Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 09.10.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192710094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19271009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19271009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-10
- Tag 1927-10-09
-
Monat
1927-10
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.10.1927
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
I Hr. 475 Seiler ^Dtzysdaer Xochrichln," Mitteilung besaooulert haben, daß di» ganze deutsche «bord. nung mit Streseinanns Aeußerungen rtnverstanden gewesen sei. Kein Wunder, daß als Erfolg einer solchen »Politik" die Pariser Presse den ihr -„geworfenen Ball aufsängt und tpn mit grobem Schwung zurückgtbt in Gestalt von sortwähren- den Beeinflussungsversnchen der deutschen Innenpolitik. Wenn inan in Berlin eine stramme Vintsregirriiiig am »Inder wübte, so beifit es heuchlerisch, dann konnte mau an die von Streseinann so oft beteuerte friedliche Gesinnung Deutsch lands glauben und auch auf der Bahn der Verständigung weiter kommen. Und der schamlos« Bericht HasencleverS über die Htndenburg-Feler wird gleichzeitig wörtlich wieder gegeben »um Beweis, dab unter dem Elnsluß einer national bestimmten Regierung im Deutschen Reiche immer noch «ine „frisch-fröhliche Kriegsbegeisterung" herrsche, die schon morgen wieder in Gewalttaten auszubrechen droh«. In der deutschen Linkspresse findet sich dann als Niederschlag solcher Mah- nungen and Parts die Andeutung, dab die europäische Politik de» Atem anhatte, weil sie auf den Ausfall der bevorstehenden Wahlen warte. Wir haben aber i» der französischen Presse, die doch noch unmittelbarer als wir in der PorbereitnngS- Periode zu Neuwahlen steht, bisher nirgends, auch nicht bet den oerständigiingsbrreilen Parteien, das Argument von der notwendigen Rücksicht aus Deutschland und die mit ihm ein geleitete Politik von Locarno gehört. Wohl deshalb, weil die französischen Linkspolitiker in genauer Kenntnis der Sttm- mung ihrer Bolksmaüen wissen, daß sie mit solchen Parolen schlechte Geschäfte machen wurden. DaS „außenpolitische Argument" ist eben bet der heutigen internationalen Lage ein plumper Schwindel, den man nur den deutschen Wählern vormachen zu können glaubt. In Wirklichkeit hätte der Bei laus der auhenpolitischen Ver- Handlungen in diesem Jahre nicht um ein Haar anders auö- gehen können, auch wenn die gleiche Politik ssie war ja die der LinkSpar teieitt von einem Ltukskabtnctt geführt worden wäre. Der Widerstand lag ja nicht bet uns, sondern aus- schließlich bei der sranzösiichen Regierung, die unter keine» Bedingungen über die muhiam errungene und noch nicht ein- mal durchgeführte Truppenberabsehung um 10 000 Mann im Mhcinlande hinausgehe» wollte. Mit Hinweis auf dieses »Zu- geständniS" sind alle weiteren Berhandlnngen über die Rhein- landräumung abgeschnitten worden, und sie bleiben vorläufig abgeschnitten für eine Berliner Regierung der Linke» ebenso wie für die der Rechten. Frankreich hat die verschiedenen deutschen Linksregicrungcn im Laufe dieser Jahre ebenso schlecht behandelt wie die ietzige, und hat sie immer bekämpft mit der Behauptung, daß sie nicht vertrauenswürdig seien wegen ihrer inneren Schwäche. Die Rechtsregierung wieder um ist gefährlich gerade wegen ihrer Stärke. Wie man es also macht, ist es in Paris nicht recht. Darum ist es eine un- verantwortliche Verwirrung der Lage, die nach außen nur schaden kann, wenn seht trotz aller gegenteiligen Eisahrungen wieder die Zusammensetzung der Reichskoalttson mit der Schuld an dem Scheitern der grobe» außenpolitischen Ziele dieses Jahres beladen werden soll. Wer die wirkliche Stim mung i» Frankreich kennt, der weih, das; nicht nur im nächsten Jahre, sondern weit darüber hinaus mit einer Fortführung der Loearno-Politik — in dem Sinne, den wir in Deutsch land damit verbinden — nicht zu rechne» Ist. Dabet ist ,S ganz glelchgültig. ob ln Frankreich bel den Maiwahlen da» Kartell her Linke» ober dl« republikanische Union der Rechten die Mehrheit bekonnnt. Und e» ist ebenso gleichgültig. ob tn Deutschland d!