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Dresdner Nachrichten : 31.10.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189410310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18941031
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18941031
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-10
- Tag 1894-10-31
-
Monat
1894-10
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.10.1894
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L«,el>,att für Politik, llnterbaltim«. «eiLüiirveckeln. Kirmdenlilie. »ff «ntivreLendeni Botuuickla,. Wm. titta«« lotier,. r nur an krNvLmui^v, m Anlundiaun vonn.I-sIUnff >nuj>-llil>r »'»U .waltiae «n,»dtk»e .jLildtn>>sP„ .lurMon. «r Haiti Ntlttaeeii « Via. ölrim lEmeet > .-teile «oP>,. uiibiaunarii aus Pneaneile j >n<»Lr<i« Au^rvdk^iur ,«,«, voniu»br«akluna, Ankündlannak» iitlimeii 'nmmMche iifimdvir Bei mii>kl„i,<i»t,eilen an. j vur Ruckaabk e«n«e>antNkr LLritt- ii»ite keine Verdi,it>lichkeil. L»rn1pr»«t>ff»U, Ulr. 1». 39. Jahrgang. k. Ileiiirü ll ItartlivI ^ Untr- u. dlcnlvnanienlnius »cn »o. 4^ Dresden, 1891. L 'IuIiU8 ^ 4« 8«« i«. r . » «N-- — ----7 PI ^ < Lerrsa-Lrollleavdler.4 ketroIvaw-l.Lwpell. ^ir^^?Mr«^r^rjSrrrrjsA -N.il„il,mz I Llax: ME. r itunAti,, kortlku» ». 6. MrIctkn.II» >VnN»tr. 8. «VL-»»e^.dHs«r^r^rSiÄK»rrr^ k'» ^ ^ »!d»II«ed„ övsIosl'isod-u.Tk'- irisokunxsAvIi-änk, «e»r»d» d.l n»»t«», 0»I»I<e»»d- kute», U»,«» ». >I»»«at»r»red, UKIXKiell «M70XI I« Ol«»»küdt-bnv»»t»In d. t(»el»d«6. H lirr ks,u« I or8vts / usod dl»ru»r,: nsuvvto I'^rlLsr, UrÜLLolvr mul >Vjouor >lo>1bNo. leiilried klsol. E l)l-68(i«U, M V^LUstr. 25. Z Istopd.L.I. IL7. ksKsnsvIliri iu Kl'««8tizr .^Iiiimliikl'i^ v. 1^. ketsvdkv, 1Vil8<ll>iI1tzi8tr. 17. , Äld/D. ^ürsi Hohenlohe, v. Köller, Tr. Miguel. Hc'snachrichten. Resvrmationsscsl, Flhr. p. Witzleben f, Gciammt-! Wetter: ^ «Iv»» rathssitzung, Gewerbcvereiii. Äroßenhainec .>.«andwerkcrverjammluiig. Histor. Orgclabende, »Sana an Aegir".! Niederschläge. Für die Monate November und Dezember werden Bestellungen auf di« „Dresdner Nachrichten" für Presdeu bei unterzeichne»«« Seschäftrstelle zu 1 Mark 70 Pfennigen, für auswärts bei den Kaiserlichen postainlalten im deutsche» Kelchs gebiete zu < Mark 84 Pfennigen angenommen. Geschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten', Marienstraffe 88, Erdgeschoss. PoltttscheS Biö die ersten Rcgicnmgsaktc des neuen Reichskanzlers nnd des ihm beigeordneten preußischen Ntinisters des Jnnem die Ziele des jetzigen Regiments klar abgcsteckt haben und der öffentlichen Meinung bestimmte Anhaltspunkte des Urlheils gewähren, hat das Wort die Kombinationspolitik. Die Schleusen der Vermuthung und Wahrscheinlichkeit sind geöffnet und ergieße» einen endlosen Strom von mehr oder minder fragwürdigen Möglichkeiten in das bereit gehaltene Ablagerungsrcservoir der Tagespreise. Be merkenswerth ist dabei die verschiedene Rolle, welche die Persönlichkeiten des Fürsten Hohenlohe und des Herrn v. Köller in der linksparteilichcn Würdigung und Wcrthschähung spielen. Der Reichskanzler Fürst Hohenlohe hat bis jetzt nirgends ernstlichen Widerspruch gefunden. Die Befriedigung, welche der gemäßigte Liberalismus über seine Ernennung empfindet, scheint sich aller dingS im deutsch-konservativen Lager nicht ganz so lebhaft wiederzuspiegeln. Immerhin ist aber der günstige Eindruck seiner Nachfolgerschaft im Reichskanzleramt so allgemein, daß selbst die gewohnheitsmäßigen Nörgeleien von freisinniger Seite ihm gegen über nur schüchtern