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Dresdner Nachrichten : 09.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189912091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991209
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-12
- Tag 1899-12-09
-
Monat
1899-12
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.12.1899
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I d^«»», >»»»» ». »I,„»»»»»--» Wmucs Itno«! I» St^»d<ld> »»uardrnuu». „ , i däkm»» 1 In^"'6.«h.n,eKI«oes,.l Ii.1V s!Ü1§,sVme»ImllWtr. 34 K vrm Ik«»l>«ltva «Isxant zrsrnirter Kamenbüt« in zv«j«m 6eme Vv^m vorpcsnlelchsr Kaison ganr beclerrtsuck« WM" I»re1«eriiiS8«Isai»ix. "WH » LnEksal v. LSossv »" «r. 84t. M«cl: WL"SL"^«Nl«L"^ Sonnabend, A. Tezcmlier 188«. NeichSanflelegeuheite» «nd Ginzellandtag«. In verschiedenen Einzellandtagen ist in der letzten Zeit die Reich-Politik der Gegenstand von Erörterungen gewesen, die das Interesse der patriotischen und ordnungsparteilichen Kreise im ganzen Reiche mit Recht beanspruchen dürfen. Hauptsächlich hat es sich um die zwei Brennpunkte der augenblicklichen inneren Politik, den Schutz der Arbeitswilligen und die Flottenvorlage, gehandelt, daneben ist aber auch die auswärtige Politik in den Bereich der Diskussion gezogen worden und in der bayerischen Kammer der Abgeordneten ist die Rüw sogar auf die staatsrecht liche Stellung der Reich-lande gekommen. Die Haltung der ein zelnen Regierungen gegenüber den an sie gerichteten Anfragen ist nicht gleichmäßig gewesen; einige haben eine Antwort kurzer Hand obgelehnt, andere sich zu mehr oder weniger eingehenden Darleg ungen bereit finden lasse». To hat die weimarische Regierung die Antwort auf eine Anfrage wegen der Flottenvorlage verweigert, mit der Begründung, daß sie nach bestem Wissen und Gewissen ihre Stellung zu der Vorlage einrichten werde. Auch die badische Negierung ist auf die Erwiderung einer ähnlichen Anfrage nicht cingegaugen. AuS dem Schooße der dortigen Zweiten Kammer war die Anfrage gestellt worden, wie eS komme, daß die neue Mariuevorlage in der Tagespreise bekannt wurde, obgleich die ver antwortliches Reichsstellen noch nicht oder erst kurz vorher von dem GesetzeSvorschlag unterrichtet waren, und wie sich die großherzog- liche Regierung za dem Entwürfe stelle. Die Regierung gab hieraus die Erklärung ab. eine solche Vorlage sei überhaupt noch nicht erfolgt und sie sei deshalb nicht in der Lage zu antworten. In der württembergischen Kammer war eine Anfrage wegen des Schutzes der Arbeitswilligen erfolgt und die Negierung vertrat in diesem Fall« mit aller wünschenswerthen Entschiedenheit den Standpunkt, daß ein verstärkter gesetzlicher Schutz gegen den sozial- revolutionären Streikterrvrismus von Reichswegen auch dann er forderlich sei. wenn zufällig die besonderen Verhältnisse eines ein zelnen Bundesstaates die Mißstände auf diesem Gebiete weniger hervortreten ließen. Den breitesten Raum haben die Verhandlungen über Gegen stände der Reichspolitik in der bäuerischen Abgeordnetenkammer eingenommen. Nachdem erst vor einigen Wochen das Samoa- Abkommen dort eine hochpolitische Debatte über unsere auswärtigen Beziebungen hervorgerufen hatte, hat sich neuerdings der bayerische Minister dcS Innern, Freiherr v. Crailsheim, veranlaßt gesunden, eine ausführliche staatsmänrrriche Auseinandersetzung über die Zuständigkeit zu geben, die nach seiner Meinung den Einzel landtagen in Betreff der Kritik der Neichspolitik rnncwohnt Anlaß dazu gab dem Minister ein Antrag des sozialdemokratischen Abgeordneten v. Bollmar des Inhalts, die bayerische Staats- rcgierrmg möge im Bundesrath dahin wirken, daß die außer ordentlichen Gewalten des Statthalters in den Neichslanden auf gehoben werden. Zur Sache selbst bemerkte der Minister, die Gleichstellung Elsaß-LotbrmgenS mit den Bundesstaaten würde die