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Dresdner Nachrichten : 15.01.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190101158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19010115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-01
- Tag 1901-01-15
-
Monat
1901-01
-
Jahr
1901
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.01.1901
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verugsgedildn I,1m«Il>iI>r»» Z Ml ! di« Pol, 3 ' Bla-: davL kir.Dri»t>n«r Äachnckien' ercchst»«« s,«iich Mo^rn». dir Berber In ^rk»d«v und tcer nach«»'» Umarduna. wo d» .lunliatti», durch «tuen« -«öle» Usr Kvmmiiiivnarc' «nolac. erbauen bas Blatt on Woci»» lagen. dt« «ich« an« San» od«r geceriaae «olae». vl prtt Tdottaiidaadoii «dend« und lvi-rnen« M,rt,eM. züi Ritchiadc einaecandler Schritt tiückk iemc NerdtadUchtrU. Iitr»«»r«chan,chl»ti: ,ml I Lr. II u. »». »«»»«. Leiearamm Adre«««: Lachrichlr» »«««»»». Stgriii-tl 1856 von 1'r.tU M ,«n < i tiltrr trir i». "MW Vin»«„n<!t,akt>i<>>,«, vtittkaokatt- Iteksu. ^Eli-u-knfllioliv^iindtlttunii. ^n»?k>nn>>w«»I un,ili»nlsl,«n. ctucc- lSnttk!»inii,>n in. lli>u»<>. Uu-cik-, dlnl „. 1'-,nn»I»i,<j». kinl,. ,1. I'roe.,,. S 1'rilr IHIbers, (ÜAli'i'eiilmlitlliiiiL, A» ILSolir-distiOl««»* SV. ?iULi« äer ..vl'erüllei' kiseln'lelitsl!" »Ms-tiuktt »iah mr ^omitrni« ron uaä filr ndiiw lisitnn^. Ki»iiii>i-8el»iti- lZokIen L^bsLtrplattvnl i. tvr 6amlai-I.^,unx. Kok-?erck» etc. ?«rv»pr t,kS0 —H» V v, ^ ^ f»1»r>L ^«>l,,«e,te. 2« «vtlln. LlvUIlülI, »««,<««>»KN---N«!! Letegr-Adressei Kachrtchlen. Dresdei» lf Uo^er^LöLliksMel >° gstutte »«N»»I ditl gri! fpikäpiek Lspsttsek - » ^sien^ "». liPchldv Ltl^«r. tzl kd»nX ^ ». Illlmpett ^ z r Ließ mSm« »iS sme M!>M !i ÜUNNdiMN.? >>^l>I»ni-N»-»I«d»-r, Io v«»>,Ikr«r, 8tuov«>». - VnplIMA.LI'KN kvLllsslngl' ümrelm o. engll^k. «Islisnt?«' Unrin-. »orsi- o. ?zlstat8tafs8 Ilepmrmn ?öi 8l IivI, L TL^L»UU»»L ^,LL. ^ jn gilsil MSMII fSsdSN UNl! ?p!M3-l!U3llt3t88 rll biMtglI ?p6i883. ^ LN. El» Baustellenmarkt, Adreßbuch, ttiesnngenenausbmch, ! Muthmaßl Witterung: ! 1 ^H AI »4 I »L» ippilfill Dietrich «che Sparkas>r. Gerichlsverhaiidlunnen Gewerbebaiisconcert. I Froitwclter. ^1knvlil>1, R»L. Der Zweibund. Der rusffsch.stanzösische Zweibund hat lana« nichts von sich Iiärcn lasten und darnach Anspruch auf dieselbe Censur uebabt. wie die grauen, von denen man am weiii„sien spricht, dir ja die beiten >ein sollen. Neuerdtncis bringt der Zweibund sich aber wieder in Mer Mund, und zwar in Folge eines ziemlich heftigen Vrrf;- krieges, der zwischen den makgebrnden Organen der öffentlichen Meinung beider s'ündrr geführt wird. Tirirr Federkrieg hat von nnsiicher Seite die französischen Armerverhältnisfe znm Angriffs punkt und ist keineswegs gegen die republikanische Regierungssorm als solche gerichtet. Ein Beweis dafür ist, dag sich auch die durch aus republikiieundlichen Blätter wie .Wiedomosti" und .Rowosti" an dem Feldzug betdeiligeu und in die scharfen Kritiken der Nowoie Lsiemia" und des .Swiet" einstimmrn. Dle »Wjedo- moiti" argumenliren sogar durchaus zu Gunsten der Republik, indem sic daraus Hinweisen, das; weitere Angriffe auf die Armee null,gedrungen zu einer Aenderung der Regirrungsfvrin führen uiüjzten und dasi jedes Ereignis; dieser Art im Gegensatz zu der 'riedlichen defensiven Republik die Gefahr einer kriegerischen sstensive mit sich bringen würde. Die französische republikanische 'kresse in bisher die Antwort nicht schuldig geblieben und ergeht ach in drastischen Betrachtungen über das Bündniß mit Rußland, die nichts