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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.02.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060210016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906021001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906021001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-02
- Tag 1906-02-10
-
Monat
1906-02
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.02.1906
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Dresdner Nachrichten. Vir. 3V» Seite L. W> Sonnabend, 10. Februar LVOtt »»taugst in einer Rede geiagi die bürgerliche Gesellschaft sei einer Art Äertroddelimg verfallen Solche Auffassniigen müssen alle Kreise befremden, die entschlossen sind, dir irtzige Gesellschafts ordnung aufrecht zu erdalten und den Reichskanzler in, Kimwfe negen dre Sozialdemokratie zu untelstützen. Wenn Graf Posa dowsky mehr rn der PmxüS lebte, ivürde er wissen, welche groben Kräfte iu den bürgerlichen Klasse» leben. Seine Aeußeruna ist nur geeignet, die Sozialdemokratie in ihrem Größenwahn noch zu bestärken. Die bürgerlichen Kreise sind jedenfalls entschloss«», sich ihrer Haut zu wehren. Solche Aeujzerungen. wie di« des Staats- 'ekretärs, dienen nicht dam, die SlaatSautorität aufrecht zu er halten. sie dienen nur dazu, grobe Kreise der nichtrrvvlutio- »ären Klassen zu verletzen. Hn der „Nordd. Allgem. Ltg." wird nun gar die Disziplin der Sozialdemokraten vom 2l. Januar anerkannt: diese haben sie ja, aber diese »och anzu- erkennen. ihnen womöglich »och dafür zu danke», daß ,i« keine Gesetzwidrigkeiten begangen haben, ist doch ein starkes Stück ES scheint, als ob in den leitenden tztzrei'en keine Entschlossenheit besteht. Wir müssen erwarten, daß die Negierung eni'chlosscn in, Kampfe gegen die Sozialdemokratie die bürgerliche Gejell- 'chast führt, «Be „all rechiss — Staatssekretär Gras Pvla - dowsty: äiiers der Vorredner wegen der Ge>amtarmeilver- bände gesagt hat. hätte er besser beim llirlerstützungswoknsitz- Gesetz gesagt sehr kvnjcrvatioe Männer sind der Ansicht, dab es gröberer Armenoerbände bedarf, und ein so konieroatioer Mann, wie der frühere Abgeordnete b. Pkeyer-Arnüwaldc hat seinerzeit schon die starken Mißsländc deleuchiet. die der jetzige .Instand mit sich bringt. Herr v. Oldenburg hat dann meine Aeiitzcrungen über den Mangel an Opserwilligkeit der besitzen den Klassen kritisiert. Ich versickere ihm, das! mir dazu aus hochkon'eroalibcn Kreisen zahlreiche Znsllinmnnas-Erkläruiigeii zugegangen nnb Hochkoniervalive Herren haben ancrkannl, dag es an Opserwilliakeil fehle, selbst da. wo es sich um grobe Interessen handelt. Und auch der Herr Reichskanzler stimmt darin mit mir vollkommen überein. Es besteht darüber zwilchen ihm und mir keine Differenz. An dem Tage, wo eine solche Differenz einlrüte. ivürde ich nicht21 Stunden länger im Anne bleiben. «Bewegung.s Zu der „Norddeutschen Allg. Ltg " babe ich nicht die aeringstcn amtlichen Beziehungen, solche Reden, wie die des Abg. o. Oldenburg, kann man wohl halten, wenn man freier Abgeordneter ist, aber ob jemals ein Staatssekretär, der solche Politik triebe, noch ,'4 stunden im Amte bleiben könnte, ist mir sehr zweifelhaft, sLcbhasler Beifall.s — Hier an' erfolgt iiacb einer Anzahl persönlicher Beine» kungeii Ber ingung. — Schluß der 'Sitzung 6>b Uhr. Morgen 1 Uhr: Fortsetzung: vorher die sozialdemokraiiiche Interpellation wegen LeS Grnben-Unsalls aus der Leche „Borussia". Berlin. iPiiv.