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Dresdner Nachrichten : 03.09.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187609032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1876
-
Monat
1876-09
- Tag 1876-09-03
-
Monat
1876-09
-
Jahr
1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.09.1876
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t,«»nt«»res> »terteltzlbr. vih ^Marl büPfge.,Lurch fl« »oft r vkari 7L M°- »Ntkl.Nummeni I0Psz^ 30000 «l»». Alle Li« Mü-igad« «ln»«» laudier Mailulcrlpte «Ich, sich di« Rrdacli»» »Ich, »crbiuLlich. giiseratcli-Anualm« au>- »llnr: Ui»»»o^e«„ »u< V-»I»r in LLMbiirn, Lier» ltn, Wien. »!ci»ji,'„ Yale,, vredlau. Frautiurt a M. — Iio,-» in v-rlin, Letpjia. Wic», Laiuburg, Nrauksur» a. M., UIIuu- qe». — vLnl,» L e«. in tzranffuu a. M. — Vnl»t in tUiimnIs. — N»- ru.luilitt«. ßull>,r t D» in Iparlt. Tageblatt für Politik, N»terhattu„g, Geschäftsverkehr, Börsenbericht und Iremdenliste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Litpslh ör Ntichardt in Dresden. Verantw. Redacteur: Fnedr. Goedsche in Dresden. »««»»» tz.e«.L'«L'LL!V »I» »s Udr. «> Ueutzad«: alld» gail« L di» diachm. L UL«. — D,r Raum «tu«r ldailiaen PelitzeNe kostet »L v»e. Linariaudl dt» Heil« »i Pke. Eine «»raun« illr da» «ichilldglge Erichei- «ru der 2nier»»e iolrd «tcht »rseden. «„»wdrtir« «nnonoen- »lnU.äge do» uni und«» taunicn Kinnen uud Pci» laue» inierlreu wir nu» «eqen'Lrünumerando» kialiiuna durch Briet- »lartcn oder Posteiutal!« luuz. Schl «kUdrn >5 Hine. Ini-rai« ii!r »te Maniox» lttuninie» »der nach enici» Jelna»» di- v-lll»cii« !» P!,r- Rr.Z47. Einmidzwmizigster Jahrgang. Sllitredackeur: vr. k-v-Il ykt daß Feuilleton: U.u<i«4« illnrtun»»». Dresden, Sonntag, 3. September 1876. P»lIN>che«. Vom kühlm, lustigen Winde bewegt, vom Strahl der herbst lichen Sonne beschienen, wehten gestern, dem Tage von Sedan zu Ehren, zahlreiche deutsch« und sächsische Flaggen in den geschmückten Straßen der Hauptstadt. Die Geschäfte und Werkstätten waren aber dieses Mal fast ausnahmslos wie an jedem Werktage geöffnet und der bürgerliche Fleiß ward durch das Ennnerungösest nicht ge hemmt im ersprießlichen, rüstigen Schaffen. Das deutet auf eine gesunde, vernünftige Auffassung der Bedeutung des gestrigen TageL, denn auf friedlichem, gewerblichen Gebiet muß Deutschland nach den vielen nothivendigen Opfern zu erstarken suchen, damit Das, was daö Schwert erworben, zu einer gedeihlichen, ersprieß lichen und sicheren Errungenschaft werde. Auf dem Gebiete der friedlichen Arbeit sind allein die Sedantia zu gewinnen, die schmerz stillenden Mittel, deren unser großes deutsches Vaterland bedarf, damit die Wunden, welche dem bürgerlichen Wohlstände durch den Krieg und durch den bewaffneten Frieden geschlagen worden sind, verharschen und heilen. Unsere ernste Freude am SedanStage for dert nicht den Hohn der ultramontanen und der socialdemokratischen Partei heraus, ihr haben die Verkünder des falschen Weltbürger thums nicht- vorzuwcrfen! Was uns beglückt, ist, daß, was in den stürmischen Jahren 1848 und 1849 der Traum unserer Jugend gewesen ist, in herrlicher Weise zur Wirklichkeit