weniger als freundschaftlich und wohlwollend gehalten sind .sinn, die ganze Lage, wie sie sich augenblicklich darstellt, 'cheint den Aationalinen Recht zu geben, wenn diele in leiden- irbastlicher Üsteste der Regierung Vvrwrrsen, daß die von ihr be triebene planmäßige Desorganisirung der Armee zu einer direkten Gesühroung des Bündnisses mit Rußland führe. >zat man nun im Ausland aus Grund dieser Anzeichen den Zweibund ibatiächlich für bedroht in seiner Existenz zu erachten »der nichld Das ist die Frage, die für die geiammle inter nationale Politik von hoher Bedcntung ist und bei deren Beant wortung das realpolitische Interesse Rußlands an einem ferneren .stnaimtieiiaehen oder einem etwaigen Bruche, einer „Broiiillimng', wie die L wlomaten oder Solche, die es werden wollen, sagen, niit Frankreich ben Ausschlag geben muß. Den Angelpunkt für die Ballung Rußlands gegenüber Frankreich bildet das Berhältniß ' I i > orsburg und Berlin. Je besser und zuverlässiger die -nisich cm- .bei! Beziehungen sind, desto lockerer gestaltet sich mit ne' gewioen natnrgeictzlichcn R'othwendigkeit das Band zwischen ' :>»!inb and Frankreich, während »ingekehrt Rußland gezwungen o naher an Frankreich heran zu rücken, je weniger ver lier! --- der srenndwilligen Unterstützung durch die Berliner Politik ein dar' Man kann daher aus dem Stand der Beziehungen ' stRen Derstschland und Rußland steis nii! ziemlicher Sicherheit Schluß auf das Verhältnis; zwilchen Frankreich und Riissiaiid ziehen und umgekehrt. Da mm gegenwärtig die deiitich-niisiiche Freundschaft beiderieits einer Kühle bis an s Herz hinan unterliegt, so müßte also eigentlich der russisch- sranzösiiche Zweibund wieder im Aufblühen begriffen sein, und in der ?knt kann es dann auch deni tiefer blickenden Poli tiker nicht zweifelhaft sein, daß der nngendlickliche Federkrieg zwilchen Rußland und Frankreich keineswegs eine Entfremdung dcr Heiden Rationen bedeutet, sondern lediglich gegen das lozialistifch anaetiänkeitc und antimilitärilche Kabinet Waldeck - Rousseau geiichlci ist. Die Petersburger Diplomatie ist offenbar auf Grund der allgemeinen Lage zu der Ueberzeugung gekommen, daß sie das Zuiammcngehen mit Frankreich heute vielleicht mebr als je braucht, daß ,eden Augenblick Ereignisse eintreten können, die rin Zuihandiein der vollen militärischen Aktionssähigkeit Frankreichs für Rußland dringend wünichenswertk machen. Mit dieser Er- temstniß ist aber eine fürsorgliche und vorausschauende russische Siaalslcnkung nicht in der Lage, ruhig mit anzuiehen, wie eine von demagogischen Instinkten geleitete, gegen höhere Erwägungen unzugängliche Pariser Regierung planmäßig gerade diejenige Organisation zu zerstören sucht, aus deren ungrschwächter Erhaltung für Rußland der ganze Werth des Bündnisses mit Frankreich beruht, nämlich das Heer. Im Lichte dieser wohl- hegründeien Auffassung wäre es durchaus verkehrt, wenn man in Teutichland die herrschende Prcßfehde als Anzeichen eines dauernden Zwicipaits zwischen Rußland und Frankreich ansfasscn wollte. Man darf vielmehr dem .Figaro" ans's Wort glauben, wenn er erklärt, die gereizten Preßartikel würden die vorzüglichen Bezieh ungen zwilchen den beiden befreruideten und verbündeten Nationen nicht iin Geringsten beeinflußen. Ao Rußland der Schuh drückt, läßt sich anr besten ans den jüngsten Auslastungen dcS russischen Botschafters in Paris, Fürsten Unissow erkennen, die in französischen regierungssrenndlichcn Kreisen bellen Zvm erregt und sogar zu der offenen Forderung der Abberufung des Botschafters Anlaß gegeben haben. »Ihre