Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.11.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031118011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903111801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903111801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-11
- Tag 1903-11-18
-
Monat
1903-11
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.11.1903
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
DaS Bajonett war ihm 'n die LeLer gedrungen. — ES hat sich ein Auslchuß gebildet. uiu das Ster bebau« Beetdoveni vom Stifte Heiliges Kreuz käuflich zu erwerben. Ein amerika- daS Weltkind dieier Zeit äu« eigenstem innerem Drange heraus irischer Milliardär und zwei Engländer sollen sehr namhafte Be- mit sich leibst zu Rate und z» Gerichte zu geben und den gött- M' ' U ' ' in sich zu nShre» geneigt M. i -r träge für diesen Zweck gezeichnet haben. Paris. <Prio.-Tesi> Rechtsanwalt Ebenst auS Toulouse, der gestern den jungen Juwelenhändlrr Lautier im Degen Zweikampfe getötet hat. ist der Sohn drg ehemaligen Bürger ineisterS von Toulouse und war bei den letzten allgemeinen Wahlen nationalistischer Bewerber und Gegner LeygueS, dem er unterlag. Ebenol rächte an Lautier seine Gatteneyre. Lyon. iPriv-Tel.s Die ehemalig« Kronprinzessin von Sachsen hat sich gestern auf ihrer Reise nach der Insei Wight zunächst nach Paris begeben. Ivo sie mehrere Tage Aus enthalt nehme» wird. Madrid iPrio.-Tel.t Di« Lage in Rio Tinto hat sich etwas gebessert. 50M Arbeiter haben die Arbeit wieder ausge nommen. I» der Kammer antwortete der Minister des Innern auf eine Amrage über den Au-stand in Rio Tinto. die spanische Regierung habe die Interessen der fremden Gesellschaften ebenso gewahrt, wie diejenigen der spanischen, und könne weiteres nicht tun. Wien. Abgeordnetenhaus. lZons.) Der Finanziuinister führt weiter a»S, bah der natürliche Zuwachs der Staatseinnahmen nach dem Durchschnitte der Jahre >890 bis 1900 ungefähr 26 Mill Kronen jährlich betrage. Während das Jahr 1900 gegen das Jahr l899 einen Zuwachs von noch fast 24 Millionen Kronen aufwieS, hätte schon daS nächste Jahr unter der Einwirkung der damals hereingebrochenen wirtschaftlichen Depression einen Rück gang von etwa 11 Millionen Kronen gezeigt. Das Jahr 1902 hatte einen iveit hinter dem natürlichen Durchschnitte stehenden Zuwachs von nur 5 bis 0 Millionen Kronen gebracht. Im laufenden Etatsjahre werde ebenso von einem normalen Durch schnitte keine Rede sein. Zur 1904 könne man nur mit einem wirklichen Zuwachse von 11 bis 12 Millionen Kronen rechnen. Es wäre daher ungerecht, in dieser Zeit der Depression zu ver langen. daß die Regierung mit größter Eile dasjenige aus allen Gebieten des staatlichen Lebens erreichen wolle, was in besseren Jahren, die bisweilen einen natürlichen Zuwachs von 40, ja sogar 60 Millionen Koronen auswiesen, nicht geschehen sei. Er wolle das Gespenst des Defizits nicht in das Budget hineinbringeu. er sei ohnehin in den letzten Jahren bis an die Grenze des Zulässigen gegangen. Der mäßige lieberschuß des Budgets für > 90-1 sei nur durch den Weg'all der Exportprämien für Zucker, die Zinserlparnis bei der glanzend gelungenen Rentenkonversion »iiS durch Heranziehung außerordentlicher Einnahmeposten in der Form der Uebernahme deS Pensionssonds der Landpost- bediensteten erzielt worden. 