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Dresdner Nachrichten : 16.12.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187912165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-12
- Tag 1879-12-16
-
Monat
1879-12
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.12.1879
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1 ALodt-LvIvpAMM«. > Hemeler Damvi- verbffeotllcd« amtlk. dem Rderer..Schkl» ' und Dampkrr..Falke" » Lilstttr Alagkstrat Pemikd zu rnbeilrn » dir ruiiilchen .rr „Rer»,«" nno irrt" di« letzt keine ttrurr zablteu und dir Wien erst nachträg lich pro >8iv-,8t»o in Zugang gestellt wurde. Part«. IS. Deebr. DeputirtenkamMcr Le grand zeigte an. daß »ach der Vertbcliung de» Geld« buche« ti» »aä'sten Ja nuar die Regierung bk- zügiich rer Lage der rumänischen Israeliten zu ^ol>poI L ( o., 18 e» i> I« ßs « ^ * E, 8>;Ii1o8>;-8tlN3-i0 14, ^ gogonillmp «Io- 8pors>r-rnü»v. Ntterpevtre, deadstchttg«; zur Zeit ader ttedtt er yur Ke Frage an b«e«e- iq, od es ktr Unab. gm V»od1-rv1vxr»mmv Atitredactrue: vr k!in» Druck und ^ Für daö FcuiU.: I-attHrkU I-tep-v» «N ^n- uirri Vvrkruik allor 81ss1»p»plerv, pfsnädnvfs,' /^vlivn otv ^U8rä1>iui>8 u6vv 0oupon8. Onouttz-sltliohb Lanlrolo clor Vorlovsung rrlisv äVbrtliprrp uui'lniossielrviu VVo^n. llomlvüslslls sür Nsvffssl ^nur 'leruna änglgkeit Rumäniens an- zricrkennen gedenke. Wap- dln.ton erwieverte: die Regierung belAMdeltr 'itu. Minen Nerv mit Wohl' wollen Leit dem Per» linerKongreß wnrde der Einfluß Frankreich« be- ständig zu Gunsten dtr kleinen Nation auSgrüdt. eiu>Begehren Frantrelchö erhic t »iumänirn iür die In der Kom; emailon vet- lcrcncn bcssaravischcn Gr. biesStheileand«wettcE»t- entvum der Herausgeber: Vcrantwertl. lstedacienr: V Velßissungorevi ^ t«-I»»-«I» in Dresden. LLcwrte-1. t i„ hl'oiibcdcusenteEriolae erreicht worden, die Krage sei gegenwärlig auö den, konstitutionellen in das legleiative Gebiet getreten. Frankreich verfolge die Vcrha, dlungeii i» llchcreinstiminung mit den anderen Mächten, von weichen cs sich nicht nenne» könne und cö sei zu Vossen, das, die Anerkennung der Unabhängigkeit Rumäniens demnächst vollzogen werte. Tageblatt für Uolilrk, Unterhaltlmg, Geschästsverkehr. Lörsenbericht, Freindeiiliile. Rr.:r »v 24.Ja4rH187S. WilleruNstSauSfichlm: Ncbli^s, zeitweise kwileicö Arostwetler. TresSeil. Tieilstäg, sit. ^(0^1111^00. PolttlichcS. Nur 14 Tage liegen noch zwischen heute und dem Abläufe des deutsch österreichischen HanSclsverirages. Niemand vermag mit Bestimmtheit zu sagen, m welchen Formen sich von Neujahr ab die Handelsbeziehungen und der Giilerverlehr der zwei politisch eng befreundeten Reiche bewegen werden. Aushören jeden Vertrages? Möglichste Ehikanen an der Grenze ? Ein richtiger Zollkrieg? Oder Fondauer des Vertrages? Gegenseitige Hilfeleistung? Gemeinsame Maßregeln gegen den Schmuggel? Die Industriellen in bciden Reichen haben gerechte Ursache, sich über dieje Art, mit ihren Interessen umzuspringen, invignirt zu fühlen. Niemand vermag sich mit Sicherheit aus die Zukunft einzurichten. Wer aus Deutsch land in Oesterreich Waaren bestellt, Austrage ertheiit, Hunderte von Menschen arbeiten