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Dresdner Nachrichten : 31.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188712318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18871231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18871231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-12
- Tag 1887-12-31
-
Monat
1887-12
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.12.1887
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Nacht-Telearamine. . »dn i» «mim L steile »er »vll«««.» « « « . S0. Der. LI» »eririige m«t Krankret». Spant», und d»r Schweiz lind dt« »» t. «tr» k. I. verl»u,»rt w-rdm. »I« zu weicher Seit vorauistchilich «er neue »estniitve «tfchtu» d«> leiden erfolgt. Lars «au. 30. Deedr. In »er Stadt Pqsirznea tttrrt« Wilna) itn» «« Wvlochüufer mit Redvi- aedituden ntevernedrannt; mehrere Menlche» sind umgelominen. In der Stadt «oreitcz (Nrei« Nowv- «radek) find 40 WohnhSnier tm defte» Stadttheii adnebrannt; der ^ Schaden ist dcdnitend. / 32. Jahrgang. Aufl. 46,000 Exempl. einMalelt v. 8. LAw, Msm-D.. WmWIrche 1. Dresden, 1887. NetttftevSrscti-relrnra««» « reiIan, 3«. Pecbr. lOeieetde. «wrkt». Sviritti« vr.I00L.l00«)»e»«i. da Mark RerVranw.'adgabe ree»»« 46,0«», R»rll-Mai 49,5«, do. 7a M. »r. D-cbr. 29,81-, «ßiii-M-i Rogae» Dcceinber-Januar >16,01» Rvch-Ma, 122,00, M-i-Jnui 125,50. UiLdvI Dcc.-Jau. '.gprik-Mat «SA». Sink Godulia- u. <>odeulaha- Marke 20 dz. — Weiter: riW:. Stettin, 3«. Lei. <W»^ekL« «<1z«> matt, loco MIM 1k^ 2>cc..Ja». I6».0i,. Aptik-Mat II i»»-Vr» „mll, loco UL 420, N J<v»or klTv«, Rpiil-Mal 123 Nüdoi matt, Drclir.-Jnnnar 4^ Avril. Mai 48,2«. «vzriLs ir„. l°co otzue Sah StA», >11, M wart» ktouiiElUer 47.,ist, >„I, <70 Mart» jeanluazllrncr 31,50, Tec.-Ia». i».0ü. LkprU-Mai 98,70. Vetroieill» lac» verzoll, >2.75. Le««8v "ML rar L. Via«»« cksr Lxl. Skoda. L,iio«ko8-I^»ttoiis, vvleko L.vk»ll8 Zaaaar gvroxon rvirst, in all«» Aatdvtl«» vorrLtlilx boi Soors -ksoodi, ältmliitt S, l. >»«- »rlinliileümzlieii I» MM: «ottNLNäl'üi'ttcxe, I>Iraal»«»«r 8e8I»»,,tr»»»e l>, AvlL»itl»ckt. « ^aliu8 veiller, UImttzi-pliMl« ^ bvll»u»t«r «üte» un i «vlulivlt bsi SvkiUiils L LSruor, Leite «iee S»r«ri^trn^>v unil ,ie« ««et^piatse». KI80N-, ILllrri- und «U88NÄuron, ZpeciilMl: ^Ils Lorten eiserne Osten, LAN-^rtLsI m<! ^irt!iLoLLkt8-Os§snLtLnäö. iünipstpk' Der Krieg Italiens in Abessynten, Rußland und der Friedensbnnd. Lutherfestspiel, Stadtverordnetensitzung, 4d«s. St'N'gri,. im Schncewettei, In den FiliisbureauS der Menbahnen. Gericktsvcrhandlungen. «-IM,--«»,., j Toininiicns, 31. Der. «rrantwortliLer Redakteur kür Politische- vr. ikmil Biereu In Dresden. Unfern italienischen Freunden sieht eine schwere Probe ihrer Waffen bevor. Der Feldzug gegen Abessinien nimmt nicht den Verlauf, den der Herrscher, die Staatsmänner und das Volk Italiens erwarteten und den Deutschland zu wünschen alle Ursache hat. Den neuesten Nachrichten zufolge ist der Spieß nmgedreht: statt daß die italienische Streitmacht den Abessiniern entgegenrückt. Wälzen sich die Heerhausen der letzteren der Küste des Rothen Meeres zu, um die Italiener aus ihrer festen Stellung daselbst, aus Massaua» zu vertreiben. In Kürze sei die Vorgeschichte dieses neuesten afrika nischen Krieges erzählt. Schon einmal wurde der Negus (Kaiser oder König) von Abessinien von einer europäischen Macht bekriegt. 