1903 werde voraussichtlich ohne De fizit abschließen. Zolls jedoch das Haus die erbetene Tilgungs rate nicht bewilligen sollte, würde unvermeidlich ein Fehlbetrag einlretcn. Rach dem Zinanzminister hielt der Ministerpräsident v, Koerber sein politisches Erposo. worauf Anträge aus Er- omiung der Debatte aber die Erklärungen des Ministerpräsidenten angenommen wurden, ebenso der Antrag Bareuter, als zweiten Punkt auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung den Bericht über^die Aufhebung des tz 14 ^u setzen. Nächste Sitzung Z-rettag. Stockholm Das Schiss der schwedischen antarktischen Entsatz-Erpedition „Frtthjoi" kam gestern nachmittag in Junta Arenas an der MagheUaiislraße an. London. lPrw.-Tei.s ..Daily Ehronicle" erfährt, der Sultan habe soeben 220 000 Mauiergewehre und 96 Krupp- Geschütze bestellt. Bisher seien die meinen türkischen Soldaten nur mit Martini- oder andere» alten Gewehren bewaffnet ge wesen. obwohl den amtlichen Büchern zufolge die ganze Armee als mit Mausergewehren bewaffnet bezeichnet werde. London. sPriv.-Tel.s Der Zustand des 84>ährigen Philo sophen Herbert Svene er in hoffnungslos. Petersburg. iPrw.-Tel.j Gestern nacht entgleiste der aus Rosiow am Ton abgegongene K urierz ug in der Nähe der Station Matweiewa, well'die Sc'nenen in veroecher.scher Absicht entfernt worden waren. Bisher wurden unter den Trümmern des Zuges 1 toter Passagier und 3 verletzte Kondukteure hervor- geholt. Tie Zahl der Loser in unbekannt. Der Zustand des Maiännineli und der Hetzers m konnnngs'.os. Warschau. lPcw.-Tel.j Tie Prinzessin Elisa beth belustigte sich mit den Kindern des Zarenpaares noch am Sonntag nachmittag mit linematographischen Vorführungen. Abends trat ecu cuolerinearügeS Leiden ein, das einen rapiden Perlons nahm. Ter aus Warschau berufene Arzt Tr. Anders fand »m 1 Mir nachts bereits einen verzweifelten Zustand vor. Ter Zar bar die Sektion der Leiche besohlen, wozu ein Ber liner Spezialist telegraphisch berufen wurde. Newnork. Präsident Roosevelr und Staatssekretär vau wohnten gegern der Hundertjahrfeier der hiesigen PreS- bnkerianer-Kirche bei. In einer dabei gehaltenen Ansprache for derte Romeoelt alle Amerikaner, die dieses Namens wert seien, auf. sich zu bemühen, mir allen Mitteln die Bestechung im Privatleben und ganz be-onvers im öffentlichen Leben zu bekommen. Newnork. Zn einer Unterredung mit einem Vertreter des „Newnork Herald" har der Generaldirektor der Hamdurg- Amerika-Linie Baliin bestätigt, daß zwischen der Hamburg- Amerika-Linie und oer Kawas-C'-kN and Mericari-Eiscnbahn- Gesellichatt cm Vertrag geschlossen worden ist. nach dem d'.e Ham- bura-Aiiier.ka-Linw m Verbindung mit dieser Eisenbahn Dampfer- linien nach Litauen und Australien auf dem Stillen Ozean unterhalten werde. Tie Vollendung der Bahn dürste in einem Jahre erfolgen. Generaldirektor Ballin hat ferner bestätigt, daß Verhandlungen zwischen oer Hamburg-Amerika-Linie und der White-Star-Linie schweben, die einen engeren Zusammenschluß vcs zwischen Newnork und dem Mittelmeere unterhaltenen Tamvserdiensles der beiden Gesellschaften bezwecken. Washington. iPrw.