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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.05.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270530011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927053001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927053001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-30
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.05.1927
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)tr. rso Sr-lte 4 Atvvtog. äo. AuU tv»k Uusgleichsftock und Wohnungsnot vom Rat, »»Dresden wird «n» geschrieben: Die Ausführungen de» Herrn Syndikus Karl Tögel in Nr 212 der »Dresdner Nachrichten" vom 21. Mat 1SL7 »« der Frage des Ausgleickssiock» bet der MtetztnSsreuer. denen eine kürzlich erfolgte amtlich« Auslastung in der „Sächsischen SlaatS- zeitung" vom 8. Mai 1927 zugrunde liegt, können nicht unwider sprachen bleiben. Zunächst ist die Annahme unrichtig, daß di« Mietzin»- steuer, soweit sie den WohnungSbananieil betrifst. eine Vandessteuer sei. Nach 8 8 des Gesetzes über de» Geld. eiuwerninaSauSgleich bet bebauten Grundstücken in derFassung der 2lelan»ti»achung vom 1b. April 1026 lSächi. Gesetzblatt Seile 0l> letzt sich die Mictzinösteuer aus der StaalSsteuer und den dazu erhobenen Zuschlägen zusammen. Die Gemein- den haben hinsichtlich deS WohnnngSbauanteilS der Steuer ein Recht ans Erhebung von Zuschlägen in dem in Artikel l Ziffer 2 dcS AbänderungSgefetzeS vom 0. April 1027 <Sächs. «Gesetzblatt Seite 77> bestiminten Umfange. GS bandelt sich also insoweit um eine Gemeindesteuer, die denn auch in die Ge» meindekasse flieht. Daran ändert es auch nichts, dah die Ge meinden mit wcniger als »000 Einwohnern regelmäßig die bei ihnen ansaekommenen, fiir den Wohnungsbau bestimmten Skenerbeiräge an den BczirkSvcrband und die Gemeinden mit 8«x>«> nüd mehr Einwohnern sowie die VezirkSverbände ab 1. April I. ein Viertel deö örtlichen Aufkommens am Woh- iiunaSbauanleil an einen AuSgleichSstock abzuliesern haben. Die Großstädte verkennen nicht, dah auch in den kleineren Städten und ans dem Lande vielfach erhebliche Wohnungsnot herrscht, aber sie müssen mit allem Nachdruck daraus hin» weisen, dah in den Großstädten — und in den übrigen größeren Städten des Lande» dürste die Sachlage ähnlich sein — die Wohnungsnot, absolut wie auch relativ, erheblich gröber ist als in den meisten anderen Gemeinden. SS wird immer wieder zu wenig beachtet, dah in den Grobstädten die Wohnungsnot in» folge der starken Zusammenballung der Bevölkerung im Ver hältnis zu der Wohnungsnot in anderen Gemeinden erheblich gesteigert ist. weshalb in den Großstädten eine Verhältnis- mäßig schnellere Beseitigung der Wohnungsnot gerecht fertigt ist. ES ist richtig, dah der auf den Kopf der Bevölkerung in den Großstädten entfallende WohnungSbauanteil der Miet- zinSsieuer meist Höher ist als in anderen Gemeinden. Dies liegt aber nicht etwa in einer gesteigerten Leistungsfähigkeit der großstädtischen Mieter, sondern nur daran, dah die Mieten in den Großstädten wesentlich höher sind. Die Mieterschaft der Großstädte soll also anher der Last höherer Mieten noch den weiteren Nachteil aus sich nehmen, dah ein erheblicher Teil der von ihr