offiziösen Blätter", so 'oll der genannte Diplomat zu einem hervorragenden Nationalisten cic'agt haben, »enthüllen sehr ungeschickt den Plan Ihrer Macht haber. der dahin geht, die Bande zu zerreißen, die Frankreich an Rußland knüpfen, und sich immer tiefer in eine revolutionäre Politik zu vrricnkc». Wir sind den fortgeschrittenen Parteien im Lege. General Andrö (der französische Kricgsminifter) weiß wohl, daß unsere Regierung zu verschiedenen Malen gegen Maßnahmen z^otrjtsien «ußte. die Offizier« trafen, deren Beckstenftc in Rußland gewürdigt werden, wie z. B General Briois und Oberst Bengon. Rußland hat nicht die Absicht, sich in die inneren Angelegen heiten Frankreichs zu mische», aber es darf darüber wachen, daß das seile Pfand seiner Allianz mit uns, daS Heer, nicht an Wertb verliere. Wenn wir das Unglück hätten, einen Kriegsminister von dem Zuschnitte des Generals Andrv zu besitzen, so würden wir nichts dagegen einznwenden baden, wenn die sranzösiicbe Regierung uns Vorstellungen darüber machte. »Schließlich erklärte es der Botschafter als .selbstverständ lich", daß Frankreich »nd Rußland .ein wechselseitiges Aussichts- recht in Heerrsangelegendcilen" znftehe. In Nnßand hat man namentlich auch Bedenke» gegen die Vvn General Andrs geplante Einführung der zweijährigen Dienstzeit Man beruft sich in den Kreisen ihrer Befürworter in Frankreich mit Vorliebe airi das deutsche Beispiel, vergißt aber dabei, daß, wenn Zwei dasselbe tlrnn. es nicht dasselbe ist. Was Deutschland zn der Maßregel veranlaßie. waren in der Hauvt'ache zwei Er wägungen: der stets wachsende Ueberichuß an militärtauglichrn iiinacn Leuten verlanate nach dem Geiste der allqemeinen Wehr pflicht eine gesetzliche Handhabe, die eine Ausbildung auch dieser Elemente ermöglichte, gleichzeitig aber bätte alsdann die Bei behaltung der dreijährigen Dienstzeit unverhälknißmäßig Hobe Kosten erfordert So ist nllo die zweijährige Dienstzeit in Deutsch land eigentlich eine finanzielle Maßregel, deren militärischer Werth durchaus nicht unbestritten ist. In Frankreich dagegen, wo die Bevölkerung ständig abnimmt, ist von einem Ueberichusse an Diensttauglichen keine Rebe. Wohl aber erfreut sich die allgemeine Welnpsticht dort noch immer einer großen Unbeliebtheit und man hofft sie nun volkstbümlicher zn machen, indem man sie odkürzt. Die Partei des Generals Andrs läßt sich afio lediglich von politisch- ovvortunistischen Gründen leiten, wenn sie der zweijährigen Dienst zeit kür die französische Armee das Wort redet. Die leitenden russischen .Kreise erblicken vom Standvnnkt der Bünbnißfähigkeit Fransrrich« in der Znlaffung der Einffnßnahme deiartiger Beweg gründe ans die militärische Politik der Regierung mit vollem Recht ein sehr gefährliches Symptom und es kann ihnen nicht verdacht werden, wenn sie gegen eine solche Gefährdung der Schlagfestigkeit des französischen Heeres und gegen die darin liegende Schädigung des militäriichen Nationglgeistrs energisch Front machen. Daß das von russischer Seite gerade jetzt »nd mit solchem »nvrrbüllten Nachdruck geschieht, läßt sich vielleicht als ein Anhalt zur Be- nstheilung der internationalen Geiammtla^e verwesthen: in jedem Falle beweist aber die lebhafte russische L-orge um die Integrität der französischen Wehrmacht, daß man in Petersburg nach wie vor den größten Werth daraus legt, ein starkes und wohlgerüstetes Frankreich zur Hand z» haben. Neueste Drahtuieldnirqen vom 14 Januar. «Eämnttliclii' ittcltt ai - Privat Mridunaen acicnnrnchiiete» Drvstchcn «lammen von WaNNZ Tet Bureau: die »ni ' vericvcne» ünd wäbrend des Drncl« einaeaanaen.