-Tel.s Ter französische Botschafter Iusserand übersandte dem Vertreter der neuen Panama- R«publik, Bunau-Varilla. eine Note, die ihn amtlich als Be vollmächtigten anerkennt. Bunau-Varilla wird heute in der fran zösischen Botschaft empfangen werden. iZrinkixr, X. M. cLchlu« ) »red» eir.ro Diskonto »W.ga. Dresdner Bank 1«'.i)5>). LtualSbahn —. . Lombard«» —. Laurahiitte —. Ungar. Gold —. löorruqieien —. Tilrkenlose —Heft. lichen Funken in sich zu »tlßren geneigt ist. umwmehr mag «k auch die Radruna büren, die ihm «i, mit ebelnrn Zungen di, erntten. feierlichen Tage, an denen da« lärmende, »irre, frivol» L,eiben des alltäglichen Leben« ruht in Ohr und Serie rukenl Ein solcher4 llen der Bußtag > Ein Tag, der da mab»« znr Selbstprüfu fließt. die zur Be! »0. esse- Bults. »3 Ndr no-dmiltog. Rente Kst,—. Italiener 108 !>z Spanter so SL", )!-u» Ponuaieien 0».I7> ,. Türken mnifte. -»„leid«» dS 20. Mrkenlile iz^.rs Ollomonbonk SS8.-. Staätöbaiin eoniborden i':». —. Dö.,-. Lertliches und Sächsisches. — Ts König!. .Hoheit der Kronprinz besuchte gestern nachmittag mit den drei Prinzen-Töhnen das Briefmarken- und Posrkarten-Spezmlgeschäft von Ernst Petritz, Mosczmskystraße 5, und bewirkte daielblt Einkäufe. — Ihre Königl. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg empfingen vorgestern im Palais Parkstraße den neuernannten bayrischen Gesandten Grafen v. Mo nt ge las in Audienz. — Prinz Johann Georg wohnte vorgestern in Begleitung oes persönlichen Adjutanten, Oberleutnants Garten-K-raff, der Beerdigung des Majors z. D. Hauth auf dem inneren Neustädtcr Friedhöfe bei. — Der Assessor beim Landgericht Dresden Tr. SnelI ist für die Zeit vom 1 Januar 1904 ab zum Landrichter bei diesem Gerichte ernannt worden — Heule sind 25 Jahre verflossen, seitdem Herr Bankdirektor Earl Bergmann in das Direktorium der Land ständischen Bank des Markgiastums Oberlausitz eingetretcn ist. - Das G e > a m t m i ii i st e r i u m ist durch Vermittlung des Herrn Tr L. Polkmaiin in Leipzig in den Besitz eines Gips abgusses der vom Herrn Prof. Artur Bolkmann in Rom in Marmor ausgeführtcn Büste des Königs gelangt. Tie Büste wird im Sitzungs-aale des Gesamtministeriums neben den anderen Büsten sächsischer Regenten 'Aufstellung finden. — Ziim Bußtage. Nur wenig Zelt »nd Stimmung sinder der Menich der Gegenwart, von den Anforderungen eines rubelosen. überhasteten, fieberhaft erregte» Lebens, von der Jagd nach Erwerb und Genuß in Anspruch genommen, — teils der Sklave der Not. teils der der Wellenlust. — zu Stunden innerer Einkehr, zu stiller Zwiesprache mit sich selbst, zur Beschäftigung mit seinem besseren, unsterblichen Teile. Ach, nur zu testen denkt der Mensch daran, daß noch ein anderes, höheres Leben, als dies leibliche, sinnliche Leben, in ihm glüht: e,n göttlicher Funke, de sammensinkr. verglimme und erlvlch« für immer, wie au» der Leib, von der Ausübung de» Wahlrechte« ckbzu-alten pflegt E» ist ein vrrarLe« muß, ^wem^y derRadmng entbehrt. Und je weniger alte« Lied, das von der Umständlichkeit und SchwerhaMchkrü """ de« ListenwahlystemS gesungen wird. Seit Jahrzehnten schilt man und beklagt vor allem auch den oft I» unschönen Rauens und Prrfvnenschachrr, der bei der Zusammenstellung der flv». didatenlisten von den verschiedenen Jnteressentengruppen Lokalparteiungen altz ^n fast mit Notwendigkeit sich ergebend,» Uebel mit in Kauf gnwmmen werden muß. Wer können die Mängel eine« zu Recht und Gesetz bestehenden Systems den Bür ger. der aus dem Boden der sesdgestlgtrn heutigen Staats- und Gesellschaftsordnung mit Ueberzeugung am Wohl« de» Ea^en mit. und weiterzubauen gesonnen ist. im Ernst, davon abhaltev aus da« Recht zur Bekämpfung de» gemeinsamen Feinde» zu verzichten und müßig auf ein neue» -hm zu präsentierende« Wahl- systrm zu warten? Im Modus der BrzirkSwahlen wird von manchen Seiten daS Heil erwartet, und vor allem sind es die Sozialdemokraten, die in ihren Flugblättern und Hetzartikeln ans, diesmal wieder nicht laut genug die Einführung gerade dieses Wahlsystems al» ein» ihrer Forderungen in di« Oefsentlichkeü schreien. 