gezahlten Miete nicht zur Behebung der heimischen, sondern zur Linderung der auswärtigen Woh nungsnot verwendet werden soll. Wenn in dem Artikel zum Ausdruck gekommen ist. dah die Großstädte alS »die reich sten Gemeinden" die Pflicht hätten, die Wohnungsnot an anderen Stellen des Landes mit zu beheben, so ist das irre- führend. Die Tatsache, daß in den Grohstädten die Friedens- miete und dadurch daS örtliche Auskommen am Wohnungsbau- antcil verhältnismäßig hoch ist. hat mit der Leistungsfähigkeit der großstädtischen Mieter nichts z» tun. Die Großstädte er streben keine Bevorzugung, aber sie wollen, dah ihre Miet- zinSzaülung für ihre Wohnungsnot verwendet werde. Sie sind gewöhnt, dah sie zu den Lasten auch anderer Gemeinden herangezogen werden, und sicherlich würden auch auf diesem Ge biete von ihnen keine Einwendungen erhoben, wenn nicht bei ihnen die Wohnungsnot besonders drückend hervorträte und besondere erhebliche soziale, sittliche und gesundheitliche Nachteile hervorbrächte. ES kommt hinzu, dah eS sich um er hebliche Summen handelt, die die großstädtische Wohnungs- Wirtschaft nicht entbehren kann. In Dresden würde allein im Jahre 1027 ein Betrag von 5.9 Millionen Mark an den AuSgleichSstock abzuliefern und nach dem bisherigen sogenann ten Schlüssel nur ein Betrag von 700 000 Mark zurück- zuerlangen sein. ES würde also ein Betrag von nicht weniger als 5.2 Millionen Mark in Dresden fehlen. Das bedeutet nach den bisherigen DarlchenSgrundsätzen deS Wohnungsamtes in Dresden, daß allein 1150 Wohnungen in Dresden wcniger ge baut würden, also nicht weniger als 1150 Familien, die Woh nungen suchen, in ihrer jetzigen schwierigen und bedauerns werten Lage belassen werden mühten. Die Abgabe der 5.2 Millionen Mark an den AuSgleichSstock würde gleichzeitig bedeuten, daß dieser außerordentlich Hobe Betrag für die Be schaffung von Arbeitsgelegenheit für Dresdner Erwerbslose fehlen und den Dresdner Unternehmern und Arbeitnehmern zu Unrecht entzogen werden würde. An dielen Tatsachen kann keine Stadtverwaltung vorüber- gehen. Dazu kommt, daß für die Mittel deS AuSgleichSstockS es bisher nicht gelungen ist. einen nur einigermaßen befriedi genden Schlüssel zu finden. Die sogenannte Wohnungsnot ziner des Arbeit?- und WohlfahrtSministeriiimS baut sich auf dem Verhältnis der angeblich fehlenden Wohnungen zur Be- völkerungSzahi ans. während cs heute Gemeingut ist. daß eS ans daS Verhältnis der Wohnungen zu den Haushaltungen, nicht der BevölkerungSzahl. ankommt. DaS Ministerium hat ierner mehr oder minder willkürlich seinen Wohnungsnot- Der Stahlhelm ln Schandau. Ssta»»rr«»f»1«r »«» Ln«»O»duna Klänge au» alter Zettl Mtlttärtsche Kommando»! Still- gestanden! Nicht Sucht vor »em vahnhus Schandau stehen dte Hundertschaften »e» Ostgaue» Sachse« »o« Stahlhelm t« Reih' und Glied. Ihr Führer. General Roßberg. schreitet die Front ab. »Front Hetll* schallt ihm der Gruß entgege«. Dann tragen schmucke Fährdampfer die Gäste über de« Strom »ur Stadt. Fahnen und Tannenarstn schmücken die Straßen «ub Häuser. Aus dem malerischen Marktplatze entwickelt sich gar bald bunte» Leben. Dl« Kapelle intoniert bekannte Weise». Unter ihren Akkorden ergeht man sich tm strahlenden Sonnen schein. Alle» ist