1867 überwältigte der englische General Napier nach einem kurzen, unblutigen Feldzug den Negus Theodor, der Krone und Leben verlor. Die Verhältnisse lagen vor 20 Jahren für die Engländer weit günstiger, als beute für die Italiener. Die Abessinier waren noch nicht mit brauchbaren Feuerwaffen ausgerüstet, während sie jetzt Hinterlader führe». Mit Hilfe dieser mo dernen Schußwaffen hat der jetzige Negus Johannes 1675 und 1676 zwei in sein Gebiet eingedrungcne Heere der Egypter vernichtet. Außerdem fällt sehr in's Gewicht, daß 1867 der jetzige Negus Johannes ans Seite der Engländer stand. Er hatte sich gegen seinen Verwandten, den Negus Theodor, empört und leistete den Engländern bei dem Kriege sehr werthvolle Dienste, die ihm durch Einsetzung als Negus von den englischen Siegern gelohnt wurden. Als Ncgns hat er ganz Abessinien sich unterworfen, sodaß die Italiener jetzt nicht ein zerklüftetes, sondern einheitliches abessiliisches Reich zu bekriegen haben. Der einheimische Bundes genosse, der ihnen auch jetzt nicht fehlt, ist ein abessinffcher Prinz NamenS Deböb, ein Vetter des Negus; er erhebt auch Thronan sprüche, lebte bisher in der Verbannung, besitzt aber offenbar nicht so viel Zufluß auf die unzufriedenen Stämme seines Landes, um .n bsall vom NegnS und zur Bnn'oesgenossenschaft der Jta- ' »egen zu können. D>«.- Zwistigkeiten zwischen dem Negus, Mos; ' ^ » und Italien rühren daher, daß eine wissenschaftliche, es Gebiet berührende Expedition der Italiener übecsallcn, !. md grausam hingcmordet wurde. Der Negus weigerte sich, Ligen zu bestrafen und sonstige Gcnugthmmg zu geben, ange hatte übrigens Italien, seinem AiiSbreitungLdrang , )ic Küste des Rothen Meeres in'S Auge gefaßt. ES wollte i,> m Afrika's ein italienisches Reich errichten, mindestens . gründen. Unter Begünstigung Englands besetzte cs vor Zähren das ursprünglich zu Eghvten gehörige Massaua, hes jedoch Abessinien schon längst ein lüsternes Auge ge- , at. Diesem afrikanischen Ainnenrciche ist Massaua äußerst l, weil cs der einzige Hasen an der Kiffte ist »nd ihm einzige Möglichkeit gewährt, mit dein Weltmeer und an- i >i lkern in direkten Verkehr zu treten. sch ist Massaua ein elendes, ungesundes Loch. Verdeutscht s .- assaua „Tcnfelsncst". Europäer vermögen nur in den i. .' onatcn dort ohne GeinndheitSschädigung zu wolmen; tn lmermonnten müssen sic wegen der unerträglichen Hitze das - / ichgebirge misslichen. Der Weg dahin ist schwierig. j! u cn Truppen in Massaua kühle Sommcrguartierc im chü rge zu verschaffen, unternahm vor anderthalb Jahren »inen Vorstoß gegen Abessinien. Hierbei wurde eine Militür- dic in einen Hohlweg geratheil war, von den Abessiniern i, , ! n und bis auf wenig Nebcrlebcndc niedergcmetzelt. Diese ze will Italien rächen. Ist seine Wafscizehre wieder hcr- , so verzichtet es aus alles Weitere. Früher dachte es an die »me von Keren und der Bogos-Gebicte; das sind dicjeni- ile der Hochgebirge Abessiniens, die sich durch ein mildes indes Klima und eine üppige Vegetation auszcichnen; jetzt nch das mffgegeben, schon weil auch diese Eroberung nur mit Geld- und Menschenopfern möglich wäre. Die abessinische !»