'Die Empfehlung gerade von dieser Seite sollte sreiiiä» stutzig machen und die Erwägung nahelegen, ob man doch nichi besser täte, die Bedenken gegen das vielgeschmähte Listensystem vorläufig zurückjustellen. Die Einverleibung von Bororten hat unserem Gemeinwesen, wie schon mehrfach betont, einen erheb- sichen Zuwachs an neuen und — wie man vorauSsetzrn muß - zu einem großen Teile sozialistisch gesinnter Bürger gebrachst auch darf die suggestive Massenausreizung, die von den Sozial revolutionären pslicht- und gewohnheitsgemäß betrieben wird, nichts weniger als unterschätzt werden. Sollte man also mit offenen Augen zusehcn, wie die Gefahr wächst, daß in das Stadt- Parlament unserer Haupt- und Residenzstadt die Gefolgschaft jener Herren einzieht, di, im Sommer dieses Jahre« gerade in unseren Mauern e-n so zündende« Beispiel der von ihnen er- strebte» neuen Gestaltung der Dinge gegeben haben und unter dem Gloriensaiein gegenseitiger Beschimpfungen und Verdächtigun gen da« furchtbarste, rücksichtsloseste und ungerechteste aller Regi- mente, da« des Parteidogmas, wieder einmal in Wirklichkeit umgcsetzt haben? So raschlebig kann unser Geschlecht doch nicht sein, daß es diese Erfahrungen schon wieder vergessen haben tollte. Und diese Leute, die alle kommunalen Interessen ledig lich nach dem brutalen Parteislandpunkte beurteilen und dem entsprechend behandeln, wollen, wie es in einem ihrer jüngsten TageSpamphlete hieß, sich als berufen erklären, „Ordnung zu schassen" und „di, Cliquen- und Vetternwirtschaft zu beseitigen"?! Es ist eine Unverfrorenheit sondergleichen, wenn die sozialdemo kratischen Wortführer der Dresdner Bürgerschaft gegenüber, die ach! Tage lang mit eigenen Augen das Schauspiel des letzten sozialdemv- kratischen Parteitages genossen, mit solchen Schlagworten ope rieren. Man mag über die „Cliquen- und Vetternwirtschaft" in unserem Stadtverordneten-KoUegium denken wie man will, die Dresdner Stadtverwaltung unter Führung ihrer beiden großen Kollegien kann sich in ihren Leistungen mit denen jeder anderen deutschen Stadt unbedingt messen. Und mit welchen Argumenten will man denn von sozialdemokra tischer Seite die angebliche „Mißwirtschaft" beweisen? Wer freilich kein Verständnis dafür hat, daß eine Stadt wie Dresden 75000 Mark übrig haben muh. um zur Errichtung eines Denk mals für den Fürsten BiSmarck beiznsteuern, mit dem ist über die Aufgaben und Pflichten eines großen deutschen Gemeinwesens nicht zu rechten; er mag aus seinem vaterlandslosen sozialdemo kratischen Philisterstandpunkt verharren, aber er soll keinen ernsten Anspruch daraus machen, sich als Bürger von Dresden zu fühlen und als solcher zu anderen zu reden Steht natürlich auch nicht unbedingt zu befürchten, daß sämtliche 28 Stadtverordnete, die gewählt werden müssen, ans dem Lager der „Genossen" hervorgehen werden oder daß etwa gewählte sozialdemokratische Kandidaten im Kollegium zunächst einen bestimmenden Einfluß auszuüben im stände sein würden, so würde