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I-itsssr koolitvingr clsutsotisr uack siixlinokor Lorups-, llouvn-, ULlntol- unck lVoslenskoffs in nllvn inücksrnvii kardon unck l'rimn-<^uulitütsn ru biUi^sltzn freiseu. Vsrßnufsklviltz cksr vom I<8>. s'imw/miuislerium uvusrvväliltsll vorsoliristsniSsüj-rvll ^niformstott'e kür Köllig! 8Ld>». 8ln!rks-IGiLt,>i6uitil6, M lTdiga»!- Kaiserliche Worte. Marokko-Aktivn. Einzug des prinzllchc» Paares. Krematorium, » «»-»«» Welicrlirognoie». „König Lear". „Aufelstehttiig", Kirchenkonzert Mttlmatzl. Witterung: ttüill, rcgrierisch. tlei inim» I'üi»8«;ti«I 5odskke!8trs88k 19 TlenStag^27. NÄtinbir IVÜl». c»vo, »il8um — Herr von Tschirschky. anderen, weil ihre iu, Tone wie ,n der Sache gleichmätzig '^-omgoige ei.rmenre von r noiicy-narver rVemu sarr beanstandende Art vor dem schöneren -iugrisse der Kritik die L-erm varden alles unbesehen glauben und auf die >1 Stich l>ält. Besonders eklatant ist die Niederlage, die sich ^orte des Meisters schwören? Die Haridensche Seni'at:on sfourna!ist>k erlebt nachgerade, wie es nicht anders zu erwarte» ist, eine Enttäuschung nach der .tu nicht Verr Harden mit seinem sensationellen Ausvulz der Widmung ,.On vo, n6s u rn" auf der von Kaiser Wilhelm als 25jährigem Prinzen dem Kirsten Bismarck geschenkten, im Bismarck-Erchiv zu Schvnhauien ausLcwahrten Photographie geholt hat. Muhte sich dem ruhig Prüfcnlden schon aus dem ganzen Milie». unter dem seinerzeit die Widmung erfolgte, die Unmöglichkeit der von Harden beliebten tendenziösen Auslegung ergeben, so er scheint cs auch vom rein philologischen Standpunkte aus unzu- lWg. das .,»ck8mrl" im Sinne von .Ich passe dir auf die Knger" zu deuten. In Wirklichkeit ergibt sich leicht und zwang los folgender Gedankengaiig, der eine mustergültige Probe lateinischer Prägnanz Larstellt: 6nvs (iusickias, eeck nccki timere, nsm ego) »cksurn, also zu deutsch: Sei auf der Hut ivor Intrigen, aber fürchte nichts, dennf ich stehe dir bei. Diese Auslegung ist nicht bloh wahrscheinlich, sondern trügt völlig zwingenden Charakter mit Rücksicht auf die notorische Tat sache, dah in jener Zeit, Mitte der 80er Jahre, allerlei In trigen gegen Bismarck im Gange waren. Auherdem ist zu beachten, dah diese Deutung gut zu den an anderer Stelle tiker der Ausruf auf die Lippen: „tzuoungu« Uunlom„Wie lange noch?". und zwar nach doppelter Richtung: Wie lange wird Herr Harden forlfahren, jeden fragwürdigen Berliner Hof-, Geheimrats-, Offiziers- und Lakatenklatfch, den man ihm zuträgt, als bare, vollwertige Münze auszugeben ? Und wie lange noch ! werden sich leichtgläubige Elemente von kindlich-naiver Gemütsart Die marokkanische Wetterwolke steigt wieder drohend am politischen Horizonte auf und wer etwas abergläubisch angehaucht ist, könnte leicht auf schwarze Gedanken kominen, wenn er die an anderer Stelle des Blattes mitgeleilte Nachricht liest, daß an Bord eines französischen Torpedoschulschisfes. welche- unsere Nachbarn im Westen zur Clinneriing an ihren diplomatischen Sieg in der Marokkofrnge „Algeciras" getauft haben, ein durch eine .Pulverexplosion" verursachtes Grohfeuer auSgebrochen ist. durch welches das Schiff mit dem ominösen Namen vollständig zerstört wurde. . . . Wer geglaubt hatte, die leidige Marokkofrage sei durch die Konserenzbeschlnsse von Algeciras erledigt, sieht sich nun bitter getäuscht, und diejenige» behalten recht, die von vornherein