Jul. Ritter v. Payer, der berühmte Nordpostahrcr, Alpinist und Maler. Entdecker des Franz Joseph-Landes, über: „Abenteuer und Beschwerden. Selbst-Erielstes von seinen drei Nordpol-Expeditionen, über Andröes vermutliches Schicksal, iinlcrfeeische Eisschifsahrt" usw. sprechen. — In der hiesigen Gemeinde des Deutschbundcs lbe- gründei von Dr. Friedrich Langes spricht am Sonnabend den 21. November abends 8 Uhr im Restaurant Kneift, große Rrüdergasse 2, der Verfasser von „Varuna", Herr Dr. W Henlschcl, über „Die Lage der germanischen Raffe und die Möglichkeit ihrer Erneuerung". Gäste sind willkommen. - Infolge der vorgerückten Jadreswlt werde» vom 25 Novem beziehungsweise den Stationen der Strecke Dresden—Schandau, Strom abgoben erwogen würden, hat namentlich im rheim- auszulieiern. schen Industriegebiet Beunruhigung und Proteste hervorgeruscv. — Der bekannte Magiker, Mimiker und Virtuose Professor Es scheint immerhin, daß etwas an der Sache ist Die Frage, St. Roman, welcher kürzlich in Bremen das fünsundzwanzia- ob aus den preußische» regulierten Strömen und größeren Flüssen jährige Jubiläum seines dortigen Auftretens feiern konnte und "" " der auch Dresden seit einer langen Reihe von Jahren wieder holt besuchte, wird hier bis 15. Mai n. I. Privat-Soireen in Vereinen geben. Professor St. Roman ist ein Künstler der alten Schule, der ohne alles nach Effekt haschendes Beiwerk ledr geschickt rubeltet. Vielen werden »och seine tm Saale de« alten Hotel de Saxe veranstalteten Darbietungen aus dem Gebiete der höheren Salonmagie in gutem Gedächtnis sein. — Im Viktoria-Salon sinder Donnerstag wieder große Vorstellung statt. Anfang >/»8 Uhr. In dieser tritt zum rrstenmale: da- große ungarische Knaben-Orchester „Münnich" aus. beuchend aus 24 Knaben, im Alter von 4 bis >2 Jahren, welche in ungari'cher .Honvcd-Unisvlm konzer tiere». Nur nock von kurzer Dauer ist das Engagement der , l 0 Heinzelmännchen" und lämtlicher großer Aliraklione» deS brillant«» November-Programm«. das >eden Abend vor meist auSverkauttrm Hause mir größtem Beifall ausgenommen wird. — Landgericht. Der häufig und empfindlich vorbe strafte Droschkenkutscher Karl Ostar Hagen aus Dresden be ehrte aus seinen Bettelgängen mit Vorliebe die Johannstadt und benützte jede passende Gelegenheit, um Kleidung?- und Wäsche stücke zu stehlen. Die 3. Strafkammer schickt den unverbesser lichen Langsinger aus 1 Jahr 7 Monate ins Zuchthaus, spricht hm die Ehrenrechte aus 5 Jahre ab und erkennt auch aus Zulässig keit der Polizeiaufsicht. — Der aus der Kamcnzer Gegend ge leit bärtige, 44 Jahre alte Arbeiter Friedrich August Sindc machte in Radcberg die Bekanntschaft eines daselbst bed.ensleten Stail- burschen und erfuhr, daß dieser einige Ersparnisse besaß. S. prahlte nun auch mit angeblichem Reichlum, welcher in einem Sparlassenbuche über 1344 Ml. Einlage bestehen sollic. Der noch unerfahrene Bursche ließ sich bestimmen, seinem neuen väterlichen Freunde nach und nach mit 185 Mk. auszuhelsen, hat aber bis zum heutigen Tage noch nicht einen Pfennig zurücker halten. Der vorbestrafte Sindc wird zu 1 Jahr Gesängms und 3 Jahren Ehrverlust verurteilt. — Beim Skatspiel in einem