-Tel.) Die S t e n c r k o »i m i s s i o n des Reichstages setzte heute die Beratung der Stenervoilagen beim Gesetzentwürfe wegen Aenderung des Rcichssteliipetgesetzes fort. Aus Antrag des Zentrums wurden gegen die Stimmen der Sozial demokraten. Polen und Freisinnigen folgende Stempelsätze be schlossen : für Frachtbriefe un inländischen Eisenbahnverkehr, wenn die Urkunde über die Ladung eines ganzen Eisenbahnwagens lautet, bei einem Frarhtbetrage von nicht mehr als 25 Pik. Psg., bei höhere» Beträgen 50 Psg. Die Sätze der Regie nurgsvorlage: Evn»i'ffcmeiite, Frachtbriefe, Ladescheine, Einüese- nmgsscheine im Schiffsvelkehr zwischen inländischen See und Flnßkäfen 10 Psg.. und alle sonstigen Frachtbriefe, senicl Paket- adrekscn, Gepäckscheine, Bewrdernngsschetiie oder andere eines der bezcickmeten Papiere eisetzendcn Schriftstücke tO Psg., wlirden ein stimmig abgelehnt. Ter inländische Schiffsverkehr bleibt alio übeihaupt frei. Am Dienstag kvnnnl der Fahrkartenffeinvel zur Beratung. — Die Bndaetkom in ission des Reichstags setzte die Beratung über den Etat für daS ostafrikaniiche Schutzgebiet fort. Statt der geforderten acht wurden nur vier neue Bezirks ämter bewilligt. Die verlangten neuen Forstheamtenstellen wur den genehmigt, nachdem Oberförster Eckert ausgesiihtt hatte, die Hölzer, die rn Ostafcika gezogen wurden, seren an Güte denen nnS Indien überlegen. Darum eigne sich das Holz für den Welthandel. Angesichts der bevorstehenden Holznot ser Deutschland auf die Waldungen Ostasrikas angcwieien. Tie Anfwendrurgen für die Forstwirtschaft bezifferten srch auf 200 »rr 2Nk., die aber reichlich erngebrachl würden durch bereits geschlossene Verträge. ES sei ein bedenkender Ueberschntz zu erwarten. In den der Kaste nahen Hochwäldern besähen wir 2-50 000 Hektar besten Hochwald, das bedeute 5 Millionen Festmeter wertvolles Nutzholz. Der Wect sei 500 Millionen hrntto, IM Millionen netto ans 50 Jahre, das heiße jährlich 2 Millionen Nettoertrag. Auch inr ltinni tische» Interesse sei eine forslivirtschafkliche Jnai'iprnchnahine der Kolonie nötig. — Weiterberatting Dienstag. Berlin. sPriv.-Tel.s Der Gesetzenlivnrs über Las Urheberrecht an Werken der bildenden Künste und der Photographie ist gestern und heule in der dafür berufenen Kom mission deS Reichstages zu einem wuentlichen Teile durch beraten worden. § 15, der die miSichlrcßilche Befugnis, ein Werk zu vervielfältigen, gewerbsmässig zu oerrreibcn und ge werbsmäßig mittels mechanisch-optischer Einrichtungen sortzu- rübren. dem Urheber Vorbehalt, wurde unverändert angenommen. § 1 der Regierungsvorlage dagegen besagt: „Wer ein Werk der bildenden Künne oder der Photographie durch ein Werk der bildenden Künste oder der PhologravlZe nachbilde!, gilt für das sie ustellnng rsölgt und unentgeltlich bewirkt lvrrd", wurde ein Abänderungs anlrag angenommen, der diese unentgeltliche Herstellung nur »klaffen will für den Fall, daß sie „kur den persönlichen ^Ge brauch" benimmt ist. Zulässig ist nach der Vorlage die Ver vielfältigung von Kunstwerken an öffentlichen stragen, Wegen und Plätzen durch malende oder Lurch zeichnende Kunst oder durch Photographie, Dazu wurde beschlossen, daß, wer ein Werk rn dreier Weise vervielfältigt, den Namen des Urhebers anzuaeben lnst. sofern dieser an den Werken angebracht ist. Eine eingehende Diskussion fand der