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vrabt«ck»»ist, ««»»Kht«, Dr«»d»« S»NlIl»r«L»r -<Lam»»Unn«v«i! SSS^I Rar »ür NaLiaelvrSLe: 2OO11 St»,«»»»»«»» »o <vte»»»a Di» Ammaen werde» na» Goldaiark i, Anz-Ig-n/pr-II«: W.«"S V.M»rL K außerdaN' »< Mo Hserienakliniik -«PI«. ar>^ nereibael dl, emipalNqr «, MM »reu, mitienameiaen und Sicllenaeiucke oline mn, brfiir Äed>ame»»il« .>>» Big. , >UI lila. Nuew. Äuiträa» qeaen Purausbeiatila. Tchrlttlettono und Hmrvt-etLSNsstell«; Marteoktrak« SS »S Druck u. Berlaa voa vt,»,ck » Letckardt m Drerden Poftickeck-Konio 100S Dresden Rockdr«ck m» m<« demlicke, OutNenaiiaad, Dr»»dn»> Nack, luISMa Unvrrlanai» LckrMttN», meiden mch> <>»«iewabr». W Wohnunsen aus 80VV Mann Besatzung. Ungenügende Wohaungsfreigabe dmch die Franzosen. — Radel von der Tschela verhaftet. Echk französische Lan-lungsweise. Koblenz, 80. Dez. Am 8l. Dezember laust die Frist ab. in -er die einzelnen Länderregterungen Listen iiber die tn- solg« des letzten «csatzungsabbaues frcigewordcnen Mol, nyngen etnrcichc» sollten. Wie die T..U. erfährt, ergeben -Fse Feststellungen schon setzt folgendes Bild: I« belgisch besetzten Gebiet, ans dem rund 1999 Manu Besatzungstruppeu zurückgezogen worden find, sind 9 0 Woh» »vuge» sreigcwordcn. Fm englisch besetzten Gebiet bei der gleichen Anzahl ebenfalls 99Wohn«ugcn. Fm sran » zösisch besetzten Gebiet dagegen, aus dem 8999 Mann zu rückgezogen worden sind. 199 Wohnungen. Dieses groteske Mißverhältnis läßt bedeutsame Schlüsse auf die Rechnungsart der Franzosen bei dem Ab bau ihrer Besatzungstruppeu zu. Der Sinn des BcsatznngS- obbaueS war nach den Locarno-Abmachungen der. daß im be- setzten Gebiet eine fühlbare Erleichterung eintreten sollte. Es ist aber selbstverständlich, daß die Räumung von IM Woh nungen im Verhältnis zu MM Man» keineswegs als eine slihlhare Erleichterung, zumal des Wohnungsmarktcs. ange- schien werden kann. Berlin, 80. Dez. Die RetchSregierung hat eine Unter, suchung der aus dem besetzten Gebiete neuerdings gemeldeten Ausschreitungen der Besatzungötruppen und Mißhand, lungen von Deutschen veranlaßt. Sage««« lehnk blau-wettz-rol als Slaülsarben ab. Paris. 89. Dez. Der Gcmeinderat von Hagenau im Elsaß hat sich mit 18 gegen l3 Stimmen gegen die Wieder, «tnftthrung der alten Stadtfarbcn. die mit den französischen Landcssarben blau.weiß-rot übcrcinstimmten. aus- gesprochen. — Ein eliässischer Großka»s>nann hat daraufhin ein Schreiben an den Gcmeinderat gerichtet in dem er mitteilt. daß er wegen der sranzoienseindlichcn Haltung des Gemeinde- ratS alle geschäftlichen Beziehungen mit den Kaufleuten in Hagenau abbrcchen werbe. Französische Sehe gegen den Reichswehrelal Paris. 2g. Dez. Tie französische Presse beschäftigt sich fortgesetzt unter Hinweis aus deutsche Prcsscstimmen mit dem Budget des R eichSweh rm> n i ß eri u m S wobei der Friedenswille Deutschlands und beispielsweise durch den -Temps". die korrekte und lvnale Durchführung des Versailler Vertrages durch Deutschland in Frage gestellt werden Der „Temps" bezieh« in deu Haushalt des N-ück-swebr» «inifterinms auch die Ausgaben kttr Sck>ntzvoiizei Subventio» »en an ds«- Nültunasivdnstrie iür körverll^e Ert«ck>tian»a VUd kür bistp^is^ und aeoa^avliisch^ Zn-«-ck<- ein und kommt io zu einer Geiamtziifer non Mn Millionen Goldmark. Der „Fntransigeant" svrlch» von B„daetversck>s«-ierunaen. muß aber anerkennen, daß der Prozentsatz von 7L Prozent für das Reichswehrministerium im Verhältnis zum Gesamtbu-get nicht sehr hoch erschein«. . Die BercchnungSart deS „TempS" trägt den Stempel der Tendenz an der Stirn. Durch derartige Kunststücke könnten aus das Konto des deutschen Rcichswehretats beliebige