Cas6 war einem Gaste das Portemonnaie mit über 300 Mk. Inhalt aus der Tasche gefallen. Der in dem Lokale bedienende Kellner Otto Magier, 1882 in Thüringen geboren, nahm das Geldtäschchen an sich und behielt es, obwohl er den Eigentümer leicht hätte ermitteln können. W. erhält wegen Diebstahls 3 Monate Gesängnis. — Der Packer Gustav Adolf Fichtner aus Bodcnbach hat sich wegen Sittlichkeitsverbrechcns nach 8 176, 3 des Strafgesetzbuches z ' ' "—' Berkehrsabgaben zu erheben seien, ist schon vor Jahre» Gegenstand der Verhandlungen im preußischen Landtage gewesen. Namens der Staatsregierung ist dabei wiederholt erklärt worden, daß diele Frage sehr wohl diskutabel sei. und daß Gründe vc>„ ivcwichi sür deren Bejahung spreche». Vornehmlich Minister v Miguel nahm diesen Standpunkt ei». Insbesondere haben solche E> örterungen naturgemäß auch bei den Verhandlungen über die wasserwirtschaftliche Vorlage des Jahres 1901 statlgesunden, und die Staatsregierung Hai danials der Kanaltommiision eine Nebel ficht der Abgabensatze mitgeteilt, die aus den wichtigere» ne.ii» lichen Flußläufen erhoben werden müßten um nutzer Deckung der laufende» Untcrhaliungs- und Betriebskosten eine 3ß.>prozeniigc Vcrz.nstina und Tilgung der Anlagekosten z» erzielen. Diele Nocsi Weisung bezieht sich aus den Rhein, die Mosel, die Wehr, di' Elbe, die Oder, die Warthe, die Weichsel und Noaal, jvwie d.c Memel. Diese sämtlichen Ströme haben an tzerstellungs- und Regulierungskosten seit 1866 rund 65 700 000 Ml. erfordern darunter der Rhein 17000 000 Alk. Die ^/„prozentige Ver zinsung und die Tflgung dieses Anlagekapitals erfordert jährlich 2300000 Mk. An Unterhaltungs- und Betriebskosten sind nu Jahre 1897/98. welches den statistischen Daten zu gründe gelegt ward, im ganzen 7 900000 Mk. aufgcwcndei: davon aus die Weichsel und Noaat allein nahezu 2000000 Mk., aus Elbe und Odette mehr als 1500000 Mk. und auf den Rhein rund Ifti Millionen Mark. Ter Jahrcsbeirag, welcher unter der oben erwähnten Voraussetzung durch Vcrkehrsabgadcn zu decken sein würde, beiiesc sich lomit aus rund 10 Mill. Mk. Im Jahre 1897/98 betrug der Verkehr auf den sämtlichen erwähnten Strömen und Jlußiäufcn rund 7FH Milliarden Tonnenkilometer. Zur Deckung der erwähnten Ausgabcsumme von !si-, Mill. Mk würde es demzufolge einer Vcrkehrsabgaöc von 0.13 P'g. aus das Tonnen - kliomcter bedurft haben. Erwähnt mag dabei werden, daß der Verkehr aus dem Rhein allein mehr als 4 Milliarden und der aus der Elbe nahezu 2',st Milliarden Tonnenkilometer betrug, mit hin aus alle übrigen Ströme und Flüsse zuiommcngenommcll nicht mehr als 1H4 Milliarden Tonnenkilometer Verkehr entfiele.'. Dieser Umstand ist von besonderer Bedeutung, west gerade sür Rhein und Elbe besondere Rechtsverhältnisse in Bezug aui die Erhebung von Berkehrsabaaben bestehen. Auf ocm Rhein selbst würde, wenn dessen Verkehr nur die Kosten der Verzinsung und Tilgung des Anlagekapitals und der Unterhaltung zu decken hätte, es einer Erhebung von nur 0,4 Psa. aus das Tonncntüo- zu einer Gesamtstrafe von 2 Jahren 4 Monaten Zuchthaus und! Tonnenkilometer erforderlich wären. Eine vom 5 Jahren Ehrverlust verurteilt. Tie Verhandlung fand unter Fwonzministcrinm inspirierte Korrespondenz, welche » ..... .. zu verantworten. Gegenwärtig mctcr bcdür-en. während aus der Weichsel hierzu Berkehrsabgobeu verbüßt er eine einiäbrige Zuchthausstrafe und wird nunmehr i 4.3 Pig.