« gegenwärtige Koalition dte Dezemberwablen 1928 überdauert ober ob t>« von einer Kombination der Linken »bgelöft wird. Tatsache bleibt, dab tn Frankreich niemand ble Räumung will, abgesehen von den Sozialisten. die stch auch nur l» schöne» Reden gefasten, solange sie die Verantwortung nicht zu trage» brauchen. Dir französisch« Politik hat «» noch nt« verstanden, reale Pfänder, die Ne in der Hand hat. im richtigen psychologische» Augenblick gegen moralische Grobe- rungen etnzutauschen,- sie klebt an der kurzsichtige« Idee, dah sie von ihren vertraglichen Rechten kein Iota aufgeben dürfe, big N« durch den Ablauf ihrer Dauer von selbst verfallen. Zwei Jahr« vergeblicher Loearno-Politik haben bewiesen, dab sich an dlefer starren Auffassung nicht rütteln läßt, und daß auch die anderen Locarnv-Partner nicht willen- oder nicht mächtig genug sind, um den französischen Starrsinn zu brechen. ES bleibt also babet, dah erst nach Ablauf der Fristen ge- räumt wird: 1980 die »weit« und löSö dte dritte Zone. Mag inzwischen die deutsch« Außenpolitik von einem Deutschnatio. nalen oder von einem Sozialdemokraten geleitet werden: Locarno bleibt ohne letzte Erfüllung. Zweifellos Ist sich auch Dr. Streseinann über diese Tat sachen längst nickt mehr im unklaren. Wenn er stch bisher trotz aller Enttäuschungen immer wieder mit freudigem Optt- mlSmus über alle Hemmungen auf seinem Weg hin veggesetzt hat. so war das verständlich, den» er mußte an sein Werk glaube» und diesen Glauben öffentlich betonen, wenn es a«. lingen sollt«. Und er mußte au» den so teuer erkauften Ver. sprechungen der Locarno-Partner das Aeuberste sür Deutsch land herausholen, was nur Irgendwie zu erreichen war. In zwischen sind aber tn dieser Richtung alle Möglichkeiten er schöpft und eS ist auch eine erheblich veränderte Lage ge- schassen durch die eigenen Worte und Taten des Außen- Ministers. Er hat tn den letzten Genfer Tagen in seinem „Matin". Interview und nvch weitgehender in seiner großen AbrüstungSrede ganz bestimmte Richtlinien der Außenpolitik ausgestellt, die ihn vor dem In- und Auölande binden. Er hat weiter den Vorstoß des Reichspräsidenten i» der Krieg»- schnlüfrage gebilligt und ihn in allen Einzelheiten verteidigt. Auch damit wurde eine erfreuliche und längst vermisste Klärung geschaffen. ES wird sich nicht vermeiden lasten, daß Dr. Streseinann noch einen Schritt weiter gebt und bet seiner Berichterstattung über Genf, dte tn diesen Tagen fällig «st, seinen bisherigen Feststellungen noch dte andere hinzusüatr daß alle Bemühungen, dt« in Locarno eingeleitet« Berständi- gnngspolitik zu Ende zu sichren, am französischen Widerstande gescheitert sind, und baß keine deutsche Regierung auf diesem Wege vorläufig mehr erreichen kann, es sei denn um den Preis neuer deutscher Vorleistungen, die da» ganze Volk ein mütig ablehnt. Notwendig ist eS jedenfalls, da» Lügengewebe zu »er- reißen, da» die Linksparteien mit Bedacht spinnen, um Sü den Wirrungen ber Außenpolitik Wahlparolen zu gewinnen, die sich nicht zuletzt gegen den Außenminister und seine Partei richten. Nur mit einer klaren Front der Ausrichtig, krtt von den Deiitichnattonalen bis z»m Zentrum