sich an s Licht wagen. Der neue Reichskanzler besitzt auf Grund seiner langjährigen Erfahrung, seines staats- männischen Geschickes, seiner edlen aristokratischen Persönlichkeit und seines ehrwürdigen Alters eine solche Fülle natürlicher Autorität, daß es selbst dem verbissenste» freisinnigen Partei- Politiker schwer fallen muß, dem gewinnenden Wesen nnd den ver bindlichen Umgangssormcn des Fürsten da-S grobe Geschütz der freisinnigen Wasserstiefeln entgcgcnzusetze». Tic Herren der „unentwegten" Linken befinden sich daher einstweilen gegenüber dem entschieden glücklichen Griff, den der Kaiser mit der Aiiswahl des Fürsten Hohenlohe gcthan hat. in Perlegenheit, wie sic es am schicklichsten anfangen sollen, um gegen den ihnen urplötzlich auf- oktroyirten reichskanzlcrischen Stachel zu löken. Iu dieser unsicheren Ucbergangsstiminung kommt Herr v. Koller, der ehemalige „Heiß sporn" und jetzige „besonnene Politiker" wie gerufen, um das oppositionelle Rcibungsbedürsniß auf seine Person abzulenken. Herr Richter macht sich in seiner »Freisinnigen Zeitung" den Spaß, unter der Ueberschrist »Herr v. Koller als Reichstagsab- geordncter" an hervorragender Stelle eincBlüthenlcsc vvn Eitatcu aus früheren Reden Herrn v. Köllcrs, die er während seiner Thätigkcit im Reichstag in de» Jahre» 1883—87 gehalten hat, zusammenzustellen. Es ist ja möglich und selbst wahrscheinlich, daß Herr Richter mit diesen« Trick bei seinen engeren Anhängern gegen den neuen preußischen Ministerpräsidenten von vornherein Stimmung macht. Was aber vereinzelte Redewendungen, die in der Hitze des Gefechts einem noch rednerisch ungewandten und parlamentarisch nicht geschulten Neuling aus der politischen Bühne entschlüpfen, für dessen spätere staatsmännischc Tüchtigkeit, die durch die Präzis längst bestätigt worden ist, ist schwer einzusehcn. Ein Man», dem Fürst das Zcugniß eines hervorragend befähigte» stellt, ist wohl bei dem maßgebenden Theil Meinung gegen den Berdacht der geistigen Unzulänglichkeit, Herr Richter offensichtlich zu erwecken bestrebt ist. völlig ge sichert. Wenn Herr v. Köllcr in seinem äußeren Auftreten in früheren Zeiten vielleicht zuweilen schroffer gewesen ist, als es sich mit der Sachlichkeit vertrug, so giebt seine inzwischen absolvirtc Karriere vollkommene Gewähr dafür, daß alle derartigen Ecken seines Eharakters heute längst wohl abgerundet sind. Wenn im klebrigen unter der veränderten Form derselbe energische Geist sich birgt, der »nie in Verlegenheit gesetzt werden kann" lRcde Herrn v. Köllcr'S im Reichstag vom I. Juni 1883). so liegt gerade darin ein hauptsächliches Moment, das Herrn v. Köller als den geeigneten Mann der Lage erscheinen läßt. In der inneren Politik konzcntrirt sich das Harwtintercssc ru ft auf die Frage, wie sich unter der neuen Gestaltung der ältni^e der weitere Kampf gegen den Unisturz anlassen werde. des jüdischen EinslusseS, der sich neuerdings iu Preußen in einem stlsteniatischen Ansturm aus die Höheren Verwaltungsämter gellend macht, ist cs ungeheuer wichtig, daß gerade in dem sührenden Bundesstaat die Tinge so liegen, um dem Iudeuthum die Hoffnung, mit Hilfe Preußens die antisemitischen Regungen i» den Bundes staaten zu ersticken, gründlich zn benehmen. Wenn Herr v. Köller die ans ihn gesetzten Erwartungen erfüllt, so liegt die Annahme, daß ihm noch eine höhere Stufe iu seiner politischen Lansbahn Winke» werde, durchaus im Bereiche der Möglichkeit. Als der Kaiser den Fürsten Hohenlohe in die Reichskanzlei beries. tonnte er sich