^nm das . , . . dicfe Aus stellungen wieder in Erinnerung bringi, kündigt an, aus die ein schlägigen Rechtsfragen und die dabei in Betracht kommenden verkehrspolitischcn Gesichtspunkte demnächst zurückzukommcn. ES ist immerhin möglich, daß man durch das Vorhallen von Strom- abgaben den agrarischen Widerstand gegen die Kanalvorlage, soweit diese überhaupt »och in Aussicht sicht, zu besänftigen sucht. Zum Wahlausfoll im Nicht ersehen Wahl kreise Hagen schreibt die „Kreuzzig." u. o.: „Mit einiger Sorge hat die Freisinnige Volksparlei dem Ergebnis der Ur- wähierwahlen in Hagen-Schwclm entgegengesehen. Dort Hallen der Abg. Eugen Richter und Reinhard Schmidt ihre Mandate zu verteidigen. Nirgends ist ober die sozialdemokratische Bla mage so groß gewesen, wie in jenem Kreise. Die Grosstprecherei der Sozialdemokraten, besonders des vielgcschästigen Genossen Arons, wird durch das Ergebnis der Urwahlen köstlich gekenn zeichnet; von rund 700 Wahlmänncrn entfielen auf die Sozial demokratie nicht mehr als 30! Genosse Arons aber hatte dein Abg. Richter fürchterlich gedroht, daß die siegreiche Sozial demokratie, die das Geschick des Freisinns im Haoener Wohl kreise in Händen habe, den freisinnigen Führer rücksichtslos be seitigen und erbarmungslos kaltstcllcn werde. Zu den Berliner Abgeordnete» mahlen schreibt die „Kons. Korr ": Tic Annahme, daß die Freisinnigen in ollen Beriiner Wahlkreisen eine sichere Mehrheit von Wahlmänncrn er langt hätten, scheint irrig zu lein. Nach neueren Meldungen wird im dritten Berliner Wahlkre.se der Freisinn eine Stichwah' mii der Sozialdemokratie zu bestehen haben, bei welcher die kon servativen Wahlmänncr den Ausschlag geben. Wie bei de» Reichstagswahlen, so laute! auch bei den Wahlen zum Abgeorb- netenhause für die Konservativen die Parole: Unter allen Um ständen gegen die Sozialdemokratie Es ist gerade diesmal eine Ehrenpflicht der konservativen Wahlmänncr Berlins, vollzählig zu ericheinen und schon im ersten Mahlgänge gegen die Sozialdemo kratie den Ausschlag zu geben. — Die „Nationalliberaic Korrespondenz" schreibt: „Wir brauchen unsererseits nicht erst zu wiederho'cn, daß die nalioualliberalc Partei in Gemäßheil der Vcrchandiungcn und des Beschlusses des Delegierlcntages von Hannover icgliches Paktieren mit den Sozialdemo Ausschluß der Oefscnilichkcit statt. — Der Jvseraiensammler Robert Groh gab sich dem Inhaber eines Daiizichriiislituis als Beauftragter eines h esigen Zcitungsverlegers aus, nahm eine Annonce in Bestellung, erhielt auch eine Gebühr von über 4 Mk. ausgebändigt, behielt jedoch das Geld sür sich und gab auch die Bestellung nicht aus. Er wird zu einer Gesängiiisstrase von l Monat verurteilt, welche als durch die Untersumungshaft ver büßt gilt. — Der 24jährige Arbeiter Bruno Max Heller stieg am 30. September in das Kontor eines >n Brießmtz wohnenden Fouragehändlers ein, wurde aber noch vor Ausführung des beab- sichtigten Diebstahls