läßt, thut die« aus seine Gefahr. DiSponirt er richtig, dann wohl ihm! Kauft er zu theuer, beruhten ferne vor sichtigsten Ealcüls dennoch auf falschen Voraussetzungen/erleidet er namhafte Einbußen, so kräht kein Hahn darnach. Genau so ist es mit dem Waarenbi'zug, den Oesterreich aus Deutschland bewirkt. Die Folge dieser Ungewißheit ist natürlich die, daß alle Welt sich mit Aufträgen aufs Aeußcrite beschränkt, daß Handel und Wandel «ine künstliche, ganz unnöthige Stauung erleiden. Derjenige Geschäftsmann durfte freilich am richtigsten sprkuliren, der deü unverwüstlichen Vertrauens lebt, daß das Schwergewicht der Ver hältnisse daraus drangt, daß die beiden auseinander angewiesenen Reiche noch kurz vor Thorschluß mit Ach und Krach, Hupf und Sprung in irgend einer Form sich über die Fortdauer eines Handels vertrages verständigen Wer es für himmelblauen Unsinn hält, daß Dcut.chlank und Oesterreich gemeinsam nach außen eine Freund- schaftü- und Friedcnspolittk betreiben und dabei ihrem gegenseitigen Volkswohlstände schwere Wunden versetzen können, folgt gewiß einem richtigen Gefühle. Wie aber im Einzelnen die Vertrags bestimmungen beschaffen sein werden, da« eben ist die F>age mit einem recht großen Fragezeichen Viermal wiederholt sich nun da« Schauspiel, daß bis aus den Schnapphahn vor dem Erlöschen eine« Handelsvertrages totale Ungewißheit üver da« Schicksal der Handels beziehungen zwischen Oesterreich und Deutschland herrscht. Nachdem die österreichische,i Unterhändler unverrichteter Sache von Berlin abgereist sind, hört man, daß die Verhandlungen über eine sechs- monatliche Verlängerung de« Vertrages aus rein diplomatischem Wege geführt werden sollen und zwar auf der Unterlage, daß Deutschland nicht ferner den Arrestschlag aus Waggons Vertrags brüchiger österreichischer Bahnen vornehmen läßt, daß Oesterreich den deutschen Waaren, die behufs Veredelung nach Oesterreich gehen und dann wieder nach Deutschland zurückkommen, keine Erleichterungen gewährt und daß Deutschland die böhmischen Rohleinen nicht mehr zollfrei einführen läßt Deutschland macht also zwei, Oesterreich nur eine Conccssion. Es ist bedauerlich, daß Oestcrreick^eine Angelegen heit, die eigentlich in den Civilprozeß und gar nicht in einen Handels vertrag gehört und bei welch, r die Moral sehr übel führt, zu einer internationalen Frage aufbauscht; doch sei es darum! Wenn eS aber den deutschen Kattunen und Geweben, die in Oesterreich gefärbt und gedruckt wurden, dies in Zukunst unmöglich macht, so schädigt es im Sonderinlerefse von nur sechs großen mährischen Druckereien seine gesanimte Kleinindustrie. Das Einlenken Oesterreichs bezüglich der Rohieinenfragc sei anerkennend hingenommen. Das Tagesinteresse Oesterreichs wird von den Vorgängen im Parlamente völlig in Anspruch genommen. Nachdem das Herren haus ohne jeden Widerspruch mit Einstimmigkeit einen Heeresbestand von 800,000 Mann aus 10 Jahre hinaus angenommen hat, übt diese Abstimmung einen so starken Druck auf daS Abgeordnetenhaus aus, daß auch dieses hierzu sein Ja mit der noch fehlenden Zwei drittelmehrheit geben wird. Die Vorgänge im Herrenhause gestatteten sich zu einer