weitere Posten gesetzt werden. Fm übrigen sollte es auch dem „Temps" bekannt lein, daß Deutschland lediglich durch das Söldner heer qezwungen ist. so hohe Summen für seine Reichswehr auSzugcben. Aus dem „bestellen" Elsaß. (Durch Funkspruch.i Paris, 80. Dez. Wie HavaS aus Straßburg berichtet, hat dte Poltzet 18 der hauptsächlichen Führer der autonomistischen Bewegung im Elsaß, darunter den früheren Abb6 Faß. Hauer, seine Schwägerin Agnes Eggemänn, den Chef redakteur der .Zukunft". Schall. den Geschäftsführer diekes Blattes Baumann, und den Schatzmeister des Heimat- bundes. Retsacher. verhaftet. Die polizeilichen Operationen werden heule fortgesetzt. <W. T. B.s Noch einmal -ie Luxemburger Resolution. Berts», 80. Dez. Aus der Erklärung des Vorstandes der S. P. D zu der Luxembu ra ev Re so i u tt o n über die StriilMUNjiSfrage und -aK Abrüstung-Problem, auf die sich Pani Boncoür in seiner viel bemerkten Rede auf dem außerordentlichen französischen Parteitage berief, geht hervor, baß in Luxemburg mit Zustimmung der deutschen Vertreter eine Entschließung angenommen worden ist, in der empfohlen wird, daß bei vorzeitiger Räumung des besetzten Gebietes der Völkerbund eine anS Vertretern von Vnubcsmitaliedern bc» stehende zivile Kommission bilde, in der Deutschland ver treten sein müsse. Diese Kommission HStte zu prüfen, ob das Statut der entmilitarisierten Gebiete respektiert werde. In der Debatte wurde von den Vertretern der deut schen Sozialdemokratie, besonders von Hermann Müller, zum Ausdruck gebracht, daß die deutsche Partei einem solchen Londerregtme für das Rheinland nur als einer fret- willlgen Gegenleistung für den Verzicht Frankreichs aus die volle Ausnutzung seines Beseyungörcchtcd zirstimmen könne. Infolgedessen müßte die Sondcrkvntrolle für das Rheinland spätestens mit Ablauf der 15 jährigen Be- sctzungsfrist. die im Versailler Vertrage für die dritte Zone vorgesehen ist. ihr Ende finden. Nun erlischt aber nach dem Versailler Vertrage das VeketzungSrecht vor Ablauf der fünf- zehnjährigen Frist, wenn Deutschland selne ihm aus dem Versailler Vertrag obliegenden Verpflichtungen treulich er füllt hat. Unter solchen Umständen kann man der „Täglichen Rundschau" nur zusismmen. wenn sie sagt, daß es politisch in höchstem Maße bedenklich war, den Franzose« in der Ränninngssrage auch n«r den kleinen Finger z« reichen, da cs für «nS völlig unmöglich ist, irgendeinem Kompromiß ,u- ,«stimmen. d«rch daS die wenigen »ns nach de« Berkaillcr Vertrage znstehendea Rechte »och weiter gemindert werde«. Wechsel in den rnifischen ReMungspoften. Sokolnikow russischer Wirkschaslsurinisler? MoSkau, 29 Dez. Nach Abschluß deS 15. kommunistischen Parteitages «n Moskau stehen einige wichtige Veränderungen in der Sowjctrcgicrung bevor. Der im vorigen Jahre von feinem Posten als Volkskommissar abgelöste Sokolnikow bat sich von seinen biShcrlgcn Beziehungen zur Opvositton loSgcsagt und aus dem Parteitag ctu io eindrucksvolles Be kenntnis gegen Trotzki abgelegt daß seiner Wiederaufnahme in die Regierung keine Bedenken mehr entgegenstchen. Sokolnikow gilt als einer der besten russischen Wirtschasts- kenner. Inzwischen bat Solvlnikom die SowictS im Mat d. F. bei der Genfer Wirtschastskonscrenz vertreten und seine Zu verlässigkeit bewiesen. Das Soioliiikom zngcdachtr Amt dürste das des H a n d e l S k v m in i s I a r s sein zu dem vor ollem die Kontrolle der sowsctrnisischen Auslandsgeschäfte gehört. Tie Ernennung des Genfer Delegierten für diesen Posten ist symptomatisch kür die Ansmcrksamkcit die Rußland der politisch-» irtichaftiichcn Arbeit in Gens widmet. Der bisherige Handclsmtnister M i k o I a n. ei» Freund und LandSmann