ertappt. Wegen versuchten schweren Dieb stahls erhält er 3 Monate Gesängnis, wird dagegen von der weiteren Beschuldigung, der Ehejrau seines Arbeitgebers Geld beträge von zusammen 8,50 Mk. gestohlen zu haben, frcigeivrochcn. — Die erst 17>ährige Dienstperson Lina Auguste Jnkcrmann Hai sich schon zum dritten Male ivegcn Diebstahls zu verantworten. Sic diente im vergangenen Sommer nach und nach in mehreren hiesigen Restaurants und erleichterte bei allen passenden Gelegen heiten das Eigentum ihrer Herrschaften und Mitbedienstctcn um Uhren, Schmucksachen, Wäsche und Kleider von ganz bedeutendem Werte. Das Urteil lautet aus 8 Monate Gesängnis. — Die Strohhutnäherin Martha Olga Agnes Drechsler richtete am 22. Juni an einen in Düsseldorf wohnenden Herrn einen Bettel- brief mit der Bsite um ein Dar'edn von 30 Mk. Sie log dabei, sür den 1. Oktober eine feste Anstellung bekommen zu haben, und das Geld dann zurückzahlen zu wollen. Aus den Scbivindel fiel niemand hinein, die D. wird aber wegen versuchten Betrugs zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt, ihr Mitangeklagter Bruder aber von der Anklage der Beih'lfe zum Betrüge srcigcsprochen. — Einen geringfügigen, aber im Rückfalle begangenen Diebstahl Hot der herrschaftliche Kutscher Karl August Robert Anders aus Schlesien mit 4 Monaten Gefängnis zu büßen — Der mehrfach vorbestrafte Bauunternehmer Friedrich August Dittcrt aus Gold bach hotte sich vor der 2. Strafkammer Wege» Betrugs zu ver antworten. Er lehnt den Gerichtshof wegen angeblicher Befangen heit ab, da er von diesem schon einmal unschuldig verurteilt worden sei. Die Verhandlung wird aus unbestimmte Zeit vertagt. — Die vorbestrafte Handarbeiterin Amalie Minna Babicke unterschlug 8 Tage nach Verbüßung ihrer letzten Freiheitsstrafe eine Anzahl Traten ablehnt." - Zm Wahlkreise Tcttöw-Beeskow einer Arbeit sgenossin gehörige Kleidungsstücke. Die Angeklagte! Eharloltenburg haben die c^oziaidcluokraten beschlossen, aus der geht aus 3 Monate ins Gesängnis. — Mit 150 Mk. Monatsgehalt Forderung zu bestehen, daß ihnen eins der beiden Mandate als und auskömmlichen Evesen war der bisher unbescholtene Kauf mann Gustav Adolf Bartsch aus Schlesien seit dem 1. Februar 19M als Reisender sür eine hiesige Seiseniabrik tätig, gerrct aber in lustige Gesellschaft und unterschlug, weil die eigenen Mittel nicht mehr zureichten, im Zeitraum von zwc- Jahren 1270 Mk. vereinnahmter Krmdengelder^ für einen großen Teil davon wurde Ersatz geleistet. Diesen Umstand berücksichtigt has Gericht, indem es trotz der Höhe der nnterschlayenen Summe nur aus 10 Monate Gefängnis cickcnnt: 1 Monat gilt als verbüßt. — Der in Wils druff wohnhafte, 26 Jahre alte Handarbester Alfred Paul Böhme übernachtete in der Wohnung seiner Gesiebten, öffnete in einem Augenblicke des Alleinseins einen Kleidcrschrank unter Anwendung eines falsch«» Schlüssels und stahl etwa 7 Mk. Geld. Dos Urteil lautet ans 6 Monate Gefängnis und 5 Jahre Ehrverlust. — Taaesordnung der Z w e i t e n K a m m « r stir die « öffentliche Sitzung am lg. November, mittags 12 Ubr: Vorberatung über das Dekret Nr. 3, den Bericht über die Verwaltung und V-rmebrung der König!. Sammlungen