auf den vetncnl Kurgäste. Einwohner, »u». slügler mischen sich unter die Stahlhelmleute. Manöverbtlber erwachen in der Seele. So war e» «tust, wenn dt« Regimenter ins Städtchen rückten, die Musik kam. So ist e» heute noch und so wirb e» bleiben, solange e» Deutsche gibt auf Srbe». Der Soldat schlummert eben tn der deutschen Seele. Sein Geist beherrscht Männer und Frauen, die Kinder bi» herab zu de» Kleinsten. Er regt sich, sobald immer an unser stol»e». alte» Heer di« Erinnerung geweckt wird, «n dieser Datsach« läßt sich nicht rütteln. Hieran werben alle versuche scheitern, die den Geist von 101« ertöten, da» Gedächtnis an unser« Gr- fallend, au»löschen wollen. Während dieser Stunde versammelte sich drauße« im Ktrnitzschiale die Führerschaft zur Einweihung und Ueber- gäbe de» Ttahlhelm-SrholungSheim» Ortsgruppe Ptru«. Idyllisch liegt e» inmitten de» grünen Walde». Ein großer Park breitet sich hinter dem Hause. Abgeschieden vom Getriebe der Stadt und doch nicht zu wett von ihr entfernt, bietet «» seinen Gästen ein friedliche» TuSkulnm. Kurz und bündig. n>ie e» militärische Art ist. sind die Worte der Herren von der Ortsgruppe Pirna, de» LandeSverbandSführer» Oberst Brückner, de» HauSvater» Müller. Möge da» Heim alle», die tn ihm Einkehr halten, eine Stätte der Erquickung werden. In der Stadt waren inzwischen die Kolonnen angetreten. Mit webenden Fahnen, unter ihnen auch eine de» Jung- deutschen Orden- und eine natsonalsoztaltstische, und klingendem Spiel geht e» hinaus tn den schweigende» Wald -UM FelbgoiteSbieust. Am Kriegerdenkmal kurzer Halt! Die Fahnen senken sich, ein Kranz wird ntedergelegt. Am verghange ist die Kanzel er richtet. Himmelan streben die Bäume, trotzig ragen dt« Felsen in die Lüfte. Kann es einen schöneren Dom geben? Grob ist die Schar der Andächtigen unter der Kanzel. Pfarrer Stephan lBad Schandaus betritt sie. Da» Lied vom guten Kameraden wird angestimmt. Ernst, doppelt ernst tn dieser Umgebung ringt eS sich von den Lippen. Dann spricht der Prediger. Ein Psalmwort aus dem 115. bildet den Text. Sott ist groß. Größer als wir Menschen. Bon dieser Größe de» Ewigen redet der Geistliche zu seiner Gemeinde. Sie offen bare sich tm Leid, in der Freude, tn der Liebe. Sie solle der Mensch erkennen lernen, damit er sich beuge unter seinen Gott und unter Christus, um geborgen zu sei» tn dieser un endlichen Liebe GotteS. Durch die Stadt geht der Zug zurück. Mustergültig ist seine Ordnung. Man spürt eS. hier herrscht absolut« D"-' 'in. Doch nicht» Gedrillte», nicht» Gezwungene» steht hinter ihr. Sie »st selbstverständlich, ste «ft so tn Fleisch und «lut lld». gegangen, baß sie ander» nicht denkbar tft. Da» offenbart« a« besten der Vorbeimarsch -ns de« Markte. E, htuterlteß «inen solchen Eindruck. d«ß sich ebenso selbstverständlich lubelnder Beifall der »uschanende» Meng« »«»löste. Lieb' Vaterland, magst ruhig sein. Fest fte-t und treu dte «acht am Rhein. Roch tmmeri F« Lause de» Nachmittag» ließ «tn wohlgelungener Hnsareuretgen dt« alte Arme« lebendig werden. Spät« sammelte «an sich tm Kurhaus« »um D««lsche» Ade«-. Zweierlei verband dte Feier. Einmal aalt ste dem Ge- bachtut» der groben Schlacht, dte vor elf Jahren tn diesen