doch schon die Wahl auch nur einer 'Anzahl Vertreter des internatzonalen Massen-Evangeliums genügen, um den Sitzungssaal unserer Stadl- verordnet«»: zu einem neuen, leider nur allzu wirksamen Agita tionsforum für die gewissenlose Hctzpraxis dieser prosessio- nellen Schreier und Umstürzler umzuwandeln. Um diese Even- tualität energisch abzuschnerden - was nebenbei gesagt nicht im min- besten eine Beeinträchtigung irgend welcher berechtigter und scharfer Kritik im Stadtverordnetenkollegium bedeuten soll oder zur Folge haben muß — sollten alle wahlberechtigten national denkenden Bürger mit Hintansetzung persönlicher Mißstim mungen und Verärgerungen die Ausübung ihres Wahl rechts als eine unbedingte Pslicht erachten, und am 25. Non wenigstens durch eine starke Wahlbeteiligung dem Eindringen sozial, demokratischer Vertreter >n das Stadthaus einen Riegel vorschiebcn. Bedauerlich bleiben die Differenzen.innerhalb unserer nationalen bürgerlichen Kreise aus alle Fälle, wenn auch durch den Umstand, daß das Komitee der Unabhängigen eine Anzahl der bisherigen Stadwerordneten in Uebereinstimmung mit der Kandidatenliste der Einundoierziger wieder aufzustellen gesonnen ist. die Gefahr einer allzu weit gehenden Stimmenzersplitterung etwas oerringert erscheint. Es kann im Interesse des Allgemeinwohl» nicht drin gend genug zur Einigkeit gemahnt und die Hoffnung ausgesprochen werden, daß allzu scharfe Dissonanzen und weitere Spaltungen in unserer Bürgerschaft vermieden werden möchten. — Die drei großen Elbeschiffahrtsgese li sch asten „Vereinigte Elbe- und Saaleschiffer", „Kette" und „Oesterreichischc Nordwestdampfschiffahrtsgesellschast" haben nach längeren Verhandlungen beschlossen, sich zu v e r e i n ig e n. Im Handelsteil vorliegender Nummer berichten wir darüber näheres. — In der letzten VortragSversammlung des Verein? Gewerdtretbcnver Dresdens ivrach der hiesige dingen arzt Herr Dr. Schmidt über die Gesundheitspflege oerAugen. Weniger häufig vorkommende Schädigungen der Augen nur kurz streifend, bezeichnet« er einige große Gruppen von Gefahren als für da« Auge besonder» schädlich : unpassende Be leuchtung. übermäßige Nabnrdeit. Einfluß von Giften. Jnsektions- kcankyeiten und Schädigungen durch kurpfnscherische Maßnahmen Die Schädigungen »niercr Augen durch ungünstige Beleuchtung würden »och weit größer sein, wenn nicht daS Auge den aüerver- ichiedeustcn Lichtrffeklcn sich anzupaffen verstände: auch ist nicht vte Menge de« LrcdtS. sondern dessen zu plötzlicher Wechsel eine Gefahr für bas Auge. Nicht dienlich erweisen sich dem Auye ferner das scharfe Sehen im Dämmerlicht und die un genügende Beleuchtung bei der Arbeit. Das beite künstliche Licht Ist das elektrische Bogenlirbt. Es hat die drei Hauptnachteile der sonstige,, künstlichen BelcuchiungSarten nicht, da es eine sau vollständige MaterlalauSnützung bedingt, keine Wärme entwickelt und die Luft ioaar verbessert, doch ist eS der Kosten wegen für Wohn- und klrrne ArbeitSräume nicht anwendbar. Die zweite Hauvtgruvpc der dem Auae drobenden Gefahren beruht in der übeimäßigen Näharbeit, als deren Folgen sich die Kurzsichtigkeit cinstrllt. Die Deutichen genießen den zweifelhaften Ruk. am meisten kurzsichtig zu sein. Eine an sich >a reckt erfrruliche Er- kläluiig liegt i» der hohen Entwicklung unieres UnterricktsweienS Die Schule ist der wichtigste Faktor für die Entstehung der