kann dte deutsche Außenpolitik aus der Sackgaste herauSgeführt werben. Die Mängel des Znternationalen Arbeitsamtes. Am Dienstag Beginn -er Verwallungsrals- Sttzung in Berlin. tT-ob'w-coun,, u n > r c r Bcrllncc Lchrtiilrltungi Berlin, 8. Okt. Die Reichshoiiptstadt rüstet sich zum Empfang des V c r w a l t u n g S r a t s des > n t e r n a t i o- n a l e » A r b e > t ö a in t e S. dessen Direktor Albert Thomas gestern in Berlin eintraf und den Spitzenbehörden seinen Besuch abstaitete. Die Eröffnung der Sitzung, ber die politische Oesfentlichkcit erhebliches Interesse entgegcnbringt, erfolgt am nächsten Montag in der Aula des NelchSarbeitS- Ministeriums. Tie Leitung wird in den Händen det Ver treters der französi cticn Regierung Fontaine, de» belgi schen Arbcitnehmcrdelcgierten Carlier und de» holländi schen Arbeitgebcrvertreters O u d e g e c st liegen. Auf der Tagesordnung stehen verschiedene Punkte, die von allgemeinem Interesse sind. Einmal ist daS Programm für die Arbeits- konsercnz 1028 fcstzulegen. und weiter handelt es sich um die Probleme der Arbeitslosenversicherung und der Eingeborenen- arbcit. Wichtig ist auch dir Vorbereitung der tn Aussicht ge nommenen Schiilghrtskonierenz. die tn bezng auf das Nrbeits» zeitabkvmmen erhebliche Abänderungen bringen dürft, Alle Sitzungen der ans fünf Tage vorgesehenen Tagung werden öffentlich sein. Es ist nur gntzuheißen, daß dte Tagung alle Genfer Wirts chaftsabschlüsse noch einmal zur internen und vor allem auch zur öffentlichen Diskussion stellen wirb. Ge- raüe Deutschland hat Veranlassung daraus besonderen Wert zu legen. Dabet muß betont werden, daß die anfänglich« deutsche Skepsis gegenüber dem Arbeitsamt überhaupt ge mildert wurde durch die Erkenntnis, baß gerade hier für rin wirtschaftlich so bedeutendes Land Hessen politische Geltung berabgedrückt ist. eine Einbruchsstelle vorhanden ist um die verlorenen Positionen unmittelbaren Einflusses wieder zu» rückzuerobern. DaS kann jedoch Deutschland nicht daran hindern, sehr eindringlich anch ans die Fehler htnznwelsen. die von der internationalen Arbeitsorganisation begangen worden sind. Die Haiipticlilerquellen bürsten in ihrer allzu demokratischen Ord"img gesehen werden. Es ist ein Nonsens, daß bei der AnSsertignng der inter nationalen Abkommen HouduraS, Abessinien und Deutsch land die aleichc Stimmcnzabl haben nnd damit beschluß- mäßig aus dem gleichen Gleise rangiere». Staaten mit komplizierten und lehr ausgedehnten Wirt» ichaftsmecl,aniSmen müssen andere Einflußmvglichketten ge- geben werden als Staaten, die sich noch in den Kinderschuhen des Wirtschaftslebens bewegen. Denkt man ,. B. an dte neunte Arbeitskonferenz zurück, wo es sich darum handelt«, die Arbeitszeitregelung bei der Marine aus internationaler Basis zu tresien. und stellt dann fest, daß damals dl« großen seefahrenden Völker, wie Deutschland und England, von den kleinsten Binnenländern motorisiert wurden, dann wird der Konstruktionsfehler des Arbeitsamtes besonders deutlich. Auch der VerwaltungSrat Ist falsch zusammen- gesetzt. Er besteht heute aus 2s Mitgliedern, von denen die eine Hälfte au» ReglerungSoertretern, dte ander« parttättsch aus Arbeitgeber» und Arbeitnehmervertretern zusammen- gesetzt ist. Für Deutschland fungiert als Vertreter Mint- stcrialdirektor Felg und als Wirtschaftsvertreter ber Ge- wcrkschaster Hermann Müller vom Allgemeinen Deut- scheu GewerkschastSbund. Die dentsche Ardeitgederschast ist nar dnrch de« Stellvertreter Hermann Müllers vertreten. Praktisch hat also der diesen Posten dekleidead» Chemnitzer Kommerzienrat Vogel kein entscheldcndeS Wort «itznrcde«. Es muß mit aller