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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.10.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261001028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926100102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926100102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-10
- Tag 1926-10-01
-
Monat
1926-10
-
Jahr
1926
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Arett«g. 1. 1»r» Ar. <Sr Seite 2 ' — „Dresdner ^-chncht-a" Die SentralvorstandS'Sitzung der Voltspartei. Ein kurzer poliiischer Berich! Siresemaaas. s»t«. I. LN Ter zweite Ta« der Rrichsvar>ettagu»> Ser Tcur'ltieil Volkeparlet Io Köln brachte zunächst unter larkster Beteiligung au» allen Teilen de» Reiches eine be» deuliame Litzunq »<s ZeMralosrsiguScs der Deottcke» Belts» parier. in der endgültig die Tagesordnung deS am Avnn» abend besinnenden eigentlichen Vartettaael scsiaetrst Wurde. Ter drohe Festsaal -er Kastno-Gesrll'chast >r>ar übertüllt. Auch der Ehrenooisivenüc de» Zrntralvorstanoes. tMehei«, rat Bettel. Dresden, war erschienen und wurde lebdakl de» arukll. Retchssvhe»mi»tstrr De. Oiretema»« erötinet« als Versitzender der Parket die Verhandlungen. indem er zu» nächst der verstorbenen Mitglieder des Zcntraloorsiande» ae- dercktt. Tann erstatt I« Tr. ktrrsrmann einen kurzen Be. richi zur innen- und außenpsltttichen Lage -eine Aus- iubrunpen wurden inimer wieder durch den stürmischen Vei- »all der Verlammluna unterbrechen Als erster Diskussions redner sprach Oberbürgermeister Tr Iarres den rieten Tank der Rheinlande sur die Sneicmaiiniche Befreiung»« Politik aus. « Zum Ncichspariciiag der Teut'chsn Volksparret in Min n>.:."."-?ch: 'i.:ä ,:-:n:ni'ler Tr S tresemann in der ,>lel!inchcn Zeitung" ein ausiührliches «elellwvr», in dem cs dein!. Tcr Parreit.ia der Teunchen Bolksnariei kiebi eine in a!ttn ioe'c»i!ich<ii "-rnndnipen geeinte Par- i e i. Kamp-'e um das Z.icl der deni > chen A u ß e n v o l l I i k Imbe» in i!>r nie bestanden. wohl aber ist die Metbvbe der ?«u."chcn Außenpoliuk eni Gegenstand von Arr-einanber- ick-nnren auch in der eigenen Partei gewesen, teilte zeichnet nch -er B^eg die'Vr Peliitt öeuttich ab. T aS Blick'cld ist freier Plan weih iein. um ivos es ael'l Ab'r dieArbeit um d«is Erstrcbie hak ein begonnen und in incin cnva zu Ende gefübN Wtchti» für di« Birkei ilt. »a» Ke Weiterhin »astir eintrit«. der A»D«»p»«itR Be R»tz» t» üchen sSr die Weiter» iiihrnna ihrer OrNiit. »e»» anch Rua chlsg« diele» Weg de» «leiten s«>te». Rgti»»«le Dtlzisti« ik» das. was die Führung der AußenpolPtk beühen must. «« ihren Weg er« kolgretch weiiertührrn »u könne». Es is, sicherlich nicht bi« »»sickr de» Retchs»erb«nde» der Teniichen Industrie gemelen. sich irgendwie parteipolitisch ,n betätigen Das. was in seiner H«uptvcriam«lung ausgesuhrt wurde, ist oo« dem tsesichlSpuukt des Verhättnisies des Unter- nehmertum» »ur Irbeilersthalt »» werten. Ich glaub«, dies in voller Uederelnsiimmua, mit de« Reichsverbans sagen zu kdnnen. Ten Parteien entstehen beute a« den verschiedenste» Miellen Lehrmeister. Tie Teutiche