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Dresdner Nachrichten : 09.10.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192710094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19271009
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19271009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-10
- Tag 1927-10-09
-
Monat
1927-10
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.10.1927
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Ae Grundsteinlegung des Deutschen Sygiene-Wusenms. Die Festsitzung im Äaihause. vrl hochbebeutsamen «nlllssen nur aeschlrht «». da- der Prunksaal de» Neuen Rathaule« seine Pforten össnet. Dle feierliche Veranstaltung aber, die heute Sonnabend vormit. tag dort vor sich ging, wird tn der Geschichte der sächsischen Landeshauptstadt für Immer ein stolze» Ruhmesblatt bilden, denn e» wurde mit dem Festakte ein Serk begonnen, daß nicht nur Dresden und Lachsen, sondern dem ganzen deutschen Volke, so hossen wir e» alle zuversichtlich, zu reichem Segen gedeihen wirb. Nachdem man bereit» von 810 Nhr an in dem nebenan ge- legenen »Schwarzen Zimmer* de» Rathauses das Modell für den MuseumSbau besichtigt hatte, füllte sich allmählich der Saal mit einer großen Zahl von Dame» und Herren, im wesent- lichen denselben hervorragenden Vertretern der Behörden und Parlamente, der Kunst und Wissenschaft, der Kirche und der Reichswehr, der Industrie und deö Handels, dle man schon am Freitag zum Festabend der sächsischen StaatSregterung hatte begrüßen können. Zu ihnen gesellten sich heute noch der Reichs- Innenminister Dr. v. Keudell, Netchvsinanzminister a. D. Dr. Reinhold und der persönliche Freund LingnerS. Graf Seebach. Der Prunksaal strahlte im Glanze der prächtigen Glaslüfter. Unter der Empore leuchtete aus einem Lorbeer. Hain die Marmorbüste LingnerS, ein Meisterwerk Klinger». Die weihevollen Klänge der Levnoren-Ouvertüre l von Beethoven, von dem Orchester des Mozart-vcretnS unter der Leitung dcS Kapellmeisters Erich Schneider mit wundervollem Stimmenklang vorgetrage», leiteten die Festlichkeit ein. Dann nahm Oberbürgermeister Dr Dlüher, der Vorsitzende des Deutschen Hygiene-MuseumS. das Wort zu einem herzliche» Willkommensgruß an die glänzende Fest» Versammlung, um hierauf zunächst den Vertretern von Reich, Land und Stadt den Dank für die ideelle und materielle Unter stützung des großen Werkes zu sagen, ohne die es nicht möglich gewesen wäre, heute den Grundstein zum Museumsbau zu legen. Gern hätte man cs gesehen, wenn der Reichspräsident v. Hinbenbnrg an der Feier der Grundsteinlegung für das Hygiene-Museum tcilgenvmmcn hätte. Es ist ihm dies leider nicht möglich ge wesen. Er hat folgenden telegraphischen Glückwunsch gesandt: Am Tage der Grundsteinlegung zum MnseumSnenba« gedenke ich mit Dank «nd Anerkennung der segensreichen Tätigkeit, die das Deutsche Hygiene-Museum skr die geluud» heitliche AusklSrung «nd Belehrung des dentschen Volkes ge, leistet hat. Mit den besten Wünschen kür die weiter« Sntwick« lang beS Museums an der neue« WirknnaSstätte entbiete ich Ihnen und allen Mitarbeitern herzlichen Gruß. v. Hindeuburg. Reichspräsident. Auch das Staatsoberhaupt unsere» deutschösterreichtschen BruderlandeS, BunbcSprästbeut Dr. Hainisch, übermittelte aus Wien folgenden telegraphischen Glückwunsch: In »oller Würdigung der hervorragenden Entwicklung beS Deutsche« Hygiene-MuseumS «nd seiner mustergültige« 8e» tätigung ans dem Gebiete der BolkSaesundheitSpflege. die nicht zuletzt auch dem österreichischen Volke zugute gekommen