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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.05.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030517013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903051701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903051701
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-17
-
Monat
1903-05
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.05.1903
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Dresdner Nachrichten. Nr. 13«. Seite 4. ^ Somttaa. »7. Mai Ii»a:r lich au-aeüdte Gewalt illuiorilch gemacht. Der Arbeiter, der nicht »n geringsten an sie beglückende Macht eine» von „Genossen^ aeleueten Staates glaubt, wird gezwungen, seine regelmäßigen Beiträge zur Parteltasse zu entrichten, wenn er nicht durch Boykott brotlos gemacht werben will. Ein furchtbares el'erneS Vieh »pannt die Parteileitung über da- ganze Land, vergleichbar dem Jakobiner- klub der französischen Revolution nur bat; die dentichr Sozial demokratie nicht io osien und häufig zur uninlktrlbaren Gesetzlosi keit übergeht, dafür aber ungleich mehr gesetzliche Macht besitzt a jener Und längst vebnr sie die Maichrn ihres RetzeS ans andere Kreise aus Breie Handwerker. Kleinhändler Wirte terrorisiert sie durch mancherlei Drohmittel. Den Unterbeanikeir verspricht sie, um sie zu sich hinüberzuzieben. glanzende Borreile. die sie niemals zu verwirklichen braucht, da sie nicht in den Besitz der Gewalt ge langt. es >ei denn, der ganze Staat und die bürgerliche Ordnung ,kürzten zusammen. Die Machtmittel brS Staates, die den Frieden tchirnien. das Ausland abwelire» und damit eine unerläßliche Bürg> lchasl siir die 'Wohlfahrt aller sind, incht sie im Parkeiinteresse zu iinteiwnhlen. Mit ihren bohlen Pbralen gegen Milltart-muS and MariniSinuS. die keine Grenze zwischen Rolwenblaem und Ent bebrlichei» ziehen, muß sie freilich auk ein lehr urtellSloieS Pnbli lum rechnen. Aber in solchen Dingen riskiert sie das Unglaub lichste io z. B. in einem kiesigen Flugblatt den Avvell an den Mittelstand der mit oen Worten schließt' Die sozialdemokratische Poi'tik ist die beste MitrelsiandSvolit-k.'' In den Auslassungen der Weser Weitling" liegt eine ickaric Beruneiluna der sozlaldemo- kratcnireundlichen Politik Dr. Barths und seiner Leute. Im An- lchlnß hieran ist eine Episode aus deni anhall siche» Landtage von Interesse, die drastisch zeigt, wie die Sozialdemokraten die Frei sinnigen behandeln. Abg. Dr Cohn (Freisinn,. . 3>' de, Tat müßte man. wenn mau sich aus den Boden de- Prinzips stellt, viel weiter tn der Prvaression gehen - denn jemand, der eine Million bar. kan» nach meiner Ansicht ganz ruhig 500 >D0 Mk tür die Allgemeinheit abgeben. dann behält er immer »och genug, nni üppig zu lebe», wie cS einem wichen Manne zniteht (Rnl des Abg. Pens: Bravo!