Vertretung der Reichslande im Bundesrathe bedingen. Das würde eine Vermehrung der preußischen Stimmen und eine Verschiebung des Stimmenverhältnisses zu llngnnsten der übrigen Bundes staaten bedeuten. Darum könne die bayerische Regierung sich nicht anders als ablehnend zu dem Anträge Verhalten. Gleich zeitig nahm der bayerische Ministerpräsident Gelegenheit, den Vollmar'sche» Antrag schon ans formellen Gründen für unzulässig zu erklären, und im Anschluß daran stellte er folgende Grundsätze für die Verhandlung von reichspolitischen Fragen vor dem Forum der Einzellandtagc auf: Die Zuständigkeit sei keine unbeschränkte in dem Sinne, daß der Landtag zu allen Fragen der Reichs- Verwaltung Stellung nehmen könne. Es empfehle sich für die Einzellandtagc von selbst, das dem Bundesrath und dem Reichs tage vorbchaltene Gebiet nur insoweit zu berühren, als erhebliche Interessen des eigene» Landes in Mitleidenschaft gezogen werden. ES müsse jedenfalls auch in ReichSangelegenheiten diejenige Grenze eingchalten werden, welche die Verfassung dem Wirkungskreise des Landtags zieht. Anträge über ReichSangelegenheiten müßten also wenigstens in einem gewissen Zusammenhänge stehen mit den Dingen, auf die der Landtag verfassungsmäßigen Einfluß hat. Tie Kammer machte die Erwägungen des Ministerpräsidenten zu den ihrigen und ging über den Antrag zur Tagesordnung über. Die „Nat.-Ztg.", jene vorbildliche Vertreterin eines .Liberalis mus". wie er nicht sein soll, geräth über die Ausführungen des bayerischen Ministerpräsidenten zunächst in Helles Entzücken, indem sie es für .erfreulich" erklärt: daß .man endlich einmal den Ver handlungen der einzclstaatlichen Kammern übe« ReichSangelcgen- heiten eine Schranke zu ziehe» untemommen habe". Unmittelbar daraus sieht sich aber das unduldsame Blatt grnöthigt, eigenhändig «inen WermuthStropfen in seine Freude zu träufeln durch die Fest stellung, daß die von Herrn v. Crailsheim betonte Beschränkung .noch nicht ausreichend" sei. Die .Nat.-Ztg." will nämlich nicht mehr und nicht weniger als dle Kleinigkeit, daß die einzrlstaatlichen Volksvertretungen in Neich-augesegenheiten überhaupt den Mund ballen: .Fast zwei Jahrzehnte lang war daran festgehalten worden, daß die RelchSangelkgetiheiten ausschließlich in den lltrichS- tog. wie die Londesangelegercheiten ausschließlich in die Landtage gehören. Es wäre dringend zu wünschen, daß alle «inzelstaatlichen Regierungen wieder zu dieser Auffassung zmückkrbrrn und daß die Landtage sich ihnen darin anschließen möchten." Vielleicht erkenne man in dem Spiegel, den der Antrag Bollmar von München aus den Unternehmern reichspolitischer Debatten in den einzelstaatlichen Vertretungen vorgehalten habe, die Gefährlichkeit der beständigen Nichtachtung der Zuständigkeitsgrenzen. Das centralisationSbegelsterte Berliner Blatt befindet sich gründlich im Jrrthum, insofern in dem Münchener Spiegel gerade dir hervorragende Nützlichkeit der von einer gewissen sog. .liberalen" Richtung perborreSzirten Erörterungen in die Erscheinung tritt. Der Grimm, der dem .Liberalismus" vom Schlage der .Rat.»Ztg." über die relchspolitische Thätigkeit der Landtage die Kehle zu schnürt, hat lediglich darin seine Ursache, daß die Einzrllandtage ein mächtiges Gegengewicht gegen die Ucbcrtreibungen jener be dingungslos börsenkapitalistischen Politik bilden, die in dem Berliner Organ und dessen Anhang eine allezeit bereitwillige Stütze findet. Bezeichnend dafür ist die Aeußenmg. daß in den letzten Jahren in den Landtagen .das Aergerniß von oben" ge kommen sei, d. h. aus dem preußischen Herren- und Abgeordneten haus?. Den wahren Interessen des Reiches wird keineswegs damit gedient, daß die Landtage, anstatt den Blick fest auf das große Ganze gerichtet zu halten, sich völlig in eine reichsfremde Kirchthurmvolitik verlieren. Fürst Bismarck bat in dieser