imposanten Kundgebung der Loyalität gegen die Krone, welch« zur Machtstellung der Monarchie eine solche Wehrverfassung für unerläßlich erklärt. Dem Kaiser Kranz Joseph entgeht keine der volkswirthschaftlich bedenklichen Folgen eine« so hohen Militär-Etats, der Druck des Militarismus lastet gerade jetzt aus seinen Völkern sehr hart, er ließ daher durch seinen Minister v. d. Horst seine Bereitwilligkeit, noch vor Ablauf dieses Jahrzehnt« die Heereslasten zu erleichtern, versichern. Auch entbot er den Obmann des liberalen Club» de« AbgeoidnetenhauicS, vr. Weeber, zu einer Audienz, um durch denselben die Verfassungspartei zu bestimmen, von ihrem Widerspruche gegen die Bewilligung de« eisernen Militäretats zurück zutreten. Dieses persönliche Eingreifen des Monarchen wird jeden falls das gewünschte Resultat erzielen. Auch da« Abgeordnetenhaus verzichtet, und zwar heute, auf 10 Jahre auf das Recht der Nekrutenbewilligung, es begleitet die Bewilligung von 800,000 Mann mit dem Gelübde eines zehnjährigen Schweigens. Nachdem die französischen Kämmern die Weihyachtsferien an- getreten haben, soll die Regierung Frankreichs eine durchgreifende Veränderung erfahren. Der Rücktritt des Justizminister« Leroyer ist nur das Signal zu umfassenden Personalve,änpexungen. Nicht Gesundheitsrücksichten bestimmen ihn, vielmehr weigert er sich, unter den Richtern Frankreichs einen förmlichen dethlehemi- tischen Kindermord vorzunehmcn. Dieser besonnene Politiker kennt zu genau die Folgen, die einem Staate erwachsen, wenn die Rechts pflege Personen anvertraut wird, die je nach der herrschenden Rich tung ein-und abgesetzt werden. Die Justiz sinkt dann zur Magd der AugenblickSgeivalt hinab. Wenn das Kaiserreich einen unab hängigen Richterstand nicht zu ertragen vermochte, sondern seinen Kreaturen die Rechtssprechung preivgab, so hat der Tag von Sedan bewiesen, wohin das führt. Die Republik, die sich soviel auf ihre Tugend einbildet, sollte ihr gewaltsames Vorgehen gegen die Unab hängigkeit der Richter nicht mit dem schlechten Vorgang« de« Kaiser reichs entschuldigen. Wandelt sie diePfade desselben, so wird sie auch sein Ende nicht verfehlen. Einstweilen läßt aber die Stellen jägerer der Republikaner jedes Besinnen zurücklreten. Gambetta setzt seine Geschöpfe in alle Staatsämter, um von ihnen als Gegendienst seiner Zeit zu verlangen, daß sie ihn zum Präsidenten der Republik er heben. Eigenthümlich ist es. daß die Kammer sich geweigert hat, der französischen Bank die Summen zu ersehen, die sie im Kommune- ausstand zahlen mußte, um der Plünderung zu entg-hen. Hierbei haben s. Z. Einflüsse mitgcspiclt, die noch nicht völlig aufgeklärt sind. Es ist eigenthümlich, daß die Kommunarden sich aus die Brandschatzung der Bangue de Franke und katholischer Kreditinsti tute beschränkten, dagegen an den Reichthümern Rothschilds, PereircS, Mrrdö, Erlangers und anderer Aeste des Giftbaumes höflich vorübergingen. Tue Madrider Negierung leugnet den Streik der spanischen Generäle. Das spanische Heer zählt bei nominell 60,492 Mann Jnsant rie, 16,130 Kavalerie, 10,252 Artillerie und 4146 Inge nieur-Truppen nicht weniger als 5>8 Generäle. Wenn