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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.05.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270530011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927053001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927053001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-30
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.05.1927
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so. Mal isrr — »Dr«d«er Nachricht«* — Nr. 280 Seile Z 6 S»ch k«I»e Negienm,Rm»U»imr i» Sachse». Li« anEekündtgt, interfraktionelle Besprechung hat a» «Mnabrndnachmittag tm Land tag« gebäube stattgefundrn- «» »chmen daran die RvgterungSparteteu außer de« >ltso»ial- -ewvkrate« und dt« Deutschnattonalen teil, «t« ,»» de« »etetttgte« dekanntgegebe« wird, sind Beschlüsse «tcht -«saht «orde«. Am Donuerdtag werbe» dte Frakttoue« «rueut »usammentreten. Der de« Deutschnattonalen nahestehende GLchs. Aettnng». dienst »chretbt hierzu: -Au» der Mitteilung, bah veschlüffe «tcht aefaht worden ind. kan« nur der Schluß gezogen werben, das» sich die andere« -artete« Immer noch nicht haben dazu entschließen können, den Deutschnattonalen eine klare Antwort zu geben. Dte Forderungen bec Deutschnattonalen resultieren au- de« Zu- sscherungen. dt« thnrn dt« anderen Barteten au» sretem An. teb schrtstltch gegeben haben, und dt«, wie nochmal» fest, -alten werden must, besagen, dast bt» zum 1. Hunt mit den , «utschnattonale» ein« Einigung über die Verringerung der Zahl der Mtnifterten und über den Eintritt der Deutsch, nationalen in dte Regierung herbctgeführt werden must, und dass, sall» btese Einigung nicht ersolgt, die Rvgterung ge- »wungen ist. zurückzutreten. Diese Zusicherungen sind den Deutschnationalen am 10. Januar b. I gegeben worden. Kenn nun am 28. Mai die Regierungsparteien noch nicht in der Lage waren, erkennen zu lassen, ob sie ihre Zusicherungen einlölen wollen o>er nicht, dann ist man gezwungen, anzu. «ebmen. dast immer noch Kräfte am Werke sind, die Deutsch- rationalen von der Teilnahme an der Regierung abzudrängen. In unterrichteten parlamentarischen Kreisen weist man ILngst. dast nach dieser Richtung gewisse Stellen in der A- S v. S. und in der Demokratischen Partei zusammenarbeiten. Ebenso bekannt ist. dast bet der Mehrzahl der NcgierungS- «rteien auch beute noch der ehrliche Mille vorhanden ist. beim vtederzusammentritt de» Landtage» mit einer neuen Re» «teruna tm Sinn« der den Deutschnattonalen gegebenen Zu. ftchrrnngen anfzuwarten. Der wiederum erfolglose Verlaus der Beratungen am Sonnabend rechtfertigt leider die stark pe'gmtsttsche Aufsagung, die in deutschnattonalen Kretsen nach nie vor vorhanden ist." Weit zuversichtlicher äußert sich der Tel.-Nnion^gchfen- dienst. Rach feinen Informationen dürste die Umbildung »er Regierung aus Grund der seinerzeit eingegangenen Ver. »fltchtungrn der Regierungsparteien gegenüber den Deutsch. Nationalen al» gesichert angesehen werden. Di« sich bisher zeigenden Widerstünde und Schwierigkeiten konnten al» un> überbriickbar nicht mehr gelten. Dagegen erscheine e» zweifel. -oft, ob mit der Regierungsumbildung eine Herabsetzung der Mtntstcrsihe «on Neben ans fünf schon letzt dnrchgesührt werden kann. Man rechnet in dieser Beziehung mit einem Entgegen kommen der Deutschnationalen. I,«gestellt ist. »«halte ich mir vor, »ach Eingang de» Urteil» und s«tn«r Begründung tu einem au»fü-rltchen Schriftsatz dies« «ein« Bchchwerd« zu begründe«.