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V» «rpedttion! Marien strafte 18. «^vtacklMÄtch»» «D »ei «üstning in'« »,»«. »u'» »te «. Post vtuteljS-rltch »r «ar. -di»««« 1 Rzr. für Uutcrhaltung und Geschäftsverkehr. .Mitredacteur: Theodor Drobisch. Mittwoch, den 2. Ayril 18S2. ""'LU N'L Dresden, den 2. April. — Se. Maj. der König hat den Portepeejunker Freiherrn v.^ Mannsbach vom 2. Neiter-Regimente zum Leutnant der Reiterei ernannt, und dem Kramercvnsulenten Adv. 0. Ludwig Müller unter Ernennung zum Finanzrath die Stelle eines er sten Commistars bei der Landeslotterie und der damit verbun denen Darlehnskasse übertragen. — Der Dresdner Spar- und Vorschußverein gewährt sei nen Mitgliedern pro 1861 8 pCt. Dividende. - — Nächsten Sonntag Nachmittag findet im Meinhold'- schen Saale die Ausstellung und der Verkauf der Geschenke für die Zwecke des Frauenschutzes statt. — Aus Anlaß der Feier seines 25jährigen Geschäftsjubi läums hat Herr Commerzienrath Moritz Anton Meyer, Inhaber der Firma M Schie allhier, dem Stadtrathe 500 Thlr. mit der Bestimmung übergeben, jedes Mal am 1. April die Zinsen von diesem Capitale an vier Bürgerhospitaliten gleichmäßig zu vertheilen. — Jngleichen sind von einer menschenfreundlichen Frau, die aber ungenannt bleiben will, ddm Herrn Oberbürger meister 500 Thlr. zu milden Zwecken nach seinem Ermessen ver wendbar, zugehändigt worden und davon 300 Thlr. zur Kasse des Bürgerhospitals und 200 Thlr. zur Vertheilung an ver schämte Arme an die Kaste der Armenversorgungsbehörde abge geben und in beiden Kasten unter der Chiffer 0. HI. 8. zur Vereinnahmung gebracht worden. — Die fünfzigste Aufführung von Guhkow's Lustspiel „Zopf und Schwert" auf dem hiesigen königl. Hoftheater ist schon vor längerer Zeit, wie wir in Erfahrung gebracht, für den diesjährigen dritten Osterfesttag angesetzt worden. Da es nicht allzuhäufig vorkommt, daß neuere Stücke in so verhält- nißmäßig kurzer Zeit so viel Wiederholungen erleben, so irren wir Wohl kaum, wenn wir annehmen, daß die neue Intendanz die Absicht der früheren würdigen und einen Theil der Ein nahme, die wir für diesen Fall besonders groß wünschen, dem Dichter als wohlverdientes Benefiz zukommen lasten werde. — Im Juli d I. wird, wie wie hören, die treffliche Künstlerin Frau Frieb-Blumauer vom königl. Hoftheater in Berlin auf dem von Dresden einige ihrer gefeiertsten Rollen im Schau- und Lustspiele zur Darstellung bringen. — Fräulein Anna Reiß in Berlin hat, wie die „N.-Z " hört, einen ehrenvollen Ruf an die Dresdner Oper erhalten und angenommen. > — Heute wird die Montags-Vorstellung im zweiten Theater wiederholt, die in ihrer angenehmen Abwechselung vielen Anklang fand. Es ist dieselbe zum Benefiz der Fräul. Loose bestimmt. — Ueber Tichatschek's Gastspiel in Hamburg lesen wir in der „Reform": Den vollblühendsten Kranz möchten wir dem auf» keimenden Frühling entführen und mit Lorbeerzweigen um die Schläfe Tichatscheks schlingen, eines Sängers, den man eigentlich auch als „altes Haus" bezeichne» könnte, als solches jedoch, wo die Unverwüstlichkeit des Materials, regelrecht be hauene Granitquadern, mit der weisen architektonischen Behänd-^ lung sich gepaart findet. Tichatschek steht inmitten seiner weniger glücklichen College» wie die unzerstörbaren Cheops-Pyramiden unter modernen Profanbauten. Wenn der Grundstock, die Stimme, hinweggenommen, sucht die Unsolidität des Ganzen sich nicht selten unter dem äußern Aufputz der Reclame zu ver bergen. — Man wird keine kritische Beurtheilung eines Sängers mehr verlangen, der ebensowohl die Bewunderung des Publikums, wie der neben ihm wirkenden Künstler in vollstem Maße findet, letzteres, weil ein Phänomen zu hoch steht, um von dem häufig nicht unberechtigten Künstlerneide angczweiselt zu werden. Tichat schek — und darin ist Alles ausgedrückt, was über sein dies maliges Gastspiel gesagt werden könnte — ist noch immer derselbe, als welchen wir seit Jahren ihn kennen. besten Töne wie mächtiger Glockenschall zum Ohr des Hörers dringen, und besten Gesangskunst hinter dieser erstaunlichen Naturgabe nicht zurückbleibt. Sein Eleazar, sein Rienzi werden daher als muster gültige Leistungen feststehen in der Erinnerung auch der kom menden Tage. — Die Direktion des Dienstmann-Instituts (mit rother Abzeichnung) beabsichtigt mit nächstem uniformirte „Dienstbur- schen" auszurüsten und öffentliche Stationen für Kleiderreiniger und Stiefelputzer mit solchen zu errichten Jngleichen beabsich tigt sie in Loschwitz, Plauen, Strehlen und in der Hoflösnitz Sommerstationen einzuführen und mittelst dec Dienstmannschaft einen regelmäßigen Verkehr mit der Stadt zu unterhalten. — Was fehlt den meisten neugebauten Häusern in Dres den? ein sogen. Waschhaus. Daran denkt der Erbauer oder der Baumeister nicht, und dennoch ist dies ein Bedürfnis; erster Art. In Leipzig befindet sich in einem jeden Haus von nur einiger Bedeutung ein eigen dazu gebautes Parterrelocal, wo die Reinigung der Wäsche geschieht; cs finden sich eine Wasch blase und ein Ausguß, ja in vielen Häusern sogar die nöthigen Waschfässer vor. Dian betrachte die Neubauten am Räcknitzplatz, Lüttichau-, Struven- und andrer Straßen der Umgegend, ein Waschhaus fehlt durchgängig. Vornehme Herrschaften lassen Mitunter ihre Wäsche auswärtig besorgen, aber so großartig sind nicht Alle eingerichtet, besonders in Häusern, wo der Haus besitzer Souterains und Dachwohnungen erbauen ließ. Solche Leute, und selbst der ehrbare Mittelstand, kann nicht die Wäsche auf Vierteljahre hinaus vorräthig im Wäschschrank liegen haben, es wird nicht selten aller 14 Tage, ja in Souterain-Wirthschaften noch unter dieser Frist gewaschen. Nun denke man sich den Plack, wenn eine vier Treppen hoch wohnende Hausfrau das Wasser muß so hoch Hinaufschleppen lassen. Verunreinigung der Treppen läßt sich bei aller Vorsicht gar nicht umgehen. Sodann in Parterre- und Souterain-Wohnungen. Es ist im Ganzen genommen eine Wohlthat, daß man bei großen Bauten auch auf kleinere Logis Rücksicht genommen; aber muß nicht durch das Waschsn in diesen oft finsteren und ohnedieß nicht gesunden Räumlichkeiten die Feuchtigkeit erst recht vermehrt werden? Eine Hausfrau, welche ein Dachlogis inne hat, ist nur selten in den Stand gesetzt, sich eine Dienstmagd zu halten/'