Deutlichkeit festgestellt «erden, daß unmög lich aus die Dauer die gesamt« deutsche Kirtschas« dnrch eine» Gewerkschafter der Amsterdamer Richtung vertreten werden kan«, während sowohl dte Arbeitgeber- al» auch bl« Arbeit, nehmer - Organisationen nicht Amsterdamer sozialistischer Orientierung anSgcschlossen sind. Und noch ein weitere» darf zum Beginn dieser Tagung offen ausgesprochen werden: die Verhandlung», sprachen sind Französisch und Englisch. Wohl hat jeder Redner da» Recht, in seiner Sprache vorzutragen — er muß aber seine Ausführungen in dt« Amtssprachen abersetzen lassen. Während sich in der gesamten Welt die Verfemung der dentschen Sprache erhedltch gemildert hat. ja praktisch Dentsch wieder de« kreise der Sprache« van internatianaler Geltung eingegliedert worden ist, hinkt die internationale Arbeitsorganisation in diesem Pnnkte noch «ach. So wirb man erwarten dürsen, baß ans dieser Tagnng in der dentschen Rclchshanptstadt auch da- Deutsche zur Verhandlungssprache erhoben werben wirdc Man rechnet damit, daß die Arbeiten der Berliner Tagung des Internationalen Arbeitsamtes tn einer Woche beendet fein werden. Für Montag den 10. Oktober sind Sitzungen der Gruppen und Ausschüsse vorgesehen. Diese Tagung stellt übrigen» de« erste« Fall dar. tn de« eia Organ des Völker bundes innerhald deS Reichsgebiete- z« einer Sitz««, zu- sammentritt. Deshalb werden ber Reichspräsident, der NelchsarbeitSminister, der preußische Minister für BolkSwohl- fahrt und die Stadt Berlin Empfänge veranstalten. Deutschland hat bereits mehrere früher von der Inter- nationalen ArbeitSkonserenz angenommene Ueberelnkommen ratifiztert und durchgeführt. Es sind die» da- Ueberein- kommen über di« Arbeitslosigkeit ^Washington 1919), die Stellenvermittlung der Seeleute sGenua l920s. daS Vereins- und koaltttonörecht der Landarbelter und die Entschädigung der Landarbeiter bet Arbeitsunfällen (Gens 1921s. Gelegentlich der Tagung wird der VerwaltungSrat von der bevorstehenden Ratifizierung des Washingtoner Ueberelnkommen» über dt« Beschäftigung von Krauen vor und nach ber Niederkunft Kenntnis erhalten. Eine Vorlage über die Ratifizierung zweier Ueberelnkommen über bi« Krankenversicherung, dt« tn diesem Jahre angenom- men worben sind, steht unmittelbar bevor. Eine Reihe weiterer Ratifizierungen wird nach Verabschiedung de» großen ArbeitSschutzgesetzentwurfe» möglich sein, dessen Beratung tn den nächsten Tagen vom ReichSrat tn Angrisf genommen wirb. Das Schellern -er polnischen Anleihe verhandlungen bejlällgl. Warschau. 8. Okt. Der Abhrnch der polnische« An« letheoerhandlnngen «nrd« gestern knrz vor Mitter nacht durch etu Kommuuiqns der polnischen Telegraphen» Agentur bestätigt. Wie weiter «itgeteil» wird, habe« die ver, »reter de» amerikanischen konsortinmS bi« Mitteilung ii»«r de« Abbruch ihren Anstraggeher« telegraphisch nach Amerika übermittelt Die polnisch« Regierung hosst, dnrch de« Addrnch der Berhandlnngen ein neues «och günstigere» Angeh»« der Amerikaner ,« erhalten. Wie jedoch der „Erpreß Poranny" ,» derichte» weiß, bereite« Monnet nnd Fisher derelt» sitr hent« ihre Abreise nach Amerika vor. Warschau, 8. Oktober. lPoln. Tel«ar..Ag.) vlzemeiper Präsident Bartel erklärte heute den Pressevertretern, daß die polnische Regierung heute srüb ein Telegramm au» Neu- vork erhalten hat. wonach die Neuyorker Banken dt« endaUlttgen polnischen Gegenvorschläge erwägen wollen. Um diesbezügliche Berechnungen aufzustellen, bitten dt« Banken um Vertagung der Verhandlung aus zwei Tage. Dte polnische Regierung hat dtes« zweitägig« Ver tagung genehmigt. (W. T.V.) Dte amert»a«tfche g»Uerhvh«»g auf franzvflfch» Ware». «Durch Fuut'oeuch.» Pari», 8. Okt. Der „Newport Herold" berichtet, daß dte vom UnterstaatSsekretär im amerikanischen Schatzamt Vowman getrofsen« Erhöhung der Zollsätze auf verschiedene sran- zöstsche Waren vom Schahsekretär Mellon gegengezeichnet worbe» ist. lWTB.) Nenyork. 