> — Aba. Pöns (Sozialdemokrat): . . Run, meine Herren, habe ich mich aber insbesondere über die un- gemeine Entwickelung deS Herrn Abg. Dr. Eohn geireut. Er Hai >chon jetzt Forderungen auigesiellk. die man gewöhnlich nur in iozialdenwkrainchen Berianmilnngen börr. Denn, wenn man von einer Million schon ölXlikO Mt hergeben ivll, io lasse ich mir baS gefallen. (Heiterkeit) T ann werden ihm unsere Parteigenossen windeln: »Der Junge ist gut!' iAndanernde Heiterkeit 1 — Abg Dr Eohn. . . . Wenn Herr Pons meint, daß ich sozialdemokra tische Anschauungen vertrete, io liegt daö daran, datz. wenn wir beide die gleichen Anschauungen vertrete», daß er sich zu liberalen Anschauungen dnrchgernnge» hat Ich hosse. datz ich ihm einst die Mitgliedskarte zum liberalen Berrin anSitellen darf — Abg. Pons izu einer pesiönllchen Benierkungi. Meine Herren! Wie der Herr Abg. Tr. Eohn sich nennt, ob Liberaler oder Sozialdemokrat, das ist mir egal: wenn er nur tut, was ich will (Heiterkeit)" Das sogenannte Wreichen er Komitee, dessen Mitglieder wegen Begünstigung der Flucht mehrerer Angeklagter im Äreschener Schulprozesse angeklagi sind, löste sich aus. Es sandte die gesammelten Gelder in Höhe von ungefähr 200000 Mark nach Krakau. wo sich ein neues Komitee bildete. Oesterreich. Im Laufe der Be>atuna im Abgeoroneten- dauje über die Beantwortung der Interpellation beirefsend die Boifälle an den Wiener Hochschulen tritt der Unterrichts minister den von dem Alldeutsche» Berger sowie dem Evrislltch- Sozialen Weißkirchner erhobenen Beschuldigungen gegen die aka- demiichen Behörden entgegen durch Brrlemng der Berichte dieser Behörde», woraus he>voräeht. daß diese nichts unterlassen baden, um durch wiederholte Mabnungen. Drohungen und Berka »di »»gen eine Wiederholung der hedaueilicdc» Bvrgänge hliikanzudaltr». Der Minister iprictit dann die Ueberzeuguna auS. daß die Studentenschaft, zur Einsicht zurückaelekrt. ihr bindendes Ver sprechen sür die Autrechlerhaltnng der Ruhe zu sorgen, hallen werde und appelliert an die Abgeordneten, nicht durch ieideiikchalt- liche Behandlung der Angelegenheit, namentlich in den politischen Tagesdlättern, sie Rückkehr zu geordneten Zuständen aufzuballen, und keine neuen Unruhen hervorznrnse» Ter Wiener Stadtral bat die Beschwerden der Allgemeinen Ocsterreichischen und der Wiener El e k k r i; rt L ts-G e s e li sch a s t gegen da? Magistratsdekret vom 8. Mai abgcwieien, durch welches den Geiellichaslen jegliche Bornahme von Arbeiten im Straßenlörver der Gemeinde Wien ohne besondere ortSpoiizeiliche Bewilligung verboten wird Dem A»tuchen der Allgemeinen Oeiterreichsichen Elektrizitäts-Gesellschaft am Bewilligung der.Her stellung zweier HanSanschlüsse wurde sialtgegeheir Ungar». Die Hofburg in Ofen war der Rohmen eines glänzenden Ball fest es, zu welchem zahlreiche Mitglieder des Herrscherhauses, der größte Teil des diplomatischen Korps mit seinen Damen und die Mitglieder der gemeinsamen Regierung aus Wien eingetroffen waren. Ter Kaiser führte die Erzherzogin Maria Josepha am Arm. Kaum hatte die Erzherzogin auf der Estrade Plotz genommen, als die Zigeunerkapelle Bcrkes den ersten Csardas ertönen ließ. Nach der ersten Quadrille nahm Erzherzogin Maria Josepha die Vorstellung der Damen entgegen, die noch nicht bei Hofe vorgestelll waren. Nach der zweiten Quadrille zog sich der Hof zurück, um den Tee einzunehmen. Es waren drei Teetische ausgestellt, denen die Erzherzoginnen Maria Josevha, Elotilde und Augusie präsidierten. Zugleich