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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 30.12.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271230021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927123002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927123002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-12
- Tag 1927-12-30
-
Monat
1927-12
-
Jahr
1927
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Itr. Sil s-lt- r — «Vrerdner Trochrichtn»" — irgendeine polittsche Absicht verbunden zu haben. Er ivvll« den Hascnbrtrteb rationell gestalten, und das sei bei der Ueverzahl der dort angestellte» Kräfte unmöglich. «IS Be. n>eiS für sein unpolitisches Vorgehen führte er an. daß sich «iiter de» Entlassenen auch zivei Russe» befinden. UebrigenS hätten sich die Entlassenen alS unzuverlässig erwiesen, und er hätte sie ebensogut der "Staatsanwaltschaft llhergeben können. Herr GalvanauskaS vergibt bet seiner Argumen» tattvn. bab der Hafenbetrieb nur dadurch »überorgautstert' wurde, weil überflüssige litauische Kräfte angestellt wurde», und dab man ebensogut die Hakendirektlon selbst überorganisiert nennen kann, weil lhr außer GalvanauskaS der vom Völkerbund delegierte Norweger KjelStrup und alS niemelländischer Vertreter 1!) der Renegat Borchert an» gehören, der im Memellande keinerlei« Vertrauen besitzt. Wenn sich auch unter den Entlassenen zwei «KonfessionS- rnssen" befinden, so handelt es sich bet den übrigen aber um die letzten deutschen Angestellten. Wenn GalvanauskaS ferner behauptet, er habe diese lieber entlassen, als sie wegen an» geblicher Hvlzentwendung für den eigenen Haushalt der Staatsanwaltschaft zu übergeben, so wäre ihm selbst und den Beamten mit einem offenen Strafverfahren besser ge- dient gewesen, als mit einer Entlassung, die sich vielleicht nur auf haltlose Denunziationen stützt. Man versichert nämlich im Memellande, es sei dies nicht der erste Fall, in dem die Litauer unter dem Vorgeben, menschliche Rücksicht zu üben, angebliche Verfehlungen eines Deutschen benützen, ihn aus dem Lande zu drängen, sich aber weigern, durch Straf» Verfolgung den Beweis für tatsächliche Verfehlungen anzu treten. Man konnte vielleicht dem Einwnrf begegnen, dies seien zwar unliebsame Vorfälle und Methoden, aber die in mancher Beziehung gemeinsamen Interessen zweier Völker dürsten vom Standpunkt der hohen Politik aus dadurch nicht gestört werden. Anbcrdem wird vielfach betont, die Memel» länder betrachteten sich heute nicht alS deutsche Jrredenta, sondern als loyale lltautsch« »taatSdürger, dt« bet Sicherung ihrer autonomen Rechte nichts andere- wollen, als eine politische Verständigung mit Litauen, um die wirtschaftliche Entwlalung de» Gebietes ut«bt länger aufzuhalten. Da- ist richtig und entspricht den Anschauungen des grüßten Teiles der Memellänber. Aber man kann heute wirklich noch nicht sagen, daß bi, Litauer thrersettS den politischen Frieden durch loyale Durchführung de- Memelstatut- herbetftthren wollen. Wenn aus einer Unterredung mit dem Juri-konsulten des litauischen Gouverneur», dem früheren Gesandten in Riga, Lisauskas, hrrvorgeht, daß er in der Autonomie be- Memelgebtetes nicht mehr steht, als