nicht darüber täuschen, daß dc-s Fürsten hohes Alter nur aus eine leicht absehbare Zeit im Stande sein werde, die Bürde eines fv verantwortungsvollen und arbeitsreichen Amtes zu trage». Es würde also nur natürlich sein, wenn der Kaiser zugleich daraus bedacht gewesen wäre, sich in der Person des jetzigen preußischen Ministers des Innern einen Nachfolger im Rcichskanzlernmt zu sichern, der den Vorzug genießt, daß er durch die staatsmäirnische Schule des jetzigen Kanzlers gegangen ist, nnd der daher besonders befähigt erscheinen muß, bei dem Eintritt eines abermaligen Per sonenwechsels im Kanzleramt die Negierungsarundsätze seines Vor gängers uuperändcrt weiter zu befolgen. Dadurch gewinnen die Aussichten der von dem neuen Reichskanzler einzuschlagenden Politik wesentlich an Stabilität. Vor dem plötzlich am Horch, v. Köller ist der Stern des preußischen inl Augenblick etwas verblaßt. Eine Notiz, die besagte Rücktritt noch zweier Minister unmittelbar bevorstehe, schien sogar ans Herrn Tr. Miguel und sei» finanzielles Alterego, Herrn Pofa- dowski, hinzudeuten. Vorläufig sprechen ledoch durchaus keine Anzeichen dafür, daß Herr Tr, Miguel unheilbar amtSmüdc sei, und nnzuiichmcn. daß man ihn gehen heißen sollte, wäre geradezu absurd. Herrn Miguel'S hervorragende finniizpolitischc Begabung und seine außergewöhnliche Arbeitskraft sind im gegenwärtigen Augenblick angesichts der Ausgaben, die auf steuerpolitischeni Gebiet im Reiche der Lösung harren, am allerwenigsten zu cntbehre». Die Gegner des preußischen Fiuanzmi.nslers — und deren giebt cs im Stillen mehr als man denkt — weiden daher gut thu», ihre Hoffnungen auf eine baldige Ersetzung Herrn Miguel'S durch eine „geeignetere" Persönlichkeit nicht gar zu hoch zu spanne», Herr v. Bennigsen — es ist wohl kaum ein bloßer Zufall gewesen, daß aus dem uationnllibcralen Parteitage in Frankfurt a. M, der Obcrpiäsidcnt der Preußischen Provinz Hannover Plötzlich als „zu künftiger Retter des Vaterlandes" gepriesen wurde — wird doch ebeusoweuig Finanzminister werden, wie er jetzt der erhoffte Reichskanzler geworden ist. Es ist ziemlich durchsichtig, woher die fortgesetzten Angriffe stammen, die Herrn Miguel in der letzten Zeit zum Sündenbock für alle Fehlgriffe des neuen Kurses zu machen suchten. Herr Miguel sollte schuld sein an der Ver wässerung des Kampfes gegen den Umsturz und er sollte auch den Grasen Eaprivi so wurde nach der letzten Wendung zu Gunsten des verflossenen Reichskanzlers erzählt — gegen die konservative Opposition im Amt erhalten haben: Alles um den preußischen Finauzmiiiistcr bei den Konservativen zn verdächtigen und Platz sur den kommenden „Retter des Vaterlandes" zu machen. Es hat aber offenbar nichts aeholsen. Vielmehr scheinen diejenigen Recht behalten zu sollen, die Herrn Miguel s Stellung als durchaus nnerschüttert bezeichnen und der Meinung sind, daß die jüngste Regieriinaskrisis u. a. auch die Nebenwirkung gehabt habe, die Position des Preußischen Finanzministers zu befestigen und seinen stille», aber »lächligcn Einfluß noch weiter zu steigern. Mittwoch, rtl. Oktober. Hochzeit. - Tic Minister des Innern und des Kultus haben ge nehmigt. daß von der Miisionsgesellichaff der Oblaten zum Zweck der Ausbildung deutscher Missionäre für die Heidenmission nament lich iu Teulsch-Süd-Äesl-Asrik» eine Niederlassung in Fulda er richtet wird. Berlin. Freiherr von Marschall bleibt nicht nur Staats sekretär des Auswärtigen, sondern wurde heute vom Kaiser auch zum preußischen Staatsminister