wurde das Büfett eröffnet Der Kauer hielt den ganzen Abend Cercle. Es erregte hierbei unter den anwesenden Abgeordneten insbe sondere außerordentliches Aussehen und wurde vielfach glossiert, daß der Kaiser den Präsidenten des Abgeordnetenhauses, Grafen Albert Apponyi, nicht angesprochcn hat, obgleich sich hierzu wiederholt Gelegenheit geboten hätte. Tie anwesenden Mitglieder der ehe- , in der die meist« oefänden. Der Zar nahm unmittelbar vor'dem Ze^e"tz^fstellun^ Nun begann da» glänzende Schauspiel. Alles klappte. Der Zar schien äußerst wohlgelaunt. Da» Ende der Parade bildete eine glänzende Kavallerieattacke. Bel Lrnkora» (Gouvernement Baku) geriet im Walde eine Patrouille der Grenzwache tn einen von persischen Räubern gelegten Hinterhalt. Ein Rittmeister und zwei untere Militär» wurden getötet. Abends plünderten die Räuber die Ortschaft ierawul au» Im Lause de» April wurden 8 Soldaten und ein sfizler von Räubern getötet. Türkei. Der Bo»ma,sch gegen Ivet bat aml3 dM. von zwei Seiten begonnen. Nassir-Pascha ruckte mit 16 Bataillo nen. einrm Kavallerie-Regiment und einer Batterie von Mitrowitza, Schenisi-Palcha mit 8 Bataillonen und einer Batterie au» der Umgebung von Dinkowa vor Gestern iolltr der Einmarsch er folgen. Der größte Teil der ClieiS und der Notabeln soll bereit» n gegen die Reformen aufgegeden haben, dagegen - oppositionelle» Elemente vooJpck nordwärts tn die Rtigvwcwaldnngen und andere Ortr zurückgezogen, weshalb weitere Operationen notwendig sein werden. - Einem Telegramm oeS Obekiitommandiecenden Omer Rnschdr Pascha zufolge feuerten die aufrührerischen Albaneien am 14. Mai anr die von Diakowa vorruckenben Truppen Schemsi-PasckaS Letzterer ließ erwidern und zum Anglist Vorgehen Nach kurzem Ge'echr «rklärren die Albaneien ihre Unterwerfung und baten um Gnade. Die Division Nasir-PaichaS steht zwei Stunden vor Joek In den drei makedonischen BilaietS und im Vilajet Adrianopel werden die Verhaftungen und andere Maßregeln gegen verdächtige Bulgaren eifrig fortgesetzt. Infolgedessen sind die Ge fängnisse überfüllt und neue provisorische werden eingerichtet. Die .Franks Zig." meldet aus Konstanttnovrl: DaS Jrade der NniftkatlonSangelegenheit wird erwartet Der Spruch des Schiedsgerichts in der Frage der ZinS- erhöhiing der Serlentülken uni '/, Prozent erfolgt bis zum 22. ds. Mt» Da möglicherweise Sliinnieiigleichbeit eintrrte» könnte, hat sich das Schiedsgericht geeinigt, folgende drei Ober schiedsrichter niilzrisieUeir von denen einer durch das LvS gewühlt wird - de» Präsidenten der deutschen ReichSbanl Dr. Koch, den ruberen italieniiche» Minister Lnzzati und den ehemaligen franzö sischen Ministerpräsidenten Waldcct-Rouiseau. Amerika. Der Gouverneur von Pennsylvanien hat ein von der Itaaislegislatur angenommenes Geietz genehmigt, das allen Zei tungen und Zeitschriften die Veröffentlichung von Karikaturen verbietet. Das Geich schreibt ferner vor, daß auf allen Ausgaben der Zeitungen der Name des Verlegers, des Direktors und des Redak- teurs angegeben sein muß. und verordnet die sorgfältige Prüfung aller 'Nachrichten und kritischen Artikel vor dem Druck. Für Zu widerhandlungen wird Geldstrafe