* Di« Tag««g »er ««hrrrngemtttel- Grobhiiadier wurde am Sounabend mit einem Festabend im Saale der Produktenbörse beschlossen, mit dem da» Doppeljubiläum de« seit zwanzig Jahren bestehenden verbände» und leine» seit der BerbanbSaründung bi» heut« ununterbrochen wirken, de» Vorsitzenden Hugo Weigert (verlinj aeseiert werden eisttge» Leben behl Oertliches und Sächsisches. Aufruf an die Glnwohnerfchafk. Flagge« Hera«» zur IahreSschaul Der Rat zu DreS-den ersäht durch OHerbürgrrmeister Dr. Bküher folgenden Ausruf an dte Einwohnerschaft: »Dte diesjährige IahreSschau Deutscher Arbett »Da» Papier" wird am Mittwoch, dem 1. Juni, eröffnet werden. Die Ausstellung wird sich in ihrer Bedeutung würdig den klutftellnngen -er vorangegangenen Jahre anschließen. Am tage der Eröffnung werden zahlreiche auswärtige Gäste, tenmter dte Spitzen der Reichs, und der benachbarten Län. terregierunaen. in Dresden weilen. Dte Einwohnerschaft «trd an diesem für da» Leben unserer Stadt bedeutsam«« kage lebhaften Anteil nehmen. ES wird daher gebeten, am Eröffnungstage die Häuser festlich zu beflaggen. Dte städtischen AmtSgobäude werden ebenfall» Flaggenschumck tragen." Lefchwerde gegen das Verbal des Bundes Wiking. Der frühere LandeSlelter des Bundes Wiking, e. v.. ». Killt nger, hat an das Ministerium des Innern de» FretstaateS Sachsen folgendes Schreiben gerichtet: »Gegen di« mir unter dem 1«. Mai 11127 zugestellte ver. fllgung de« Ministeriums de« Innern, die das Verbot de» Bunde» Wiking in Sachsen und dte Auslösung seiner Orts gruppen auSsoricht. lege ich hiermit Beschwerde ein. Das Ministerium de» Innern begründet seine Maßnahmen mit dem zweiten Urteil des Staatsgerichtshofes tn dem Berwal- tungSstrett zwischen dem Bund Wiking in Preußen und der preußischen Regierung. Da weder dem Bunde, noch dessen RechtSbcistand bisher dieses Urteil des StaatsgerichtShoseS errichte di« tm ..ahmen «ine» vornehmen Bankett» verlaufende Frier, an der auch zahlreiche hochansehnliche, Ehrengäste iu. a.^der sächsische sollte. Ein überaus rrge»dgetsttge^ Ftnanzminifter Weber und Ministerialdirektor Dr. Reichardt vom RetchSwirtschastvmlnistertumi tetlnahmen. Nach der Supp« begrüßte der 1. Vorsitzende Hugo Weigert dte fest, ltche Versammlung, warf «inen kurzen Rückblick aus di« zwanzigjährige BerbanbSgeschichte. wobei er einer langen Reihe um den Verband hochverdienten Männern lOthmar Orlopp. Heinrich Paa». Kommerzienrat Han» Popo. Geh. Justiziar Dr. Hiekmann. Wilhelm Herrmann usw.j dankend gedachte, und schloß mit einem Hoch aus da» Weiterblühen de» ReichSverbande». Der 8. Vorsitzende. Wilhelm Herrmann (Berlins feierte tn schwungvoller Rede den Jubilar Hngo Weigert, der in schwerster Zeit für die Ausrechtcrhaltuna nicht nur de» Verbände», sondern darüber hinan» auch der gesam. ten deutschen Wirtschaft und der DolkSrrnährung Außerordent- lichr» geleistet habe. Im Namen de» Gesamtvorstandes ver» kündete er di« Ernennung