> ist eine einzige große Felsenburg, von der Natur wie ge- alle Angreifer abzmvelircn. Im Nebligen ist Abessinien Ä Land, dessen Bevölkerung trotz ihres christlichen Glaubens - rt ist. Uni einen ernsthaften Krieg zu vermeiden, hat sich ! '»>.: d sehr große Mühe gegeben. Die Königin Victoria schickte >e :ene Gesandtichnft an dm Ncgns, um einen billigen Ver- ifick u vermitteln. Allein obwohl Negus Johannes seine Ein zig 's Negus einzig den englischen Waffen verdankt, so hat 8- oder 10,000 Mann, also die neapolita-! auf Frankreich seiner Familie Vorbehalte. Spaniens" schließen daraus, Ton Carlos ick e englische Gesandtschaft höchst unfreundlich empfangen; i '1., unverrichteter Sache fortgcschirki, ihr auch nicht einmal i üblichen Geschenke gegeben, und die englischen Abgesandten auf der Rückreise froh sein, mit heiler Haut durch die Heer- :» der Afrikaner in Sicherheit zu kommen. Was darüber er- g! ird, daß der Negus durch seinen Feldherr», den Ras (Fürst) ui, . über die Absichten der Italiener getäuscht worden sei, ,'l i r leeres Gerede. Der Ncgns will, ehe er Frieden macht, aS Glück der Waffen versuchen. Er trachtet eben nach dem von Massaua; dielcs können aber die Italiener nicht gut räumen, ohne ihre militärische Ehre cinpfmdtich zu schädigen, iliencr haben sich auf einen Waffengang mit den Abessiniern UV lfftet, aber was sie an Streitkräfien nach dem Rothen Meere haben, genügt kaum, die Haienfestnng Massaua zu halte», ?»> völlig unzureichend, um zum Angriff, zur Eroberung des Hochlandes übcrzngchcn. Italien vermag dem auf 100,000 wohl- >e»e Streiter geschätzten Heere deS Negus nur 20,000 Mann »Pferden entgegcnzustellm. Es fehlt namentlich an Last- . EM und Kameelcn. Es ist s^r glaubhaft, daß der jetzige :ner<k der Italiener. San Marzano. um Verstärkungen ge beten bat: man sagt, 6- nischc Nescivcbriaaae. Jedenfalls ist Italien in einen sehr ernsten Kampf verwickelt worden, dessen Ende Niemand abseben kann. Italien würde ohne Weiteres ein Herr von 100,000 nach dem Rothen Meere einschiffcn und die abessinüchen Horden empfindlich züchtigen können, wenn der Preis eines solchen Opfers werth wäre, und wenn es nicht, indem es sich in Afrika sestlegte, seine Handlungsfähigkeit als euro päische Großmacht gefährdete. Hier ist der Punkt, wo das Inter esse Deutschlands einsckt. Ter Werth Italiens als unser Bundes genosse muß erheblich beeinträchtigt werden, wenn es den abessini- schen Klotz an seinem Fuße herumschleppt. Deshalb unterstützen auch Russen und Franzosen die Abessinier gegen die Italiener, elftere durch Hinsenden von Raufbolden und Abenteurern, sog. „freien Kosaken", letztere durch Waffenlieferungen über Tunis, Beide durch diplomatische Aufhetzereien. Hat die russische Jntrigne hier einen Erfolg zu verzeichnen, so scheint sic ans einem anderen Felde eine Schlappe davongetragcn zu haben. Es ist das Bestreben Rußlands, den europäischen Frie- dcnSbund möglichst zu schwächen, mindestens dessen Vergrößerung zu hintertreiben. Nun ist es bekannt, daß der Fnedensbund keine Anstrengungen gescheut hat. um England zum Beitritt zu bewegen. Aber auch Rußland trachter darnach, England