prophezeiten, dag nach der Konferenz der Tanz erst losaeben werde. ES lastet wirklich wie ein Verhäng. niA über Europa: kaum glaubt man eine Gefahr beseitigt, so taucht schon ein neuer Schatten auf. der den so allgemein ersehnten Frieden bedroht. Einmal wieder angeschnitten, wird das Marokko- Problem wahrscheinlich nicht so bald von der Bildfläche der auswärti gen Politik verschwinden. Noch sind die Akte der Konferenz von Alge ciras durch die Srgnatarmächte nicht ratifiziert, da rollt plötzlich ohne mi.ge.eillcn freundschaftlichen deutschen Bealeitworten 1^-"-" triftigen Grund derMarokko-Dreib.md - Frankreich. Eng- , ^ land und Svaineil — die sakaeiiichwereAnaeleaenkieit IN einerWene früher patzt, die der damalige Prinz Wilhelm der lateinischen Widmung hinzugssügt hat. 'Der Kaiser, damalige Prinz Wilhelm, durste natürlich Lei dem ausgezeichneten Lateiner Bismarck ohne weiteres vorauAetzen. Latz ihm der prägnante Sinn der Widmung, die aus zeitgenössische intime Vorgänge anfpielte. völlig verständlich sein würde. Erst später blieb es einem Harden Vorbehalten, eine so seltsame tendenziöse Verdrehung daraus zu fabrizieren. Man sieht an diesem Schulbei'piel, wie gefährlich in der Journalistik eine gewisse Richtung ist, deren Streben nach sensationellen Effekten und phaniasievvller Ausschmückung des Stoffes nicht von einem starken Verantwortlichkeilsgefühl reguliert wird. Im Zusammenhang hiermit sei auch noch einer weiteren Unrichtigkeit gedacht, deren Herr Harden sich gegenüber dem Staatssekretär des Auswärtigen Herrn von Tschirschk» ichuivig gemacht hat. Harden hatte nämlich behauptet, dah die Ernennung des Herrn von Tschirschky dem Kaiser ..durch den Fürsten Eulenburg suggeriert" worden sei. Herr von Tichirjchiy wird als besonderer Freund und als Werkzeug des Fürsten Eulenburg hinyestellt, der ihn in seine Stellung lanciert habe, um gegen oder ohne den Reichskanzler Politik zu machen. Diese Unterstellung weist die Münchner „Mg. Ztg." wie folgt zurück: „Das ist zweifellos eine durchaus irrtümliche Auffassung, Herr von T'chUschky hat sich im Reichstag« selbst dagegen ge wehrt, soweit er darüber sprechen konnte, und sich bestimmt formulierten Behauptungen gegenüber befand. Es ist aber wohl nicht überfWsig, auch ausserdem noch festzustellen. dah die gerade und selbständige Natur des fetzigen Staatssekretärs die Rolle ausschlieb!. die ihm der politische Klatsch angchängt hat. Er mag mit dem Fürsten Eulcnburg in guten gesellschaftlichen Beziehungen stehen, daran zweifeln wir gar nicht, aber woher die besondere persönliche Freundschaft kommen sollte, die angeblich einen solchen Grad erreicht hat. das; Fürst Eulenburg den Staatsfeikrctär — sagen wir es gerade heraus — als seine Kreatur betrachten soll, dafür wird schwerlich auch nur der geringste Beweis zu erbringe» sein. Beziehungen, die dazu führen könnten, hat cs zwischen den beiden Herren gar nicht gegeben. Bekanntlich begleitet ein Beamter des diplomatischen Dienstes in der Regel den Kaiser auf seinen gröberen Reisen. ES versteht sich beinahe von selbst, dah derienige, der diesen Dienst zu versehen hat. sehr leicht der Gegenstand jener nnkontrollierbaren Kritik wird, die in zahllosen hernnigetragene» Geschichten persönlichem Neide und durchsichtiger Mißgunst Luft zu machen sucht und sich meist um so dreister gebärdet, je mehr das Opfer dieser Jntrigensucht schlicht und schweigsam feinen Weg geht und sich aus