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.1**5 Doraden--Blaü SS. Jahrgang. AK 24- «tttt-»«. 24. Val 1222 Dr-«->ü«rtft: N-chrüh^o g«ns»rrck»r- Sam-Mnunun» SSgckl. vor sör Lachi,,lprS«>,.- S0011. B-Mg-><S-biihr Anzelg-n-Pr-»«. U-UZM*' Scheyll,»»«« u»d . . , »»rl«,ftr«ß» SS1^0. U. ««l», »«»vi^ch » »Mch«« i» »««»«. PMch«s^K«M. 1V«S Nachdruck mir m» d«a»chrr «rnrliruanqad« (.Drradnrr «achr.-» MMft,. — Uiwrrian^, Schriftstück« werden nicht aosdewafte, Günstiger Verlauf der Pariser Verhandlungen Abwendung -er Sankllonsgefahr? Berlin, 2S. Mai. DaS ReichSkabinett hat gestern seine Erörterungen über daü ReparattonSproblem noch nicht zu Ende geführt und ist heute vormittag wieder zusammen, geirrtem Man ist in Rcgtcrungskreisen der Meinung, das; die Anwesenheit deö R e ich S s t u a n z m t n ist e r S Hermes in Berlin erforderlich ist. Man hat sich deshalb mit thm in Verbindung gesetzt, um festzustellcn. ob er möglichst schon Mitte der Woche wieder nach Berlin zurttckkchren kann. Da der Minister selbst den Wunsch hat, bereit» Mittwoch abend Paris zu verlassen, so ist damit zu rechnen, daß er bereits Mitte der Woche wieder in Berlin anwesend sein wird. Nach den Pariser Abendblättern scheinen die Verbandlungcn Hermes' mit den einzelne» Mitglieder der WiedcrherstellungSkonuntssion einen sehr günstigen Verkauf zu nehmcm „Jntransigcant" schreibt sogar, es scheine festzustchen, Last die offiziösen Vor- schlage, die Hermes biö setzt gemacht, von der Wieder, berstellnugskommissivn mit gewissen Aenderungen als so zufriedenstellend angesehen würden, dast Hermes seine offiziellen Vorschläge unterbreiten könne. Demnach wäre also die Gefahr von Sanktionen am Ü1. Mai als bc» festigt anzuseheu. Paris, «3. Mai. Die Verhandlungen der NeparationS- svmuüssiou über die Erledigung der am 31. Mai akut wer dende» Frage gehen sehr langsam von statten, weil die französische Negierung zunächst neue Erklärungen vom Finanzminister Hermes erwartet. Soweit bisher scstzu- stellcu war, hat die französische Negierung bis jetzt offiziell noch keine Befehle erteilt, welche aus militärische Sanktionen schließen lassen. Zusammentritt -es Anleiheausfchussss. Paris, L3. Mai. Heute wird unter dem Vorsitz des bel gischen Vertreters in der Reparationslommission de la Eroir und unter Leitung der Kommission selbst der euro. pätich amerikanische Finanzausschuß zusammentreten, um die Mittel zu prüfen, die Deutschland behilflich sein sollen, seinen Verpflichtungen nachzukommcn. Die Finanzleute werben versuchen, sich über die Bedingungen zu einigen, unter denen es möglich ist, Deutschsand die pekuniäre Hilfe zu bringe», deren es bedarf. sW. T. B.s Die „unvermeidliche" Finanzkonirolle. London, 28. Mai. „Morning Post" schreibt, das wich tigste Anzeichen sei. daß die amerikanischen Bankiers end lich den Zeitpunkt praktischer Lökungs möglich, ketten für gekommen erachteten. Wenn ein Morgan sich selber über das Weltmeer bemühe, so tue er dies gewiß nicht bloß, um theoretische Erörterungen zu suchen. Daß er große Schwierigkeiten zu übecmtnden finden werde, wisse er wohl selbst am bestell. Die ganze Aulethcfrage sei direkt abhängig von der offiziellen Antwort, die Deutschland ans dte Forderungen der Reparationskommifflon vor dem stk. Mai z« erstatte» Hab«. Dentichiaud must sich dabei sagen» daß die unvermeidliche Finanzkontrolle im Falle einer Anleihe mehr dem Nankierausschuß als der Ncparatiouskommlssiou eiugeräumt sein werde, daß sie als eine Kontrolle auf rein geschäftlicher