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Feurrzauder. ^ " Etlbrtelvomvefu«. Immer. wenn sich t«r Alte einmal räkelt, bläst man trapßen Alarm. Auch diesmal- Wohl die wenigsten habe» Vne Vorstellung von solch einem AuSbruch: und noch weniger von der Topographie de» Vulkan». Der ganze Feuerzouber »Kd wahrscheinlich am 2. Dezember vorüber sein. Immer» bi»: gedroht bat der BergeSalte diesmal gehörig! Um da» »tt verstehen, tzer etliche» zu seiner Topographie: Bei einem Ausbruche tm Jahre 1008 stürzte der Scheitel de» Vulkan» zu» fammen. S» bildete sich ein Kessel, riesenhaft. Die Wände ringsum waren nun ein Ring ron 000 Meter Durchmesser. Und der Kcllel hatte eine Tiese von etwa 800 Meter. Aus seinem Boden formten sich zwei SruvtionSkeael. Dt« stellten — innerhalb de» Krater» — ein Mtniaturbild de» Berges dar mit seinem Ncbengipfel. der Somma. So batte der Vesuv UÜd au»ges«hen- Au» beiden Kegeln floh seitdem Lava. Die füllte den Kessel von unten auf. und zwar stärker an der Nord feite, al» gegen den Golf bin. wo die Drahtseilbahn emvorführt und sich da» Observatorium befindet. Dort war der Unter schieb zwischen Keskclboden und Kraterrand noch sehr erheblich: und von dort au» konnte man in den großen Krater hinab» steigen. — Nun folgte 1022 ein prachtvoller AuSbruch. Dabet »errth der eine der Kegel und flog in die Luft. Der Grund de» Krater» Kob sich damals «in etliche Meter. Seit icner Zeit war also nur der ü b r i g g e b lt e b e n e Kegel in Tätig keit. Au» seiner Mündung und einer seitlichen Svalte strömte die Lava aus den Kesselboden. Bei dem ietztgen Ausbruch zerriß dieser Kegel ans seiner Nordsettc von oben bis unten. Ein gewaltiger Glutstrom ergost sich: immer in den Krater, füllte die nördliche Hälfte fast ganz, stiest an den Kraterrand und über diesen hinaus und brach in das draustcnliegende Balle dell' Inferno ein. in das „Höllcntal". Das ist eine Senke, die fast den halben Berggipfel nordsettS umgibt- An der Talwand rinnt der Fcuerstrom hinab: sechs Meter breit und zwei Meter dick. Er wandert mit einer Schnelligkeit von drei Meter in der Stunde. Aber er kühlt sich rasch ab und hat bi» zu der Mauer, die das Tal nach unten abschlicstt- im Augenblick noch einen Wea von SM Meter. Seine Richtung nimmt er gegen das Bergdorf Terzigno. Das liegt etwa drei Kilometer entfernt vom unteren Oucrrand des Höllen tals. Aber, selbst wenn der glühen'»- Katarakt über dies Tal binauöströmte, er würde schwerlich Terzigno erreichen. Da zu ist seine Geschwindigkeit zu gering: indem Ne so wandern, erstarren die Lavamassen zu rasch. Deshalb ist keiner der Leute von Terzigno geflohen. Ruhig gehen Ne ihrem Tage- werk nach, und in den Nächten bewundern Ne das Feucrbild von unbeschreiblicher Grostartigkeit- Um den «rosten KratcrkeNcl zu füllen, sind zunächst «in- mal 850 Millionen Kubikmeter Lava nötig. Bei dem gegen» wärttaen Ausbruch sind — schätzungsweise — fünf Millionen auSaeflollen. Mar Geist ler. »tchtdesetzt« Zimm«r. hielte» dt« Menge mit Aevolvrr« in Schach, str«ut«n dem Kassrnibeamte« Pfeffer in dir Augen und raubten die Kusse mit etwa VOM Mark Inhalt. Beide Ver» brccher konnten festgenommen werden. Dt« Täter sind zwei Brüder au» NegenSHurg, der Diplomingenieur Moritz Horn und der vanbwirtfchastSingenteur Fritz Horn. Da» gerauhte Geld konnte vollständig detgebracht werden. Vermischtes. Sivwethunq de« kVüftrschiff»« „schwer'«". Am Mittwoch erfolgte die offizielle Einweihung deö neuen Fährschiffes .