ist, entbiete ich dem Dentschen Hygicnc»M«se«m z« hem heutigen denkwürdigen Tage meinen Gruß «nd herzlichsten Wunsch für ferneres Gedeihen. Bundespräsident Dr. Hainisch. Auch von zahlreiche» anderen Stellen beS In- und Aus landes ist dem Museum eine Fülle von Glückwünschen zu- gegangen. Der Oberbürgermeister schilderte hierauf die bekannte Entwicklungsgeschichte dcS Museums und die vielfachen Schwierigkeiten und Hemmnisse. die sich der Verwirklichung des Planes immer und immer wieder tn den Weg stellten, und fuhr dann fort: Der fetzige Bauplatz im Grundstück der vormaligen Scknndogenitur wird baS Wort verwirklichen: „WaS lange währt wird gut.* Die Erkenntnis von der wachsenden Be deutung deS Hygiene-Museums nicht nur für die öffentliche Gesundheitspflege deS ganzen deutschen Volkes, sondern für seine kulturelle Einstellung tn der ganzen Welt führte dazu, daß daS Reich, das Land Sachsen und die Stabt Dresden sich tn wenn auch anfänglich nicht ungetrübter, so doch letzten Endes erfreulicher und vorbildlicher Harmonie dazu ver einigte, die Mittel für den Rau dcS Museums zu schassen. I Die Zahl der Männer, di« an den Arbeiten für die Aus- aestaltung de» Museums für den Vau mit gearbeitet haben, ist erfreulicherweise unendlich groß. Fch versage eS mir, hier Namen zu nennen. Nur eine» Manne» darf ich heute ge- denken, des Manne», besten Büste unseren Festraum schmückt und tn besten Schatten unsere heutige Veranstaltung steht: Karl Angnft Ltngner, de» genialen Schöpfer» der Internationalen Hygiene-AuS- stelluna, de» geistigen Vaters unseres Museums, dcS Pioniers der volkstümlichen Verbreitung der Wissenschaft vom mensch lichen Körper, der Kenntnis „des Menschen". LingnerS großer Gedanke war. sedermann diese Kenntnis zu ermögliche», um aus ihr die Pflege der eigene» Gesundheit ausznbaue» und io die gesamte Menschheit zu befähigen, an der Förderung der BolkSgesundheit selbsttätig mitzuarbeiten. Dieses hohe Ziel LingnerS ist auch heute noch unser Ziel. Nur gehen wir neue Wege. Wir wollen kein Haus bauen für ein Museum im her kömmlichen Sinne, wir wollen ein Haus bauen, in dem nicht nur die interessanteste» Schaustücke als ihr Kern, die »eu- gestaltete Gruppe „Der Mensch" von staunenden und lern begierigen Besuchern bewundert werden, sondern in dem auch und vornehmlich eine lebendige Werkstatt betrieben wird, »m in ihr mit allen Mitteln neuzeitlicher Technik die gesicherte» Ergebnisse der stetig fortschreitenden Wissenschaft vom mensch lichen Körper und seinen Funktionen tn gemeinverständliche Formen zu bringen und diese Formen als Wanderausstellnn- gen. als Lehrmittel für Schulen und in allen sonstigen Formen der Anschauungsmittel zur Unterstützung icdcr interessierten Stelle hinanSzusenden in die Welt. Wir wollen et» HauS bauen, von dem aus volkstümliche Schriften von anerkannten Fachleuten verbreitet werden nnd in dem alle mit der Gesund heitspflege befaßten Kreise durch Vorträge und Anschauung belehrt und für ihren Berus ertüchtigt werden. Alles in allem, wir wollen bauen daS Heim deS Zcntralinstitntcs für die Pflege der BolkSgesundheit. Zu diesem Werke, besten hoher kultureller Wert uns, wie wir sicher sind, ständig neue Freunde nnd Gönner znführen wird, erbitten wir auch weiterhin daö Interesse und die Unter stützung der Allgemeinheit. Der Dank der Menschheit wirb ' Lohn ' Ihr und unser sein. Darauf erfüllte Liesel v. Schuchs herrliche Stimme den festlichen Raum. Mit dezenter Orclicsterbegseitung sang sic Mozarts Arie „Schon naht der holde Frühling". Die Reihe der