wurde, da» geeinte Deutschland. Ist die Verwirklichung auf einem anderen Wege er strebt worden, als die Männer der Paulskirche in Frankfurt am Main damals geplant, gleichviel, das Ziel ist erreicht und wird und niuß dem ganzen deutschen Volte zum Segen gereichen. Wenn in Berlin an der Pracht-Fac^ade des neuen Reichsbank- gebäudcS jene unselige Tafel glänzend erneut worden ist, welche die Neaction dem ersten Opfer der Mürztage des Jahres 1848, dem Grenadier Theisten, errichtete, so ist das eine Taktlosigkeit ohne Gleichen. Das Mißverständniß zwischen dem deutschen Volke und seinen Fürsten ist seit lange glücklich gelöst; keine trennende Schranke steht mehr zwischen dem deutschen Bürger und dem deut schen Soldaten. Tie. allgemeine Wehrpflicht hat die letztere ganz verschwinden lasten, und wenn der Zapfenstreich ertönt, findet er heute nicht bloS Widerhall unter der Uniform dcs Soldaten, son dern auch unter dein schlichten Tuchrocke dcs Bürgers und unter der Blouse des Arbeiters. Hinweg darum mit jener Erinnerungstafel, welche unliebsame Erinnerungen in unersprießlicher Weis? wach- rust! Das deutsche Volk ist in der ihm eigenen Herzensgute nicht geeignet, <Zroll zu bewahren, ist zum Vergessen um so mehr geneigt, als die Eintracht zwischen Regenten und Regierten die Frucht von Sedan erzeugt und gezeitigt hat. Einem deutschen Dichter, Hölty, welcher am 1. September !776, vor hundert Jahren, noch im Jünglingsalter entschlief, verdanken wir drei herrliche Lieder; welche dieser fröhlichen, gut- müthigen, ehrenhaften deutschen Gesinnung den treffendsten Aus druck geben: „lieb' immer Treu' und Redlichkeit!" „Rosen auf den Weg gestreut und des HarmS ver gessen!" „O wunderschön ist Gottes Erde und werth, darauf beglückt zu sein!" Die Liebe zu unserem schönen, gottgesegneten Vaterlande, die Freude am Dasein und fröhlichen Schaffen, die biedere, ehrliche Gesinnung und Handlungsweise, sie sollen in der Brust dcü deutschen Mannes immer heimisch sein und bleiben. Dann wird die Feier .eines deutschen Rationalfcstes im Auslande kein Mißtrauen mehr erregen und im Inland« kein wider strebendes Herz wehr finden. Wenn erst rechter Friede ist denNahen und den Fernen, dann heilen alle Wunden! LocalrS and Sächsisches. i— Die Konigl. Ge neraldireetion der Sachs. Staats bahnen hat schon setzt alle Vorkehrungen getroffen, um dem zuver sichtlich bedeutenden Zudrang nach Leipzig während des ü. und 6. September gelegentlich der dort stattsindcnden Festlichkeiten ge nügen zu können. Es werden nach Bedarf von allen Richtungen Reservezügs eingelegt, um allen denlbaren Masseuverkehr zu bewältigen. Zu der, Mittwoch» am 0. dieses Mo nats bei Böhlen, etwa anderthalb Meilen von Leipzig siatt- findenden Kaiserparade werden zwischen Leipzig und Böhlen — StationSort der Altenburger Bahn — aller 10 Minuten Züge ab- gelassen, so daß eine ungeheure Menschenmenge in kürzester Zeit an Ort und Stelle und auch wieder hinweg befördert werden kann. Herr Generaldirektor von Tschirschki) bcgiebt sich schon morgen Rachmittag im Gefolge Sr. Maß des Königs mit nach Leipzig, um die nöthigen Dispositionen persönlich zu treffen lind zu