keinen Mißbrauch seiner Vertrauensstellung einläßt. Herr von Tschirschky hat diese Stellung bekanntlich innegehabt. und so lst es für den. der die Gewissenlosigkeit höfischen Klatsches kennt, durch aus nicht überraschend, daß die erwähnten Geschichten über ihn in Umlauf gesetzt werben konnten. Aber es mag endlich einmal bestimmt sestgestellt werden, daß derienige. der Herrn von Tschirschky für sein jetziges Amt dem Kniier Vorgeichlagen hat, niemand anders ist als — Fürst Biilow." Angesichts derartiger Unzuverlässigkeiten der Hardenschen Publizistik drängt sich dem besonnenen und gewissenhaften Poli- same, energische 'Note über die Notwendigkeit umfassender und schneller Sicherheüsvorkehrungcn für Tanger und Umgebung gerichtet hatte. Durch die jetzigen übereilten Vorkehrungen wird nur ein unnützes, alarmierendes Element in die intcv- nationale Äage hineingetragcn und die sremdenicindiichl' Stimmung unter einem Teile der marokkanisch-mohammeda nijchen Bevölkerung noch verschärft. land und Spanien — die folgenschwere Angelegenheit in einer Weise auf. die nicht dazu angetan ist. die Zukunft in allzu heiterem Lichte erblicken zu lassen. Besondere Besorgnis und begreifliches Befremden muß es erregen, daß auch hier wieder England als Drahtzieher und Kulissenschieber in Hauptaktion getreten ist. Als Vorwand gibt man die Bedrohung englischer Untertanen im Scherisen- reiche an, obwohl nach glaubwürdigen direkten Mitteilungen aus Tanger die Lage für die Europäer dort — trotz Raisuli und seinen Banditen — nicht wesentlich schlimmer ist als sonst. Aber, die englische Diplomatie hat es seit jeher geliebt, mit ihren eigentlichen Gründen und Zielen vor der Welt möglichst Versteck zu spielen, weil sie dadurch die Karten besser in der Hand behält und die ihr gefügigen Mächte bequemer und unansfälligcr nach ihrem Willen lenken kann. In diesem Falle ist Frankreich vor geschoben, und dieses treibt seinerseits wieder Spanien, gleich falls bei der geplanten Marokkoaktion mitzumachen. Man kann sich leider nicht des schweren Verdachtes erwehren, daß Eng land gar zu gern durch das von ihm so unvermutet inszenierte Eingreisen Frankreichs und Spaniens in Marokko das glimmende Feuer zwischen Deutschlano und Frankreich zu Hellen Flammen anblasen möchte. Bezeichnend ist dabei, daß England versucht, Deutschlands Haltung durch die geschickt än die französische und spanische Presse lancierte Behauptung zu verdächtigen, Deutschland stehe hinter dem Unruhestifter Raisuli-in der offenkundige!, Absicht, die Ergebnisse der Kvnsercnz von Algeciras zu hintertrcibcn. Es läßt sich wohl kaum ein abgeschmackterer Angriff ans die Loyalität Deutschlands denken, aber charakteristisch ist cs doch, wie begierig gewisse französische und spanische Blätter ihn benützt haben, um im großen Publikum Stimmung für die neueste Marokkoaktion und gegen Deutschland zu machen, da in. weiten Kreisen der Bevölkerung jenseits der Vogesen und Pyrenäen eine begreifliche instinktive Abneigung gegen eine mit unberechenbaren Konsequenzen verbundene Politik der Abenteuer in Marokko herrscht. Nach der gestern durch den „Temps" veröffentlichten Erklärung der französischen Regie rung, die beruhigende Versicherungen über Art und Zweck des geplanten Vorgehens in Marokko enthält, liegt für Deutschland ein unmittelbarer Grund zur Besorgnis nicht vor. und solange sich die Westmächte, wie versichert wird, im Rahmen des