Abbildnngs-Paragravy 22, be- renend das Recht am eigenen Bilde, der im wesentlichen wie 'acht lautet: „Bildnisse dürfen nur mit Einwilligung des Ab- gebrloeten verbreitet oder öffentlich zur Schau gestellr werden. Nach der- Tode des Abgebildelcir bedcrr' es bis ^nm Abläufe von 10 Jahren der Einwilligung der Angehörigen des Abcc- bildeten. Bildnisse aus dem Bereiche der. Zeitgeschichte, wüste Bilder, deren Zweck nichr in der Darstellung einzelner Per- wnen besteht, insbesondere Abbildungen von Landscixrsten, von Versammlungen, Aufzügen und R,»licken Vorfällen, dürfen ohne sie nach Ablatz 1 erwrderlrche Einwilligung oerbreiret und zur -Schau gestellt werden." Tre Mchrlieit der Kommission „sprach Och für das Hauviorinziv des Gesetzes onS, daß Bildnisse nur nur Einwilligung des Abgebildeten verbreitet und ausgestellt werden wllen. lieber die Gestaltung der Ausnahmen besteht wdoch noch die glotzte Meinungsverschiedenheit, die heule noch nicht ausgeglichen werden konnte. Zur Lage in Mustland. Petersburg. Ministerpräsident Graf Witte ersuchte die Gouverneure des europäischen Rußlands telegraphisch, ent schiedene Maßnahmen wir Beschleunigung der AnsertiguiiA und Veröffentlichung der Wahllisten zu ergreifen. Sobald oem Minister oes Innern Mitteilungen über Veröffentlichung der Listen zugehen, wird der Iertpnnk' der Einberufung der Gouoernemenlswahsversamnilungen festgesetzt werden. Von aieiem Zertonnkie wird die Bestimmung des Wahltermins in den Städten und aui dem Lande abhängen. Peter c- b u r g. (Priv. Telsi Das Zollamt in Reval hat nrengiren Befehl erhalte», keine Waffen dnrchznlasfen, die auf ausländischen schiffen importiert werden. Alle eintreffenden Waffen und Patronen weiden von der Militärobrigkeit konsisriert. Im vergangenen Jahre wurden mehrere Tausend Gewehre sran- wsischer wie englischer Konstruktion nebst großen Massen von Patronen über Reval noch Moskau eingcführt. London. iPriv. Tcl.j Nach cincr Meidling der „Mor- ning Post" aus Komtanrinopel bat die Pwrte Nachricht noni uirkiichen Konsul in Ti'lis erhalle», datz die Armenier in den kaukasischen Provinze» 27 mohammedanische Dorier isiederacbrannt haben. Tie Armen'er belagern sieben andere inohainm'.dänische Dorier. Zahlreiche mohammedanische Ein wohner sterben oen Hungertov. Dieie Nachrichten haben eine derartige Erregung unter der türkischen Bevölkerung im otto- inanffchen Reich hervorgernien. datz man den Ausbruch eines Massakrcs der Armenier in der Türkei fürchtet. bildenden Knuste oder der PhotograiZne »achbrldet, gilt für das oom ihln vollbrachte Werk als Urhever." Nacli längerer De batte zu 8 18,1, der eine Vervielfältigung zulätzt, „wenn sie nichr zuni Zwecke der Verbreitung oder ösienilichen Schaustellung kreuz des. ino oes Etrasgewtzvnaiesi, ocgangen ourq L> Ar- ltes. Angeklagt ist der verantwortlich zeichnende > Blattes. Friedrich Oskar Hcinisch. Die Anklage >tz durch diese 25 Artikel, die die russische Revolu- Berlin. lPriv,-Tcl.) General k- De Freiherr v, S e ck en do r s k, lulrtzl Lospektsnr der Kriegsschulen, erhielt das Groß- xs sächsischen AlbrechtSorden«, Eiieubahn-Dtationv-Bor- steher 1. Klasse Reutter^Sera daS Ritterkreuz 2. Klasse desselben Ordens. — Der Bunbesrat überwies gestern den Gesetzentwurf wegen Feststellung eine» b. Nachtrags zum Reich». haushaltS-Etat für dos Jahr 1S0S den zuständigen Ausschüssen. Berlin. iPriv.