überwachen. — DccFahncnichmuck der Stadt zum gestrigen Sedan- tage war tn der Inneren Stadt. Schloß- und WilSbrufferstraße ii s. w., Altmarkt tRatbhauüs schon und reich. Auch dieFalme dcS königlichen Harnes Ochwarzgelv mit dem sächsischen Wappen) war aut dem Dache tcS hiesigen Resldenzschloffes entiaitct. Unter den Dekorationen der Privatgcbäudc zeichnete sich ganz beson ders das Schaufenster des Herr» Hosinuudbäckers Adam aus. Recht geschmackvoll arrangirt war die Epheuhckränzniig der fast le bensgroßen Büsten unseres Königs und des Primen Georg. In den Vorstädten und den Frcmdenvlerteln verlies sich das bunte Eolorlt bedeutend und in manchen der stattlichsten Straße» dort kam cs nicht über ii oder 8 grünwetße oder schwarzrotbweiße Flaggen. Morgens waren weitaus die meisten Geschälte geöffnet und ward fast durchweg gearbestet. Im Ganzen also kann man nicht anderö. a!S die Halbheit der Feier bedauern. wonach Nie mand recht weih, wag er machen toll und nicht selten abwartct, um zu erfahren. was der Nachbar beginnt. Der Ernst der Zei ten lastet überdies schwer au! dem Volke und liniere Befürchtung, er werde einer besonderen Sedanfcler nicht günstig sei», hat sich bollkvininei, bestätigt. In bcn Kirchen, die mäßig besucht waren, machte sich die rcttglöü-yntrlattsche Stimmung noch am natür lichsten. da, soviel uns bekannt, alle Geistlichen ansprechend und gemüthvotl des Ernste» dcs Tages In bc» Predigten gedachten. — In einem vollkommen rmllar adgcsaßtcn Artikel dcü hiesi gen ngt. !ib> Organes über die Leips«ü - Drrsd,jtr Bahn kommt der Verfasser zu dem interessanten Schluß: durch die'wenn er die Billigung sämmtlichtt sächsischer Gewerbe-undHant, Mißstände in der Verbindung beiter Städte würde das Publikum zum Reichoeisenbah » project hingebrängt. Diese Wen dung charaktcrisirt bas ganze Elaborat, in dem Alles kalsch ist. l) geht AventS 8.Uhr kein Schnellzug von Leipzig nach Dres den, sondern ein Zug 1.-4. Klasse 2» Züge, die über Döbeln geben, berühren Riesa nicht. 8» den Schnellzug AbendS 0.50 über Döbeln zu tirigircn, geht der Eingclclsigkeit dieser Bahn wegen und um Unglück zu verlstitc» nicht an: nebstbei würden die A»- werkervcrcine gcllmdcn, tan» i» Sachsen gelten soll. Gleichzeitig beschloß der Eongrcß, ein über die Verbesserung der Lehrlings- Verhältnisse und gesetzmäßige Einsührung von Lehrverträgen und Levrzeugnisscn audzuarbeitendco Gutachten im Anschluß an die Petition der deutschen Handels- und Gcwcrbckcnnmenr um Revi sion der Gewerbeordnung an den Reichstag zu bringen. Um tatz Ehrgefühl bei den Lehrlingen mehr und mehr zu heben - was in den letzten Iabren sehr versäumt worden sein soll — hat vcr schlüsse in Trcüdcu nicht erreicht. 