von 500 bis 1000 Doll festgesetzt. aber in der trat Justiz, L LÄ relze 23. d. M. Joachim Ha Dieser wird Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdinand überhaupt nur sehr wenige Herren der ungarsichen Arisiokratie, unter diesen den Grafen Tassilo Festetits und den Präsidenten der katholischen Volks- vartci. Grafen Johann Zichü, angesprochen hat, mit welch' letzte rem er längere Zeit konversierte. Ter Kaiicr hat von den an wesenden Abgeordneten der Unabhängigkeitspartei und der katho- lsichcn Lolkspartei niemanden angcsprochen. Ter Monarch wendete sich während des Cercles zuerst dem Ministerpräsidenten v. Szell cu, mit dem er sich sehr lange unterhielt. Die Zunächststehenven wollen den Eindruck gewonnen haben, daß die Unterredung einen ungewöhnlich ernsten Charakter trug. Einem Mitglieds der Regie- rungspartei gegenüber soll der Kasier dis Acußerung getan haben: „Jetzt weiß ich schon selbst nicht mehr, was ich tun soll." Frankreich. Vor kurzem begegneten, wie der,,Gaulois" be richtet. e>n Korporal und ein Soldat des 21, Limen-Jnsanteric- Regimentz in emem Dorf ihrem Hauptmann und riesen, offenbar um zu zeigen, daß die von oben 6er begünstigte sozialistische Propaganda Erfolg zu haben beginnt: „Nieder msi der Armee! Es lebe die Soziale!" Als der Vorgesetzte sie wegen ihres nicht ganz militärischen Rufes zur Rede zu setzen sich erlaubte, erwider ten ihm die Herren: „Sie sind nicht mehr, als andere Menschen. Wir sehen überhaupt nicht ein. warum e-'e Abzeichen tragen." Beide werden vor ein Kriegsgericht gestellt. England. Im weiteren Verlaufe seiner Rede in Bir mingham bemerkte Chambcrlain, Deutschland bestehe darauf. Kanada so zu behandeln, als wäre es ein Land für sich, und cs weigere sich, Kanada als Teil eines Reiches anzu- crkennen. das berechtigt sei, Vorzugsrechte für sich in Anspruch zu nehmen. Deutschland sehe in dem Vorzugsverhältnis etwas mehr, als eine häusliche Angelegenheit und habe Kanada durch Erhebung von Zuichlagszöllcn bestraft. Deutsche Blätter sprechen es ganz offen aus, daß dies eine Politik der Wiedcrvcrgeltung sei. darauf berechnet, andere Kolonien davon abzuschrccken, Eng- land die gleichen Vorteile einznräumcn. Es liege deshalb dann nicht bloß eine Bestrafung Kanadas, sondern auch eine Drohung gegen Südafrika, Australien und Neuseeland, und diese Politik werde durch die Annahme gestützt, Grvßbritanmen sei mit seinem Finanzsystem so eng verwachien, daß es seine Kolomen nicht ver> teldigen könne, und daß jeder, der es versuche, eine Art . von Spezialbeziehungen mit England anzuknupfcn, dies auf eigene Geiahr tue und man eS chm überlassen müsse, die Feindschaft de- Auslandes zu tragen. Chamberlain schloß seine Rede: Dies bc- deutet nichts anderes, als uns in eine demütige Stellung herab- »würdigen. Das will ich auf keinen Fall, und ich weiß, was ''olgen wird, wenn man diesen Gedanken Platz greifen laßt. Rußland. In Gegenwart des Zaren und ferner Familie hat auf dem Marsfelde von Petersburg die Maiparabe stattge- 'unden. Es »ahmen 54 Bataillone. 