8. Okt. Dle Panamerica» Petroleum-TranS- port-Lompany gibt bekannt, daß «In Teil ihrer Einrichtungen von Mexiko nach Venezuela iortgebracht wurde, da dte Lage in Mexiko allzu unsicher sei. SsENtz» ». Oktober ISN Gibt Moskau nach? k«m»v. 8. Okt.. Wie an» Moskau gemelbet wirb, ist für beut« vogmittag «ine Sitzung de» Rates der Volkskommissar« anberaumt worden, an der auch Vertreter der Kommuniftt. ich«» Partei, darunter Stalin, tetlnrhmen lallen. llchilich.ii,, tznd Litwinow werbe» über den Stand der ruistich-iranzöss. scheu Beziehungen dertcht«» und Vorschläge für die Bei. Ie - u « g de» rnsflsch.sranzösischen Streitfalls machen. Wie in Moskau inofstziell »erlantet. werde „rausstchtlich noch hente nachmittag di« «»ßernsnng RnkomiktS beschlösse, werden, »orans dann »och im Sans« de» heutige« Tages oder morgen di« offizielle Adderninng «rsolge» werde. Heute abend werbe Rakowski wahrscheinlich telegraphisch die Aus- fordern»« erhalten, zur persönlichen Berichterstattung nach Moskau zu kommen, um dann nicht mehr nach Parts zurück, „«kehren. Autzlan-s Antwort innerhalb 24 Stunden zu erwarten. Paris, 8. Oktober. Wie der „Mattn" mltteilt. erwariet die französische Regierung aus ihre gestrige Note an Mockau, tn der sie dte Abberufung Rokowstis offiziell verlang, hat. i » uerhatb 2 t Stunden eine Antwort. Hm i,einige» Mtiitsterrot werde Brtand den Wortlaut der französischen Aole verlesen, die von PoincarS bereits am vergangenen Donners, tag gutgekielßen worden sei. Nach dem Ministcrrat würden alle die Affäre Rakonikt betreffenden Schriftstücke der Presse zur Veröffentlichung übergeben werden, und zwar der Berich! des französischen Botschasters Her bette über seine beiden Unterredungen mit Litwinow. daS Schreiben TichtischertnS. in dem er eine schriftliche Note der französischen Negierung über die Abberufung RakowskiS verlangt und schließlich der Gort- laut der gestern an Hcrbett« abgcgangenen französischen Nole. Zn der französischen Note selbst stell« ber „Matin" fest, das, dicke keineswegs aus die Absicht der sranzvsischen Negierung schließen lasse, di» Beziehungen zu Lowsetrnßland abznbrcchen, im Gegenteil, damit die Beziehungen zwischen den beiden Ländern wieder normal würden, verlange d!« französische Re, gicrnng die Adbernsung RakowskiS. Sollte Tichiiicherii, anderer Ansicht lein und die Spannung erhöhen oder gar zum Abbruch treiben, so würde er dafür die oolle Ver- antwortung zu «ragen haben. Wenn Tichitichcrln sich mit der Haltung RakowskiS identifiziere, so werde man sich in Frank reich nicht aufregen, wenn Rußland keinen Verlrcier in Paris haben werde. Deutschland milcht sich nicht ein. iDurch Funkspruch.l Berlin. 8. Okt. Eine Meldung. Graf Brockdorff-Rantzau habe in Moskau bezüglich der russisch, französischen Verhandlungen interveniert, ist, wie hier betont wird, unrichtig. Das Genilemen-Aqremenl mit Litauen. kowno, 7. Okt. In einer Unterredung mit Pressever- Vertretern batte Ministerpräsident WoldemaraS auf die Frage de» Vertreter» der »Litauischen Rundschau", ob sich das be< absichttgte „Gentlemen-Agrement" ln jeder Hinsicht aus das Memelgebtet beziehe, erklärt: „Da» Gentlemen - Agrement bezieh« sich nicht «us daS Memelgebiet, sondern aus da» Niederlassung-recht der deiderseitigen Staatsan gehörigen. ES soll feststellen, daß dte Angehörigen deS einen Staates sich nicht ln die Interne Politik deS