4) das Lamento über dcnEib-i Congreß noch beschlösse», durch Vermittlung der Gcwerbcvercine trajcet bei Riesa „im bitter« Winter" zerfällt in leere l alljährlich allgemeine Prüsungen von Lchrlingsarbestcu. verbun- Phrascn, weil vom 15. Oetobcr ob die Züge bereits wieder über den mit von Zeit zu Zeit -u veransialtcilden Ausstellungen von die tImerims-) Elbbrüctc gclciict werde». Wir müssen der Bahnverwaltung überlassen, ob sie eine Berichtigung des müßigen Geschicibsclö tür der Mühe wcrih hält. Indes; uns (siebt der Popanz mit dem Neichsciienhahnproicet zu denken. Obwohl, wenn unsere Ausbietung < glück rcparirt zn erwägen — Las 1V8, bcz. Nr. 282 eine» mir: „Zur Biersrage" übcrscbrie- bencn gleichlautenden Artikel gebracht, welcher darin gipscllc, daß, nackstcm der Brauertag cS tür nötbig erachtet, gegen die durch die böse tl? Presse verbreitete „Verleumdung", als gäbe cs Brauer, welche ihrem Tranke schädliche Ingredienzen bci- mischien, energisch ausuttreicn und Beweise daiür zn verlangen, dieser Wunsch radurch criüllt werde, daß Im Laute des Monats Juli in dem bicrbcrtihmten Eulmbach die Brauer wegen Ein sührung von Bier - Surrogaten gtrichlllch vcstrast worden und daß die Brauer selbst wohl wüßte», daß unter Letzteren nicht raubenzucker, Zuctercoiilcur rc. zu verstehen seien. Lehrlingsarbclten ins Leben zu rillen. — Repertoire der lönrgl'. Hoftheater. Altstadt: Sonntag: Der Troubadour. — Montag: Gleich und Gleich. en. — Mittwoch: Der fliegende Hol- cnnabend: Zanipa. Der große Wurf. — Montag: Aladin. — Dienstag: Der Francnadvocat. Aus Vor sicht. — Donnerstag: Das letzte Mittel. Ter hüpfende Freier. — Sonnabend: Feenhände. — Am Freitag Nachmittag hat eine hochbetagte, ca. 80 Jahre alte Dame, die Wittwe eines Arztes, in einem Hause der Mathilden straße, woselbst sie einen Besuch abstattcn wollte, einen Blut stürz bekommen und ist sofort gestorben. . — Auch tcr fromme „ Pilger auS Sachsen " hat seine Stimme über ble Festjpiele in Bayreuth crbobcn. Er "ur Glycerin zu verstehen men. ^ lagt: DaS Haup.thc.na der Zeitungln bilde» Hbc.si Lcm te, die Brauer, wülbcn nun auch nicht i.nhr der oer Welt de-1serbisch-türkischen Kriege die Richard Wagnerächen Festspiel-Auf« "Rührungen in Bayreuth und die Kunstgewerbc-AussteUung in Haupte», als gäbe cs keine gewütensloien Brauer, weil man die Giftmischerei nicht sonnenklar behaupten könne. Wäbrenb die „Surrogate" ans Poiötam kämen, führe man aus Vätern Bella- bonnawurzeln ans. Wenn man auch den criminallsiischen Be weis nicht sichren könne, so liege doch ein moralischer vor, als die chemischen Fabriken ihre „Präparate" allen Brauereien anbölcn. - Der Präsident des dclirschcn>Brautrvt»ibcS, Herr F. Henrich in Franksurt a. Bi., richtete nun vemgiich obiger Dchauvtung. daß Brauer in Culmbach wegen Einilchuing von Bier - Surrogaten gerichtlich bcttra't worden seien, an bcn dortigen Magistrat eine Anträge, woraus kieke dahin antwortete, daß Wm, als Polizei behörde, davon etwas nicht, vielmehr privatim bekannt sei, das; dir Enlmbacher Brauer gegen die Rcdactiovcn der eingangs» gcdachlen Blätter aus Grund der 8i»I87, >88 des R.Str.-G.-B. Strafantrag steilen würde» oder schon gestellt hätten. Wer un wahre Thaksachcn wider besseres Wissen, wodurch ein Anderer öffentlich verächtlich gemacht wird, aufstellt, wird mit Geiänguiß nicht unter 4 Wochen bestraft, kann auch in eine Buße dis liuoo Mark vernrthcilt werde». — Es wirb vielen unserer Leser bekannt sein, daß es die lllrchenvorstände für ihre „christliche" Pflicht halte», Denjenigen, welche die Ehe vor dem Sraiidesbcamtcii geschlossen und nach Ab lauf einer gewissen