Weigert» zum Ehrenvorittzen- den und überreichte dem Jubilar eine große Merkur-Statue au» Berliner Porzellan. Im Namen der »um Feste geladenen Reich».. Staat», und städtischen Behörden dankte Finanz, minister Weber für die Einladung und versichert«, daß Regierung und Behörden die Bedeutung de» Lebensmittel, großhandel» für die BolkSernährung und für eine gesunde Ab« Wicklung von Import und Export hoch einschätzten. Möchten Geist und Ziel des Verbandes wie bisher dazu beitragen, daß Deutschland seine» Platz an der Sonne wiedergewinnel Darauf leere er sein GlaS. Eine außerordentlich gehaltvolle und formschöne Tischrede, die besonders die Bestrebungen deö Ver. bande» um dir Wiederkehr der alten kausmännischcn Grund, sätze von Treu und Glauben in Handel und Wandel kenn, zeichnete und die Notwendigkeit betonte, daß Handel und Wirtschaft von Eingriffen der öffentlichen Hand tunlichst verschont bleiben müßten, hielt Kommerzienrat Popp lNürnbergs. Sie aipsclte in einem Hoch aus die schöne gastliche Stadt Dresden und aus das deutsche Vaterland. Der all- gemeine Gesang des Deutschlandliedes bekräftigte -cS Red» ners Ausführungen. Jnziviichcn kam neben den Rednern auch wiederholt die musikalische Kunst zu Worte. Rudolf Schmalnauer tStaaiSoperj sang Lieder von Schumann und Hildach, Eharlotie Schräder solche von Weingart, ner und N. Strauß, und später vereinigten beide Künstler Ihre Prachtstimmen zu Dnrlten von Schumann. Cornelius und HanS Herrmann. Joses Gold st ein lieh ihnen seine oft be- währte Brglettkunst am Flügel. Ein weiterer Triukspruch deS Geh. Jufttzrat» Dr. Hiekmann (Berlins galt der An« bahnung auter Handelsbeziehungen mit dem AiiSlande. in- sonberheit mit den benachbarten Niedevlanden, deren Grossiften-Verband zwei Vertreter zum Feste entsandt hatte. Einer von diesen. Herr N. de Goeven, dankte unter Herz- lichen Wünschen für das Wiederaufblühen der deutschen Wirt schaft. für die de« Niederlanden bezeugte freundschaftliche Ge- sinnung. Ausgehend von Dresdens kostbarstem Knnstbesitz, der Sixtinischen Madonna, feierte Großkanfmann Müller iPirnas die Madonnen des Festes, dte Damen, und Verbands- gtschäfiSsllhrer Dr. Georg Schmidt «Berlins widmete lein Gla» den vier anwesenden Mitbegründern de» BerbandeS: Hugo Weigert lBcrlini. Heygster lKönIoSbergs. Schult iStetttns und Waldschmtüt lHannovers; im Namen der Ge- feierten dankte Herr Hengster. indem er alte Erinnerungen au» der Gründungszeit des Verbände» zum besten gab. In noraerückter Stunde sprach noch der Vorsitzende der Dresdner Kansmannfchaft, Generalkonsul Kommerzienrat Mtttaich, den Wunsch aus, daß die im Hause der Dresdner Kaufmann, schaft gepflogenen Verbandöverhandlungen besten Erfolg zeitigen möchten znm Wohlergehen deS deutschen Handel« und seiner Jünger und zum Segen deS ganzen deutschen Vater- lande». Ausgezeichnete Orchestermusik erhöhte die Tafel- sreuden. Die meisten Tagungsteilnehmer vereinigten sich am gestrigen Sonntag noch zu einem Ausflug« mit Sonderdampser nach der Sächsischen Schweiz. — Da» AuStrE« von Soudltoreiware« a« Sonntage«. Auf Grund der Ministerialverordnnng vom 8. Mai 1927 hat die Kreishauptmannschaft Dresden nunmehr dte zum Austragen von leicht verderblichen Kvndttoreiwaren