Beziehung ein Vermächtniß hinterlassen, das jeder rcichötrene einzelstaattiche Politiker sich mit Flammenschrist in das Herz schreiben sollte. Bei Gelegenheit des Empfange- der Lipper am 8. Juli 1893 war cs. als der verewigte Fürst den Gegenstand berührte und wörtlich Folgendes sagte: »Ich dachte mir, daß die Landtage der einzelnen Staaten sich an der Reichspolitik lebhafter als bisher geschehen, belhciligen würden, daß die Neichspolitik auch der Kritik der parti- kularistischen Landtage unterzogen weiden würde. Ich bin mit dieser Meinung im verfassungsmäßigen Rechte. Ich hatte mir bei der Aufstellung der Verfassung ein reicheres Orchester der Mit wirkung in den nationalen Dingen gedacht, als cs sich bisher be- thütigt hat, well dle Neigung zur Mitwirkung in den einzelnen Staaten nicht in dem Maße, wie vorausgesetzt worden, vorhanden war. Denken Sie, daß die nationalen Interessen nicht nur in unserem Bundesrathe und im Reichstage diSkutirt, sondern auch kn den einzelnen Landtagen vertreten uns besprochen würden: würde die Theilnahme dasnr nicht lebhafter werden? Ich sürchte, es zeigt nicht einen Fortschritt, sondern eine Rückenlwickelung. wenn die große Zahl der Landtage, die zur Mitarbeit berufe» waren, von diesen ihren Mitteln keinen Gebrauch ».acht und sich keine Geltung verschafft; in Folge dessen dnrchdrinat das nationale Ge fühl nicht alle Poren, alle Adern in dem Maße, wie ich gehofft hatte, und wie es wnnschenSwerth wäre und in Zukunft der Fall sein möge." Hiernach entsprechen die Landtage einer vom Altreichskanzler selbst ausgesprochenen Erwartung unv handeln ganz im Geiste vcs großen Neichsschöpfers, wenn sie mehr und mehr eme angemessene Einflußnahme aus die ReichSangelegenheiten anstreben. Die Be fassung der Landtage mit den Vorgängen im Reiche muß mit der Nothwendiakcit eines Naturgesetzes um so dringlicher werden, je mehr die Verhältnisse im 3,'eiche zu berechtigten Ausstellungen Anlaß geben, je fühlbarer Schwäche und Ziellosigkeit auf Seiten der Reichsregienma bervortreten. Künstlich läßt sich diese Wechsel wirkung zwilchen gleich und Einzelstaateii überhaupt nicht unter drücken, ohne daß der GeiammtorganiSmuS Schaden leidet. Das Reich besteht nicht für sich allein, es schwebt nicht über den Einzclstaaten als eine politische Abstraktion in der Luft, sondern eS hat das Wohlergehen der Gliedstaaten zur unerläßlichen Voraussetzung nnd ist mit tausend und abertausend Fäden an die Einzclstaaten gebunden. Keruschreib- ond Aernsvrcch s Berichte vom 8. Dezember. Berlin. Die Meldung verschiedener Blätter, der Reichs kanzler Fürst Hohenlohe habe für den Fall, daß die Aufhebung des VerbindungSverbotS nicht die Zustimmung der Verbündeten Regierungen fände, seinen Rücktritt in Aussicht gestellt, wird dementirt. ES habe solcher Drohung keiner Stelle gegenüber be durft. — Die .Kreiuzrg." sagt, an sich sei ja die Aushebung der für die politischen Vereine noch bestehenden Berbindungsverbote kein sehr erheblicher Gegenstand mehr, aber es bleibe dies zu be klagen. da die preußische 'Regierung durch ihr jetziges Verhalten die Möglichkeit, einen Damm gegen den Mißbrauch des BereinS- und Verlonimiunasrechts zur Förderung revolutionärer Bestreb ungen aufzurichten, in hohem Maße erschwert habe. Die ..Krenzita." giebt zu, daß die N»<zien>ng bet einer Bekämpfung der Auswüchse unseres Vereins- und BersammlungsrechtS und Versammlungs wesens auf den Reichstag nicht rechnen könne, dagegen sei der Versuch, auf dem Wege der LandeSgrietzgebimg Abhilfe zu schaffeil, durchaus nlchi so aussichtslos. „Sollte aber die Regier ung . schließt das Blart, .zu der Sache nichts thnn. so würde sic bewiesen haben, daß ihr vornehmstes Bestreben dahin geht, sich der gegenwärtigen Mehrheit des Reichstags gefügig zu zeigen. I» diesem Falle aber wäre es bester,.wenn an stelle des „Getriebe nen" die .treibenden