Basis zwischen Gläubiger und Schuldner darstelleu würde ohne jeden Beigeschmack einer Beeinträchtigung der politischen und administrativen Hoheit Deutschlands. Das Blatt ver weist dann auf die gestrige halbamtliche Erklärung aus Washington, die dte Bereitschaft bedeute, dte ganze Kriegs- schnlbenfrage, also auch unter Umständen daS Problem einer gegenseitigen Schuldenstreichung zusammen mit euro päischen Sachverständigen anszurollen, ivenu der erste Schritt, die Verhandlungen über die Reparativnsanleihe» Erfolg gehabt haben werde. Die Tschechoslowakei und die Reparationen. «Eigner Drahtbertcht der „Dress». Aachrichte n".) Paris, 23. Mat. Nach nur kurzem Aufenthalt in Berlin, kehrt« der tschecho-slowakische Gesandte. Tusar, nach Prag zurück, um sich am Mittwoch zu einem nierwöchent. lichen Aufenthalt nach Paris zu begeben. TusarS Pariser Reise wird große politische Bedeutung beigelegt. Nach Andeu tungen hiesiger politischer Kreise wäre anzunehmen, daß Tusar die Mission hätte, i« der Nevarationsfrage die Rolle eines Vermittlers nach einem von Mafarnk und Benesch ausgearbeitctcn Plan zu übernehmen. Schon vor seiner Reise nach Genua hat Benesch einem englischen Ausfrager erklärt, daß Deutschland außerstande sei. die Reparationen nach der festgesetzten Art zu bezahlen. Die gesamte tschechische Presse erörtert die Gefahren, die sich auS einem Mißerfolg der Pariser BerhandlunAr über das Repara- tivnsproblem für Mitteleuropa eMven könnten. Mau bezeichnet den 31. Mai als den krtischste» Tag erster Ord nung und die im Außenministerium redigierte Woche«, schrift erklärt, ohne vernünftige Liquidierung des Re- paratiouSproblems sei jede europäische Konferenz wertlos. In BeneschS Organ „Lzas" behandelt der tschechische Nationalökonom Dr. Basch die Reparattonsfrage und ge langt zu dem Ergebnis, dah die heutigen Reparationsver- pflicktnngen Deutschlands seiner wirtschaftlichen Lage nicht entsprechen. Man wird schließlich dte Reform der Repara. tioneu erwägen müssen. Die Interpellationen gegen die Kriegs- schuldliige im Reichstag. Bon der deutschnationalen RetchStagsfraktio» ist fol gende Interpellation ctngebracht worden: In dem Münchener Beletdcgungüprozeß gegen den Herausgeber der „Süddeutschen NtonatSHZtc" «Fechenbach- Prozeßs ist der Nachweis geführt worden, daß die frühere kaiserliche Regierung nickt nur nicht gewollt, sondern sich im Gegenteil ernstlich bemüht hat, den Streit zwischen Oester- reich-Ungain und Serbien auf seinen Herd zu be schränken, und daß der früher« bäuerliche Minister präsident Etsner, um die Oesfentlichkeit in dem von ihm gewünschten Sinne zu beeinflussen, «.-iplomattsche Schrift- stücke gefälscht hat. Die Legende von der Kriegsschuld Deutschlands ist durch den Ausgang deS Prozesses endgültig zerstört worden. Der Frte.denSvertrag von Versailles ist ans dem wahr- heitSwidrtgen deutschen Bekenntnis zur Kriegsschuld aus- gebaut worden. Auch Lloyd George hat nachdrücklich er klärt, daß der Vertrag mit diesem Schuldbekenntnis stehe und falle. Durch den Spruch des Gerichts ist daher dem Kriedensvertrage dt« Grundlage entzogen. Ist die NeichSrcgierung bereit: 1. das durch den Prozeß gelieferte Material den beteiligten Staaten mttzuteilen? 2. die deuischeu Archive deS Auswärtigen Amtes, aus denen sich unsere Nichiscbuld zweifelsfrei ergibt, zu öff nen und von dem Feivdlunrd die Oesfnung seiner Archive zu fordern? 3. dem Auslaß gegenüber, sowie Mich gegen über den in diesen, Jahre zu erwartenden zahlreichen Aus ländern, die Deutschland besuchen werden» eine wirksame Propaganda behufs Ausklärung über die Kriegsschuld z„ treiben? 