Kurz sichtigkeit ; nur wenige, die ohne Kurzsichtigkeit au« »er Schule gehe», verderben sich später infolge ihrer Arbeit die Augen. In Betracht kommen in dielem Falle zuerst Lithographen. Uhrmacher. Buchdrucker >»w. Eine Untersuchung ergab, daß von 1000 Volw- schüiern auf dem Lande nur 14. tn der Stadt dagegen 114, von " tlakelt litten .... iiuer« weseni- lich höher als tn anderen Ländern: tn England müßten zur Er- relchuug de« Eliijähria-FreiwMigen.ZeuantsseS 16 500. in Front reich >9000. tn Deutschland dagegen 25000 Stunden geleistet eben« ruht ist vor allen der Bußtag l Ein »» m zur Selbsterkenntnis, au« welcher di» Reue flleßk, dl. rung führet. Diesen Weg. de, gleichsam durch dunkle, un! Gründe zu lichter Hob' leitet, von der aus wir als «tu neuer Mensch mit hoffnungsvollem, vertrauendem Herzen in goldig», selige, verheißungsvolle Ferne l«darren dürfe». — dielen Weg zu geben, legt un« dieier ernste Tag al« heilbringende Pflicht aus Schon altariechische WelSbelt sprach da« mahnende Wort ..Eikenne Dich selbst!" denn, wie rin anderer Spruch sagt .Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung." Und welcher Menich, — »nd wäre er der Gerechtesten einer. - der mit ernstem, demütigem Sinn in sein Innere» blickt und sich strenge Rechenschaft adlegt von Gedanken. Woitrn und Werken, und der sich nun — entkleidet vom arsälUgrn Scheine - in seiner wahren Gestalt sieht — hätte nicht Ursache, i» «cham n»d Reue sich vo, sich leibst und de». Höheren zu demütigen und mit dem Plalmistrn auszuruirn: .Meine Sünden gehen über mein Haupt, wie eine Ichwere Last sind sie mir zu schwer geworden!" — Aber au« diesem marteivollen Gefühl de« UnrecklS. der Schuld, die wir ans un« geladen, blüht zugleich die Erlösung, dir Reinigung und Erneue rung uiisereS innere» Menschen. Die echte, wahre Reue tilgt da« Genieine. 'Niedrige i» un« fort, wie ein reinigende« Bad den Schmutz de« Leide«; und da« Gefühl, da« uns in einen Abgrund der Erniedrigung wirft, erbebt un- zugleich über un«. .Die Reue ist die Unichuld der Gefallenen." sagt ein schöne« Dichten»»«! und rin andere» lautet: „Die Reu« nähert an» mehr dem Ewige», als un» die Sünde davon entfernt." So möae den» der Bußtag der Millionen zu gleichem segkubnnaendem Tun zu einen einaeietzt ist, nicht spurlos an uns vorübergryen. ans da- nach dem Worte der Schrift eine neue Kiealur. em neuer Menich in uns geboren werde. — In der Begründung zu dem Gesetzentwurf betreffend daS Verbot deSL vielen- in außer sächsischen Lotte rien sind noch folgende AuSiühmngen von besondeiem Jnleressr : „So erklärlich auch die Abneigung weiter Kreise gegen da» a»S- -ckließlich partikulären und fiskalischen Interessen dienende Spiel- verbot sein mag. io ist eS ooch unter den zur Zelt obwaltenden Verhältnissen nicht mehr angängig, zu gunsteu solcherEnvägungen aui eine im Jnteresie unserer LandeSlcstterie als notwendig erkannte geietzaebeisiche Maßiegel zu verzichten. Die Entschließung wird dem sächsischen Äewtzgeber übrigens wesentlich erleichtert durch die Tatsache, 'daß nicht oer läcbsilche Staat eS ist. der damit beginnt das woblberrcbtigke eigen« Interesse gegen oie anderen oem Deut scheu Reiche angehöreude» Staakslottenen zu wahren; die zu er- g,eiie»be Maßregel soll zu nichts anderem al- zur Abwehr gegen die in Geltung befindlichen, seiner Lotterie nachteiligen äußklsächsischen Lotterirschutzbestimmungen