etwa da» Selbst, verwaltung-recht einer deutschen Stadt, so ist vorläufig noch keine Verständigung-Möglichkeit zwischen dem litauischen und memelländischen Standpunkte zu erkennen. Die» um ko weniger, wenn Lisauskas gleichzeitig die haltlvk: These auf. stellt, die Mächte hätten wohl die Memelkumvention mit Litauen, nicht aber baS Memelstatut selbst unterzetchnet. we». halb Litauen den Mächten für die Durchführung de» Statutes nicht verantwortlich sei. Trotz der Ver sicherung loyalster Absichten, muß eine solche These höchst mißtrauisch mache», denn die Loyalität der Litauer beschränkt sich darauf, die vielfach unklaren Bestimmungen des Memel- statutes so auSzulegen, wie sie sie auffassen, das heißt ledig, ltch im litauischen Sinne. , M«nn also maßgebende litauische Kreise in letzter Zeit gerne auf gemeinsame deutsch-litauische Interessen, nament» lich im Hinblick auf Polen, Hinweisen, und dabei bedauern, baß die Politik der Memellänber eine freundschaftliche An- Näherung beeinträchtige, so ist eS an den Litauern, dies ab zuändern. Sie brauchen nichts mehr zu tun. als das Ver sprechen zu verwirklichen, das WolüemaraS im Juli in Genf gegeben hat: die Autonomie beö MemellandeS ehrlich durchzuführen in dem Sinne, in dem sie dem Memel gebiete gemährt wurde, um die überlieferten Rechte und die Kultur seiner Bewohner zu sichern. Antworten des Reichs an den Reichstag. Berlin, 80. Dez. Dem Reichstag ist eine Urb erficht zugegangen, die die Antworte» der RcichSregierniig auf Ent schließungen des Reichstags bringt. ES handelt sich dabei n. a. um Ncichstagsbeschlüne, die nahezu schon zwei Jahre ziirückliegen. Auf die Forderung des Reichstag-, baldigst eine Denkschrift über das Schicksal der deutschen Kolonien unter der Mandatsverwaltnng vorzulcgen, wird erklärt, daß die Reichoregierung sich ihre Stellungnahme weiter Vor behalten müsse. Ans Wünsche, die an die Reichsbahngelell- schast gerichtet sind, wird entgegnet, daß mit der Deutschen ReichSbghiigeseUschast wiederholt in der Frage des Nerk- siätteiiabbaneS verhandelt wurde. In diesen Verhandlungen hat die NeichSregicrung mit Nachdruck den Standpunkt ver treten. daß bei den an sich unvermeidlichen Maßnahmen zur Rationalisierung des Werkstättenbaues den sozialen und wirtschaftlichen VeriMtnissen der betroffenen Bezirke und auch den bevölkerungspolitischen Momenten Rechnung zu tragen sei. Diesen Wünschen der Reichsregierung ist die ReichSbahiigcsellschaft nach Möglichkeit nachgekommen. Weiter wird mitgetcilt, daß die den bedürftigen, über iiö Jahre alten ehemaligen Rhein- und Ruhr-Nusgewiesenen aus Reichsmitteln gewährten BekchaffungSdarlchen be reits sämtlich niedergeschlagen sind. Auf die Forderung deS Reichstags, sechs Stellen für landwirtschaftliche Sachverständige im Ausland baldigst zu besetzen, wird erwidert, daß solche Sachverständige für Rußland, Italien, Polen und dte südosteuropäischen Staaten. Finnland und die nordischen Staaten bestellt worden sind. Die Bestellung eines weiteren Sachverständigen für Nord- und Südamerika wird nächstens erfolgen. Weiter wird mitgeteilt, daß die NeichSregierung sich wegen Ver mittlung in der Untcrelbc-Frage mit der preußischen und der hamburgischen Stnatsregierung