1. gestützt auf das amtliche Material von dem Feindbuud die Revision deS Frte- densvertrages von Versailles zu fordern? Die Interpellation der Deutschen Volkspartei hat folgenden Wortlaut: Tie Vernandlungen im Münchner Prozeß Coßmann- Fechenbach haben ein überwältigendes Material gegen die Legende erbracht, daß Deutschland den Weltkrieg ver schuldet hat. Die haben fcslgestellt, daß der von der bayrischen Gesandtschast in Berlin stammende Bericht aus den letzten Tagen vor Kriegsausbruch durch eine Reihe von Sireichun gen seinem Sinne nach vollkommen entstellt wurde. Dieser Bericht Ist eine der Hauptgrundlagen für die Be hauptung von der deutschen Schuld am Kriege und wurde insbesondere auch bet den Versailler Krtedensverhandlungen von der Entente als Schuldbekenntnis Deutschlands an gesehen und verwertet. In den Gerichtsverhandlungen wunde durch zahlreiche mündlich« und schriftlich« Gutachten namhafter Gelehrter de- In- und Auslandes der 1Ü18 osr- vffentltchte GesandtschaitSoericht als Fälschung bezeichnet. Der Pariser Professor der Geschichte, Eduard Dusarotn. hat hierbei sein Urteil dahin zuiammengelatzt. daß der veröffent» lichte Text ine der offenkundigste» und ruck- losesten Fälschungen der Geschichte* Ist. Unter dem Druck des Beweismaterials hat selbst der Privatkläger Fechenbach, sowie sein RechtSbeistand erklärt, baß die Be- Rstva »von DeuUchlaiids Alleitischuld am Kriege" nicht »»cht zu erhalten fet. Ist die Neichsregieaung bereit, ienen Gerichtsverhand lungen im In- und Auslande die weiteste Ver- breitungzu sichern und alle Schritte zu unternehme», um, gestützt auf die Feststellung, daß die die Grundlage des Versailler Friedens bildende Schuldbehanptung schon durch das bereits veröffentlichte erdrückende in- und ausländische Material als objektive Unrichtigkeit nachgewiesen ist. eine Acnderuiig des Vertrags von Versailles herbei- zuführen? Merkwürdige Auslegung -es Vertrages »on Rapallo. Berlin, 23. Mai. Die „Tgl. Rdsch." bringt einen Artikel gegen die »Tat von Rapallo", der währen- der Konferenz in Genua geschrieben, aber mit Rücksicht auf den „Burgfrieden" zurückacstellt worden war. Es wird darin u. a. gesagt, die Veröffentlichung des dentsch-russischen Vertrags während der Verhandlungen in Genua sei viel» leicht zu den unglücklichsten politischen Handlungen tn der deutschen Politik der letzten Jahre zu rechnen. Dte deut schen Delegierten seien von den Russen beschwatzt worden, indem ihnen mit dem bevorstehenden „russisch-ententtstischen Vergleich" die Hölle heiß gemacht worben sei. Dte einzige AusgleichSmögltchkett, die sich anS dem deutsch-russischen Vertrag als „positive Politik" der nächsten Ankunft zu er geben scheine, sei eine machtpolitischc Verständi gung zwischen England und Rußland. Wer wollte bezweifeln, daß Russen und Engländer, vor allem darauf bedacht, ihr Geschäft zu retten, im Ernstfälle Deutsch, land preisgeben würden, um die französische Hvsterte zu dämpfen. Die Naüsikalion -es Vertrages »»« Dapallo -urch Auhlauv. verll«. W. Mai. DaS Acntralerekutivkomtt« l» Moskau hat, mi« .Muß Preß" meldet, «ach Berichterstattung des russische« Sowjetdelegierten i« Genua. Joffe, über de« dentsch-russischen Vertrag de« Bericht geuehmigt mrd de« Vertrag ratifiziert. Donar Law gegen Frankreichs Sankttons- adsichlen. London, 23. Mai. Der untonisttsche Führer Bonar Law sagte gestern bei einem Bankett der englisch-franzö