Glückwunschansprachen eröffnet« Innenminister Professor Dr Apeti, der etwa folgende» ausführte: Im Namen der sächsischen StaatSregterung wünsche ich dem Verein Deutsches Hygiene- Museum an seinem heutigen Ehrentage von Herzen Glück. Der heutige Tag ist ein Meilenstein aus dem mühevollen Wege, auf dem kühnes BorwärtSdringen mit schmerzlichem Verharren, frohe Hoffnung mit bitterer Enttäuschung wechsclten. Heute soll nun der entscheidende Schritt vorwärts gegangen werden, heute wollen wir den Grundstein legen für da» Deutsche Hygiene-Museum, bas, von wohlbekannter Meisterhand errichtet, den Schätzen ein würdiges Heim be- retten soll, welche den Wert und die Bedeutung des Vereins ausmachcn. Die Räume werden sich mit einem einzigartigen NnschauuirgS- und Belchrungsmaterial für wette Kreise füllen. ES geziemt auch mir. an dieser Stelle zuerst des ManneS zu gedenken, der den Plan für die Errichtung dieses Museums geschaffen und seine Verwirklichung cingclcitet hat: Dr. Lingner. AIS er im Fahre lllll die Hygiene-Aus stellung schuf, da gab eS viele Skeptiker, die da meinten, einer solchen Unternehmung könnte ein großer Erfolg schwer lich bcschteben lein. Die Erfahrung hat Ne eines anderen be lehrt. Der Erfolg drang wett über Deutschlands Grenzen hin aus. So ist eS richtig, das Stück der Ausstellung, das den größten Beifall gesunden hatte, bauernd der Welt zu erhalten und in einem Museum fortzuentwickeln. Ltngner mar nicht nur ein Mann der Anregung, er war ein Mann der Tat. Al» er allzufrüh seinem Werke und uns entrissen wurde, htnterließ er ein Testament. baS schon als Dokument einer großartigen sozialen Gesinnung von bezwingender Kraft ist. Mit diesem Testament stellte er nahezu sein ganzes Vermögen zur Förderung der Volksgesundhctt zur Verfügung. Krieg und Inflation haben das Werk gehemmt, aber heute sind Reich. Staat „nd Stadt den Männern helfend zur Seite ge treten. welche daS Erbe LingnerS treulich verwalteten, und nunmehr sind die Voraussetzungen geschaffen, um bas Werk in die Wirklichkeit umzusctzen. Auch dle sächsische LtaatSregierung milcht« nicht »«r» fehlen, allen denen,« danken, die die BoranSsetzungen haben schaffen Helsen, daß »ir den heutigen Tag seiern können. Fch darf die anwesenden Vertreter de« Reichstags herzlich bitten, auch ihrerseits noch da« fehlende zu tun. damit auch dle Hilfe beS Reichs in vollem Maße wirksam werde. Der innere Wert und die Bedeutung der Leistungen des Hygtenemuseum» haben sich in den letzten Fahren erneut bewiesen tn den zahl- reichen Wanderausstellungen, die mit großem Erfolg überall tn Deutschland veranstaltet worden sind. Der größte Wert scheint mir vor allem darin zu liege», baß hier einmal dem Menschen der Mensch als das wunderbarste Kunstwerk der Natur gezeigt wird Die Volksgesundheit ist stets die Voraussetzung der Bolkskraft und damit auch die Voraus setzung der Geltung eines Volkes nach außen und einer glück lichen Lebensführung nach innen. Ohne Volksgcsundhcit kein Bolksglück! Der Redner verlas die Urkunde der Staatsregierung, die dem Grundstein bcigegeben werden soll und schloß mit dem Wunsche, daß sich alle Erwartungen, die man an dieses Werk knüpste, erfüllen und es mithelsen möchte, dem Wohle des Volkes zu dienen. Dann nahm daS Wort Reichsinnenmtnifler Dr. o Keudell» der u. a. folgendes darlegtc: Der Herr Oberbürgermeister hat bereits de» telegraphischen Gruß des Herrn Reichspräsi denten verlese». Er hat mich darüber hinaus beauftragt, noch mündlich zum Ausdruck zu bringen, mit welch regem Interesse er den Arbeiten