Tage» unser« Flott« durchkämpste, zum anderen war sie eine Kundgebung sür dte sudetendeutschen Brüder. Ein Vertreter de, letztere» war an» Böhmen herllbergekommen. Der ve- ztrkSführer Dappert iPtrnai begrüßte die Teilnehmer in kurzen markigen Worten. Desgleichen bot der Führer der Ortsgruppe Schandau herzlichen Willkomm. Kamera- Krltzsche erinnerte tn seiner Ansprache zuerst an den Berliner Siahlhelmtag und an den Heldentod Lee Schlaarter». Sin Bild voll Glanz und Stolz werde am S1. Mat wieder vor der Seele stehen: Skagerrak. Sin« Prob« unvergleichlichen Heldentum», deutschen Können» Hab« in dieser Schlacht dt« deutsche Flotte abgelegt. L» iei endlich auch von englischer Sette der deutsche Step zugegeben worden. Disziplin. Ehrgefühl und Vaterlandsliebe seien dir Impon- derabtlien lebe» nationalen Gedeihen». Ste wolle der Stahl helm wieder tm Volke lebendig macken durch die Waffen de» Gemüt», da könne seder rechte deutsche Mann, jede deutsch« Frau Mithilfen. Dann werde auch die Flagge Schwarz-Reiß. Rot wieder hoch tn den Lüfte» über einem freien Deutschland «ehe«. Nach dem Gesang« de» Deutschlandliede» ergrtff Kamerad Rechtsanwalt Dr. SlSckner daS Wort. Tr führte auS: E» sei tn der Geschichte da» erste Mal. daß «tn Volk trotz höchster Leistungen, trotz allen Opfermut«» den Entschetdungs. kamps nicht bi» zum Ende durchgesührt habe. Die» wirke sich «m so schwerer au», da S>4 Millionen Deutscher vom Mutter- boben dadurch loSgertffen, Hörige fremder Staaten geworden feien. Der Redner schilderte sodann die Lage der Deutsch«» in den abgetretenen Gebieten. Sachsen sei Grenzland. Darum berührten nn» vor allem dte Nöte der benachbarten Sudeten- deutschen. Die Tschechoslowakei sei durch die etngegangen«» Verträge gezwnngen, daS Deutschtum zu unterdrücken, moll« sie sich selbst erhalten. In welcher Art die» geschehe, legte der Redner tn längeren Ausführungen bar. Sin Kompromiß sei unmöglich. Der Kampf müsse durchgefochtrn werden. Unsere Brüder tn ihm zu unterstützen, sei unsere heilige Pflicht. Der Stahlhelm wolle dies unserem Volke zum Bewußtsein bringen. Leiber hätten die sudetcnbcutschen Brüder noch immer nicht die Gleichberechtigung, sondern würden vielfach alS Ausländer betrachtet DaS müsse ander» werde», solle nicht da» Deutsch- tum tn fetner Allgemeinheit Schaden erleiden. Hierauf brachte der Vertreter der Sudctendeutschcn deren Grüße mit der Versicherung unwandelbarer Treue »um deut schen Volk und Reich. ziffern die Zahl der drei, und mehrköofigen Familien zugrunde gelegt, die ohne eigene Familtenwohnung sind, und ist dabet zweifellos von der unrichtigen Annahme auSgegangen, daß alle Gemeinden in bezng aus die Versorgung der kinderreichen Familien nach gleichen Grundsätzen gehandelt haben: sie be- nachteiltat insbesondere diejenigen Gemeinden, dte sür dte kinderreichen Familien bisher schon im besonderen Maße ge- sorgt haben. Der andere Faktor, den da» Ministerium bei seiner Verteilung zugrunde gelegt hat, ist die umgekehrte Ziffer des Aufkommen» an MietzinSsteuer. Der hierin liegende Fehler ist bereit- oben gekennzeichnet worden. Dte Versuche, einen anderen einigermaßen brauchbaren Verteilungsschlüssel zu finden, sind bisher vergeblich gewesen. Bei dieser Sachlage wird kein