ernannt. — Ter „Bcrl. Böricuztg." zufolge wäre von einer Beruiung des Grasen Herbert Bismarck die Rede. — Wie die „Frcis. Ztg." erfährt, dürste sich die Frage wegen des Rücktritts preußischer Minister erst in einigen Tagen entscheiden. — Tie chilcniiche Gesandtschaft theilt mit. daß die mineralogische Ausstellung in Santiago am 28. Oktober durch den Präsidenten eröffnet worden ist. Ter Erfolg der deutschen Abtheil nug sei ein vollkommener. Tie chilenische Regierung ist sur die deutsche Betheiligung sehr dankbar. Berli n. Bei der lapanischcn Gesandtschaft sind im Lauic des gestrigen Tages folgende Telegramme eingctroffen ^ Bor Tages anbruch am 26. Oktober griff uwer Heer unter Marschall Nama- gata den Ort Kiu Leng Ehenn an. eine der bedeutendsten Festungen an der chinesischen Grenze am Valusluß. Ungefähr 16.00a Ehineien unter zwei Generalen flohen nnd unser Heer nahm Besitz von der Festung. Erobert wurden dreißig Kanonen und eine Menge Pro viant. Unser Verlust beträgt Sa Todte und 83 Verwundete, der der Chinesen mehr als 200 Todte. Unser zweites Heer unter Marschall Ovama landete mit großem Glück in der Nähe von Port Arthur. Arnberg. In der Gemeinde Fuclismühlen. die kürzlich einen Prozeß gegen de» Freiherr» von Zollern wegen ihrer Wald- rechte verloren hatte, herricht große Aufregung. 200 Mann drangen mit Acrten und Beilen in den Wald ein. schlugen Holz und ver wüsteten den Wald. Es wurde Militär reguirirt. welches die Bauern vertrieb. Zwei derselben wurden durch Bajonncttstichc gctödtct. Wien. Das „Fremdenblatt" schreibt: Mit so aufrichtigem , Bedauern man offenbar in weiten Kreisen namentlich den Grafen > Eaprivi scheiden sah, so angenehm berührt cs in ganz Deutschland, daß Fürst Hohenlohe zu seinem Nachfolger berufen wurde und dem Ruse folgte, ein Manu, dessen Raine einer der angesehensten im ganzen Reiche ist. Seine großen diplomatischen Fähigkeiten be kundete er ans dem Bvtschasterposlcn in Paris nnd die Fortschritte, welche das Gefühl der Zuiainmengehörigkeit der Reichslcindc mit dem Reiche während seiner Statthalterschaft machte, zeigten das erfolgreiche Wirten seines zugleich echten und wohlwollenden Ani- trctens. Er löste, nach dem Urthcile Aller, seine Aufgabe dort so. wie man cs von ihm zu erwarten hatte. Die Ansfassung ist all gemein, daß der Personenwechsel in Berlin einen Wechsel in der Richtung der Politik nicht bedeute. Die „Presse" sagt: Jur ganzen Auslände höre man nur die übereinstimmende Aeußerung. daß Kaiser Wilhelm s Wahl sehr glücklich gewesen sei und dag Fürst Hohenlohe die Friedenspolitik seines Vorgängers mit der gleichen bedachtsamen Ruhe nnd Umsicht sortlctzcn werde. * P a r i s. Kammer. Ter Präsident verlas die Mitlhcilung des Kricgsministers. daß der sozialistische Deputirtc Mirmau, wci- chcr das Lehramt verließ, vom 1. November ab seiner militärischen Tienstvilicht genügen muß. lProtestrufc bei der äußerste» Linken.) Tupuh wies die Unmöglichkeit nach, militärischen Dienst zu lhuu und zugleich dem Abgeorducteirmaudat uacbzukviiimeu. Mehrere Redner der äußersten Linken verfochten die entgegengesetzte Ansicht. te. wenn man die Armee von der Polizei agte. lassen wolle, könne ,man keine T.eputirten in dieselbe beweisen sollen, Hohenlohe selbst Arbeiters ans- dcr öffentliche» de» uff eicht Ist für die Bcurtheilung der Chancen, welche die anti- natürliche Elastizität genug besitzen wird, uni durch einen "rücksicht^ der i» >> > chs sie. halten, Altvre Umstürze- lntionären Ausschreltuilaen. wenn sic nun cn agc». Zaudern