an Sonn, und Festtagen freigegebenen drei Stunden für den Regierungsbezirk Dresden auf die Zeit von l bis 8 und von 6 bis 6 Uhr nachmittag- festgesetzt. — Der Sächsische Forstverein hält vom 18. bis 22. Juni in Bad Schandau seine 86. Versammlung ab. Am Mon. tag. dem 20. Junt. werden Obersorsrmeister Schmidt. Dresden, über »Waldbauliche Umstellung im Elbsairdstetn. aebtrge*. Landforstmeifter Roth und Obersorstmetster Schuster, Dresden, über »Der Holzmarkt und dte Holz. hanbelSpolittk de« ReichSforstwirtschastSrate« tm allgemeinen und der sächsische Holzmarkt tm besonderen". Forftasiessor Arethur Dr. v. Btettnghof.Ntesch. Ncschwttz. über Arntthologtsch« KorschungSergebnisi« der Neuzeit, eine An. regung sür de» Forstmann" berichten. — Mi« Lenchtgo» vergifte« Hai sich am Dtenitagabend ein« in der SachAbletchftrabe wohnhaft« K«lluer»«hetrau ml« ihrem 8 Jahre alten Gohn. Veld« wurden erst am Freitagabend tot aulgesunde», al» der lvadaeruch bereit» ln die darübrrllegende Wohnung elndrang. Ehrliche Zwistigkeiten sind der Grund »ur kgend, lat. 1. gnrerrrarionales Tanzturnier Weiher Älrsch. Die städtische Kurverwaltung „Weißer Hirsch" läßt unter ihrem unermüdlichen Kurdirektor Oberstleutnant a. D. Bürde kein Mittel unversucht, Kurgäste anzulocken, zu fesieln und zu unterhalten Ein solcher Versuch war auch das 1. Internationa le Tanzturnier um die Meister schaft von Weiber Hirsch. daS am Sonnabend tn den Räumen de» ParkhotelS stattland. ein Versuch, der glänzend gelang. DaS zeigte schon rein äußerlich der starke Besuch aus Kreisen der Kurgäste, veralten und neuen Dresdner. DaS be wies auch der Verlaus deS Turniers selbst. Schon der Fest saal mit seinen schönen Nebenräumcn. intim und festlich zu- gletch, seiner reichen und darum für Tanzbtlder besonders ge eigneten Beleuchtung gab Stimmung. Stimmung vor allem die geradezu ideale Turnierkapelle Plietz sch-Marko. Wir brauchen ,wahrhaftig nicht von auswärts zu beziehen, wenn wir eine Kapelle am Ort haben, die tn der interessanten Zu- sammenstellung der Instrumente, in virtuosem Spiel, höchster rhythmischer Präzision und Diskretion ihresgleichen sucht. Zum Gelingen des Turniers trug aber sehr wesentlich bei, daß der B l a u - G o l b - K l u b Dresden leine Mitwirkung zur Verfügung gestellt batte. Sah man demzufolge auf der Turnterltste die Namen mancher bekannten und bewährten Paar«, so waren doch auch derEden - Klub Dresden, ferner Leipzig. Berlin, Kassel. Breslau, Hamburg ausgezeichnet ver treten. Die Turnicrleitung ruhte in den energischen und be währten Händen des Rechtsanwalts Dr. N e u ma » n vom Präsidium deS N. P. G.. dem zur Seite als Oberste» Schieds gericht Direktor Klein. Leipzig, von der Gaulcitun-g Sachsen, Direktor Mayer. Dresden. Blau-Gold. Direktor Müller. Dresden. Eden-Klub und Kurdirektor Bürde standen. Als Punktrichter walteten ihre- schweren Amtes die Herren ^-c-röder Blau-Gold Leipzig, Dr. Kirsch, Blan-Mold Dresden, Enver Ney. Eden-Klub Dresden, und Nu dl off. Berlin vom Turnteramt deS N. P. G. In der 6 - K l a s s c versuchten sich sechs Paare vom jungen Nachwuchs. Zwei Runden und eine Ausscheidung förderten rasches Ergebnis zutage. 