gereckt Denkender e» den großstädtischen Verwaltun gen verübeln, wenn sie aus Aushebung des AuSgleichSstock» drängen, eine Einrichtung, die sich zwar als Ausgleich be zeichnet, ober alles andere al» einen gerechte» Ausgleich darstellt. Wie begründet die Bedenken gegen da» sächsische Ver- fahren sind, zeig» die neueste Entwicklung tn Preußen. Auch dort hatte man bisher von den durch dte Großstädte aus gebrachten Beträgen einen erheblichen Teil ln anderen Ge meinden verwendet. Die im April d. I. in Preußen ge- trossene Neuregelung bedeutet eine grundsätzliche Abkehr hier von. Man bat für den Mehrertrag der MietzinSsteuer im Jahre 1027 ausdrücklich bestimmt, daß er in den Stadt, und Landkreisen zu verwenden ist, in denen er ausgekommen ist. Man hat sich also in Preußen von der Unhaltbarkett de» fetzigen Verfahrens überzeugt. — F» der Strafsache «ege» de« Generalkonsul a. D. De. a««sman«, der vom Gemeinsamen Schöffengericht DreS- den wegen KonkurSvergehen» zu acht Monaten Gefängnis verurteilt worden ist und durch seinen Verteidiger gegen da» Urteil Berufung eingelegt hat. ist ergänzend zu berichten, datz di« Staatsanwaltschaft ebenfalls vom Rechtsmittel der Be- rufung Gebrauch gemacht hat. Der Strafantrag des An- klagevertreterS ging bekanntlich dahin, Dr. Kaufmann wegen versuchten Betruges zu drei Monaten und wegen Kontur». vergehen» zu einem Jahr Gefängnis zu verurteilen. — Esseudcsekte al» vraadnrsach«. In RöhrSdorsbei KönigSbrück brannte da» von zwei FamUten bewohnte Hau» de» Wtrischaft»besltzcrS Wehner bi» aus dt« Umfassung»- mauern nieder. Die Bewohner, die zum Teil nur durch dt« Fenster in» Freie gelangen konnten, vermochten so gut wi« nicht» von ihrer Habe zu retten. — In Semmel»berg bet Meißen wurde daS dem WirtschaftSbcsitzer Paul MLser gehörige Wohnhaus durch ein Schadenfeuer vollständig ein- geäschert. In beiden Fällen werden Essendefekte al» Ent- ftehungSursache angenommen. I« Optik. stack z».— «niatiliaöiied l^iecdetilliir. p,»g»e St,»5, er »«1«^ Grund. seiner geschichtlich reichen und großen tausendjährigen Vergangenheit zu gedenken. Deshalb hat der Verlag Wolf- gang Jen in Dresden sich entschlossen, den Stadtmuseums, direkter Dr. Großmann mit der Herausgabe eine» um- fassenden Werkes ..Sachsen. Tausend Jahre deut- schcrK » ll u r" zu betrauen. In Würdigung der Bestrebung, di- Gesamtleistung sächsischen Kultur in einer Folge von Anlsänen mit aemähltem """»material anS der Feder hervor ragender Gelehrter und Wtrtichgstspolitiker darzustellen, hat daS Werk bereits die Zusage der Unterstützung deS sächsischen Staates, der Landeshauptstadt Dresden und zahlreicher anderer sgchsikch-r Städte gesunden. s Das 15. Deutsche Vach-Fest in München. Die Reihe der musikalischen Aufführungen anläßlich deS 15. Deutschen Vach- Festes wurde am Sonnabend abend durch den Bach-Verein München tm großen Saale des OdeumS eröffnet. Unter der zahlreichen Zuhörerschaft bemerkte man u. a. StaatSrat Korn vom Kultusministerium sowie Vertreter der neuen Bach-Ge- sellschaft in Leipzig. Ter Sonntag brachte zunächst FestgotteS- bleuste im Dom und in der Matthäus-Kirche mit musikalischen Aufführungen und dann im Odeum das erste Morgenkonzert unter Mitwirkung des DomchoreS des