Algeciras-Abkommenö halten, braucht unsere Diplomatie nicht cinzugreiscn. Trotzdem muß sic auf der Warte sichen, um allen Möglichkeiten gegenüber bereit zu sein. Ausfällig ist und bleibt es, daß trotz der von den offiziellen Regierungen in Paris und Madrid abgegebenen Erklärungen, „die Lage in Marokko sei die gewöhnliche", so scharfe Maßnahmen, wie Flottendcmonstra- tionen und Truppenlandungen, ins Auge gefaßt werden, um „auf alle Fälle gerüstet" zu sein. Zuträglicher für die inter nationale Politik wäre es sicher gewesen, wenn Frankreich und Spanien das ihnen übertragene Polizcimandat für Marokko erst nach der Ratifizierung der Aigecirasakte in Regie über nommen hätte», also spätestens am 1. Januar 1907, bis zu welchem Termine de» beteiligten Mächten die Unterzeichnungs- frist gesetzt ist. Bis dahin würde es, itzie die Tinge liegen, für die Sicherheit der Europäer vollkommen genügt haben, wenn das diplomatisch« Korps in Tanger an den Sultan eine gemein- Neueste Traytmcldunften vom 26. November. Tcntscher Reichstag. Berlin. iPriv.-Tei.s Das Haus ehrl das Andenken des verstorbenen Abgeordneten Trcesbach durch Erbeben nun den Plätzen und sitzt dann die Beratung des Gesetzcntwur'S über die Rechtsfähigkeit der B e r u s s o e r e. i a e fort. — Abg. P a.chm ick e ffrcis. Ver,j führt aus, daß der Entwurf weder Len Wüiffchcn der Nächsioeleiligicn. noch denen des Reichs tages entspreche: eS liege hier offenbar inehr ein Werk der sächsi schen und preußischen Rea-erung vor, als ein solches des Reichs- amts des Innern. Der Entwurf 'preche die Sprache der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Es sei keine Spur liberalen Geistes darin. Redner verlang! Koalitionsrech! auch für die Landarbeiter, Streichung der Beickwänkungen. daß einem Be> rufsocretne nur Leute desselben Berufes oder verwandter Berufe angeboren und daß die Vereine sich politisch oder auch nur sozialpoliiich sollen betätigen dürfen. Streichung . der dem einzelnen Miigiiede znm Nachteile der Gesamtheit einge- räumlen ' Rechte, die Anfechtung von Generalversammlunäs- bcschlüisen, Befugnis, Abschriften des Mftgliederverzeichniifes zu fordern, endlich Beschränkung der Befugnisse der Vcowgl- tungsbehöriden, da nach den Bestimmungen der Vorlage v>c Berufsvereine me ihres Lebens sicher sein würden, namentlich in Preußen und Sachsen. Amerika und England hätten keine so starke Sozialdemokratie wie wir. weil die Arbeiter dort ganz andere Rechte Kälten, als bei uns. Nur unter dem Drucke der bei uns herrschenden Rcaierungspoliiik habe sich die Sozial demokratie hier so stark entwickeln können. Seine Freunde würden versuchen, alles, was der frühere Reichstagsanirag ent-; N hieli, ftn' diesis Gesetz hineinzu-bringen. und das, was die preu» j M ßifche Hand hineingebrachr habe, wieder zu eliminieren. Hallen aber wenig Hoffnung oüi eine Verständigung. — Abg. Gies- b e r t s iZentr.s weist die sogialpoftnichen Angriffe aus die christlichen Gewerffchaffen zurück und besireiiek. Last dieft mit dem Zentrum identisch seien. Mon werde es erleben, daß lehr bald in L'esim Hauff auch christliche Gewerischaftler säßen, die anderen Parteien aiiaehönen. (Hört, bürt!f I > Die christlichen Gewerkschaftler verfolgten jedenfalls nicht politiiche! j Zwecke, sondern nur wirtschaftliche. Zur Kritik der Vorlage über gehend. bezeichnet Redner diese als ei» reaktionär preußisches Werk. Preußen habe es bewirkt, daß hier wiederum