Bolksparle, wird gilt tun, sich gegenüber all diesen Ratschlagen die Selbstbestimmung zu wahren und sich vor Auge» zu sühren. dag ihre parteigeschicht- liche Bedeutung darin besieht, die, ich möchte beinahe sagen. überparteiliche Znsammensasin», derjenigen Kräfte in Tentichlan» «n sei». di« sich »»» Gtaa«sbr»,ßtsei» ieiic« laßen, die «»i ha»«,, auch gegen den »erom ,n schwimme» und sich dnrch sachliche Arbeit die Anerkennung schassen, die schließlich über de» Gchlag»»r« de» Tage» stehen soll. Non die<«n Gesichtspunkt« aus kann die Partei <zu g«. gebener Zeit mit allen denjenigen Zusammenwirken, d>« sür bestimmt« in der Gegenwart zu lösende Au^gaöen die Gewähr einer Innerlich zz^ammenorkettenden und ziFammen-bänaeteden Mehrheit geben Tie tragende« Uralte jeder Regier«»« in Tcutkchland werden die Parteien der Mitte iciu, ohne die in Tentschiaud nicht regiert »erden kann und innerhalb deren die Partei ihre eigne Stellung rllebr und mehr beieitigi hxN. )ch freu« mich, nach der Piyung der Reich«ragäsraktion sctt- siellen Pr« könne», datz die Pariei in dieser Frage, ebenso wie in denen der äußeren Politik völlig einheitlich thren Weg gehr. Ich bin iiber;eiigt. daß -ie^e Ein-igkeit dem Parteitag telbsr ihr «t^eprage geben wird. Kerr Soruch als Kavalier. Perlin. I. Lkl. ?in der Erisren; einer Polin sonja .t g i, a l i e w wird mchr mehr ge-wenelr. obgleich es bisher nch völlig ungckUirk in, wo sich das Mädchen, das ;wcisellvs aus Lberichlesieii gekommen iir, In der lehren Zeit ausgehalien i o.k. In Beuchen in üe jeöciisaUS bekannt. Es konnte ieik- cüellr werö.n. dag sie am lcylen Mittwoch, aüv am gleichen eiage, ein dem Spruch ui Breslau verhauet wurde, in Beuchen von einem Kriminalbeamten und auch von einigen anderen Personen gesehen worden ist. ohne dag die Beireiseiiden an d ririn Tage eine Ahnung davon Hanen, daß die Ignaktew wegen Bele'iligniig an dem Inwelenraub in der Tauenyien- ürahe geiuchi werde, seil Plttiwoch n'i sie aus Beuchen vrr- 'chwuuden und an'cheuicud über die polnische Grenze gelangt. >e BeuachrichNguug der uireinncUeu. daß nach einer sonja Ignanciv gesaluiökl ivnd, iir wohl zu ival cmgrironen. Gestern konnte in Breslau rin weiteres Perlenhalsband, das zn der Beuie aus der rauenstienstrahc gehörte, herbei» geschasst werden. Bei der doriigen Kriminalpolizei erschien ein junger Mann, der eine wertvolle Perlenkette im Buitrage seiner krank darnicdrriirgenden Schwester mit dem Bemerke» übcrbrachtc, dost diele das Kollier am Ticnsiag mit der Post a»ö Berlin von einem ihr bis dahin unbekannten Manu namens Spruch erhalten stabe. Zic haue die ikctte nicht für echt gehalten, und der Lache, wenn sie auch keine Er klärung daiür gesunden habe, keine Bedeuiung beigeiegi. bis sie aus Len .'Teilungen von der Bcrstasliing eines Iuwelen- räubers Tpiuch erfahren häüe. Lpruch. der über diele geheimnisvolle Lenduug ioiorl vernommen wurde, bcstäliqle, daß er dieses aus der Beuie stammende Halsband dem Mädchen, Las in der IraiikGricr Tirahe wohnl. gesandt habe, obgleich er wiste, daß ne ihn kaum kennen werde. Er habe wahrend seiner Breslauer ?,eit dik'es Lladchen heimlich ver ehrt, ohne ste jemals näher kcnncngelernt zu haben, da sie jeden Annäherungsversuch >o'ort >chrofs zurückgewicien habe. Um ihr zu zeigen, was sür ein „seiner Kerl" er sei. und »in ihr eine Freude zu criveiien. habe er ihr von Berlin ans die Heile mit einigen Begicitivorten geschilkt. Tvruch hatte anKgeingi. daß Lviiia ihn am TonnerSigg im Eas'i ..Monopol" i» .