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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.08.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030806020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903080602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903080602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-08
- Tag 1903-08-06
-
Monat
1903-08
-
Jahr
1903
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HW: Neueste Trahtberlchte. Hosnachlichte», VcrbandStag der stabt. Hans und Grundbesitzer-Vereine, Das neue Dienstgebäude an der Annenstraße. Gerichlövettiaiidlnngen. Die Bastei. Tonnerstag, 6. August 1903. Reneste Drahtmeldungen vom 5. August. Potsdam. Ain heutigen TodeStageder Kaiserin Friedrich erschien gegen '/«IO Uhr iin Mausoleum der Kronprinz, der aus diesem Anlasse aus Döberitz herübergekommen war. um im Aufträge der Majestäten einen Kranz am Sarkophage Port Arthur. Aus Tschisti wird gemeldet: Ein Platz regen richtete großes Unglück an. Von den Bergen herabstürzende Wasscrmassen überschwemmten die Stadt, zerstörten viele Häuser und schwemmten Menschen und Brücken fort. Ueber 700 Personen sind um gekommen, über 2000 ohne Existenz- mittel. F> .... wegen versuchter, Verleitung zur Spionage. Ossolinski soll sich an Verwandte seiner Frau mit der Aufforderung gewendet haben, wegen Verkaufs einer Instruktion, welche den Eisenbahnbetrieb un Mobilisierungsfalle regelt, mit der Wiener Vertretung einer ausländischen Macht zu verhandeln. Das Urteil lautete auf l Jahr schweren Kerker. Paris. Der Deputierte Destournelles erklärt in einem Schreiben an Delcassd unter Hinweis auf die londoner Kieste der französischen parlamentarischen Schiedsgerichts- grnppe. diese Grnpve strebe an. allster mit Holland und Nor wegen. auch mit anderen Staaten, insbesondere Italien, zu ver R Lasten zn begrenzen. Schließlich sei eine baldige Erledigung der verschiedenen zwischen Frankreich und England schwebenden Schwierigkeiten notwendig. — Der »Matin" will wissen, dast Del- easss in London mit Lord LanSvowne und Ebambrrlain lange Unterredungen hatte und deren Zustimmung zu folgenden drei Punkten erhalten habe: Abschluß eines Schledsgcrichtsvcrtrnges, Vcgrenzung der Marineausgoben Frankreichs und Englands im Einvernehmen mit Rußland und schließlich Beilegung der diploma tischen Schwierigkeiten. Rom. Der Kardinalockar gab allen Kirchen die Wahl des neuen Papstes bekannt und ordnete an, daß am 6. August ein Dankestedcum gesungen werde. — Dem „Popolo Romano" usolge nnrd der Papst vorläufig die Gemächer einnehmcn, welche liompoila ume hatte, und das Schlafgemach bcibehalten, das er während des Konklaves hatte. Demselben Blatte zufolge fielen bei der gestrigen endgültigen Wahl aus Sarto 50, auf Rampolla 10 und aus Gotti 2 Stimmen. Rom. In kirchlichen Kreisen wird versichert, der Papst habe dm Ramm Pius in Erinnerung an Pius VII. angenommen, der am 11. März 1800 in Venedig zum Papst gewählt wurde. Ms man den Kardinal Sarto fragte, welchen Namen er trage wolle, habe derselbe geantwortet: Im Vertrauen auf die Verdienste der Heiligen, welche die Kirche verteidigt haben svon den Päpsten, die den Namen Pius führten, sind mehrere heilig gesprochen worden> nehme >ch den Namen Pius an. Rom. Heute vormittag 10 Uhr begab sich der Papst in Begleitung der Würdenträger von seiner Wohnung zur Sixtinischen Kapelle, nahm dort die dritte Adoration des Kardlnalskollegiums entgegen und erteilte nach dem Tedeum den Segen. Der Feier wohnten nur die Kardinale und tue hier anwesenden Patriarchen, Erzbischöfe und Bischöfe bei. Zahlreiche Glückwunschdepeschen von Staatsoberhäuptern, Bisclxösen und egen Grasen Pecci. des Dekans, der Protonölare und anderer Zeugen entsiegelt werden. Der Kardinalvikar Respigni hat angeordnet, daß morgen