ans seine Seite zu ziehen und mindestens die Zusicherung der englischen Neutralstät zu erlange», sobald Rußland den Krieg beginnt, um sich der Türkei zu bemächtigen. Als Köder sollte Centcalnsien und Afghanistan dienen. Der englische Gesandte mrs Petersburg, Moricr, ging eigens nach London, um im Namen des Czaecu „die höchste Garan tie" zu geben, daß Rußland sein Vordringen gegen das englische Ostindien einstelle. Die Engländer haben aber bereits einige Er fahrungen über die Dauerhaftigkeit russischer Friedcusvecträge ein- geiammelt, und sie müßten einer wahrhaft kindischen Vertrauens seligkeit sich hingeben, wenn sic glaubten, daß in Znkunst das sieg reiche Rußland, welches Deutschland und Oesterreich-Ungarn nicder- gewvrfen hätte, sich Zügel in seinen Begierden gegenüber Ost indien anleaen würde. Die Antwort, welche der Leiter der engli schen Politik, Lord Salisbury, gegeben, lanteie denn auch ableh nend. Er erklärte: England stillte sich verpflichtet, mit Europa die Verträge und speziell den Berliner Vertrag aufrecht zu erhalten. Damit ist Rußland mit seinem Eonp, in den Dienst seiner Erobe- rungsplänc das englische Pferd zn spannen, abgeblitzt. Im klebri gen liegen auch beute nur widerspruchsvolle Nachrichten über die „große" Frage vor. V ' ofsiP'Rer Seite wird erklärt, die Situa tion habe sich nicht gei/clsert Es giedt aber Leute, welche die Frage aufwerien: Kann sich die Situation überhaupt bcsscni, so lange die Ueberhebung der Panslavistcii und die Ansprüche gewisser maßgebender Kreise Rußlands nndaner» ? Wie die Magnetnadel nach dem Norden gekehrt ist, so sind alle Macktai,spräche und Leidenschaften des rnisischcn Größenwahns nach dem Orient gelichtet. Ware die Situation vielleicht gebessert, wenn der Cznc dem Gene ral Schweinitz ein freundliches Gesicht machte und cs für den Augenblick vielleicht angezeigt hielte, die Bulgaren in Ruhe zu lassen? Oder könnten Oesterreich-Ungar» und Deutschland ruhig ihre Dcseiisiv-Maßnahmcil wieder einstellen, wenn cs Rußland be liebte, eine oder mehrere Kavalcrie-Livisionen von der Grenze zurnckzuziehen? Was wäre leichter, als diese Divisionen bei uns unpassender Gelegenheit wieder a» die Grenze vorziffchicben? Erst wenn Rußland greif- und brauchbare Vorschläge macht, in Bul garien geordnete, auch von ibin anerkannte und geachtete Zustände herbeizifführen, wird die Welt der ewigen Kriegsbefürchtnngen nbcrhoben sein. -kenesttTelrarainme »er „DresvNkrNackrr." vom M.Decbr. Berlin. Der Kaiser nimmt znm Neujahr diesmal militä- rischcrseits nur die Gratnlationcn der aktiven Generäle, sowie der Obersten in Generalstellninzen und der Evmmandcnre der Lcib- regimcilter entgegen. — Ter „ReichSanz." veröffentlicht amtlich die Verleihung des Schwarzen Adler-Ordens an den Kronprinzen von Griechenland. — Dem prcußiiche» Landtage geht ein Gesetz entwurf wegen Aushebung der Reliktenbeträgc zu. Der Entwurf wird dem dem Reichstage vorliegenden Entwürfe entsprechen. — Der „Voss. Ztg." wird aus San Nemo geschrieben: Gestern Abend war hier das gänzlich unbegründete t»serücht von der Verschlimme rung im Zustande des Kronprinzen im Umlaufe. Er befindet sich unverändert wohl, auch haben die katarrhalischen Erscheinungen weiter