sischen Ausschüsse u. a.: Ich bin überrascht, sestznstellen, baß auf Grund des Vertrages non Versailles einer der Ber» bündeten allein daS Recht haben will, daS Nuhrgebiet zu be sehen. Es könnte für Frankreich oder England ketn größe res Unglück «tntreten, als wenn dieser Kall mit seinen Folgen wirklich durchgeführt werden sollte, und cS ist sehr zu hoffen, daß dies nicht der Fall sein wirb. Im Unterbaute erwiderte Ehamberlatn gestern auf ein« Frage KenmvorthyS über dte Konferenz tm Haag, daß bis setzt «och keine -er Mächte bi« Einladung formell a«. genommen habe. Die Vertreter der Mächte tn Genua haben nur versprochen, die Annahme der Etnladungen ihren betreffenden Regierungen zu empfehlen. Der englische Vertreter sei noch nicht bestimmt: der Premierminister jedenfalls beabsichtige leiueSsaüs persönlich nach dem Haag »u aeLen. Das deulsche Kriegsheerin französischer Beleucht««-. Der durch seine beiden Schriften über Ludendorff und Hindenburg bekannte französische GencraistabSches, General Buat, hat diesen nunmehr ein drittes Buch folge« lasten: „Die deutsche Armee im Weltkriege". In ihm will er der Welt einmal die Stärke des deutschen Kriegs- Heeres und dann dara,, geniesten die gewaltige Größe 5c§ Steges der Alliierten zeigen, die diesen Feind schließlich doch zu Fall gebracht haben. DaS erster«: ist ihm gelungen, das zweite wicht. Eine Schilderung der Größe des deutschen Krtegsheeres und vor allen Dingen aber seines Verfalls unter den „anhaltenden Schlägen der Alliierten" ist der Zweck seiner Schrift, ein Urteil, das aller Wahrscheinlichkeit nach demjenigen gleich ist, das die Geschichte einst über dies herrlichste Äriegstnstrumcnt aller Zeiten fällen wird, ein Hoheslied auf die alte deutsche Armee und ihre Führung, ein Urteil aber auch über die. dte diesem Heere in den Rücken fielen, thm seine Siegeszuversicht und sein Ver trauen zu seinen Führern raubten, ist ihr tatsächlichstes Er gebnis. DaS Buch des Generals Buat gibt uns einen Ucberblick über die deutsche Kricgsführung von ganz neue« Gesicht- punkten aus. Wir sehen die gewaltige Entwicklung deS deutschen Heeres, wir sehen die Oberste Heeresleitung tu ihrem fortwährenden Streben, Herr der Lage zu bleibe«, wie sie. den Vorteil der inneren Linie ausnutzend, ihre Divisionen wie Figuren auf dem Schachbrett hin- und her zieht, wie sie zu handeln, wagen und selbst in den kritischste» Lagen dem Gegner das Gesetz vorzuschrciben verstand. Dabei wird die schwere KrisiS im Herbst 1918. alS Feld- marschall v. Hindenburg und General Ludendorsf in dte Oberste Heeresleitung eintratcn. von General Buat klar herllorgchoben. Die Zahl der deutschen Divisionen stieg von 123 zu Beginn des Krieges bis zur Evmmeschlacht 1818 auf 172 und von da ab nach der Kommandoübernahme Hinde« burgs tu vier großen Sprüngen bis aus 24V am 1. März 1618. — „Mehr als hundert Divisionen wurde» also mitten im Kriege sozusagen aus dem Boden gestampft!" — Von diesen 240 Divisionen haben allein 115 an den Verschiebun gen aus der inneren Linie von einer zur anderen Front teilgenommcn, und dabei rechnet General Buat Rußland. Rumänien. Serbien und den Orient nur als eine, die Ost front. stellt er dte im deutschen Hcimatgebiet neugebildeten und an die West- und Ostfront geschickten Einheiten nicht ii« Rechnung. 