sllr Kunst und Wsienichgst in den Jahren >900 und tSOl betreffend. Tagesgeschickte. Deutsches Reich. Der Groß Herzog von Mecklen burg betonte in seiner Rede bei Ueberrcichung des neuen Banners an die Nostocker Studentenschaft das Interesse, welches seine Vorfahren und er der Universi tät entgegcngebracht hätten. Er werde stets bemüht sein, die Universität aus ihrem heutigen Stande zu erhalten und weiter fortzubilden Die Bedeutung der Universitäten sei von Jahr zu Jahr gestiegen, in noch höherem Maße aber auch die Verantwortung, d'e die Lehrer in Ausübung ihres Amtes zu übernehmen hatten. Tie größte Mchrzakk der zukünftigen Beamten und Staatsangestcllten erhielten den Abschluß chrcr Aus bildung auf den Universitäten. Was sie dort zu hören und zu sehen bekämen, sei maßgebend sür ihre ferneren Lebensanschau- ungen. Er richte daher an die Professoren und Studenten die ernste Bitte, sich stets der verantwortungsvollen Aufgabe und der Endziele ihrer Lehren und Studien voll bewußt zu sein. Nach den letzten Best mmunaen werden der Großherzoa, der Kaiser und die Kaiserin von Rußland sowie Großfürst und Großfürstin Sergius Donnerslag nachmittag 3 Uhr in Daimstadt eintrefskn. Auch Prinz »nd Piinzessin Heinrich vo» "Bro.iLc» werden in den nächsten Tagen erwartet. Der preußische Handelsministcr Möller hat dem Vorstände deS Vereins Berliner Kolonialwarcnbändicr auf eine die Nickst- eichung betreffende Eingabe erwidert, „daß die Einführung der obligatorischen Nacheichung die Grundlage des Entwurfs einer neuen Maß- und Gewichtsordnung bilden wird". Tie angckündigte Eisenbahn-Konferenz, welche der preußische Minister der öffentlichen Arbeiten einbcrusen hatte, fand am Rkontag im Ministerialgebäude in Berlin statt. Dazu Gegenleistung für die Unterstützung der Liberalen bei dem anderen Mandat abgetreten werde. Kein wzialdemokralifcher Wahlmann, der im Falle einer Ablehnung dieser Forderung siir einen Liberalen stimme, dürfe we'ter als Parteigenosse anerkannt werden. A>s sozialdemokratischer Kandidat wurde Schriftsteller Hirich-Ehar- lottenbura ausgestellt. Von den beiden liberalen Kandidaten des Kvcises bat der uaiivnallibcrale ttammcrgcrickstsrat Karsten aus die sozialdemokratischen Anfragen in den Wahlversammlungen mit der größten Bestimmtheit erklärt, daß ein Paktieren mit de» Sozialdemokraten ausgcichlosscn sei. und der von der Freisinnigen Volkspartei anfgestellie Justizrat Rcinbacker pflegte eine dirctte Beantwortung der Frage durch die kühle Bemerkung zu ersetzen, daß er Ehrenvorsitzender eines Kriegervcreins sei. Es '.si demnacy nicht onzunebmen. daß Herr Hirsch als erster Sozialdemokrat in das preußische Abgeordnetenhaus einzichen wird. Der in Heilbronn abeehaltcne Paricitag der Deutschen Volks pari ei hat zur Fraac des engeren Zusaminenfchluffcs der bürgerlichen Linken folgende Resolution angenommen:, „Ter Parteitag erklärt cs angesichts der immer mächtiger anwachsendcn Reaklion sür eine zwingende Notwendigkeit, daß die Gruppen der bürgerlichen L'nken zur energischen Bekämpfung der rückschriii lichen Bewegung einen engeren Zusammenschluß suchen. Er er klärt sich namens der „Deutschen Volksparlei" bereit, zu