des Vereins sür das Deutsche Hygiene- Mnsenm gefolgt ist und weiter folgen werde. Der Herr Reichskanzler hat mich besonders ersucht, hier zum Ausdruck zu bringen, wie gern er unter »ns weilte. Aber wir willen alle, daß er durch dringende dienstliche Behinderung fern gehalten ist. Die gesamte Reichsregicrung begrüßt es aus das Wärmste, daß durch die Energie und Initiative der ideal gerichteten Männer, die heute gefeiert werden solle», nicht zuletzt auch durch dte Energie des Herrn Oberbürgermeister Dr. Bl üher und der sächsische» Staatsreglcrung es gelungen ist, die mannigfaltigen Schwierigkeiten zu überwinden, die der Durchführung des Werkes entgcgcnstanden. Kann eS anders sein, daß bet den physischen, seelischen und materiellen Leider unseres Volkes, wenn cs sich darum handelt, dte Kultur ausgaben weiter zu betreibe», sinanztelle Nöte und Sorgen uns beschleichen? Dennoch hat der Herr Reichssinauzminister es ermög» licht, über den ursprünglich vorgesehenen Beitrag eine weitere Beihilfe in Aussicht zu nehmen. Der heutige Tag zeigt uns, baß daS deutsche Volk weiter schreitet auf dem ihm geschichtlich vorgczeichneten Weg, die Menschheitsproblemc lösen zu helfen nicht nur tm Interesse der Heimat, sondern der gesamten Menschheit überhaupt. Dte NeichSrcgierung dankt eS ganz besonders, daß es, ent sprechend der stolzen Ueberliescrung, sächsischer Initiative beschicden ist. aus diesem Wege führend zu sein. Wir er- fiolel ^Ve8tmm8ter u. Gloria I »»a », p«ri>n>l EN ,NIn Vvi»ct>>»8: Sonntos «ln Nukoton lür <n« N»u»tnni- LdoaN-Noitoiiront: vier un<i Lctioppoovolo« 8SI« tllr pe,tlllt>l>elt«n un<> V«ion»t»Itun^en j«I«r -trt crmäöigte kenslonsprelse «ätirencl cker VVIntermonate ^dxo3lj,Io»»en« VVoknungen von 2—S 2ümin«ru ÄUlb! vaealanac ««k ?«0 - 1«».—, 1«0.-. > «»NooNon-Ht« Saran», »0r «-»»>!«,,>o, Varardaltuno. zzznkol au» actalilan ralnvrollanan Stötten, „tot! mit > »«Ntam ?»>r oarniar» UN. «r».-. wo.-. 17».- Fuganctlisk« däünlsl, nsuanl» Ul,. SS.—. IS.-. IIS — z h). Voll^atll, ^nsgsi- Stk-s13s 20 und seinem brutalen Machttrlcb entspirngt. In gespenstischem Marsch, bizarr, hosfmankkesk, ziehen dte Richter auf. Ist die GcrichtSszene — etwa in der hier sinnvollen Form einer Passacaglia angelegt — in ihrer kontrastreichen Dramatik von Erstarrung nnd ausbrechender Leidenschaft ein großer Wurf, so erreicht die Musik im letzten Akt den Gipfel. Unerhört die realistische Raserei dieser Volksszcnen, der hysterische Schrei der großen Malle, ihre Ekstasen, ihre Inbrunst, Ihre Hingabe, ihre Wut und Empörung. Aus der Höhe dieser Chorsähc schmettern die Trompeten in drei Gruppen und in drei verschiedenen Ton arten: das Schreckliche und zugleich Große »nd Elementare, das Dissonante und dennoch Konsonante der Malle Mensch ist niemals zuvor gewaltiger bargestellt worden. Für die Ausführung hatte das Hamburger Stabttheater seine vorzüglichsten Künstler eingesetzt: die für den Sänger »nd Darsteller gleich dankbaren Ausgaben lösten Maria Hussa IHelianes, Carl Günther ltn der wundervollen Tenorrolle -eS Fremden). Kammersänger Bockelmann lHerrscher) tn nahezu idealer Vollendung. Egon Pollak imponierte alS scinnerviger Dirigent durch die überlegene Beherrschung der sehr schwierigen Partitur, nnd Intendant Leopold Sachse schuf dem Werk die seinem Phantasiegehalt ebenbürtige Inszenierung. Uebcr den starken Eindruck, den dte Ur- ansstthrung machte nnd den arvßen äußeren Erfolg, der Ihr be schicden war. wurde schon telegranhisch berichtet. Prof. Dr. Ferdinand Pfohl. KunN und Wissenschaft. Die «oUand-Reife