von 10 bis 11 Uhr die Glocken aller Kirchen Roms geläutet werden. Rom. ES verlautet jetzt, daß die Krönung deS Papstes sehr bald stattfinden soll, damit alle KardinLle an ihr teilnehmen können. Man glaubt, daß sie am nächsten Sonntag «folgen wird. Madrid. DaS Gerücht von einem Attentat auf den König wird von der Regierung für unbegründet «klärt. Ebenso sei rs nicht richtig, daß der König erkrankt lei. Petersburg. Zu den einleitenden Verhandlungen der Revision deS deutsch-russischen Handelsvertrages sind, wie die Blätter melden. ruisstcherscitS der Gehilfe des FinanzmintsterS, Timirjasew. der russische Jinanzagent in Berlin Goludew und der Direktor der 2. Abteilung für Industrie lm Finon,Ministerium Langewoi delegiert worden. OertlicheS und Sächsisches. Dresden. 8. August. —* Se. Majestät der König wird sich heute nachmittag 6 Uhr 35 Minuten mittels Sondrrzngcs ab Niedericdlitz mit Sr. König!. Hoheit dem Kronprinzen zu dem bereits mttgeleille» zweitägigen Jagd-Aufenthalte nach R ehe seid begeben. In der allerhöchsten Begleitung werden sich befinden Oberstallnieister v. Haugk, Oberhosjägermeister Freiherr von dem Bnsiche-Strett- horst. General ü In mitte, Generalmajor d'Esta. Kammerherr Graf Rex-Zehlsia und Fiügeladstttcntt, Oberstlelttnant v. Kospoth. Die Jagden finden Donnerstag auf Rehefeld-Alteiibergcr und Freitag auf Nassauer Revier statt. Se. König!. Hoheit der Kronprinz wird nur an der ersten Jagd teiinehmen und bereits morgen Abend von Neheield nach hier zurückkchren. —" Ihre Majestät die Königin-Witwe besuchte gestern die Deiitiche Städte-Ausstellung. Heute vormittag nahm Ihre Majestät anläßlich ihres 70- Geburtstages die Glückwünsche ihres Dienstes, sowie der Palastdame Frau v. Minckwitz ged. Gräfin Einsiedel und des Chefs der Privalvermögensverwaliung Generaladjutant, General der Infanterie v. Minckwitz. Exzellenz, entgegen. Um >/sl2 Uhr empfing Ihre Majestät den Generalleut nant Müller v. Bcrncck und den Präsidenten des evangelisch- lutherischen Landcskonsistoriums v. Zahn, welche die Glückwünsche des Albertvereins und des Franenvereins überbrachten. Um l2 Uhr wurde von Ihrer Majestät der Oberhvstägermeister Freiherr von dem Bnssche-Streithorst. der Kämmerer v. Schimpf und der General ü l» suits Sr. Maiestcit Generalmajor d'Eisa bchnss Ent gegennahme der Glückwünsche empfangen. —* Aus Anlaß des heutigen Geburtstages Ihrer Majestät der Königin-Witwe vereinigte sich die königliche Familie nachmittags 2 Uhr zur Tafel bei Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen in Villa Wachwitz. Für die königlichen und prinr- Uchen Suiten fand im Königl. Schlosse zu Pillnitz zur selben Zelt eine Marschallstasel statt- —* Aus Anlaß des Geburtstages der Königin-Witwe ver- lieh Se. Majestät nächgenannten Personen Earolo - Mevaillen: Goldene Medaille: Frau Pastor Walter, hier. Silberne Medaille: Frau Stodtrat Lorcntz, Glauchau: Frau Rechtsanwalt Körnich, Herrn Rechtsanwalt Körnich, Meißen: Frau General leutnant v. Schmolz, hier: Herrn Obersorstmcister Geheimen Forstrat Täger, Schwarzenberg: Herrn ArchidiakonuS Thömel, Grimma: Herrn Stadtbaurat Bräter, hier: Herrn Tr. med. Klopfleisch. hier: Herrn Dr. med. Böhmig, hier; Herrn Sanitätsrat Tr. Horn, Zwickau i. S: Frau Geheimer des Innern heißt es: „Wie die K. und K. Gesandtschaft in Dresden meldet, kommt es oft vor, daß diese Mission über Anlangen der heimatlichen Behörden die Vermittlung des dortigen Königlichen Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten be hufs Einhebung von ganz geringfügigen Beträgen von in Sachsen wohnhaften österreichischen oder ungarischen Staatsangehörigen in Anspruch zu nehmen hat. Namentlich hat die K. K. Finanz- landesdirektion in Prag kürzlich Ersuchen um Einbringung von Beträgen in der Höhe von 18 und 7 Hellern gestellt. Aus