-LelJ Stadtverordnetenvorskeher Dr. Langerban« hat beute folgendes Telegranun aus Paris e»> halten: .Die zu Paris vereinigten Stadtverordneten von London mid Paris senden den Kollegen der dritten europäischen Kultur, stadt den Ausdruck ihrer freundschaftliche» Hochachtung. Brousse. tkornivall." Stadtvrrvrdnetenvorsteher Dr. LangerdanS hat das in deutscher Sprache abgefaßte Telegramm französisch wie folgt deantwvrtet: „Ich habe Ihre sreundschastlichrn Grüße «tt großer und herzltchcr Freirde empfange». Die Stadtverordneten von Berlin werde» über diese Grüß« sehr erfreut sein. Dr. LangechaiiS," Berli n. Die «Antisozialdemokratische Korr." ersäbrt auS angeblich sicherer Quelle, daß die Sozialdemokratie für den k8. März> eine Wiederholung der Demonstratoons- Versammlungen, wie sie am 21. Januar slattgefunden haben, Plans. — Dieselbe Korrespondenz vermag ferner zu mel den, datz antzcrdein auf Antrag Bebels für Berlin Massen versammlungen »ach Hamburger Muster an einem Werktags-Nachmittag, also unter widerrechtlicher Niedcrlcgung der Arbeit und unter Kontraktbruch, in Aussicht genommen sind, in denen Stellung gegen die Behandlung der Wahlrechtsfrage in den Parlamenten genommen werden soll. Leip; r g. iPriv.-Tel.j Vor der 6, Strafkammer begann heute früh der Prozeß gegen bas hiesige sozialdemokratische Parteiorgan, die „Leipziger V v I k s - Z e i t u n g ", wegen Aufreizung >8 IM des Strafgesetzbuches!, begangen durch 25 Ar tikel des Blattes. Redakteur des geht dahin, daß tion und die sächsiiche Wablrechlsbewegung behandeln, in einer den öffentlichen Frieden gefährdenden Weise verschiedene Klassen der Bevölkerung zu Gewalttätigkeile» gegen einander anfgcreizt worden seien. Der Angeklagte übernimmt ans eine Frage des Vorsitzenden die pretzgesttzlicne Veranuvortung für alle Artikel. Versatzk har er diese Artikel nicht, die Namen der Verfasser weigert er sich aber zu nennen. Lübeck. lPriv.-Tel.s Der bisherige preußische Gesandte bei den Han'eslädten, o. Tsch > rschky und B ö g e nVorsf, überreiclste dem Bürgermeister Dr. Eschenburg sein Äbberufiings- schreiben. worauf der Senat den scheidenden Gesandten durch ein Festmahl ehrte. Frankfurt a. M. Die „Frank'. Ztg." meldet ans Mon treal : Ein gestern in Edmonton a»f dem Ueberlandwcge ans dem hoben Norden cingelrofsene» Polizist namens Mniiw, der Vv» der Henschel-Jiiscl kommt, berichtet, daß 10 Walfänger mit 4M Männer» »nd zwei Frauen an Bord bei Point Barrow an der Ni'ldknstc von Alaska im Eismeere e i» g e s ch l a s f e n liegen. Da sie wenig Proviant habe» und cs unmöglich ist, ihnen Hille zu bungen, droht ihnen der Hungertod. FrankiurOa. M. Die „Frank'. Ztg." meldet aus Kon- stannnovel, der Sultan zeige sich seit einige» Tagen wegen Bulgarien beunruhigt. In seinem Au'trage oegab sich der zur Zerr hier weilende rürkffche Bvffchaftcr in Paris, Mnnir- Pascha, nach Sofia, um der bulgarischen Regierung bezüglich der Haltung der Türkei beruhigende Versicherungen abzugebcn. Pari s. Inr heutigen Ministerrat wurde ans Antrag des Kriegsininislers vom Präsidenten Lonbet ein Dekret unter- zeichnct, durch das Major Enignct wegen seines Schreibens an bei, Jnstst»sinister, in dem General Andre der Fälschung a»ge- klagt wird, strafweise in die Nichtaltivität mit balbem Sold ver setzt wird. Ans Antrag des Maiinciniiisilers wurden die Ebes- Jngcnience der Marine Togere und Ubnsson de Eavarlay wegen Testnabme an den Kirchciidemonstrationen in Cherbourg