Frist dieE I n s c g n u ng bu r ch die K i r ch c nicht uachgesucht haben, dahin iivö Gewissen zu reden, daß sie die kirchli cl e Trauung ja nicht verabsäumen. Zu diesem Bebuse bediene» sic sich — wenigstens Im KreuMchenvorstand - zu nächst vorräthigcr Brlciformulare. die wohl alle so beginnen: „An Herrn und grau X. X. richtet der Unterzeichnete Kircveu- vvrstand folgende herzliche und dringende Erinnerung u. s. w." und nun iolgt die Aufforderung, die heilige Handlung bald nach holen zu wollen, denn: an Gottes Segen ist Alles gelegen re. An sich wird dies kein Billigbcnkendcr, auch wenn er au; ganz conicssionSlosein Standpunkt ficht, tadeln, cs ist eben — kirchlich. Avec wen» in solcher „herzlichen und brliigiichcn Erinnerung" tcr Passus voikommt: „Wir idie Kirchcnvoritände) haben unS bei tcr ilcbcriiahine unseres Amleü durch Handschlag verpflichtet, mit Treue darauf zu achten, tatz Silles ordentlich und chrlich zugcht i» der Gcmcindc zu deren Beste»," so können sich die Kirchcnvorsiände nicht wundern, wenn sic mehr solche Antworten, wie die nachwlgeiide ist, bekommen, die wir der Sir. 101 dcö „Volkvsiaat" entnehme». Nach dem Vorbemcrktcn erklärt sich der Brief von selbst; er lautet: „An den Kirchcnvorstand der Kreuzparociste, Dresden. Antwortlich der mir von Ihrer Seite zugcgangenen „dringlichen" Erinncrung vom ll. August 1870 wegen nachträglicher Einholung der kirchlichen Trauung für meine am 7. März Ehe muß ich vorerst Entrüstung da rüder , ! der angeblich übernommenen Verpflichtung: „darauf zu achten, daß Silles ordentlich und ehrlich in der Gemeinde zugche" zu be gründen und damit indircet zu sagen sich erlauben, daß eine aui Grund eines bestehenden LtaatsgcktzcS vorgcnommcne Handlung — keine ordentliche keine ehrliche Handlung sei!! - Wie aber eine selche Erklärung mit der. von den iromnicn christlichen Hirten dem Volle !o viel gepredigten „Unkerchancnpflicht", so viel gepredigten „Achtung vor dem Gesetze" zu vereinbaren ist, überlaste ich dem Urtbeilc des Volkes. WaS dir mir empfohlene kirchliche Trauung anbclangt. freut cs mich. Ihnen mlllhcilcn zu können, daß mir der hicrsür in Aussicht gestellte „SegenGottes" bereirs seit Iabren in Gestalt eincö „gesunden" und „klaren" Menschenverstandes in solche», reiche» Maße zu Thcll gewotten ist, daß ich unschwer die Lüge von der Wahrheit, die Heuchelei von der Ehrlichkeit, die Phrase von tcr guten Trat zu unterschei den vermag, daß ich frühzeitig erkannte, als „ehrlicher" Anhänger tcS Edlen von Nazareth lanust Du krnerhin nicht mehr Mitglied einer NcligionSgesellschast sein, deren Diener um Sieg und Kricgö- ruhm bete». - Dem gleichen Segen wollen Sie es zuschreibcn, wen» Ich für jede Gemeinschaft rnlt der heutigen „christlichen" Kirche und iiisveiondcre iür jede „heilige" Handlung einer deren Diener hiermit ganz ergebenst dankc. AIS Dank tür die mir so „iilicigeiwützig" gewordene christliche Ermabimng spreche ich den nicht minder christlichen Wunsch ciuS, das; der mir so reich zu Thcil gewordene „Segen Gottes" über einen geehrten Kirchrn- vorstanb in gleichem Maße und mit gleichem Eriolge zur Auo- smüttung gelange. Gruna bei Dresden, am 