43 Eskadronen, 14 Sotnip, 128 Geschütze der Jußartillerie und 36 der reitenden Artillerie teil. Dir Parade kommandiert« Großfürst Wladimir. Zur festgesetz ten stund« rrschirnrn die junge Zarin und me Zarin-Mutter in Kunst und Wissenschaft. -ß König!. Hoftheater. Im Opernhause gelangt heute ^9 Uhr) Samson und Dalila" zur Aufführung. Das Hos- chauspiel gibt neueinstudiert „König Richard III.". Anfang ' Uhr. 7 Residenztheater. Heute, Sonntag, nachmittag wird bei ermäßigten Preisen „Die Ehre" von Sudermann gegeben: abends geht Leon Leipzigers Lustspiel .,2o leben wir" in Szene. Montag, den 18. d. M., gelangt „Alt Heidelberg" zur Ausfüh- rung. — Im Spielplan wird von jetzt an eine Acnverung ein- treten, da sich die Direktion entschlossen bat, während der Lounner- pielzeit verschiedene Novitäten zur Ausführung zu bringen. Vom . bis mit 26. hat die Direktion den Weltreisenden Herrn arms für vier Nachmittagsvorstellungen verpflichtet, unter dem Titel „Die Reise um die Erde" bühnengroße Projektions-Vorführungen veranstalten. Herr Harms wird die vorgeführtcn Bilder selbst erläutern. Am 30. Mar wird das vollständige Operctten-Ensemble des Berliner Central- Theaters unter Leitung des Herrn Direktors Ferencz.y ein aus mehrere Tage berechnetes Gastspiel beginnen und zwar mit der Operelten-Novilät „Madame Sherry" von Hugo Felix. Central-Tbeater. Die sür das Gastspiel von Mme Sarah Bernhardt, das am 27. und 23. Mai stattfindet, be stellten Eintrittskarten können Montag, den 18., und Dien»- tag, den 19. d. M., von 10 bis 3 Uhr an der Kasse in Empfang enommen werden. — Heute, Sonntag, gehen nachmittag alb 4 Uhr bei halben Preisen die Einakter: „Die Madonna" von Robert Reinert, „Die Bildschnitzer" von Karl Schön herr und „D er Zugvogel" von Emil Reiter neueinstudiert in Szene: abends halb 8 Uhr gelangt,.Der blinde Paisagier" mit Herrn Georg Engels als Gast zur Aufführung. Es finden von diesem Stück nur noch wenige Ausführungen statt. Las König!. Konservatorium veranstaltet Mittivoai. den 20 Mai, abenvs ' ^ Uhr im Dante der Anstalt eine Opern-Aus - sührung vor ven Mitgliedern de« Patronatverein«. f Ueber den fast vergessenen deutschen Dichter Christoph Hoff mann, der 1885 in Jerusalem starb und als der Bahn brecher des Deutschtums in Palästina gilt, spricht Herr Schrift steller Richard E. Funcke in einem von der Freien Litera rischen Gesellschaft sür Freitag, den 22. Mai, abends 8 Uhr im Musenhause veranstalteten öfsentli' dem jedermann freien Zutritt ollen zur Rezitation gelangen. Sächsische Kunstausstellung" zeigt sich Kreisen andauernd ein steigendes Interesse, das sich nicht nur in einem sehr starken Besuch der Ausstellungsräume auf der Brühlschen Terrasse äußerlich dorumei " ' ' ' ffentlichen V ortragsabende, zu hat. Auch Dichtungen Hosfmanns , ^ mentiert. sondern auch in den bis jetzt bewirkten Ankäufen, von denen die des „Sächsischen Kunstvereins ' an erster Stelle stehen. Tie offizielle Liste der ver kauften Kunstwerke wird demnächsi veröffentlichr werden. 