diesem Anlasse hat gelegentlich einer vor kurzem im Königl. Sächsischen Auswärtigen Amt sicittgefundencn Unterredung der Herr Staats minister v. Mek'ch die Ausmerksamkcit des K. und K. Gesandten darauf hinaclenkt. oaß die Einhebung von ähnlichen ganz geringen Beträgen selbst ohne Anrechnung der verwendeten Zeit und Ar beit Wahl nur eine theoretische Bedeutung haben könne, in praxi jedoch einen effektiven Verlust für den Fiskus bedeute, da die Kanzlei, und Pcnlfpcsen —>n Sachsen gibt es keine Portofrei- best für Dicnstslücke —, tatsächlich in jedem einzelnen Falle zu mindest 20 Pfennige, in Fällen jedoch, wo mehrere Gcgenant- worte.n erforderlich sind, zumindest 40 rc!p. 60 Pfennige 'Kosten verursachen. Auch sei es deshalb in den Königlich Sächsischen Ministerien allgemein eingesührier Brauch, von der Einbringung von Beträgen unter 20 Pfennigen prinzipiell ganz ab.'usehen. Mit Rücksicht ans die vorangesührtcn Tatsachen, welche in ana loger Weise auch für,die K. und K. Gesandtschaft in Dresden und im weiteren Umfange auch für beinahe sämtliche K. und K. Missionen und Koniularämtcr Anwendung finden, werden die unterstehenden Behörden zufolge Erlasses des Ministeriums des Innern angewiesen, Reklamationen unter 25 Heller überhaupt nicht an die K. und K. Vcrirciungsbchörden Wester zu leiten." —* Dem Aibcrt-Bercrn sind von einem Dresdner Bür ger, der nicht genannt sein will, anläßlich des Geburtstages der Präsidentin des Vereins, der Königln-Witwe, 10000 Mark zur freien Verwendung für seine Zwecke gestiftet worden. ^ —* In einem der „Rhein.-Westf. Ztg." aus politischen Kreisen Sachsens zugcgangcnen Artikel über die Wahlrechtsänderung lesen wir über die Zunahme der Sozialdemokratie in Sachsen, folgende beachtliche Bemerkungen: „Die letzte große Zunahme der Sozialdemokratie in Sachsen hat tatsächlich mit dem Wcickert, Oberarzt im Feld-Artillerie»Regiment kommandiert Frau Dr. hier: dem . ... . . berfinerinnen Schwestern Margarethe Engel, Margarethe Koch, Emma Neubert, Hedwig Buchholz, Mina Schulze, Martha Schuchardt und Marianne Schulze. —* Bei der am 30. Juli von dem König aus Ullers- dorfer Revier abgeholtenen Hochwlldjagd^ wurden 2 Vierzehn ender, 1 Zwölfender, 1 Zehnender und 2 Sechsender zur Strecke gebracht. Hiervon Hot der König 2 Vicrzehnender, 1 Zehnender und 1 Sechsender geschossen. ... . ^ . —* Dem Professor der Physik und Eletrotechmk an der Kgl. Bergakademie Freiberg Oberbergrat Dr. Erhard wurde das Ritterkreuz 1. Masse vom Albrechtsorden und dem Faktor bei der Mineralien-Niederlage daselbst Bergingenieur Zrnk eisen Titel und Rang eines Bergmersters verliehen. —* Ueber diplomatische Intervention Wegen 7 Hellern lesen wir in der Wiener „N. Fr. Pr": In einem am Sonnabend an den Magistrat und an die Bezirksämter im Wege der Statthalter« herabgelangten Erlasse des Ministeriums deutsche Volk jährlich um rund 1,5 s1,475j Prozent vermehrt, das söcknsche aber am 2,1 Prozent. Es hätte sich in dem IahrlünK 1995—1900 nach dem Satze von 1,5 Prozent um 305000 Köpfe vermehren dürfen, cs hat aber um IIS 000 zugcnommen. also um 110000 über den Durchschnitt. Die städtischen Ausweise verzeich nen für die Jahre. 1901/1902 die Fortsetzung dieser starken Ver mehrung. Ter große Ueberschuß von mehr als 100000 Köpfen in 5 Jahren ist nun ausschließlich aut Einwanderung zurück- zufübrcn und zwar ans den Zuzug von Arbeitern nach den In dustriezentren, was durch die »nverbältnismäßig starke Zunahme solcher Plätze bewiesen wird und auch durch das starke Anwachsen der sozialdemokratischen Stimmen in ihnen, während die mehr ländlichen Wahlkreise eine Zunahme der Sozialdemokraten auf- weisen, die zu dem Anwachsen dieser Partei im ganzen Reich« im richtigen Verhältnis steht. Die Hälfte der Zunahme der sozial demokratischen Stimmen seit 1898 brachten