des Generalsekretärs Stalin. l>a« allerdings in feinem Amt leine besonderen Erfolge gehabt. «- Moskau, M. Dez. Aus Beschluß der Zentraierckiiliv- kommilsion wurden von ihren Amtspflichten entbunden: Rakowskl. stellvertretender Volkskommissar des AnS. wärtlgen und Vorsitzender der Somsetüelcgaiion aus der sranzösisch-ruisiichcri Schiildcnregelungskonserenz, Preo. brasewlki. Mitglied dieser Delegation, und Lomserbot» schafter ln Italien Kamenefs. Ra-ek unker Bewachung -er Tscheka. London, 89 Dezember. Wie der „Dailn Telegraph" a»S Riaa berichtet, iß in Moskauer woblinsormterten kom- fuWlstzcit «retten das Gerücht tm Umlauf, daß Ra de kl kr geheime» Mission »ach gta«« da» europäisch,» l Länder begeben wollte. Rad«k wurde an der Grenze von der russischen Geheimpolizei angehalten und nach Moskau zurückgebracht, wo er von den Agenten der Tscheka sorgfältig bewacht werde. Außlan-s Bericht über die Ermordung Coeeios Kowno, M. Dez. Wie aus Moskau gemeldet wird, über- gab die Negierung der Sowietunton gestern dem Italienischen Botschafter In Moöka». Grafen Schcrulti, einen Bericht über die Ermordung des italienischen VizekvnsulS Eocclo in Odessa. Ans Grund der Obduktion der Leiche wurde icst- gestrllt, daß die Verbrecher den Schädel des Bizekoniuls voll ständig zertrümmerten. Außerdem wurden ihm sämtliche politischen Dokumente und auch Gesder gestohlen. Vizekvnsul Coccto hatte etwa 4999 bis 5999 Goldrubei bei sich. Der italienische Botschafter Kai den Bericht zur Kenntnis genommen und sich sofort mit M u s s cki i n i tu Verbindung gesetzt Weitere Schritte der tkalientschen Botschaft werden Anfang nächster Woche erwartet. Die italienische Regierung hat sich bis jetzt zu dem Fall des italienischen VizekonsnlS i» Odessa noch nicht geäußert. Der Letter der römischen Ab teilung des russischen Außenkommtstarials. Salkind. besuchte gestern den italienischen Kytichaster Scherutti und hatte mit ihm eine längere Unterredung. Der russische SiaatsbankprSsidenl in Berlin. Berlin. 80 Dez. Der Präsident der Russischen Staatsbank. Dchrtnmann. ist aus seiner Suropareise. die er jährlich zu unternehmen pflegt, in Berlin eingetrossrn und hat hier ver schiedene Besprechungen mit Führern der deutsäien Bantwelt gehabt. Scheinmann ist der Vater der neuen russischen Währung deS Tscherwonez. Die deutschen Privatbanken, unter ihnen dir Berliner Handelsaeiellschaft, waren die ersten, di» mit dk^ nkuge^rpn-eken russischen Slaoltzbank dir Per- Litauens Politik im Memelgebiet. Obwohl die Litauer das Auftreten ihres Minister präsidenten Woldemaras in Gens als einen großen Erfolg gefeiert haben, klingt in ihrer Presse doch eine gewisse Enttäuschung durch, daß man von deutscher Seite aus nicht die moralische Unterstützung gegen Polen gefunden habe, die man anscheinend erwartete. Die Litauer haben sehr richtig erkannt, daß Deutschland ein Interesse daran haben muß. durch die Wahrung der litauischen Selbständigkeit Ostpreußen vor einer völligen Umzingelung durch Polen zu bewahren, sie vergessen aber, daß Litauen durch sein Verhalten im Memelgebiet sich bisher in keiner Weise Vertrauen in seine politische Zuverlässigkeit erworben hat. Wenn WoldemaraS im Juli in Genf das feierliche Ver sprechen abgab, ein L a n d e 8 d i r e k t o r i u m in Memel nach dem Willen der Mehrheitöparteien zu bilden, so hätte er dieses Versprechen sofort eintösen müssen. Statt -essen wurde monatelang um jeden Kandidaten gefeilscht, und als der Gouverneur sich endlich mit einem Direktorium ein verstanden erklärte, geschah es nur. weil die neue Rats tagung bevorstand und weil Litauen in Anbetracht seines KonsliktcS mit Polen einer neuen Mcmelbeschwerde Vor beugen