1. Anders— Moser. Blau-Gold Dresden- 2. Beyer—Klein, Blau-Gold Leipzig,- 8. Naumann—Galle, Blau-Gold Dresden. In der v. Klasse wurde die Entscheidung schon schwerer. 14 Paare tanzten in den Vorrunden, zwei Nnsscheidungsrunden und einer Schlußrunde. Sieger wurden: 1. Gutman»—Hettner. Eden-Klub Dresden: 2 Bobrowskt—Hauer, Blau-Orange Berlin: 8. Anders—Moser. Blau-Gold Dresden: 4. Berg- Keller, Blau-Gold Leipzig. Am schwierigsten gestaltete sich dte Entscheidung tn der ^-Klasse. Zehn Paare be anspruchten drei Vorrunden, zwei Ausschetdungsrunden, eine Schlußrunde und ein zweimaliges Stechen zwischen Paar 20 und 80, ehe als Nr. 1 Lctchsenring-Berthold. Blau-Gold Leiv- zig-DreSden, 2. Ali Bey-Gutmann, Eden-Klub Dresden, 8. Gutmann-Hettner, Eden-Klub Dresden, 4. Wianko-Hevp- rich, Blau-OrangeBerlin-sestgestelltswerden. Der Turnierleiter handhabte die Regeln mit großer Strenge. Besondere Bei- fallSäußerungen während der Turniertänze mußten hintan- halten, so begreiflich sie waren. Rasch vollzog sich die Entschei- düng tn der Sentorenklasse, in der nur zwei Paare antraten. Nr. 1 wurde Paar Beyrich-Knlb, Nr. 2 Dr. Walter-Giesel, beide Blau-Gold Dresden. Hier hätten sich getrost Paare aus den Reihen der Kurgäste beteiligen können, denn man sah bet den Tänzen der Allgemeinheit vortreffliche tänzerische Künste. Die höchste Spannung erweckte wie immer dte Sonder- Klasse. Sieben Paare tanzten in zwei Vorrunden. Schon hier zeigte sich die Ueberlegcnheit deS Paares Nansen-Ungcr- Kühn, Blau-Orange Berlin, dav im Endgang tatsächlich unter allgemeinem Beifall den 1. Platz belegte. 2. Paar wurde Grünbrrg-Iurmann, Eden-Klub Dresden. 8. Leichsenring. Berthold, Blau-Gold Leipzig-DreSden. Ein allgemeiner Wunsch zum Schluß: deutlichere Num. mern tn ausreichender Zahl. In allem übrigen aber ein hoch, gelungenes Turnier und ein stimmungSsroheS Fest. vor kNnggten: SIv»«n v. »I. 10.78 — 8porc>I«I<Iee 81. 1Z.00 >u>, NixtevLred« — dervvreagenli in OunIIUU un6 pf«Irvlln»8k«U »fpiipkrsa« a OMn<iungrj«lir ISXI I-viosoiiavs «-Isckl 8p«rI»II>»u» kllr znt« zVLrcii« WeUschau -er Buchkunst. Feslaufführinig tm Alle« Lhealer. Au» Leipzig wird uns geschrieben: Der Rat der Stadt Leipzig veranstaltete am Sonnabend abend anläßlich der Eröffnung der Internationalen Buchkunst.Ausstellung un- zu Ehren ihres Pro- tektors Gerhart Hauptmann im Alten Theater eine Fest, «osfiihrung der DiebSkomödte „Der Biberpelz". DaS Publikum bestand ausschließlich aus geladenen Gästen des Rates. Gerhart Hauptmann, der bei seinem Erscheinen Herz, sich begrüßt wurde, saß in der Mitte des ersten Ranges zwischen dem Oberbürgermeister Dr. Rothe und Frau Haupt- mann, neben welcher Exzellenz Harnack Platz genommen hatte. Die Hauptmann-sche Komödie war von Direktor Dr. Kronacher neu etnstudiert und sehr lebendlg, frisch un wirksam in Szene gesetzt worden. Die Mutter Wolssen der Frau Lina Carstens war eine Gestalt von urwüchsiger Kraft und starkem Temperament. Rudolf Kl ix gab den Wehrhahn mit großer Natürlichkeit und feiner Charakteristik. Auch die übrigen Darsteller, Huth als Krüger. Engst als Wolfs, Zeise. Gött und Thessa Wcnck alS MoteS und Frau. Gchönlank als Wulkow. Siedel alS AmtSdtener boten prächtige Leistungen. Gerhart Haupt-mann wurde von dem festlich und dankbar