nnd Plaudern" in Fluß kommt, hneidiger er Vollkraft seiner Jahre steht und als pur der Mann zu sein scheint, um den Mä ie Hölle unerbittlich heiß zu machen. Es sprr 'ahrscheinlichkeit dafür, daß die Aktion gegen die rcvo „nach langem den cinzeliien iliidesrcgierungcn zur einige not' chrämt bleiben wirl leine» vernünstlgcn Wendung zum B gelassen hat. Antisemitismus eff urchführung überwiese,l^ werden und im ^ _ und Preß- Da Herr v. Köller auch über seine lvrdräuge» dcS jüdische» Elcincuts 0 werde» sich die Anhänger eines nach dieser Rich m. me Reiche aus einige nothwcndi^c Äcndcnlngen des Straf- Nnschauuiigcu gegenüber dem n aus eren versehen d Richtung einer Zurückdrängung Fermchreib- nuv Hernsprech-Verichle vom 30 Oktober. Berlin. Zum Statthalter der Reichslandc soll Fürst Hohcn- lvhc-Lniigciiburg bereits ernannt scin. derselbe ist heute früh hier eingetrosfen und cmpsing bald daraus de» Besuch des Reichskanzlers. Mittag wurde Fürst Hohenlohe-Langenburg vom Kaiser in Pots dam empfangen. Bei der Wiedcrbcsctzung des StlaßbucgcrStatt lialterpostciiS ist die Persönlichkeit des Staatsniinislers Grasen zn Eulcnburg nicht in Frage gekommen. — Ter Kaiser cmpsiiig heute früh auf dem Balmhosc den Kronprinzen von Schweden, der mit leinen Heiden ältesten Söhnen zum Besuch am Kaiscrhvfc cin- getrofsen ist. Ter Kronprinz gedachte Abends wieder abznreiie». — Heute Mittag cmpsing der Kaiser de» bisherigen Reichskanzler. Grasen von Eaprivi in kurzer Audienz, derselbe wurde bald darauf von der Kaiserin empfangen. Gras Eaprivi hat sich gestern vei sämmtlichc» Ministern und Staatssekretären persönlich verabschiedet, heim Gran» zu Eulenbura hat er nur seine Karte abgegeben. Am I. November verläßt Graf Eaprivi Berlin. - Das Staatsministerinm sollte beute zu seiner ersten Sitzung unter Vorsitz des neuen Milistcrpräsideiite», des Fürsten Hobcnlvhc, ziisammciitrctc». doch wurde diese Sitzung wieder abgesagt. — Es ist die Rede davon, daß die Minister v Heudc», p. Bocllichcr und v. Schcl!ing zul»ck;utrclcn beabsichtigten; andererseits wird versichert, daß Staatssekretär von Marschall im Amte zu bleiben gedenke. — Tic „Post" schreibt: „Wäre die Diktion, als ob die Berathungen deS preußischen S taals- »lliiistcriuiiis zu der gänzlichen Niederwerfung des einen Tbciles durch den anderen und nicht, wie cs lhaffächlich der Fall ist, zu einem Ausgleich der abweichenden Meinungen gelahrt hätten, nicht mit solchem Nachdruck in die Oefscutlichkeit hinaus posaunt worden — nicht allein, aber doch zu einem Theil. um dem Grasen Eulcn- bura dos Verbleiben im Amte unmöglich zu machen und den Kaiser so In der Wahl seiner verantwortlichen Räthe zu beschränken — so würde der Eindruck der Ucberraschung durch vic Ereignisse vom Freitag ein minder großer gewesen sein. als es uamcnllich auch rm Auslände der Fall Ist." — In Sachen der Vorgänge aus ule entscheidet in acht bis vierzehn r für künstia ähnlichen Vorgängen . _ . der Organisation der Ober- seiieiwerkcrschille geplant. — Das Auswärtige Amt hat gegen das Erkenntniß der Potsdamer Tisziplinarkamiiier i» Sache» Lasst die Tcrusung an den Disziplinarhos in Leipzig einlegen lassen. — Die elephonverbindung Wien-Berlin wird Mitte November eröffnet. - Ter Fabrikbesitzer Geh. Kommcrzienrath Bogel in Chemnitz hielt den rothen Adlerordcn dritter Klasse. — In mehreren Blätter» wird berichtet, daß der Gouverneur von Deutsch-Oslafrika, v. Scheele, aus seiner Expedition gegen die Wabelc unverrichteter Sache habe »mkchren müssen, angeblich, weil