wollte. Das Memelgebiet hat nun ein neues Direktorium, aber daß es dem Willen -er Lanbtagsmehrheit entspricht, kann man auch von ihm nicht behaupten. Es stellt eine ausgesprochene Kompromißlösung dar. Als Landes- präsident wurde keiner der von den Mchrheitsparteien vorgeschlagcncn Kandidaten berücksichtigt, sondern ein Wjähriger Kaufmann Kadgiehn bestellt, dessen einziges Berdienst es bisher ist. sich an den politischen Kämpfen des Memcllandes nicht beteiligt zu haben. Die Landeödirektoren Borbeck und Szygaut sind Vertrauensmänner der memelländischen Volkspartei und Landwirtschaftspartei, während Reisgys den grvßlitauischcn Block vertritt und als fanatischer Großlitauer bekannt ist. Wenn die Mehrheits- Parteien dennoch diesem Direktorium daS Vertrauen aus- sprachen, so zeigt sich darin ein großes Entgegenkommen und der Wille, die politischen Verhältnisse im Memelgebiet einer Beruhigung entgegenzusührcn. Das Direktorium Kadgiehn ist bas erste seit Bestehen des Memellänbischen Landtages, das ein uneingeschränktes Vertrauensvotum erhielt und damit die Möglichkeit für die Legislaturperiode von drei Jahren die Geschicke des Memellanbes zu leiten. — falls nicht wiederum Ereignisse eintreten. die das Vertrauen dcS Landtages erschüttern. Konfliktstoffe, die dies befürchten lasten, sind genügend vorhanden. Der LandeSpräsidcnt Kadgiehn ver sichert, er habe dem Gouverneur gegenüber sich an keinerlei Richtlinien gebunden, gleichzeitig ermähnt er aber, er habe sich bet den Vorbesprechungen absichtlich allen Erörterungen der eigentlichen Streitfragen ferngehalten. Zu diesen gehört , vor allen Dingen die Schulfrage. Man muß es schon als einen Erfolg der Memelländer betrachten, baß bas Schul- öezernat Kadgiehn übertragen wurde, und nicht, wie der Gouverneur wollte, dem Großlitauer Rctsgys. Wenn man aber bedenkt, was bei der endgültigen Regelung der Schul- srage auf oem Spiel steht, und daß Kadgiehn seine Aufgabe in einer loyalen Verständigung mit Litauen sieht, so wird man, ohne an seinem guten Willen zu zweifeln, doch ab- warten wüsten, ob er die kulturellen Belange des Deutsch tums mit der notwendigen Festigkeit wahrt. Die Litauer legen dte im Memelstatut festgelegte Zweisprachigkeit des Gebietes so aus. daß litauisch in erster Linie als Amts- und Unterrichtssprache zu gelten hat. Wohin dies führen soll, zeigt sich allein schon daraus, daß ein Lehrer-Ersatz aus Deutschland nicht gestattet wird, daß aber tm Lehrer seminar in Memel nur mehr litauische Lehrkräfte angcstellt sind, die zum Teil nicht einmal selbst ei» Lehrerexame» gemacht haben und ihren Schülern — den künftigen Lehrern des Memellandes — deutsch in litauischer Unterrichtssprache bei- bringen! Verliert das Memelgebiet stoch Lehrkräfte, die für Deutschland optiert haben, und werden, wie das bei anderen Beamten schon geschehen ist. weitere Lehrkräfte entlasten, weil sie ein litauisches Spracheramen nicht bestehen, so droht die Gefahr, daß die Erziehung der bcntkchstämmlgen Fugend nur noch von Lehrern auSgeübt wird, die tm Memclcr Lehrer seminar eine rein litauische und pädagogisch nickt einmal ausreichende Vorbildung genossen baden. Wie daS neue Direktorium dieser Gefahr einer „kalten Lttanisierung" des Memelgel'tetes zu begegnen willen wirb, das wird ein Haupt- prüsstetn dafür sein, ob eS das Vertrauen des Landtages sich erhallen kann. Ein weiteres Beispiel dafür, wie die Litaulslerung Memels betrieben werden soll, bat kurz vor der Genfer Tagung der jetzige Hafendirektor und frühere litauische Ministerpräsident Galvanauskas gegeben, als er vierzehn «nge st eitlen ver Hasenverwafs,, ng küstbtgte. Valyanauska« hestreftet energisch, mit htestp Kündigung