«aitowiv erwarte» würde, und Last sie zu einer Freundin nach Köniädhüire ginge, wenn Lvrnch Lgs Ltelldichein nicht einhglten könnte. I» dem Egse ist Lonia aber nickt mit ihrer Beute erschienen, »nd die angegebene Adresse i» .ilönigShüilc erivics sich als singiert. Eine Fest nahme der Tonia in Polen kann nur durch die polnischen Be hörden erfolgen. Wegen der Tiebcöbciiic mühten diplomatische Verhandlungen geführt werden. Ehar lalle Spruch hat vvr der Kriminalpolizei nus- gesggi, dgh ihr iüruder am Tage des NiiubüberfalleS i» der Tauentzieiislraste gegen !^» Uhr nachmittags stark angeruht und erregt mit einer Aktentasche heimgekommen sei. sie habe ihm «als«« und etwa» Esten gegeben. Ihr Bruder habe oster geäußert, daß er ein Ting drehen wolle, um eine junge Ver wandle aus Königshütie heiraten zu können. Tic Lonia, die er in Breslau als siontrollmädcheu kenne» lernte, habe ihn zu gemeinschattlichea Diebstähle» »nd Betrügereien verleitet. Lpruch sei später, um von <hr lodzukvmrncn, nach Berlin ge flüchtet. Lonia habe darauf Anzeige bei der Kriminalpolizei gegen ihn erstatte! und seine Bestrafung berbeigetührt. Lie nabe ibn aber später wieder in ihre Rehe gelockt. Beide Lchwcstern wurden darauf in ihre Wohnungen entlasten. Die Laye im Komburaer Aasen. Trog BerbindlichkriiSerkliirung keine Arbeiiowiedrrausnahmr. Hamburg, l. Oktober. Trotz der Bcrbinbiichkeilöerklärnna deS letzten Schiedsspruchs der LchlichtungSkammer durch den ReichsarbeitSmInistcr haben die Hascnardciier die Arbeit heute morgen »Ich« ausgenommen. Große Mengen von Tchaurrleutcn und anderen Arbeitern kontrollieren die Lchlcpper und die Barkassen, die sonst dazu dienen, die Lchauerleule an Bord der Lchiffe zu bringen. Zahlreiches Lchüpo-Aufgcboi beobachtet die tam'endc am Hasen herumstehenden Arbeiter, die sich aber ruhig verhalten und die tag« besprechen. Tie Rebenb»<ri<bc arbeiten weiter. Ebenso sahren die Schleppdampfer zu den Werften. Tic in Frage kommenden Lektionen dcö deutschen BerkehrsbundcS haben sür heute vormittag eine Versammlung einberufcn, in der eine weitere Aufklärung gegeben werden soll. Turch den Llrcik sind auch der Altonaer und der Harburger Hasen ln Mitleidenschaft gezogen. In einer gestern spät abends abgestaltenen Weritarbeitcr- oerkammliing. an brr auch viele Hafenarbeiter ieilnahmcn. wurde bckannigegeben. daß die Leiinna der Zckiion Hafen arbeiter des Truiichen BerkehrSbnndeS znritckaeireien sei. weil ste die Verantwortung sür den Lireik nickt übernehmen wolle. Die Angeklelllpn des Kvlels »»Llatserhoi" sind siesiündisil. Berlin, 1. Oktober. Tie Leitung des Hotels „Kaiser. Hof" hat ihrer Angestelltenschaft die Kündigung zum 31. Oktober d. I. zugeitellt. Ter Reichstag wir- erst tm November cinberuien, vorher kann an eine Uebernahme dcö Hotels durch da- Reich nicht wohl gedacht werden. Srdöhunq -er belgischen Stsenbabnlarife. Amsterdam. 