-Schwerin" für die Strecke Warne münde-Gsedser durch den Generaldirektor der Deutschen RcichSbahngrsellschaft. Dr. Dorpmiiller. Die Reichs» und Landesbehörden hatten zahlreiche Vertreter entsandt. Auch vom Generäldirektoriat der dänischen Staatsdahncn waren einige Herren erschienen. Generaldirektor Dr. Dorp müller wies in seiner Elnweihungsredc darauf hin, daß es heute die BerkchrSbezichungcn wieder anzuknüpfcn und auszubauen gelte, die de» Krieg gestört habe. Deutschland bilde das Herz Europas. Zwischen Nord und Süd, Ost und West flute der Verkehr durch unser deutsches Vaterland. ES tst ein gegenseitiges Geben und Nehmen, getragen durch Schiff fahrt und Eisenbahn. Das Fährschiff bilde ein wichtiges Glied in der Kette der Verkehrsmittel. In den nächsten Tage» mache nach 28jährigem Dienst das Fährschiff „Friedrich Franz IV." seine letzte Fahrt. Das neu« Fährschiff „Schwe rin" zeige einen hohen Stand der Technik. Nur ein Drittel der Brcnnstoffkosten brauche man auf dem neuen Schisse zur Vollbringung einer höheren Leistung als auf dem alte» Schiff«. Dr. Dorpmiiller zollte zum Schlüsse Anerkennung den Händen, die am Werke gearbeitet haben. Die Rede des Generaldirektors klang aus in einem Hoch auf das Land Mecklenburg und auf Deutschland. Der Ministerpräsident des Landes Mecklenburg erwiderte und mies besonders auf die Notwendigkeit des Ansammeiiavbcitcns zwischen Land, Reich und Reichsbahn in VerkehrSfragcn hin. Sin unverschämler K-stenraub. In Landshut drangen am Mittwochmorgen während der Auszahlung der Pensionen im ^Bahnhof zwei elegant ge kleidete maskierte Burschen in das hauptsächlich von Frauen Postdtebsiühle auf ein«« amerikanischen Uedrrjee- Kampfer. Auf dem U«Serseed<unpf«r „George Washington" wurden lm Laufe diese» Jahre» zweimal auf dem Wege nach Europa große Postdivbstähle verübt. Wertbriefe, die für Deutschland bestimmt waren, verschwanden auf unerklärliche Welse. Zu nächst gerieten deutsche Postbeamte in Verdacht, bis cs dem dortigen Detektiv gelang, den amerikanischen Steward Rosen- berg auf frischer Tat zu ertappen und der Polizei zu über- geben. Der Verhaftete räumt« die Diebstähle ein, verweigerte aber über den Verbleib seiner Beute die Auskunft. Als nun die „Washington" »ach Plymouth in Dock kam, entdeckte man in einem Versteck für 1 Million Mark Werte, die Rosenbcrg aus den Pvstsäckcn gestohlen hatte. Der Verbrecher, der nach Amerika gebracht worden war. wurde jetzt in Neuyork zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. " Siebe» Tote auf der Zeche d« Wendel. Nach Mitteilung des Obrbergamics Dorlmund hat sich die Zahl der Toten aus Zeche Wendel auf 7 erhöht. ** Gesängniöftrasc siir Fnnduntcrschlagung. Das Schöffengericht Berlin verurteilte -cn Krastwagcnführer Hör lieber wegen Fundunterschlagung zu 8 Monaten Ge- sängntS. Er hatte eine Aktentasche mit 58 000 Mark, die zwei Beamte des Auswärtigen Amte» in seinem Wagen hatten liegen lasten, nicht abgeliefert. Der Angeklagte legte Be rufung ein. ** Ein Insant«r1egelchos> anSgehnstet. Ein höchst sonder barer Borfall wird aus Geiselhörtng in Bauern be richtet: Der Weinbauer Bäumel von HainSbach hatte als Frontsoldat einen Steckschuß in die Achsel bekommen. In letzter Zeit stellte sich bei dem Manne schwerer Husten ein. der tron ärztlicher HUte nicht nachlasten wollte. AIS er dieser Tage wieder einmal heftigen Hustcnanfall hatte, der von «rosten Schmerzen begleitet war. hustete Bäumet plötzlich eftn französisches Infanteriegeschotz aus S-itber befindet er fick wieder wohl. ** Strafaussetzung sür Gräfin Bothmer. Ein Gnaden gesuch der Gräfin Bothmer war verworfen morden. Die Pots damer Strafkammer hat am Donnerstag entschieden, der Gräfin Bothmer eine Strafaussetzung von drei Jahren zu- zubilligcn. * „Gefährlich, die Tiere zu necken!" Die fünfjährige Tochter des Chcss der königlichen Oper in Stockholm, des bekannten Kammersängers John Forsell, die mit ihrer Wärterin am Dienstag nachmittag