dienen »nd findet in der den gegenseitigen Rechtsverkehr der Staaten beherrschenden Retor- sionSmazime inre volle Rechtfertigung. Hat der sächsische Gesetz geber bisher darauf verzichtet, dieses RetorsionSrccht in vollem limange auSznüben, w verbietet die jetzige Sachlage die fernere Auirechicrhaltuiig einer solchen Berzichtleistung. Nicht nu, Preußen, sondern auch sämtliche an der Hcsi>sch-Tdüringischeii LtaaiSlottrrie beteiligte Staaten, nämlich die Großkerzogtümer Hesse». Sachsen-Weimar, die Herzogtümer Sachsen-Meiningen. Tachsen-Alleiiburg. Sachirn-Eodurg und -Gotda. Anhalt, dir Z-üistentümer Schwarzbura-Ruftolstadt und Schwarzbuig-SonderS- hausen. Neuß ältere Linie, Schaumbuig-Lwpe. Livve-Detmold. iow-e daS Großkerzoztum Oldenburg, da» der Hrsssich-Thürin- gsichen StaatSlotterie die ausschließliche Zulassung in «einem TtaatSgebiete vertragsmäßig eingeränmt hat. bedrohen das Spielen in auSwärkigen Lotterien, also auch in der iächsiichen LandeS- lotteric. mit Geldstraien von beträchtlicher Höhe, die gegebenenfalls gegen Spieler lächssicber Lotkerieloie mit rucksichkslvier Strenge vcchängk werden Lästiger aber »nd für die Interessen unserer Lotterie schädigender nl» die Durchführung jener Slrasbestimm»»- gcn ist die Konkurrenz, die von den Berwalluugen einzelner n»ßer!ächsiicher StaalSIotierie», insbesondere von einer <?!> erst in "euerer Zeit begründeten, zum Teil in nicht einwandfieier Wesie G und mittel» ausdnnglichster Reklame gemacht wird Einzelheiten über dieies Verfahren sind in der Verhandlung des vreußiichcn Äbgevrdnekendaules vom 11. März I!M mitgeleilt und vom RegieilingSvertrctcr als „unerhörter N ns ng" gekenn zeichnet worden Weit eher alS alle theoretischen Bedenken tonnte» nach Befinden gewisse praktische Erwägungen gegen die mehrfach erwähnte Bestimmung ins Feld geführt werden. ES ist nicht zu verkennen, daß die Durchführung des Spieloer bot e s insofern auf Schwierigkeiten stößt, als es an ge eigneten Mitteln zur Entdeckung und Uederfühning der Ucbertrrler gebricht. Tie fraglichen Geichäste werden meist schriftlich unter dem Schutze des Briefgeheimnisses abgeschlossen: es wird deshalb vielleicht nur ein geringer Prozentsatz der Zliwideikandlungställe und auch dieier metirsirch durch oie käusig auS unlauteren Beweg gründen criolgende Denunziation dritter Personen, zur Kenntnis der Behörde und ocnmnch zur Untersuchung und Abuiteilung ge langen. wahrend die Mehrzahl der Ueberkreier. >m Manqel geeig- neler Mittel zur Entdeckung und Ueberfübrung, das verbotene Spiel in auswärtigen Lotterien straflos weiter betreiben wird. Außerdem ist zu beuchten, daß durch dir Einreibung de» Spielens in aiiswärtigen Lotterien in die strafbaren Handlungen die straf rechtliche Verfolgung des Vertriebes von Losen wlcher Lotterien m gewissem Sinne beeinträchtigt weiden kann. Tenn wenn die- >e»igen Pettonen. die in dem Strafverfahren gegen die LoSv«r- käufer in erster Linie als Zeugen zu dienen geeignet sind, selbst durch Bestellung oder Annakme der verkauften Lose strafbar wer den und deshalb ihr Spiel zu verheimlichen Anlaß habe», so wird hierdurch die Entdeckung de- verbotswidrigen Vertriebs jedenfalls nicht erleichtert; auch wird daS Zeugnis der Svieler als daS von mitschuldigen Personen als zuverlässiges und einwandfreies Beweis mittel oft nicbt mehr verwendet werden können. Hier könnte lediglich die gesetzliche