in Verbindung gesetzt hat. Beide Regierungen haben sich grundsätzlich bereit erklärt, einer Vermittlung der Reichoregicruiig ziizustiiiimen. Die kvmmunalpolitische Neugliederung In dem preußischen Unter- elbcgebtet hat inzwischen Gesetzeskraft erlangt. Weiter wird zur Kenntnis gegeben, daß eine Vorlage zur Abänderung des Reichs- und StaatSangchörigkeitsgeseßcs auf gestellt worden ist. Die Verhandlungen über den Entwurf sind aber noch nicht abgeschlossen. Das gleiche gilt von den Ver handlungen über die Forderung eines Gesctzcntwurss. der sür alle Deutsche an Stelle der Staatsangehörigkeit eine deutsche' Neichsangehörigkcit setzt. Eine Denkschrift über die Entwick lung der Volkögesnndhcit im besetzten Gebiet im Jahre 1010 bis 1026 wird vorbereitet. Auf eine RcichStagsciitschließung wird erklärt, es sei zutreffend, daß die alliierten Hauptmächte von der Befugnis, eine Beschränkung der Zahl der für die Hcrstclluna von Kriegsgerät zugelasscnen Fabriken zu fordern, in einer Weise Gebrauch gemacht haben, die zu einem Monopol zugunsten einiger weniger Fabriken geführt hat. Dte NeichSregierung teilt diese Bedenken gegen diese» System, das eine wesentliche technische Erschwerung und eine erhebliche Verteuerung der Produktion zur Folge hat. Weiter wird zur.Kenntnis gebracht, daß dem Wunsche dcö Reichstages, bet Ausgestaltung des Luftverkehr-Programms den Verkehr in großen Verkehrslinien zusammenzusafsen, im Jahre 1027 weitgehend Rechnung getragen worden ist. Der größte Teil der internationalen Linie» wird mit mehrmotorigen Großflugzeugen beflogen. Eine iveitergehcnde Einstellung von Großflugzeugen und eine Verdichtung des Verkehrs stößt zur zeit noch aus erhebliche Schwierigkeiten, da große mehr motorige Flugzeuge im Betrieb bedeutend teurer seien als die kleinen einmotorigen Apparate. — Die Vorlagen über den weiteren AuSbau der verschiedenen Kanäle seien in Arbeit und werben dem Reichstag mit möglichster Beschleunigung zngehen. Der Ela! sür 1S28 dem Aeichslag zugegangen. Berlin. 80. Dez. Am Donnerstag ist der endgültige Ent. wurf des HaushaltplancS für 1028 dem Reichstag zugegangen. Zunächst werden die Beschlüsse i> eS RetchS- rats mitgeteilt, die an Mehraufwendungen gegenüber dem Vorschlag der Reichsregierung 31200000 Mark bringen. Da- von entfallen 20 Millionen auf eine einmalige Beihilfe für die wirtschaftlich und kulturell besonders bedrängten Grenz gebiete im Osten und Südvsten. Weitere sechs Millionen entfallen auf die bedrängten westlichen Grenzgebiete. Diese Mehrkosten sollen aufgebracht werden durch Abstriche am Wehretat. vor allem durch Zurückstellung des Baues des Panzerschiffes ^ M Millionen) und durch Verzicht auf eine Reihe von 'Neubauten sür Finanzämter. Die Begründung des Retchsrates zu den Aendernngen und die Stellungnahme der NeichSregierung dazu sollen nachgereicht werden. — Anschließend wird das Zahlenmaterial des Etats gegeben. In 20 Anlagen sind die Einzelhanshalte beigefügt. Morgen Mlnislerkvnferenz über -ie Derwaltungsresorm. Berlin, 80. Dez. Morgen findet eine Besprechung der Minister über die Verwalt ungsreform statt, worauf eine längere Pause in den Kabinettsberatungen folgen soll. Vor dem 10. Januar wird das Kabinett