strafweise in die Nichtaklivilät verletzt. Paris. Nach Entscheidung des Ministers des Innern wer den die von deir Pariser Schwurgerichten verurteilten Anti- nrilitarrstc n als Polizeiliästlinge behandelt werden. B e r n. Das H a n d e l S v r o v i i o r i n n> zwischen der Schweiz nne Spanien ist bis 1. Juli 1900 verlängert worden. Kopenhagen. Folkething. Bei der Beramilg der Gefetzenkwiir'e belr. die Zivilliste deS Königs und die Apanagen des Kronprinzen treten die Redner der Regierungspartei, der Radikalen, der Moderaten und Reckten 'ür die Regierungs- Vorschläge ein. E!au>>n s'Toz.j erklärte, die Sozialdemokratie würde immer bereit ieit. mit dem oersafsniigSmätzige» Könige st'ir die Förderung des Wohles und der Ehre des Vaterlandes zu arbeiten. Die Zivilliste und die Apanage deS Kronorinzen leien zn hoch anaeietzt. Tie Anzahl der der Königlichen Familie übergebenen Schlösser ici zu groß. Ministervräsident Ebrislenjen lritt dieien Ansführniigen entgegen. Es würde dein Laude nicht damit gedient sein, den König io zu stellen, daß er cS nicht in würdiger Weist vertreten könne. Darauf wurden die Gcsetz- entwüric den Finanzausschüssen überwiesen. K o n flantiiiop e l. Die Meldungen ausländischer Blätter über eine Niederlage der Ne m e n - A rmee und Verwnn- dnng Fcisi Paschas, sowie die Gerüchte über eine neuerliche Ein schließung von Sanaa bestätigen sich nicht. Die letzte Depesche Feisi Paschas meidet, daß trotz der Hindernisse und Schwierig keiten die Operationen ungestört und vlanmäßig fortschreite». P i e t e r m a r > tz b » rg. Ein Polizei-Jisipektor und ein Soldat sind in einem Streite mit Eingeborenen getötel worden. Ter Streit entstand durch die Weigerung der Einge borenen, die Kopfsteuer zu bezahlen. <rttacI,»S einaclienve Ttve«il>en befinden kick, Seife 4.) Frankfurt a. M. Kredit 2N.M. Di-konro 189,80. Dre-dncr Bank LtaatZbahn . Lombarden 25.10. xiaurahütte LtS,—. Ungar. Gold —. Bort, gie'en - . Tllrkenlcse Par^s. Uhr nachnnUag.) Rente V9.N7'/. Italiener 103.25. Soanter 93,27»/,. ^-ne Portuaiesen ti8,70 Dirken funitic. Anleihe) U3,87'.2. Türkenlole 144,25. Otto- manbank k/6.-. StaatSbadn —. Lombarden 133,—.' Behauptet. 9. Februar. Gold Barren or. Kllogr. 2790 Vr. 2784 V. Silbttr in Barren or. Ktloar 90.1t) Br 89.60 tA. Bremen. 9. Februar. BaumwoNe 56.50. Rubig. VartS. vradukrenmarkt Wetten rer F«bruar per Mai-August 23.85 matt SuirituZ per .Fnbruav 40.— p.'r Leptember Oktober Nihig. kttüböl per Februar ('0. . per September ^ktoder 60.7.',. ruh,g. Amsterdam. Produkten' Bericht. Wenet, oer Mür; —per Mai . Roqaen oer Mar; —per Mai —. <8,1.hü1to'.o4. London, i^etreldemarkkS Auhlöndi^cher Wetzen ruhig, aber stetig, engl. Aei'.in ruhig. ab»r stetla. Amerikan»kcb''r Mai-h stau, 6 D niebriger. Tonauer Mais noinincll l'nverc^ndert. Amerikanlstste^ Mehl willi-fer. englljchetz L'lehl ruhtg, Gerste nnttig. >>ascr ruhig. LertlichcS nud Sächsisches. — Se König!. Hoheit Prinz Johann Georg wohnte gestern abend im Verein für Erdkunde dem Bortmge des Ober stabsarztcs Tr. Wilke „Reisen in Griechenland" bei. — Dem Bremser Wagner in Dresden ist für die Er rettung eines Knaben oom Tode des Ertrinkens in der Wcißeritz die bronzene Lebensrettungsmedaille verliehen worden. -- König Friedrich August hat genehmigt, daß der Ober kam nerherr G r a s n. W a l l w i tz das Großkreuz des banrischen Verdicnstorvens vom heiligen Michael, der Zeremonicnmcsitcr