von diesem Gcneralbcstande 34 quittiren, so wäre das unter normalen Verhält nissen nicht schlimm, Ersatz bald geschafft. Anders aber in den jetzigen Zeitläuften. Es wäre für den Thron Alfons recht vortheil- huft, wenn sich bestätigte, daß nur 4 mißvergnügte Generale den Abschied nahmen und sich namentlich nicht der Bezwinger Kubas, Marschall CampoS, den Unzufriedenen angeschlosscn hat. Einstweilen sieht man in den spanischen Dingen nicht klar. Man weiß nur soviel, daß der neue Minister Canovas in der Dcputirtenkammer sein Kabinet vorstellte, die Gründe des Wechsels ober erst dem Se nate mittheilen zu wollen erklärte. Dies mag er in barscher Weise gethan haben, welche dir Anhänger der gestürzten Negierung belei digte. Im Senate mag er sich ebenfalls zu sehr harten Anklagen gegen seine Amtcworgänger Huben Hinreißen lassen. Diese ver langen Abbitte, und da sich der wieder in der Kammer erschienene Canovas weigerte, so verließen jene demonstrativ ihre Kollegen, die ihm dann einstimmig ein Vertrauensvotum ertheilten. Neueste Lelearamme der „Dresdner Nachrichten." Berlin. 15. Decembrr. DaS Abgeordneten»«»« begann die zweite Mennig des Feld- und Foriipolizet.leietzeö. welche bei tz i aui mor.icn vertagt wurde. Gegenüber dem Anträge aut Ablehnung des Haurtparagrapven I und aui provinzielle Regel ung der Fr.ige den me der Landwikibschaltemlniiier: Erdeblichc Gründe Icten gegen die Opportunität des o'eietzcö nicht vorge- dracht; viele Momente präcvcn 'Meine einheitliche gesetzgeberische Regelung. Im ForstdiebstaDlgekee lei der vielgenannte Beeren und PIlz-Paragiavd späterer gesetzlicher Regelung vorbevalirn. >» an könne nicht warten, bis die soelale Frage überdaupt geregelt sci; er bitte, in die Specials batte cinzukreken. Stuttgart, d. >5. Decembcr. Heule Morgen ist im Schachte der Saline „Wilhelmsglück" bei Hall ein Brand ausgebrochen, die Mannschaft theils todt, thcils verwundet. London, 15. Decembcr. Der „Daily Telegraph" meldet auö Bomb-iv von gestern, ein Regiment habe Ordre eri altcn, unverzüglich nach Birma abzugede». EaIcutla. l ?. Decbr. Nach einem Telegramm vom Gene ral R bertö dauern die Kämpie ununterbrochen lort. Der Feind marlchirt noch immer mit »larken Strcllkräite» vor. General Roberts beschloß, die Höv n obervaibKabuls zu verlassen uuddie Truppe» imKantonnemcntdeoLlcrpilözu kon.cntriren. OleGenerale Gougb ii» Gandainakr und Arbnbnot (in IeUalab'dl erbkcltc» den Bctebl nach Kabul zu marschiren. Die Verbindungen sink nicht «»tkrbrocvcn, doch verricht d e Besorgnis;, die Agitation werde unter den Stämme» weil« nm s1cb grefen. Die Regierung bat bimelchcnde Sireitkr.ittc zur Versügung, um allen Eventuali täten rntgegeiitrcten zu können. Locale« and Sächsische». - Se. Mas. der König kam gestern Vormittag Vrll Ubr In Begleitung des k. Flügeladiutantcn Herrn Major von Evrcn- stein von Ltreblcn aus nach dem Reitdenzichkvß und nahm da selbst die Vorträge der Herren Staalsininiiler und höheren Hoi- bcamtcn entgegen. Die Rückkehr nach der k. Villa in Strehlen eriolgtc 'Nachmittags 6-2 Uhr. — Sc. Rial, der König sowie II. kk. HH. Prinz und Prinzessin Georg beeorte» gestern daö Magazin von