sechs überwiegend industrielle Kreise auf: 115000 Stimmen gab diesmal die Sozial demokratie mehr ab. als bei den letzten Wahlen, davon entfallen 57000 auf die Kreiie Leipzig-Land. Chemnitz, Dresden-Neustadt. Dresden-Land, Zwickau und Reichenbach. Dazu mag noch bemcickt werden, daß >v jedem der nachstehenden außersächsischen Wahl kreise die prozentuale Zunahme der Sozialdemokratie seit 1898 die der sächsischen Kreise nicht nur erreicht, sondern sic häufig übcrtrisst: es sind das die Kreise Solingen, Düsseldorf. Köln- Land. Mülherm-Duisburg, Berlin I, II, IV. VI. Diese Reihe könnte noch sehr weit fortgesetzt werden. Ob die Wähler dieser Kreise auch aus Unzufriedenheit mit dem sächsischen Wahlrecht sozialdemokratisch gestimmt haben, ist noch nickst ergründet worden" —* Nachdem die Gelverbekammer Dresden in Ucbcrein- ffimmung mit den übrigen vier sächsischen Gewerbekammern aus Grund von 8 130s der Gewerbeordnung für die Festsetzung der vierjährigen Lehrzeit im Nhrmachergcwerbe fick: ausgesprochen hatte, hat dos Ministerium des Innern diese ge nehmigt. Es ist daher künftighin in allen Lehrverträgen mrt Uhr . macheüehrliNgen die Lehrzeit auf 4 Jahre z* bestimmen »Kruft und Wissenschaft» f* Mitteilung au» dem Bureau der Königl. Hoftheater. Tie neue Spielzeit der Königl. Hofover wird Sonntag, l en S. Augnft, mit R. WaanerS »Tannhäuser' eröffnet. Der Vorverkauf zu dieser Vorstellung findet Sonnabend, den 8 August, von 10 bis 1 Uhr an der Tageskasse des Königl. Openchauscs statt. Gleichzeitig wird bekannt gnnacht. daß die erste der für die kommende Spielzeit angekündtgten 4 Aufführun gen von R- WagnerS »Ring des Nibelungen" im Laufe des Monats September stattfindet. Die einzelnen AufführungS- toge werden in allernächster Zeit bekannt gegeben. Die Bastei. In einer Landschaft, die man mit einem großartigen, kunst voll angelegten Parke vergleichen möchte, geschmückt mrt mannig- salttgen Reizen der Kunst und Natur, liegt Dresden, Sachsens Haupt- und Residenzstadt. Neben Heidelberg, Stuttgart. Mün chen. Köln und anderen deutschen Städten wird es unter den schönstgelegenen Perlen unseres Vaterlandes genannt. Umgeben non einem grünen Kranze dichtbewaldeter Höhen, die sich längs des Elbstromes mit seinen Dampfern und Segelschiffen, Barken und Booten bis in die bläuliche Feme hinauSzrehcn, untermischt mit netten Villen und stolzen Schlössern, wird cs von Jahr zu Jahr von den Fremden mit Vorliebe besucht. So ist Dresden zu einer Stadt der Fremden geworden: in den sashionablen, stets sauberen Straßen, in den Theatern, auf der weltbekannten Brühl- scheu Terrasse und in dem eleganten Restaurant des gleichfalls weltberühmten Belvedere mit der unvergleichlich schönen Aussicht schlagen die Laute der verschiedensten Sprachen ebenso an unser Ohr, wie auf den schmucken, grün und weiß angestrichenen Dampf- booten, welche stromaufwärts führen nach dem im chinesischen Stile erbauten Königlichen Lustschloß Pillnitz mit dem da- hinter Lufsteigenden B orsberg,'und stromabwärts nach der alten BischoMadt Meisten mrt der neuerdings renovierten MbrechtSburg, die sich, ebenso malerisch über den altersgrauen Häusern .emporheht^ wie die Burg zu Nürnberg über der ehe- wird Dresden wieder malS freien Reichsstadt. Keiner von all d« Fremden aber wir verlassen, ohne di« ..Sächsische Schweiz" Dresden wieder besucht zu haben; einen Auvsnist onyin zu unleineytncn. einen ve». ,u,vn,irn Genüsse versagt und für die Zukunst in seinen Erinnerungen eine empfindliche Lücke läßt. Sei es mit der Eisenbahn, zu Schiff oder mit „eigenem Geschirr", wozu man meinetwegen auch Fahr rad und Automobil rechnen kann, immer genügen wenige Stunden, um ihn mitten in Wald und Berge hineinzubringen, ihn aus dem Gewirr und dem Geräusch der Großstadt i« vaS lieblichste Stilleben zu