4 Im Qberltchstaate von Emil Richters Knisittalon wird die umfangreiche K ol l e kt i v-A n sft e 11» n g von Arbeiten des siüber in DieSden lebenden Malers Felix Bvcckardt - Paris Ende dieser Woche eröffnet. Ter Künstler, der r,st nnlänciit im Salon Bing zu Paiis und dann i» der Berliner Raffaeli-Ans- ftelluna zwei bedeutende Erfolge errungen bat. wird die Aiiistellnng seiner Werke, die nack Mas; und Art ei» erschövsendeS Bild seiner Vielseitigkeit geben solle», persönlich leiten und ist zu diesem Zwecke au» Pari? hier eingetrofsen. Die Ausstellung wird Felix Borchardt von dessen Schenkung an unter Stodimuseum vor wenigen Tagen erst die Rede war. auch zum erstenmal in keiner Eigenschaft als Marinemaler zeigen und u. a. einige für die Galerie Plervont Morgnns bestimmte arößerr Marinen auftveisen. f Im „Sächsischen Volkstheater" ^u Chemnitz lLeitung: Georg Zimmermann) fand der dreiaktige schwant „Der Bigamist" von Eduard Krauertz einen großen Heiterkeitserfolg. s- In der Nacht vom 13. zum 14. Mai ist in der Oberlößnitz im Alter von nahezu 60 Jahren der beliebte Tiermaler Robert Erbe, ein Schüler Ludwig Richters, gestorben. Langjährige Krankheit, namentlich ein schweres Augenleiden, beschränkten den überaus fleißigen, feinsinnigen Künstler vielfach in der Ausübung seines Berufes. Er arbeitete überdies unter dem Druck schwerer materieller Sorgen, des Küiistlcrlcbcns Leid und Enttäuichnngcn begleiteten ihn treulich bis an sein Ende. Dabei ließen seine Werk« nicht ahnen, unter welch' trüben Seclenstimmungen der Meister sie '' uf. Seine Landschaften und Tierbilder tragen alle einen heiteren Charakter, ebenso die zahlreichen Proben seiner Silhouettenkunst f Der recht üble Gcyaer-Klinger-Prozeh ist mit dem bereits telegraphisch im Wortlaute wiedergegebenen Vergleich, zu dem sich Klinger hat bequemen müssen, nun endlich aus der Welt geschafft, hoffentlich sür immer. Genützt hat die von dem Leipziger Künstler seinerzeit mit so viel Aplomb in die Welt gesetzte Sensation keiner Mcnschenscelc, am allerwenigsten chm selbst, obwohl auch Gevgcr nicht gerade glänzend abgeschnitten bat, der freilich von vornherein durch semen Takt und die Reserve, die er während de» ganzen Prozesse» zu wahren wußte, im Vorteil war. — Ueber die letzte Verhandlung ,n der Be rufungsinstanz vor der 8. Strafkammer des Landgericht- I Berlin ist noch zu berichten: Die Parteien waren persönlich zur Stelle: Prof. Gevger standen Justizrat Wronker und Rechts- anwalt Zenger, Prot. Klinger stand Justizrat Broda-Leipjig zur Seite. Bekanntlich ist e» in erster Instanz zu eingehender aufnabme über die Behauptung Klinger», die Geyger int Unterschlagung zieh, gekommen, und die Verhandlung endete mit der Verurteilung Klinger» zu 50 Mark Geldstrafe. Der Gerichts hof hatte dabei angenommen, daß Prof. Klinger die edle Absicht gehabt Hobe, den Künstlern ein nach seiner Ansicht gefährdete» Kapital, die Zuwendung der Iran Meyer, zurückzuerooern, daß ^ ^ , rfder Unterschlagung nickt bestes dem Gonge der Verhandlung m erster Instanz olchen Vorwurf doch keine Red« sein, und Prof, rr ich etwa» zu verüben, «ugcstehen. daß. wie uerartlgen Dingen. Mißverständnisse und Irrungen untrraela, leien. Austlzrat Broda erklärte namen» deS Prof. Ksi» daß e» diesem gmu fern gelegen habe, den Prot. Geyger bewitngen. Den Borwurf der Unterschlagung habe er m hoben, eine solche liege im juristischen Sinne auch nicht vor. handle sich^ vielmehr nur um den Borwurf, daß Prof. G, en und sich . uns entzogen - ^ v, - -n n Interessen der Km»Ue wahren wollen. Nach längeren Verhandlungen zwischen den teien kam dann der für Klinger nicht gerade schmeichelhafte gleich m stände. 