voraussichtlich nicht mehr zusammentreten: bis dahtn werden der Reichs, ivchrminlster und der RcichSarbeitSministcr nach Berlin zurückgekehrt sein. Ter Rcichssustizminister begibt sich am 2. Januar auf vierzehn Tag« nach Schlesien. ES wird an- genommen, daß am S. Januar die interfraktionellen Be- iprechungen Uber die Schulsrage wieder ausgenommen werden. Im Anschluß daran wird man sich auch über die Standesherrenfrage zu verständigen suchen. Sertliches «ad Sächsisches. Der Weg zum rvlen Aalhaus, der nach einer Aeußerung de» Gtadtverordnetettvorfteher» Dülttzsch in einer unlängst abgehaltene« s»»taldemokr«ttfchen Versammlung immer mehr verfolgt werden müsse, ist t« der letzten Sitzung zunächst nicht weiter beschrttten worden, was von dem bürgerlichen Teile der Dresdner Etnwohnerschasl gewiß mit Genugtuung begrüßt werben «trb. Während dte beiden Vertreter der Partei für volk-recht und Aufwertung bet der Wahl de« Bürgermeister» Dr. vührer den «u-schlag nach der sozialdemokratischen Seite gegeben halten, find sie diesmal für ble Wiederwahl ber beiden bürgerlichen Rat». Mitglieder Dr. Albrecht und Wolf rtngetreten «nd haben damit zwei Beamte der Stabtgemeinde Dresden erhalten, die bet aller Kritik, welch« ihre Tätigkeit hin und wteder er. fahren hat, zwelsclloS wertvoll« Kräfte für da- städtische Gemeinwesen sind. Dte beiden Stadtverordneten haben mit ihrer gestrigen Stimmabgabe für dte beiden Stabträte sicher, lich tm Sinne ihrer Wähler gehandelt, die ihnen ihre seiner- zeitige Parteinahme für den Sozialdemokraten Dr. Bührer sehr verübelt haben. Außer den Vertretern der Partei für BolkSrecht und Aufwertung haben dte Deutschnatlonalen. dle Deutsche Volkspartei, dte WirtschaftSgruppe, dle Demokraten und vor allem auch die Altsoztallsten für Dr. Albrecht und Wolf gestimmt. Die Absicht der Linken, den Nat immer mehr mit Marxisten zu durchdriiigen, ist also diesmal glücklicherweise vereitelt worden. Wie von uns schon berichtet, wollte man an ble Stelle deS DtadtbauratS Wolf den Stadtamt-baurat Sterks bringen, der der Sozialdemokratischen Partei ap. gehört. Den Platz des StadtratS Dr. Albrecht aber sollte der kommunistische Stadtrat Grüner bekommen. Da er Straßenbahnschlosset von Beruf ist. hielt man ihn auf der linken Seite des Kollegiums für besonders geetgnet, dte Gesamtleitung des Dresdner Straßenbahnwesen- zu über- nehmen. Hoffentlich ist mit dem gestrigen Tage dt« Wahl, gemeinschast zwisck)en der Linken und den Vertretern ber Partei für Volksrecht und Aufwertung ein für allemal be graben, und die beiden Herren handeln auch tm Sinne ihrer Wähler bet der Wahl des Dritten Bürgermeister», die demnächst erfolgen dürfte. Wie bekannt, ist Bürger- meistcr Nitzsche bereits vor einigen Monaten auS seiner Stel lung geschieden, ohne daß bis jetzt ein Nachfolger gewählt worben wäre. Der Vorstand deS Kollegium» hat sich zwar im ablaufenben Geschäftsjahre wiederholt mit ber Wahl des Dritten Bürgermeister» beschäftigt und mit dem Rechts- ausschuß und dem Wahlausschuß fünf Sitzungen zu diesem Zwecke abgehalten, sie haben aber noch zu keinem Ergebnis geführt. Wie man hört, nimmt die Sozialdemokratische Partei auch diesen Posten sür sich ln Anspruch und will als Dritten