es ln Folge der Verwüstungen des Landes durch Henschreckenlchwärnic an Proviant niangclt. A» amtlicher Stelle sind Meldungen hierüber bis jetzt nicht cingetroffcn. — Der Kaiser »nd dir Kaiserin empfangen morgen das Präsidim» der außerordentlichen Gencralsvnvdr. — ff Herbert »nd Gras Wilhelm BiSmarck sind hier eiiigclroffc». te» enen Ter Kricgsminister sa linbcrührt lassen wol . einsuhrcn. Hieraus ward die Diskussion zzesthlvsscn. Es winden mehrere Tagesordnungen eingebracht. Tic Tagesordnung Gölten'», welche Vertrauen zu den Erklärungen der Regierung ausstnicht, wurde mit :>07 gegen 21", Stimme» angenommen. tHcstigc Protcsi- rusc bei der äußersten Linken.) Daraus wurde die Sitzung ge schlossen. P a r i S. Ter Gerichtshof von Nimcs sprach die Stierkämpfer von der Anklage der Thicrauälercl frei und verurtheilte die Unter nehmer zn drei Francs Strafe wegen Ucbcrschrcitiing ücs vom Präfekten erlassenen Verbots der Sticrkämpsc. M ailand. In Melissano ereignete sich in einem chemischen Laboratorium eine furchtbare Erplosivu. Zahlreiche FeuerwerkS- körper und eine Menge Sclsießpnlvcr cxplodirtc» >ind zertrümmerten das ganze Gebäude. Drei Personen fanden bei der Katastrophe ihren Tod. Lv » d v n. In Epwm wurde in einem Wagen zweiter Klasse eines EisenbalmzngcS. der von London kam, in der vergangenen Nacht eine eiserne, aiischeinend mit Tpiiamit gefüllte Bombe ge sunden. Tieiclbc wurde amtlich untersucht. Die Polizei befürchtet erneute Attentate auf de» Bahnhöfen. Londo ii. Nach Shanghaicr Trahtmcldnnycn der „Times" ist Port Arthur völlig eiiigeschlossen und kann nicht lange Stand halten. In Hiroshima wird setzt die dritte javanische Armee von 21,000 Mann zusammcnaczogcn. Petersburg. Das heute Vormittag N Uhr ausgcgrbcnc Bulletin sagt: Im Befinden des Kaisers ist eine wesentliche Veffchlcch- tcrung ei »getreten. TasBlutlpcicn, das gestern Abend ansing, hat sich bei anhaltendem Husten 'Nachts vergrößert. Es zeigte sich eine beschränkte Entzündung der linken Lunge. Der Zustand ist gefähr lich. Der Ezar kvmmilnizirtc gestern Bukarest. Im Schlosse Pelcsch fand heute unter großen Ceremonicn die Taufe der nengeborenen Prinzessin statt. Anwesend waren der König und die Königin, die Herzogin von Kobnrg, die Minister, die Vertreter der fremden Mächte und viele Würden träger. Als Pathin war die Königin. Ten Taufakt vollzog der Erzbischof Ghenavius. Die Berliner Börse verlief wieder in fetter Haltung, doch war Anfangs das Geschäft nicht sehr rege in Folge der Schwierigkeiten aut dem Markte der russischen Noten. Nachdem das Stückebcdürfniß gedeckt war. machte indeß die steigende Be wegung weitere Fortschritte. Krcditaktien zogen weitere 1 Prozent an. lMnischc Banken Anfangs schwächer, später steigend bei leb haften« Geschäft. Sehr fest lagen von fremden Renten Italiener, ebenso italienische Bahnen. Sehr feste Haltung bekundete sich auch für Princc Henri-Aktien. die um 2 Prozent höher wurden, chweizerlsche Bahnen durchweg fest, besonders Gotthard, dagegen agen deutsche Bahnen eher schwächer. Bergwerke lustlos und matt, die leitenden Hüttcnwcrthc verloren bis zu 2 Prozent. Auch SchifffahrtSaktien etwas schwächer. I», Kaffnveikehr 3- und 3' -prozentige deutsche Anleihen höher bezahlt. Iprozeiitiac dagegen etwas nachiassend, von srrmdcn Serben ewas besser, die übrigen wenig verändert. Iiidiistricpapicrc vorwiegend recht fest Pn'vat- diskvnt 1'HProzent. Nachbörsefest. Wetter: regnerisch. West- südwestwind.
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