des Lireuzchvres. n. Den Haag, «. Oktober 1927. Nun sind unsere Crucianer In Holland schon wie zu Hause: auch die. welche zum ersten Male zwischen den behaglichen Grachten umherschlendern, haben ihre Erfahrungen gesammelt und das erste Verwundern über manches Unaewohnte mit der angeborenen Schläue von Großstadtfungen überwunden. Wer nur die Augen recht ausmacht, sieht so manches, wa» zunächst merkwürdig erscheint und doch leine tiefe, lokale Bedeutung hat: baß die Kühe mit Regenmänteln aus den Weiden stehen, daß dte Mühlen daö Waller mahlen, wie dte Wohnungen für die Studenten tn bch, Untversttätsstäbten lateinisch auvgeboten werden („Eublculn locnnckn* steht an den betreffenden Häusern) und vieles mehr. Nicht nur SangeSlorbeeren also lind eS, die unsere Gymnasiasten sich eintragen, sondern ein reicher Gewinn an Anschauung und Willen für» Leben. In Rotterdam nahmen dt« meisten Schüler an ber Slndenburg-Feter ber deutschen Vereine tm Obeum teil. Am Morgen des 8. Oktober vereinigten sich die Kreuzschüler vor der Zutdcrkerk neben dem Deutschen Konsulat zu einer ein- brucksvollen Sonderfetrr Im Freien, bet ber Dr. Dtttrtch tn begeisternden Worten den RetchSpräsibrntrn als Ideal höchster Pflichterfüllung im Dienste deS Vaterlandes und als Herold deutscher Eintgkctt feierte. Zum ersten Male bezog aus dieser Reise der Chor Quartier tn Haarlem, bas er bisher stets nur von Amsterdam aus besucht hatte. In den herrlichen Landsitzen von Blocmcndaal, unmittelbar neben dem Seebad Zanbvoort, verbrachten die Kreuzschüler zwei sonnige Herbsttage. Die älteren führte ber Direktor des Franz-Hals-MnscumS ver- ständnISvoll erläuternd durch die Schätze seiner Säle und deutete ihnen den Künstler als den unnachahmlichen Im pressionisten deS 10. Jahrhunderts. Die eben vollendete Reini gung der großen Gemälde von einer dicken Firnisschicht hat Wunder der Farbgebung zutage gefördert. Das Konzert in der großen St. Bavokerk, einem Wunderbau aus dem 15. Jahrhundert snahezu 150 Meter längs, versammelte eine Menge in der Kirche, wie sic dort wohl selten andächttg geweihten Klängen lauscht. Prof. Richter dirigierte mit innerster Bewcgthett» und so wurde dies Konzert ein besonders großer Erfolg. Nahezu an Amerikanismus aber grenzte der Empfang, der dem Chor tn der Residenzstadt 'S Grave n Hage wurde: Ein uniformiertes, etwa 50 Mann starkes Mnsikkorps mit Schellenbaum und Standarte empfing ihn am Bahnhof, wo Vertreter der Deutschen Gesandtschaft und Prof. Dr. SleeSwyk tm Namen -er Niederländisch-Deut schen Vereinigung die Sänger begrüßten. Dann glng'ß, ge- führt von Berittenen, tm Zuge durch dte Stadt nach dem Binncnhof, wo Tausende von Menschen den Einzug er warteten nnd etwa ein Dutzend Ftlmoperatenrc den Chor für dte Leinwand einfingen. Und weil ebensovicle Bericht erstatter mit gezücktem Bleistift danebenstandcn, blteb nichts weiter übrig, als daß der Alumnentnspcktor wieder baS Wort ergreifen mußte. Er verglich dte 700jährige Vergangenheit beS OranterschlolleS mit der deS Krenzrhores »nd endete mit einem Hoch auf die Königin. DaS daraus vom Chor nieder ländisch angesttmmte WilhelmuSlted und einige wettere Lied- vorträg« wurden von den versammelten Masten begeistert ans- genommen. Der warme Spätsommertag sah dann die Vlaumützen tn Scharen aus dem fonnigen Pier in Scheven in gen. Der Abend vereint« den Chor mit all seinen hiesige» Freunden tm Hotel Witt« Brug, wo «tn neuer, der Oe""""t^7ett noch nar nicht zugänglicher Film aus den holländischen Kolonien und die FiUnausnahmen vom Vormittag gezeigt und bei einem geselligen Beisammensein den Haager Lettern beS Komitees Dankgeschenke de» Chores überreicht wurden. DaS moraigr Konzert im Gebouw voor Konsteü en Wctenschapen ist bereits ansverkanft. Der Prtnzregent der Niederlande »nd Exzellenz Luetu » v. Stödten, ber deutsche Gesandte, werben thm betwohnen. v. f Dresdner Theaterspielpla« für Sonnt«,: Opern- kau»; „Siegfried* (86). Schauspielhaus: „Amphitryon* (88). Albert-Tbeater: „Dte Fahrt in» Blaue* (84): „Jahrmarkt tn Pultnttz' (88). Res «den,-Theater: .