Bürgermeister den setztgen unbesoldeten Gtadtrat Regierung»- rat Rudolf Friedrichs Vorschlägen. Friedrich» gehört dem Rate erst seit März dieses Jahres an, und zwar als Vertreter der Sozialdemokratischen Partei. Tr ist bet ber Amts. Hauptmannschaft Dresden beschäftigt. —* Seinen vv. Geburtstag feierte am Donnerstag in guter Gesundheit Obcrbaurat van den Bergh. der seit 20 Jahren im Ruhestand auf dem Weißen Hirsch lebt. Er hat zu diesem Tage ein Glückwunschschreiben und BtlbuiS des Reichspräsidenten und ein Glückwunschschreiben des Ehefs der Neichsctscnbahn, Dorpmüller, erhalten. —* Strahenbahnvcrkehr in der Silvesternacht. Da ln der Silvesternacht die Polizeistunde bis früh 4 Uhr verlängert worden ist, verkehren die Nachtwagen der Straßenbahn aus allen Linien länger und In kürzeren Abständen. Dte Wagen der städtischen KraftoinnibiiSliiile ä verkehren bt» nachts 2,l0 ab Ncustädter Vahnbof nach Obergorbttz. und dte der Linie I? von 2 bis 0 Uhr früh zwischen Altmarkt—Pohland platz. Auf der Drahtseilbahn wirb der Betrieb bi» nachts l Uhr ausgedehnt. Auskünfte erteilen die Standschaffncr an den Hauptkreuzungspunkten und das Aufsichtspersonal. —* Rener Kursus in der LanbeS-Fahr» «ud «Reitschule Die Abschlußprüfung des letzten Kursu» der Sächsische» LandeS-Fayr- und -Reitschule in LetSnig fand am heutigen Tage statt. Der neue Kursus beginnt bereits am 2. Januar 1028. Kunst und Wissenschaft. Opernhaus. Auch die „Meistersinger" wurden mit Leo Blech am Pult zu einem ganz starken Eindruck. Mit theatralischem Temperament ist hier ja nichts zu machen, desto mehr mit Klarheit des Aushaus und mit Verinnerlichung. Und aus beides versteht sich Blech nicht minder. Weite Strecken der wundervollen Partitur wirkten wie felnzilelierte orchestrale Bachsche Inventionen, die Lnrik aber doch auch erfüllt von warmer echter Romantik, die Ensembles mit überlegener Einzelcharakteristik modelliert — soweit eine solche bei einer Repertoireaiissiihrung mit immerhin recht beschränkten Vor- bereitungsmöglichkeiten eben heraiiskommen kann. Bei der trotz frischester Urwüchsigkeit vom Dirigenten ungemein klar disponierten Prügelszene beobachtete man. daß der Apparat auf diese Dispvsitionskunst überhaupt nicht eingestellt war. Es ist in der Inszenierung das einzig noch ganz unglückliche Moment. Tr. Erhardt hilf! Insbesondere müssen Kothner und die Solomeister lin Nachtgcivänderns vorne an der Rampe spielen und ihre Einsätze wirklich Note für Note und Wort für Wort bringen: daö bildet gewissermaßen die Stickerei ans dem Kanevas des Ensembles. Was bei der jetzigen Anordnung alles verloren gebt, merkte man gerade bei einer sonst so ganz auf allumfassende Klarheit ein gestellten Ausführung wie der diesmaligen. Im übrigen war die Priigelszcnc nicht die einzige, die durch frischestes Zeit maß bedingt erschien: ein solches beherrscht« vielmehr streckenweise den ganzen Abend. Gleich das erste Gespräch der beiden Frauen mit dem Ritter in der Kirche hatte ganz ungewöhnlich rasch fließende Linien. Doch wirkte das sehr gut im Sinne eines echt lustipielmäßigen flotten Parlando- TlalogS. Und immer wteder kam Blech aus diesen Grunb- tvn zurück, von dem natürlich aber die lyrischen und die be sinnlichen