abgcnommc». — Gegenüber dem Wiener Armeeblalt, worin ansgesühn wird, daß ei» Winterseldziig unwahrscheinlich sei, weil fast nndurchkührbar und die Ausnützung wegen der im Frühjahre ungangbaren Wege Rußlands überaus schwierig sei, wird in der »Kreuzztg." von militärffchcr Seite nusgcsnhrt, daß die ungeheuren Sumpkgcbicte zwischen Rußland und seinen Nachbar» geradezu zn einem Wmterietdzuae cinlndeii, da in dieser Jahreszeit alle die Hindernisse, weiche ocn Vertheidignngskamps begünstigen, umgangen werden können, indem man über die breiten Eisflächen der Brüche und Moraste ungehindert hinwegschreiten könnte. Da nun aber jedes Land, das sich in einen Krieg stürze, nicht seine Grenzen verthcidigcii, sondern das Nachbarland angreife» will, so sei cs wahrscheinlicher, daß Rußland, wenn eS überhaupt streitlustig ist, den Krieg eher im Winter beginnen werde, als im Frühjahre, wo es über seine Grenzen nicht weit hinaus kommen könnte. — Gladstone. der in Paris interbicwt worden ist, crmicdcrte auf die Frage, ob er an einen Krieg glaube: Im Winter nicht. Das Frtibmhr käme aber schnell heran. Alan könne Nichts wissen, doch hoffe er, daß die Diplomatie einen europäischen Krieg vermeiden werde, der namentlich für Frankreich surchlbar wäre. England müsse in einem europäischen Kriege durchaus passiv bleiben und n»r seine Landes interessen wabrnehmen. — Aut den plcnßischen Eisenbahnlinien sind in Folge der starken Schneewehen mannigiachcVerkehrsstockungen, doch keine eigentlichen Betriebsstörungen vorgckomincn. Dagegen sind die Störungen in Oesterreich groß. Tie österreichische Staats- bahn stellte den Gesammtveikehr auf den ungarischen Linien, sowie aus de» österreichischen Lokalbahnen ein. Es ist unbekannt, wo der acstcrim fällig gewesene Orieiitcxprcßnig eingeschneit ist. Der Bahiwerkehr nach Niedcrösterrelch,Mähren und Böhmen ist unter brochen. Paris Crouzci. der dem hiesigen Jonrnalistciivcrein das ganze Vermögen von 184,000 Francs gestohlen hat, ward zu Rali ngen, Kerker vcrmthcilt — Die „Blaues Espagncs", die kleine mo narchische Gruppe Frankreichs, welche den Orleans nicht die Nach folge des Grasen von Chambord zugesleht, hat Do» Carlos daraus aufinerkiam machen zn müssen geglaubt, er sei in Folge des Saliichen Erbrechtes König von Spanien und Frankreich. Don Earlos erwiderte, daß ein freilich vielfach verletzter Vertrag nicht die Vereinigung beider Kronen auf einem Hanplc gestatte, daß er Spanien, mit dem er durch Blutsbande verbunden ici, »ich! anf- geben könne, daß er nach dem Tode seines Vaters aber alle Rechte Die Chefs des „Weißen . . s, 2.VI! iLarro-' werde gelegentlich seinen, ältesten Sohn aus den Thron von Frankreich kandidireu lassen. Madrid. Unweit Aquila fand gestern ein Eisenbahirnnfalls statt, wobei 20 Personen getödtet und 88 schwer verletzt wurden. Berliner Börse. Die Audienz des Grasen Schuwaloff wird inr günstigen Sinne kommentirt. Die Börse'eröfsnete infolge dessen fest, doch trat später Abschwüchmig ein. In derzwettew Hälfte der Börse nahm das Geschäft einen schleppenden Charakter^ bei unbedeutenden Schwankungen an. Der Schluß war matt.. Banken erzielten Avancen, die sie indes; nicht voll behaupten» konnten. Bergwerke behaupteten nach