1. Oktober. Wie aus Belgien berichtet wird, werden von heute ad die Eilenbahnlarisc, sowohl sür Frachten- alg auch sür Personenverkehr, um k-'> Prozent erhöht. OerMches und Sächsisches. 2«« Nü«»rrttl -e» Ve»erAlflMars«»»«lls «rase» Ditzth»«. Mit dem R). September ist. wie heeeit» lu« t«»rldrt. der -isherlu« Gencraiftaat»anw«Ut bei d«» vterlandes. grrichie Trrddeu. Gr»i Ehristoph A»d,lf Bi»thum von tkckstädt in de« Auhrstand geirrte». D«t Lcherden de» um die Rechtspflege hochverdiente» Beamte», das bei voller tSrperUch«» und geistige, Rüstigkeit erfolg», wird von allen, dir dienstlich mit ihm in sitgrkehr gerrere» find, als schwerer verirrst für dir sack,,ich« Infti« cwpf»»d«n »raf Vitzthum ist am ». De»rmher rsivr t» Tretdrn ge. dort». Vr hat hier das Vitzthuwich« »umnaftwn »ei»cht und nach abgelegter Rciseprüsuog t» Fretdurg »»- Leipzig die RechiSwistenichaftr» studiert, von 1SK» ad war «r o!S Relerendar bei den «mt»gerichte» Pirna und Pulsnitz, bc! einem Dresdner Rechtsanwälte, sowie b«! der Ltaalsanwal!- icha'r und dem Landgericht Dresden im 8orberett»»g»diknsl« «ulig: am 3. Dezember 1891 bestand er dt« Richterprufunz und wurde daraus zunächst als Assessor und vom l. Oktober I8S6 ab als LtaaiSanwali in wiederholtem Wechsel der den Llaatsgnwali'tbasten de» Landgericht» und des Oberlandes- aericht» beschäsiigr. Am t. Oktober IWl erfolgte seine Be. sördcrung zum Oberstaatsanwalt bei dem Obrrlandrsgerjcht, am l. Oktober 1W4 die zum Vortragenden Rat im Justiz- Ministerium. Zum Generalstaaisanwalt wurde er am i Oktober 1NM ernannt. Als solcher iK er mehrfach als Bundesratskommissar abgcordnct gewesen zur Beratung der Militärgerichtsordnung und der Llrafprozeßordnung. Tie ihm untergebene« Beamten verlieren in ihm einen allzeit wohlwollenden und gerechten Vorgesetzten: er ist ihnen immer das Vorbild gewissenhaftester Pflichterfüllung und auch In schwerster Zeit unbeirrbar objektiver Auffassung des staats- anwalt'chafllichen Amtes gewesen. Seinem Wunsch entsprechend, ist von einer offiziellen Vcr- abschiedungsseier abgesehen worden. Dagegen halte er sür den Abend de» 8ü. Lcptembcr seine bisherigen Mitarbeiter zu einer Feier in kleinem Kreis etngelade« Dein Vor gänger im Amte des «'ieneralstaatSanivalts. Wirkl. Geheimer Rat Gehler, sein Nachfolger. Oberstaatsanwalt Lchlegel, und der Präsident des OderlandrSgerichts waren gleichsall» seiner Einladung gefolgt. Aus den während der Aeier ge- hgltrnen Ansprachen ergab sich wieder die einmütige dank bare Verehrung der Beamten für den Lcheidendcn. Graf Vitzlhum selbst aber betonte bei den von ihm ausgesprochenen Worten der Begrüßung insbesondere, zu einer gewisienhasten Amtsführung sei unerläßlich, daß sich die StaalSanwälie jeder einseitigen Parteipolitik enthielten, er selbst sei jeder zeit bestrebt gewesen, diesem Grundsätze nachzuachten, baS Recht über die Politik zu setzen und dadurch «ine gesund« un gerechte Justiz zu fördern. Im Aufträge des am Erscheinen verhinderten