den Land arbcitern das KvalitionSrecht vorenthalten werden solle. WeShalb ? ll. a. weil befürchtet werde, dir Landarbeiter würden mit dem Koalitionsrecht der Sozialdemokratie nnhelmsallen. Umgekehrt liege die Sache, ohne das Sozialistengesetz wäre die Sozialdemo kratie niemals io groß geworden, wie sie es sei. Selbst der dümmste Arbeiter, auch der Landarbcster. fühle sich entrechtet, wen» alle anderen das Koalitionsrecht hätten, nur er nicht. Preußen sei der reaktionärste Staat. (Beifall links, Unruhe rechts.) Man möchte sich beinahe draußen in der Welt schämen. Preuße zu sein (Ementer Beifall links, steigende Unruhe rechts.) Im einzelnen habe Redner so ziemlich die gleichen Ausslelliinge:: an der Vorlage zu machen, wie der Vorredner. Bedauerlich iei, daß der Enlwuri sich nur ans gewerbliche Arbeiter beschranke. Besser wäre es gewesen, man hätte überhaupt noch gewartet und einen ninsaffenderen Entwurf eingebracht, der auch gleich die Frage der Arbeitskammcrii mit geregelt hätte. —Abg. Heine (So;.) erklärt das Gesetz für rin Ausnahmegesetz und für ein Monstrum ganz eigener Art. Man hätte mit dem Vereinsrech!, niit dem Koalittonsrecht anfangen sollen, wenn die Landarbeiter nicht das Getreide ans dem Felde verderben lassen dürfen, so dürften auch die Großgrundbesitzer nicht das Brot zuin Erperimen? inr Preistreibereien und Sveknlationen mache». iZurns: Redens arte»!) Der Entwurf beschränke das Vereiiiigiiiigsrecht auch auf bestimmte Bernfszngehöiigkeit. Statt so etwas vom grünen Tische ans anzuordnen, sollte man es doch dem wirtschaftlichen Leben überlasten, wie sich die Leute ans Grund ihrer Intereste» uifammensinde». Der Entwurf unterwerfe die Vereine der schlimmsten Abhängigkeit von der Polizei. Man wolle durch dieses Strcikbrechcrgesetz, denn so könne man es nennen, die Streikende» in Schach halten. Anfangs iverde man deren Unterstützung durch die Vereine bielleicht dulde», dann aber, wenn es Zeit zu sein scheine, die Schlinge» zurichen Eine der hauptsächlichsten Gefahre» bestehe in der erweiterten Schadenersatzhoflimg. Ter Staat hafte doch auch nicht sn diesem Maße für die Delikte feiner Beamten und Angestellten. Mit diesem Gesetze werde die Regierung die Einheit von Gewerk schaftsbeweguiig und Politik, anitalt sie zu lösen, nur wie mit eisernem Hammer z»sai»menfchnncden und in, Feuer Härten.- Die Beratung soll morgen zu Ende geführt werdsd. — Schl»', nach (Off Uhr. .Berlin. sPriv.-Tel.f Ter S eniorenkonvent des Reichstages beriel hcnie über den weiteren Fortgang der Reichstagsneichäfte. Ais sicher ist nunmehr anznnebinen, daß die erste' Lesuna des ReichshauAiatlS-Etats vor Weihnachten nicht mcbr zur Verhandlung kommt. Dagegen ist noch eine Vorlage aus dem Auswärtigen Amte zu erwarten, die bis z>> den Weihnackitsierien in allen drei lff'nngen vom Hauff vc>- abichiedct sein muß. Sie betrifft die Konteren-, von Algeciras. Morgen beginnen d>e Koloniaidebaltcn: die Fmniunitätsfrag wird dabei anege'chieden und einer bewnderen Gelegenheit vde' der Elätsberatung Vorbehalten. Die polnischen Interpelta twpen werden ans, Anlaß des Ablebens des El ibiichof? von Stablcwssi. vertagt. , Di« Interpellation Speck über den Gcrftenzoll dürste i» den nächsten Tagen zur Verhandlung kom me». . Das Zentrum hat weiter eine Interpellation eing,. bracht, die sich am die schwedische Erzausiubr bezieht. Prä sidcnl Gras Bollestrem ersuchte, sich nnt Inlerpeiiosioncn cim.