Louis Herrmann Nach?. (Rob. Hoffinann) mit einem Besuche, um daselbst Elnkäwe zu machen. — Der Lecondc-Licutenant Freiherr von Seebach bat daö Ritterkreuz 2. Klasse des Herzog!. Sachsen-Ernestlnischcn HauSortcnö erhalten. Landtag. Die 2. Kr. ermächtigte gestern daö Finanz ministerium, dte durch Abstempelung in Schuldverschreibungen über -iproc. jährliche Renten umgewandclten Aktien der Greiz- Brunner und der Gößnitz Geracr Eisenbahnen gegen Schuld- verschretbungen über iiproc. jährliche Rente umzutauschen. Solcher Schuidverichrrlbunge» lind k. Z. üver den Bcdart auögeiertigt worden ivon der l«?6er Anleihe sind allein noch 2>0i> dal, dir vernichtet werden müßten, wenn sich aui diese Weise nicht noch Gelegenheit zur Verwendung ergäbe. Referent hierüber war Aba. Kreßncr. Die Malst Knechtcl'S Im 2i>. ländlichen Wahl kreise ist unbeanstandet geblieben, doch wurde aui Antrag der mlt der Prüiung betrauten Abthetlung iReterent vr. Mkischner» der Regierung zur Erwägung anbclmgegebe». ob nicht -» gleichmäßigerer und dabei genauerer Handhabung der formellen Vorschriften iür die LanbiagSwahIen künftig, sowie bei den Rrlchötagowatsten Formulare auozugeben ielen. Wetter ließ die Kr. Petitionen der Gemeinde HartmannSdork bet Ktrchberg gegen Einziebung eines öffentlichen Wegeö «Re«. Aba. vr.Mrlsch- ncr) und der Leipziger Kirchrngeme nten um Abänderung deö trinkommensienergestpeS «Rei. Abg. ^lebotb» aui sich beruhen. Letztere Petition will, vaß den Kirchengemeinden. die aus den Erträgnisse» der bctr. Kirchcnvermögcn die „geichäitilchen" Aus gaben nicht voll decken können, eine gleicht Befreiung zu Thell wirb, wie der Universität und den Lantedickmien zu Grimma und Meißen, die auch Vermögen besitzen. Avg. vr-. Kraule bezeichnet! eö dabei alö no bwendlg, daß die Besteuerung der juristischen Personen und ErwerbSgeiellschaste» In einem beson deren Gesetze geregelt werde Er hält die Elnkominenstcucr- gcietzgebung noch nicht iür abgeschlossen. Endlich gab noci'Abg. Lebmann Berickst über daS Beichwcrdcgeiuch deö Restau rateurs Kllngcr hier. Klingern Hai die Voiizri s. Z. drei Bier- giäier wegen unmoralischer Deckelbtlder wcggenom- men und außerdem hat er uv Mark Straie bezahlen müssen. DaS lst bekanntlich vielen Dresdner SchLnkwIrtbrn. so gegangen; die Betreffende» hibc» berappt und damit basta. 'Anders Klinger. Dm.lbe hat sich beschwerend an den Landtag gewendet und bittet um Erlaß der Geldpraic. Er sagt, die bctr. Bleigläser hatten ihm gar nicht gcbört, sic seien auch gar nickst in Gebrauch genommen worden; er habe iic einmal gelegentlich alv Planb- stücke angcnomn eu. Zudem habe er »ickst grn u-4, daß das Füh ren bo» Biergläicrn mit derariigcn Bildern verboten sei. Der Rcicrciit koniiattrie Im 'Name» der Pcttiionödeputa'ir'N ausdrück lich: es hatte billig erschienen, wen» die bcir. Winde vor der Konfiöfation der Giaicr und Bestrafung erst gewarnt wordm wären, wie dies t» anderen Fällen ja auch geschehe 'Nack' Lage der Sache ließ sich nickst« andercS thun, als das Gesuch, soweit rS Beschwerte Ist. wegen Nlchtbcschiettnng deö Instanzenweges iür unzulässig zu crgckstcn, alö Petition aber aui sich beruhen zu