17. August 1876. Achtungsvoll O. S., Kaufmann. Für sich und seine Ehefrau. Die Gewerbe- und Handwerkervcrelne Sachsens beschäf tigen sich gegenwärtig sebr lebhaft mit der Lebrltngstrage. da allgemein anerkannt und nachgewickn worben ist, bah das Harz vor dem könlgl. Standesamt geschlossenepFs Gesicht nerst als Fichte'scver Staatsbürger meine volle n.V ^ic^cistraße ldec aussprccik», das; Sie diese Erinncrung mit bog links in di München. Daß die Wagncr'sche Musik eine Macht ist oder doch bat, ist für Jeden, der sie kennt, »»fraglich, aber cs Ist eine diabolische Mackt; sie weckt alle bösen Geister, die im Menschen schlummern, und was in dieser Beziehung etwa noch ungcweckt bleibt, den, soll stellenweise bei bcn Bayrcuther Spielen durch frivole tcttilscve Darstellungen, die wenigstens allen bisheriges deutschen Begriffen vvu Anstand widersprechen naehgchclkn weG den. Es ist daher dringend zu wümchen, daß die Hoffnungen Wagvcr'S und seiner Enthusiasten, die genannte» dramatischen Mlnircmsilihcungcn. deren Idee die Verschmelzung des Oratvift schen unv Musikalischen aut der Bühne oder ein durch Musik ge- skigcrtcs Drama ist. würden eine neue Aera tcr Kunst heraut- Mren, unerfüllt dicken. Die Bezeichnung „nationales Uni er lahmen", welche der deutsche Kaiser bei kincm Besuche der Wagner'schcn Festspiele dick» gab, ist wohl mehr blos alS ein freundliches Wort gegen Ihren Urheber auszutasrcn. Die lirtheile der Presse über den Grundgedanken der Aufführungen und dessen Darstellung sind erfreulicher Weise wenigstens getheiit. dcrBcvall zu den oben erwähnten trlvolcn Scrncu soll ater im Theater selber ein ungclhciltcr und besonders stürmischer gewesen sein. — In einem „Weiße Kuli" übcrschriebencn Artikel bringt der „N. Soc.-Dcmofreit" seine sittliche Entrüstung über einen Beschluß der verbündeten Schmlekemeister zu», Ausdruck, wozu sich dick bezüglich ihrer Lcbrlingr aui einer Versammlung in Magdeburg geeinigt haben. Die versammelten Meister sind nänr- lich so weit gegangen, von ihren Lehrlingen I» einen sittlich- rcligiökn Lebenswandel zu verlangen, denselben 2s daS Tabaks« u»b Eigarrenrauchc», sowie den Besuch der Wiribshauicr und Tanzlokale ohne Erlaubnis; des ALcilterä oder der Eiter» und 8; die Stiftung und den Bciuch von Vereinen unter Lehrlingen zu verbiete». Wenn auch andere Leute alle die Bestimmungen gerade in jetziger Zeit für lehr hciliam und nachahmuiigswürtig halte», müssen, so drücken sie doch nach socialdcmotratischcr Anschauung den srcigcbornen Lehrling unter die wahre Menschenwürde hinab und erniedrigen ihn zu», weißen Kuli. — Nicht immer macht der Besitz eines HundeS Freude. Dazu licscrtcvorgestcrnNachmittagci» Paffant der Pferdebahn den Beweis. Er sprang auf der Vimaiienstraße aui, um nach Blasewitz zu fahren; in der einen Hand trug er einen, wie c-S schien, schweren Handkoffer unb mit der antercn Hand schob er seinen großen Hund vom Wagen und bedeutete ihm nebenhcrzulaulcn. Dazu jedoch schien der Köter weisti Lust zu habe» und — blieb stehen. Der Wage», rollte fort unb der Hundcbest'tzer ptiff sich bald die Lunge ans. ebe der Hund Lust verspürte mttzngehen. Endlich des Herrn erbcitcrtc