Bach-VereinS, deö Konzertvereins Orchester und hervorragender Solisten. f Städtische Galerie Nürnberg. Die moderne Galerie der Stadt Nürnberg wurde nach vollkommener Neuordnung dem allgemeinen Besuch wieder geöffnet. Der nunmehr ge schaffene Zustand ist vorerst alS ein endgültiger zu betrachten. Durch die Einl>ez!ehn»a einer Anzahl bislang nicht benutz barer Räume wurde eine klarere zeitliche und schulmäßige Gruppierung ermöglicht. Erst jetzt konnte eS erreicht werden, einen vollen Ucberblick über die zahlreichen Neuerwerbungen der letzten Jahre z» schassen. Sie zeigen, daß sich die erst vor wenigen Jahren geschossene Galerie auS bescheidenen An fänge» heraus verhältnismäßig rasch entwickelt hat. Neu binzuackommen sind in der allerletzten Zeit: die Bronzebüste des Gebcimrats Dr. Bestelmener von Akademieprosessor Bernhard Bleeker »Münchens, die Friihskizz« ..Nnmvhenraub" von Akademieprosessor Franz v. Stuck, das Bildchen „Bei Freimann" von Professor Han» N. Lichtenberger iMüi.chens, da» 1021 gemalte Selbstbildnis von Carl Scbwalbach sMünckens, da» Gemälde -Fellei. taS" von Frau Professor Maria Caspar-Ftlser sMünchens »nd daS Bild „Dame In Schwarz und Rot" von Professor Konrad Hammel sMünchens. Hinzuwetsen ist von Ncncrwcrbnngcn älterer Meister auf die Bilder „Triton und Nereide" von Arnold Böckltn, zwei Mädchenbild nisse von Moritz v. Schwind und das sarbensprühende „Picknick" von Karl Spitzweg. -s May v. Schillings kommt wieder nach Berlin? Wie da», Continental-Pressebureau erfährt, sind neuerdings von ver. I liner Finanzkreisen von ausschlaggebender Bedeutung Ver handlungen mit Max o. Schillings eingelettet worben, dte diesen hervorragenden Musiker und Kompontstkn wieder an das Berliner Musikleben zu fesseln versuchen. Es handelt sich hierbei um ein großzügige» Opernnntcrnehmen tm Stile der ehemaligen Großen VolkSoper. Max v. Schilling» soll die künstlerische Opernleitung übernehmen. s Die GraShos-Denkmünz« für Professor Funker». Aus der Hauptversammlung deS Verein» deutscher Ingenieure tn Mannheim wurde Professor Junkers, dein bekannten Pionier des Flugzeugbaues, die GraShos-Denkmünz« ver liehen. Geheimrat Exner und Professor Röchling wur- den zu Ehrenmitgliedern ernannt. ? Tod einer Urgroßnichte Schiller». Au» Wie» wird un» geschrieben: Am 2S. Mat starb im DiakontssenHau» in Währing ein Fräulein Klothilde Kodwetß, dt« sich rühmen konnte, eine Urgroßnichte Schiller» zu sein. Sie stammt« tn gerader Linie vou dem Gastwirt und Bäcker, meister Kodweiß in Marbach ab. dessen Tochter Elisabeth Dorothea tm Jahre 1719 Schillers Vat«r heiratete. Die Ver- storbene war von Prag, wo ihr Vater heiratete. Die Ver- Iahren ein Fabrtkintternehmen besaß, nach Wien gekommen „nd lebte hier verarmt bis in die letzten Monat« von Musik- stunden, zuletzt allerdings nur noch von Gnadengaben, die ihr die Schtllerstiftung. die Gemeinde Wien und vekanut« zukommcn ließen. -s- Ein Mozart>Mase«m l« Prag. Dieser Tag« fand in Prag die erste Generalversammlung der „Mvzardgemelnbe" statt, di« gegründet wurde, um die „vertramka" zu er- werben und zu erhalten, di« später tn ein Mozart-Museum umgewan-delt werden soll. Die Gemeinde, in deren Ausschuß auch Angehörige de» staatlichen