7 Pk»t«a»slchr»lben für ein Stadldaa» .. Bremen Der Breme» Senat beantragte, wie gemeldet, bei der Bürgerschaft die Bewilligung von 50000 Mark zur Deranstaltung eines Preisausschreibens zur Erlanguiia von Entwürfen für ein neue» an das Rathan» anschließendes Stadtvau« kür Regieuings und Rkvräientationsjwecke Die Kosten des Rendane» weckeu aus >>/, Millionen Mark veranschlagt. DaS Preiscichteramt baden übernommen die Herren Senator Schultz (Bremen). Senator Dr. Marc»» (Bremen). H A Wuppeiabl (Bremen). Odrrbau- direttor FranzsiiS (Biemen) Bäumt Weber (Bremen) Architekt Martin Haller (Hamburg). Skadtdaurat Ludw Ho'man» (Berlin). Professor Gabr. v. Seidl (München). Professor Dr. Paul Wallot (D-erden) Für die von den Preisrichtern ol« beite Lötungen anerkannten Entwürfe sollen ein erster Pret« vo« 8000 Mark zwei zweite Preise von ,e 6000 Mark zwe» dritte Pretie von je 3000 Mark und zwei vierte Preise von je 3000 Mark aus- gesetzt werden 7 Der Schriftsteller Ernst von Bunsen» preußischer Kammerherr, ist. wie bereits telegraphisch gemeldet, im Alter von 83 Jahren in Äegcnts Park gestorben. Er war der zweite Sobn von Karl Josias von Bunsen und ein älterer Bruder des im Januar 1896 verstorbenen früheren liberalen ReichstagSabgc- ' icten Georg von Bunsen. Der nun Verstorbene war an- (sich Militär und verließ als Hanptmann den preußischen itärdienst, um sich religionsphilosophischen und bibelkrmschen Studien zu widmen. Er veröffentlichte im Jahre 1870 „Die Ein- heit der Religionen", wenige Jahre später „Dns vkronoloirv ot' tsio Liblo" und „Biblische Gleichzeitigkeiten". Einer spateren Periode seines schriftstellerische» Wirkens gehören noch an „Die Ueberlieferung, ihre Entstehung und Entwicklung" und „Die Rekonstruktion der kirchlichen Autorität". Mit Ernst von Bunsen ist der letzte der fünf Söhne Karl Josias von BunsenS au» dem Leben geschieden. Er hat seine Gattin, die Engländerin war. nur wenige Monate überlebt und hinterläht drei Kinder, einen Sohn, der in der englischen Diplomatie dient, und zwei Töchter, deren eine mit dem vom Kaiser Friedrich geadelten Londoner Bankier Baron Deichmann vermählt ist. s Ermcte Novelli eröffnet- vorgestern leine deutsche Tournee mit einem Gastspiel am Wiener Raimuud-Tbeater. Der Künstler, der sich gerade in Wien besonderer Beliebtheit erfreut, bot ein nervenerschütterndes Virtuosenstück in der Rolle de» Richters in Henriots Sensationskomödie „Untersuchung" (I'istruttorirU Nach der aufregenden Schlußszene wurde er wenigstens ei» Dutzend Mal hervorgernsen. Während de» Druck» elngegangene Drahtmeldungen vom 16. bez. 17. Mai. "Metz. Ter Kaiser besuchte mit General Stützer den bisherigen kommandierenden General des l6. Armeekorps, Grafen v. Häieler, und verweilte bei dem'elbrn eine halbe Stunde. — Der Ches des MilitärkabinetS Graf v. Hülsen-Häseler erlitt während deS Exerzieren» eine Herzaffektion und wurde in da» Lazarett gebracht. «Petersburg. Während der