sich — indessen, schon war die Freute aus, denn baö treulose Thier bog links in die genannte Gaffe ein. Wie LerBlitz sprang der Herr vom Wage», hotte sein Vieh zurück und erreichte auch glücklich, d. h. schweißtrieicnd, de» im Gange besindlichei, Wagen wieder, sprang am und blickte tiiumvhirciib aut den Hund, der abermals in sichtlicher Unzninrdcnhcit hinterher trottete. Doch nickst lange währle der erzwungene Gcixstsam. denn an der Mathlldcnstraße verduftete bcr leichtfertige VicriWer aber mals und wiederum folgte die Scene des Herabspringe,is, Zurückbolenö und Wkkerauffctzens von Seiten dcü Manncö. Natürlich sclstte cs ihm nickst au lebhafter Thcilnahme unter den Passanten. Da. an der Eurve vor den, Pillnitzcr Schlage, besann sich der Hund abermals und drehte um, spronsireichS nach der Stadt zurückrennend. Der geplagte Mann sprang zum dritten und letzten Male vom Wagen, den», er siel io garstig, das, die eine Halite seiner Pantalons schlitzte und er sich uistcrkaib tcr Unken Kniescheibe die Haut leoichürste. Es ward ihm nur schnell noch tcr Handkoffer hcrabgcrcickst und dann hinite er traurig seinem Hunde nach, den er auch glücklich wieder cingeianaen Hot. den» mehrere Stunden später, iahen wir den Mann in Wachwitz, jetzt hielt er seinen Köter aber an einem derben Hanfstricke fest. - Meteorologische Notizen und Andeutung deS WittcrungsgangcS. Der Monat September ist in der Regel zu heiterer, angenehmer Witterung geneigt; die Wärmcadnahme ist Anfangs iinbedcittend, wird aber gegen Ende bcS Monats auffallend bemerkbar, io daß in höher gelegenen Ge- gendcn oit schon sehr rauhe Temperatur beginnt. Tie Erdober fläche erwärmt sich überhaupt in unseren Gegenden im Septem ber in Slmncnbcflrahlimg nur noch 8«> bis 8a Grad. Die Wasser« Verdunstung Ist geringer als im August, und ebenso ist die Eicc- tricität in den höheren atmosphärischen Schichten bedeutend schwächer; Gewitter finden davcr nur selten statt. Die Näckste Lchrlingkwcien in der bisherigen Weise nickst lortgehen kann, wenn und die Morgen sind bereits bedeutend ki.hler und an letzteren nicht das Hanewcrk überhaupt ganz zurückkommcn solle. Man ^ treten nickst selten »siedet ein. Die Regenmenge ist sehr gering im hat aus dem kürzlich in Großenhain abgehastcncn Congreß allseitig >Vcrbäitniß zu den Regenmengen der vorhergehenden Monate. — cingciehcn, daß das jetzige gegenseitige Verhältniß zwischen Meister In dieser Woche wird.zunächst veränderliche Witterung statt» und Lehrling nickst das richtige sei und man wieder daraus zurück-, kommen müsse, einen Eontraet abziilckstleßc,,, in welchem der Lehr ling zwar Rechte, aber auch Verpflichtungen hat. Insolge be sonders gestellten Antrags ist vcr Handwcrlcrvcrein zu Evemiiitz bravstragf worden, einen RorWUehrvertrqg zu entwerfen, der, haben, dann wird die Temperatur sich etwas erheben unb ge ringere Bewölkung entstehen. iraromc tims. — Vör etwa acht Tage» traten drei erwachsene Männer in den Laden einer Griiiiwaarcnhuiblerin in der Trempetcrsiraße und tta.trferr Leder ein Glas Milch. Die Ladende,'irron putzte Ist' , > Dü il'A 'lüg iHs
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