Kräfte" auch äußerlich die Leitung der Reichs- und Staatsaeschäste übernähmen. Dann Ivärc es Zeit, daß die Herren Rickert. Richter, Bassermann, Tr. Lieber an's Ruder kämen, lmd vielleicht nach dcni Vorbilde Frankreichs auch noch Herrn Singer in ihren Bund aufnähmen. Einem derartigen Ministerium gegenüber wüßten wir wenigstens, woran wir sind." — Die hiesige demokratische .VolkSztg." bezeichnet als eilte Auf gabe der politischen Vereine nach der Aushebung des VcrbinvungS- verbots eine gemciniame umfassende Aktion gegen die Flntten- vorlage. — Der Kreuzer „Deut,chlcmd" mit dem Vicc-Admiral Prinz Heinrich von Preußen an Bord wird voraussichtlich Anfang Januar die Heimreise von Singapore mitteten und über Colombo. Suez. Gibraltar, Pmismonth nach Kiel zurückkchren. Die Ankunft in Kiel ist etwa am 10. März zu erwarten. — Der italienische Botschafter am hiesigen Hose, »ras Lanza. ist von seinem Posten abherusrn nnd »nm ersten Genergladmtmitri, des Königs von Italien emannt worden. — Gegen den verschwundenen Kaufmann Isidor Behrendt ist ein Steckbrief vom ersten Anwalt in Guben erlassen wolde». Tie Untersuchungshaft ist wegen Vergehens gegen das Gesetz zur Bekämpfung oeS unlauteren Wettbewerbs verhängt: sie steht in keiner Beziehung zu dem Millionenkonkurs Der Termin in obengenaiinter Sache war auf den 28- Novembe» cmgesetzt, zu dein Behrendt aber nicht erschien. Er soll sich nach Italien zur Wiederherstellung seiner Gesundheit begeben haben. ' Berlin. Die .Deutsche TageSzta." schreibt, daß Meldungen im Umlaufe gewesen selen. wonach der Regierung daran liege, eine Verständigungsmöglichkelt hinsichtlich der Kanal-Angelegenheit z» schassen, nenerdiugs leien aber mit großer Bestimmcheit ander- Gerüchte ausgetreten. Danach solle dir Kanalvortage ohne wesent ltche Abänderungen, nur mit einem geringen, für die schlesischen Abgeordneten bestimmten AuSvutze versehen, wieder eingebracht werden, alle sonstigen Kompensations-Forderungen sollen unberücksichtigt bleiben, und die Regierung solle entschlossen lein, auf dem ganzen Kanalprojekt zu bestehen und gegebenen Falles das Abgeordnetenhaus ausmlösen. Daß eine solche Vorlage wieder abgelehut werden würde, liege auf der Hand. Alle diese Gerüchte, fährt das Blatt fort, und noch manches Andere haben in allerjüngster Zeit die Aussichten der Kanalvorlage wieder er heblich verschlechtert. Es braucht ja nicht verheimlicht zu werden, daß unter den Konservativen des Reichstags, dir nicht zugleich Mitglieder des Abgeordnetenhauses sind, eine Strömung vorhanden war, die mit ziemlicher Energie auf eine Verständigung zwischen der preußischen Regierung und den konservativen Kanalgegnern hinarbeileke. Dle Arbeit war bisher ohne wesentlichen Erfolg und sie wird nach den Erfahrungen der letzten Tage wohl ganz erfolg los bleiben, ja kaum mit irgend welchem Eifer wieder ausgenom men werden. ES dürste in de» konservativen Kreisen wenig Neig ung sein, für diese 'Regierung Kastanien aus dem Feuer zu holen. — In der Thomasmehl-Angelegenheit wurde der Hanvtredakteur der „Köln. Ztg " zu 100 Mk. Geidstiase event. 20 Tagen Gesänge niß wegen Beleidigung des Vorstandes des Bundes der Land wirtlie vernrtheilt. Der Redakteur halte gegen zwei Mitglieder des Vorstandes, Nösicke und Plaskuda, Widerklage wegen einer von ihnen veröffentlichten Erklärung erhoben. Die Wider beklagten wurden zu je 20 Mk. Geldstrafe event. 