«tn Walzertraum* (84): „Ich Hab' mein Herz «n Hetdel- bcrg verloren* (88). Die Komödie: „Spiel im Schloß* (88). Central.Theater: „Die blonde Ratte* (8). ß Mitteilungen der Sächsischen StaatStheatcr. Opern haus. Montag, den 10. Oktober. Anrechtsreihe .^Vio letts*. mit Liesel von Schuch in der Titclpartie, Tino Patticra, Robert Burg. Tänze mit Susanne Dombots. Gino Neppach und der Tanzgruppe. Musikalische Leitung: Striegler. Spielleitung: Stacgemann. Anfang 88 Uhr. Dienstag, den 11. Oktober. Anrechtsreihe „Die ver- kaufte Braut*, mit Grete Ntkisch, Hirzel, Teßmer. Ermold, Puttlitz, Helene Jung, Schmalnauer, Elfrtede Haberkorn Büssel, Erna Berger. Tänze mit Susanne DomboiS, Gino Neppach nnd der Tanzgruppe. Musikalische Leitung: Striegler Spielleitung: Staegemann. Anfang 88 Uhr. Für die Sinfonie-Konzerte der Spielzeit 1927/28 sind noch einige Anrechtskarten für das Parkett, die Orchesterabteilung, den 1. und 2. Rang an der Opernhauskalle erhältlich. Schauspielhaus. Bet der Uraufführung de» Schauspiels „Legende", von Franz Jung, womit am Donnerstag, dem 13. Oktober, die „Ä ktuelle Bühne* er öffnet wird, wird zum ersten Male auf einer Dresdner Schau- spiclbllhne der Versuch gemacht, Theater und Film aus künstle risch organische Welse zu vereinigen. Die erforderlichen Filme werden von dem Operateur der Ufa, Georg Muschner lNerlinj, nach Angaben der Spielleitung lGielen) hergestellt. DaS Unternehmen wird gefördert durch die Unierslützuna der Dresdner Erncmannwerke. welche die Ktno-Vorsührungv- und Projektionsapparate, sowie den Vorführer gestellt haben. In ber St r t n d b e r g gewidmeten Morgenfeier am Sonntag, dem 18. Oktober, lesen, nach einleitenden Worten von Dr. Karl Wollf, Alice Verden die Erzählung „Vogel Phönix* laus dem Novellenban- „Heiraten"). Adolf Wohl brück daS 16. Kapitel aus dem Roman .schwarze Fahnen* nnd Bruno TecarlI eintge Abschnitte aus dem autobiographischen Werk „Inferno*. Irma Tervant und Ivar Andresen Nngcn ln schwedischer Sprache Komvollttonen Strlndderglcher Ge- dichte von Tor Aulin. T»re Rangström. Emil Sjögren. Peter- son-Berger u. a. Begleitung ber Gelänge: Ernst Richter «Korrepetitor im Opernhaus). Anfang 812 Uhr. Montag, den lO. Oktober lAnrechtsreihe ä). Wiederholung des Schauspiels „Der He§ rsetnes Herzenö* von Paul Raynal (Deutsch von Stephan Hock). Spielleitung: Josef Gielen. Anfang 88 Uhr. Die Ausgabe von Anrechtskarten für die laufende Spielzeit tm Schauspielhaus erfolgt — soweit die selben nicht bereit» vergriffen sind — an ber Tageskasse de» Schauspielhaus«» von vormittag» 10 bi» mittag» 1 Uhr. ß Katholisch« Hasklrch«. Sonntag lv l. -orm. 11 Uhr: Messe S-Moll von «ruckner: «raduale: venedletu» von Kretschmer: Vsser- torlum: Ave Maria van Bruckner. ... - - . ß Dte «»«»die. MolnLr, .« PIel ln> Schloß- «et»» mit Hann, Fischer. Trude «effel». «»red Haas«. Friedrich Carlmayr. Theodor Rocholl, Martin Costa und Karl Koch di« ganz« kommend« Woche alladendklch anf de« «nielpkan.
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