gestimmten Publikum sehr gefeiert. vr. I-. Kt. Eine Ausstellung ver Duchltlel. Aus Anlaß der Eröffnung der Internationalen Buch» kunst-Aiiöstelliiiig hat die Deutsche Bücherei eine Fest. auSstellung: „DerdeutscheBuchtttelvonderFrüh. bruckzeit bis zur Gegenwart" veranstaltet. Der Letter der Abteilung für künstlerische Drucke an der Bücherei, Dr. Julius Modenberg, hat sie mit großer Sachkenntnis ausgebaut. In Leipzig findet sich ja sür alle», was dte Ge schichte des Buches betrtfjt, ein fast unübersehbares Material, und so haben zu dieser Ausstellung außer der Deutschen Bücherei das Deutsche Museum für Buch und Schrift, die Bibliothek de» BörsenveretnS der deutschen Buchhändler, das BerlagSarchtv von Brcitkops är Härtel und Prtvatsammler tetgesteuert. Do gelang es, die Vitrinen de» Ausstellung», raume» der Deutschen Bücherei mit erlesenen und kostbaren Beispielen zu füllen. Die Reihe beginnt mit den Büchern ohne Titel; denn dte ersten Frühdrucke bis 1600 haben, wie die Bücher! des späteren Mittelalters, überhauvt keine Titel, sondern be- ginnen gleich mit dem Text. Erst mit dem Ende dev s lö. Jahrhundert» beginnt man damit, den Büchern einen kurzen Titel vorzusetzeu. Dann wird der Titel ausführlicher und nimmt bald die ganze erste Sette ein. Für die Reforma. ItonSdrucke ist dte meist von Künstlern entworfene, in Holz geschnittene Titclborbüre charakteristisch. In der zweiten Hälfte de» 18. Jahrhunderts wird der Titel wortreicher, wo» durch eine überladene typographische Anordnung bedingt tst. Der Holzschnitt entwickelt sich reicher und üppiger. Er wird durch den Kupferstich abgelöst, tn dessen Blütezeit der Titel gegenüber dem Kupferstich fast ganz znrücktrttt. DaS Format der Bücher wird kleiner; der Kupferstich behält aber weiter dte Herrschaft. Es tritt der zierliche, elegante Stich auf, der vom französischen Buchgeschmack beeinflußt tst. Die Zeit unserer Klassiker bringt eine weiter« Verein- fachung deS Titels; hier hat besonders Göschen, den man den deutschen Bodoni nennen kann, bahnbrechend gewirkt. Die Romantik bringt neue Ueberladenheit deS Buchtitels. Der künstlerische Tiefstand der Jahrzehnte von 1820 bis 1880 prägt sich auch tm Buchtitel aus. Dann beginnt eine Renaissance des BuchgeschmackS, eö wird ein neuer Stil gesucht, der eine neue Blütezeit heraufsührt. Englischer Einfluß macht sich letzt geltend. Der deutsche Buchtitel der Gegen- wart geht mannigfache Wege: sie führen zu dem einfach und monumental gehaltenen Tttel; Farben und Bordüren werden verwendet, und auf dem Titelblatt erscheinen Holzschnitte. Lithographien und Radierungen. Dte Gegenwart hat da» Ziel deS buchkünstlerischen Titels wieder erreicht. Dte International« Buchkiinst-NnSsteNung hat außerdem noch zwei wertvolle Buchausstellungen veranlaßt: die Unt. versttätöbtbliothek eröffnet eine Schau: »Vorbildliche buchgewerbliche Arbeiten a»S dein 16. bis 18. Jahrhundert", und daS Stadtgeschichtliche Museum veranstaltet eine Ausstellung: »AuS den Bcrlagsarchiven aller Leipziger Buchhandlungen." vr. Q 8t. Kunst und^issenskliaft. ß Dresdner Theater.Spielpla» für heute: Over«, hau»; „Rtgoletto" lK8); Schauspielhaus: „Egmont" 1)<7 Uhr); Albert.Theater: ..Androklu» und der Löwe" (X8 