Iustiz- ministerö überreichte Ministerialdirektor Hüttner ein Handschreiben des Ministers und bob daraus hervor, daß iür die langjährigen ausgezeichneten Dienste, die der scheidend« Geuerglstaalsanivglt in sich immer gleich bleibender Treue und Gewissenhaftigkeit dem sächsischen Staate geleistet habe, die uneingeschränkte Anerkennung der Justizverwaltung aus- gesprochen werde. In dem herzlichen Wunsch aller, daß dem GcneralstaatSanwalte nach seiner hervorragend erfolgreichen dienstlichen Laufbahn ein recht gesegneter Ruhestand beichte-«» sein möge, klang die erhebende Feier aus. Der Nachfolger, I Generalskaalsanwalt vr. Schlegel. wurde 186g in Lichatz als Lohn eines Kasicnbeamien der Justizverwaltung geboren. Er studierte 1888 biS 1892 in Leipzig die Rechte, war dann Referendar in Leipzig und Lichicnstcin und bestand 1896 die Nichterpküsung. Nach vier jähriger Assessorenzeit wurde er am 1. April 1966 Staats anwalt ln Leipzig. 19N und 1912 war er als SiaatSanwalt, wisicn'chifilicher Hilfsarbeiter im Justizministerium und bei -er LlgatSanwalischast deS Oberlandesgerichtes Dresden tätig. Am l. Juli 1!N2 wurde er als LandgerichtSdirektor nach Chemnitz berufen, am 36. September 1Ü16 kam er in gleicher Sigcn'chaft nach Leipzig. Als LandgerichtSdirektor war er mehrfach SchwurgerichlSvorsitzcndcr in Chemnitz, Lcivzia "üd — von Leipzig aus abgeordnei — auch in Frci- dcrg. Am 1. Oktober 1916 wurde er zum Oberstaatsanwalt in Leipzig beim Landgericht ernannt. s>e!r-öscl<m im^-Mlsi z M öwÜs /iusWghi :: :: Sparte sieudeilsb Kunst und Wissenschaft. Opernhaus. Die seit vier Jahren „stehende" Ausführung von „Margarethe" ist ein wundcrlichcs Müchgebildc. Tic Dekorationen nahezu expressionistisch, und als solche im Zu sammenhalt mit der glivpcrnhaiten Musik natürlich unmöglich, die Regie daiür geradezu erschreckend „stilvoll . das heißt älteste Lpernschäblone von Anno dazumal. Nun wolle» wir durchaus nicht einer grundlegenden Erneuerung das Won rede» — die Trcsdncr Oper hat wichtigere Aus gaben — aber ein bißchen revidieren könnte man die Sache wirklich. Ueberhaupi: w!r haben setzt, wo die Regiiieursrags iir der Lust liegt, uns beim Bcinch von io ein halb Dutzend Rcpcrloiregunührungeii unwillkürlich mal etwas rrgie- beckmesierisch eingestellt -- oder vielleicht dürfen wir zu unserer eigene» Ehre tage» regtehanoiachsiich —: jedenfalls was da so Abend sür Abend au kleinen »nd großen szenlicheu Unmöglichkeiten passiert, das ist eigentlich unglaublich. Und iinwtllkiirüch kommt einem La auch -er ketzerische Gedanke: ist's denn aar io schwer? Wen» nun du da oben stündest, und. statt hinterher das Mißlungene be mängeln zu müssen, vorher anordnen könntest, was geschehen soll: ob bann kdenioviel daneben ginge? Und weiter denkt man an einen Vorschlag, den vor 86 Jahre» Richard Wagner In seinem berühmten »nd deshalb von niemandem gelesenen „Promemorta die Kgl. ttnpclle betreffend" gemacht hat: Das Theater müßte einen „Hauskritiker" habe», der schon vor der Ansiülirttng. bet den Proben, alle „Fehler" nnmcrkt »nd zur Abstellung empfiehlt, damit dam, die öffentlich krilisierenden