Stellen gusgenommcn blieben. Dadurch allein er gaben sich stets belebende Gegensätze. Den Qrchesterklang be stimmte im allgemeinen- das Bläserensemble: man hat neuer dings ganz feinsinnig daraus hinaewieien. daß es Dirigenten mit Streicher- und solche mit BläierorlenUernng gibt. Blech ist zu den letzteren zu zählen, womit natürlich nur gemeint ist. daß er eö liebt, den Ttreichcrklang als Goldgrund zu neutralisieren und die Farbengcbnna den Bläsern zu über tragen. Daö Orchester folgte im übrigen wieder mit fühlbarer Freude seinem bezwingenden Führer, der seinerseits nickt mit großen und kleinen Gesten sparte, um seinen künstlerischen Willen so deutlich wie möglich zu suggerieren. Daß dabei einfach „nichts passieren kann", zeigte die schmerzlose Sin- renkung einer kleinen Entgleisung in der Sercnadenszene. Wie das Orchester, so waren auch Chor und Solisten in bester Stimmung. PlaichkcS immer mehr verinnerlichter, ab- geklärter Sachs, Meta Seinemeyers warm getöntes, aber auch recht frisch jungmädchenhaftes Evchen, Tauchers strahlend hell und frei singender, in bester Spiellaune be findlicher Stolzing, E r m o l d s mit scharfem Humor ge zeichneter, in jeder Wortsilbc verständlicher Beckmesser ragten besonders glänzend hervor. Das Haus war auSverkaust und folgte der Aufführung mit wachsender Begeisterung. Dr. Engen Schmitz. ß* Wochcnspielplan der Sächsische« StaaiSthcater. Opernhaus: Sonntag <l.). außer Anrecht: „Lobengrin" lü biS )4ll>. Montag <2.). Anrechisrcihe F: „Jonny spielt aus" <)48 bis I0>. Dienstag. Anrcchtsreihe F: „Hoffmanns Er zählungen" «)48 bis 10». Mittwoch, außer Anrecht: „Jdome- ncns" <)48 bis 10). Donnerstag, Anrcchtsrethc F: „Der Troubadour" 1)48 bis nach ll». Freitag. Anrcchtsreihe F: „Sizilianische iZanernchre": „Der Bajazzo" <7 bis gegen 10). Sonnabend, außer Anrecht: „Jonnn spielt auf" <!48 bis 10). Sonntag s8.). außer Anrecht: „Die Zauberflöte" l7 bis gegen 10). Montag 10.), AnrcchtSreihe 6: „Tiefland" 1)48 bis gegen >0). Schauspielhaus: Sonntag 11.): „Das Kaiperle- thealcr" Inachm. 8 bis 5): außer Anrecht: „Die Jungfern vom Bischvfsberg" 1)48 bis 10). Montag <2.). Anrechisrcihe F: „Amphilrnon" 1)48 bis )410>. Dienstag, Anrcchtsreihe „Ein idealer Gatte" 1)48 bis )4l1>. Mittwoch: „Das Kasperle theater" Inachm. 3 bis nach 5): Anrcchtsreihe F: „Rose Bernd" s)48 bis nach lO). Donnerstag, außer Anrecht Izum erstenmal): „Ihr Mann" 1)48). Freitag. Anrcchtsreihe „Der letzte Ritter" 1)48 bis )4I0). Sonnabend: „Das Kasperletheater" Inachm. 8 bis nach 5): Anrechtsrethr „Ihr Mann" 1)48). Sonntag 18.): „Das Kasperletheater" Inachm. 8 bis nach k>): außer Anrecht: „Ihr Mann" <)48). Montag <0). AnrechtS- reihe N: .»amlet^«)47 bis Xll). MilteUnngen ber Sächsischen Staatstheater. Opern- Hans. Sonntag, den l. Januar, außer Anrecht: „Lohen- g r i n", mit Mar Hirzel in der Tttelpartie. Annn Helm von der Städtischen Oper in Berlin «Elsa) als Gast, Friedrich Plaschke. Sugenie Burkhardt. Jvar Andreien. Rudolf Schiiial- nauer. Musikalische Leitung: Kurt Strieglcr. Spielleitung: Otto Erharüt. A n ia n g : ö N h r. Schauspielhaus. Sonntag, den l. Janimr, nach, mittags 8 Ubr das Märchen: „Das Kasperletheater" von Hanna Schölt, «Musik von Arthur