Uhrj; Residenz-Theater: „Ein Walzertramn" <X8s; Dt« Komödie: „Die Herzogin von Elba" (X8s; Eentral-Theater: Haller-Reveu „An und AuS" lX8j. -s- Dresdner Musik-Schnle. Zum achten Male tm Beethoven- Jahre versammelte dte ernst arbeitende Anstalt am Sonntag vormittag eine stattliche Hörergcmeinde zu einer musikalischen Beethoven.Feier. Man bekam diesmal die beiden Klavtersonate« in F.Dur (Werk 18. Nr. 2) und «S-Dnr (Werk 110j zu hören, und -war in außerordentlich sauberer und wohlgestalteter Ausführung, durch je einen begabten Schüler Dir. HanS Schneider« iHerren HanS Richter und Ioh. Schindlers. Der erstgenannte Schüler machte sich außerdem durch die korrekte Ausführung des Klavierparts zu den sechs variierten Themen sür Flöte und Klavier iWerk 106i verdient, bei welcher Gelegenheit man auch einen recht talen tierten Flötisten aus der Klasse von KammermusikuS Büchner, Herrn G. Nietzsche!, schätzen lernte. Auch eine iunge Sängerin, Frl. E. Weiße iSchülertn von Frau Kühnau-Bernhardi. bot recht Erfreuliches mit der stimmlich wie musikalisch an erkennenswerten Wiedergabe von Beethovens Mignon-Lied l»Kennst du daS Land"i. und ein sehr tüchtiger Cellist verspricht Herr HanS Beyer zu werden, der im Verein mit der tüchtigen Pianistin Hilde Nothmann sich an die heikle Ausgabe der AuS- legung von Beethovens Werk 102, der Cello-Sonate in D-Dur. gewagt hatte. Der iunge Ccllospieler hat seinem Lehrer, Kammervirtuos Zenker, in bezug aus Bogenstrich und Grifftechnik schon allerlei abgeguckt; nur im Adagiolatze zeigte sich, baß seine Kanttlene noch der Klangvcrcdlung und -be- seelung bedarf. Alles in allem aber war auch diese achte Morgenfeier de» groben Meisters würdig. —rit. ß Sächsischer KünstlcrhtlsSbnnd. In der von Ministerial direktor Dr. Schulze geleiteten 7. ordentlichen Hauvtversamm- lun« de» Sächsischen KünstlerhtlsSbundes wurden der von dem Schatzmeister Kommerzienrat PalmiS, vorgctragcne Kassenbericht über die Vcreinslahrc 1026/28. sowie die neue wesentlich vereinfachte Satzung einstimmig angenommen. Im Mittelpunkt deS Interesse» stand der von dem Geschäftsführer, Hofrat Schambach, gestellte und von der Hauptversammlung mit Betsall aufgcnommcne Antrag, die tm Jahre 1018 mit so großem Erfolge durchacsührte Künstlcrhilföwochc etwa Ende April 1828 zu wiederholen. -ß von der LanbeSnniversttSt. DaS sächsische Ministerium für Volksbildung hat dem Prtvatbozenten an der Universität Leipzig, Dr. Earl H. Meyer. vom 1. Juni ab einen kleinen Lehrauftrag für südslawische Sprachen und Literaturen erteilt. — Die Leitung des Ktrchengeschtchtlichen Seminars der Uni- versttät Leipzig ist infolge Ableben» des Professors Bvchmcr vom sächsischen Ministerium für Volksbildung dem Professor vr. ist. pH. AcheltS übertragen worben. -ß Tansenb Jahre Sachsen- Obwohl dte Frage, ob da» GründungSsahr des Markgrafentums Meißen 028 oder 820 gewesen tst. wahrscheinlich niemals mit voller Sicherheit ge- klärt werden kann, besteht zweifellos seit dieser Zeit deutsche Kultur auf sächsischem Boden. Wie das Rheinland das Jahr 1026 zum Anlaß einer würdigen Kundgebung seiner Jahr- tausenbfeter nahm, so bat Sachsen tm Jahr« 1828 oder 1029
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