« * Wie». Bei den Stichwahlen in der Slädtckurie wurde in Saaz der Teiitschfostscbnttlicke Scknecker wiedergewählt gegen den Dentichradikalen Herold. In Datschen unterlag der DenlschsorllchrittÜche Fourvier gegen den Dentichradikalen Dichann. Die Deutichsottichriltler verlieren dnber ein weiteres Mandat aus der Stadlkuric Böhmens. In der Städtekurie in Njede,österreich unterlag in St. Pölten der bisherige Abgeordnete Ja; (christlich- soziali gegen den Dentichvolkiichen Bölki. In Baden siegte der Deutschfortichiillliche Marchat gegen den Ehnstlichiozialen Adler. * London Lord Robert s ersuchte vnvakini den Lordmayor von London und die anderen Mapors, die beabsichtigte feierliche Uebeneichuiig des Ebrenbürgerrcchts an ihn auszuichieben. Er habe, wie er snczte, die Empfindung, daß unter den gegenwärtigen iinalückiichen Umständen in Südafrika für einige Zeit keinerlei Festlichkeiten stattfinden sollten. Berlin. (Priv.-Del.s Reichstag. Bei sehr schwach be setztem Hau'e wird in der Berathung des Etats desReichs- amts des Innern sostgesahren. — Abg. Hitze «Centr): lieber die 126M-Mk.-Assaire sei nachgerade genug gesprochen worden, sodaß man sie auf sich beruhen lassen könne. Zn io schweren Anschuldigungen, als ob das Reichsamt deS Innern in vollständiger Abbäiigiäleit vom Centraiverband und noch irgend welcher Unternehmer Bereinigungen stünde, fehle es an allen Be weisen. Das Eenlrum werde daher gegen die Resolution Fischer ans Einsetzung einer Unleisuchungs-Kommission stimmen. That- stichlich leien ;a auch alle gesetzgeberischen Vorschriften erfolgt gegen den Centraiverband deutscher Industrieller. Redner verthelbigt die Bäckereiverordniinassrage und schließt sich Namens des Ceiitrums den Anregungen Baffeunann's und Rösicke's in Bezug ans die Fortführung der Sozialreiorm an. Die Erklärungen des Staats sekretärs «eien auch in diesem Punkte besriedigend gewesen. Zum Schluß plaidiit Redner für ein Reichsaibeitsamt. — Aba. Hoch (Soz.s meint, die Vorwürfe seiner Frastionsgenoffen Fischer und Wurm gegen die Gewerbeaufsicht, speziell gegen die sächsische, seien in keiner Weise widerlegt. In Bauer», Hessen, Württemberg hegte» die Arbeiter berechtigtes Vertrauen zur Gewerbenussicht: iii Sachsen sebie cs daran hauptsächlich durch die Schuld der Auf- sichrsbeamlen. in Preuße» in Folge des bctannlcn Gckcimerlasses, Wen» i» Sachse» ein ähnlicher Gcheimerlaß nicht bestehe, wie komme es dann, daß auch dort die Aussichtsbeamten ablebnten, in näheren Verkehr mit den Arbeitern zu treten. Redner rügt sodann die Verschleppung der Reform des KrankenversicherungSgeiekes. der Regelung der Verhältnisse in der Kinderarbeit re. Bei der Hand- babung des Krankenversicherungsgesetzcs würden die Sozialdemo kraten als Bürger zweiter Klasse bebniidelt. schlechter als die nicht- organisirten Arbeiter, und zwar aus Anweiiung von oben herab. «Biccpräsibcnt Büsing ruft de» Redner wegen Vieler Wendung zur Ordnung) — Staatssekretär Gras Pofadowsk»: Wir würden sicher weiter kommen, wenn Sie alles Das etwas rnbiger. sach licher behandelten. Wenn man Tag für Tag solche Angriffe er fährt, und solche Anklage» hört, so werde nicht nur ick, dagegen abgestumpft, sondern ancd die verbündeten Regierungen und untere Beamten. Mißstände in Bäckereibekrieben gebe er z», aber rin vorsichtiges Vorgehen sei geboten, sonst stelle man die Existenz vieler Klein- und Mittelbetriebe in Frage. Hinsichtlich der Ge- werbeaursicht und der Inspektoren-Benchtc halte er das am Sonn abend Gesagte in alle» Punkten aufrecht. Was