Kammcrbcrr Gras Wildina v. KöniySbrnck und der Kammerherr F r h r. v. Burgk den Verdienstorden vom hei- ligen Michael 2. Klasse, der Slationstontrollenr Zollinspektor K ühne in Mcigdeüura den preußischen Noten Adlerorden 4. Klasse annehmen und tragen. — Die Handelskammer i» Zittau nahm in ihrer letzten Sitzung Stellung zum Gesetzentwurf, betr. die Aenderung in der Znf a m mc n se tzun g der Ersten Kammer. Der Ausschuß empfahl der Kammer, sich folgender Erklärung anru- ichließen: l. In der Erwägung, dnß Handel und Industrie keine Gewähr dafür haben, daß auch späterhin ans Grund von 8 W Nr. >7 der Versaffungsnrknnde Angehörige dieser Bernsskreise in die 1, Ständekammer berufe» werden, in der ferne«« Erwägung, daß Artikel 2 des mit Testet Nr. Ist vorgelegten Gesetzentwurfs sich nicht mir ans Handel und Industrie, wndern auch aus das Gewerbe erstreckt, erachtet die Handels- »nd Gewerbekammer zu Zittau die Zahl von 5 Mitglied«:»» nicht für ausieicheird, »m den berechtigten Wünschen der von ihr vertretene» Erwerbsstände zu entivrechen, Sie wünscht vielmehr diese Zahl aus zehn erhöht z» iebe». 2. Hinsichtltch der Frage, ob Wahl oder Berufung die Mitgliedschaft begründen soll, erachtet sie dir Ernennung aus Lebenszeit durch den König und zwar auf Grund von Bor Taren. die zwischen den Krankenkassen und den Apoll vereinbart seien. Diese Handverkaufs-Taxen gingen zum sogar noch viel weiter als der Antrag erstrebe, insofern al schlägt» der Hindtls« und Gcwe>bkknmmer>» für wünschenswert. Der erste Teil der Eillärung wurde einstimmig, de, zweite gegen einige Stimmen angeuonuuen. . , -.M Aerztekauun« für den Regierungsbezirk Leipzig hatte beim sächsisch«» Dbnistert«» de« Innern den Antrag aus Eichüh- runa «»er Ne»chs.-Handverkauf»>Taxe gestellt. Da» Ministerium halte hier»» er» Gutachten des Landes-Mevizinal- kollegrums eingeholt uni> bemerkt m einer dazu erlaffyre» Ver ordnung, daß et Bedenken trage, nach diesem Gutachten noch weiter« Schritt« in dieser Angelegenheit zu erareneu. Aus dem Gutachten de» LandtS-MevizinalkoUegiumS rst folgend«» her vorzuheben: „Ter vom ärztlichen BezirkSverein ausgegimaene «ntr«» lautet: „Der BezirkSverein halte «s wegen der Per- kaltniss« bei den Krankenkassen sür dringend notig, daß tm Anschlüsse an die Reiche-Ärznei-Tare auch ein« Reichs- Handverkaufs-Taxe seitens der verbündeten Regierungen vereinbart werde." — ringerriihten Motiven Notwendigkeit einer können. Schon seit langer Zeit beständen Handverkaufs Apotheken m Ten . „ als sie gangbare Rezeptsormeln mit in die zu HandocrkausSpreise» zu berechnenden Arzneien ausgenommen hätten. Alle im Deutschen Reiche bestehenden HandverkausS-Tazeii auszukeben uno durch eine einheitliche RcichStaxe zu ersetzen, erscheine sonach nicht nötig, aber auch nicht durchsuhrbar, denn dre Bedürfnisse Wen in den verschiedenen Landesteilen und bei den verschiedenen Krankenkassen so verschiedene, datz neben einer solchen Reichs- Handverkaiifs-Taxe noch Ergänzungs-Taxen nach den örtlichen Bedürfnissen sich erforderlich machen würden. DaS Landes- Medizinalkollegium sei deshalb nicht in der Lage, die Einführung einer Reichs-Han-dverkaufS-Taxe »eben der Rcichs-Arznei-Taxe zu befürworten. — In erfreulicher Weise hat sich in den letzten 10 Jahren der B csuch dersächsischen Bade r gehoben, der sich im Jahre 1904 auf 19 205 Personen belief. Einen Rückgang habe» seit 1895 nur die kleineren Bäder Linda