versehen. . r, Geborene Schweizer waren eS, . welche der „Sächsischen Schweiz" ihren Namen gaben. Sie müssen also doch große keit mit den Formen ihres Vaterlandes hier gefunden sie also getrost bcibehalten. Der Flächenraum, den die Karte der „Sächsischen Schweiz" darstellt, umfaßt mehr als 16 Ouadratmeuen. Die Ouadersand- stein-Formafion nimmt fast zwei Drktteile des ganzen Raumes ein, und daS Bett der Elve bildet daS HaMttzO ««er Gebirgs gegend. Ihrem Zuge folgen die kleinen Flusse und Bäche, die im böhtnstchen Waldgebirge, auf dem V gebirge und im Erzgebirge ihre Quell welche di« Hochebenen des FessenlandcS 'indurchziehenhen Täler sind mit Nadelh urchziehenden ..... r dunkle Wipfel daS fröhliche Grün der und Bäche, dem Hoch- Die Berge, untz die sich . «wachsen, . . . Birken und int mitten ln der xchen, deren anderer Laubhölzer erbeitert, öden die die . . ^ , bekleidet. Di«'Bewohner des Gebirgslande» zeichnen sich durch kräftige Gesundheit, Fleiß und freundliche Geselligkeit ans. Man findet viele Dörfer, die durch ihre Größe und durch gefällige, be queme Wohnungen für die Betnebsamkett des Landmanns sprechen, daneben aber auch in Trümmer gesunkene Burgen und wohl- erhaltene Schlösser, die dem Wayderer das Bild einer ebenso wHrsiasten, al» fchdelustigen Vergangenheit vor Augen führen. Während nun auf dem linken Elbufer, seitdem die Festung Könrgstein aus unbekannten Gründen dem Besuche gesperrt ist, fast nur noch der Rauenstein, Bärenstein, Pfaffen- und^ Pa pu stein besucht werden, beginnt auf dem rechten User des Stromes die Reise bei dem freundlichen Städtchen Wehlen. In dem kühlen, schattigen Uttewalder und .Zscherrcgrund steigt man auswärts zur Bastei und von dieser durch die wildroman tischen Schwcdenlöcher wieder abwärts zum Amselsall Dann gebt es über den sogenannten Knoten weg hinauf zum Hockfteln, in der düsteren Wolfsschlucht hinab ln das Polenztal und durch den Bärengartcn wieder hinaus nach Hohnsrern, von wo man schließlich über den Brand und durch den Tiefen Grund nach Schandau gelangt. Dieses Schmuckkästchen am Elbestrand bildet den Ausgangspunkt für die Partien nachstZ>em Kuh stall, den Winterbergen. dem Prebischtor und vor allem dem Glanzpunkt der Hinteren Sächsischen Schweiz, der Oberen Schleuste bei HinicrhcrmS- dorf mit der unvergleichlichen Kahnfahrt auf dem angcstautcn tiefarünen Wasser. Einen Führer braucht man zum Besuche all' dieser Punkte nicht,- überall sind vom Gcbirgsverein Wegweiser ausgestellt, die jedes Fehlgehen absolut ausschliehen. Tragsesscl und lammfromme Reitpferde für ältere Personen stehen an allen rößeren Verkehrszentren. Aber es gibt in der „Sächsischen Schweiz" auch noch herrliche Gegenden, abseits gelegen, unberührt von dem großen Touristcnstrom und deshalb weniger bekannt und weniger kultiviert, wo sich die Natur noch ihre ganze Frische und Ursprünglichkeit bewahrt hat. In diesen kann man sechs, acht und zehn' Stunden wandern, ohne einer menschlichen Seele zu begegnen, ohne einer menschlichen Wohnung zu nahe zu kom- men. Felsen und Wald, diätes Unterholz, vom Windsturmc ge- brochene und an Ort und stelle vermodernde Bäume, ein Häm- chen Federn, die Stelle bezeichnend, wo eine friedliche Holztaube einem Raubvogel zum Opfer fiel, dann wieder eine kleine Lich- tuna, deren weicher Rasenbodcn von den Hufen kämpfender Hirsche umgewühit wurde, Hirschlosuna auch auf den höchsten und steilsten Gipfeln der B«ge, die der Mensch nur unter Zuhilsc- nähme von seil und Spitzhacke erreichen kann — das ist das ld dieser herrlichen Wald- und Felsen^ildnis, wichste z. " Bi! das von , dieser herrlichen Wald- und chrammsteingebiet und das Wände bietet und in die dtngs nicht hinrinivagen wie sie z. B. der Thorwaldcr ^em Unkundiger ohne Führer oller-
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