lassen. — Abg. I)r. Heine hat bei der 2. Kammer einen Antrag klngcbeackst, welcher von den Mitgliedern der Fortschrittspartei rintrrnNtzt ist und der dahin gebt, die Regierung um eingehende Miltbeilung über uniere T a r i s v e rh ä l t n i i s e wie über die Eneditionvgcbübren zu ersuchen. Der Antrag scheint daher der Vorläufer eines späteren wcltergchentcn Antrages zu sein — Gestern »rat wiederum eine große 'Anzahl der säck)« fischen Rechtsanwälte betreff» der Konsiitriirung der Anwaltokainmer iür das Könlgrc'ch Sachsen im Schwurgerichtö- saa e des kgl. Landgerichtes zusammen. Betreffs der Zuwahl von ii Vorstandkinirgiiedern rer Kammer wurden die vorgeschl'ge- nen He.rcn RcckstöanwälteDamm, Häncl. Dr.Wolf l. undGvtt- ickialck-Drcöden. sowie dleJustizeätheOcbme-Leipzlg undBöhnstg- Ehcmnttz gewühlt. Desgleichen konstltuirtc sich daS Ehrengericht der 'Anwaltskammer mit kMiigliebcrn und den HerrenIustizräthen vr. Schaffrath und Kokstschütter als Vorsitzender bez. dessen Stell vertreter. von der obligatorischen Eiistübrung der Amtstrackt in den Sachwaltern essen wurde, nachdem die Herren Richard Sckmnz- und De. Woli I.-DreSden lebhaft Er Tatar und Barret in die Schranken getreten und die Herren Emil Lebmann« Dresden, Müder Frcbcrg und Frevtag-Leipzig im entgegen gesetzten Sinne gesprochen, sowie etwa «<> der 'Anwesenden direkt abgelchnt hatten, zur Tagesordnung übergegangen. - Der kgl. sächsische Gesandte in Berlin, Herr v. Nostitz- Wallwttz, vereinigt« am vorigen Freitag die Mit lieber des BundeSratheS und die Vertreter der auswärtigen Staaten zu einem Galadiner in seinen Räumen. Einem löblichen Herkommen in der Familie Sr. Ercrllenz gemäß enthielt der - peiiezettel idaS sogenannte Menu, die Bezeichnung der Gerichte nur in deuischer. rstck't in «ranzd«scher Sprache. - Gestern Nachmittag In der l. Stunde lst ein Raub mord an der große Brüvcrgasse Nr. 17. 2. Etage, ganz allein wobnhasten st. sgntlklherln Ebrlstiane Henriette vrrw. Jahn, einer :»7 Jahre alten kinderlosen Frau, deren Mann erst im Iuit d.J. gestorben Ist. verübt w rden. Der Mörder, ein langer Mensch von 24 Iabren. Namens Oöear Helblg, Bautechnlker und Lohn eines hiesigen Piandlriberö, der z. Z. wegen Brandstiitung und BeirugS Zuchthausstrafe verbüßt, hat seinem Opier mittelst etnrö Hainrncrö Schläge aus den Kops bclgcbracht, die dasselbe aber nicht getöktet, sondern nur schwer verwundet haben. Bevor der Raubmörder, welcher vorgestern berellS bei der Iah» gewesen war, angeblich nm einen Rock zu kaufen, vielleicht aber nur um das Terrain zu recognoScl, en, nun mit einer Anzahl von Ihm zu» iammeugcpackter L ack en das Weite suchen konnte, war daö Wimmern der verwundeten Iabn von Hausbewohnern vernommen und durch andere dazu gekommene Leute dem Mörder der Weg zur Fluch« vcr» sperrt worden. Helbig verschloß und verbarrlcadiite die )hü,e. iobaß die hcrbelgcholtkn Gendarmen erst nach einem Schlosser schicken mußten, um die Thür mit Gewalt zu öffnen. Ein Gendarm nahm den Mörder in dem hintersten Zimmer deS weitläufigen VogiS d»r Jahn iest, w.o> in er sich geflüchtet hatte und eben im Begriff war, einen Selbstmordversuch durch Elhängcn zu