41 Divisionen machten die Reise von Frankreich nach den anderen Kriegsschauplätzen oder umgekehrt, ein mal, 56 machten sie zweimal, 4 dreimal, 12 wurden viermal, eine sechsmal» das Alpenkorps schließlich mit neun auf einanderfolgenden Verschiebungen neunmal hin- und her geworfen. Wir erfahren dabei, wie die Oberste Heeres leitung in der eZit von Mitte Juni bis Oktober 1616 trotz der Sommeoffensivc nach und nach 15 Divisionen von der Westfront nach dem Osten warf, rme sie im Sommer 1917 trotz der Flandernschlachtcn die Westfront um 13 der besten deutschen Divisionen zugunsten der Operationen in Galizien und Italien Mwächte, und wie schließlich das deutsche West- Heer in einem wahren Heldenkampsc dauernd einem weit itbcrlegenen Gegner gegenüber standhicli. Drr französische Generalstabschcf zollt muh in diesem Buche der deutschen Heerführung und den Leistungen der deutschen Armee, ob bewußt oder unbewußt, rückhaltlose Anerkennung. Besonders interessant ist dabei, daß er in dem deutschen Rttckzua auf die Stegfrtedstellung in Verbin dung mit ber systematischen Verwüstung des ausgegebenen Bodens, derenwegen man uns französtscherseitS in der Welt als gemein« Barbaren htnzustellen versucht, eine durch die Lage gegebene militärische Notwendigkeit, etn Mittel zur Beschaffung der notwendigen Reserven sieht. Rur zwei Fehler, die er allerdings als entscheidend für den AuSgang deS Krieges bezeichnet, glaubt General Buat dem deutschen Generalstab vorwersen zu müssen. Einmal, daß er eS nicht verstanden hat. bei der Vorbereitung zum Kriege auS der beträchtlichen Ueberlegenheit, die ihm durch die mächtigen moVtliflerungSfähtgcn Kontingente tn dte Hand gegeben war, den entsprechenden Vorteil zu ziehe«, und dann die Furcht der Obersten Heeresleitung, die öffentliche Meinung in Deutschland zu beunruhigen. Nach Ansicht de» Generals Buat hätte der deutsche Generalstav bet größerer Voraussicht zu Anfang des Krieges mehr als «06006 Mann in Divsioncn znsammenstellen können, als er es wirk lich tat. Mit diesem Plus an Divisionen hätte er ohne Schwierigkeiten fein Ueberflügelungsmanöver gegen die französisch-englische Nordflanke bis an dte Küste ber Nordsee und des AermelkanalS vortreibe» können. Dann wären — und dieses Urteil ist aus dem Munde des französische» GeneralstabSchef- besonders interessant — die England am nächsten gelegenen Flottenstützpunkte besetzt. Großbritannien bedroht, und mehr noch, die Marneicklocht wäre in ihrem Ausgang unmöglich, der Angriff an der Mer. der die Deutschen dte Blüte ihrer gebildeten Jugend kostete und doch das Blatt nicht mehr zu ihren Gunsten wanden konnte, wäre unnötig gewesen. Ein schwerer Borwurf, den General Buat hier dem deutschen Gencralstab macht. Trifft er ihn aber, ist er berechtigt? — Nein, der deutsche Generalstal, hatte die Lage beizeiten richtig erkannt, immer und immer wieder hatte er gewarnt und auf die tatsächliche Durch führung der allgemeinen Wehrpflicht gedrungen. Noch i« letzter Stunde, im Herbste 1612, als alle Zweifel o» den feindliche» Absichten geschwunden waren, forderte kein Ge ringerer als der damalige Oberst und AbtetlunaSchef t» Großen Generalstabe. Ludendorff, die Neuanfstellung von drei Armeekorps. Der Vorwurf trifft in seiner ganze« Schwere diejenigen Stellen unserer damaligen Regierung, dte anS falscher Sparsamkeit und unter gänzlicher Berka». nuug ber tatsächlichen Lage die Anforderungen des Geueral- stabes entweder nicht Weitergaben oder sie ablebnten. Mit tiefer Wehmut, aber doch auch mit hohem Stolz liest man das Buch des General- Buat über die deutsche Armee im Weltkriege, zeigt es uns doch wieder mal deutlich, um» wir tn unserem alten Heere hatten und wieviel Dauk wir ihm schulbell. K