4 Tagen Ge fängniß vernrtheilt. Berlin. Als Nachfolger des zum 1. Januar von seiner > Stellung als Obcrpräsident von Pommern zurücktrerenden Staats- nnnisters v. Puttkamcr wird in erster Linie der frühere Staats sekretär des Neichsschatzamts Freiherr v. Maltzan-Gültz genannt. Breslau. In Gleiwitz wurde dem bekannten Rezitator Salzer die öffentliche Vorlesung des Sudermann'schen Werkes .Des Hausfreundes Beichte" polizeilich verboten. — Ein Klempner gehilse in Lanrahütle berührte beim Aussetzen von Blechspitzen auf die Masten der elektrischen Lichtanlagen einen LeitungSdraht, welcher mit einer Stromstärke von 3000 Volt gespeist war. Der Gehilfe wurde vom Strome getödlel; die Leiche wurde am Draht hängend völlig verkohlt vorgefundcii. " R o nr. Die Kammer ertheilte die Ermächtigung zur Straf »erfolg,ing und Verhaftung des Devutirten Palizzolo, welcher der Anstiftung zur Ermordung des früheren Direktors der Bank von Sizilien. Notar Bartolo. beschuldigt ist. Palizzolo wurde heute Abend in Palermo verhaftet. London. Am heutigen KabinetSrath. der etwa zwei Stunden dauerte, nahm Lord Salisbury Thril. London. Das Transvorlschiff .Tyne" ist wieder flott gemacht worden und in Portsmouth eingelrossen. — Aus Pretoria wird vom 6. d. M. gemeldet: Hier ist die Nachricht eingegangen, daß heute früh 0 Uhr in der Nahe des Moddcrflusses ein Gefecht begann. — Aus Magalapye wird vom 30. November gemeldet ^ Alle Vorbereitungen sind getroffen, um mit der ganzen hiesigen Truppenmacht morgen vonnriicken, die Eisenbahnlinie auszubessern und die Verbindung mit Mafcling wieder herzustellen. Tie Buren befinden sich in einer starken Stellung am Semaklabaflnffe. IM Meile» nördlich von Maseking. — Noch Meldungen aiw Ladygrev haben nicht die Freistaatbnren, sondern Aufständische der Kaptolonie Dordreckt besetzt. — 'Ans Frere liegt vom 7. ds. Bk. dir Nachricht vor. daß in der Richtung nach Ladvimlkh am genannten Tage früh heftiges Geschützteuer vernommen wurde. Vom Tage vorher wird gemeldet: Die Buren brachen eines der größten ihrer fünf Lager nahe bei Coleiffo ab und bewegen sich ostwärts. Ein amtlich bekannt gegebenes Telegramm des Obersten Baden-Poweli anS Maseking vom 27. November meldet, Alles sei wohl, das Bombardement setze zuweilen ans und die belagernden Streitkrättr seien bedeutend schwächer. Konstanti» oPel. Dle in letzter Zeit wieder zunehmende Auswanderung von Armeniern »ach Rußland, dle durch Be drängrma von Seiten der Kurden nnd durch den Nothstcurd im Vilaiet Wan verursacht ist. veranlaßt«: die russische Botschaft zn Schritten bei der Pforte. — Eine französische Gesellschaft plant die Legung eines Kavels von Marseille über Akka und Jaffa nach Djibuti. Loiireiioo Marquez. Der deutsche Dampfer .König" ist hier mit einer deutschen und einer holländischen Abtheilung des Rothen Kreuzes einactroffeii. Die Abordnung wurde hier von deni deutschen Konsul von Transvaal empfangen und wird morgen in einem für sie bcreitstehenden Ambulanz-Zuge nach Transvaal abfahren. Die Berliner Börse war beule lustlos. Die gestern er folgte Diskonterhöhung in Paris von 8 auf 8V, Prozent drückte stark auf den hiesigen Markt, und man befürchtet, daß sich die Lage des Geldmarktes noch weiter zust'itzen werde. Dazu kam die Meldung von größeren GoldauSgängen auS der Bank von Eng land nach Argentinien. Auf einen baldigen Friedensschluß in Südafrika ist auch nicht zu hoffen. Später befestigte sich die Tendenz a»f einige Käufe erster Institute. Banken Anfangs schwächer. Bahnen ebenfalls still. Bergwerke zunächst schwach, später aber erheblich befestigt. Von fremden Renten erfuhren Spanier. Italiener und Türken kleine Einbußen. Die Börse schloß fest. Privatdiskmrt 5V" Piment. — Am Spiritus- Marite notirte Loco 70er 47,60 Mk. Termine nominell behauptet. Der Getreide-Markt wies keine gleichmäßige Tendenz am. Nach schwächerem Verlaus des Fri'ibmarltrs war Weizen »nd Roggen Mittags behauptet und überschritt schließlich die gestrige» Prelle etwa«. Hafer still und unverändert. Stach Ermittelung der Centralnotirnngsstelle der preußischen LandwirthschastSkamiiiem wurde» bezahlt tu Berlin: Weizen 148.50, Roggen 116, Hafer 140 Mk.: Stettin-Stadt: Weizen 144, Roggen 139, Hafer 127 Mk. — Weiler: Schön, kalt. Nordnordostwstrd.
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