Denkmalamt» gewählt wurden, setzt sich au» Deutschen und Tschechen zusammen. Die Tasse -es Ministers. Bon Peter Sachs«. Veheimrat»gebrängel aas dem Perro« de» va-nhofs yrtebrichstraße tn Berlin. Der Reichskanzler und etliche Prenßenmintster steigen tn de» Zug nach dem Westen, der st« zur Beethoven-Fete, t» Bonn bringen soll. Der preußische Kultusminister legt neben bi« Zylinder, schachte! ein zweites, sorgsam verpackte» und dick verschnürtes Palet in» Gepäcknetz. Ein Paket, dem seine ganz« Sorge während der langen Fahrt gilt. E» ist da» Ehrengeschenk de» preußischen Staate» an die Baterftadt Beethoven». Der Staat , ist arm, er kann keine teuren Geschenk« «inkausen, dte» hter I hat er selber gefertigt. In eigener Werkstatt. In der preußische» Porzellan- Manufaktur. DaS Geschenk ist eine Kaffeetasse. Ja. der Minister fährt au den Rhein, «m der Wiege des TonheroS al» Dank und Auszeichnung eine Kasseetaffe zu überreichen — ein« Veethoventasse. ... lauckanci» eolunta»! E» ist immer schön, wenn Kt. vureaukratiu» einmal ein« menschliche Geste findet. Hier ehrt ein Berwaltungökürper den anderen Berwaltungskörper, der Staat die Stadt durch eine Gabe, ein sonst in diesen Bereiche« fremder Zug. Ein überraschender Hanch von Wärme, wenn es auch dte Därme ist, die von einer Kaffeetasse auSgeht. Dte Räder donnern in ehernem Takt dem Rheinland«»». Da muß der Minister tm Salonzug das leite Kichern über- hären, da» au- dem Elasium zu dem Paket im Gepäcknetz her unterdringt. „Hab ich Ntppstguren -wischen dt« Notenlinie« gesetzt?" sragt brr Titane selber. -Wa» hat di« Neunte mit Porzellan zu tun?" grollt Richard Wagner. „Da» ist etwa» slir Johann Straub oder den süßen Buttersly-Pucctnil" murrt Gustav Mahler. Und Han» von Bülow: „Eine erzene Bect- hovenglocke will ich mir vorstellcn. Aber ein« Beethovenlassek Da» ist daS gleiche wie dle Sosaktssen, di« sic da unten in Ihrem großen Krieg gemacht haben, eingestickt da» Bild Hindenburg» samt Inschrift: „Nur ein Biertelstündchen!" « Dte staatliche Kasseetaffe für den größten Musiker der Nation ist ein musikalischer Irrtum — ein Fehlgriff im... Takt, wollen wir sagen. Vielleicht entschuldbar durch den Zwang zur Sparsamkeit, hervorgernfen durch die lange Ab wesenheit vom Geiste Beethoven». Denn man kann seinen „Ftbelto" setzt nicht spielen tn der Berliner StaatSoper. Die wird unter der Ftihrpng de» Minister» mit der Taffe um- gebaut. Da» sollte vier Millionen kosten — macht am Ende aber achtzehn Millionen au» und dauert statt der vorgesehene» vier Monate zwei ganze Spielzeiten. Dakür hätte man schon «tn neue» Opernhaus bauen können, Blob Yätte e» nicht ganz so viel gekostet. ES hätte sogar noch zu einer anderen Vecthovenehrung gelangt, den« ,u der Kasseetaffe im Gepäcknetz. Bücher un- geNschrlfler,. X Lhrißia, Herr««»». Di« WettanlcbM»»«« Gerbart tza«»t- ma»>» l» s«l»«> Werke». Philosophische Reihe ncrausgegebcn «o» D. A. Werner. 82. Band. Gebrüder Paetel, Berlin-Leipzig. X Der ««>»«»« Wage». Legenden und Mythen oou «lbreih« Gchaefser. sInsel-Berkag, Leipzig.» X «hakrspeare «»er »»sere Zeit. «Ine Anthologie aus d<>» letzt, Iahrzehnt von Emil Ludwig. lBerlag Ernst giowohlt. Berlin.!
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