machen. Sein Transport nach dem st olizelgrbände ging nicht ohne Schwierigkeiten ab. Er wurde unter Berücksichtigung aller SIchechcitSmas,regeln mittelst Droschke dahin gebracht. Sine zahlreiche Menlci'enmenge hatte sich angeiammrlt »Nh folgte der Droschke, den Verkehr hemmend, b'S hinter die Frauenkirche. Die Iabn wurde iokort nach dem Stadtkrankenhauie geschafft. An ihr Wledcrauikommen soll nicht zu denken sein. Sie soll >-< Wunden am Kopie haben. Wie u»S von anderer Seite mit- geiheilt wird, ist die Unglückliche aui dem Transporte nach dem Krankenbause gestorben. Nock) sei erwähnt, daß sich die Mutter Hclbig'S. vie s. Z. gleichzeitig mit ihrem Manne elngezoarn wor den war, am Tage vor der Hauptverhantlung im Geiängniß erhängte. — Der sächi. LandeSeulturrath hält am Ist unk 20. d. hier seine >4. öffentliche Plenarsitzung ab. Zur Verhandlung kommen r>. A. Bier» und Branntweinsteuer, die Wuchcriraae, die nächste Volks- und Viehzählung, die erweiterte Vertretung rer Gärtnerei Im LemdeSculturralhe und Pierde- und Rindvieh« zuchtiragcn. — Der bisherige Direktor der von der Loge zum Goldnen Apiel u»terh.iltcnkn höheren Töchterschule. Vr. EaSparl. hat einen Rui »ach auswärts erhalten. Zu selnem Nachfolger ist der Oberlehrer an der Rathötöchterichule, vr. Buttmann er wählt worden. Die genannte Erziehungsanstalt genießt im Jn- und AuSlande einen ausgezeichneten Rul. — Die Elödecke der Eibe erstreckte sich gestern früh 8 Uhr von Wildbcrg ONIeterwartha» bis an den sogen. Pleschner Winkel, vor dem EiSNand war ca. l''2 Meter Stnuwasser. - In der Prleßnltzbach und der Weißerltz haben sich aus Stadtgebiet mebriach EI öst ovi u ngen geb leet. DaS Stau» waiier der Prlcßnitz tritt oberhalb der Brücke an der Schiller- straße bereits au» die Wiesen a»S. - Die VivIiectionSirage, welche hauptsächlich aus Anlaß der Schrill: „Die Folterkammer der Wissenschaft" neuer dings io lebhaft erörtert worben «st. kam auch in der letzten Ver sammlung deö diesigen pädagogischen Verein- zur Sprache. In einen, längeren Vortrage begründete Herr Dir. Marguart die von ihm nach reiflicher Neberirgnng und viel- tachem Studium gewonnene Ansicht, daß Diejenigen, welche über Irden am lebenden Tblcre bevulS Erivrichung wichtiger Leben«» Prozesse angcsteliten Vcriuch ein barteü VerdammungSurthril fällten, damit ieden'«»« zu weit gingen Er, der bekannte warme und werkthätige Freund deö TblteichutzcS. wies nach, daß ver schiedene wichtige Wahrheiten der ärztlichen Wisienichast nur durch Vivlic-tion gewonnen worden seien und nun zur Rettung von Menschenleben rerwertbet werden könnten. Selbstverständ lich müsse man cö vernrtheile». wenn nnbernicne. herzlose <»e» seilen leichtsinniger Weile uniruchtbarc Viviiectlonen vornehmen wollten. Wenn ab r wlsienici ai'iiche Größen, wie DiiboiS-Rak» mond, Proi Ludwig u. A.. welche sich '-ach ihren A,i«iprüch«n kav volle warme Herz auch iür daS Wohl der ri'ieee rrbaltca hätten, kergle chcn Versuche zum Heile der Mensi heit mit mög, llchsicr Schonung der Ihlere unternehme», so dürie man solche« Beginnen nicht verdammen. Aus der Versammlung erhob sich
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