gestrigen Parade sprang ein Mann aus dem Volke hervor, al» der Ka iser auf dem Platz vor dem WinterpalaiS die Front der Kavallerie-Regimenter abritt, und fiel vor dem Kaiser aus die Kntee. um eine Bittschrift zu überreichen. AIS der Kaiser auf dem MarSfelde die Front der anderen Truppenteile abritt. trat ein anderer Mann an de» Wagen der beiden Kaiserinnen heran und überreichte gleichfalls ein« Bitt'christ. welche die Kaiserin Alexandra entgegemrahm. Zur Feststellung der Persönlichkeiten würben beide Männer von der Polizei verhaltet. Die Vorgänge erwiesen sich al» absolut harm los und habe» keinerlei polft'.jche Bedeutung. * KonstantInopel. (Wiener Konesp. - Bureau.) Nach einer amtlichen Meldung ist der Einmarsch der Truppen in Jpek gestern abend erfolgt. Die Pforte ist sehr befriedigt und betrachtet die Aktion als vollkommen beendet. * Tanger. (Reuter - Meldung.) Die Verstärkungen der Truppen de» Sultan» sind auf einem englische» Dampfer vor Tetuan eingelroffen und ohne Widerstand tu die Stadt eingezogen. Siek« »uol» LBKtrlx« Depelchen. Hofnachrichten. Staatslotterien. Blumen- und Rosenfest. Schwurgerichtsverhandlungen. Hofrat Eduard Rappoldi s. Weiterbericht de» Kgl. Sächs. Meteorolog. Institut» in Lhemnitz vom 16. Mai 6 Uhr morgens (Temperatur nach EelsiuS). Wetterlage in Europa am 16 Mai 8 lldr früh: Slam, M4»ing o. SlLrk, LZ i^SWmd«« «euer r». Slotions- 's ^ Rtchluna u Lp. Z § U-m, ^ Storno«. «laltwd L-risI,a»1d tzaoorand LkudeonSS Ltockdolm Memel Sniln«m.2 St Sol! Hamd,. > M 88VV >»>«> dede« WSW stell Reoen cv schm wolkia 8 letchl heiter cv starsiDunst cv fiark wolkenl «>, -V slüwach wolkenl! «II «I XV8V mäßig dedecki ! i 10 W N'8VV leichl balbbed lag«, «I >rv mäßig DunN ihlt «cs icvsvv ich«, wolkenl VSIZV8V ichw. bedeckt - UM aber 77S Millimeter tn Süd 7K0 Millimeter bei den Lofoten. Deutschland ziemlich nonnal. Prognose für den 17. -koai iZünisig. Temperatur! ucbernormal. mcter. Hoch. Witterung in Sachsen am 15. Mai. Windursprung: Station S««- 7«>nv. Wind Station See- Lemp. höh« M L 8 ß KS höhe m ß i! Wb» re^den >i» ,3.1 «» s«a Fntberg Schnnderg «Ist» s« rr.i 7.« wnv r N ,17 IS» 12« 3 1 t.« s.ii vvnvv 2 K ».» ,0 9 »1 l.« «SV , V » — Bautzen Litt „« 8.. VVX1V 1 Allenberg Reißendatn 7»l »« »0 vuv, Zlttou «hmxnlh 208 1S.7 4« 1 771 ,or -0.i w, Zlv wr d.? nrv r — gichielbera 7.» »4 rvnv » «in Der 1b. Mar verlies bei wechselnder Bewölkung und steigender ' »eratur ruhig und trocken. Im Gebirge amg da« Minimum bi« au Nullpunkt hcrav (Reldenbain) die Mctietzverie stiegen bi» »U 2',, <2 bergj Uber die viellLhrlgen, die Maxim» erreichten 10 Gr. (Dresden). Morgen Laubildung. un Gebirge Reff. Lr,« den, IS. Mal. Barometer von Optiker Eduard »arm. O«k. Bdiold», wallftraße 2 «bend» S Uhr: 7« lallen. Thermometrogravh nach Lelstu«. r«m»natur: Wärme, niedrigste » Gr wärm» Bedeckt. Nordrvrstwind. Wasserstau» der Elbe und Mold««. Budwet« Prag Pardubitz Melnit Leitmerltz Dresden >5. Mai -i-10 4-KO -i- 35 -i-16 Z-15 —»1 16. Mai -i- S Z-30* ff- 26 4-14 ff-10 -SS » »tomoasi« ,« >^,l «mol,« »ussUIIun, »«, rrotaer »«w». Kasierwärm« der Elb« am 18. Mai: 15 Grad 6.
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