die z» große Milde der Gerichte bei Verstößen der Unternehmer gegen die Ge werbeordnung anlange, lo habe dle preußische Regierung die Auf merksamkeit der Oberstaatsanwälte hieraus durch besonderen Erlaß gelenkt. Auch habe sich das Reichsamt des Innern dieierhald an die Einzelregieriiiigen gewendet, also Alles aethan. was es thun konnte. Bezüglich der Verhältnisse im Gastwisthichastsgewcri» werden bei der preußischen Regierung Retormerwägungen ge pflogen, ob und wie etwa die Vorschläge der Reichskvmniiision at znändern seien, inwieweit ein Befähigungsnachweis in dein einen oder anderen Gewerbe einzusühren «ei. wird noch erwogen. Abc daß die Einführung eines solchen Nachweises leine allgemeine sein könne, darüber hat sich die Reichsregierung bereits offen aus geiprochcn. Was den Verkehr der Gewerbeaussichtsbeamlen mii den Arbriteroraaniiakionen betreffe, so sei derselbe von dem Berlevsch'sichcn Erlaß durchaus nicht verboten worden, im Gegen thcil. die Beamten sollten mit den Organisationen verkehren, sie sollen denselben nur nicht amtliche Bescheide ertheilen. damit sich jene Oraaniiationen nicht als qu.ini amtliche Organe zwiichen Arbeite, und Bcpörden ichieben. Die Vorschläge wegen Beichränkung de' Selbstverwaltung der Neichs-Htliskassen seien reine Privataröeii eines einzelstaatlichen höheren Beamten. Das Reichsamt des Innern trage dafür keinerlei Verantwortung — Sächsischer B ev o l l m ä ch t i g k e r D r. Fischer weist die Grundlosigkeit der Hvch'fchen Angriffe ans die sächsische Gewerbcaussichl nach. Geh Rath Werner tritt den Angriffen der Sozialdemokraten aus die Art der Herausgabe der Geweroeanssichlsderichte ohne aus reichendes Genrralregitter entgegen. — Abg. v. Czarlinski erhebt Beschwerden über die Art der Eiviragung von Familie» Namen polnischer Herkunft in die amtlichen Register und be'chwei" sich über Vorgänge bei der Volkszählung, sowie über Ka'sirung pviniicher Stimmzettel bei GewerbegerichkSwahien in Polen. Abg. Müller-Meiningen (steis. VvllSv) fragt, wann ei» Urhebcrrechtsgesetz bezüglich bildnerischer und vhotogrcwhfichei Erzeugnisse zn erwarten iei. Wie stelle sich das Reich serner zu den Staaten, die der Berliner Litterar-Konvention nicht bei getreten seien? In wünschen iei eine Revision des Waarenzeicben geietzes, ferner eine Verordnung auf Grund des Gesetzes über den ttniouleren Wettbewerb betreffs des Kleinhandels mit Kohlen uw Coks. Dringend nöthig sei ein absolutes Verbot sür die Hcrstelt »ng und für den Verkauf vvn PhoSvkor-Streichbölzern. — Abg Horn-Sacbien (Sozi verbleitet sich hauptsächlich über den Umfanq der Kinder und Frauenarbeit in Sachsen, insbesondere in Gestalt der Heimarbeit, und sagt, daß die Sonntagsruhe Vorschiisicn zum größten Dheil nickt eingehaiten würden. Abg Rölickc «Bund der Landwirthei bemerkt betreffs der 12 OM Ml. Afsaire. bei der Vorbereitung der Handelsverträge Hobe es sich uni viel Schlimmeres gebandelt, da aber habe die sozioldemotrotüchc Partei keinen Lärm geschlagen. Auf die Perion Posadowskm komme es dabei nicht an: wäre dieirr wirklich Agrarier, da würd> er zum Beispiel längst daiür gesorgt haben, daß d«e «ubventionirten deiillcden Dampfer nur heimischen Proviant verwenden. Rednei fordert dann unbedingt ein Verbot der Einsuhr von Wurst und Bück'ensieisch. auch im sogenannten Grenzverkehr, bedaner!. daß sich beim Flkiichickaugesetz äußere Einflüsse zu Nngunstcn dei Kvmmiisivnsbeschiüsse geilend gemacht hoben und tadelt, daß die Marine sich noch vor Thorcslchiuß mit einer Unmenge ausiändi «cher Fleischwaaren versorgt habe. Endlich legt Redner Verwahr urig ein gegen eine Verschleppung der Feststellung des neuen Zolltarifs - Hierauf erfolg! Vertagung. Morgen 1 Uhr : Fort ictzung, vorher Duell-Interpellation. — Schluß 6V« Uhr. Berlin. Der BundeSrath bat die Vorlage best, den Entwurf einer Geschäftsordnung für den Reichs-Gesnndhcilsratl« dem zuständigen Ausschuß überwiesen. Berlin. (Priv.