den Stockholmer Naturtiergarten auf Skansc» besuchte, steckte in einem unbewachte» Augenblicke ihre Hand durch das Gitter des Bärenzwingers, in dem mehrere braune Bären untergebracht sind- Ehe die Kleine ihre Hand noch znrückzichcn konnte, hatte einer der Bären diese voll ständig vom Arme des Kindes abgebtfscn. ** Riesensilmexplosion in Budapest. In einer Ftlmverleih- anstalt Fanamet ereignete sich ein« große Explosion, bei der mehrere Leute erheblich verletzt wurden. Es explodierten etwa 8 Meterzentner Film. ** Hauscinftnrz ln Nizza. In einem Borort von Nizza ist am Mittwoch früh ein Gebäude et «gestürzt, in dem Ar- mcnier wohnten. Man befürchtet, «daß verschiedene Personen »ms Leben gekommen sind. Die Ausränmungsarbeitcn siu>d im Gange. * Mussolini als Borna«« »nznliisslg. Durch einen Erlaß des italienische» Ministcrrates ist es den Standesbeamten streng verboten, in Zukunft in die Geburtsregister andere Vornamen als btc im Kalender verzeichneten eiiizutrageu. In der letzten Zeit hatte sich nämlich in Italic» der Brauch ei», gebürgert, den Neugeborene» Vornamen wie Mussolini, Ännuiizto, Matteottt u. a. zu geben. Radikaler gestimmte Eltern hatten ebenfalls das bringende Bedürfnis, ihren Sprößlingen ihre politische Ueberzeugung sür das ganze Leben in Namen wie: Revolution, Republik, Freiheit, Anarchie usw. anzuhäiige». Man kann dem italienischen Ministcrrat sein entschiedenes Einschreiten gegen solche Geschmacksverirrungen lebhaft »achfühlen. * Schwedischer Humor. Der wissenschaftliche H e i r a t ö a n t r a g. Er: „Mein Fräulein. Sie sind der Abcndstern". Sie: ,-Sie sind aber wirklich der erste, der mir das sagt". — „Erlauben Sie mir also, die übliche astronomische Belohnung dafür zu erbitten." — ,LSas meinen Sie damit?" — „Dem neuentdccktcn Stern meinen Namen geben zu dürfen." — Sicher ist sicher. Die alte Jungfer: ,-Ich habe gleich die neueste Orthographie erlernt, damit man mich nicht etwa sür ein älteres Fräulein hält." Wegen ihres Velde» fttzengebiieden. Ein sentimentaler, trotzdem aber tragischer Liebesroman wird aus Shikago gemeldet. Eine der begütertsten Damen von Lhikago, Miß Henni Drops, wurde wegen Verfolgungs wahn tu eine Nervenheilanstalt elngeltcsert. Ihr liobcbodürs- ttgeS Herz drängte zu einer Heirat, und bei den Vermögens» Verhältnissen, in denen sie sich bofand, hatte sic genügend Be werber. Aber sie schlug alle aus, weil sie ihres (Veldes wegen nicht geheiratet sei» wollte. Da verliebte sie sich in einen jungen Ingenieur, den sic zufällig auf einer Reise kennen» lernt«. Mr- Gotthall erwiderte tho« Annotsung, und beglückt wollte Henni Drops ihm ihre Hand zum Ehcbunbe reichen. Aber da setzte sich wieder die Vorstellung in ihrem Hirn fest, daß Mr. Gotthall sie wegen ihres Geldes heiratete. Vs war dem jungen Ingenieur natürlich nicht verborgen geblieben, daß seine Angebetete zu den reichsten Einwohnern von Chikago gehörte. Trotz seiner Versicherung, daß nur die Liebe ihn zu einer Heirat veranlasse, konnte er sie nicht von seiner Zu neigung überzeugen. Mr. Gotthall, den die Zweifel seiner Geliebten quälten, schlug thr vor, auf ihr ganzes Vermögen zu verzichten, sich mit ihm in einem Äoarding-House ein» »logieren und dort einzig »nd allein von den Einkünfte», die sein Beruf ihm brachte, zu leben. Anscheinend ging die Mil lionärin darauf ein. Aber sic konnte selbst dann noch nicht ihre Zweifel, daß ihr Reichtum sein Auge auf sie gelenkt habe, töten. Der Stolz des Mannes war nunmehr tötlich gelrosfcn. Er wandte sich von ihr ab und erklärte, nicht wieder zurück- kchrcn zu wollen, bis sie ihn riefe. Aber dieser Ruf erklang niemals. Miß Henni meinte, daß er sich, wenn er sie wirklich heiß liebe, er sich nie hätte