Staate», tn dem sie sich niedergelassen haben, einmtschen dürfen." Nach Ansicht zuständiger Berliner Kreise wollte Molde- mara« mit seinen Worten anscheinend auSdrücken. eS sei kein Gonderabkommen für da» Memelgebiet allein abgeschlossen worden, sondern schlechthin «tn Gentlemen-Agrrmcnt zwischen Deutschland und Litauen. Neue Verletzungen de» Memel-S1a»uls 7 Memel, 7. Oktober. Im letzten Amtsblatt des Memel« gebiete» ist daö RUcktrittSgcsuch des Direktoriums sür daS Memelgebtet und dte vom Gouverneur erteilte Antwort ver- öffentltcht. In der Antwort beauftragt ber Gouverneur das alte Dtrektortum mit der Wetterführung der Ge- schüft«. Ueber die Reubildnug der Regierung ist bisher «och nicht» bekannt, obwohl der Landtag sch»« gestern seine erfte Sitznna abhiclt. Man bezweifelt darum bereit», ob das vor dem BvlkerbundSrat von WoldemaraS abgegebene Ver sprechen. eine Regierung auf parlamentarischer Grundlage zu bilden, burchgcsühr« werden wtrd. z Auch die gestern bet der Eröffnung de» Landtage» vom Gouverneur abgegebenen Erklärungen werden als Kampsansage «egen daS Memelftatnt betrachtet. So crklärlc -um Beispiel der Gouverneur, baß die erste offizielle Sprache d«S Gebiete- da» Litauische sein soll. DaS Statut hätte den memellänbischen Beamten nichtlitaulschcr Nationalität die Pflicht auferlegt, dir litauische Sprache zu erlernen. Davon steht aber tm Statut kein Wort. Ferner verlangt der Gouvcr- ncur, dab dte Richter deS Gebietes sowohl daS tm Mcmel- gebiet geltende lbentschei Recht, als auch da» litauische beherrschen müßten. Nach dem Memelstatut ist die Rechts pflege aber auSschlteßltch Angelegenheit der deutschen Ver waltung. Der Gouverneur hat demnach kein Recht, irgend welche Eingriffe tn dte Rechtspflege des Gebietes vor- zunehmen. Die Rede deS Gouverneur» bildet in gewissem Sinne «tn Programm daS er im Memelgebtet burchzusühren gedenke, obgleich die Durchführung einer Verletzung der Autonomie de» Mcmelgebtetes glclchkommcn würde. ES sieht also so auS. al» ob ber Kampf um die dem Memelgebiet im Statut verliehenen Rechte aus» neue entbrennen soll. sT.-U.i Anwachsen -er mexikanischen Aevolulion? London, 8. Okt. Im Gegensatz zu den Erklärungen der mexikanischen Regierung, tn denen die Niederwerfung der Revolution al» unmittelbar bevorstehend bezeichnet wird, Ivrechen all« privaten Berichte aus Me' iko von einer weiteren Ausdehnung der Bewegung. Diese umfasse bereits 18 Staaten, darunter auch den Staat Ebthuahua. -er In revolutionären Bewegungen stets eine führende Rolle »vielt. Einige ber revoltierenden Generale sollen bereits eine er hebliche Gefolgschaft hinter sich haben. Bei Veracruz iei eS noch zu keinem direkten Zusammentreffen der Regierung», truppen mit den Rebellen gekommen. Wie wetter berichtet wtrd, sollen zwei Generale und ein Oberst wegen Teilnahme an dem Huerta-Ausstanb im Jahre ISA htngertchtet worden sein. * P«rt». 8. Okt. Nach einer Meldung aus Los Angele» er- klärt« dt« Gattin de» General» Gomez am 7. Oktober, daß thr Gatte lebe und daß er weder gefangen genommen no vo» den BundeStruppen getötet worden sei. Der mrrltzanlfche Senat für Salles. General «omez geschlagen. Rennark, 8. Okt. Au» Mexlko-Gtabt werden zwei wettere Hinrichtungen zweier an dem Ausstand de- tetligter Generale berichtet. — Der Senat nahm ein Ber- trauenSvotum für den Präsidenten EalleS atz. Nach amtlichen mexikanischen Nachrichten wurden die Truppen de» General» Gomez gestern tn zwei Gefechten in ber Nähe von Perote lm Staate Bera-'ruz geschlagen. VK>noso> nckrtct nu^»»»Iotzn«t gogon Setznupkan. lku n«d«o in »«»» a»»«t,«i»n „na
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)