-Del ) Das tAbgeordnetenhans berieth heute den Etat. Abg. Fritzen (Centr.) stellte fest, daß de; künftige Etat leider kein Spiegelbild der wirthschastlichen Lage des Landes sei und daß man jetzt aus sieben magere Jahre rechne» müsse. Hinsichtlich der Auffassung des Berbälknisses der Einzel staute» stimmt Redner mit dem Finanzministcr. dem er im Uebrigen für seine Verwaltung Dank sagte, nicht überein, er vcr misse im Reiche die nothwendigc Sparsamkeit. Redner forder! Einbringung eines Schuldotationsgeietzes. Beseitigung der Reite deS Kultiukamvies. und ans Grund der Ergebnisse des Prozesses Slernberg beschleunigte Reform der Kriminalpolizei. Endlich er kannte er an, daß die Kanalvorlage diesmal ohne Drohung ein gebracht iei Abg. Graf Limburg «kons.s wies- darauf hin. daß das Ccnlrnm im Gegensatz zur heutigen Ausführung Friyen's doch stets für die politische Selbstständigkeit der Einzelstaaten. die ohm finanzielle Selbstständigkeit nicht denkbar seien, eingetrcren sei Die fundamentale polstiichc Frage sei angcnbiicklich die Verhütung des weiteren Rückganges der Landwicthschast. Redner heiürwnrte! bessere Dotation der Provinzen und empfiehlt enttchiedene Förderung des Deutschthums im Osten. Endlich erklärte ec. daß feine Freunde der Konalvorlage dann zustimmen würden, wenn sie die Ueberzeugung gewinnen sollte», daß die Vorlage die wirth schaftlichcn Interessen aller Landestheile gleichmäßig wahre, umso mehr, als sich der Ministerpräsident in so bestimmter Weise für die Interessen der Landwirtlnchast ansgeipiochen habe. Abg. Richter isreii. Vvlksp.) erklärt die Mignei'ichc Finanzpolitik für falsch, ebenso wenig wie inan die Zutunfl belasten solle, dürfe man Gelber für sie amammeln. Berlin. (Priv.-Tcl.i Der Entwurf einer Geschäftsordnung für den N c i chs g cf» n d h e i t s ra > b ist dem Bundesrarh zn gegangen. Darnach besteht der RcichsgestindheitSrath ans den vom BundeSrath auf fünf Jahre gewählien Mitgliedern und dem leweiligcn Abkheitnngsvorfleher deS Kajseriichcn Gesundheitsamtes Zu den Verhandlungen können auf Sondergebieten erfahrene Sach verständige durch den Vorsitzenden zugezogen werden. Der Reichs oder Landes-Centraibehvrdc fickt es stet, zn Beralhniigen. ,,n der sie bclhciligt find, Vertreter zu entsenden. DemReichsgesimdheitsrall.. dessen Beihandlungc» vertraulich sind, liegt es ob, daS Kaiserliche Gesundheitsamt bei der Eliiillniig der diesem aus dem Gebiete der Medizinal- und Vcterinärpostzei ,»gewiesenen Ausgaben zu unter stutzen Es werden 9 Ausschüsse gebildet für 1. Gesundheitswesen im Allgemeinen (insbe onderc soweit Wohnung. Heizung, Lüstling. Beleuchtung. Bekleidung. Schule, Bäder. Bestattung und Tran« Port von Leichen in Betracht kommen): 2. Ernährungswesen 8. Wasserversorgung: 4 Gewerbe-Hygiene: K. Seuchenbekämvsung. 6. Heilwesen im Allgemeinen (insbesondere Unterbringung, Be Handlung und Transport von Kranken): 7. Heilmittelweien 8 Schiffs- und Tropen Hygiene; 9. Veterinnnvesen einschließlich Fleischbeschau. B e r I i n. Der ReichSkanzlerr Gras Bülow stattete gestern am Eichen Neuiahrstage, dem russischen Botschafter Grafen v. d. Osten-Sacke» einen längeren Besuch ob.
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