von ihr trennen können. Ihr, die von Reichtum und Wohlleben umgeben war, war unverständ lich. daß der Stolz eines Mannes so groß sein konnte, wie seine Liebe. Ja. größer noch. Aber ihr Herz konnte für keinen anderen Mann mehr etwas empfinden. Ta sie von ihrem Geliebten nichts mehr hört«, zog sie sich verbittert auf ihre Güter zurück. Dort lobte sie noch zehn Jahre in der steten Erwartung, daß irgend ein Lebenszeichen des Geliebten sie erreichen mürbe. Unter dem Druck dieses ständigen War tens begann ihr Geist sich zu mnnachtcn, bis sie endlich als Nervenkranke in eine Heilanstalt gebracht werden mutzte. Also auch die Millionen sind nicht tmmer Glückbrtngcr. Sin neuer Vistrr d'Son in Budapest. Ein merkwürdiges Doppelleben hat dieser Tage auf einem Budapester Polizeirevier ein jähes Ende gefunden. Wenn man die Geschichte der jungen Irene S. liest, glaubt man sich ins l8. Jahrhundert zurückversetzt. Ein zweiter Faublas oder Ritter d'Eou, trug Irene S. zehn Jahre lang Männerkleidung und leistete sich, unbemerkt, und ohne daß ihre Partner den geringsten Verdacht schöpften, ebenso unglaubliche wie rentable Flirts. Das ft»ige Mädchen, das übrigens ihre Eltern nicht gekannt hat. lebte bis zu ihrem 17. Jahr nicht anders, al» junge Mädchen in diesem Alter ihr Dasein verbringen. Eine» Tages kam sie ans den merkwürdigen Gedanken, sich als Mann zu verkleide» und unter dem Namen Eugen Bekanntschaften anzuknüpfe». Der junge Mann mit seinem zarten Mädchen gesicht mußte alsbald bemerken, daß von ihm eine ver führerische Wirkung aus die ftmgcn Mädcch» ausging. Mit einem außergewöhnlich praktischen Sinn begabt, erkannte er bald, daß sich die verschiedenen Liebschaften recht rentabel ge stalten ließen. Eugen fand als gut ansscßender, wenn auch vermögensloser junger Mann im heiratsfähigen Alter leicht Zutritt zur Gesellschaft. Er brauchte nur zu wollen, und alle Mädchenherzen flogen ihm zu. Er nahm mit unüberiress- licher Grazie die zahllosen Geschenke, die die Freundschaft erhalten, und mit denen ihn seine nicht minder zahllosen Ver ehrerinnen zu erfreuen pflegten, ebenso an wie die mehr oder aninüer ansehnlichen Geldsummen, die ihm von hoffnungsvoll ge stimmten Schwiegereltern als Vorschuß aus die künftige Mit gift diskret überreicht wurden. Kein Mensch schöpfte Verdacht: Eugen war eben ei» Tausendsasa, ein viclbegehrter Adonis, glücklicher als die anderen jungen Männer, und niemand stellte sich die naheliegende Frage, warum denn der schöne Jüng ling nicht irgendwo zugriff und eine Braut hcimfübrte. Aber der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht. Eines Tages schloß der junge Mann Freundschaft mit einer Dame, die den Passanten der Nakocznstraße recht gut bekannt war. Auch diese Schöne bewies eine freigebige Hand, aber sie erlebte eine Enttäuschung: denn das Verhältnis fand nicht den Ab schluß, den man in diesen Kreisen als selbstverständlich ansieht. Die enttäuschte Venns wurde stutzig, und es kam dieser Tage bei einem Zusammentreffen aus der Rakoczystraßc zu einem heftigen Wortwechsel, in den sich zwei Polizisten eiiimischten. Man ging dann gemeinsam zur Wache, wo der Liebling der Budapester Frauen ei» umfassendes Geständnis ablcgte, daS letzt das Tagesgespräch der Donaustadt bildet. Irene S. wurde, da ihr keine strafbaren Handlungen nachziiweisen waren, wieder ans freien Fuß gesetzt. t-iäkroäkr>ilk ln sömtt. 5ko//arken /Ke/Äe/' /ür Skra-Se u. 6esekk<üa/it /(os/ü/n/'öeke kn se/len §xo-8er -4asa-aSk u. a/kea 6>öLen ru Sik/t§srea Keksen. Lkeks Fkv-Ses Z.a§e^ «ka,ke Damen. Sesrkrchls / Lc/cs IVet-erAasso / am -1/tmarkk. »« ^ T«r — 8ck»l Sek kssi» /n/r. 6a^k Slakse^ ^oSaa/r«k/-a-ös S-S I Oo/'k MtZen Ses/e SMAlSle Htta/k'Een /V'erse