vorübergehender Abichwach-, ung schließlich eine feste Tendenz. Oestcrreichnchc Bahnen waren ohne einheitliche Tendenz, Franzosen und Dürer ans Schneever wehungen weichend, Elbethal besser. Für deutsche Bahnen bestand! wenig Interesse bei fester Tendenz. Fremde Renten waren fest.! Im Kassaverkehre waren Bahnen schwach, Banken still, Industrien! fest und belebt, Solbrig IV« Pwz. höher, deutsche Fonds fest., österr. Prioritäten theilweise nbgeschwächt. Privatdiskvnt2'/4 Proz.' r - „ kI» rt a. M. Drcdr. Nr-dt« 211.50. StaalVimvn 1MV>. «,m. bardn, K>>/,. Malizier 149,25. Eavvter 79,40. 4»rae. Unaar. -SolVrcutr 76,70. DiSconto 185,00. «0er Stllisen —. Handelst,. —. Laura —Schwach. Wir», 30. Deremdcr. Trrdit 266,»>0. StaatSvadn 210,3«. Loiodarden 82,50, Nordwrstb. 149,50. Marino««,, 62,40. Un«. Trrdit 286,50. Rudi«. Baris. 30. Dcchr. (Schluß.» Rente 81,07. «»leide 107,05. Italiener 95.95» Staatsbalm 440,00. Lombarde» 180,00, da. Prioritäten —. Spanier 07,31. Lavvtcr 370,62. Ottomanen k,53,I2. Reue iilnleibe —. Türken —. Schwach. London. 30. Teccmder, vorm. N Nbr 19 Mtn. Tonsold Iül"/>». 1873er Rügen 92. Italiener 95>/,. Lombarden 7'/,. Kon». Türken 13'/.. 4proc. sundirle Amerikaner 1289,. Ipror. Ungar. «Soldrente 77>,. Oefterr. «Sold» rentc 85. vre»«. Consol» Ivi». EadVter 73,/,. Reue Tavpter 98'/,. Garant, Tadpter 101'/,. Ottomanbank I0>.',. Sucz-Aciien 8L>/,. Svanter 66'/,. — Stim mung: Ruhig. — Wetter: Thauwetter. Rn, sterdaui, 30. Tecember. Produkten «Schind», wetze» »er Mitr« II«, »er Mal 194. Roggc» »er Mürz 107, »er Mai 107. Part» «Nrodnkten». M. December. «Schluß.» Wetzen ver Decemder 23,io. ver März-Juni 23.90. still. TvirituS ver December «.75. ver Mai-August «.eo. fest. Rüböi ver December 57.23. ver März-Juni 63.23. ruliig. Lo » » o », 30. Dece«»er. «Produkten» Schluß. «Setreide rnhlg, fest, eng lischer Weizen anztehen». Mehl fester, Mals knap», thenrer. Haser, «Scrste ruhig, stetig, ordinitrrr rnssischrr Hafer >/, Sch. thcnrrr. Fremde« Mehl St—34. — Settrr: Milder. Lokale- und Sächsisches. — Der Herr LandgcrichtSdirector B «iLle r präsidirle gestern zum letzten Male einer Sitzung. Nach Schluß derselben erschien eine Abordnung des Dresdner AiiwaltvcreinS, um dem in den Ruhestand tretenden verdienstvollen hohen Justizbcamtcn die Aner kennung des Lachwalterstandes durch Herrn Rechtsanwalt Pcoelß für seine ausgezeichnete und conciliante Amtsführung auszir- sprcchcn. Die ausgezeichnete Wirksamkeit des Landgerichlsdircctors Baßler, welche namentlich in den 70er Jahren das volle Ocgam- sationstalent des Genannten in Anwmchniihm, ist auch von Sr. Majestät anerkannt worden, der ihm den Titel eines Oberstistizrachs verliehen hat. -- Ans Einladung des Herrn Consistorialraths Dr. Dibelius versammelten sich vorgestern Abend in der Sakristei der Kreuzkirche außer den Dcputirten der Kirchen verstände eine Anzahl Herren, um ein Comilee zum Zwecke der Aufführung des Lnthcrsestsp iels in Dresden zn vitden. Unter dem Vorsitze des Herrn Obcrbürger-» Meisters Dr. Stichel einigte man sich über die wesentlichen Punkte,! von denen zu ermülmen ist, daß man sich für das Luthcrfcstspiell von Hcrrig entschied, welches bereits in 8 Städten und zuletzt inj Leipzig unter großem