bei Pausa, Marienbor» bei Schmeckwitz. Mieicnbad und daS größere Warm bad bei Wolkenslein erlitten. Erstaunlich ist namentlich der Ausickwnng des HermannsbadeS bei Laüsigk. dessen Besuch seit 1895 von 422 ans 1872 Personen gewachsen ist. Auch Augustus bad hat sich sehr kräilig entwickelt, da cs von 902 Besuchern 'csit gleichmäßig ans 2085 gestiegen ist. Den meisten Zuzug hat natürlich das auch antzeroalb Sachsens berühmte Bad Elster, das im Jahre 1895 5227 Personen besuchten, in dem aber 1904 bereits 7848 Leidende Heilung suchten. Äie Rührigkeit der Direktion dieses Königlichen BadeS lässt auch für die Zukunft eine regelmäßige Steigerung des Zuwachses erwarten. — Eine f ür Turnvereine wichtige Entschei dung fällte das Reichsgericht. Am 20. August 1908 übte der Turnverein in Kelbeim aus einem ihm vom Magistrat zur Ber ingung aestellte» Platze Kugelstoßen, wobei es darauf ankommt, eine 10 Psnnd schwere Eisenstigel möglichst weit zu schleudern. Als der dem Verein aiigehörende Magistratsbeamte Kellner, der linkshändig ist. die Kugel schleuderte, rutschte diele ab und ver letzte ei» unter de» Zuschauern befindliches 8iäkmges Mädchen er beblich am Kopfe. Ter Vater des Kindes klagte daraus gegen den Turnverein und gegen dessen Mitglied Kellner ans Schadenersatz. Er verlangte Erstattung dcr Heilnliaskoste». 2000Mk. Schmerzens geld und Entschädigung sür die Gesicdtsciststellung. sowie eine Jabresrentc von iOO Mk. Diese Klageaiispriicke wurden vom Landgericht und in der Bernsuiigsinstaiiz vom OberlandeSgericht Nürnberg anerlanist. Ebenso hat nn» auch das Reichsgericht geurteilt Es entschied, daß der Verein für griffigende Absperrung oes llehnngsplatzes zu sorgen habe, Kellner habe seine Kugel nicht eher schlendern dürfen, vis er überzeugt war, daß alle Vorsichts maßregeln zur Vermcidung eines eventuellen Unheils getroffen seien, — Einen sessirvhlichen Verlauf nahm die Fasching^- Nedoute der Dresdner Knnstgenossenscha ft, die vorgestern adcnd im städtischen Aiisstelliingspalast stattfand. Seit Wochen von einem rührigen Ballkomitee aus das sorgfältigste voibereitet, erfreute sich die Veranstaltung einer sehr lebhaften Teilnahme ans allen Kreisen unserer Gesellschaft, die sich in der ohligaten Fülle der Gestalten schon weit vor 9 Uhr äußerlich zu erkennen gab. Besonderes Geivicht hatte man, wie immer bei den Festen der Dresdner Kunstgenossenschnft, auch diesmal aus eine möglichst malerische Dekoration der Ausstellungsräume gelegt. Girlanden von frischem Grün mit allerhand Bänderschninck, eine Unzahl vo» kugelförmig geschnittenen Lorbeerbäumen, in deren Grün man goldene Flüchte befestigt hntte, und reiche Blumen gewinde gaben namentlich dem großen Saale eine anßervldenllich glänzende Phhsiognomic. Das Podium hatte durch zwei prächtig modellierte, elektrisch beleuchtete große Pfauen einen originellen Schmuck erhalten, der das rotliefrackte Ballorchester in ein magi sches Licht tauchte. Ta man diesmal, durch Erfahrungen früherer Jahre wohl klug geworden, von allen Kostüm-Direktiven ab gesehen halte, so wog bei de» Dame» die Balltvilette, bei den Herren der Frack vor. Dem Tanze wurde von Beginn des Festes an in aliSgicbigstei» Maße gehuldigt, so daß sich unablässig jenes dichte Baltgewühl entwickelte, aus das nur ältere Heizen mit der wünschenswerten Gelassenheit in, Faschingsmonat herabzusehen vermögen. Ten Höhepunkt erreichte das Bnllfest vor Mitternacht