Kollegen sich ans das Lob beschränken könne». Die Rolle diese« HauskrttikerS würden mir sehr gern — nicht etwa über nehmen. aber dem neu zu verpflichtende» Regisseur zu- gewtesen sehen: dieser müßte so eine Art „Negiedtrektvr" werden, der die künstlerische Oberaufsicht über alle, auch die von seinen Kollegen gemachte» Ausführungen hat. »nd die Macht — selbstpeiständltch auch daS Geschick und Ver mögen — staben müßte, alles ihm mangelhaft erscheinende unbedingt zu korrigieren Und dann müßte er seine Tätig keit gar nicht mit großen Neueinstudiernngen beginnen, son- bern mit einer regietcchnischen General, retnigung aller Repertoire-Vorstellungen. Da könnte einer wirklich zeigen, was er kann und zugleich eine erlösende Tat vollbrlngen. So wie letzt die Tinge liegen, ist mit Einzelheiten nicht viel »u wollen. Darum Ist zum Beispiel Über die Neuordnung des Bacchanal- Im vierte« Akt der „Margarethe" wie sie Ellen v. Sleoe-Peh angeordnri hat. nicht viel zu sagen. Es war tanztcchnisch saubere Arbetl, es kamen auch die Gegensätze des Schmeichlerischen und Wilden der höllischen VeriÜhrungSkunst ganz lebendig heraus l— allerdings Tambourins in Händen von Teuselinncn ?? —1 aber ein »euichöpseriicher <Y«!>anre wurde nicht spürbar. Wie könnte er auch? Wie soll man denn mit so einer Handvoll Tänzerinnen eine WalpurgiSnacht-Orgte machen, bei der die Phantasie doch ein sinnverwirrendes Masienansgcbot er wartet? Fünfhundert Personen sind an der Pariser Große» Oper bet Vieser Szene auf der Bühne -- ob rS bet »ns auch nur fünfzig waren? Wir haben früher manchmal vor- netchlagen. man tolle doch im „Tannhänscr" mal den großen nachkomponierten Vcnusberg mache», aber »iiir bitten wir, doch lieber nicht. Mit solchen Mitteln — »in GvtteS willen! Solovertrcler haben »S leichter, zur Geltung zu kommen, auch wenn der Nahmen zu wünschen übrig läßt. Darum konnte man an der neuen Margarethe von Claire Born trotz allem große Freude haben. Als sie so bildhübsch, blond, gretchenhast hercinkam. konnte einem zunächst fast bange werden: wo bleibt da die „dl»rp:uorito"? Aber schon beim Lchmuckivalzer zeigte sich, daß die Künstlerin, trotz ihres deut schen Wesens, doch den temperamentvolle» gallischen Zt»a recht lebendig anzudeuten wußte. Nebcrhanpt war die Gestalt a»S ihrer lnrtschen Passivität teilweise reckt eindringlich ins dramatische gesteigert, besonders in de» Schlußszene, die dem mit fetngetöliiein Ansatz genommenen visionären Plano der Walzer-Remtutszenz die mächtige klangliche Gesic des ans ganz großen leidenschaftlichen Ton gestimmte» Abschieds von Faust höchst wirkungsvoll gegensätzlich gegenliberstesite. 2o zeigte glich diele Partie, wie lebe bisherige, das, Claire Bor» nicht nur hübich aussiehi und schön singt, sonder» das, sic auch eine persönliche Gcstalierin isi. die jeder Nolle «ine eigene Prägung zu verleihen weiß. Neben ihr war der FiAist OirzelS ein Hauptträger de» Erfolge»: eine wirklich lehr schöne, geschmackvolle Gesang-lelsiniig. Die Kavatine, von einem gut gelungenen, gestützten Falsett gekrönt, fand stür mischen Sonderbetsall. Den Valentin sang Schvsfler trotz