Privilegien»^ des Denunziantentums, wie sie in sitz >0 und 13 oes Gesetzes vom 4. Dezember 1837 eingeführt woiden ist. Abhilfe schaffen; indessen kann die Beibehaltung »nd wettere Verwertung die,es. vom sittlichen Standpunkte überaus fragwürdig encheiiicnden und mit moderne» Nechtsanichauunge» 'chlcchiccdrngs nicht zu vereinbarenden UebrrsiilminaSiksttieis nicht ern'tlich in Frage gezogen werden. Trotz dieser nicht zu verkennen de» praktischen Schwierigkeiten bat die Staaisregiernng von der Einsügniig des aus den sonst gen oben dargelcgien wichllgeu Gründen sich als notwendig erweisenden Spieiverdots in den Ent wurf »icbt abiehen zu iollen geglaubt. Es dnis hierbei noch darauf hingkwicien werden, daß das Auftreten erheblicher M'ißstänbe zu folge des Bestehens gleichartiger Strafbestimmungen in Preußen und anderen Lvkteriestaatcn nicht bekannt geworden ist. und daß überdies das voraussichtlich durch zahlreiche Auslassungen der Tngesvresse vermittelte schnelle Bckanntwerdcn der Einführung des Verbots des Spielens in auswärtigen Lotterien zum mindesten bei dem gewissenhafteren Teile der Bevölkerung, der die Verletzung bestehender Strafgesetze sorgfältig vermeidet, nicht ohne merkbare Wirkung b eiben w rd." — Tie Stadtoerordneten-Ergänzungswahlen, die über acht Tage in Dresden vorgenommen werden müssen, scheinen nach dem bisherigen Verlaus der Vorberatungen in einer für die Freunde der staatlichen und bürgerlichen Ordnung nicht gerade erfreulichen Weise vor sich gehen zu sollen. Die Teilung der nationalgesinnien Bürgerschaft, wie sie die Aufstellung von zwei Hauvt-Kandidcitenlisten — jener der 41 Vereinigungen und der des Komitees der „unabhängigen Bürger" — herbei zuführen droht, ist nichts weniger als dazu angetan, bei dem nach dem Ausfall der Reichstagswahlen doppelt heftigen und siegeswütigen Anstürmen der Sozialdemokratie die allgemeine Stimmung, wie cs notwendig wäre, zu einer besonders kampses- ,'rohen und tatenlustigen zu machen. Fehlt aber die Einigkeit, so kann es für einen Erfolg der guten Sache im Sinne staatserhaltender Tendenzen und sür eine Zurück- Weisung der Versuche der Sozialdemokratie, in das Stadtparla ment einzudringen, nur eine Bedingung geben: «ine aus nahmslose Beteiligung aller m'okikaelinnten werden. Bei Kindern kommen binsichttich der Entstehung der . ^ cri» er-.;, l Kurzsichtigkeit ln Betracht: manarlhast, Sehkraft, unzweckmäßige stimmt, zu leuchten durch dir« Erdensein bindurch In dsr Ewigkeit Mahl. Ern gut Teil Schuld tragt <m der P,schaffendest von Druck und Schrift, ungenügende Beleuchtung, eines schöneren veikläneii Teins hinein und dorr, frei von irdsichen jde« InterefleS an der Zusammensetzung des Stadt- ,,„iw,eitnäßiat Haltung und übermäßig lange Daun der Nay- Schranken. herrlich zu strahlen in himmlischen, Glanze und behrer verordnetenkolleaium» ,a seit altersher die allgemeine Abneigung. „chA,. Abhilfe habe man vor allem neben der Mitwirkung der Reine. Ach. nur zu leicht vergißt er. daß dieser göttliche Funke deren sich da» System der Listenwahlen zu «rsreuen hat und die Eltern z» hoffen von hvglensicher Vorbildung der Lehrer and ge- in ihm unterhalte» unv anaefachk werden muß. damir er nicht ,u-'von vornherein die gutgesinnten Element«, mehr als zu entschuldigen. > nügrnder «mtelluug von Schulärzte». Unter den Gift« let« i»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)