Bestall zur Ausführung gelangt ist und daß man den Monat Mai als die für die Dresdner Verhältnissen passendste Zeit für die Ausführung des Planes beieichnetc. All- seilig waren die erschienenen Herren (Graf Vitzlhum, Professor Schilling. Seminaidircktor Pohle, Conreetor C. Kümmel, Musik direktor Wermann, Kaufmann Schlüter, Schulraib Heger, Bauratl). Weißbach, Stadtverordneter Wetziich, Schuldirektor B. Müller u. A.' mehr) von der Idee erwärmt, die positiven Seiten der Neiormation, die Lichtblicke derselben, durch das erwähnte Festspiel anschaulich zu machen und dem Volke vor die Seele zu führe». — In letzter Sitzung der Kömgl.Kreishauptmannschast Bautzen verabschiedeten sich die Mitglieder derselben von dem zuiolae seiner Berufung in das Landeskonsistorium aus seiner Stellung scheiden den Herrn Obcrkirchenrath Dr. Schmidt, wobei Herr Kreishauvtmaiin von Salza und Licktenau den Gefühlen des Kollegiums in tiefempfundenen Worten Ausdruck gab. — Der nenernannte K. Baierffche Gesandte am K. Sächs. Hofe. Freiherr von NictI» am m e r, ist vorgestern hier eingclrosfen und im.Hotel Bellevue abgcstiegen. — Trotz des bedeutenden SchneefalleS blieb auch gcstem der Verkehr aus den sächsischen Eisenbahnlinien, wenn auch mit vieler Mühe, aufrecht erhalten, und die von manchen Seiten gehegten Befürchtungen erwiesen sich als grundlos. Die österreichi schen und schlesischen Züge erlitten aber meist beträchtliche Ver spätungen. Am Donnerstag Abend erreichte der Wien-Trtschcner Cvnrierzng den Anschluß an den um -R9 Uhr hier eintrefsenden Pcrsoncnzua nicht, und die Dnrchgangswaaen trafen daher erst um '/»II Uhr Abends hier ein. Auf den Linien der ungarischen StaatSbahnen ist der gesanimtc Personen- und Güterverkehr ein gestellt, da fast alle Strecken tiei im Schnee verweht sind. Ebenso kehr eingestellt werden mußte. — Die vorgestrige, letzte diesjährige öffentliche Stadt- v c r o rd ne tcn s i tzn ng brachte gleich zu Aiffang drei Anträge. St.-V. Secling und Gen. wollen den Rath ersucht wissen, in Er wägung zu ziehen, ob der Preis des Gasts von 18 Pia. für den Kubikmeter nicht herabgesetzt werden könne; Sk.-V. Willenbrock und Gen. wollen, daß der Rath die Steuerreform dahin ausdclnie. daß auch der erste Termin der Gemcmdeaniagen nach dem Ein- ko.ilnieiisteumllvdus erhoben werde. Beide Anträge werden zunächst dem Finanz- »nd bez. Rechisausschuß überwiesen. Der dritte An trag des St.-V Geyb und Gen., den Rath zu ersuchen, auf der Briesliitzer Chaussee einen erhöhten Fußweg Herstellen zu lassen und Petrolenmbelciichtnng daselbst einziffiihtcn. wird sofort zum Beschluß erhoben. Von den Mitlheilimgen des Rathes ans zwei frühere Anträge wird Kenntniß genommen: nach denselben kann die ge wünschte Gan«ibahii vom Poppitz nach der Amienstraße wegen der dortigen Pflastervechültnisfe für jetzt nicht vorgcnommen werden, während die beantragte Belegung deS an der Hofseite des .Haupt postamtes hinsührenden KieSsnßwcges mit Platten seitens der Poft- direction im Frühling ansaesührt werden wird. Etwas über 17M) Ml. werden für die Asplialfirung und Pflasterung des zwi/he» dem Piauenschen Platze und der Faikenstraße gelegene» Stpckes 88
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