in einer choreographischen Borsiilirnng, einem Tanze der Colom- tnncii und PierrcstS, vor dem Frl. Conradi als führende Colombinc eine Begrüßung der Gäste sprach. Nach kurzer Souperpause setzte sodann wieder der Ball ein. der die Festteilnehmer bis an den dämmernden Morgen, der rasch noch zu einer gemütlichen Kaffee panse benützt wurde, in ungezwungenem, heiterem KarnevalS- treiben zusammcnhiclt. — In der Realschule zu DreSden-Striesen, Freimaurer- Institut. fand am Donnerstag nachmittag eine musika lische Aufs ü h r un g statt, die Zeugnis davon ablegte, daß auch die Musik in dieser Schule eine gute Pflegstätte hat. Als Ehrengäste wohnten der Veranstaltung bei: die Herren Geheimer Rat Ist Tr. Vogel, Geheimer Reaiernnasrat Dr. v. Mayer. Schulrat Tr. Pnetzel. Realschnldircktor Professor Dr. Schopkc, Pastor Lic. thcol. Neuberg, Pastor FreieSlcben u. a. Ein- gelcitet wurde daS Konzert mit dcr Weihnachts-Cantate kür ge mischten Cbor »nd Orchester von Bartmuß. den Schluß bildete KvschatS „An, Wörther See". Beide Werke wurden von deni etwa 80 Stimmen zählenden Chore mit bemerkenswerter Sicher heit vorgetragen. Besser noch als in dielen vom Orchester viel fach gedeckten Chören kam die vorzügliche Schulung des Gesangs- körpe'S in den a ca,>ostii gesungenen Liedern zur Geltung. Gairz reizend wurden auch mehrere zweistimmige Kncibenchöre gesungen, vor allein die stimmungsvollen Kindeilicber aus „Hänsel und Gretcl" von Hnmverdiiick und zwei dankbare Kinderlieber von Reinecke In zwei Liedchen^ von Talcrozc i» stanrösischer Sprache bewiesen die ingendlichen Sänger ihre vortreffliche Beherrschung der fremden Sprache. Als Jisitrumentalisten mit gediegener Ausbildung bewährten sich: Schüler Hakkarl in einem Klavierstück von Spindler, Schüler Kantor und Fuchs in Mozarts vor»,ii" für 2 Violinen und ei» Violinchor der Schüler rn Mozarts Priesterniarsch ans der „Zanbcrflvte". Die Klavier- und Orael- begleltima führte in tadelloser Weise Herr Oberlehrer Walger ans. das Orchester stellte die Kapelle des 177. Jilfanterie-Regi- meistS, während die Geiamtleitnna Herr Realschutlchrer Streifs führte, der damit großes pädagogisches Geschick und musikalisches Können offenbarte. Der geräumige Jestsaal der Schule war bis auf den letzten Platz von einem dankbaren, beisallsfrelidigen Publikum gesnllt. — Ein ungeahntes prächtiges Winterbild, wie wir es inmitten der Großstadt nur selten zu sehen bekommen, zauberte der gestern in den späteren Nachmittogsstunden ein setzende Schneefall hervor. In kurzer Zeit toaren alte im Freien befindlichen Gegenstände in ein schönes weitzeS Kleid gchüllt; jeder Pfahl halte, wie es in einem Äinterliedchen heißt, sein Käppchen auf. Freilich, auf den Straßen der inneren «tatst wurde der schöne Schnee bald wieder in einen schmutzigen Brei verwandelt, während draußen im Freien die Schneedecke alt und jung erfreute. Besonders die liebe Jugend crlustierte sich mit Schttttenfghrcn und mit Schneeballgesechten. — Dieser Tage hielt die Vereinigung der Bureau beamten deS Ministeriums deS Innern im „Eldorado" ihr Winiervergnügen ab, bestehend ari» Vorträgen, Gabenlotterie und Ball mit Kotillon, Die zahlreich esichicnenen Mitglieder und Gäste nahmen dir Vorträge. welche sich auS Männerchisten, Mäiinrro»c>rtrttrn, Trio- für Violine, Har monium und Klavier, Liedern für Mezzosopran, Deklamation und
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