merklicher Indisposition sehr hübich und In der Tterbeßzene ergreifend. E» wird eine gute Nolle von Ihm werden. Schoepilinv Mephisto, im stimmlichen Ausdruck cben- saNS vorzüglich, zeigte sich vom alttheatrakische» Gesamtstil der «ussiihrt'na allzusehr beeinflußt: so grimassenhaft braucht sich -er Teufel denn doch nicht zu gebärden. Wann kommt der..Hauskritiker"? Dr. Eugen Schmitz. Mitteilung der Sächsischen Oiggisth«at«r. Opern- Haus. Sonntag, am ö. Oktober» außer Anrecht, in neuer E i » st u d i e r » n g und Inszenierung: „Tie Hochzeit des Figaro" von Mozart, mit Robert vura lGraf Almavivai, Meta Seinemenrr sGräftnj, Grete Nikis« iCherilbiiis, Ludwig Ermold sFigaros, Lies«! v. Schuch sLu- sannas, Elfriedc Habcrkvrn tMarcellinaj, Willy Bader sBak- tolos, Hanns Lange iVasilivj Heinrich Teßmer (llurzios, Ro bert Bussel iAiitontvi, Erna Berger lBarbertnas, Maria Cc- drou und Margit Vrith iBraiitiunnferiis. Musikal. Leitung Fritz Busch, i» Szene gesetzt vo» Otto Krauß als Gast. Ei»- stildicruiig der Ehvre: Karl Pcinbaur, Bühnenbild: Entwurf: Adolf Mahnkc. Einrichtung: Mnx Hasati, Trachten: Leon hard Faittv. A » sang 7 Nh r. Schauspielhaus. Wegen Erkrankung von Frau Iciiiiu Schauer heute Freitag sAnrechtSreihe ä) statt der angcküiidigtcii Vorstellung „Wie eS euch stesällt" di« Koinvdie „P l a t i u g r u b r u I » T u l p i n" von Max Mohr. Spielleitung Georg Kiew». A n sa ug 7 Uhr. Sonntag, den 3. Oktober, außer Anrecht daS Lustspiel „Im weiße» R v ß l" von Oöcar Blumenihal und Gustav Kadclburg. Spielleitung: Alfred Meyer. Anfang K8 Uhr. ß* Wochcnspielplan der Sächs. SiaaiSthcatee, Opern haus: Sonntag i<3.>, austzir Anrecht: „Die Hochzeit de» Figaro" i7 bis gegen Xli Uhr>: Montag i-I.s. AnrcchtSreihc vr „Tic Jüdin" i? bis »ach 16 Uhri: Dienstag, Anrechtsreihe V: „Tie Fledermaus" s7 bis 16 Uhri: Mittwoch, allster Anrecht: „Siziliaiiische Bnlleriiehrc". „Ter Bajazzo" <7 bis gegen 16 Uhri: TviiiicrStag, Anrechtsreihe v; „Nienzl" ist bis nach XII Uhrij Freitag, für die Freliag-AnrechiStnhaber der Reihe vom >. Oktober 1926: „Tic Hochzeit des Figaro" 17 bis gegen Xii Uhri: Svniiabenb. cnifter Anrecht: „Tllran» dvi" tXtz bis '/,11 Uhri: Sonntag iln.s. allster Anrecht: „Die Bvhäinc sX8 bis 16 Uhr»,- Montag ln.). Anrechtsreihe Ar „Taniihänser" iX7 bis gegen Xil ttstrs. S ch a »s v i c l h a u v : Sonntag 13.). außer Anrechtr „Fm weiße» Röh l" lX8 bis XI6 Mir): Montag i4.I. Anrechis- reibe v: „Das Grabmal des »iibskanntcn Soldaten" sX8 bis nach l6 Ukr>: Dienstag, Anrechtsreifte ll: „Die tote Tante" iX8 bis 16 tthri: Mittwoch, Anrechtsreihe »r „Tchwanen- wetft" lX8 bis Xio tthr): Donnerstag, sür den Verein „Dresdner Volksbühne" klein öffentlicher Kartenverkaufs: „Die lote Tante" s8 blv Xll tthr): Freitag Anvechtsrelhc «: „Das Grabmal des unbekannten Soldaten" lX8 bis nach 10 tthr): Sonnabend. Anrechtsreihe vr „Candida" tXS bis >6 tthr): So,Illing lt6), vormittag« 12 tthr: Festspiel der 706- Ialirseier der Kreitzschule skeln öffentlicher Kartenverkauf), abends X8 Uhr, anher Anrecht: „Der Revisor" (X8 bt- gegen
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