Ehitz). Spielleitung: Georg Ktesau. Musikalische Leitung: Joses Höntg. Abends )48 Uhr, außer Anrecht, baS Lustspiel: „Die Jungfern vom BtschofSberg" von Kerhart Haupt mann. Spielleitung: Georg Ktesau. Spielpla» de» Albert-TheaierS vom t. bt» ». Januar. Sann- tag», Mittwoch« und Sonnabend» nachmittag: „Der Stern von Bethlehem". Sonntag tl.j und Montag: „Liseloit von der Pfalz" Dienstag: «Antonia". Mittwoch: „Ltselott von der Pfalz". Donners tag bi« Sonntag 18.) Gastspiel: „Der Blaue Vogel". Montag: „Der Jahrmarkt in PulSniy". 4* Spielplan de« Komödie vom 2. bi« S. Januar. Mvntag bis Donnerstag: „Kleine Komödie". Mittwoch«, Sonnabend» und Sonn tag» nachmittag: „Der blind« Groschen". Freitag: „Der Herr Senator". Sonnabend bis Montag: „Kleine Komödie". Sonnbag «8.1, vormittags.' Junge Bühne: Erstausführung „Die Wölfe". s* Die Komödie. Die erste Veranstaltung der „Jungen Bühne" der Komödie, die sich zur Ausgabe macht, Werke zeitgenössischer Autoren zur Ausführung zu bringen, findet Sonntag, den 8. Januar, )4lL Uhr vormittags, statt. Zur Ausführung gelang» Alfred B r ii st S Winteriiück: „Die W ö l s e". Spielleitung: Renata Mord«. — Heute und die folgenden Abende, mit Ausnahme de» Silvester abends: „Kleine K o in ö d i c". Täglich nachmittag» )44 Uhr da» Weihnachtsmärchen "Der blinde Groschen". s* Spielplan des Nesidenz-Theaters vom 1. dis mlt 8. Januar: Jeden Nachmittag )44 Uhr: „Rübezahl". Jeden Abend )48 Uhr: „Die goldene Meisterin". s-* Sonnabendvrsper In der Krenzkirche. diesmal audnahmdnwlse um 4 Uhr. Zum FahreSichluß. Werke von Jvh. Seb. Vach: 1. Präludium und Fuge sür Orgel in A-Moll iPetir», Bd. 2). 2. „Ach wie flüchtig, ach wie nichtig", Kantate Nr. 28 für Ehor, Solo stimmen, Orchester und Orgel. 8. Kanon sür Streichorchester au» dem „Musikalischen Opfer", Friedrich dem Großen gewidmet iAu»- gabe G. Leiizcwiki, Uraiiiliilirungi. 4. .Trost au» Jeremia» lv", Lied iür eine Singstlmm« mH Orgel. A»S: „Ter himmlischen Freud« zeitlicher Vorschmack. bestehend im Lobe Gölte»" ISchleustngen l8«2i. l>. „Nun lob', mein Seel', den Herren", Chor mit Orchester und Orgel au» der Kantate Nr. 28 „Gott Lob. nun geht da» Jahr zu Ende!" lAuSaabe Arnold Mcndelslohnl. — Mitwirkend«: Der Krcuzchor. Solisten: Lisa Wechsler lAlti, Robert Brüll ITenor), Kainmeriänger Friedrich Plalchse lBaßi. Orgel: Oircheiimustkdirektor Beruh. Psannstiehl. Orchester: Dresdner Philharmonie. Leiter! Professor Otto Richter. — Texte a» den Kirchtsiren. Altarplätze am Aliasportale. — Dle nächst« Toiinabeudvesper findet am t«. Januar statt. — Nach der Vesper Turmblasen lPosaunenchor von Ps. Adolph Mllsteri. 1. „Freuet euch, Ihr Shrlstcn allel" au» der Kanla-t« „Dazu ist erschienen" von Scb. Bach. 2. „Nun laßt un» gehn und treicn". Tonsatz von Nikolaus Selnecker. tö87. 8. „Jesu, nun sei geprellt". Schluß der gleichnamigen Neulahr»kaniale vou Leb. Bach. 4. „Nun danket aste Gott". Skioralsah von Le». Nach. s* Di« Orgelvesper I« der Frauenkirche käst« wegen de» Sllueste» aoilcSdieiiste» abend» n Uhr am Sonnabend, dem öl. Dezember, an». DI« nächste Orqelvesner finde» voraussichtlich erst Sonnabend den 14. Januar 1Ü28, nachmittag» ö Uhr, statt.
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