einem solchen Versuch nach Kräften mitzuwirkcn." Die Hamburaische Bürgerschaft beschäftigte sich mit der vom Senat beantragten Abänderung des hamburgisaien Wahl gesetzes. Der Senat will mst seiner Vorlage Ungleichheiten m der Einwohnerzahl der einzelnen Bezirke ebnen. Tue Bürger schaft ihrerseits will mst der Abänderung des Wahlgesetzes erheb lich wcitcrgehcn und durch Einführung der Stichwahlen anstatt der bisherigen relativen Mehrheit bei den Wahlen die absolute Majorität cinführen. Durch die in den leisten Jahren sehr lebhaft gewordene Beteiligung der antisemitischen und sozialdemo kratischen Partei an den Büracrschastswahlcn ist' die Zahl der Kandidaten noch gewachsen, so daß, da die relative Mehrheit entscheidet, Kandidaten gewählt nmrdcn, die nicht einmal den dritten Teil der Wähler hinter sich hatten. Der sozialdemokratische Abgeordnete regte die Einführung des Proporttonalwaülsvsiems o„ und fand Unterstützung bei dem antffcmiiiicheu Redner. Auch auf der Linken gab man teilweise? Einverständnis mii der Prü- wan von selten der Sächlisch-Böhmtlchen Dampf- waren die Präsidenten der sämtlichen i21> pr-ußisäi- iidissobrts-Kesellskdaft die Fahrten auf de, böhmlichen Streckt eingestellt, dagegen wird der Betrieb bei frei bleibende, Elbe iwlicden Dresden-Pirna—Schandau- Schmilka und Dre« den-Meißen—Riesa-Miiblbrrg vorläufig bl» a»f wettere«, wen, au» in beschränktem Maße, aufrecht erkalten werden. Für böb milche Stationen bestimmte Frachlgnter stnd dr-halb, sofern sie noch mit dem Schiffe Befördern»,, finden sollen, spätest«»« dt«. hessischen StaatSelsenbahn-Direktionen sowie der Präsident der Generaldirektion der Reichseisenbahnen in Esiaß-Lothringen er- schienen. E« gelangten unter Vorsitz des Minister« Budde wichtige Verkehr«fragen au« dem Gebiete der Personen- und Gepäckbeförderung, sowie OrganisationSsragen allgemeinen Cha rakters zur Erörterung. Die nicht bestimmt ocstätigte. aber auch nicht authentisch wider mm stobt dieses Systems kund, die aber von der überwiegenden Mchr- Prenßcn h^it der Bürgerschaft verworfen wurde. Tic Bürgerschaft lehnte die Senat-vorlage ab und nahm den Antrag der Linke» an, eine solche Vorlage vom Senat zu fordern, welche die Einsührung der Stichwahlen Vorsicht und zugleich die Wahlbezirke so cinteill. daß auf sie »ur je em Abgeordneter fällt. Bei Verölung des .Hamburger Staatshaushaltes for derte Tr. Eobcn, Senat »nd Bürgerschaft sollten der Errich tung einer Universität aus Claaismitleln ernstlich näher trete». Ter Vertreter des Senats, Bürgermeister Mönckc- bcrg, erwidcrie. er würde sich von Herzen über die Verwirk lichung dieses Planes freuen, finanzielle Gründe sprächen aber cn. zmn 23. November, vormittag« Uhr. tn DreSden-Altstadt, l legte Nachricht, daß nruerding« im preußischen Staat-Ministerium Forderungen geltend gemacht, eine für Rinderlieferungen und «ine licserungen für die deuffchcn Truppe» im deutsch-fra»'- höfischen Kriege entstanden sind, nach mehr als Mjährigem Streite 30000 Mr, vorbehaltlos auszuzahlen. Feilzcr halte zwei ' serungrr " ' Dr»es-tie* Nachrichten. 81S. Seite 1. Mittwoch, IO, November liMA
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